schau-Magazin, Ausgabe 10/2014

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GENUSS, KULTUR & OUTDOOR

EUR 3,90 Heft 10/2014

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2014 oktober

40 Jahre Smart City Wien. Schlimm war es in Wien Neubau oder Mariahilf vor etwa 40 Jahren. Mariahilfer Straße, Neubaugasse und alles, was dazwischen lag, galten als Hölle. Die Luft war zum Schneiden, der Wohnraum eine Katastrophe und die U3 in weiter Ferne. Ja, selbst am Spittelberg daheim zu sein war hart. Hart war es damals auch zu glauben, dass Bauen auf der grünen Wiese allein nicht alles sein kann. Hart hatten es Politik und Planer, denn es galt noch nicht als attrak­ tiv, den Gründervierteln neues Leben einzuhauchen. Vierzig Jahre ist es her, dass man begann, partizipativ mit den Bürgern „alte Häuser“ ernst zu nehmen, Viertel zu erneuern, Innenhöfe zu begrünen, Dächer auszu­ bauen und erste Radwege anzulegen. Jetzt sind sie jung, die „alten Häuser“, und haben Wien mit allem, was dazugehört, zur lebenswerten Stadt gemacht. Man sieht, Stadterneuerung braucht neben Visionen Zeit und Kraft. Und das gilt auch für das Wien von über­ morgen, auch wenn man jetzt „Smart City“ dazu sagt. Rudi Mathias. schau 3


schauplätze

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CHRISTOPH BERNDL

auch schau gibt’s ! im Fernsehen Sie en nn kö So n ue ne s ch Österrei f Ihrem Sender augerät Fernseh empfangen.

Chefredakteur

Die nächste Ausgabe von schau erscheint am 19. November 2014.

Dr. Kussmaul verschreibt Ihnen einen Besuch im neueröffneten Lokal am Spittelberg.

Sendersuchlauf starten, neu gefundene Sender speichern, schau TV gewünschtem Speicherplatz zuordnen

So findet man schau TV via Satellit manuell Transponder 3 Frequenz 11,244 GHz FEC 5/6 Symbolrate 22.000 Service-ID 13255

So findet man schau TV via Antenne

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im Raum Wien Kanal 34 DVBT W2 Service-ID 1106

Qualtinger Junior erzählt schau über seine Kindheit als Sohn des „Herrn Karl“ und seinen neuen Comic.

sowie in den Kabelnetzen von A1 TV in ganz Österreich Kabel und kabelplus in Niederösterreich und im Burgenland

68 Aus der Muschel wird ein Knopf? Wir besuchen die letzte Perlmuttdrechslerei Österreichs.

schau social Tauschen Sie sich mit Freunden, anderen Nutzern und uns über aktuelle Themen aus: facebook.com/schaumagazin facebook.com/schautv

IMPRESSUM. schau – Magazin für Genuss, Kultur & Abenteuer. Eigentümer und Verleger: schau media Wien Ges.m.b.H., Leberstraße 122, 1110 Wien. Herausgeber: Gerhard Milletich, Rudi Mathias. Chefredakteur: Christoph Berndl. Assistenz des Chefredakteurs, Heftkoordination: Nina Nekoui. Gastautoren dieser Ausgabe: Nina Fietz, Roland Graf, Bernhard Hachleitner, Alex Kristan, Helga Longin, Hedi Mathias, Julia Pühringer, Nikolaus Schrefl, Werner Schuster. Cartoon: Rudi Klein. Lektorat: Jürgen Sallachner. Redaktionsanschrift: Leberstraße 122, 1110 Wien, Tel. +43/1/740 32-0, Fax: +43/1/740 32-780, E-Mail: office@schaumedia.at. Anzeigen-Koordination: Monika Steiner, Tel. +43/1/740 32-733. Anzeigen­verkauf: ­Sabine Kejval +43/1/740 32-253, Julia Rötzer +43/2682/9000-1634. Druck: Druckerei Berger, Wiener Straße 80, 3580 Horn. Erschei­nungs­­weise: 10 x j­ährlich. Einzelpreis: EUR 3,90. Jahres­bezugspreis: EUR 35. Abo: d.borka@schaumedia.at. Herstellungsort: Wien. Die in den Artikeln ver­tretenen ­Mei­nun­gen der Autoren sind nicht ­unbedingt identisch mit denen des He­raus­gebers. Kalender- bzw. ­Veranstaltungstipps repräsentier­en eine Auswahl des Redaktionsteams und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Für die Richtigkeit der Termine: keine Gewähr. www.schaumedia.at

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FOTOS: ADRIAN BATTY, ILLUSTRATION: ANDREAS RAMPITSCH

Auszug aus dem Alltag eines Journalisten. Michael Niavarani: „Für welches Magazin ist das Interview überhaupt?“ Ich: „Für schau.“ Michael Niavarani: „Na schau.“ Sprachs, zündete sich eine Zigarette an und nahm vis-à-vis von mir auf dem Sofa im „Raucherkammerl“ seiner Agentur Platz. Hier, mitten in Margareten, tüftelt der erfolgreiche Kabarettist, Buchautor und Filmdarsteller derzeit an seinem neuen Projekt. Er hat den englischen Dramatiker William Shakespeare für sich entdeckt und bringt jetzt Richard III. auf die Bühne. Dazu lässt er in der Rinderhalle des ehemaligen Wiener Schlachthofs St. Marx das Londoner Shakespeare-Theater originalgetreu nachbauen. Doch es wäre nicht der Niavarani, würde er sich damit schon zufrieden geben – und so macht er aus der Tragödie kurzerhand eine Komödie. Denn im Ernsten schlummert immer auch das Witzige, im Bösen das Gute, im Hässlichen das Schöne. Alles über den Schmäh mit dem Shakespeare lesen Sie ab Seite 8. Außerdem in diesem Heft: Ganslzeit im Burgenland (ab Seite 10), der Sohn von Helmut Qualtinger macht den Herrn Karl zum Comic (ab Seite 16), Christian Kolonovits fordert mehr Respekt für die Jungen in der Musik (ab Seite 30), im „G’schupften Ferdl“ sind alle Heurigenschmankerln durch und durch bio (Seiten 62/63) und das Körndlbrot liegt voll im Trend (ab Seite 54). Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!


In dieser Ausgabe 10

Gans Burgenland

schau Genuss-Report: Rund um den See ist jetzt wieder Ganslzeit.

8 Diese Tragödie ist zum Lachen: Michael Niavarani bringt Shakespeares Richard III. nach Wien.

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20 Klimawandel oder nicht?

In der Ostregion wird es immer milder: Artischocke, Palme und Feige gedeihen hier wie im Süden.

Im „Waschsalon“ von St. Marx gibt’s alles zur Sozialdemokratie zu sehen – schau war schon dort.

30 Christian Kolonovits

Österreichs Musiklandschaft unter Kolonovits’ Lupe: der Erfolgsproduzent im Interview mit Rudi Mathias. 54 Der Bäcker hat angerufen ...

... das frische Körndlbrot ist da! Genuss-Experte Roland Graf hat für schau Qualitätsbäckereien in der Region zusammengestellt.

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64 Alle Highlights auf schau TV

Vier Extraseiten zum neuen Erlebnissender der Ostregion mit vielen Programm-Tipps zu schau TV. Jetzt neu: Österreich-Blick mit Eva Pölzl.

Sex, Geld und alles über Männer: „Vorstadtweib“ Nina Proll packt aus.

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Die israelische Sopranistin Chen Reiss erobert die Opernbühne als Füchslein und trojanische Prinzessin.

78 „Rudi, Rudi gib Acht!“ – die Kultpopper Minisex sind endlich zurück.

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Sexy Staatsoper

Wienerlied und bio – eine komische Kombi? Wir finden sie köstlich! Also auf zum „G’schupften Ferdl“!

standards 4 Inhalt und Impressum 6 Cartoon von Rudi Klein 37 vorschau: Der Event-Navigator 70 Garagengold 80 schauschau: Hotspots & Society Abo unter Tel. 01/740 32-752

COVERFOTO: RENE WALLENTIN GENUSS, KULTUR & OUTDOOR

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Let’s Do the Time Warp Again!

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20 NOVEMBER

Rocky Horror Show Museumsquartier

Das Musical „The Rocky Horror Show“ von Richard O’Brien wurde 1973 uraufgeführt und zwei Jahre später verfilmt. Besonders der Film hat zur Popularität der wilden Geschichte beigetragen: In einer regnerischen Novembernacht sucht das frisch verlobte Paar Brad Majors und Janet Weiss nach einer Reifenpanne Hilfe bei den Bewohnern eines nahe gelegenen Schlosses. Doch statt der erhofften Gelegenheit zum Telefonieren begegnet ihnen hier reichlich Unerwartetes: Der exzentrische außerirdische Wissenschaftler Dr. Frank N. Furter vom Planeten Transsexual aus der Galaxie Transylvania präsentiert seinen Mitbewohnern in dieser Nacht seine neueste und bisher größte Schöpfung, das blonde und muskelbepackte Retortenwesen Rocky, das er in erster Linie zu seinem – auch sexuellen – Vergnügen erschaffen hat. Der Film besitzt heute Kultstatus und wird auch nach mehr als 30 Jahren noch in vielen Programmkinos regelmäßig gezeigt. Einen Rekord halten dabei die Museum Lichtspiele in München, hier befindet sich der Film seit dem 29. September 1977 regelmäßig im Programm. In dem Kino wurde extra ein spezieller Saal nach der Kulisse des Films eingerichtet. Verkleidungen sind gerne gesehen. Auch das Musical wird immer wieder gerne produziert. Und da bleibt eigentlich nur die Frage, ob sich die Fans in Wien auch verkleiden und z. B. den berühmten „Time Warp“ mitsingen und -tanzen werden. Jedenfalls bringt die Neuinterpretation den „Time Warp“ zurück zu den Wurzeln der Rocky Horror Show. Den Erzähler verkörpern in Wien übrigens abwechselnd Chris Lohner und Herbert Steinböck. W ROCKY HORROR SHOW 20. November bis 14. Dezember, Museumsquartier, Halle E, 7., Museumsplatz 1, Tel. 01/960 96, www.rocky-horror-show.de

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22.09.2014 08:46 Uhr

19.09.2014 09:49 Uhr

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klein(e) rundschau

Zweitmeinung Erwärmung Die fortschreitende Klimaerwärmung hätte ja durchaus etwas Sympathisches, fast könnte man sagen Herzerwärmendes. Wenn, ja wenn da nicht diese originellen Nebenwirkungen wären. ILLUSTRATION: RUDI KLEIN

Denn abgesehen von den für den menschlichen Körper wohlig warmen Temperaturen scheint der Temperaturanstieg den menschlichen Gehirnen eher nicht zu bekommen. Anders ist wohl das Wählen rechter Parteien, das Anhören armseliger Volks-Rock’n’Roller oder gar das Abschlachten Andersdenkender nicht zu erklären. Kommende Generationen werden wohl von unserer Zeit als einer der Klimaverblödung sprechen. Oder gar nicht mehr sprechen.

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daschauher bitesnich Kabarettist, Schauspieler und Produzent – Michael Niavarani ist ein wahrer T ­ ausend­­sassa. Nun lässt er für sein neues Stück „Richard III.“ die ShakespeareBühne in St. Marx nachbauen. schau erzählt er, wie er seine Liebe zum englischen Dramatiker entdeckt hat.

Der Schmäh mit dem Shakespeare TEXT VON CHRISTOPH BERNDL, FOTO: ANDREAS H. BITESNICH 45 JAHRE musste Michael Niavarani erst werden, um seine Leidenschaft für Shakespeare zu entdecken. Mit der Bücherserie „No Fear Shakespeare“, übersetzt aus der originalen Fassung ins moderne Englisch, wurden die Stücke leichter zugänglich – und „Nia“ so zuallererst von „Macbeth“ gefesselt. Nachdem ihn auch „Richard III.“ überzeugt hatte, musste er feststellen: „Na, siehst du, du bist der Trottel, nicht der Shake­speare!“ – und bringt die Tragödie jetzt als Komödie auf die Bühne. Mut zur tragischen Komödie

FOTO: JAN FRANKL

Richard III. schmiedet eine Hofintrige, um den Thron einzunehmen. Dafür beauftragt er den Schuster Forrester und den Koch Dighton, die Neffen des Königs zu töten. „Ich habe diese beiden Figuren so gemocht, da hab’ ich mir gedacht, man muss doch diese zwei Figuren zu den Hauptfiguren machen können, denn das sind die Komiker in diesem Stück. Die führen eine Doppelconference wie Farkas und Waldbrunn, nur halt im 16. Jahrhundert.“ Gemeinsam mit Georg Hoanzl hat er dann das Projekt gestartet. „Zuerst sitzt man alleine als Autor an dem Buch und dann, wenn Regie, Bühne, Schauspieler, Maske und so weiter dabei sind, ist alles Teamarbeit.“ Wie schafft man es aber, eine Tragödie in eine Komödie zu verwandeln? „Ich kann eine Komödie nur dann erzählen, wenn es ein trauriges Thema ist, und eine Tragödie kann ich nur dann machen, wenn ich witzige Sachen drinnen habe.“ Klingt schwierig, ist es aber nicht, wenn man Michael Niava­ranis Rezept glauben darf, denn er sieht auch den kindermordenden Richard III. nicht als verrücktes Monster: „Er ist 2014 oktober

„Nia“ baut auf: Im „Globe Wien“ wird ein wahrheits- und shakespearegetreues Bühnenbild aufgebaut.

„Die Hauptfiguren im Stück stehen vor einem Problem, das viele von uns quält – mein Chef ist ein Monster, soll ich trotzdem für ihn arbeiten?“ Michael Niavarani

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Die unglaubliche Komödie von Richard III. Eine Komödie von und mit Michael Niavarani, ab 7. 10. im GLOBE WIEN | Marx Halle, 3., Karl-Farkas-Gasse 19, Karten: www.globe.wien oder oeticket.com

ganz menschlich, und es gibt Szenen, wo man ihn sogar sympathisch findet, obwohl er seine Neffen töten will.“ Und weiter: „Er ist nicht für die Liebe geschaffen, weil er hässlich ist und einen Buckel hat und deswegen wird er zum Bösewicht. Auch wenn man ihn grauslich findet, man lacht über ihn.“ Mit Michael Niavarani stehen zwölf Schauspieler, vier Musiker und sechs Stuntmen auf der Bühne. Und ja, es wird auch gekämpft! „Es gibt ein paar Schlachtszenen und es werden Leute auf Balkonen erstochen und dann runtergestürzt. Ich mache aber keine Stunts. Es gibt eine Szene, wo ich viermal von der Bühnenmitte zur Tür laufen muss, und da ging mir schon die Luft aus. Das müssen wir ändern – ich werde eher das ganze Stück nur auf dem Thron sitzen.“ Jene, die 50 Prozent des Stücks für ihn ausmachen, sind aber bei den Proben nicht zugegen: „Den Rhythmus des Stücks bestimmt das Publikum. Anschlüsse und Abgänge werden durch das Lachen der Zuschauer diktiert. Wir machen die ganze Arbeit also gemeinsam – die Leute brauchen nur zu la­chen, dafür müssen sie aber zahlen.“ /// schau 9


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Die Gänse feiern im Burgenland ein Comeback. Das weiße Federvieh darf im Herbst bei uns die Hauptrolle spielen.

Gans Burgenland feiert TEXT VON HELGA LONGIN

Herbstzeit ist Ganslzeit im Burgenland. Von September bis Dezember steht unser östlichstes Bundesland ganz im Zeichen des „Gans Burgenland Genuss Festivals“.

FOTO: RENE WALLENTIN

DASS IM BURGENLAND nur artgerecht gehaltene Gänse auf den Teller kommen, versteht sich von selbst. Schließlich lieben die Burgenländer ihre Gänse, teilen sie doch eine bewegte Geschichte miteinander. Die schon beim Landespatron des Burgenlands, dem Heiligen Martin, dessen Namenstag am 11. November gefeiert wird, beginnt. Der Legende nach wollte Martin aus Angst vor der großen Verantwortung seiner Weihe zum Bischof entgehen. Er lief davon, versteckte sich allerdings just in einem Gänsestall. Die aufgeregten Gänse hatten jedoch kein Verständnis für Martins Ängste und Sorgen und verrieten durch lautes Geschnatter sein Versteck. Martin wurde gefunden, zum Bischof geweiht und die verräterischen Gänse beim darauffolgenden Festmahl verzehrt. Viele Jahrhunderte lang zählten die schnatternden Vögel zum typischen Ortsbild des Burgenlands. In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts waren die 2014 oktober

Gänse allerdings fast komplett aus dem Straßenbild verschwunden, ein Teil der pannonischen Kultur schien verloren. Bis Anfang unseres Jahrtausends einige Burgenländer sich auf ihre alte Tradition besannen und beschlossen, wieder mit der Gänsehaltung zu beginnen. Zwölf Jahre später watscheln und schnattern wieder mehr als 6000 Gänse über die Weiden des Burgenlands. Richtig, über saftige Weiden mit Grünfutter, Sonne und Bewegung im Überfluss und nicht in engen Ställen ohne Licht und Auslauf, wie so manche traurige Schnellmastgans. Im Herbst und Frühwinter, wenn das Burgenland seine ganz besonderen Reize ausspielen kann, der junge Wein erstmals ausgeschenkt wird und das Licht das Land um den Neusiedler See in eine Märchenlandschaft verwandelt, huldigen die Burgenländer (und mit ihnen Genießer aus ganz Österreich) ihren Gänsen. Das „Gans Burgenland Genuss Festival“ lockt bis in schau 11


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Kinderprogramm im Kremayrhaus Töpfern, Laternen und Gansl bemalen und emaillieren, Zauber-Show, Kinderschminken

den Dezember mit mehr als 40 verschiedenen Angeboten und Veranstaltungen. Egal ob ganz im Norden im Sonnenland Mittelburgenland Hotel am Greiner, Mörbischerstraßeoder 1–3 ganz im Süden – „Gans Burgenland“ bietet für jeden Feinschmecker, Naturfreund, Wanderer oder Wochenendurlauber eine passende Attraktion rund ums Federvieh. Dass darüber hinaus auch die Liebhaber des einmaligen burgenländischen Weins, die Freunde der Kultur, Kids und Teens und Erholungssuchende jeden Alters nicht zu kurz kommen, braucht im Burgenland ohnedies nicht extra erwähnt zu werden. Genuss in Rust

Conradplatz

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Für einen Kurzurlaub eignet sich zum Beispiel das erste „Gans Burgenland Genuss Festival in Rust“, das von 10. bis 12. Oktober 2014 stattfindet, ganz besonders gut. Dabei verwandelt sich der Rathausplatz von Rust in eine wahre Genussoase. Neben der Gans stehen weitere Spezialitäten, die Kultur und die Tradition der Region im Mittelpunkt.

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Fischerei Schwarz Fleischerei Karlo Gasthof zum alten Stadttor Genuss Burgenland – DAC-Sieger Genussregion Kittseer Marille Genussregion Leithaberger Edelkirsche Goldkehlchen Golser Bier Gowerlhaus – Regionale Produkte

IMPRESSUM

ALLES GANS Vom Besenbinden bis zum Blaudruck: Im Seehof können Sie traditionelles Handwerk neu entdecken und das eine oder andere Mitbringsel erstehen. Den ganzen Tag über erwartet Sie außerdem ein kulturell-musikalisches Rahmenprogramm mit speziellen Angeboten für Kinder. Angesagt haben sich Frank Hoffmann, Ensemble-Mitglieder der Opernfestspiele St. Margarethen und vom Jennersdorfer Kultursommer „jOPERA“, der Musikverein der Freistadt Rust und viele mehr.

und einige mehr!

Alle 40 Genuss-Packages im Überblick finden Sie auf www.burgenland-schmeckt.at Medieninhaber/Herausgeber: Burgenland Tourismus, Johann Permayer-Straße 13, A-7000 Eisenstadt, www.burgenland.info. Redaktion, Gestaltung und Produktion: schau media Wien GmbH, Leberstraße 122, 1110 Wien, www.schaumedia.at. Druck: Paul Gerin GmbH & Co KG, A-2120 Wolkersdorf. Fotos: Burgenland Tourismus, Peter Burgstaller, Lois Lammerhuber, Neusiedler See Tourismus GmbH/steve.haider.com. Alle Angaben ohne Gewähr, vorbehaltlich Änderungen, Druck- und Satzfehler.

10.–12. OKTOBER 2014

Auf dem Rathausplatz von Rust – von 10. bis 12. Oktober 2014. Freitag 13–20 Uhr, Samstag und Sonntag 10–20 Uhr

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Blaudruck Buschenschank Peter Schandl C9-Weinkulinarium Conrad Brigitte –Cafe Der Tschürtz Drescher Line Fischerei Augsten

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SO WIRD DAS GANS BURGENLAND GENUSS FESTIVAL RUST

BURGENLAND SCHMECKT

Gans anders

Neben der Weidegans locken im Burgenland noch zahlreiche andere Köstlichkeiten – vom Mangalitza-Schwein und den Graurindern bis hin zu feinen Gemüse- und Obstspezialitäten. Haubenköche und Gastronomen aus der Gegend zaubern für Sie lukullische Genüsse auf die Teller. Für die passende Weinbegleitung sorgen Winzer aus Rust und der Region Neusiedlersee. Sie kredenzen ihre besten Weine. Neben Weiß- und Rotweinen ist Österreichs kleinstes Bundesland vor allem für seine Süßweine bekannt. 1526 ist erstmals ein Dessertwein aus den Besitztümern der fürstlichen Familie Esterházy urkundlich belegt. Der „Ruster Ausbruch“ hat eine besondere Tradition und gilt als einer der bekanntesten Süßweine des Landes. Gönnen Sie sich diesen besonderen Genuss als krönenden Abschluss Ihres Besuches im Burgenland. Details auf www.burgenland-schmeckt.at

Das erste Gans Burgenland Genuss Festival, von 10. bis 12. Oktober 2014, verwandelt den Rathausplatz von Rust in eine Genussoase. Neben der Gans stehen weitere Spezialitäten, die Kultur und die Tradition im Mittelpunkt. Produzenten und Gastronomen von Nord bis Süd präsentieren ihre Produkte. Workshops, Verkostungen, Vorträge sowie ein kulturelles Rahmenprogramm runden das Angebot ab.

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ILLUSTRATION: HEDI MATHIAS; FOTO: BURGENLAND TOURISMUS

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Produzenten und Gastronomen von Nord bis Süd präsentieren ihre Produkte in stimmungsvollem Rahmen. Workshops, Verkostungen regionaler Spezialitäten von Gemüse über Fisch und Käse bis zum Uhudler, Vorträge sowie kulturelle Unterhaltungsprogramme für Groß und Klein runden das Angebot ab. Das passende Package für den RustAufenthalt bietet dafür zum Beispiel das Seehotel Rust (www.seehotelrust.at). Übernachtung mit Frühstück oder einem viergängigen Ganslmenü machen die Entscheidung leicht, einen Kurzurlaub vom Alltag einzuschieben und am Abend auch noch, ohne ans Heimfahren denken zu müssen, ein Glas des jungen burgenländischen Weins zu genießen. Auch wenn’s im Burgenland noch so gut schmeckt, kann der Mensch schließlich nicht den ganzen Tag nur essen und trinken. Während des Genussfestivals in Rust bestehen deshalb auch viele Möglichkeiten, das eine oder andere Mitbringsel zu erwerben. Vom Besenbinder bis zum Blaudruck können Gäste im Ruster Seehof traditionelles altes Handwerk neu entdecken und natürlich auch kaufen. Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm, unter anderem mit Frank Hoffmann, Ensemblemitgliedern der Opernfestspiele St. Margarethen und des Jennersdorfer Kultursommers jOPERA, macht den Einkaufsbummel gleichzeitig zum Kulturerlebnis.

Gans Burgenland Genuss Festival Rust Von 10. bis 12. Oktober 2014. Freitag 13–20 Uhr, Samstag und Sonntag 10–20 Uhr

„Gans Burgenland“ Alle Genuss-Packages und Infos zum Genussfestival „Gans Burgenland“ auf www.burgenland-schmeckt.at.

Alles, was uns ernährt und alles, was wir genießen, erfährt beim „Markt der Erde“ im nordburgenländischen Parndorf eine ganz besondere Wertschätzung. Der „Markt der Erde“ ist einer von weltweit rund 30 „Earth Markets“, ein internationales Netzwerk, das von der Slow Food Stiftung für Biodiversität initiiert wurde. Am 8. November widmet sich der Markt der Gans – und zwar ganz anders. Unter anderem wird der bekannte SlowKoch Johann Reisinger dieses Thema anders, eben ganz bewusst und behutsam, jedoch nicht minder genussvoll behandeln. Begleitet wird Reisingers Interpretation des Themas von den feinen biologischen Weinen des Weingutes Mariell aus Großhöflein. Nichts auf der Welt wärmt schöschau 13


ner als eine Daunenjacke oder ein Federbett. Daunenprodukte waren lange Zeit wegen des so genannten Lebendrupfs bei vielen Menschen zu Recht in Verruf. Eine Praxis, die in Österreich zum Glück dank strenger Tierschutzgesetze längst verboten ist. Streng genommen sind die wertvollen Daunen im Burgenland somit ein kostbares Abfallprodukt aus der Lebensmittelerzeugung. Das so genannte Federnschleißen, bei dem in – doch ziemlich mühevoller – Handarbeit das Federteil der Gansfeder vom Kiel getrennt wird, war traditionsgemäß im Burgenland viele Jahrhunderte Frauenarbeit. Die gemeinsame Tätigkeit trug zum gesellschaftlichen Zusammenhalt der Dorfbevölkerung bei – und letztlich auch zur Bewahrung traditioneller alter Volkslieder, die beim Federschleißen gesungen wurden. In der reizvollen Landschaft des südlichen Burgenlandes liegt das Freilichtmuseum Ensemble Gerersdorf

(www.freilichtmuseum-gerersdorf.at), das größte Freilichtmuseum des Südburgenlandes. Strohgedeckte Wohnhäuser, Wirtschaftsgebäude und Werkstätten mit einer Fülle von bäuerlichen Einrichtungsgegenständen und Gerätschaften geben einen umfassenden Einblick in die pannonische Lebens- und Arbeitskultur des 18. und 19. Jahrhunderts. Am 2. November lädt das Freilichtmuseum zum gemeinsamen Federschleißen ein (natürlich sind dabei auch Männer herzlich willkommen und dürfen ihr Talent und Geschick unter Beweis stellen). Anschließend wartet als Stärkung eine herzhafte Jause mit regionalen Produkten und Uhudler-Spezialitäten auf alle Teilnehmer. Sieben Betriebe haben sich im Neuhauser Hügelland zum Sonnengartl (www.sonnengartl.at) zusammengeschlossen. Von 2. bis 21. November dreht sich für den Gast 14 schau

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FOTOS: RENE WALLENTIN, SCHLOSSHALBTURN.COM, BUENOS DIAS

Nichts auf der Welt wärmt schöner als eine Daunenjacke oder ein Federbett.


im Sonnengartl ebenfalls alles um die Gans. Wer will, schleißt Federn oder bereitet seinen eigenen Gänsebraten zu. Wer gerne in der Natur ist, erkundet mit Gastgeberin Gerti Pilz den Naturwinkel Saufuß und Weinliebhaber dürfen mit Winzer Martin Zieger natürlich den jüngsten Gänsewein verkosten.

ten Zweck gewidmet. Tipp für den nächsten Tag: der Martinimarkt mit einem bunten Rahmen- und Kulinarikprogramm. Bei St. Martin befindet sich übrigens auch die größte ehemalige Burganlage Mitteleuropas, die Ruine Landsee, die sich als Ausklang im Rahmen eines gemütlichen Spaziergangs wunderbar erkunden lässt. Wer sich jetzt Sorgen macht, dass er in den nächsten Wochen und Monaten nur einige und vermutlich selbst bei bester Kondition nicht alle tollen Angebote im Burgenland gleichzeitig nützen kann, der sei ein klein wenig getröstet. Das „Gans Burgenland Genussfestival“ wird es auch nächstes Jahr wieder geben. Und übernächstes Jahr. Denn schließlich gehören die glücklichen Gänse auf den grünen Weiden und in den idyllischen Dörfern inzwischen wieder untrennbar zum Burgenland, genauso wie der heilige Martin oder der Neusiedler See, die Sonne und der Wein. ///

Ein Lob auf St. Martin

Mit vielen Genussangeboten gedenken auch die Bewohner von Markt St. Martin ihres Namenspatrons. Mehrere Gasthäuser des Orts bieten in der Zeit von 7. bis 11. November spezielle Ganslmenüs. In der Nacht von 10. auf 11. November stimmt zuerst der traditionelle Laternenumzug der Kinder die Besucher auf den Höhepunkt der Veranstaltungen in St. Martin ein – die „MartinsnachtGala“, die unter dem Motto „Alles Gans“ mit einem besonderen viergängigen Menü aufwartet. Der Reinerlös des Abends ist einem gu-

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Schloss Halbturn

Lutzmannsburg

Kaiserlich speisen lässt es sich auch im Schlossrestaurant Knappenstöckl im Schloss Halbturn, der ehemaligen Jagd- und Sommerresidenz von Kaiser Karl VI. von 24. Oktober bis 23. November mit einem burgenländischen Gansl­menü und hochwertigen Weinen aus der Schloss­ vinothek. Planen Sie unbedingt ein bisschen mehr Zeit ein! Entweder für einen Spaziergang durch den ­imposanten Schlosspark oder für ­einen Besuch der nahe gelegenen wohlig-warmen St. Martins Therme.

Im Sonnenthermenort Lutzmannsburg wiederum steht neben der köstlichen Weidegans der nicht minder wunderbare burgenländische Rotwein im Mittelpunkt des Geschehens. Von 7. bis 9. ­November erwarten die Besucher offene Kellertüren, Meet & Greet mit den Top-Winzern der Region und natürlich auch regionaltypische Spezialitäten – vom Lutzmannsburger Hochzeits­beugel bis zu Köstlichkeiten vom ­Turopolje-Schwein.

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schauquerdenker Kaum jemand weiß es: Schauspieler und Schriftsteller Helmut Qualtinger hatte einen Sohn und der ist nicht unbegabt. Mit schau plaudert er über seine Kindheit als Sohn des „Herrn Karl“ und als „Schauspieler-Kind“.

Der Herr Karl war mein Vater TEXT VON CHRISTOPH BERNDL, FOTOS: RENE WALLENTIN

BEIM U-BAHN-FAHREN ist er zum Zeichnen gekommen. In den frühen Achtzigern begann Christian Qualtinger, Sohn des legendären Helmut Qualtinger, seine Zeichenkarriere: „Heute würd’ ich mich das ja gar nicht mehr trauen, in die U-Bahn setzen, die Leut’ anstarren und zeichnen.“ Erst spät hat er sein Talent entdeckt. 1989 hat er sein Diplom an der Akademie der Bildenden Künste abgelegt. „Nachdem der Haderer einen Comic über den Herrn Karl gemacht hat, wurde ich von meiner Stiefmutter (Christian ist der Sohn aus Helmut Qualtingers erster Ehe) quasi gezwungen, das selber zu machen. Ich hätte mich das gar nicht getraut.“ Und jetzt ist es so weit: Nach vier Mo-

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naten Arbeit erscheint am 26. September ein Comicbuch rund um die Geschichte des Herrn Karl, jene Rolle, die seinen Vater zeit seines Lebens nicht mehr losgelassen hat. Die Texte hat Reinhard Trinkler zusammengestellt, alle Zeichnungen stammen ausnahmslos vom „QualtingerBuben“. Der Schatten des Herrn Karl

Kinder berühmter Eltern leiden oft unter dem prominenten Namen. Christian Qualtinger nimmt es entspannter: „Ich sehe da nicht so das Problem bei den Prominentenkindern, sondern bei den anderen. Ich denke mir, es sind die deppert, die keine Schauspielerkinder sind – eh klar, oder? Der Sohn vom Fleischhauer macht ja oft auch nichts anderes als sein Vater. Soll ich mich da genieren?“ Anders allerdings war es mit der Rolle des Herrn Karl, die die Familie auf Schritt und Tritt begleitete. „Mir ist es immer auf die Nerven gegangen, dass jeder meinen Vater mit ‚Herr Karl‘ angesprochen hat. Und sogar mir als Buben haben s’ „Servus, Herr Karl“ zugerufen. Da bin ich heute noch haaß!“ Ein gutes Verhältnis pflegten Christian und sein Vater stets und fast alle Leute haben den QualtingerPapa gemocht. „Er hat sich nie ein Blatt vor den Mund genommen, aber er hat nie jemanden beleidigt – zumindest nicht ohne Grund. Hat zu ihm jemand gesagt, ,Bist du depoktober 2014


„Wegen der Rolle des Herrn Karl gab es auch Morddrohungen. Aber mein Vater war mutig und er hat nie darüber gesprochen, dass er in Wahrheit eine wahnsinnige Angst hatte.“ Christian Qualtinger

2014 oktober

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„Das Publikum“, gemalt von Christian Qualtinger.

pert?‘, hat er natürlich geantwortet ‚Na, du bist deppert!‘.“ Also konnte man den großen Helmut Qualtinger schon schimpfen – nur Schauspieler durfte man ihn nicht nennen: „Er hat immer vehement betont, dass er Schriftsteller ist. Das stand auch so in seinem Reisepass.“ Seinen damaligen Lebensstil könnte Qualtinger wohl heute nicht leben, da ist sich sein Sohn sicher. „Er ist immer in seinem Grätzel auf und ab geschlendert, gekannt hat ihn natürlich jeder. Heute bräuchte er wahrscheinlich Security-Leute.“ Nicht immer unumstritten waren seine – vor allem politischen – Äußerungen, diese stießen natürlich auch auf Unmut. „Es gab ja auch Morddrohungen wegen der Rolle des Herrn Karl. Aber mein Vater war mutig und er hat nie darüber gesprochen, dass er in Wahrheit eine wahnsinnige Angst hatte“, erinnert sich Christian Qualtinger und erzählt weiter: „Eines Abends saßen wir in einem Lokal und plötzlich setzten sich ein

Harald Sautner Mit dem Golser Bier ist er amtierender Staatsmeister

Vera & Albert Leeb Der paradiesische Apfel befindet sich in St. Andrä am Zicksee

Michael Goldenitsch bäckt in St. Andrä am Zicksee das leckerste Brot und Gebäck der Region

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„Sogar mir als Buben haben s’ ,Servus, Herr Karl‘ zugerufen. Da bin ich heute noch haaß!“

paar Männer zu uns, die anfingen, meinen Vater wüst zu beschimpfen.“ 19 Jahre war der Christian damals, als sein Vater von den zwielichtigen Männer attackiert wurde. „Das nächste Mal wähle ich ÖVP“, platzte es aus Christian heraus, und damit rettete er die Situation. Die Männer lachten laut auf und verließen das Lokal, ohne dass etwas Ernstes passierte.

Christian Qualtinger

info

Malen für Analphabeten

Von der Stiefmutter zum Zeichnen gedrängt – was ist eigentlich Christians Lieblingsmotiv? „Theoretisch Wien. Warum auch nicht? 1,8 Millionen Leute zum Zeichnen. Nur keine abstrakte Kunst. Die mag ich bei Musikshows – bei der Malerei nicht. Jeder Dodl muss sehen, was gemeint ist, sonst ist das nix. Das wäre dasselbe wie Bücher für An­ alphabeten – also, man muss den Sachverhalt so darstellen, dass ihn alle außer Blinde verstehen.“  ///

Der Herr Karl als Comic Comicbuch von Christian Qualtinger (Zeichnungen) und Reinhard Trinkler (Texte). Erscheint am 26. September ­­ bei Amalthea, im Auftrag des Thomas Sessler Verlag, 96 Seiten, durchgehend vierfarbig. ISBN-13: 978-3-85002-889-9. Übrigens: Ab November zeigt die Galerie Fichtegasse, Fichtegasse 1, 1010 Wien, Werke von Christian Qualtinger. Telefon: 01/512 66 16

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Es wird wärmer! TEXT VON RUDI MATHIAS, FOTOS: STEFAN FÜRTBAUER

Trotz des Dauerregens der letzten Wochen glauben immer mehr Menschen, dass es bei uns wärmer wird und haben begonnen, Feigen, Palmen und selbst ­Artischocken anzupflanzen. Der aktuelle Klimabericht gibt ihnen recht.

ÜBERRASCHT SIND UNSERE Klimaforscher auch über die rasanten Eiszuwächse an den Polen und Forscher vom Max-Planck-Institut glauben, dass auch die abnehmende Sonnenkraft bald wieder für kühlere Sommer sorgen wird – doch ob es nun tatsächlich kälter oder wärmer wird, bleibt weiter ein Mysterium. Tatsache ist aber, dass im niederösterreichischen Bad DeutschAltenburg im letzten Jahr mit 40,6 Grad die höchste je bei uns gemessene Temperatur erreicht wurde. Nicht nur mutige Hobbygärtner haben begonnen, ihre Yuccapalmen auszupflanzen, sondern auch die Landwirtschaft experimentiert ernsthaft mit dem Anbau von mediterranem Obst und Gemüse. Die große Sehnsucht nach dem Süden steckt uns alle in den Gliedern und in wenigen Wochen schon räumen wir – wie jedes Jahr – unsere Oleander, Palmen und Olivenbäumchen in ihr Winterquartier, wo wir sie dann bis 20 schau

zum nächsten Frühling geschützt vor Schnee und Eis durch die kalte Jahreszeit bringen. Doch immer mehr Experten behaupten, dass es bei uns in der Ostregion im großen Dreieck zwischen Wien, dem Marchfeld und dem Burgenland längst anders geht und die Winter für viele mediterrane Pflanzen durchaus verträglich geworden sind. Jahr für Jahr entschließen sich so immer mehr Hobbygärtner, auf das große Pflanzenkübel­schleppen zu verzichten und züchten Zypressen, Hanfpalmen und Feigenbäume an geschützten Stellen. Und, siehe da! Viele der Boten aus dem Süden kommen bei uns in der Ostregion inzwischen problemlos oft auch ganz ohne Winterschutz durch die kalte Jahreszeit. Natürlich hat das auch mit den Pflanzen selbst zu tun: Viele Palmen- und Yucca-Arten vertragen ungeschützt Temperaturen bis zu minus 15 Grad und mehr, und so kalt wird’s bei uns immer seltener. oktober 2014


„Da gibt es Yuccas, die richtig ausgepflanzt bei guter Drainage Frost bis minus 25 Grad vertragen, oberschenkelstarke Stämme entwickeln und bei uns mehrere Meter hoch werden“ FOTOS: LACKNER (3), RUDI MATHIAS

Robert Lackner

2014 oktober

Chamaerops humilis var. „Vulcano“

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große Trachycarpus fortunei Seehotel Rust Chef Ludwig Staller schwört auf mediterranes Flair am Neusiedler See. Posten Sie auf facebook Ihre Palme: www.facebook.com/ schaumagazin

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schaureport

IT-Experte arbeitet und die Palmengärtnerei aufgegeben hat, ist er mit den Palmenexperten Europas eng vernetzt und experimentiert mit verschiedensten Exoten munter weiter: „Da gibt es Yuccas, die richtig ausgepflanzt bei guter Drainage Frost bis minus 25 Grad vertragen, oberschenkelstarke Stämme entwickeln und bei uns mehrere Meter hoch werden“, schwärmt der Palmengärtner. Frische Feigen aus Simmering

Insidern sind die Produkte vom Biofeigenhof in Wien-Simmering längst zum Begriff geworden. Gemeinsam haben dort Ursula Kujal und Harald Thiesz vor Jahren schon einen Weg eingeschlagen, der seinesgleichen sucht. Da der Gewächshausanbau für Gurken, Tomaten und Paprika zu energieintensiv ist, haben die beiden begonnen, anstelle von klassischem Gemüse in ihren alten Gewächshäusern Feigen anzubauen. „Begonnen haben wir un-

„Viele unserer Feigensorten sind bis minus 25 Grad und mehr frostfest.“ Ursula Kujal

Die Bio-Feigen wachsen auch im Klima von Wien-­Simmering hervorragend heran.

Toskana-Feeling in Bad Deutsch-Altenburg

„Hanfpalmen, wie sie mittlerweile in jedem zweiten Caféhausgarten stehen, vertragen ausgepflanzt und ohne Winterschutz Temperaturen von rund 15 Grad unter Null. Schützt man ihre Wedel vor Schnee und kalten Winden, erreichen sie an einer geschützten Stelle im Garten auch bei uns Höhen von fünf bis sechs Metern“, erzählt Robert Lackner, der im heimatlichen Bad Deutsch-Altenburg eine der ersten Palmengärtnereien in Zentraleuropa betrieben hat. „Es gibt auch Palmen, die vertragen noch mehr Frost bis hinunter an die minus 25 22 schau

Grad“, so der gelernte IT-Spezialist, der im Schulterschluss mit der Stadtgemeinde Bad Deutsch-Altenburg zu einem mediterranen Hotspot gemacht hat. Da gibt es Zy­ pressenalleen, Feigenhaine und an geschützten Plätzchen wachsen Palmen umsäumt von bizarren Yuccapflanzen. Doch auch das Viertel, wo Robert Lackner in Bad DeutschAltenburg zu Hause ist, will nicht ganz so in die Region passen. Kaum einer seiner Nachbarn hat sich nicht vom Palmenfieber anstecken lassen – wo man hinschaut, wachsen Kakteen, stattliche Zypressen, immergrüne Magnolien und vieles, was man sonst nur von Mallorca kennt. Obwohl Lackner längst wieder als

ser Experiment mit 150 Feigenbäumen“, erzählt die Gartenarchitektin Ursula Kujal, „inzwischen fällt die Ernte so gut aus, dass wir mit unseren Feigen nicht nur die Spitzengastronomie beliefern können, sondern so viel an Früchten ernten, dass es sich auszahlt, die Feigen zu schmackhaften Marmeladen, Feigengeist und genussvollen Chutneys zu verarbeiten.“ Am Biofeigenhof kann man natürlich auch für unser Klima besonders gut geeignete Feigenbäume in allen Größen für Garten und Terrasse kaufen. Viele unserer Feigensorten sind bis minus 25 Grad und mehr frostfest. Wichtig ist in den ersten Jahren aber trotzdem ein guter Winterschutz aus oktober 2014


Laub. Wird es einmal trotzdem zu kalt, friert die Feige zwar am ungeschützten Holz zurück, treibt aber im nächsten Frühjahr aus der Wurzel wieder aus. Abgesehen von den Feigen gibt’s am Bio-Feigenhof auch seltene Kräuter und das ganze Jahr über interessante Vorträge sowie natürlich auch einen Schaugarten, in dem eindrucksvoll zu sehen ist, mit welchen Exoten die beiden Spezialisten am Stadtrand Wiens experimentieren. Artischocken aus dem Marchfeld

Szenenwechsel zu den Marchfeldbauern. Seit ihrer Kindheit beschäftigt sich dort schon Stephanie Theuringer mit der Anzucht seltener Pflanzen und hat vor etwa zehn Jahren den Entschluss gefasst, den professionellen Anbau von Artischocken zu versuchen und diese „Edeldisteln“ in perfekter Qualität am österreichischen Markt anzubieten. Heute baut Stephanie, die den

Ganslzeit 2014 am Neufelder See 2009 wurde das 4-Sterne-Hotel & Restaurant „Der Reisinger“ am Neufelder See präsentiert. Vor den Toren Wiens besticht das Hotel durch sein puristisches Design, den beeindruckenden Seeblick und seine behagliche Atmosphäre.

Kulinarische Schmankerl und eine exklusive Weinauswahl lassen die Herzen der Gäste höher schlagen. Das Hotel ist mit 60 Betten sowie modernstem Equipment ausgestattet und bietet ein vielseitiges Wellnessangebot.

TERMINE Neufeld GANSLZEIT 3. bis 23. November Das klassische Martinigansl gibt’s über drei Wochen in unserer Karte. 14. November GANSLBLUES Das ist der Höhepunkt der Ganslzeit 2014 am Neufelder See. Die „Fat Goose Blues- & Jazzband“ spielt im Takt zum Buffet: glacierte Leber, ­Praline, Einmachsuppe, Keule & die Brust und vieles mehr. (Auch für Nichtganslesser!)

27. Dezember SILVESTER WARM-UP mit Robert Shumy & Anke Angel Reisingers Küche bereitet Sie mit ­einem Buffet der 50er, 60er und 70er Jahre, gepaart mit „damn hot boogie woogie & rock ’n’ roll“ optimal auf u ­ nser Silvester-Galamenü vor. Buffet ab 19 Uhr, Musik ab 21 Uhr, Gaumen und Ohrenschmaus 42 Euro, nur Ohrenschmaus 12 Euro.

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Ursula Kujal und Harald Thiesz haben „klein“ angefangen: Mit 150 Feigenbäumen haben sie ihr Experiment gestartet.


schaureport

elterlichen Betrieb gemeinsam mit ihrem Bruder Johannes führt, an die 25.000 Pflanzen an. „Ich habe lange herumexperimentiert, bis ich Sorten gefunden habe, die für unser Klima besonders geeignet sind. Wir ziehen die Artischocken bei uns im March­feld einjährig. Das Pflanzen erfolgt händisch zwischen Ende April und Mitte Mai. Auch die Ernte ist Handarbeit“, erzählt uns Stephanie, die den Großteil ihrer Artischocken frisch an die österreichische Spitzengastronomie liefert. „Abhängig vom Wetter beginnt die Arti-

„Ich habe lange herumexperimentiert, bis ich Sorten gefunden habe, die für unser Klima besonders geeignet sind.“ Stephanie Theuringer

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Christoph Wieser Der passionierte Schlosswirt serviert regionale Spezialitäten und Wild aus der schlosseigenen Jagd. Knappenstöckl, Halbturn

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schockensaison zwischen Mitte und Mit den „Edeldisteln“ aus dem Marchfeld kann Ende Juli. Geerntet wird dann theoman viele köstliche retisch bis zum ersten Frost. Wir beSpezialitäten zaubern. enden die Saison aber meist Mitte Oktober, da die Pflanzen dann schon sehr erschöpft sind und die Artischockenknospen in ihrer Qua- die ab einer Menge von fünf Kilolität nachlassen“, so Stephanie wei- gramm an jede Adresse in Österter. Theuringers Artischocken haben reich versandt werden, gibt’s auch aber schon längst in die Kochtöpfe seltene Paradeiser, Erdkirschen, Mider heimischen Starköche gefunden. nigürkchen, Tomatillos, AndenbeeWas die Köche daraus gemacht ha- ren und diverse Melanzanisorten. ben, reflektiert zwischenzeitig auch Aber es sind nicht nur Liebhaber, eine kleine Rezeptesammlung, die die sich mit dem exotischen Grün in von den Theuringers zu einem net- unserer Region beschäftigen. Immer ten Kochbuch zusammengestellt mehr Gartenplaner und Architekten wurde. 25 der besten Küchenchefs setzen auf die Boten aus dem Süden. Österreichs verraten in dem Werk, So haben sich auch die Betreiber des wie sie mit der Artischocke in der Seehotel Rust am Neusiedler See Küche umgehen. Der Bogen reicht entschlossen, ihre neue Cocktailbar dabei von anspruchsvollen Kreatio- mit stattlichen Yuccas aus dem Sünen wie „Spanferkelbackerl mit Arti- den zu veredeln. So skeptisch Hotelschocken“ bis hin zu „Spaghetti mit geschäftsführer Ludwig Staller beim Artischocken und Zitronenthymian. Einpflanzen der Exoten im letzten Am Hof der Theuringer können na- Frühling war, den ersten Winter hatürlich auch Privatverbraucher ein- ben die Pflanzen ganz ohne Winterkaufen. Neben den Artischocken, schutz tadellos überstanden. ///

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„Das Drehbuch hat eine wirkliche Komik, ich hab’ beim ersten Mal lesen gar nicht recht gewusst, welche Rolle ich am liebsten spielen würde, ich habe sie alle interessant gefunden.“ Nina Proll

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oktober 2014


Derzeit steht Nina Proll als ­„Vorstadtweib“ vor der Kamera. schau erzählte sie von ihrer Sehnsucht nach Wien und davon, was Sex mit Besitz zu tun hat.

Es gibt Männer, die für den Sex ihrer Frau zahlen TEXT VON JULIA PÜHRINGER

WIR SIND LIVE dabei am Dreh­ zweite Frau, sondern die erste Frau ort in Wien Altmannsdorf, die Villa an der Seite dieses Mannes sein im verwunschenen Garten eines und sie unternimmt die verschie­ Nobelhotels dient als Schauplatz. densten Versuche, um das zu errei­ Der gesamte Cast ist geschneuzt chen. Ihm ist allerdings noch ein und gekampelt, man trägt schlich­ Rest Verstand geblieben … tes schwarzes Kostüm und das Haar im Dutt – es wird gerade eine Ge­ Die fünf titelgebenden „Vorstadtrichtsszene gedreht. In der mittäg­ weiber“ sind ja alle Freundinnen lichen Drehpause bleibt Zeit für ein – heißt das, Sie sind in der Serie Gespräch. mit der Gattin Ihres Geliebten befreundet?

schau: Ein typisches „Vorstadtweib“ sind Sie eigentlich gar nicht, sie leben derzeit im Westen Österreichs und sind am nördlichsten Zipfel Nieder­österreichs aufgewachsen …

Ja, das gibt dem Ganzen auch einen bitteren Beigeschmack.

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Nina Proll: Aber ich bin immer­ hin in Wien geboren!

FOTO: RAFAELA PRÖLL

Laut Rollenbeschreibung wissen Sie ganz genau, „wie man einem Mann das Hirn wegbläst“ …

2014 oktober

Wie das geht, weiß ich persönlich natürlich nicht. Solche Szenen ha­ ben wir jedenfalls nicht gedreht (lacht laut auf ). Es stimmt jeden­ falls, dass sie anscheinend Män­ ner um den Verstand bringen kann, weil sie einfach sehr gut weiß, wie sie funktionieren. Leider konzen­ triert sie sich in der ersten Staffel auf einen Mann, der verheiratet ist, sie möchte quasi nicht mehr die

Nina Proll Geboren am 12. Jänner 1974 in Wien, aufgewachsen im Waldviertel. Anfangs war Proll als MusicalDarstellerin tätig (u.a. „Jesus Christ Superstar“ und „Cabaret“), danach Schauspielerin und Sängerin. Bekannte Rollen: „Nordrand“ (Barbara Albert, 1999), „Komm, süßer Tod“ (Wolfgang Murnberger, 2000), „Talea“ (Katharina Mückstein, 2013) sowie die TV-Serie „Braunschlag“ (David Schalko, 2012). Verheiratet mit Schauspielkollege Gregor Bloéb, das Paar hat zwei Söhne.

Ist also auch der besten Freundin nicht zu trauen?

Das sehe ich so nicht. Ich denke, man begehrt, was man täglich sieht. Der Mann als Besitz?

Sexualität hat meiner Meinung nach immer auch etwas mit Be­ sitzenwollen zu tun. Ich habe mit der Definition eigentlich kein Pro­ blem, weil ich glaube, dass Sexua­ lität so funktioniert, dass man je­ manden besitzen will. Man sagt ja auch „Ich will den Mann für mich haben“. Es kostet einen dann viel Kraft zu versuchen, sich das ab­ zugewöhnen, auch wenn es einem letztlich eh nicht gelingt. Wie viel Verführung und Sexualität werden wir in der fertigen Serie zu sehen bekommen?

Doch einiges. Aber gottseidank nicht ausschließlich von mir, son­ dern auch von den anderen Dar­ stellerinnen (lacht). Ich hatte bis jetzt überhaupt keine Sexszene, das hatten eher die anderen, die Mar­ tina Ebm hatte bis jetzt eigentlich die meisten, auch die Maria Köst­ linger und die Gerti Drassl. Da hat jede ihr eigenes Thema mit der Se­ xualität, ihren eigenen Zugang, das find’ ich sehr gut erzählt: Die eine ist ein bisschen verklemmt, die an­ schau 27


schaustars

dere schon ein wenig abgestumpft, meine Figur ist da eher noch mit voller Leidenschaft dabei, eine an­ dere wieder setzt das ganz gezielt ein, um etwas zu bekommen … Sie haben von einer ersten Staffel gesprochen, ist eine zweite schon fix?

Noch nicht, so viel ich weiß (grinst). Aber mal schauen, jetzt kommt es drauf an, wie gut wir sind. Was hat Sie zu diesem Projekt geführt?

Ganz einfach, dass es in Wien spielt (lacht). Ich freue mich einfach sehr, dass ich in Wien drehen kann und nicht in Hamburg an irgend­ einer Serie oder so. Das wäre auch ein wahnsinniger organisatorischer Aufwand für mich.

„Sexualität hat meiner Meinung nach immer auch etwas mit ­Besitzenwollen zu tun.“ Nina Proll

Sie leben derzeit vor allem in Tirol, geht Ihnen Wien sehr ab?

Ja, ganz ehrlich, ich vermisse Wien wirklich, das muss ich schon sagen. Das war das eine, dass es wirklich eine Serie ist, die einen schönen Wien-Bezug hat und Wien auch sehr realistisch dargestellt wird. Dann ist es auch noch eine groß­ artig gestrickte Ensemblegeschichte. Es gibt viele Figuren und jede von ihnen hat einen schönen erzähleri­ schen Bogen, einen Anfang, und ein Ende, das man vielleicht so nicht erwarten würde. Das Dreh­ buch hat eine wirkliche Komik, ich hab beim ersten Mal lesen gar nicht recht gewusst, welche Rolle ich am liebsten spielen würde, ich habe sie alle interessant gefunden. So hab’ ich auch beim Casting ursprüng­ lich für die Rolle, die jetzt Gerti Drassl spielt, vorgesprochen. Das ist alles eine Konstellationssache, bei einer anderen Besetzung wär’s natürlich auch ein anderer Film ge­ worden. 28 schau

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FOTOS: RAFAELA PRÖLL, ORF

Ab 2015 sind die Vorstadtweiber

Ich kenne durchaus solche Frauen dann die Gefühle irgendwann Martina Ebm, Maria Köstlinger und – ich kenne viele aus dem 19. Bezirk nicht mehr so groß sind, bei Schei­ Nina Proll auf ORF eins zu sehen. Sie hat anfangs gleich einige Ge­ (lacht) und ich kenne auch viele dungen ist das ja auch oft so, dann heimnisse, die nach und nach ge­ Frauen, die sich immer noch rein streitet man halt ums Geld. info lüftet werden. Sie steht sozusagen über ihren Mann definieren. Wenn Sie sich eine Villa leisten vor den Trümmern ihres eigenen können würden, wo würde die Lebens, am Ende ist alles weg, was Ist das 2014 weltanschaulich überhaupt noch eine Option? sie gehabt hat. stehen? Sagen wir so: Es ist für eine Frau Meine Villa? Ich habe früher immer „Desperate Hausfrauen“ Es wird aber nicht der „Despezumindest immer noch eine lukra­ vom Palais Schönburg in Wien im Sie sind von Hauptberuf Gattin, rate-Housewives“-Effekt eintreten, tive Möglichkeit (lacht). Für mich 4. Bezirk geträumt. Aber das kann ­leben in ihren Villen in der Wiener absolut nicht. Mir war meine ei­ sich ja kein normaler Mensch leis­ Vorstadt und lassen gern die Kredass am Ende fast jede Protagogene Identität immer sehr wich­ ten. Aber auch an der Côte d’Azur ditkarten glühen: Die „Vorstadtweinistin wortwörtlich eine Leiche im tig – mein Beruf, dass ich selbst et­ könnt ich’s mir vorstellen. Aber ber“. Als eine von ihnen völlig Keller hat? überraschend vom Gatten vor die Ich habe mich da auch nach der was erreiche und mein eigenes Geld wenn ich nur eine Villa haben Tür gesetzt wird – absolut blank, ersten Staffel irgendwann gelang­ verdiene. könnte, dann wahrscheinlich in weil sie das Kleingedruckte im Ehevertrag überlesen hat –, krieweilt, man distanziert sich da in­ Wien (lacht). gen die anderen auch die Federn. nerlich. Auch hier hat jeder ein Ge­ Die Selbstverleugnung ist da ja Blöd nur, dass die korrupten GatVielen Dank für das Gespräch! /// heimnis, aber es ist nicht so extrem. genauso groß wie die Freiheit, die ten gerade ganz eigene Pläne verIch mag das auch nicht, wenn die man durchs Geld gewinnt ... folgen … In den Hauptrollen: Gerti Drassl, Maria Köstlinger, Martina Plots zu unglaubwürdig werden … Das glaube ich auch. Ich sage auch Ebm, Nina Proll und Adina Vetter, nicht, dass unsere Vorstadtweiber unter den Gatten Jürgen Maurer, Könnte man also Frauen wie die alle glücklich sind … Geld ist in Simon Schwarz, Bernhard Schir Beziehungen ja sowieso eine eigene Protagonistinnen von „Vorstadtund Lucas Gregorowicz. Regie bei den vorerst zehn 45-minütigen Sache. Ich kenne Ehepaare, wo der weiber“ tatsächlich so in Wien Folgen führen Sabine Derflinger Mann für den Sex der Ehefrau be­ kennenlernen? und Harald Sicheritz, AusstrahWir geben uns Mühe, dass wir sie zahlt, das gibt’s auch. Geld ist halt lung voraussichtlich ab 2015 auf ORF eins. so darstellen und rüberbringen. ein Mittel der Macht. Und wenn Was für ein Ende findet Ihre Figur im Laufe der Handlung?

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schaukulturmacher Er wohnt im Wiener Heurigenort Neustift, arbeitet seit Jahren mit den großen Orchestern unserer Zeit und hat jetzt sein erstes Opernwerk mit José Carreras uraufgeführt. Was aber viele schon vergessen haben – den Austro-Pop würde es ohne Christian Kolonovits so nicht geben.

Wir Alten müssen mit Respekt die Jungen machen lassen TEXT VON RUDI MATHIAS, FOTOS: RENE WALLENTIN

FENDRICH, DANZER, Am­bros, Francos schrieb. Mit drei Arien im STS und viele mehr altbekannte Gepäck flog ich zu José nach BarceGranden des „Austro-Pops“ hat er lona – der war begeistert und dann produziert. Heute zieht es Chris- kamen drei Jahre harte Arbeit. tian Kolonovits auch in eine andere Richtung: die Oper. Mit Heraus­ Josè Carreras, Placido Domingo geber Rudi Mathias spricht er über – Sie haben Ihre musikalischen seinen Werdegang und wie er die Wurzeln in der Vorzeit des Austro­österreichische Musiklandschaft und Pop. Wie kommt man ihren Nachwuchs einschätzt. da zu solchen Partnern? Mein Weg war immer der, ein bissschau: Herr Kolonovits, Sie haben chen anders zu sein. Ich glaube aber, dass einen der Mut, einfach durchmit der Oper „El Juez“ im spalässig und offen seine eigenen Dinge nischen Bilbao Jubel ausgelöst, zu machen, automatisch in die richder selbst in Argentinien noch tige Umgebung stellt. José Carzu hören war. Wie kommt man reras hab’ ich kennengelernt, als er als geborener Rechnitzer zu so in Wien eine Platte aufgenommen einem Stoff? Christian Kolonovits: Die Oper hatte, mit der er nicht zufrieden „El Juez“ – zu deutsch „Die verlore- war. Über Nacht hab’ ich das Arrannen Kinder“ – geht auf das spani- gement umgeschrieben. Ein anderes sche Franco-Regime zurück, in dem Mal haben mich dann die Wiener der Diktator systemkritischen Fa- Symphoniker ins New Yorker Sony milien einfach ihre Kinder weg- Building geholt, um für Placido Donahm und in „Heimen“ umerzie- mingo ein Weihnachtslied zu arranhen ließ. José Carreras spielt darin gieren. Daraus wurde dann die Konden Richter, der im Stück vom Fa- zertreihe „Christmas in Vienna“. schisten nach und nach zum Humanisten wird. Der Impuls zum Stoff Auch für Sie hat vieles mit der ging von der Oberwarterin Angelika Sendung „Gut aufgelegt“ begonMessner aus, die das Libretto zur nen, die auf Ö3 junge, auf Oper auf Grund einer BBC-Doku- Deutsch singende Künstler förmentation über die Machenschaften derte. Wie wichtig war das? 30 schau

„Erst jetzt beginnen junge Leute langsam zu merken, wie wichtig Lieder von Ambros oder Texte von Danzer waren.“ Christian Kolonovits

Eva Maria Kaiser hat mit „Gut aufgelegt“ aus dem Nichts eine Idee entwickelt und damit auf den ORF so stark Druck gemacht, wie es der Sender auch heute wieder einmal brauchen würde. Sie hat so neues Bewusstsein für österreichische Musik geschaffen – was sie losgetreten hat, ist in den 70er Jahren zum Ausbruch gekommen und hat so zu einer Hochblüte von Ö3 und zu dem von nicht allen geliebten Begriff „Austro-Pop“ geführt. Was empfehlen Sie da dem heutigen Musiknachwuchs, nachdem der Austro-Pop zumindest scheintot ist?

Wir Alten müssen mit Respekt die Jungen machen lassen. Trotzdem glaub’ ich an Vorbilder und an Vernetzung. Im Falle des Austro-Pop hat aber diese Vernetzung aufgehört zu existieren. In Amerika ist das umgekehrt. Dort sind Künstler wie Bob Dylan immer noch Idole, auf die der Nachwuchs aufbaut. Bei uns gab’s da in den Neunzigern einen gnadenlosen Bruch. Und erst jetzt beginnen junge Leute langsam zu bemerken, wie wichtig Lieder von Ambros oder Texte von Danzer waren. oktober 2014


„Unser Musiknachwuchs braucht wieder eine mediale Plattform, die Bewusstsein schafft.“ Christian Kolonovits

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„Mein Weg war immer der, ein bisschen anders zu sein.“ Christian Kolonovits

CHRISTIAN KOLONOVI bei Jesse SchwTS ar Salon Schrägz im auf schau TV: zu sehen in de schau Mediath r www.schaum ek: edia.at

Beginnen Sie jetzt nach der großen Oper ein neues Leben als Weinbauer hier in Neustift am Walde?

STS, Ludwig Hirsch, Wolfgang Ambros & Co: Christian Kolonovits hat den Austro-Pop mitgeprägt wie kaum ein anderer.

Ich mach’ mir da grundsätzlich keine Pläne. Zur Zeit arbeite ich an einem Stück für die Wiener Volksoper und an einer CD mit Ben Becker, mit dem ich vor ein paar Monaten im Wiener Rathaus zusammengekommen bin. Ben singt gern traurige Lieder in seinem schwarzen Anzug und als ich draufgekommen bin, mit welcher Ehrfurcht der norddeutsche Becker den Wolfgang Ambros verehrt, haben wir ihn angerufen. Wenn alles klappt, wird es auf dem Album ein Duett mit Ben Becker und Wolfgang Ambros geben.  Vielen Dank für das Gespräch! ///

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Christian Kolonovits Als Produzent und Komponist hat sich der gebürtige Burgenländer einen Namen in der Musikbranche gemacht. Ob Filmmusik, Pop oder Klassik – Christian Kolonovits scheut keine Nische der Musikwelt.

Nach Austro-Pop, VSOP und CarrerasOper kommt jetzt ein Studioalbum mit Ben Becker und Wolfgang Ambros.

www.kolonovits.com

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oktober 2014


© ORF

simpliTV – Eine smarte TV-Plattform Die simpliTV Empfangsgeräte sind einfach und schnell installiert. Mit wenigen Handgriffen kann die simpliTV-Box an das TV-Gerät angeschlossen werden. Es sind keine Umbauarbeiten notwendig. Um das Programm von simpliTV gleich genießen zu können, muss ein Sendersuchlauf gestartet werden.

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schaugeschichte

Karikaturen zeigten das empfundene Ungleichverhältnis der Kräfte.

Sozialdemokratie im Waschsalon 21. Oktober 1916: Mitten im geschäftigen Treiben der Mittagszeit knallen plötzlich tödliche Schüsse und strecken Karl Graf Stürgkh nieder. Der Schütze: Friedrich Adler, Sohn von Victor Adler.

Friedrich Adler bei Gericht: Mit einer flammenden Verteidigungsrede rechtfertigt sich Adler für seine Tat.

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VICTOR ADLER war der Begründer der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, SDAP, und bis 1914 Parteisekretär der österreichischen Sozialdemokraten. Ort der politisch motivierten Tat seines Sohnes Friedrich Adler war das renommierte Meißl & Schaden am Neuen Markt 3 (heute: Hotel Europa). Was den letztlich dazu getrieben hat, zu solch drastischen Mitteln zu greifen, zeigt recht eindrucksvoll die Sonderausstellung „Die Sozialdemokratie zieht in den Krieg“ vom 11.9.2014 bis 26.4.2015 im „Das Rote Wien im Waschsalon Karl-Marx-Hof“. Wegen der Haltung der Partei in der Kriegsfrage hatte Adler sein Amt niedergelegt und formulierte seinen Protest als Redakteur der Monatsschrift „Der Kampf“. Ministerpräsident Karl Graf Stürkh war für ihn Zentralfigur für die Fortsetzung eines sinnlosen Krieges geworden. Nach dem verhängnisvollen Attentat auf den österreichischen Thronfolger in Sarajewo im Juni 2014 begann in Europa das große Säbelrasseln, und während aus der Sicht deutscher und österreichischer Kriegstreiber

der Krieg bereits beschlossene Sache war, träumten die europäischen Sozialdemokraten noch von der Utopie einer Solidarität der internationalen Arbeiterschaft. Aber es dauerte nicht lange, und die Kriegsbegeisterung und der damit entfachte Patriotismus ließen auch sie eine andere Sprache sprechen. Der Hungerwinter 1916/17

1916, nach zwei Jahren Krieg, litt bereits der Großteil der Österreicher Hunger. Wenn man von Krieg spricht, denkt man immer zuerst an die Soldaten an der Front, in den Schützengräben, an Verwundungen und Giftgas und vergisst darüber auch die Not und Entbehrungen, die die Bevölkerung zuhause erleiden musste. Verständlich, dass die Kriegsbegeisterung immer mehr abnahm. Der Winter 1916/17 ging als „Hungerwinter“ in die Geschichte ein und bereits im Frühjahr 1917 kam es in vielen kriegswichtigen Fabriken zu ersten Streiks. Krawalle und Demonstrationen – hier taten sich vor allem Frauen und Jugendlioktober 2014

FOTOS: WASCHSALON KARL-MARX-HOF, WIENBIBLIOTHEK IM RATHAUS, WASCHSALON KARL-MARX-HOF/ KLAUS MITTER, WASCHSALON KARL-MARX-HOF/MARKUS SIBRAWA

TEXT VON HEDI MATHIAS


Von vorne nach hinten, von links nach rechts: Karl Liebknecht (D), Rosa Luxemburg (D), Jean Jaurès (F), Ramsay MacDonald (GB), Friedrich Ebert (D), Robert Danneberg (Ö), Friedrich Adler (Ö), Victor Adler (Ö), Wladimir Iljitsch Lenin (RU), Leo Trotzki (RU), Otto Bauer (Ö), Karl Renner (Ö), Karl Kautsky (D), Gustave Hervé (F), Léon Jouhaux (F), Hugo Haase (D), Filippo Turati (I), Arthur Henderson (GB), Aristide Briand (F), James Keir Hardie (GB)

tipp

che (die Männer war ja im Kampf ) hervor – waren nun an der Tagesordnung. Mit der erfolgreichen Revolution in Russland war auch für die österreichischen Sozialdemokraten der Weg der möglichen Verän­ derung aufgezeigt worden. Das Rote Wien

Zu Kriegsende im Herbst 1918 gehören die europäischen sozialdemokratischen Parteien dennoch zu den Kriegsgewinnern. In Deutschland begründen sie die Weimarer Repu­ blik, in Österreich sind die Sozialdemokraten federführend an der Ausrufung der Republik beteiligt – und im Roten Wien entsteht in den folgenden Jahren eines der aufsehen­ erregendsten gesellschaftspolitischen Experimente der Zeit. In Frankreich sind Sozialdemokraten, Radikale und unabhängige Sozialisten an den meisten Nachkriegsregierungen beteiligt und in Großbritannien stellt die Labour Party 1924 mit Ramsay MacDonald erstmals den Regierungschef. Russland und Italien zeigen allerdings vor, wohin der Weg 2014 oktober

Europas in den kommenden Jahren führen wird. Nach Lenins frühem Tod im Jahr 1924 errichtet sein Nachfolger Josef Stalin ein totalitäres Schreckensregime. Und in Italien schwingt sich der frühere Marxist Benito Mussolini zum ersten faschistischen Herrscher des Kontinents auf. Der „Große Krieg“ zu Beginn des Jahrhunderts steht somit am Beginn weiterer Katastrophen, die Europa und die Welt wenige Jahre später erneut an den Rand des Abgrunds führen werden. Was geschah mit Friedrich Adler?

Bei seinem Prozess, der naturgemäß großes Aufsehen erregte, hielt er eine leidenschaftliche Rede, ein Plädoyer gegen den Krieg. Zunächst wurde er zum Tode verurteilt, aber – nicht zuletzt auch wegen der Stimmung im Volk – von Kaiser Karl zu 18 Jahren Zuchthaus begnadigt. Vom gleichen Kaiser wurde er dann im Zuge seiner letzten Amtshandlungen kurz vor Kriegsende am 1. November 1918 aus der Haft entlassen. Als konsequenter

Kriegsgegner der ersten Stunde war er der populärste Mann der Sozialdemokraten und wurde zum Vorsitzenden der Wiener Arbeiterräte gewählt. In dieser wichtigen Position setzte er sich vehement gegen die Errichtung einer Räterepublik und für die Demokratie ein und wurde damit zu einer Schlüsselfigur für die Zukunft der Partei. Nach der Machtübernahme Hitlers gelang ihm die 1940 die Flucht in die USA. In New York gründete er im März 1942 das Austrian Labor Committee (ALC). Friedrich Adler kehrte 1948 nach Europa zurück und lebte fortan in Zürich. Im Gegensatz zur SPÖ blieb er bis zu seinem Tod der großdeutschen Idee im Rahmen der Sozialdemokratie verbunden – mit ein Grund dafür, dass ihn die Parteiführung nicht zur Heimkehr nach Wien einlud. Aber im Tod wurde er dann doch heimgeholt und hat am Wiener Zentralfriedhof seine letzte Ruhestätte in einer Ehrengrabstätte an der Seite von Victor Adler, Engelbert Pernerstorfer, Otto Bauer und Karl Seitz gefunden. ///

Sonderausstellung: Die Sozialdemokratie zieht in den Krieg 11. 9. 2014 – 26. 4. 2015 19., Waschsalon Nr. 2 Karl-Marx-Hof, Halteraugasse 7 Do 13–18 Uhr, So 12–16 Uhr sowie für Gruppen nach Voranmeldung, Tel. 0664/885 40 888; info@dasrotewien-waschsalon.at www.dasrotewien-waschsalon.at „Die Partei hat die Laster ihrer ­Gegner angenommen“ Hubsi Kramar liest aus der Vertei­ digungsrede Friedrich Adlers Di., 7. 10. 2014 (19.30 Uhr) Aktionsradius Wien, 20., Gaußplatz 11 Eintritt frei. Freie Platzwahl. Anmeldung erwünscht unter: office@aktionsradius.at, Tel. 01/332 26 94, www.aktionsradius.at Sonderschau: „trotz alledem! Sozialdemokratische Streuzettel der 1930er Jahre“ Der Waschsalon Karl-Marx-Hof zeigt eine Auswahl sozialdemokratischer Streuzettel, die teils aus den frühen 1930er Jahren, teils aus der Zeit des austrofaschistischen Ständestaates stammen. Dauer: 2. 2. bis 14. 12. 2014

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Ab DO 20. 11. MUSICAL

Let’s Do the Time Warp Again!

FOTO: NILZ BÖHME

Ab DONNERSTAG

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20 NOVEMBER

Rocky Horror Show Museumsquartier

Das Musical „The Rocky Horror Show“ von ­Richard O’Brien wurde 1973 uraufgeführt und zwei Jahre später verfilmt. Besonders der Film hat zur Popularität der wilden Geschichte beigetragen: In einer regnerischen Novembernacht sucht das frisch verlobte Paar Brad ­Majors und Janet Weiss nach einer Reifenpanne Hilfe bei den Bewohnern eines nahe gelegenen Schlosses. Doch statt der erhofften Gelegenheit zum Telefonieren begegnet ihnen hier reichlich Unerwartetes: Der exzentrische außerirdische Wissenschaftler Dr. Frank N. Furter vom Planeten Transsexual aus der Galaxie Transylvania präsentiert seinen Mitbewohnern in dieser Nacht seine neueste und bisher größte Schöpfung, das blonde und muskelbepackte Retortenwesen Rocky, das er in erster Linie zu seinem – auch sexuellen – Vergnügen erschaffen hat. Der Film besitzt heute Kultstatus und wird auch nach mehr als 30 Jahren noch in vielen Programmkinos regelmäßig gezeigt. Einen Rekord halten dabei die Museum Lichtspiele in München, hier befindet sich der Film seit dem 29. September 1977 regelmäßig im Programm. In dem Kino wurde extra ein spezieller Saal nach der Kulisse des Films eingerichtet. Verkleidungen sind gerne gesehen. Auch das Musical wird immer wieder gerne produziert. Und da bleibt eigentlich nur die Frage, ob sich die Fans in Wien auch verkleiden und z. B. den berühmten „Time Warp“ mitsingen und -tanzen werden. Jedenfalls bringt die Neuinterpretation den „Time Warp“ zurück zu den Wurzeln der Rocky Horror Show. Den Erzähler verkörpern in Wien übrigens abwechselnd Chris Lohner und Herbert Steinböck. W ROCKY HORROR SHOW 20. November bis 14. Dezember, Museumsquartier, Halle E, 7., Museumsplatz 1, Tel. 01/960 96, www.rocky-horror-show.de

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vorschau folks&music

Olivia Macho präsentiert ab sofort den Event-Navigator: jeden Do um 18:00 Uhr auf schau TV.

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schauTV kurz&bündig

musik

SA 25. 10. WERTHERIADE IM ­FEENREICH B In diesem „Liebhaber-Concert“ machen erneut „I Virtuosi ambulanti“ auf ihrer Fahrt durch die Lande in Eisenstadt Halt. Das Ensemble steht in der Tradition der historischen fahrenden Operntruppen und präsentiert das SalonopernPasticcio „Wertheriade im ­Feenreich“

Wienerisch und modern. Wenn „Wien im Rosenstolz“ zu Ende geht, startet „Wien Modern“. FESTIVAL

W

Neu: Sitcom-Oper WIEN MODERN PRÄSENTIERT heuer ein neues Musiktheater-Format: die siebenteilige Sitcom-Oper „Das Leben am Rande der Milchstraße“ des österreichischen Komponisten Bernhard Gander. Schwerpunktkomponist des diesjährigen Festivals für Musik der Gegenwart ist der Österreicher Georg Friedrich Haas. Der Schwerpunkt „on screen“ setzt sich mit der Schnittstelle von Film/TV und zeitgenössischer Musik auseinander. Die StudioNÄCHTE bringen heuer das Elektro Gönner zum Beben. Kinder ab drei Jahren werden im DSCHUNGEL WIEN mit dem Singspiel „Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat“ (Musik: Hannes Dufek) an Musik der Gegenwart herangeführt.

25. Oktober, Schloss Esterhazy, Eisenstadt, Tel. 2682/638 54–12, www.esterhazy.at

SA 4. 10. ERÖFFNUNGSKONZERT BÜHNE BADEN N Unter dem Motto „Mag die ganze Welt versinken“ eröffnen Franz Josef Breznik mit Chor und Orchester der Bühne Baden die Wintersaison 2014. Eine musikalische und literarische Reise ins Jahr 1914 – mit Werken von Franz Lehár, Karl Kraus, Oscar Straus, Arthur Schnitzler, Franz Werfel, ­Emmerich Kálmán.

W WIEN MODERN 29. Oktober bis 21. November, Konzerthaus 3., Lothringerstraße 20, Tel. 01/242 002, www.konzerthaus.at

Ab MI 8. 10. KVO CLASSIC B Im Rahmen der Konzerte der Kulturvereinigung Oberschützen gibt Peter Józsa am 8. Oktober sein Antrittskonzert (er unterrichtet Klavier am Institut Oberschützen). Am 22. Oktober bringt Tobias Stosiek die sechs Suiten für Violoncello solo von Johann Sebastian Bach zur Aufführung. Bis 22. Oktober, Kulturzentrum Oberschützen, Hauptplatz 8, Tel. 03353/66 80, www.bgld-kulturzentren.at

DI 14. 10. SCHÖNBERG UND ZEMLINSKY W An diesem Abend kommen die selten zu hörenden Maeterlinck-Gesänge von Alexander von Zemlinsky und die symphonische Dichtung „Pelléas und Mélisande“ von Arnold Schönberg zur Aufführung. Es singt Ildikó Raimondi. 14. Oktober, MuTh, 2., Obere Augartenstraße 1E, Tel. 01/347 80 80, www.muth.at

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FOTOS: BREGENZER FESTSPIELE/ANJA KÖHLER, NIKOLAUS KARLINSKY, PHILIPP KERBER, DANNY NORTH

4. Oktober, Bühne Baden, Theaterplatz 7, Tel. 02252/253 253, www.buehnebaden.at

FESTIVAL

Liszt in Raiding DIE REISETÄTIGKEIT FRANZ LISZTS als Konzertpianist und Klaviervirtuose war gewaltig und ebenso erstaunlich. Wie kaum ein anderer Mensch und Künstler seiner Zeit bereiste er Europa: von Raiding über Paris bis hin zu den äußersten Ausdehnungen unseres Kontinents: Glasgow, Konstantinopel, Kiew, Kopenhagen und Gibraltar. Franz Liszt wurde in kürzester Zeit zu einem Superstar. Das Festspieljahr 2014 hat in Raiding zahlreiche Begegnungen mit Publikumslieblingen gebracht. Im vierten Teil des Festivals tritt – am 23. 10. – Angelika Kirchschlager auf, die erst kürzlich für ihre Lied-Einspielung „Franz Liszt – The Complete Songs“ im Londoner Kings Place mit dem international begehrten „BBC Music Magazine Award“ ausgezeichnet worden ist. B LISZT FESTIVAL RAIDING 22. bis 26. Oktober Raiding, Lisztstraße 46, Tel. 02619/510 47, www.lisztfestival.at

Angelika Kirchschlager ist am 23. Oktober in Raiding zu erleben.

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MUSIK TIPPS

kurz&bündig

musik

FESTIVAL

FR 3. 10. MICHAEL SEIDA W Der in Wien Simmering aufgewachsene Weltklasse-Entertainer feiert sein 25-jähriges Bühnenjubiläum mit Freunden und Wegbegleitern.

W

Lieder aus Wien

3. Oktober, Gasometer, 11., Guglgasse 8 , Tel. 01/332 46 41–20, www.planet.tt

Karl Hodina, Roland Neuwirth, Willi Resetarits und Erika Pluhar – diese und viele andere Größen der Wiener Musikszene werden beim Festival „Wien im Rosenstolz“ zu hören und zu sehen sein. Das Festival startet am 3. Oktober um 17 Uhr unter anderem mit Ramsch & Rosen, Tesak & Blazek und den Wiener Frauen Schrammeln bei freiem Eintritt. Seit der Gründung des Festivals ist eine neue Musiker-Generation herangewachsen. „Wien im Rosenstolz“ präsentiert den „Leonard Cohen von Wien“, Ernst Molden, Der Nino aus Wien, die Rapper Skero & Müßig Gang und bratfisch. Außerdem kommen auf den Spittelberg AmadeusAward-Bluesman Norbert Schneider, Martin Spengler, Trio Lepschi, Agnes Palmisano und Maria Stippich, Allrounderin Tini Kainrath, Peter Ahorner mit dem Zither-Virtuosen Karl Stirner, Stefan Sterzinger, das Kollegium Kalksburg und Die Strottern.

MI 8. 10. WR. TSCHUSCHENKAPELLE W Nach 25 Jahren kehrt die Band an ihren allerersten Auftrittsort zurück, um ihren erfolgreichen Weg mit BalkanFolk zu feiern. 8. Oktober, Akzent, 4., Theresianumgasse 16–18, Tel. 01/501 65–3306, www.akzent.at

MITTWOCH

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Theater am Spittelberg

FESTIVAL

Zehn Finger, sechs Saiten BEREITS ZUM FÜNFTEN MAL stellt das Akustik-Gitarrenfestival österreichische und internationale Künstler vor. An den beiden Festivaltagen erwartet das Publikum ein abwechslungsreiches Programm aus den Sparten Folk, Blues und Jazz sowie perkussive Gitarrentechniken. Der junge Finne Petteri Sariola beherrscht seine aggressive SoloGitarre mit technischer Perfektion und einem einzigartigen Groove, der dem Zuhörer unmöglich aus einem Instrument zu stammen scheint. Auch der Brite Jon Gomm pflegt einen virtuosen Gitarrenstil, bei welchem er auf seiner Gitarre SchlagzeugGeräusche, Bass und verzwickte Melodien zur gleichen Zeit produziert. Weiters spielen heuer Jacques Stotzem (B), Gottfried Gfrerer (AT), Markus Schlesinger (AT), Stefan Kroboth (AT), David Lindorfer (AT) und Wilfried Lepuschitz (AT). W VIENNA FINGERSTYLE FESTIVAL 10. und 11. Oktober, Kabarett Vindobona, 20., Wallensteinplatz 6, Tel. 01/512 47 42, www.fingerstylefestival.at

2014 oktober

10. Oktober, Bühne im Hof, St. Pölten, Julius-Raab-Promenade 37, Tel. 02742/352 291, www.bih.at

OKTOBER

Martin Spengler und die foischn Wiener

W WIEN IM ROSENSTOLZ 3. bis 31. Oktober, Theater am Spittelberg, 7., Spittelberggasse 10, Tel. 01/526 13 85, www.rosenstolz.at

Jon Gomm produziert Sounds, von denen man kaum glauben kann, dass sie aus einer einfachen Akustikgitarre kommen.

FR 10. 10. WILLI RESETARITS N Unter dem Motto „Gute ­Lieder sind gesund und geben Kraft“ tritt Willi Resetarits mit „Stubnblues“ auf.

DO 30. 10. GIORA FEIDMAN & BEN BECKER W Der Klezmermusiker Giora Feidman begleitet den Schauspieler Ben Becker bei einer Paul-Celan-Lesung. 30. Oktober, Konzerthaus, 3., Lothringerstraße 20, Tel. 01/242 002, www.konzerthaus.at

FR 31. 10. HORST CHMELA W Horst Chmela („Ana hat imma des Bummerl“) feiert seinen 75. Geburtstag mit ­einem Galakonzert. 31. Oktober, Gasometer, 11., Guglgasse 8 , Tel. 01/332 46 41-20, www.planet.tt

MO 10. 11. HUBERT VON GOISERN W Die 2012-Tour „Brenna tuats“ war die erfolgreichste seiner Karriere. Jetzt kommt Hubert von Goisern mit einer neuen CD im Gepäck nach Wien. 10. November, MuseumsQuartier, 7., Museumsplatz 1, Tel. 01/405 10 10, www.halleneg.at

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vorschau folks&music Alle Termine auf www.schaumedia.at/eventnavigator.html

Ab FR 10. 10. WILFRIED N Das österreischische Urviech Wilfried meldet sich mit einer neuen Band auf die Rockbühne zurück. 10. Oktober, Altes Depot, Mistelbach, Oserstraße 9, Tel. 02572/3955, www.altesdepot.at 24. Oktober, Bühnenwirtshaus Juster, Gutenbrunn 3, Tel. 02874/6253, www.buehnenwirtshaus.at

MI 22. 10. ROGER CICERO W Mit seiner sympathischen, massenkompatiblen Art füllt Roger Cicero mit poppigem Jazz deutscher Prägung die Hallen. Neben Retro-Swing halten seit 2009 auch Elemente aus Soul, Funk sowie Sixties-Beats Einzug in sein Repertoire. 22. Oktober, Stadthalle, 15., Roland-Rainer-Platz 1, Tel. 01/79 999 79, www.stadthalle.com

Ab FR 24. 10. HELENE FISCHER W Von Kolleginnen wie beispielsweise Andrea Berg hebt sich Helene Fischer durch ihre klare und feste Stimme ab. Musikalisch bewegt sich ihr Mix aus Schlager und harmlosem Pop gleichwohl in schlichten Bereichen. Auf der Bühne überzeugt sie mit dezenter Eleganz. Das Stehplatz-Publikum wird gebeten, in weißer Kleidung zu erscheinen. Bis 25. Oktober, Stadthalle, 15., Roland-Rainer-Platz 1, Tel. 01/79 999 79, www.stadthalle.com

SA 25. 10. MARY BROADCAST & LES SALIGAUDS ÉLÉGANTS W Im Rahmen des 12. ParisVienne-Festivals, einer Konzert­reihe, die österreichischen und französischen Künstlern einen musikalischen Raum zum Austausch bietet, werden diesmal die österreichische Sängerin Mary Broadcast und die französische Band Les Saligauds Élégants gemeinsam auf der Bühne ­stehen. Mary Broadcast wird dabei ihr neues Album „Dizzy Venus“ präsentieren. 25. Oktober, Akzent, 4., Theresianumgasse 16–18, Tel. 01/501 65–3306, www.akzent.at

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Schlager- und andere Feste. Semino Rossi kommt. Udo Wenders auch. Und Helene Fischer. SINGER, SONGWRITER

W

Resurrection SIE STAMMT AUS einer Künstlerfamilie. Anastacias Eltern, ein Sänger und eine Schauspielerin, legten der Kleinen anscheinend das Talent in die Wiege. Mit einem Gesangsvolumen, das man eher einer dicken schwarzen Mama zuordnen würde, versuchte sie mit selbst geschriebenen Songs einen Plattenvertrag zu ergattern. 1998 nahm sie an einem Gesangswettbewerb von MTV teil und landete unter den besten zehn Bewerberinnen. Die begehrte Trophäe konnte sie zwar nicht einfahren, aber am Ende hatte ihre Performance so ziemlich jeden beeindruckt, der im Business etwas zu melden hat. Schließlich konnte sie sich aussuchen, bei welchem Major-Label sie einen Vertrag unterschrieb. Es folgten Hits wie „I’m Outta Love“, „Paid My Dues“, „Left Outside Alone“, „Sick & Tired“ und „I Belong to You“. Im April 2014 hat Anastacia mit „Stupid Little Things“ die erste Single-Auskopplung aus ihrem aktuellen Studioalbum „Resurrection“ veröffentlicht, das sie nun auf ihrer Tournee vorstellt.

DONNERSTAG

13 NOVEMBER

Anastacia

W ANASTACIA 13. November, Stadthalle, 15., Roland-Rainer-Platz 1, Tel. 01/79 999 79, www.stadthalle.com

Stadthalle

SCHLAGERFEST

Fantasy 1993 ZUM ERSTEN MAL auf der Bregenzer Seebühne veranstaltet, war die „Schlagernacht“ schon bei der Pre­ miere ein Publikumsmagnet. Mittlerweile „entdeckt junges Publikum die Schlagermusik für sich, die Altersgrenzen werden aufgehoben. Wir haben mit Schlagermusik in der letzten Zeit die Wiener Stadthalle insgesamt viermal ausverkauft“, freut sich Walter Egle, der die „Schlagernacht des Jahres“ erfunden hat. Heuer wartet er mit folgenden Stars auf: Semino Rossi, DSDS-2014-Gewinnerin Beatrice Egli, Nik P. & Band, Nockalm Quintett, Fantasy, Udo Wenders. W DIE SCHLAGERNACHT DES JAHRES 23. Oktober, VAZ St. Pölten, Kelsengasse 9 23. November, Stadthalle, 15., Roland-Rainer-Platz 1, Tel. 01/960 96, www.schlagerfreunde.at

Die Schweizerin Beatrice Egli hat die zehnte Staffel der RTL-Casting-Show „Deutschland sucht den Superstar“ gewonnen.

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FOTOS: LSK, BEN WOLF, LUKAS BECK

kurz&bündig

musik

MUSIK TIPPS


MUSICAL, ERETTE O P E R &O P

Operetten-Herbst. Der Klassiker in neuem Gewand: „Ein Walzertraum“ in Baden.

kurz&bündig

oper

OPERETTE

N

Niki gegen Franzi

Simona Eisinger und Beppo Binder im heiteren Operettenklassiker von Oscar Straus.

DIESER KLASSIKER ERZÄHLT eine Liebesgeschichte, wie sie noch heute in den Boulevardblättern über die europäischen Adelshäuser stehen könnte: Helene, Prinzessin des deutschen Fürstentums Flausenthurn, angelt sich in Wien den feschen Leutnant Niki. Der lässt sich die Avancen der schönen Adeligen gern gefallen. Doch dann bringt sie ihn so schnell unter die Haube, dass dem frisch gebackenen Prinzgemahl angst und bang wird. Seine neue Rolle will er partout nicht spielen, und so mischt er sich noch am Abend seines eigenen Hochzeitstags heimlich unters Flausenthurn’sche Volk. Auf dem Volksfest trifft er die resche Kapellmeisterin Franzi Steingruber, die ihm die Verkörperung all seiner verloren geglaubten Träume zu sein scheint. Aber so schnell gibt sich die Ehefrau nicht geschlagen und versucht, ihren Niki zurückzuerobern. N EIN WALZERTRAUM Ab 18. Oktober, Bühne Baden, Theaterplatz 7, Tel. 02252/253 253, www.buehnebaden.at

Ab SA 4. 10. EUGEN ONEGIN W Für eine kleine Bühne hat Tschaikowski nach eigener Aussage „Eugen Onegin“ konzipiert, für die bescheidenen Mittel eines Konservatoriums, so wie es bei der Uraufführung 1879 am Maly-Theater auch geschah. Bis 28. Oktober, Kammeroper, 1., Fleischmarkt 24, Tel. 01/588 85, www.theater-wien.at

Ab SA 15. 11. CHOWANSCHTSCHINA W Modest Mussorgskis nicht fertig instrumentiertes Historiendrama in der Fassung von Dmitri Schostakowitsch. Bis 30. November, Staatsoper, 1., Opernring 2, Tel. 01/514 44– 2250, www.wiener-staatsoper.at

THE NEW MINI. THE NEW ORIGINAL.

# new mini. # new love.

Der neue MINI zieht alle Blicke auf sich – und das zu Recht! Vergessen Sie alles, was Sie über den MINI zu wissen glauben. Schließlich hat er jede Menge Neues und Spannendes im Gepäck. Und das sowohl innen als auch außen. Mehr Infos unter www.MINI.at. MINI: von 70 kW (95 PS) bis 141 kW (192 PS), Kraftstoffverbrauch gesamt von 3,4 l/100 km bis 5,7 l/100 km, CO2-Emission von 89 g/km bis 136 g/km.

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vorschau show&tanz

SHOW TIPPS

Alle Termine auf www.schaumedia.at/eventnavigator.html

kurz&bündig

show

Ab MI 1. 10. MARY POPPINS W Jane und Michael sind außer Rand und Band. Ihre Eltern wollen ein möglichst strenges Kindermädchen engagieren, doch da schneit Mary Poppins herein, führt die Kinder auf zahlreiche magische und unvergessliche Abenteuer – und verzaubert schließlich sogar die Eltern. Der Film aus dem Jahr 1964 hat viele Menschen seit ihrer Kindheit begleitet und erfreut sich seit jeher größter Beliebtheit. Die Musicalfassung war bereits sehr ­erfolgreich in vielen Ländern zu sehen. Ab 1. Oktober, Ronacher, 1., Seilerstätte 9, Tel. 01/588 85, www.vbw.at

DI 14. 10. GESCHÜTTELT, NICHT GERÜHRT W Bela Koreny hat alle 23 ­Titelsongs der James-BondFilme neu arrangiert und präsentiert diesen klassischen Cocktail der Filmmusikgeschichte gemeinsam mit Maya Hakvoort, Sandra Pires und Nazide Aylin. 14. Oktober, Akzent, 4., Theresianumgasse 16–18, Tel. 01/501 65–3306, www.akzent.at

Western und Voca. Ein Praterstrizzi in Hernals und Aliens im MuseumsQuartier. W MUSICAL

Wild Wild West DAS COUNTRY-ROCK-MUSICAL vom Herbst 2010 feiert im Oktober seine Wiederauferstehung. Mit neuer Inszenierung (Regie: Andy Hallwaxx), neuer Choreografie (Jerome Knols) und vielen neuen Songs. So gut wie unverändert bleibt die bewährte Story von einem Austro-Rocker (Andy Lee Lang), der zum Opfer einer Seelen-Rückführung wird und im ehemals Wilden Westen stecken bleibt. Jetzt bildet er sich ein, Buffalo Bill zu sein – und ist in dieser Rolle die Hauptattraktion in einem Western-Saloon im Wiener Prater. Doch schon bald erwächst ihm in Gestalt von Schurli Schulze, dem „Gesetzlosen“ (Adi Hirschal), ein gefährlicher Gegenspieler und Feind der „Goldmine-Show“. Da liegt Blei in der Luft. Aber auch die Liebe kommt nicht zu kurz. Dies umso mehr, als sich die Zahlkell­ nerin Maria (Eva-Maria Marold) unsterblich in den Praterstrizzi verliebt.

Ab FREITAG

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W GO WEST AGAIN Ab 3. Oktober, Metropol, 17., Hernalser Hauptstraße 55, Tel. 01/407 77 407, www.wiener-metropol.at

OKTOBER

Ab DI 14. 10. ACH PARIS W Artistik, Chansons und Dinner –diese unmoralische Revue lädt zu einem prickelnden Spaziergang durch die Stadt der Liebe: legendäre Cabarets wie das berühmte Lido an der Champs Élysées oder das unvergleichliche Moulin Rouge im Künstlerviertel Montmartre. Bis 1. November, Vindobona, 20., Wallensteinplatz 6, Tel. 01/512 47 42, www.vindo.at

Ab DO 30 10. ECHT GUAT! N Die Publikumslieblinge der ORF-Sendung „Narrisch Guat“: Walter Kammerhofer präsentiert Karl-Heinz Haumer, Max Mayerhofer, Dietlinde & Hans Wernerle, Die Vierkanter, Sepp Wölbitsch und den Stimmenparodisten Heinz Lagler. Bis 31. Oktober, Johann-Pölz-Halle, Amstetten, Stadionstraße 12, Tel. 07472/601–454, www.avb.amstetten.at

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Go West Again

Andy Lee Lang, Eva-Maria Marold und Adi Hirschal im Country-RockMusical „Go West Again“.

Metropol

NOSTALGIE-SHOW Eine Revue mit den schönsten Melodien der 20er bis 50er Jahre.

Wie einst Lili Marleen DIESES DUO ENTFÜHRT sein Publikum auf eine Zeitreise in die goldene Ära der deutschsprachigen Musik, als das Wort „Schlager“ noch für echte „Gassenhauer“ stand. Unter dem Namen „Lady Sunshine & Mister Moon“ haben Elisabeth Heller und Oliver Timpe eine Nostalgie-Show mit Schlagern der 20er bis 50er Jahre entwickelt. Begleitet vom „Guten Morgen Orchester“ singen sie Lieder wie „Lili Marleen“, „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ oder „Ich küsse Ihre Hand, Madame“. W LADY SUNSHINE & MISTER MOON 18. Oktober, Akzent, 4., Theresianumgasse 16–18, Tel. 01/501 65-3306, www.akzent.at

oktober 2014


TANZ TIPPS

Ab FREITAG

7

NOVEMBER

Voca People Museumsquartier

kurz&bündig

tanz

Jetzt wissen wir, wie Aliens aussehen; zumindest die vom Planeten Voca, die gerne irdische Musik singen.

A-CAPPELLA-SHOW

Vom anderen Stern The Voca People treten in ihren Auftritten weiß verkleidet als Bewohner des fiktiven musikalischen Planeten Voca auf, auf dem nur mittels stimmhafter Äußerungen kommuniziert wird. Bereits seit Jahrzehnten haben sie der irdischen Musik zugehört und wollen nun hier ihre Lieblingsstücke singen. In ihren A-Cappella-Gesang mischt die Formation Beatboxing, das heißt Imitation von Perkussionsinstrumenten, und vokale Imitationen anderer Musikinstrumente ein. Neben den hervorragenden sängerischen Qualitäten spielen bei den Vocas auch parodistische Elemente eine große Rolle. Es soll Spaß machen, für beide Seiten.

Von Mozart bis Madonna

Egal ob bei Klassik, Rock oder Pop, die weißen Wesen mit den roten Mündern faszinieren durch ihre amüsante Verbindung von Gesang, Theater und Comedy. 2012 gewannen die ­Vocas in New York die höchste Auszeichnung, den der Off-Broadway zu vergeben hat – den Lortel Award. Unter dem Motto „Musik ist Leben und Leben ist Musik!“ nehmen sie ihr Publikum jetzt auch in Wien mit auf eine unterhaltsame Zeitreise durch die internationale Musikgeschichte von Mozart, Beethoven und Rossini über ABBA, Queen und John Lennon zu Michael Jackson, Madonna und George Michael. W VOCA PEOPLE 7. und 8. November, Museumsquartier, 7., Museumsplatz 1, Tel. 01/960 96, www.halleneg.at

Ab DO 2. 10. TANGO AMOR W Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts hat sich der Tango in verschiedenen Formen von Buenos Aires aus in der gesamten Welt verbreitet. Dieses Programm steht ganz in seinem Zeichen. Helmut Hödl, Klarinettist im Orchester der Volksoper, bringt traditionelle Tangos in neuen Arrangements zum Klingen. Vesna Orlic, die für „Carmina Burana“ mit dem Österreichischen Musiktheaterpreis ausgezeichnet wurde, übernimmt die Choreographie. In den Hauptrollen sind u. a. Cigdem Soyarslan und Daniel Ochoa zu erleben. 2. & 9. Oktober, Volksoper, 9., Währingerstraße 78, Tel. 01/514 44–0, www.volksoper.at

SO 19. 10. WILLIAM FORSYTHE N William Forsythe gilt weltweit als einer der wichtigsten Choreografen unserer Zeit. Bei diesem Ballettabend widmet sich das Semperoper Ballett Dresden – erstmalig im Festspielhaus zu Gast – zur Gänze dem eindrucksvollen Schaffen des amerikanischen Ballett­ revolutionärs und präsentiert drei seiner Choreografien: „In the Middle, Somewhat Elevated“, „Neue Suite“ und „Enemy in the Figure“. 19. Oktober, Festspielhaus St. Pölten, Kulturbezirk 2, Tel. 02742/90 80 80–222, www.festspielhaus.at

PERFORMANCE

FOTOS: ROSS&CO, MARTIN HESZ, LEON SOKOLETSKI, PHOTO SUPERAMAS

Alternativer Kapitalismus SUPERAMAS IST EINE Gruppe von Künstlern, die in Österreich, Frankreich und Belgien zuhause sind. „Superamas“ steht im Französischen für einen großen, wandernden Galaxienhaufen, die größte bekannte Struktur im Universum. Die neue Arbeit von SUPERAMAS ist eine bittersüße Komödie. In „SuperamaX“ verwandelt sich das Performance-Kollektiv in ein Start-up-Unternehmen. Die „Kreativarbeiter arbeiten eng zusammen, um High-end-Produkte zu akzeptablen Preisen für eine breite Öffentlichkeit herzustellen. Sie sind Teil des Jungunternehmertums, und Erfinder des ,alternativen‘ Kapitalismus, der auf der Herstellung individualisierter Produkte und dem Angebot modularer und flexibler Dienstleistungen basiert.“ W SUPERAMAX 23. bis 25. Oktober, TanzQuartier, 7., Museumsplatz 1, Tel. 01/581 35 91, www.tqw.at

2014 oktober

Ab FR 31. 10. UNTITLED_– I WILL BE THERE WHEN YOU DIE W Der italienische Künstler und Choreograf Alessandro Sciarroni inszeniert Jonglieren als zeitgenössische Performance. Vier Tänzer wirbeln Keulen in die Luft und fangen sie wieder auf. Kunstvoll und geschickt folgt ein Jongliertrick auf den anderen. Sciarroni nutzt diese Ausdrucksformen, befreit sie von Tradi­tio­nen und Klischees und lässt sie als choreografische Sprachen auf der Bühne bestehen. „UNTITLED – I will be there when you die“ ist eine Meditation über das Verstreichen von Zeit. 31. 10. & 1. 11., Tanzquartier Wien, MuseumsQuartier, 7., Museumsplatz 1, Tel. 01/581 35 91, www.tqw.at

schau 43


vorschau kudern&lachen

Olivia Macho präsentiert ab sofort den Event-Navigator: jeden Do um 18:00 Uhr auf schau TV.

Alle Termine auf www.schaumedia.at/eventnavigator.html

schauTV kurz&bündig

kleinkunst

Ab FR 3. 10. APPsolute HAIDER W Das erste Kabarett, bei dem Sie Ihr Smartphone NICHT abdrehen dürfen. Alfons Haider ist im digitalen Zeitalter angekommen und erobert nun die endlosen Weiten der neuen Medien. Als Mensch gewordene APP entdeckt er Facebook, Twitter, XING & Bing und verzweifelt an seiner vir­ tuellen Realität. „Hier ist ein Mensch“ wird zum Hilferuf vor seiner völligen Digitalisierung. Bis 13. November, Akzent, 4., Theresianumgasse 18, Tel. 01/501 65–3306, www.akzent.at

Ab MO 6. 10. JOESI PROKOPETZ W Joesi Prokopetz spannt den Bogen von feuilletonistischen Betrachtungen über (vor-) letzte Worte, erschütternde Enthüllungen über Entfernung von Speiseresten aus Zahnersatz, das Leben als Pavian und das Verlorensein in Baumärkten. Außerdem stellt er sich und uns die Gewissensfrage: „Sind Sie bestechlich?“ und erkennt dankbar: „Zum Glück halten Frauen es für Liebe, wenn man sich für ihren ­Körper interessiert.“ 6., 9. & 29. Oktober, Orpheum, 22., Steigenteschgasse 94 b, Tel. 01/481 17 17, www.orpheum.at 17. Oktober, Gloria Theater, 21., Pragerstraße 9, Tel. 01/278 54 04, www.gloriatheater.at 19. Oktober, Kulisse, 17., Rosensteingasse 39, Tel. 01/485 38 70, www.kulisse.at 24. Oktober, stadtTheater walfischgasse, 1., Walfischgasse 4, Tel. 01/512 42 00, www.stadttheater.org

FR 24. 10. GEBRÜDER MOPED N Für die einen sind sie „eine zeitgenössische Variante von Karl Farkas und Ernst Waldbrunn“ (Standard), die anderen lieben ihre frechen Fotografien auf Facebook und Co, die sie in „Tellerrandtango“ erstmals auch auf Leinwand zeigen. Das neue Programm steht unter dem Motto „Wo der Tellerrand die Grenze des Denkens markiert, hilft auch die richtige Ernährung wenig“ (Ernst R. Hauschka) 24. Oktober, Kulturkeller Ternitz, Franz Dinhobl-Straße 2, Tel. 02630/ 38240-51, www.kulturkeller.at

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Life Is a Cabaret. Acht von ca. 20 Programmen, die im Oktober allein in Wien Premiere haben. FESTIVAL

In Echtzeit DAS WELTKULTURERBE WACHAU ist so etwas wie ein Türöffner zum Bundesland Niederösterreich, eine Herzeigeregion entlang der Donau. Hier setzt die Veranstaltungsreihe „Wachau in Echtzeit“ seit 2012 auf kulturelle Kleinode fernab der Masse. Veranstaltungsorte sind unter anderen Schloss Spitz, Schloss Pielach, Schüttkasten Mautern, Pfarrkirche Rossatz und Minoritenkirche Krems-Stein. Kuratiert wird „Wachau in Echtzeit“ von der Schauspielerin Ursula Strauss („Schnell ermittelt“), die in der Wachau aufgewachsen ist. Sie selbst tritt am 2. November mit einem Text von Ewald Palmetshofer und den Musikern Matthias Bartolomey und Klemens Bittmann im Rittersaal Ruine Aggstein auf. Weitere Programme gestalten u. a. Ali Jagsch, Christian Dolezal, Timna Brauer, Fritz Karl, Barbara Horvath, Bernd Jeschek, die Band ­„Familie Lässig“, Norbert Hauer, Philipp Hochmair und Udo Samel.

Ursula Strauss erstellt seit 2012 das Programm von „Wachau in Echtzeit“.

SONNTAG

2

N WACHAU IN ECHTZEIT 2. bis 30. November, Wachau, Tel. 02752/540 60, www.wachauinechtzeit.at

NOVEMBER

Wo der Hund begraben liegt

N

Burgruine Aggstein

KABARETT

Schräg und pervers BEKANNT WURDEN STERMANN und Grissemann durch ihre wöchentliche Radiosendung „Salon Helga“ auf FM4. Seit Mai 2007 führen die beiden durch die Late-Night-TV-Show „Willkommen Österreich“. Wenn nun die schrägen Entertainer auf Oliver Welter, den Frontman der Kärntner Kultband „Naked Lunch“ treffen, dann gibt’s mit Sicherheit kein belangloses Allerwelts-Kabarett. Sondern „High-End-Unterhaltung für Liebhaber von metaphysischem Schauder mit Mehrwert“. W FÜR DIE ELTERN WAS PERVERSES Ab 5. November, Rabenhof Theater, 3., Rabengasse 3, Tel. 01/712 82 82, www.rabenhof.at

Stermann, Grissemann und Oliver Welter machen ein Programm für die Eltern.

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KABARETTS& KLEINKUN T

VORTRAG

B

kurz&bündig

kleinkunst

Düringer wird kompliziert

Ab DI 14. 10. URSUS & NADESCHKIN W Das neue Bühnenprogramm des Schweizer Erfolgsduos startet fulminant und spektakulär – und ist schneller zu Ende, als einem lieb ist. Der Vorhang fällt und, wenn man alles oder nichts mehr erwartet, beginnt die Vorstellung.

DIESMAL WIRD ES wirklich kompliziert. Nicht, dass die Worte des Vortragenden besonders schwer zu verstehen wären. Aber, meint Roland Düringer: „Um in gut zwei Stunden zu einem Ende zu kommen, muss sich der Vortragende auf das Wesentliche beschränken. Weil ja in unserer linearen Welt alles einen Anfang und ein Ende haben muss und das gilt besonders für den 3. Teil einer Trilogie. Da müssen wir zu einem Schluss kommen, Lösungen finden, Entscheidungen treffen, auch wenn sie unangenehm sind. Was, wenn die Welt aber nicht linear ist und sich alles nur zu einem Kreis schließt?“ Dann wird’s eben kompliziert.

14., 17. & 18. Oktober, Stadtsaal, 6., Mariahilfer Straße 81, Tel. 01/909 22 44, www.stadtsaal.com

Ab DO 16. 10. CHRIS LOHNER W „Jung war ich lang genug, jetzt schau ich mir mal zu beim Älterwerden“ hat Chris Lohner ihr zuletzt erschienenes Buch benannt – und so heißt auch ihr neues Kabarett-Programm. Hier wie da schildert sie humorvoll die Tücken des Alterns. 16., 19. & 26. Oktober, Casa Nova, Dorotheergasse 6–8, Tel. 01/512 21 82, www.casanova-vienna.at

W N B ICH ALLEIN? 8. Oktober, Pfarrheim Purgstall 9. Oktober, Wirtshausbühne Bernhart, ­Schwarzenbach 11. & 12. Oktober, Bühnenwirtshaus Juster, ­Gutenbrunn 14., 15., 21. & 22. Oktober, Orpheum, Wien 16. Oktober. Cselley-Mühle, Oslip 30. Oktober, Rothneusiedlerhof, Wien 12. & 13. November, Bühne im Hof, St. Pölten Tel. 01/96096, www.e-a.at

DONNERSTAG

16 OKTOBER

ICH allein? Cselley-Mühle

FOTOS: WWW.PHOTO-GRAPHIC-ART.AT, INGO PERTRAMER, LUKAS BECK, MARVIN DIETMANN

Roland Düringer lädt zum dritten Teil seiner Vortragsreihe.

KABARETT

Prickelnd WAS MACHT FRAU,  wenn sie gerne Single ist und nur Sex, aber keine Beziehung möchte?“, „Wie bleibt der Sex in einer bestehenden Beziehung spannend?“, „Was ist eigentlich erotisierend?“ – Diesen Fragen gehen Steffi Paschke und Susanna Hirschler in ihrem neuen Kabarettprogramm nach. In „Sex Sells“geizen sie nicht mit ihren weiblichen Reizen, durchleuchten verschiedene Perspektiven der sexuellen Sehnsüchte und bedienen mit prickelnden Songs eine Mischung aus Erotik und Selbstironie. W SEX SELLS 26. Oktober, Kulisse, 17., Rosensteingasse 39, Tel. 01/485 38 70, www.kulisse.at

FR 24. 10. 2GEWINNT W Im gemeinsamen Leben des Duos bestimmen Trostlosigkeit, Melancholie und gegenseitige Verachtung das Dasein. Dennoch stellen sich „2gewinnt“ einer letzten Herausforderung: eine schlecht bezahlte Auftragsarbeit für den Staatsfunk. Der künstlerische Anspruch wird zurückgeschraubt. Die Vorzeichen für ein grandioses Scheitern stehen gut. 24. Oktober, Cselley-Mühle, Oslip, Sachsenweg 63, Tel. 02684/2209, www.cselley-muehle.at

SA 8. 11. LUKAS RESETARITS N Obwohl er sein gesetzliches Pensionsalter bereits erreicht hat, denkt Lukas Resetarits noch lange nicht an den Ruhestand. Im Gegenteil: Im „Unruhestand“ stellt er sich vielmehr Fragen wie „Wovor schützt ein Rettungsschirm? Vor dem Aufprall oder vor dem Regen?“, „Wer steigt auf die Schuldenbremse und wer wird gebremst?“ oder „Gilt die ­Unschuldsvermutung auch für Heuschrecken?“. 8. November, Congress Casino ­­Baden, Kaiser-Franz-Ring 1, Tel. 02252/444 96–444, www.ccb.at

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Ab FR 17. 10. MYTHOS MEIDLING W Das Theater „Garage X“ ­expandiert und heißt ab sofort „WERK X“. Gespielt wird wie bisher am Petersplatz und am neuen Spielort, dem umgebauten ehemaligen Palais Kabelwerk in Meidling. Dort wird mit acht Uraufführungen an einem Abend eröffnet, acht Kurzstücken zum Thema „Mythos Meidling“, gespielt von 32 ­Darstellern und inszeniert von acht Regisseuren. 17. & 18. Oktober, WERK X, 12., Oswaldgasse 35a, Tel. 01/535 32 00, www.werk-x.at

Ab FR 24. 10. DANTONS TOD 1 W Georg Büchners Stück spielt in einer der düstersten Zeiten der französischen Revolution: Es herrscht die Guillotine. Die Ideale des Aufbruchs in eine neue Zeit drohen sich in ihr Gegenteil zu verkehren. Danton, der auch die lustvollen Seiten des Lebens genießt, steht seinem einstigen Weg­ genossen Robespierre gegenüber, der als Hardliner nach wie vor bestrebt ist, die Ideale der Revolution um jeden Preis durchzusetzen. Ab 24. Oktober, Burgtheater, 1., Universitätsring 2, Tel. 01/514 44–4440, www.burgtheater.at

Zwei Mal „Dantons Tod“. Am Burgtheater inszeniert Jan Bosse, im Theater Forum Laurent Gröflin. N KINDER- UND JUGENDTHEATER

Bunt und verrückt SZENE BUNTE WÄHNE,  das interna­ tionale Theaterfestival für ein junges Publi­ kum, geht heuer bereits in sein 24. Jahr. Der Titel steht für Theater (SZENE), Vielfalt – (BUNTE) und Verrücktheit (WÄHNE). Unter dem Festivalmotto „Das Mee(h)r in mir“ geht gemeinsame Reise zum „Mehr“ in uns, das uns dazu bringt, Geschichten zu er­ finden, Räume zu erschaffen, Musik zu kom­ ponieren und unser eigenes Lied zu finden und das uns visionäre Welten entwerfen lässt. Mit drei Produktionen, darunter die Eröf­ nungsproduktion „2 Männer / 2 Mænd“ (Randers Egnsteater, 8+), steht heuer die Kin­ der- und Jugendtheaterszene Dänemarks im Fokus. Weitere Stücke im Rahmen dieses Schwerpunkts sind „ERdmännchen und SIE­ benschläfer / HANe og HUNd“ (Aaben Dans, 4+), ein Tanzstück, das ausgehend von tieri­ schen Bewegungsmustern das immer aktuelle Thema Liebe untersucht, und der komödi­ antische Puppentheater-Thriller „The House“ (Sofie Krog Teater, 13+) in englischer Sprache. N SZENE BUNTE WÄHNE Bis 4. Oktober, diverse Spielstätten im Waldviertel, Tel. 02982/202 02, www.sbw.at

Ab MI 1. 10. DANTONS TOD 2 N „Dantons Tod“ ist auch an ­einer kleinen Bühne zu sehen. Hier sucht der junge Schweizer Regisseur Laurent Gröflin bei Büchner nach einer Betriebsanleitung für eine zeit­ genössische Revolution.

THEATER

Verlobung im Wald EINE KOPRODUKTION zwischen dem Lan­ destheater Niederösterreich und der Bühne Baden bringt den Wienerwald nach St. Pölten. Die tragi­ sche Liebesgeschichte von Ödön von Horvath rund um Marianne, Oskar und Alfred wurde 1931 am Deutschen Theater in Berlin uraufgeführt. Für den Kleinganoven Alfred löst Marianne ihre Verlobung mit Oskar – eine Entscheidung, die zum Eklat mit ihrem Vater führt. Birgit Doll zeichnetfür die Regie verantwortlich. Dominic Oley, Wojo van Brouwer und Swintha Gersthofer mimen das Liebesdreieck.

Bis 11. Oktober, Theater Forum Schwechat, Ehrenbrunngasse 24, Tel. 01/707 82 72, www.forumschwechat.com

SO 12. 10. DER GOTT DES GEMETZELS B Zwei Ehepaare treffen sich, um über einen blutigen Streit ihrer Söhne zu reden. Und bald regiert auch zwischen den Ehepartnern selbst der „Gott des Gemetzels“. 12. Oktober, Kulturzentrum Eisenstadt, Esterhazystraße 5, Tel. 02682/646 80, www.bgld-kulturzentren.at

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„Katie ist weg“, ein Stück von Katerina Cerna über Immigranten, mit Tanja Schnalzer und Anna Wagner.

Swintha Gersthofer und Dominic Oley in den Hauptrollen von Marianne und Alfred in Horvaths „Geschichten aus dem Wiener Wald“

N GESCHICHTEN AUS DEM WIENERWALD Ab 11. Oktober, Landestheater St. Pölten, Rathausplatz 11, Tel. 02742/908060–0, www.landestheater.net

oktober 2014

FOTOS: SHOOT ED, WWW.CHRISTIAN-HUSAR.COM, MARIO LANG

kurz&bündig

theater


THEATER TIPPS www.landestheater.net

ab 3. 10.

2014

Ab MITTWOCH

15 OKTOBER

Evita Perón Ateliertheater

Radetzkymarsch und

Die Rebellion

von Joseph Roth

Gastspiel im Stadttheater Baden 21. / 22.10.2014 www.buehnebaden.at

stadttheater[bühnebaden]

Lucy McEvil spielt eine ganz und gar ungewohnte Evita Perón in der Komödie von Copi.

KOMÖDIE

Don’t Cry For Me, …

2014 oktober

Buch von THOMAS MEEHAN Musik von CHARLES STROUSE Gesangstexte von MARTIN CHARNIN Die Übertragung der Aufführungsrechte erfolgt in Übereinkunft mit Josef Weinberger Ltd., London im Namen von Music Theatre International, New York. Bühnenvertrieb für Österreich: Josef Weinberger Wien, Ges.m.b.H.

W

IN DIESER SCHWARZEN KOMÖDIE zeichnet Copi (Künstlername des argentinischen Comic­zeichners Raúl Damonte Botana) ein ungewohntes Bild von Evita Perón. Evita hat sich mit ihrem Mann, dem Präsidenten Perón, dem Vertrauten Ibiza, ihrer Mutter und ihrer Krankenschwester eingeschlossen und gibt vor, sterbenskrank zu sein. Tatsächlich ermordet sie gemeinsam mit Ibiza die ihr ähnlich sehende Krankenschwester, die dann dem trauernden Volk präsentiert wird. Evita taucht unter und beginnt mit ihrem in der Schweiz gehorteten Geld ein neues Leben – befreit von ihrem verhassten Mann und dem Amt, welches ihr zur Bürde geworden ist. Wiederaufnahme der Erfolgsproduktion mit Hubsi Kramar (Perón), Lucy McEvil (Evita), Lilly Prohaska (Mutter), Bernhard Mrak (Ibiza) und Julia Karnel (Krankenschwester). N EVITA PERON 15. bis 25. Oktober, Ateliertheater, 7., Burggasse 71 Tel. 0650/505 10 25, www.ateliertheater.net

Annie 15. 11. – 21. 12. 2014

usical

Familienm

Theaterplatz 7, 2500 Baden T +43 2252 22522

www.buehnebaden.at


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ausstellung

EVENT

Ab FR 3. 10. ART[DIALOG] B Das Burgenland pflegt seit Jahren eine lebendige Kulturpartnerschaft mit Bayreuth, die durch gegenseitige Ausstellungen gekennzeichnet ist. Jetzt werden die Arbeiten des Graphikers und Malers Caspar Walter Rauh (1912–1983) in der Landesgalerie präsentiert. Diesen werden die Werke des burgenländischen Malers und Zeichners Franz Hametner (1912–1998) gegenübergestellt. Beide Künstlerper­ sönlichkeiten weisen große Gemeinsamkeiten auf. Bis 21. Dezember, Landesgalerie Burgenland, Eisenstadt, Franz Schubert-Platz 6, Tel. 02682/719-5000, www.landesgalerie-burgenland.at

W,N,B

Nachts im Museum

SAMSTAG

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OKTOBER

Lange Nacht der Museen Ganz Österreich

BEREITS ZUM 15. MAL initiiert der ORF die „Lange Nacht der Museen“. Diese öffnen ihre Türen für kulturinteressierte Nachtschwärmer von 18.00 bis 1.00 Uhr Früh. Neben abwechslungsreichen Ausstellungen werden viele spannende Events und Sonderveranstaltungen geboten. Besucher können aus dem reichen Angebot ihre persönlichen Highlights wählen und alle teilnehmenden Häuser und Veranstaltungen mit nur einem Ticket besuchen. Neben kleinen, kuriosen und großen, renommierten Kulturinstitutionen nehmen heuer wieder viele neue Locations teil, die darauf warten, von den „LangeNacht“-Besuchern entdeckt zu werden. Tickets und Booklets erhalten Besucher bei allen teilnehmenden Häusern im Vorverkauf (ab Anfang September 2014) sowie am Tag der Veranstaltung am „Treffpunkt Museum“, der in jeder Landeshauptstadt eingerichtet wird. W N B LANGE NACHT DER MUSEEN 4. Oktober, ganz Österreich, www.langenacht.orf.at

Von 18 bis 1 Uhr Früh öffnen Museen und Galerien an diesem Tag.

Die beste Musikaller

Zeiten

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www.arabella.at

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MUSEEN &UNGEN AUSSTELL

FOTOS: ORF/HANS LEITNER, HENRI DE TOULOUSE-LAUTREC: DIE SITZENDE CLOWNESSE – MADEMOISELLE CHA-U-KAO, 1896 AUS DER ­SERIE ELLES – SIE, STATENS MUSEUM FOR KUNST, KOPENHAGEN © SMK, PHOTO, MARKUS RÖSSLE

Lange Tage, lange Nächte. Offene Ateliers und Museen mit Sonderprogrammen.

kurz&bündig

ausstellung

W AUSSTELLUNG

Moulin Rouge und mehr DER 150. GEBURTSTAG von Henri de ToulouseLautrec gibt Anlass zu dieser Ausstellung. Diese präsentiert Lautrecs vielfältiges und von ungewöhnlicher Beobachtungsgabe geprägtes Werk in den unterschiedlichen Gattungen – Gemälde, Papierarbeiten, Lithographien und Plakate. Neben den großen Plakaten für die Vergnügungslokale des Montmartre, die Lautrecs internationalen Ruhm begründeten, ist hier auch der unbekanntere ToulouseLautrec zu entdecken: Gemälde in gedeckten Farben, die eine intime Form der Erfassung der menschlichen Psyche ermöglichen, die Zeichnung mit Feder und Stift, geeignet zur pointierten Charakterisierung des Gegenübers. W HENRI DE TOULOUSE-LAUTREC Ab 16. Oktober, Bank Austria Kunstforum, 1., Freyung 8, Tel. 01/537 33 26, www.bankaustria-kunstforum.at

Henri de Toulouse-Lautrec: Die sitzende Clownesse – Mademoiselle Cha-U-Kao, 1896.

N AUSSTELLUNG

Niederösterreichs Künstler MANCHE KÜNSTLER SUCHEN Zurückgezogenheit, andere wiederum die Begegnung mit anderen Kulturschaffenden in den Städten. „Weil Kunst entsteht“ zeigt Fotografien von Fotograf Markus Rössle von Persönlichkeiten aus Musik, Theater, Tanz, Kabarett, Film, Literatur, Bildender Kunst und Architektur, die mit ihrem künstlerischen Schaffen in Niederösterreich angesiedelt sind. Im 800-seitigen Begleitband zur Ausstellung schildern die Künstler in persönlichen Statements ihren Bezug zum Ort ihrer Kreativität, reflektieren über Inspiration und geben Einblicke in ihr Arbeits- und Lebensumfeld. Ihr Engagement, das Kultur­ leben ihrer (Wahl-)Heimat mitzugestalten, ist dabei bemerkenswert: Galerien wurden gegründet, Festivals ins Leben gerufen, Orte und ganze Regionen belebt. N WEIL KUNST ENTSTEHT Ab 1. November, Landesmuseum Niederösterreich, St. Pölten, Kulturbezirk 5, Tel. 02742/90 80 90, www.landesmuseum.net

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„Hand von Ernst Skricka“. Der in Wien geborene Maler lebt und arbeitet in Weitra.

Ab FR 24. 10. MONET W 18 Jahre nach der legendären Monet-Ausstellung des Jahres 1996 stellt das Belvedere den Meister impressionistischer Lichtmalerei erneut in den Mittelpunkt einer Sonderschau. Der Fokus der Ausstellung liegt auf Monet als Inspirationsquelle für zeitge­nössische Künstler, die sich an seiner Motivik und seiner Pinselführung orientierten. Ausgewählte Werke des Wegbereiters der Moderne treten in der Ausstellung in Dialog mit einer Reihe österreichischer Künstler, die, nachdem sie auf direkte oder indirekte Weise Werke Monets kennengelernt hatten, in ihren eigenen Arbeiten darauf Bezug nahmen. Bis 8. Februar 2015, Orangerie, 3., Rennweg 6, Tel. 01/795 57–0, www.belvedere.at

Bis SO 11. 1. 2015 MIRÓ W Joan Miró zählt mit seinen phantasievollen Bildmotiven zu den populärsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Seine unverwechselbare Bildsprache ist zugleich magisch wie universell. Die Albertina widmet dem katalanischen Künstler eine rund 100 Gemälde, Zeichnungen und Objekte umfassende Personale, in der die ­poetische Qualität seines Schaffens hervorgehoben wird. Bis 11. Jänner 2015, Albertina, 1., Albertinaplatz 1, Tel. 01/534 83-0, www.albertina.at

Ab DO 2. 10. GAUDÍ W Das Werk Antoni Gaudís ist einer breiten Öffentlichkeit bekannt und in der internationalen Fachwelt anerkannt – die UNESCO hat viele seiner Bauten zum Weltkulturerbe erklärt. Allerdings lässt das aufsehenerregende Äußere der Bauwerke oft vergessen, dass ­hinter Gaudís Architektur sein ausdrücklicher Wunsch nach Funktionalität steht. Die Ausstellung macht auf allgemein verständliche Weise den ungeheuren Umfang von Gaudís Werk deutlich. Bis 2. November, Architekturzentrum Wien, 7., Museumsplatz 1, Tel. 01/522 31 15, www.azw.at

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MUSEEN &UNGEN AUSSTELL

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Ab DI 28. 10. EYES ON W Im November stehen 175 Ausstellungen im Fokus von Eyes On – Monat der Fotografie Wien. Erstmals gibt es eine Gesprächsreihe mit hochkarätigen Gästen aus der interna­ tionalen Fotoszene. Eröffnet wird Österreichs größtes Fotofestival mit der Gemeinschaftsausstellung des Europäischen Monats der Fotografie „Memory Lab. Photography Challenges History“ im MUSA.

Eyes on Peter Weibel. Der Monat der Fotografie und ein Medienrebell. W AUSSTELLUNG Diego Velázquez: The Rokeby Venus (1647-51)

Bis 30. November, Festivalzentrum MUSA, 1., Felderstraße 6–8, Tel. 01/799 50 91, www.eyes-on.at

Ab DO 16. 10. LILLIAN BASSMAN & PAUL HIMMEL W Über 77 Jahre waren die beiden Künstler Lillian Bassman und Paul Himmel ein Paar, und schufen ein fotografisches OEuvre, das bis heute nicht an Modernität einbebüßt hat. Bassmans Modefotografie im Spannungsbogen zwischen ­fotografisch-experimenteller Ästhetik und atmosphärisch aufgeladener Inszenierung beeindruckt durch Eleganz und Stilsicherheit. Auch Himmels Werk besticht durch Experimentierfreudigkeit. Fotografiegeschichte geschrieben haben seine Aufnahmen vom New York City Ballet aus den 1950er Jahren, in denen Tanz in fließenden Bewegungsstudien festgehalten wurde. Bis 8. Februar 2015, KunstHausWien, 3., Untere Weißgerberstraße 13, Tel. 01/712 04 91, www.kunsthauswien.com

Ab FR 17. 10. PETER WEIBEL – MEDIENREBELL W Der Künstler, Kurator und Kunsttheoretiker Peter Weibel, der seit 1999 Vorstand des Zentrums für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe ist, gehörte in den 1960er und 1970er Jahren zu den Rebellen der spezifisch österreichischen Art, deren Regierungsattacken sich mit Skurrilität und einer Wiener Melange von angewandter Psychoanalyse und Melancholie verbanden. Bis 11. Jänner 2015, 21er Haus, 3., Arsenalstraße 1, Tel. 01/795 57–0, www.belvedere.at

50 schau

Ab DIENSTAG

28 OKTOBER

Velázquez Kunsthistorisches Museum

Nicht nur Infanten DIE GEMÄLDEGALERIE DES Kunsthistorischen Museums widmet dem spanischen Maler Diego Velázquez (1599–1660) zum ersten Mal im deutschsprachigen Raum eine Ausstellung. Neben den zauberhaften Bildnissen der Infanten und Infantinnen der eigenen Sammlung, die zu den Highlights des Museums zählen, werden darüber hinaus Hauptwerke des Meisters aus verschiedenen Genres – Küchenstill­ leben, religiöse Themen, Mythologien und Historien – präsentiert, um das vielfältige Œuvre des Künstlers zu zeigen. Einige von Velázquez’ wichtigsten Werken, darunter die „Rokeby Venus“, „Apoll in der Schmiede des Vulkan“ oder die „Anbetung der Könige“, die ergreifenden Bildnisse der Hofnarren wie „Don Juan de Austria“ oder „Calabazillas“, werden zum ersten Mal in Wien zu sehen sein. W VELÁZQUEZ Ab 28. Oktober, Kunsthistorisches Museum, 1., Maria-Theresien-Platz, Tel. 01/525 24–0, www.khm.at

AUSSTELLUNG

Schön und ­verwundbar SEIT JAHRTAUSENDEN BREITET sich der Mensch über die Erde aus und gestaltet in zunehmendem Maß seinen Lebensraum um. Das Ausmaß, in dem er die Regionen, Landschaften und Ökosysteme auf der Erde durch sein Handeln beeinflusst, beschreibt der Begriff „Human Footprint“. 50 großformatige Satellitenbilder ermöglichen spektakuläre Blicke auf die Erde und zeigen, wie drastisch wir Menschen unsere natürliche Umwelt verändern. Die Ausstellung zeigt die Schönheit, aber auch die Verwundbarkeit unserer Erde. Die großformatigen Kunstdrucke setzen sich mit Themen wie

Belek ist ein fast ausschließlich vom Tourismus lebender Ort im Landkreis Serik etwa 30 km östlich von Antalya, der zur Region der Türkischen Riviera gehört.

extremen Siedlungsformen, Bergbau, Landwirtschaft, Verkehr und Energie auseinander. Die gewählten Motive weisen eine große Vielfalt unterschiedlicher Muster, Strukturen und

Farbkombinationen auf und regen zum Staunen und Nachdenken an. W HUMAN FOOTPRINT Ab 5. November, Naturhistorisches Museum, 1., Maria-Theresien-Platz, Tel. 01/521 77–0, www.nhm-wien.ac.at

oktober 2014

FOTOS: THE NATIONAL GALLERY, LONDON, EOVISION/GEOEYE/E-GEOS, 2014, VIENNALE, REISESALON

kurz&bündig

ausstellung


FILM & KINO TIPPS

Jagd auf Filme und Reisefieber. Wiens internationales Filmfestival und der Reisesalon in der HOFBURG Vienna.

FILM-FESTIVAL

W

The Most Important of WIE SCHON IN  den Jahren zuvor stellt das umfangreiche Hauptprogramm der Viennale 2014 den Versuch dar, die wichtigsten Arbeiten der vergangenen Monate in einem akzentuierten Überblick im Herbst zu präsentieren. Dennoch ist das Programm des Festivals nicht als ein einfaches „The Best of“ konzipiert, sondern es will vielmehr als „The Most Important of“ gesehen werden. Zusätzlich gibt es zu sehen: eine John-Ford-Retrospektive (45 seiner 124 Filme, die meisten davon Western), ein Tribute an den Schauspieler Viggo Mortensen, Revolutionen in 16 mm (Schmalfilm-Formate), die Personale Tariq Teguia und Erinnerung an den Filmemacher Harun Farocki. W VIENNALE 23. Oktober bis 6. November, Festivalzentrum: 1., Dominikanerbastei 11 Tel. 01/526 59 47, www.viennale.at

Der amerikanisch-dänische Schauspieler Viggo Mortensen ist Kultstar und Außenseiter in einem. Hier in „Tödliche Versprechen – Eastern Promises“ (2007).

MESSE

Eine Reise wert ZUM DRITTEN MAL in Folge findet in der Wiener Hofburg die Messe rund um ferne Länder und facettenreiche Hotels statt. 120 Aussteller beraten mit Hingabe und Professionalität über ausgesuchte Reiseveranstalter. Natürlich wird auch ein attraktives Rahmenprogramm geboten: Vorträge über spannende Destinationen, Salongespräche, bei denen man mit Experten über diverse Urlaubsthemen diskutieren kann und natürlich auch kulturelle Einlagen auf höchstem Niveau. Am Samstag steht die Ethiopian Airlines im Mittelpunkt, die ihr Land an diesem Tag besonders präsentieren darf. Am letzten Tag der Messe, lädt das Ö1 Quiz GEHÖRT.GEWUSST zur Live-Runde im Reisesalon. Hier gibt’s Rätsel rund ums Reisen, fremde Länder, Menschen und Kulturen zu lösen. Tickets sind vor Ort und online erhältlich. W REISESALON 2014 17. bis 19. Oktober, 1., Wiener Hofburg, Tel. 01/867 36 60, www.reisesalon.at

2014 oktober

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kurz&bündig

messe

Ab DO 2. 10. VIENNAFAIR W Die VIENNAFAIR The New Contemporary ist eine wichtige internationale Plattform für zeitgenössische Kunst aus Zentral-, Ost- und Südosteuropa. Mit dem Standort Wien hat sie sich zum attraktiven Treffpunkt von Besuchern, Künstlern, Kuratoren, Vermittlern, Sammlern und Käufern entwickelt. Bis 5. Oktober, Messe Wien, 2., Messeplatz 1, Tel. 01/996 20 33, www.viennafair.at

Ab DO 2. 10. APROPOS PFERD N Egal ob man sich für Ausrüstung, Futter, Stallbau, Zugfahrzeug mit Hänger oder gar ein neues Pferd interessiert, hier sind die Fachleute zu Hause. Mit Showprogramm sowie dem hochkarätigen interna­ tionalen Springturnier CSI*** und dem hochrangigen ­Gutenhof-Dressurcupfinale. Bis 5. Oktober, Arena Nova, Wiener Neustadt, Rudolf-DieselStraße 30, Tel. 02622/223 600, www.arenanova.com

Ab DO 23. 10. MODELLBAU & IDEENWELT W Über 170 Unternehmen und Modellbau-Clubs präsentieren auf über 25.000 m2 Fläche Modelleisenbahnen, -flug­ geräte, -autos, -wasserfahrzeuge, Bausätze & -kästen. Parallel dazu findet die Bastel-, Mal- und Handarbeits-Messe „Ideenwelt“ statt. Bis 26. Oktober, Messe Wien, 2., Messeplatz 1, Tel. 01/727 20–0, www.modell-bau.at

Ab FR 14. 11. MONDOVINO W Das Festival MondoVino ist eine Degustations-Messe von WEIN & CO: Über 200 Aussteller präsentieren Produkte aus Österreich und aller Welt – und das auf rund 4.000 m2. Platz genug also, um sich in der Welt des Weines ausgiebig umzusehen, Wissenswertes von den Produzenten selbst zu erfahren oder auch einmal mit den Winzern zu plaudern. 14. & 15. November, Konzerthaus, 3., Lothringerstraße 20, Tel. 01/242 002, www.konzerthaus.at

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Der Bäcker hat gerufen … TEXT VON ROLAND GRAF

Einst als „Körndl-Fresserei“ verlacht, hat sich Vollkorn längst durchgesetzt. Dank innovativer Bäcker, die wie früher Sauerteig anrühren – oder es dank EU-Hilfe wieder tun. Ein schau-Blick in die Backstuben: Was macht Brot so gesund?

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FOTO: GETTY IMAGES

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8.000 JAHRE DAUERT die BrotGeschichte bereits an, sagen Historiker. Doch nur rund 50 davon dominiert das Weißmehl das Bäckerhandwerk. Statt mit Sauerteig und Vollkornmehlen erzeugte man im Zuge der Industrialisierung der Backstube immer mehr Produkte mit dem problemlosen Mehl. Größere Stücke wurden plötzlich möglich, vor allem aber erleichterte weißes Mehl die Lagerhaltung. Als noch in den kleinen Dorfmühlen gemahlen wurde, lieferten Bauern gerade einen Wochenvorrat an Getreide. Denn Vollkornmehl verdirbt in kurzer Zeit. Einfach erklärt, liegt das an der DNA-Information im Getreidekeim. Sie sorgt dafür, dass auch das vermahlene Getreide noch „keimen“ will. Die bequeme Lösung hieß also fast überall Weißmehl. Verliebt in Sauerteig

Als Weißbrot „verkleidet“

Nicht zuletzt will das luftig wie ein Weißbrot aussehende Vollkornprodukt auch die Konsumentenpsychologie austricksen: „Ein leichteres Brot suggeriert auch leichtere Verdaubarkeit“, bringt es Projektleiter Stephen Webb (RTDS-Group) auf den Punkt. Das neue Rezept zielt daher vor allem auf Kinder, die sich mit Weißbrot satt essen und immer dicker werden. Gleichzeitig soll auch wieder Bewusstsein für das Hand-

FOTOS: RIEPL WOLFGANG, DENISE BAECKERIN

Von Amarant bis Weizen: Bei Familie Gradwohl gibt’s schmackhaftes und gesundes Brot mit Liebe gemacht.

„Seelenloses Brot“ nennt diese Methode Erich Kasses. Der Bäcker aus dem niederösterreichischen Thaya liebt seinen Sauerteig nämlich förmlich: „Denkt an etwas Schönes, wenn ihr ihn anrührt“, unterweist er seine Lehrlinge. Das Ergebnis dieser handwerklichen Back-Methode ver-

kauft unter anderem Wiens Gourmettempel „Meinl am Graben“. Die letzten zwei Jahre hat Erich Kasses gemeinsam mit der Schladminger Bäckerei Lasser an der Entwicklung einer neuen Brotrezeptur gearbeitet, die kleineren Bäckereien zur Verfügung gestellt werden soll. Genauer gesagt wird mit fermentiertem Mehl, das Stoffe aus der AleuronSchicht des Getreidekorns enthält, gearbeitet. Die EU-geförderte Innovation „HealthBread“, die Wissenschaftler, Müller und Bäcker zusammen entwickelten, soll Ballaststoffe und Mineralien wie Eisen, Zink und Magnesium über das Brot für den Organismus verfügbar machen.

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Das Auge isst mit: Denise Pölzelbauer aus Brunn an der Pitten setzt bei ihren Brotkreationen nicht nur auf eine ansprechende Optik, sondern auch auf die Kraft der Traube.

werksprodukt Brot entstehen: „Wir sind uns zu wenig bewusst, dass jedes Hand-Semmerl zum Frühstück eigentlich ein Unikat darstellt“, bringt es Niederösterreichs BäckerInnungsmeister Johann Ehrenberger auf den Punkt. Ballast aus dem Keim

Zum Glück greifen immer mehr Konsumenten zu den Vollkornspezialitäten der heimischen Bäckereien. Gabriele Ströck, Geschäftsführerin des Wiener Bäckerei-Familienbetriebs, sieht vor allem die gesunde Wirkung der Ballaststoffe als Grund dafür: „Die Zufuhr von Ballaststoffen senkt erwiesenermaßen das Risiko, an Adipositas, Diabetes mellitus Typ II, Fettstoffwechselstörungen, Herz-Kreislauferkrankungen, Bluthochdruck sowie an Darmkrebs zu erkranken.“ Neben dem Wachstum gesunder Darmbakterien sorgen diese Stoffe außerdem für die Bindung von Gallensäuren und senken damit auch den Cholesterin-Wert. Die Ströck-Filialen haben aber nicht nur den Anteil der Vollkorn-Produkte im Sortiment erhöht; neben Spezialitäten wie dem Bio-Frauenbrot (mit Hirse und Sojaschrot) oder dem EinkornDinkelbrot (weizenfrei und kalorienarm) wurden auch Roggenvollkorn-Ecken aus Sauerteig und Bio-Dinkel-Vollkornweckerl entwickelt. Selbst Muffins und Kuchen – etwa mit Cranberry oder Zitronen – werden in Vollkornvarianten angeboten. „Die Konsumenten“, so Gabriele Ströck, „setzen sich immer mehr mit ihrer Esskultur auseinander, sind neugieriger geworden 2014 oktober

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toptipps

Ströck macht’s vor: Der Anteil an Vollkornprodukten steigt laufend.

FOTOS: FRANZ HELMREICH, STEPHY ZINZ-EWERS/WALDHERR, RIEPL WOLFGANG, STRÖCK, BUENOS DIAS, WWW.PICTUREDESK.COM

und wollen immer auf dem neuesten Stand sein.“ So entstand auch das neue Angebot eines Snacks für die „Take away“-Generation aus Vollkorn – das Puten-Dinkel-Vollkornweckerl. Mahlerische Ansichten

Die gesunden Kleinigkeiten sind auch Vollwertbäcker Peter Gradwohl ein Anliegen. Dinkel-Weckerl mit Humus bietet der in Weppersdorf beheimatete Burgenländer in seinen städtischen Filialen mit Erfolg an. Für ihn ist vor allem das Mahlen und Schroten der Körner das Um und Auf für gutes Gebäck: „‚Täglich frisch gebacken‘ ist wertlos ohne ‚täglich frisch gemahlen‘.“ Nur wenn man möglichst frisch vermahlenes Getreide verwendet, bleiben im Mehl die Inhaltsstoffe der Körner ganz erhalten. In Gradwohls Backstube wird daher das gesamte Korn mit Schale, Randschichten, Keimling und Mehlkern täglich frisch vermahlen. Denn, so der Biobäcker: „Wie mit jedem Schatz muss man auch mit Getreide sehr behutsam und sorgsam umgehen.“ Als Konsumenten können wir diesen gesunden Schatz allerdings jeden Tag aufs Neue genießen. Sollten wir auch! ///

Die „Retro-Bäcker“: Voller Erfolg mit vollem Korn

Vollkorn-Pionier

Aufs grade Wohl

Innovative Familie

Traubenkern-Mehl

Sauerteig-Fan

Clemens Waldherr stellte bereits vor 20 Jahren das gesamte Sortiment auf Voll­ korn­mehl um. Der Eisenstädter Bäcker führt heute neben seinem Kleinhöfleiner Stammhaus zwei Filialen in Wien (Marc-­ Aurel-Straße; Naschmarkt) und Graz. Der Vollkorn-Pionier hat sich auch als Spezialbäcker bei Lebensmittel-Unverträglichkeiten, A ­ llergien und veganem ­Ernährungsstil einen Namen gemacht.

Peter Gradwohl setzt auf Handwerk „wie früher“. In den mittlerweile 15 Filialen des Vollwertbäckers – von ­Weppersdorf/Bgld. bis Wien – werden aber auch zeitgemäße Vollkorn-Snacks (aus DinkelMehl, Hirse oder Amarant) angeboten. Wie sehr die Familie das Bäcker-Handwerk lebt, zeigt auch das von Vater Hans Gradwohl in Bad Tatzmannsdorf aufgebaute „Pannonische Brotmuseum“.

Denise Pölzelbauer aus Brunn/ Pitten, nahe der Therme Linsberg, verschrieb sich früh der Ernährungsphilosophie Asiens („5 Elemente“). Dass ihre Produkte in deutschen Karstadt-Kaufhäusern und in Wiens „Schwarzem Kameel“ erhältlich sind, liegt am Weingebäck, einer Knabberei aus Traubenkern-Mehl. Mittlerweile ist es auch als Weihnachts­ variante (mit Vanille) oder Chili-Version erhältlich.

VOLLKORN-BÄCKEREI WALDHERR, 7000 Eisenstadt, Kleinhöfleiner Hauptstraße 39, Tel. 02682/610  08, www.vollkornbaeckerei-waldherr.at

GRADWOHL, 7331 Weppersdorf, Bäckerstraße 1, Tel. 02618/2273, www.gradwohl.info

Emulgatoren und Konservierungsmittel sucht man bei Ströck, der ein Viertel des Sortiments in Bio-Qualität anbietet (aber auch veganen Guglhupf führt), vergeblich. Die fast 80 Standorte des innovativen Familienunternehmens sind über Wien verteilt, aber auch in NÖ (z. B. Gerasdorf) und natürlich im burgenländischen Kittsee, wo die Wurzeln der Familie Ströck liegen, sowie im Designer Outlet Parndorf, gibt es Filialen.

Erich Kasses setzt auf ­ auerteige ohne KonservieS rungsstoffe. „Die Liebe des Menschen“, nennt er eine weitere „Zutat“ seines im kleinen Thaya entstehenden Brotes. Nicht zuletzt deshalb sind die Spezialitäten des Waldviertlers – etwa das mit EU-Unterstützung entwickelte neue „Health Bread“ – auch in Wien (bei SPARGourmet, Merkur am Hohen Markt und im Meinl am ­Graben) sehr gefragt.

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STRÖCK BROT, 1220 Wien, Ströck-Gasse 1, Tel. 01/204 39 99-0, www.stroeck.at

DENISE, 2813 Brunn an der Pitten, Brunn 23, Tel. 02627/822 96, www.baeckerin.at

ERICH KASSES, 3842 Thaya, Hauptstraße 11, Tel. 02842/52657, www.kasses.at

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IK


IKosher for ….

Foto: Slg. JMW, Fotoarchiv Dobronyi

Essen und Tradition im Judentum

8. Oktober 2014 bis 8. März 2015

Dorotheergasse 11, Wien 1 · So– Fr 10 – 18 Uhr · www.jmw.at


lokallegenden

Pioniere des Spittelbergs: Mario Bernatovic (rechts) setzt mit Kussmaul gastronomisch genau dort an, wo einst Jürgen Stein (links) mit Chansons und Crêpes erste Gehversuche wagte.

Der Spittelberg war eines jener Viertel, über das sich das „Neue Wien“ bis in die 1990-er Jahre definiert hat, und dann kam der Abstieg. Jetzt ist Schluss mit „staubig“: Mit dem „Kussmaul“ hat das Grätzl wieder ein Lokal, wie es sich der Biedermeier-Hotspot schon lang verdient hat.

Von der Crêperie zu Doktor Kussmaul TEXT VON RUDI MATHIAS, FOTOS: MICHAEL RAUSCH-SCHOTT FRÜHSTÜCK ab acht Uhr mit celona, sondern im heimischen selbst gemachten Croissants, Haus- Wien-Neubau – am Spittelberg. joghurt, frischen Kräutern, gebrate- Hier hat das Kussmaul aufgesperrt: nen Avocados und jede Menge „Jo- das erste Weltstadtlokal der Haupthann Nestroy“. Zu Mittag: stadt mit einer geschätzten Wiener Bio-Burger, Kalbsgulasch und Met- Küchentradition, inszeniert von ropolensound. Am Abend dann Mario Bernatovic und einer ElektHummer, Saibling oder Lammgu- rik, wie es sie hier noch nicht gibt. lasch – das alles bei gedämpften Licht. Dazwischen gibt’s selbstge- Sonntag: auf ins „Kussmaul“ machte Torten, genauso wie Pralinen und Cocktails mit Früchtesirup Genau an jener Stelle, wo Jürgen und selbst kreierten Likören aus Stein vor 30 Jahren mit seiner dem Biogarten. All diese Leckereien „Crêperie am Spittelberg“ genauso werden serviert von flotten und pro- zeigte, was es damals in Wien noch fessionellen Mitarbeitern. Stillstand nicht gab. Bernatovic, der direkt in der Küche gibt es nicht, es wird vom „Motto am Fluss“ hierher gegeschnitten und gerührt sowie ge- wechselt ist, nachdem ein kluger Inschäftig angerichtet. Nein, wir sind vestor aus dem schönen Kärnten in nicht in Berlin, New York oder Bar- knapp neun Monaten Umbauzeit 60 schau

endlich wieder „neuen Raum und Perspektive“ – als Basis für den „Spittelberg von übermorgen“ frisch geschaffen hat. Zehn nach zwölf ist es gelungen, dem Viertel einen Ruck zu geben, das so ziemlich alles an „Gastlichkeit und Qualität“ verschlafen hat und was kreatives Kochen heute auszeichnet. „Obwohl ich glaube, dass wir mit unserem Lokalkonzept überall erfolgreich wären“, erzählt Bernatovic, der hier im Lokal für seine Gäste selbst Brot und Croissants täglich frisch backen lässt, „bin ich froh, dass wir mit unserm Konzept hier landen durften. Die Verschlafenheit ist eine gute Bühne für das Neue, und nirgendwo sonst lässt sich der Faden zwischen dem Alten Wien von damals und der Zuoktober 2014


1 1 Süßes zum Mitnehmen – Torten und Pralinen aus der Kussmaul-Patisserie. 2 Ab acht Uhr ist das Kussmaul geöffnet.

kunft spannender spinnen als hier. Wo auf der Welt kann man so modern und lustvoll frühstücken wie bei uns und in den unvergleichlich schönen Altstadtgassen die Aura von Johannes Nestroy bis hin zum Namensgeber unseres Lokales, Dr. Adolf Kussmaul, spüren? Dieser war nicht nur Arzt, sondern auch Literat und erfand die parodistische Figur des „Biedermeier“. Danke, HansJörg Haselsteiner – es macht für uns Wiener wieder Sinn, mit der U3 zum Spittelberg zu fahren, um zu fühlen, was das Viertel bald wieder können wird. Vielleicht schon zum nächsten Sonntagsfrühstück? ///

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info

Kussmaul Vienna Mo–Sa 8–2 Uhr Sonntag 8–18 Uhr 7., Spittelberggasse 12 Tel. 01/ 5-8-7-7-6-2-8-5 Tel. 01/ K-U-S-S-M-A-U-L office@kussmaul.at www.kussmaul.at

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schauquerdenker

Initiator-Viertel und Wirt Stefan mit Küchenchefin Parvin in der offenen Küche, in der man von der Zirbenstube aus beim Kochzauber zusehen kann.

Ein Wienerlied auf Bio

Vier junge Männer wollen eine neue Heimstätte für das Wienerlied schaffen, das gerade sein Comeback feiert. Natürlich muss dann auch der Name passen: „Zum G’schupftn Ferdl“ erobert nicht nur die Bio-Welt. Moriz – einer der Initiatoren – erzählt schau, wie die Idee zum ungewöhnlichen Lokal entstanden ist.

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JUKEBOX, PIXELDESIGN und Geile Produkte – geile Preise ist nur einer der vier Initiatoren ein ein Päckchen Spielkarten pro Tisch Gastronomie-Erfahrener – Stefan ist – so sieht der neue Heurigen 2.0 aus. Als gebürtiger Steirer kennt Moriz der Vollzeit-Wirt, der vor Ort die Zwischen Mariahilferstraße und Heurigenbesuche natürlich nur zu Gäste verwöhnt. Mike, Nick und Windmühlgasse liegt der Bio-Heu- gut: „In Niederösterreich, dem Bur- Moriz sind mehr im Hintergrund rige „Zum G’schupftn Ferdl“. Seit genland und der Steiermark – wo tätig, kommen zwei von ihnen aus Juni diesen Jahres läuft die eigen­ ich herkomme – da kriegst du geile der Marketingbranche. So sind eine willige Location auf Hochbetrieb. Produkte für geile Preise.“ In Wien Reihe von fähigen und flexiblen Mike, Nick, Stefan und Moriz sind sieht er den Heurigen eher als Tou- Mitarbeitern notwendig, um den die vier Initiatoren und gemeinsam ristenattraktion: „Ich war hier in „Bio-Dampfer“ Montag bis Sonnmit einem gewaltigen Küchen- und den letzten Jahren nur beim Heuri- tag von 9 bis 2 Uhr früh in Fahrt Serviceteam schupfen sie sieben Tage gen, wenn Besuch aus dem Ausland zu halten. die Woche den regen Gästeansturm. da war.“ Denn „man hat hier halt „Wir haben manche Dinge gut vor- schon das Gefühl, da steht jemand Nur für „Bobos“? bereitet, manche nicht so gut und mit dem Daumen an der Waage manches haben wir unterschätzt“, und jedes Patzerl vom Metro-Auf- Eine stetige Entwicklung und nicht resümiert Moriz die vergangenen strich kostet ein Vermögen“. Der nur ein Trend, so schätzt Moriz die drei Monate: „Wir haben nur mit junge Steirer und seine Kollegen Bio-Bewegung ein: „Solange unser einem Drittel der Auslastung ge- sind stolz auf ihre Unternehmens- Lebensstandard so bleibt wie er ist, rechnet.“ Natürlich ist das ein trif- konzept, und das zu Recht: „Wir wird der Trend zu Bio auch bleiben tiger Grund zur Freude, aber das sind auch nicht billig-billig, denn und sogar an Relevanz gewinnen.“ schafft auch neue Herausforderun- die Bio-Zertifizierung hat ihren Aber nicht nur die so genannten gen. Noch ist alles etwas chaotisch. Preis, aber unser Preis-Leistungs- „Bobos“ kommen auf eine Bio-BrettEine Mischung aus Wienerlied-Tra- Verhältnis stimmt. Qualitativ kön- ljause, auch ältere Leute und Tourisdition und Bio-Lifestyle war die Idee nen wir mit den ländlichen Heu- ten sind immer zu Gast beim „Ferdl“. rigen bestimmt mithalten!“ Dabei Jede Altersstufe wird bedient – aber – und die ist eindeutig aufgegangen. oktober 2014

FOTOS: MARK GLASSNER (2)

TEXT VON NINA NEKOUI


Vom Bio-Bauern direkt zum „Ferdl“ in den 6. Wiener Gemeindebezirk. Nachhaltigkeit und voller Geschmack sind hier das A und O.

auch jede Ernährungsnische? „Wir haben darüber gesprochen, auch für Vegetarier und Vegane ein Sortiment anzubieten, für Erstere haben wir bereits ein sehr gutes Angebot. Vegan haben wir auch ein bisschen herumprobiert, aber eine vegane Brettl­jause ist einfach schwierig. Ob da noch mehr kommt, wissen wir noch nicht.“ Trotzdem ist jeden Abend das Lokal bis auf den letzten Tisch ausreserviert. Das schafft natürlich auch Engpässe, denn wenn man sich nicht – wie sonst in der Gastro-Branche üblich – „alles aus einer Hand“ liefern lässt, ist die Produktplanung etwas schwierig. „Wir haben eine Vielzahl von kleinen Lieferanten, und wir haben einfach nicht damit gerechnet, dass bei einigen nach ein paar Wochen schon die Produkte ausgehen werden.“ So beliefert sie ein Mangalitza-Bauer mit seinem köstlichen Leberaufstrich sowie ein kleines Bio-Geschäft im 5. Bezirk. Durch den großen Andrang 2014 oktober

„Wir sind auch nicht billig-billig, denn gute Bio-Produkte haben ihren Preis, aber unser Preis-LeistungsVerhältnis stimmt.“ „Moriz“

tipp

Zum G’schupftn Ferdl 6., Windmühlgasse 20 Tel. 01/966 30 66 täglich 9 bis 2 Uhr, www.facebook.com/­ ZumGschupftnFerdl

wurden zuerst die Bestände des Bauern aufgekauft und dann die des Geschäfts … und dann war erst einmal zwei Wochen Pause. „Es sind halt alles winzige Betriebe und wir haben uns von der Bio Austria die Liste aller akkreditierten Produzenten geholt. Dann haben wir Kostproben, wie Hartwürstel, Bergkäse und Speck bei verschiedenen Bio-Bauern bestellt, und versucht herauszufinden, was am besten schmeckt.“ Natürlich wird man auch mit Kritik und Zweiflern konfrontiert – dass der „Ferdl“ ja gar kein richtiger Heurigen sei: „Wir haben keine Berührungsängste, auch immer wieder Neues zu probieren. Auch wenn wir keinen eigenen Wein ausschenken und Kaffee anbieten, bezeichnen wir uns als Teil der Heurigenkultur.“ Nachhaltig soll es sein

Nachhaltigkeit ist aber nicht erst ein Thema seit dem „Ferdl“, Mo-

riz’ eigentlicher Hauptberuf sind die „Gebrüder Stitch“ – Jeans nach Maß. Auch privat beschäftigt sich der junge Steirer immer mehr mit Bio: „Je mehr man sich damit beschäftigt, desto mehr kippt man rein. Als Ober-Öko würde ich mich aber deswegen nicht bezeichnen. Es gilt aber mittlerweile auch hier: Wer das Geld und die Zeit hat, sich damit zu beschäftigen, kann nachhaltig agieren.“ Einen Blick in die Zukunft wagen die Neo-Gastronomen noch nicht, es ist aber jedenfalls keine Expansion geplant: „Wir sind glücklich mit dem, wie es jetzt ist und ich glaube, es liegt in der Natur des Heurigen, einfach einen qualitätvollen Betrieb mit Stammgästen zu führen. Man sollte es nicht mit einem Startup verwechseln.“ Um dem Andrang gerecht zu werden, schafft man im „Ferdl“ aber ein bisschen Platz und baut bereits den Keller für gemütliche Heurigenabende aus. /// schau 63


FOTO: MICHAEL RAUSCH-SCHOTT

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SCHAU TV VERNETZT DIE HERZEN DER OSTREGION RUND UM SPORT, KULTUR UND ABENTEUER.

JETZT NEU AUF SCHAU TV

Emotional und regional: Eva Pölzl lädt zur Österreich-Rundschau. Die besten Beiträge aus den Bundesländern gibt’s jetzt einmal die Woche auch auf schau TV. Wohlfühlen wird dabei groß geschrieben. REGIONALITÄT soll überregional sichtbar gemacht werden. Seit Juni läuft die Sendung „Österreich Blick“, produziert vom Marketingverbund R9, dem Zusammenschluss der jeweils größten Privatsender in allen neun Bundesländern. Freitags um 20 Uhr strahlt jeder Sender das gemeinsame Programmprojekt aus. Eva Pölzl moderiert die halbstündige Sendung, die sich aus Beiträgen aller Länder zusammensetzt: „Die Sender dürfen selbst entscheiden, welche Themen ihr Bundesland am besten repräsentieren. Das Wochenmagazin setzt auf Emotionalität und nicht auf Politik.“ Und sie verrät weiter: „Wir haben nichts Chronikales oder Politisches, es geht darum, dass wir Wohlfühl-Geschichten bringen. Es wird viel Abwechslung geboten, also quasi ein buntes Potpourri an schönen Themen.“ >>

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u a h c s „Ich lade jeden herzlich ein, auf eine sympathische, ­angenehme, wohltuende Art und Weise eine halbe Stunde in der Woche Österreich zu genießen.“

Persönliche Note

Jedes Bundesland hat seine eigene Geschichte und Inhalte, für die es steht: „Ich finde das so schön, weil in der Sendung die Handschrift jedes einzelnen Senders sichtbar wird“, schwärmt die junge Moderatorin und Mutter. So sieht sie bei Vorarlberg und Tirol das heimatbezogene Thema und typisch Österreichische stark herausgestrichen. Und weiter: „Linz bzw. Oberösterreich zeigt sich sehr modern, Niederösterreich bietet viel Kultur. Salzburg bringt neben den Festspielen viele Highlights aus Stadt und Land. In Graz ist oft die Kulinarik Thema und in Kärnten werden Initiativen gestartet, wie zum Beispiel ein neues, innovatives 66 schau

Spielplatzkonzept für Kinder. Das Burgenland wiederum gibt sich sehr persönlich. Da sieht man, dass es einen guten Kontakt zu den Menschen und den Geschichten gibt, etwa Treffen mit Auslandsburgenländern oder einem Ehepaar, das nicht mehr im Supermarkt einkaufen geht – das finde ich lässig.“ schau TV bringt übrigens Beiträge aus der Ostregion Österreichs in die Sendung ein. Wohlfühlplatzerln im Bild

Einmal pro Woche präsentiert Eva Pölzl die schönsten Plätze in Österreichs Regionalwelt. Wo aber fühlt sie sich am wohlsten? „Beheimatet bin ich in Wien. Geboren wurde ich in Oberösterreich, dort besu-

che ich auch regelmäßig meine Familie. Aber ich kann jedem Bundesland was abgewinnen und habe überall meine Plätzchen, wo ich mich wohlfühle“, betont Eva Pölzl. Eine unglaubliche Naherholung erlebt sie allerdings jedes Mal, wenn sie die Autobahnausfahrt „Neusiedl am See“ nimmt: „Mein Mann ist aus dem Burgenland und ich schätze es ungemein. Immer wenn ich zum Neusiedler See fahre, ist das info wie Urlaub.“ Aber auch in den anderen Bundesländern hat sie starke Bezugspunkte, so hat sie Freunde in der Wachau und bereits viel Zeit in Graz und am Wörthersee verbracht, „Österreich Blick“ da sie dort beruflich zu tun hatte – Freitag, 20 Uhr auf schau TV. und wir treffen Eva ab sofort wö- Wiederholung jeweils Samstag und Sonntag um 10 Uhr. chentlich auf schau TV. /// oktober 2014

FOTOS: MICHAEL RAUSCH-SCHOTT (3), 2014 MICHAEL BREYER

Eva Pölzl präsentiert die Sendung „Österreich Blick“


SCHAU TV VERNETZT DIE HERZEN DER OSTREGION RUND UM SPORT, KULTUR UND ABENTEUER.

Austropop reloaded Jesse Schwarz hat ihren Salon Schräg auf schau TV aufgemotzt: Nicht nur New­comer werden von ihr ins Visier genommen, auch alt­bekannte österreichische Musiker bittet sie zum Interview. MEHR ÖSTERREICHISCHE Musiker braucht das Land! Halt, nein, es gibt sie doch schon, nur leider ist es hierzulande viel zu schwer, die nötige Bekanntheit zu erlangen. Jesse Schwarz bietet mit ihrem Salon Schräg aufstrebenden Musikern eine Plattform, um alte und neue Fans anzusprechen. Jetzt geht sie in die nächste Runde und lädt nun auch „alte Hasen“ aus der österreichischen Musikszene zu sich ein: Christian Kolonovits, Rudi Nemeczek oder auch Gary Lux nehmen die aktuelle Musiklandschaft unter die Lupe. Newcomer und Jungstars wie Chris Emray, Marcus Smaller oder die Band Lian haben bereits auf Jesses Couch Platz genommen.

„Zwischen Zeit und Raum“ – Nazars Duett mit Falco hat bereits die österreichischen Charts erobert.

Duett mit dem Falken

Ein weiterer Hoffnungsträger, der bereits einen Ohrwurm in die Charts gepflanzt hat, ist Nazar. Ein Duett mit der österreichischen Musiklegende Falco hat ihm bereits einen ordentlichen Bekanntheitsschub beschert. Bereits fünf Soloalben hat der gebürtige Iraner schon auf den Markt gebracht, den richtigen Durchbruch hat er nun mit seinem Album „Camouflage“ geschafft. Features von Sido, Celo & Abdi und dem deutschen Shooting-Star Mark Forster sind mit dabei.  /// NAZAR www.facebook.com/NazarFakkert

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NAZAR

arz im bei Jesse Schw hau TV: sc f au Salon Schräg ktober, Sonntag, 12. O ch na da d un r Uh 12 hau sc r de in e onlin ter un k he Mediat edia.at. www.schaum

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schaubrauchtum Vor mehr als 100 Jahren begann Rudolf Marchart in Felling im Waldviertel aus dem Perlmutt der Thaya­muscheln Knöpfe zu drechseln. Heute werden importierte Zucht-Muscheln in kunstvoller Fingerfertigkeit zu edlen Perlmuttknöpfen und exquisitem Schmuck verarbeitet. Wir haben den letzten heimischen Perlmuttdrechsler besucht.

Österreichs letzte Perlmuttdrechsler TEXT VON NINA FIETZ, FOTOS: RENE WALLENTIN

UNSER AUSFLUG führt weit in den Norden Österreichs. Schön ist es hier: Die Thaya schlängelt sich durchs Land, hoch oben thront die Burg Hardegg und versteckt zwischen dem Barockschloss Riegersburg und dem Nationalpark Thayatal liegt der kleine Ort Felling. Mitten im Dorf leuchtet von einer kleinen Anhöhe der größte Knopf der Welt – mit 5,35 Metern Durchmesser – und weist uns den Weg zu unserem Ziel. Firmeninhaber Rainer Mattejka führt den Betrieb in fünfter Generation und begrüßt uns herzlich im exklusiven Verkaufsraum. Perlmutt – schimmernd, schillernd und faszinierend

Begonnen hat alles mit den Knöpfen – heute gehören edle Schmuckstücke und fein bearbeitete Muscheln fix dazu.

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Der edle Schimmer und sanfte Glanz, die schillernden Farben und fantastischen Formen lassen uns eintauchen in die Welt des Perlmutt und wir haben nur noch Augen für die Kunstwerke aus dem außergewöhnlichen Naturmaterial. Auch Rainer Mattejka strahlt, wenn er erzählt: „Begonnen hat alles vor über 100 Jahren mit der heimischen

Flussmuschel aus der Thaya. Mein Ur-Urgroßvater hat in Heimarbeit begonnen, die Muscheln zu Knöpfen zu verarbeiten, und mein Urgroßvater baute dann das Firmengebäude. Immerhin 45 Mitarbeiter waren Mitte der 1950er Jahre bei ihm beschäftigt.“ Tatsächlich war die Manufaktur damals eine von vielen in Hard­egg, die aus Perlmutt Knöpfe erzeugten. Doch schön langsam erschöpften sich die Vorräte des Naturmaterials aus Thaya und March. Erst 1953 wurde der Import von Muscheln freigegeben und die Basis für die Fortführung des Handwerks gelegt. Denn das Rohmaterial für alle Produkte sind immer noch Muscheln oder Schnecken – nun aus Australien und Indonesien. So stammt von einer Insel in Indonesien die Makassar-Muschel, die völlig zu Recht den Namen „Mother of Pearl“ führt – liefert doch gerade sie das schönste Perlmutt. Während es sich damals jedoch um „getauchte“ Muscheln aus der Natur handelte, bezieht man heute ausschließlich Zuchtmuscheln, um die weltweiten Bestände zu bewahren. oktober 2014


„Als meine Frau in den Betrieb eingestiegen ist, musste ich die Knöpfe übernehmen – denn der Schmuck war ihres.“ Rainer Mattejka, Firmeninhaber

Mit dem Polyester kam die Krise

Knöpfe aus Polyester waren beinahe der Anfang vom Ende: Denn ab sofort verwendete die Textilindustrie nur mehr die billige Massenware. Alle sperrten sie zu, bis auf Großvater Bruno – auch wenn er alle Mitarbeiter aufgeben musste und Tag und Nacht werkte. Enkel Rainer begann mitzuarbeiten, obwohl er eigentlich andere Pläne hatte. Er erzählt wehmütig: „Ursprünglich wollte ich Uhrmacher werden. Aber das Material faszinierte mich, so machte der Opa die Knöpfe und ich begann mit dem Schmuck. Mit seinem Tod 2003 war plötzlich das ganze Wissen weg. Ich musste mir das Knowhow erst mühselig aneignen. Es war eine harte Zeit und ich musste viel investieren.“ Denn die Produktion ist aufwändig: Dem wertvollen Material muss mit geschickter Handarbeit seine ganze Schönheit entlockt werden. Viele Arbeitsschritte sind nötig, bis der Knopf endlich fertig ist. Doch dann muss Mattejka schmunzeln: „Als meine Frau in den Betrieb eingestiegen ist, musste ich die Knöpfe übernehmen – denn der 2014 oktober

Schmuck war ihres. Heute liebe ich die Knöpfe über alles und wir sind beide happy.“ Perlmutt, next generation

2014 ist die Perlmuttdrechslerei der letzte Betrieb in Österreich und einer von fünf in ganz Europa. Familie Mattejka hat mit Verstand und Herz das Handwerk bewahrt und mit neuer Technologie ins moderne Zeitalter geführt. Heute findet man das Perlmutt aus Felling als Knopf bei Escada, als kunstvolle Einlegearbeit in Privatjets oder als schimmernden Schriftzug auf edlen Bösendorfer-Flügeln. Und wer weiß – vielleicht bereichert die nächste Generation die Produktpalette um weitere Facetten! ///

www.mostviertel.at/pilgern

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RM Perlmuttdesign GmbH 2092 Felling, Felling 37 Tel. 02916/203 www.perlmutt.at

Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.

foto: weinfranz.at

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schaugaragengold

Sprite light

Der Austin-Healey Sprite lächelt einen schon im Stillstand an. Gerüchten zufolge zieht er im Fahrbetrieb die Mundwinkel sogar noch weiter nach oben, was aber nicht bestätigt ist, da es noch keinem Fahrer möglich war, es selbst zu sehen.

TEXT VON ALEX KRISTAN, FOTOS: ADRIAN BATTY DIE MODELLBEZEICHNUNG des Austin-Healey „Sprite“ steht frei übersetzt für Kobold oder Wicht. Den Spitznamen „Frogeye“ gaben ihm die Engländer aufgrund seiner beiden auf die Motorhaube aufgesetzten Scheinwerfer und er ist als Sympathiebekundung zu verstehen, ganz ähnlich wie der Käfer von VW oder die Ente von Citroën verbal liebkost werden. Der Ursprung aller kleinen englischen Autos ist im Jahr 1909 zu finden, als Austin mit dem 1,1-Liter-Einzylinder-Modell „Seven“ ein zwar nur 7 PS starkes, dafür aber umso richtungsweisenderes Produkt lancierte. Der Seven traf genau ins Herz jener Käuferschicht, die zwar motorisiert sein wollte, der aber das nötige Kleingeld für die Anschaffung der damals üblichen großen, teuren Wagen fehlte. Im Jahre 1952 fusionierte Austin mit dem Markeninhaber von Morris, MG, Riley und Wolseley namens Nuffield und gründete als neue Dachmarke BMC. Nur vier Jahre später wird von BMC das Projekt „Sprite“ gestartet, um einerseits einen Nachfolger für die eingestellten Midgets anbieten zu können, aber vor allem um am Markt der kleinen Roadster mit erschwinglichem Anschaffungspreis konkurrenzfähig zu sein. Die Entscheidung zum Bau des Sprite kam von einem gewissen Len Lord, seines Zeichens Generaldirektor von BMC, des damals größten britischen Autobauer mit einem Marktanteil von fast 40 Prozent. Für das konzeptionelle Artwork des kleinen offenen Sportroadsters zeichnete Donald Healey, einer der fähigsten Sportwagen-Konstrukteure dieser Zeit, verantwortlich. 1957 stellte Healey der BMC einen Prototyp eines Sprite vor, der entgegen der ers70 schau

ten Idee keine Klappscheinwerfer hatte, sondern, der Zulassung für den US-Markt Rechnung tragend, auf der Motorhaube aufgesetzte Rundscheinwerfer trug. Schieden sich damals noch die Geister an den von vielen bezeichneten „Frosch­ augen“, avancierten sie im Laufe der Jahre zum charakteristischen und

Zeigen Sie uns Ihr GARAGENGO LD garagengold@ . schaumedia.a t

„Mein Sprite ist einfach ganz anders als die Anderen und dafür liebe ich dieses Auto!“ Robert D., Austin-Healey-Fahrer

geliebten Stilmerkmal dieser Serie. Im Mai 1958 wurde der Sprite erstmals der Öffentlichkeit präsentiert und der Verkauf startete mit großem Erfolg sowohl in Europa als auch den USA. Lösch den Durst mit Sprite

Für Robert D., den Besitzer dieses Sprite, war es nach dem Verkauf des letzten seiner drei VW-Käfer wieder an der Zeit für einen Oldtimer. So befanden es zumindest seine Frau, seine Kinder und Schwiegerkinder. „Mein Schwiegersohn entdeckte im Internet ein Inserat, in dem ein Austin-Healey Sprite Mk 1 in diesem herrlichen Old English White angeboten wurde und meinte, dass das genau das richtige Auto für mich sei“, erinnert sich Robert D. „Da sich die ganze Familie dieser Meinung anschließen konnte und der Meinung war, dass dieser ‚Frosch‘ ein besonders herziges, lustiges Auto sei und er sich nach einer eingehenden Prüfung als technisch ganz

Very british: das handgefertigte Moto-Lita Lenkrad aus Walnussholz.

Das sich verjüngende Heck des Sprite gefällt und passt perfekt zur schlanken Linie des Wagens.

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Als Autos noch freundlich dreinschauen durften. Die Farbe nennt sich Old English White.

passabel und vor allem rostfrei herausstellte, schlug ich ohne große Begeisterung und vor allem auch, ohne viel über die kleinen Healeys zu wissen, zu. Offen gesagt, war ich eigentlich auch kein Fan von englischen Autos und durch meine Jugenderinnerung an manche Probleme, die man seinerzeit mit ihnen hatte, geprägt.“ Erst durch diverse Bücher und Zeitungsartikel in alten, vor allem englischen Autozeitungen machte sich Robert D. mit der Materie des Sprite Mk 1 vertraut. Die Tatsache, dass dieser kleine offene Roadster aufgrund seines geringen Gewichts, seiner Wendigkeit und seines kartähnlichen Fahrverhaltens 2014 oktober

in Kurven auch im Rennsport viele Erfolge eingefahren hatte, ließ das letzte Eis auch noch brechen. Trotz oder vielleicht gerade wegen der verhältnismäßig bescheidenen 42,5 PS und einer Top-Speed von 135 km/h entstand eine tiefe und lang andauernde Zuneigung zwischen Ross und Reiter. Robert D. könnte sich kein Auto vorstellen, welches trotz der geringen Wartungs- und Betriebskosten ein derartiges Fahrvergnügen und Emotionen bietet. „Mein Sprite ist einfach ganz anders als die Anderen und dafür liebe ich dieses Auto!“ Preislich ist man heute bei einem guten Auto um rund 15.000 Euro dabei. ///

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Unser Autor

Liebe geht durch den Wagen. Auto und Besitzer im farblichen Partnerlook.

Er ist als Stimmenimitator mit seiner „Individual Comedy“ einer der beliebtesten Acts bei TopEvents in ganz Österreich. Er parodiert seine Alter Egos in einer Qualität, die sogar die Originale selbst verblüfft. Derzeit tourt er mit seinem ersten Bühnen-SoloProgramm durch Österreich: JETLAG für A ­ NFÄNGER. Infos und Termine dazu auf www.alexkristan.at.

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Offen und ehrlich TEXT VON ALEX KRISTAN

Die englische Roadster-Philosophie der 60er Jahre erfreut sich auch heute noch einer großen Fan-Gemeinde und wird von vielen Herstellern zeitgemäß interpretiert.

BMW Z4 DIE BAYRISCHE Reinkarnation des klassischen Roadster-Konzepts heißt Z4 wurde 2002 als Nachfolger des Z3 präsentiert, der 1996 als James Bonds Dienstwagen in „Golden Eye“ seinen großen Auftritt hatte. Angetrieben von ebenso dynamischen wie effizienten BMW TwinPower Turbo 4- und 6-Zylinder-Benzinmotoren, vermittelt der Z4 vor allem eines: Fahrspaß pur. Eingefleischte Roadster-Fans bedauern zwar den Verlust des klassischen Stoffverdecks, das 2009 einem automatisch versenkbaren Hardtop weichen musste, doch 19 Sekunden bis zur Coupé-Verwandlung, und zwar bis zu einer Geschwindigkeit von 40 km/h, sowie ganzjährige Nutzbarkeit sind überzeugende Argumente. Für das Modelljahr 2014 verpassten die Münchner ihrem Spaßmobil ein dezentes Facelift, das sich in erster Linie mit vielen neuen Individualisierungsmöglichkeiten bei Inte­rieur und Exterieur widerspiegelt. www.bmw.at

AUCH IN DER Sternenflotte startet einer der erfolgreichsten Sportwagen bereits in seine dritte Runde. Der völlig neu entwickelte SLK Roadster ist komfortabler, ökonomischer und dennoch agiler als seine Vorgänger. Neben neuen kraftvollen 4- und 6-Zylinder-Motoren bietet Mercedes Benz mit dem 250C DI seinen Kunden erstmalig auch ein effizientes Powerdiesel-Aggregat an. Außerdem bietet der SLK als Weltpremiere das Panorama-Variodach mit MAGIC SKY CONTROL an, das sich hell oder dunkel schalten lässt und so Wellness-Atmosphäre auf Knopfdruck bringt. Das Ende der Fahnenstange markiert der wilde SLK 55 AMG mit 421 PS aus einem V8-Aggregat.

2015 BRINGT MAZDA die nun bereits vierte Generation des Erfolgsmodells MX-5 an den Start. Der kleine Roadster feierte seine Premiere kürzlich auf dem Pariser Autosalon, wo er viel Applaus erntete. Ein paar Millimeter weniger Radstand, 10 Zentimeter kürzer, ein wenig niedriger und etwas breiter ist der Neue, was ihm im Gesamterscheinungsbild maskuliner erscheinen lässt als seine Vorgänger Mit einem Gewicht von nicht ganz einer Tonne ist er um 100 kg leichter geworden und mit seiner ausgeglichenen Gewichtsverteilung und Heckantrieb erfüllt der neue MX-5 alle Punkte aus der Anleitung für maximalen Fahrspaß und verspricht ein mindestens so fesselndes Fahrerlebnis, wie es seine Vorgänger zu bieten vermochten. Gegen die Unarten des Wetters schützt nun nicht mehr ein Metallklappdach, sondern, so wie es sich für einen offenen Sport-Roadster gehört, ein Stoffdach.

www.mercedes-benz.at

www.mazda.at

Mercedes SLK

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FOTOS: HERSTELLER (3), BUENOS DIAS, WWW.DONKEY-PRODUCTS.COM, BASIL, ZWEI PLUS ZWEI GMBH

Mazda MX-5


toptipps

Sechsertragerl Die 6Pack-Fahrradtasche wird schlicht und einfach über die Stange des Fahrrads gelegt – und schon können bis zu sechs Flaschen unterschiedlicher Größe transportiert werden. Bestens geeignet für Picknick, Langstreckenfahrten oder den Besuch beim Weinbauern. www.donkey-products.com

Radfahren und Weingenuss gehören im Burgenland zusammen. Viele Radwege führen durch idyllische Weinberge, Winzer und Vinotheken laden zur Einkehr ein. AUF SANFT HÜGELIGEN Straßen durch kleinteilige Weingärten radeln, vorbei an typische Kellerstöckln – klingt das nicht nach einem guten Plan für den Herbst? Von Heiligenbrunn mit seinem malerischen Weinkellerviertel bis Rechnitz führt der Weinidylle-Radweg (B57) durch das Südburgenland und das angrenzende Westungarn. Entlang der Strecke gibt es immer wieder gute Gründe, vom Rad abzusteigen, etwa der Schau-Weingarten und die Vinothek in Bildein oder das Weinmuseum und drei Vinotheken in Moschendorf. Blaufränkischer und Uhudler sind zwei typische Rebsorten in dieser Gegend. Nach dem Uhudler ist sogar ein Radweg benannt, noch ein Stück weiter im Süden, in der Gegend um die Lafnitz. Einigermaßen Kondition sollten die Weinradler auf diesen beiden Strecken schon mitbringen, die Anstiege auf der Strecke können ordentlich außer Atem bringen. Wer flache Strecken bevorzugt, fühlt sich am Neusiedler See wahrscheinlich wohler. Der radelnde Weinguide

Hier hat der Weinguide Reinhold Schwarz ein besonderes Angebot entwickelt: Auf dem Fahrrad geht es von Purbach durch die Welt­ 2014 oktober

erberegion. Pannonische Schmankerl und Weinproben in drei Winzerbetrieben sorgen unterwegs für Stärkung. Selbst Winzer im Weingut Kloster am Spitz in Purbach, kennt Reinhold Schwarz die schönsten Fleckchen dieser Gegend. Und er kann auch viel über die Herstellung von Wein sowie die Tier- und Pflanzenwelt um den Neusiedler See erzählen. Wer ohne Guide unterwegs ist, muss auf diese Geschichten natürlich verzichten. Die Verbindung zwischen Radfahren und Weingenuss herzustellen fällt auf dem NeusiedlerSee-Radweg aber auch ohne Anleitung nicht schwer. Gesäumt von Weingärten radelt man gemütlich dahin. Ein Tipp zum Schluss: Ob im hügeligen Südburgenland oder rund um den Neusiedler See – gemütlich fahren und beim Wein Maß halten. Von Vorteil ist eine Fahrradtasche. Wenn der Sauvignon Blanc, der Blaufränkische oder eine der anderen Sorten gut schmecken, können ganz leicht ein paar Flaschen mit nach Hause genommen werden. RADWEGE IM BURGENLAND, www.burgenland.info/de/ themen/sport/radfahren/radwege/ THOMAS SCHWARZ-WEINGUT KLOSTER AM SPITZ, WWW.KLOSTERAMSPITZ.AT

Körbchenweise Die handliche Korbtasche Jada Bag von Basil lässt sich mit dem BasEasy-System bequem auf dem Fahrrad befestigen. Der Stahlrahmen sorgt für Stabilität und ein paar Weinflaschen haben locker Platz. www.basil.nl

Raumwunder Der Fahrradanhänger Croozer Cargo kann mit 40 Kilo belastet werden. Das reicht für mehr als ein paar Flaschen Wein. Es lässt sich ein richtiger Großeinkauf erledigen, Bier und Mineralwasser können gleich kistenweise eingepackt werden. www.croozer.at

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schaustars Unter der Regie von Otto Schenk mimt Chen Reiss das schlaue Füchslein in der Staatsoper. Derzeit steckt sie mitten in den Proben zur griechischen Tragödie „Idomeneo“. Für schau hat sie sich Zeit genommen, um über ihr Leben als Kosmopolitin und Mutter zu plaudern.

Diva? Nein danke! TEXT VON CHRISTOPH BERNDL, FOTOS: BUBU DUJMIC

LONDON, Paris, New York und München sowie natürlich in Wien jetzt Wien: Die Sopranistin Chen – ich liebe Wien. Jetzt lebe ich in Reiss hat bereits die ganze Welt be- London, weil mein Mann Englänreist und nun macht sie in Wien der ist und wir unsere Familie dort Station. In der Staatsoper brilliert sie haben. Also ich fühle mich wirklich als das „schlaue Füchslein“ und bald als Staatsbürgerin der Welt. als trojanische Prinzessin „Ilia“. Zwischen Probenstress und Vorstellungen Sie reisen also viel auf der ­ganzen ist sie zu 100 Prozent für ihre kleine Welt herum? Tochter Arielle da. Wie sie den Spa- Ja, ich habe auch einen ungarigat zwischen ihren Rollen als Mutter schen Pass, weil meine Großeltern und Opernstar schafft, erzählt sie uns aus Ungarn stammen, also eigentlich bin ich eine Doppelstaatsbürim Teesalon der Staatsoper. gerin. Und ich liebe Reisen, ich war schau: Wenn man sich Ihre Bioimmer unterwegs. Ich finde es fasgraphie anschaut, findet man zinierend, neue Städte und MenEinflüsse unterschiedlicher schen kennenzulernen, aber nicht nur oberflächlich als Tourist. Wenn Nationalitäten. Sind Sie eine in einer neuen Stadt arbeite, dann ­Kosmopolitin? Chen Reiss: Ich fühle mich als „ci- muss ich einkaufen gehen und für tizen of the world“ und viele fra- meine Tochter Aktivitäten organigen mich, „Wo ist Ihr Zuhause?“. sieren, und dann kennt man die Natürlich bin ich in Israel geboren, Orte viel besser, nicht nur den Steaber ich habe in New York gewohnt, phansplatz und die Karlskirche. lange Zeit dort studiert und auch in Arielle geht zum Beispiel gerne ins

Haus des Meeres. Das mache ich alles selbst mit ihr und ich mache es gerne. Ich liebe es etwa, im Supermarkt einkaufen zu gehen. Aber wir haben auch eine Nanny, die mich unterstützt, wenn ich durch meine Engagements zu sehr eingesetzt bin. Viele haben ja eher den Eindruck, dass einer Opernsängerin das Essen serviert wird.

(lacht) Nein, nein. Ich koche selbst. Also, zum Beispiel gestern hatte ich Proben und nachmittags Pilatesstunde. Das mache ich übrigens in jeder Stadt. Danach musste ich noch Texte studieren und um zehn Uhr am Abend habe ich schließlich noch gekocht – weil meine Tochter muss ja heute Mittagessen! Und was steht am Speiseplan?

Sie mag so gern Kürbis mit Fleischbällchen, Tomatensauce, Minze und Zitrone – also sweet and sour – mit

„Ich fühle mich als ‚citizen of the world‘.“ Chen Reiss, Opernsängerin

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Chen Reiss auf der Dachterrasse der Staatsoper: Wien ist eine ihrer Lieblingsstädte.

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Reis. Das ist ein arabisches ­Gericht, das ich von meiner Schwiegermutter gelernt habe. Mein Mann ist Jude, aber seine Eltern stammen aus dem Irak. Also muss ich lernen, wie man arabisches Essen kocht, weil mein Mann und mein Kind das mögen. Und meine Schwiegermutter hat mir schon einiges gelernt. Meine Großmutter hat viel ungarisch gekocht – Wiener Schnitzel, Gulasch und Pala­tschinken hat sie auch gemacht. Das kann ich auch, aber leider nicht so gut wie meine Oma. Sie haben ja auch eine ungewöhnliche Militärausbildung gemacht?

Genau, den Militärdienst musste ich vor langer Zeit machen. Die ersten drei Wochen waren die militärische Grundausbildung, danach war ich dann Sängerin, also Militärsängerin. Ich habe viel für Diplomaten gesungen – Opern und 76 schau

auch Standards, Musicals, Chansons, Entertainment. War das Ihr Einstieg in die Welt des Singens?

Nein, das war schon davor passiert. Meine Mutter war eine Opernsängerin und ich habe immer schon gerne Opern gesehen. Ich bin also mit der Oper aufgewachsen, habe Klavier gespielt und getanzt. Eigentlich wollte ich einmal Tänzerin werden. Aber ich habe mich dann doch entschieden, es als Sängerin zu versuchen. In Wien sind Sie als das „schlaue Füchslein“ bekannt. Die nächste Produktion ist eine griechische Tragödie. Wie spannt man den Bogen zwischen diesen Polen?

Ja, das sind wirklich zwei total unterschiedliche Produktionen. Die Produktion beim „Füchslein“ war märchenhaft und unterhaltsam.

Mit Otto Schenk hatte ich viel Spaß und er hat mir alle Tiere selbst vorgespielt. Das Füchslein als Rolle ist witzig und schlau. Die ganze Aufführung war sehr bunt, mit sehr viel Bewegung und Hüpferei. Ich war kein Mensch, ich war ein Tier! Jetzt spiele ich Ilia, eine kriegsgefangene trojanische Prinzessin, die nach Kreta verschleppt wird. Verliebt ist ist sie in den kretischen Prinzen Idamante, der auf der feindlichen Seite steht. Eine sehr komplizierte Liebesgeschichte also. Es gibt viel Dramatik und Emotion. Regisseur Kasper Holten hat eine fantastische Produktion vorbereitet. Ich freue mich schon auf diese völlig andere Rolle. Wir Sänger sind es gewohnt, immer andere Schuhe anzuziehen. Mal trägt man flache Ballerinas und mal High Heels – aber man man kann in beiden genauso gut laufen. Vielen Dank für das Gespräch! ///

Sie ist mit der Oper aufgewachsen und kam auf ungewöhnliche Weise zu ­ersten Auftritten – ihren Militärdienst absolvierte Chen Reiss singend.

info

Chen Reiss live in Wien „Idomeneo“ Premiere 5. Oktober, 18 Uhr 8., 11., 14. und 16. Oktober jeweils um 18.30 Uhr „Das schlaue Füchslein“ 8., 12., 14., und 17. November jeweils um 19 Uhr „Rosenkavalier“ 20. 23., 26., 28. November jeweils um 18 Uhr Wiener Staatsoper 1., Opernring 2 Tel. 01/514 44–2250 oder 7880 www.wiener-staatsoper.at

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© Bildagentur Zolles

Wiener Stadthalle

© agentur wulz services

Jüdisches Museum Wien

© Disney/CML

Vereinigte Bühnen Wien

© Eva Kelety

Wien-Ticket

© Kunst Haus Wien/W. Simlinger

Kunst Haus Wien

Kultur erleben. Die Wiener Stadthalle sowie die Vereinigten Bühnen Wien mit dem Ronacher, dem Theater an der Wien und dem Raimund Theater sind die Flaggschiffe der Wien Holding-Kulturbetriebe. Gemeinsam mit der Wien-Ticket und den vier Museen – Mozarthaus Vienna, Haus der Musik, Kunst Haus Wien, Jüdisches Museum Wien – ist die Wien Holding einer der größten Kulturkonzerne in Europa. facebook.com/wienholding www.wienholding.at

Das Unternehmen der


MINISEX

arz im bei Jesse Schw hau TV: auf sc äg hr Sc n lo Sa ktober, Sonntag, 12. O ch na da d un r 12 Uh hau online in der sc r te Mediathek un edia.at. www.schaum

Minisex macht noch Maxispaß TEXT VON CHRISTOPH BERNDL, FOTOS: PHILIPP HORAK

Ihre Nummern sind Kult, die Auftritte ebenso. Nach 30 Jahren melden sich Minisex mit neuem Album retour und geigen unter anderem im ­legendären U4 auf.

info

Minisex auf Scheibe und live „Radikalmoderne Schlagermusik, elektrifizierter Kuschelpunk, Neue Deutsche Welle 3.0, Austropop ohne Austro“, so beschreibt das Plattenlabel das neue Minisex-­ Album „Minisex. Reduziert“. Erschienen bei monkey. www.monkeymusic.at Minisex live im U4: Ein legendärer Abend mit legendären Gästen, am 9. Oktober um 21 Uhr. www.u-4.at

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in Österreich ist er dann in die Wer„EIN TOLLES Blatt habt ihr da. Vom Eismeer in die Grelle bung gegangen. Von der Hitparade Ist wirklich professionellst gemacht. Forelle arbeitete er sich direkt zum Junior Ich kann das beurteilen“, platzt es aus Rudi Nemeczek heraus, als er Minisex ist back. Wer erinnert sich Texter vor: „Was lustig ist, weil dort das aktuelle schau Magazin durch- nicht gerne an Nummern wie „Eis- hab ich ganz klein angefangen, was blättert. Er kann es tatsächlich, ist er meer“, „Ich fahre mit dem Auto“ meinem Persönlichkeitsbildungsprodoch vom Fach. Denn im Brotberuf oder „Du kleiner Spion“. Rudi Ne- zess sehr gut getan hat. Man muss ist der Minisex-Frontmann in der meczek und seine Band rocken wie- sich dort sehr klein machen am AnWerbeszene umtriebig. „Werbekon- der Wiens Clubszene: Als erste Live- fang und von der Hit­parade war es sul“ steht mit einem Augenzwinkern Band überhaupt haben sie im März doch ein weiter Schritt.“ Der aufstrein seiner Signatur: „In Österreich in der Grellen Forelle aufgespielt. bende Werbefachmann schaffte es sind alle so titelgeil.“ Jetzt werkt Ne- „Die sind sogar auf uns zugekommen doch sehr schnell und wurde Creameczek an seinem musikalischen und das war ein echtes Kompliment, tive Director bei Ogilvy. „Solche Comeback – und findet sich dabei weil das sind die härtesten Burschen Agenturen waren damals federfühin einer veränderten österreichischen dort … und es war super!“ rend und in diesem Geschäft habe Musiklandschaft wieder. Der Konich dann 15 Jahre gearbeitet. Jetzt kurrenz durch Schlager und musika- Der singende Werbeprofessor mache ich als Rückblende wieder lischen Einheitsbrei zum Trotz will Musik und auch kleinere kommuer mit Minisex erneut durchstarten Angefangen hat Rudis Karriere üb- nikative Beratungen.“ Man lernt nie – denn er und seine musikalischen rigens als Diplom-Sozialarbeiter, erst aus und so hat er auch einiges NützMitstreiter haben immer noch eine später ist er Profi-Musiker geworden. liche aus der Musikbranche in der Nach der Karriere als New Wave Star Werbung eingesetzt: „Man muss das Menge Spaß dabei. oktober 2014


25jahretheater akzent Theater Akzent präsentiert ab 3.10.2014 19.30 Uhr APPsolute Haider – Immer für Dich da! Das neue Kabarett von Alfons Haider

8.10.2014 19:30 Uhr 25 Jahre Wiener Tschuschenkapelle Das große Jubiläumsfest 13.10.2014 20:00 Uhr Roddy Frame Tour 2014

15.10.2014 20:00 Uhr Madison Violet Tour 2014 Premiere 14.10. | 15.11.2014 19:30 Uhr Geschüttelt, nicht gerührt – Die Hits aus allen 23 James Bond-Filmen mit Maya Hakvoort, Sandra Pires, Nazide Aylin & Bela Koreny

Ding auf den Punkt bringen. Was ich nicht so gern hab’ sind diese Sänger, die Befindlichkeitsstudien absondern, die in jeder Phase erzählen wie es ihnen geht, und das auf vielen A4-Blättern.“ Drei Generationen auf der Bühne

„In der Werbeagentur musste ich mich immer ganz klein machen. Diese Erfahrung hat mir fürs Leben nicht geschadet.“

21.10.2014 19:30 Uhr Die Ente bleibt draußen Stermann & Grissemann lesen Loriot

28.10. | 25.11.2014 19:30 Uhr Letzte Worte Guido Tartarotti & Gerald Fleischhacker

Rudi Nemeczek,

Insgesamt sechs Mitglieder hat Mini- Minisex-Frontman sex in der heutigen Besetzung, sie ist als Liveband aufgestellt. „Drei Generationen spielen in unserer Band, das gibt es ja auch nicht oft. Das fängt für haben wir jetzt bessere Kritiken bei unserem HipHop-Keyboarder als früher. Das ist sensationell!“ an, der in den 20ern steht, geht über Zwar spielen die großen Mainden Christopher Just, der in den frü- stream-Radiosender keinen ihrer hen 40ern ist, und bis zu uns, die in Songs, dafür laufen auf den Regioden 50ern sind“, und erzählt lachend nalsendern und auf FM4 die Miniweiter: „Ich hab’ letztens im ‚Stan- sex-Lieder heiß: „Mit unseren alten dard‘ gelesen, dass ich nächstes Jahr Sachen haben wir immer noch über 60 werde und ich hab’ mir gedacht, 1.000 Radioeinsätze pro Jahr.“ „Miwas ist los mit euch, habt ihr zu viel nisex. Reduziert.“ heißt das neue Algetrunken …? Aber nein! Es ist wirk- bum, das auch als ungewöhnliche Vinyl-CD-Kombi erhältlich ist. „Ich lich so weit!“ stehe auf Vinyl, viel mehr als auf Vinyl statt Spotify Downloads. Interessanterweise feiert die Schallplatte ein Comeback Der Erfolg gibt Nemeczek recht. und die CD ist am Aussterben. Alte Fans sind noch da, neue stoßen Downloads leben so dahin und Spodazu: „Wir verkaufen zwar heute tify ist es, was den Künstler letztlich keine 100.000 Stück mehr, weil wir umbringt. Nur live werden wir kleinere Brötchen backen, aber da- über­leben.“ /// 2014 oktober

Gäste Okt.: Gabriele Kuhn & Michael Hufnagl | Gast Nov.: Dieter Chmelar

29.10. | 27.11.2014 19:30 Uhr Cavewoman Gabriela Benesch

30.10.2014 19:30 Uhr Geliebte Lieder Tim Fischer

31.10.2014 19:30 Uhr Dream a Little Dream mit Carrington Brown

akzent

Tageskassa: 1040 Wien Argentinierstraße 37 schau 79 Tel 01/50165-3306 theater 1040 theresianumgasse 18 www.akzent.at Mo–Sa 13.00–18.00


schauschau Vienna Fashion Week machte angenehmes Wetter Das „Baby“ ist gewachsen und mittlerweile selbst ein Vorzeigemodel. Bei der fünften „MQ Vienna Fashion Week“ präsentierten die ganz Großen der österreichischen Modeszene ihre Kollektionen Frühjahr-­Sommer 2015: ANELIA PESCHEV, SUSANNE BISOVSKY und MICHEL MAYER, bei der die Promi­-Dichte besonders hoch war: NICOLE BEUTLER, ­KONSTANZE BREITEBNER, PR-Ikone ELISABETH HIMMER-HIRNIGEL, Opernball-Host DESIRÉE TREICHL-STÜRGKH, DIANA LUEGER, HANS und SUSANNE BUNDY, DORIS FELBER, REINHARD JESIONEK, CHRISTINE REILER, YVONNE RUEFF, KATHI und GABI STUMPF und dergleichen mehr applaudierten. TEXT NIKI SCHREFL

1 Die VIP-Liste bei der Michel-Mayer-Show im Museumsquartier. 1 ELISABETH HIMMER-HIRNIGEL, NICOLE BEUTLER, KONSTANZE BREITEBNER 2 SUSANNE UND HANS BUNDY 3 Stil-Ikone: DESIRÉE TREICHLSTÜRGKH mit MICHEL MAYER 4 Modejournalisten: NICOLE ADLER und HANS STEPHAN GRASSER 5 PAUL und ANDREA HARRIS 6 Choreographin ELVYRA GEYER und Look-Models-Boss WOLFGANG SCHWARZ

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7 Mode von Michel Mayer, bekannt für ihre minimalistischen, stets ­wandelbaren Entwürfe

FOTOS: PHILIPP ENDERS (7), MUCKY J. KORLATH (6), VIENNAPRESS / ANDREAS TISCHLER (3)

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6 Immer wieder Burgenland!

(v. li.:) A-la-Carte-Chefredakteur CHRISTIAN GRÜNWALD, Tourismus-Bgld.-Direktor MARIO BAIER, Landtagsabgeordneter CHRISTIAN ILLEDITS, Landeshauptmann Bgld. HANS NIESSL, Burgenlands Fußballpräsident GERHARD MILLETICH, VAMED-Direktor GERHARD GUCHER.

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Sehr prominente Schlachtenbummler aus dem Burgenland traf man in der VIP-Lounge zum EM-Quali-Match Österreich gegen Schweden. Allen voran Oberburgenländer HANS NIESSL, flankiert vom Chef des ­Bohmann Verlages und Burgenlands Fußball­ prä­sident, GERHARD MILLETICH, und Bgld.-­ Tourismusdirektor MARIO BAIER sowie „A la Carte“-Boss CHRISTIAN GRÜNWALD. Jedenfalls eine denkwürdige Vollmond-Nacht, in der man wieder mal gespürt hat, welche Power dieser Sport mit sich bringt: in Stockholm, in Wien und in Eisenstadt … oktober 2014


Wer kennt PETER KENT?

Namen kommen und gehen, aber Melodien bleiben. PETER KENT, der war mal eine ganz große Nummer und landete mit „It’s a Really Good Feeling“ einen Hit. Als Stargast bei einem Promi-Beachvolley-Turnier in Bad Radkersburg wurde er gefeiert. KURT FAIST, der Organisator dieser Charity-Veranstaltung, begrüßte einen Stargast, den jeder kennt: VERA RUSSWURM. Der Rest war Sonne und Wonne. Der Star des Abends: Die Coco-­ChanelGroßnichte OONA CHANEL ist ein ­international gefragtes ­Foto-Model; im Interview mit SCHAU-TV (oben) und mit Center Manager MARIO ­SCHWANN (unten). Opernweltstar NATALIA USHAKOWA mit LH HANS NIESSL.

Die ehrenwerten Herren hier (oben) sind nicht WATERLOO & ROBINSON. Es handelt sich um Sänger PETER KENT („It’s a ­Really Good Feeling“) und um Starsaxophonist ANDREW YOUNG

Snowboard-Olympiasiegerin JULIA DUJMOVITS.

TV-Star VERA ­RUSSWURM flankiert von KURT FAIST und MICHAEL KONSEL (rechts)

STEFAN KOUBEK in cooler Action

Der Star des Abends: Coco-Großnichte OONA CHANEL mit dem Center Manager MARIO SCHWANN. Star-Aufgebot in Parndorf! SANDRA PIRES und Playgirl des Jahrhunderts GITTA SAX.

Parndorf: Großnichte von Coco Chanel auf Besuch

Zahlreiche heimische Prominente, darunter Schauspielerin Susanna H ­ irschler, Model GITTA SAXX, Moderator CHRISTIAN CLERICI, Sängerin SANDRA PIRES und Opernstar NATALIA USHAKOVA präsentierten auf der Bühne ihre Bilder für den exklusiven Charity-Kalender zugunsten der Organisation­­„Wider die Gewalt“. Der Stargast: OONA CHANEL, international gefragtes M ­ odel und Teil der legendären Chanel-Familie. Das finnische Model, Großnichte der ­berühmten Coco Chanel, ist übrigens Jury-Mitglied des Haute Couture Awards der Wirtschaftskammer. Fazit: über 60.000 Besucher. Rekord! 2014 oktober

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schauschau Wien: Scheuba & Nikowitz sehen wieder Land 13.Oktober, 20 Uhr, Wiener Rabenhof

Maria Enzersdorf: Promis kicken für den guten Zweck

Die Chef-Satiriker der Nation endlich wieder in ihrer Gemeindebau-Homebase! Florian Scheuba und Rainer Nikowitz umzingeln bei jedem Rabenhof-Auftritt mit ihrem work in progress die Lage der Nation, immer neu und immer anders als beim letzten Mal. Man kann die Tollereien der ­Politik nicht mehr überbieten? Doch! www.rabenhof.at

4. Oktober, 15 Uhr, Maria Enzersdorf Im Rahmen der Aktion „Soziales Dress“ spielen Vertreter des Neuaufsteigers in der österreichischen Bundesliga, SCR Altach, gegen eine Prominentenauswahl. Für jedes erzielte Freundschaftstor landen 300 Euro in einem Spendentopf. Die Aktion „Soziales Dress“ unterstützt die Ronald McDonald Kinderhilfe in Österreich, die es sich seit vielen Jahren zur Aufgabe macht, schwerstkranke Kinder und deren Familien zu unterstützen. Schirmherrin Sonia Klima ist Feuer und Flamme.

Der Wiener Ost Klub sagt Goodbye 4. Oktober, 21.30 Uhr, OST KLUB (Schwarzenbergplatz) Der Ost Klub am Schwarzenbergplatz war jahrelang die beste Location Wiens für Konzerte und Partys mit Osteuropa-Bezug. Bevor dieser Brennpunkt der Weltmusikszene endgültig seine Tore schließt, um dem neuen Wein Klub Platz zu ­machen, lädt er gemeinsam mit LET’S CEE an zwei Abenden dazu ein, noch einmal ordentlich die Tanzfläche aufzuheizen.

1. Gans Burgenland Genuss Festival in Rust 10. – 12. Oktober, Rust Gleich drei Tage lang ist heuer Rust „Gans glücklich“. Als Auftaktveranstaltung des Genussfestivals „Gans Burgenland“ gibt man sich einem dreitägigen kulinarischen Spektakel hin. Um Rust zu zitieren: „Ein Fest, bei dem die Gans, der Genuss, die Kultur und die Tradition im Mittelpunkt stehen.“

Ulli Bär & Co in Jennersdorf 30. Oktober, 19.30 Uhr, Kulturzentrum Jennersdorf

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Ein Sautanz in Neusiedl am See 18. Oktober, 19.00 Uhr, Weinwerk Stadl Unter dem Motto „O’gstochn is“ gibt es einen ­original burgenländischen Sautanz von anno dazumal. Dabei darf wirklich nichts fehlen: geröstete Leber, Kesselfleisch, Bratwürstl, Blunzn, Grammeln und ein Zigeunerbratl. „Butcher“ Hans Schwarz zeigt an diesem Abend vor Ort, was man aus einer burgenländischen Sau alles machen kann. Dazu lassen sich burgenländische Jungweine sowie 50 verschiedene burgenländische Spitzenweine aus Magnum-Flaschen verkosten!

ILLUSTRATION: ANDREAS RAMPITSCH

Kabarettist Thomas Stipsits, der Kämpfer fürs Stinatzer Freibad, hat mit Ulli Bäer und Dr. Willi Ganster zwei ­musikalische Mitstreiter gefunden. Drei Gitarren, drei Stimmen – Austropop pur! Auf dem Programm dieser Spitzen-Combo stehen neben Covers von Georg ­Danzer und Ulli Bäer auch neue eigene Songs aus der Feder von Thomas Stipsits und Willi Ganster.

oktober 2014


Bild: Fotolia © Syda Productions

AUSBILDUNG FÜR ALLE! Das Land Burgenland geht in die Offensive. Alle Jugendlichen sollen eine Ausbildung bekommen, damit sie bessere Job-Chancen haben. Land und landesnahe Betriebe bilden in großer Zahl Lehrlinge aus. Wer keine Lehrstelle in einem Betrieb findet, kann das Angebot der überbetrieblichen Ausbildung nutzen.

Das Burgenland bietet ■ Ausbildungsplätze in Lehrgängen ■ Integrative Berufsausbildung ■ Lehrwerkstätten …und viele weitere Maßnahmen

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