#121 – Industrie & Landwirtschaft

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Industrie & Landwirtschaft

Die moderne Produktion in Deutschland nachhaltig stärken.

Ihre Fläche. Doppelte Ernte.

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Der Staat sollte Rahmenbedingungen setzen

Die Umsetzung aber muss er den Unternehmen überlassen, denn er ist nicht schlauer als der Markt, sagt VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann.

Unternehmen im Energielabyrinth: Volatilität als Chance für Gewerbekunden

Der B2B-Vertriebsleiter bei Vattenfall, Karsten Kranewitz, über die Herausforderungen, vor denen viele Unternehmen im turbulenten Energiemarkt stehen – und wie Volatilität Sicherheit schaffen kann.

Klimaschutz im Straßenverkehr: unmöglich ohne nachhaltige Biokraftstoffe. www.biokraftstoffverband.de

„Digitalisierung trifft Nachhaltigkeit“

„Nachhaltigkeit ist eine Geschäftschance, eine Frage des Überlebens.“ Im Gespräch mit Dr. Bernhard Schaffrik von Forrester Germany.

Für eine funktionierende Energiewende:

Die E-world energy & water

Vom 23. bis 25. Mai findet in Essen die wichtigste europäische Energiemesse statt. 14

Cem Özdemir: Für einen klimagerechten Konsum

Die Agrar- und Ernährungswende ist nicht von heute auf morgen umzusetzen. Der grüne Bundesland–wirtschaftsminister geht daher Schritt für Schritt voran.

Großes Interview | VDMA | Thilo Brodtmann Partner Content | Vattenfall
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Eine unabhängige Kampagne von Contentway Welt | März 2023
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Industrie

4. Francisco Betti

8. Stefanie Naujoks

12. Energiewirtschaft

14. E-World energy & water

Landwirtschaft

18. Joachim Rukwied

20. Tierwohl

24. Biodiversität

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Nachhaltig essen in der Zukunft Wie werden wir in Zukunft essen? Zwei der großen Trends

INDUSTRIE & LANDWIRTSCHAFT

Contentway präsentiert Ihnen die neue Kampagne „Industrie & Landwirtschaft“.

Die Industrie und Landwirtschaft sind zwei wichtige Sektoren, die sowohl wirtschaftlich als auch sozial von großer Bedeutung sind. Aktuelle Themen in diesen Bereichen drehen sich um Nachhaltigkeit, Digitalisierung und den Umgang mit den Herausforderungen, die mit global vernetzten Wertschöpfungsketten einhergehen.

In der Industrie geht es insbesondere um die Umstellung auf nachhaltige Produktionsverfahren und die Reduktion von CO2-Emissionen. Immer mehr Unternehmen setzen auf Erneuerbare Energien und ressourcenschonende Fertigungsprozesse. Gleichzeitig nimmt die Digitalisierung in der Industrie weiter zu, was neue Chancen für die Optimierung von Prozessen und die Entwicklung neuer Produkte bietet.

AUSGABE #121

Industrie & Landwirtschaft

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Mehr Miteinander im Artenschutz

Im Interesse des Arten- und des Klimaschutzes

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4 Versicherungsarten für die Landwirtschaft

Betriebshaftpflicht für Landund Forstwirtschaft

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AUCH IN DIESER AUSGABE:

Auch in der Landwirtschaft ist Nachhaltigkeit ein zentrales Thema. Die Biodiversität soll gefördert, der Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln reduziert und die Tierhaltung verbessert werden. Die Digitalisierung spielt auch hier eine wichtige Rolle, um Produktionsprozesse zu optimieren und Ressourcen effizienter zu nutzen.

Insgesamt zeigen die aktuellen Themen in Industrie und Landwirtschaft, dass Nachhaltigkeit und Digitalisierung nicht nur Zukunftsthemen sind, sondern bereits heute umgesetzt werden müssen, um langfristig erfolgreich zu sein und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Die Herausforderungen, die mit global vernetzten Wertschöpfungsketten einhergehen, betreffen beide Sektoren und erfordern eine engere Zusammenarbeit und Koordination.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen!

EXKLUSIVE ONLINE INHALTE

Seite 5

Sehen Sie sich exklusive Filme und Videos auf unserer Website an.

Seite 8

Stefanie Naujoks, Research Director IDC Manufacturing

Auf unserer Website finden Sie viele weitere interessante Artikel und Interviews.

Seite 34

Andreas Schweikert, Branchenverband Bitkom

Campaign Manager: Manh Nam Nguyen, Nicolas Praeger

Geschäftsführung: Nicole Bitkin

Head of Content & Production: Aileen Reese

Lektorat: Famke Lohmann, Nadine Wagner

Text: Thomas Soltau, Julia Butz, Katja Deutsch, Armin Fuhrer, Christiane Meyer-Spittler, Theo Hoffmann

Coverfoto: shutterstock,Pressefotos, VDMA

Distribution&Druck: Die Welt, 2023, Axel Springer SE

Contentway Wir erstellen Online- und Printkampagnen mit wertvollen und interessanten Inhalten, die an relevante Zielgruppen verteilt werden. Unser Partner Content und Native Advertising stellt Ihre Geschichte in den Vordergrund.

Die Inhalte des „Partner Content“ in dieser Kampagne wurden in Zusammenarbeit mit unseren Kunden erstellt und sind Anzeigen. Für die Lesbarkeit verwenden wir das generische Maskulinum. Die Formulierungen sprechen alle Geschlechter gleichberechtigt an.

Herausgegeben von:

Contentway GmbH

Rödingsmarkt 20

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26. Cem Özdemir ANZEIGE – ADVERTORIAL

Tel.: +49 40 87 407 400

E-Mail: info@contentway.com

Web: www.contentway.de

The smarter E Europe 2023: der Wegbereiter hin zur Klimaneutralität

Beim Getränkehersteller Ensinger Mineral Heilquellen sprudelt das CO2 seit zwei Jahren nur noch aus der Flasche. Coca-Cola verfolgt in Europa bis zum Jahr 2040 das gleiche Ziel. Beide sind stellvertretend für einen Trend, der sich im vergangenen Jahr noch einmal verstärkt hat: Immer mehr Unternehmen – ob groß oder klein –haben sich das Ziel der Klimaneutralität gesetzt oder wollen ihren Energiebedarf und ihre Emissionen zumindest deutlich senken.

Angesichts der politischen und gesellschaftlichen Lage geht der Wunsch nach Klimaneutralität oft mit dem Wunsch nach mehr Unabhängigkeit und Alternativen einher. Das führt zu einem enormen Aufschwung in der gesamten Energiebranche. Diese Entwicklung spiegelt sich auf Europas größter energiewirtschaftlicher Plattform wider: The smarter E Europe präsentiert sich in diesem Jahr mit 17 Messehallen auf 180.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche, auf denen über 85.000 Besucher und Besucherinnen sowie über 1.600 Aussteller aus aller Welt erwartet werden.

Orientierung bieten, Nachhaltigkeit fokussieren und Resilienz steigern – Unternehmen werden auf ihrer Reise hin zur Klimaneutralität genau dabei von zahlreichen Experten und Expertinnen vor Ort unterstützt. Darüber hinaus erfahren sie alles Wissenswerte dazu, wie man Energiekosten senkt und diese langfristig kalkulierbar macht, während man stetig unabhängiger von externen Faktoren wird. The smarter E Europe ist ein Spiegel der Zeit und bietet Gästen aus aller Welt Zugang zu den neuesten Trends sowie zu den Pionieren und Marktführern der Branche. Von der regenerativen Energieerzeugung über die Speicherung und das Energiemanagement bis hin zur e izienten Energienutzung – alles, was Unternehmen dazu an Know-how und Technik brauchen, finden sie auf The smarter E Europe und ihren vier parallel stattfindenden Fachmessen (Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe) vom 14. bis 16. Juni 2023 in München.

Mehr Informationen unter: www.thesmartere.de

Tickets für The smarter E Europe gibt es im Online-Shop bereits

INDUSTRIE Eine unabhängige Kampagne von Contentway 2
Prof. Dr. Martin Ruskowsky, Vorstandsvorsitzender SmartFactory KL
WEITERE INHALTE
& LANDWIRTSCHAFT
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35 Euro

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ALS EINER DER WELTWEIT FÜHRENDEN HERSTELLER VON SOLARMONTAGESYSTEMEN SIND WIR DER MEINUNG, DASS JEDES SOLARPROJEKT, OB GROSS ODER KLEIN, VON LEIDENSCHAFTLICHER UNTERSTÜTZUNG NUR PROFITIEREN KANN.

Daher möchten wir Sie ermutigen und Ihre Bemühungen mit Produkten unterstützen, die für den langfristigen Erfolg Ihrer Solarprojekte entwickelt wurden und dazu beitragen, das Leben und den Planeten zum Besseren zu wenden.

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Erfolg entsteht nur durch Transformation

einleitung

Die geopolitische Lage ist zur Belastungsprobe für die fertigende Industrie geworden. Um sie resilienter und nachhaltiger zu gestalten, hilft nur digitale Transformation, weiß Francisco Betti, Leiter der Plattform „Shaping the Future of Advanced Manufacturing & Value Chains“ des Weltwirtschaftsforums.

Foto: WEF

Globale Wertschöpfungsketten sind durch anhaltende Störungen wie Klimawandel, Pandemien und geopolitische Spannungen immer instabiler geworden. Die sich daraus ergebenden negativen Auswirkungen auf die Fertigung und Produktion haben immense Folgen für Wirtschaft, Menschen und humanitäre Bemühungen. Da steigende Inflation und Materialknappheit den Druck auf die Fertigungsunternehmen erhöhen, benötigen wir skalierbare Technologien der vierten industriellen Revolution. Diese sind über mehrere Fabriken und Geschäftsfunktionen hinweg der Schlüssel zum schnelleren Erreichen strategischer Ziele – wie Geschäftswachstum, Widerstandsfähigkeit und umweltfreundlichere, ressourcenschonende Prozesse.

Die Fähigkeit der industriellen Akteure, das Potenzial der vierten industriellen Revolution auszuschöpfen, wird davon abhängen, wie effektiv sie drei Kernprinzipien annehmen können:

• Einen neuen langfristigen Fokus auf Resilienz als Haupttreiber für Produktivität, Wachstum, Nachhaltigkeit und Inklusivität setzen.

• Technologieakzeptanz und Stärkung der Belegschaft in großem Maßstab

• Kollaboration im Produktionsökosystem

Um eine wirtschaftliche Rezession zu verhindern, müssen wir die Herausforderungen nutzen, um die fertigende Industrie resilienter und nachhaltiger zu gestalten. Resilienz ist die neue Grundlage für die Zukunft und die Gesundheit unserer industriellen Systeme, die dann Wachstum, Nachhaltigkeit und

Inklusivität ermöglichen können. Wenn wir Ungleichheit beheben und Nachhaltigkeit erreichen wollen, müssen wir die Fähigkeit der Fertigung verbessern, widerstandsfähig zu sein und zum Wohlergehen unserer Volkswirtschaften beizutragen. Das gelingt nur dann, wenn es zu einer vollständigen Umgestaltung der Wertschöpfungsketten und Produktionssysteme und zur Verbreitung von Technologien in den gesamten Produktionsnetzwerken kommt – und zwar über das Hinzufügen zusätzlicher Methoden zu bestehenden Prozessen hinaus.

Dann wäre da noch die Frage der digitalen Kompetenz. Der nächste Schritt heißt: Technologieakzeptanz und Stärkung der Belegschaft. Die Hersteller müssen ihre Mitarbeiter weiterbilden oder umschulen, damit sie mit der neuen Technologie vertraut werden. Industrie 4.0 ist ein langfristiges und kostenintensives Unterfangen, das sich möglicherweise nicht im nächsten Quartal auszahlt. Es ist entscheidend, dass Unternehmen auch das Potenzial der digitalen Transformation als Multiplikator nutzen und nicht nur darauf abzielen, einen einzigen Standort, sondern auch mehrere Knoten und Funktionen in ihrem Produktionsökosystem zu transformieren.

Dafür sollten bei Unternehmen klare digitale Visionen oder Strategien für die Transformation vorhanden sein. Es geht letztlich darum, die beste Kombination von Technologien zu finden, um ganz bestimmte betriebliche oder geschäftliche Herausforderungen zu bewältigen. Unternehmen müssen verstehen, wo sie stehen, sich selbst bewerten und die richtigen Partner finden, von Technologie- und Lösungsanbietern bis hin zu Universitäten, Regierungen und internationalen Organisationen.

Eine vollständig vernetzte Wertschöpfungskette ist entscheidend für den Erfolg der Industrie 4.0. Es geht nicht nur darum, die eigenen Anlagen zu digitalisieren, sondern auch ihre Zulieferer in den Transformationsprozess mit einzubeziehen. Dadurch können nicht nur Produktivität, Effizienz und Wachstum gesteigert, sondern auch neue Geschäftsmodelle ermöglicht werden. Die Zukunft gehört jenen Unternehmen, die bereit sind, sich den Veränderungen zu stellen und neue Chancen zu nutzen.

INDUSTRIE Eine unabhängige Kampagne von Contentway 4 WE ARE HIRING! Haben wir dein Interesse geweckt? Dann informiere dich und scanne den QR-Code. Sende uns gerne deine Bewerbung an bewerbung@contentway.de oder melde dich bei Madeleine Buyna unter der Telefonnummer: +49 40 87 407 417 (Junior) Editor (m/w/d) Du schaffst es, mit deiner Superpower – der deutschen Sprache – bunte Geschichten zu erzählen und fühlst dich in der Welt der Medien heimisch? Dann bist du bei uns genau richtig! ANZEIGE
„Resilienz ist die neue Grundlage für die Zukunft und die Gesundheit unserer industriellen Systeme, die dann Wachstum, Nachhaltigkeit und Inklusivität ermöglichen können.“

„Der Mensch sollte die Kontrolle behalten“

digitale industrie

Professor Martin Ruskowski von der RPTU Kaiserslautern ist Vorstandsvorsitzender der SmartFactory KL. Das Netzwerk für Forschungs- und Entwicklungsprojekte arbeitet an einer Fabrik der Zukunft, die Resilienz, Nachhaltigkeit und Flexibilität bietet. Wie er die Digitalisierung der Industrie beschleunigen will, erklärt der Experte im Interview.

sich einerseits auf Industrie 4.0, aber auch auf die Level der Autonomie, die von 0 bis 5 reichen. Das ist wie beim autonomen Fahren. Fünf bedeutet ohne Mensch, das heißt beim Auto: ohne Lenkrad. Wir halten das in absehbarer Zeit nicht für machbar und schon gar nicht für erstrebenswert. Der Mensch sollte stets die finale Kontrolle behalten.

Ihr Forschungsgebiet ist Shared Production. Was genau können wir uns darunter vorstellen?

Hannover Messe: Auf dem Weg zur Transformation

Was sind die Zutaten für die schnelle industrielle Revolution?

Die Zutaten sind künstliche Intelligenz und automatisierte Systeme, die dank vielfältiger Sensoren und Sicherheitstechniken entsprechend agieren können. Entscheidend ist aber eine Neudefinition des Menschen, der seine Rolle in der Form formuliert, dass er immer die finale Instanz zum Eingreifen bleibt. Sämtliche automatisierte Produktionssysteme und Abläufe müssen so gestaltet sein, dass der Mensch jederzeit versteht, warum und wie welche Entscheidungen getroffen wurden – und entsprechend eingreifen kann.

Über Industrie 4.0 wird schon seit Jahren gesprochen. Was ist davon in der Industrie angekommen?

Industrie 4.0 wurde 2011 formuliert. Und seitdem ist natürlich unheimlich viel passiert. Wir haben festgestellt, dass viele Unternehmen nur automatisiert und digitalisiert haben – nur ein teilweises Verständnis von Industrie 4.0. Denn sie haben nicht berücksichtigt, welche Rolle der Mensch spielt. Deswegen haben wir uns 2019 hingesetzt und ein Update gefahren – das wir Production Level 4 nennen. Und dieses Level Vier bezieht

Um es kompakt und konkret zu beschreiben, handelt es sich um die Vision der zukünftigen industriellen Produktion als eine geteilte (shared) Produktion. Das bedeutet: Zum einen ergeben sich für jeden Auftrag neue Wertschöpfungsnetzwerke, deren Konfiguration über entsprechende Plattformen zusammengestellt werden kann. Dazu ist der ständige Zugriff auf Daten und Maschinen für eine werks- und firmenübergreifende Produktion nötig. Diese Maschinen, die in Deutschland oder Europa verteilt sind, können Auftraggeber über eine digitale Plattform sozusagen leihen. Über eine digitale Matching-Plattform zeigen die Maschinen automatisch ihre Kapazität an – und welcher CO2-Ausstoß bei der Produktion entsteht. So wird die Abhängigkeit von starren globalen Lieferketten durch die Verteilung der Produktion verringert.

Wahrlich resilient ist eine Industrie, wenn ich per Mausklick auf neue Rahmenbedingungen reagieren kann. Wann sind wir so weit?

Wir realisieren meistens Dinge, die in den nächsten fünf bis 15 Jahren umgesetzt werden. Es gibt viele Unternehmen, die bereits als unsere Partner mitarbeiten, weil sie einfach gemerkt haben – das ist wirklich die Zukunft. Der nachhaltige Aspekt steht dabei im Vordergrund: sowohl ökonomisch, ökologisch als auch sozial. Wir kommen um diesen Schritt aufgrund der demografischen Entwicklung gar nicht mehr herum. Wegen der weltweiten Verwerfungen ist es auch absolut notwendig, dass wir an dieser Stelle umdenken.

Unser Ziel: Eine resiliente Fertigung zu entwickeln, widerstandsfähig gegen externe Einflüsse, die CO2 vermeidet, als Kreislaufwirtschaft gedacht ist, sowie nachhaltig und energieeffizient arbeitet.

veranstaltungstipp

Die wichtigste Industriemesse der Welt setzt vom 17. bis 21. April klare Impulse für die Transformation von Wirtschaft und Industrie. Rund 4.000 Unternehmen aus dem Maschinenbau, der Elektro- und Digitalindustrie sowie der Energiewirtschaft bieten Lösungen für eine vernetzte, nachhaltige sowie klimaneutrale Industrie.

Text: Thomas Soltau

Foto: Deutsche Messe

Unterschiede machen durch Veränderung und Innovationen – so lautet das Leitthema der Hannover Messe 2023. Genauer: „Industrial Transformation – Making the Difference“. Konzerne, Mittelstand, Start-ups sowie Wissenschaft, Politik und Gesellschaft sind gefordert diesen Wandel umzusetzen. „Nur im Zusammenschluss kann es gelingen, die industrielle Produktion und damit unseren Wohlstand und unsere Zukunft nachhaltig zu sichern und gleichzeitig den Klimaschutz voranzutreiben“, erklärt Messeboss Dr. Jochen Köckler. „CO2-neutrale Produktion, Künstliche Intelligenz, Wasserstofftechnologien, Energiemanagement und Industrie 4.0 – das sind die übergreifenden Themen der Messe.“ Von der Digitalisierung und Automatisierung komplexer Produktionsprozesse über den Einsatz von Wasserstoff zur Energieversorgung von Fabriken bis hin zur Anwendung von Software zur Erfassung und Reduzierung des CO2-Fußabdrucks bietet die Veranstaltung einen komplexen Überblick.

Mehr als 4.000 Unternehmen aus aller Welt stellen sich den Aufgaben und zeigen Lösungen für die Produktion und Energieversorgung der Zukunft. Angekündigt haben sich Tech-Unternehmen wie Bosch, Capgemini, Dassault Systemes, Microsoft, Nokia, Salzgitter oder Siemens sowie mittelständisch geprägte Technologieführer. Forschungsinstitute wie Fraunhofer oder das KIT (Karlsruher Institut für Technologie) skizzieren die Industrielösungen für morgen. So sollen allein mehr als 300 Start-ups aus unterschiedlichen Technologiefeldern Innovationen mit disruptivem Potenzial zeigen. Unternehmen aus dem Maschinenbau, der Elektround Digitalindustrie sowie der Energiewirtschaft bilden ein industrielles Ökosystem, das die notwendigen Veränderungen dank Innovationen möglich machen soll.

Als Pioniere der Transformation gelten Antriebs- und Fluidtechnik – sie sind die zentralen Bausteine der Maschinen für Kraft und Bewegung und gleichzeitig Datenquelle für digitale Mehrwertdienste. Immer im Fokus steht auch dort die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks gesamter Produktionsprozesse mittels Digitalisierung. Die Bedeutung von Nachhaltigkeit und Dekarbonisierung besitzt mittlerweile einen hohen Stellenwert, wie eine Umfrage unter den Mitgliedern des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) 2022 beweist – im Vergleich zu 2019 hat sich die Anzahl der Unternehmen, die sich mit Klimazielen beschäftigen, verdreifacht.

Die Nachhaltigkeitsaktivitäten der Fachverbände, wie etwa Carbon Footprint, Digitaler Produktpass oder Kreislaufwirtschaft, ergänzen zwei neue Leitfäden zur Kreislaufwirtschaft und klimaneutraler Produktion. Noch eine Neuerung gibt es auf der Hannover Messe: Die VDMAInitiative „Carbon Busters Award“. Hier werden Ideen von jungen Mitarbeitenden zur Reduzierung des CO2-Verbrauchs vorgestellt und ausgezeichnet. Zusätzlich präsentieren VDMA, ZVEI und Deutsche Messe die „Industrial Wireless Arena + 5G Networks & Applications“. Mit Use Cases möchte man darstellen, welche technologischen Innovationen es im Bereich der Wireless-Technologien gibt – und welche für die Zukunft entwickelt werden müssen. „Drahtlose Kommunikationssysteme zählen in den kommenden Jahren zu den wichtigsten Bausteinen auf dem Weg zur digitalen Transformation der Industrie, wir bringen diese junge Community zusammen“, sagt Reinhard Heister, Geschäftsführer der VDMA Arbeitsgemeinschaft Wireless Communications for Machines.

Wie wichtig der Wandel und die Dekarbonisierung sind, zeigt ein Blick auf die Zahlen: In der EU haben Industrieprozesse einen Anteil von fast zehn Prozent an den Treibhausgas-Emissionen. Um das zu ändern, stellen Unternehmen eine Vielzahl an Dekarbonisierungsstrategien auf der Hannover Messe vor. Sie reichen von der CO2-Kreislaufführung über die...

5 INDUSTRIE Eine unabhängige Kampagne von Contentway
Text: Thomas Soltau Fotos: SmartFactory KL/A. Sell Der Industrie 4.0 liegen vier Organisationsgestaltungsprinzipien zugrunde: Vernetzung, Informationstransparenz, Technische Assistenz und Dezentrale Entscheidungen. Klimawandel, Energieknappheit, Fachkräftemangel – die Hannover Messe greift die dringenden Themen der Industrie auf. Prof. Dr. Martin Ruskowsky, Vorstandsvorsitzender SmartFactory KL Lesen Sie den ganzen Artikel online auf: contentway.de

Klimaneutralität mit grünem Ammoniak

Das Gas aus Wassersto� kann vielfältig helfen, die Klimaziele zu erreichen, erklären Eystein Leren und Marco Fleischmann von Yara International.

Warum ist die Begeisterung für Wassersto� als klimaneutrale Energielösung der Zukunft so groß?

Eystein Leren: Wir wissen, dass wir von fossilen Brennsto en auf erneuerbare, nachhaltige Energie umsteigen müssen. Die Herausforderung besteht darin, dass nicht immer die Sonne scheint oder der Wind weht, wenn wir Energie benötigen. Wassersto lässt sich aus erneuerbarer Energie und Wasser herstellen, transportieren, speichern und für Energie, Verkehr und industrielle Anwendungen nutzen. Das Einzige, was bei diesem Prozess freigesetzt wird, ist Wasserdampf. Es gibt nur ein Problem: Das Wassersto molekül ist so klein und leicht, dass es nur sehr aufwändig transportiert und gespeichert werden kann. Selbst bei extrem hohem Druck oder niedriger Temperatur kann ein 20-Tonnen-Tankwagen nur etwa 1 Tonne Wassersto transportieren. Die anderen 19 Tonnen Ladekapazität werden für das Gewicht der Hochdruckstahl aschen benötigt.

Könnte Ammoniak dazu beitragen, die Probleme mit Wassersto� zu lösen?

Eystein Leren: Ammoniak wird aus Wassersto hergestellt und enthält sehr viel davon. Es ist leichter zu transportieren und zu lagern und hat eine höhere Energiedichte. Bei Yara verfügen wir über ein globales Netz für die Produktion, Lagerung und den Vertrieb von Ammoniak. Wir können es sicher, kostengünstig und schnell dorthin bringen, wo es gebraucht wird. Es kann dann von der Industrie verwendet, als Brennsto verbrannt oder „gecrackt“ werden, um den Wassersto freizusetzen.

Ammoniak ist aus der Düngemittelproduktion bekannt, bei der CO2Emissionen entstehen. Was ist bei sauberem Ammoniak anders?

Eystein Leren: Heute stellen wir Ammoniak her, indem wir zunächst Wassersto durch „Dampf-Methan-Reformierung“ erzeugen, wobei CO2 freigesetzt wird. Dieser wird dann mit Sticksto kombiniert, um das Ammoniak herzustellen, das wir in den Düngemitteln verwenden. Bei „blauem“ Ammoniak werden die Emissionen aufgefangen, so dass sie nicht zum Klimawandel bei-

tragen. In unserer Produktionsanlage in Sluiskil, Niederlande, planen wir die sichere Lagerung von 400.000 Tonnen abgeschiedenem CO2 in einem zertizierten Speicher in der Nordsee. „Grünes“ Ammoniak ist die langfristige klimaneutrale Lösung. Die Umstellung einer Anlage, die derzeit auf Gasbasis arbeitet, erfordert jedoch große Investitionen. In Porsgrunn, Norwegen, bauen wir die erste Produktionsanlage, die ausschließlich mit erneuerbaren Energien betrieben wird. Erste Mengen grünen Ammoniaks werden daraus schon dieses Jahr zur Verfügung stehen. Ammoniak hat auch über Energie hinaus viele Verwendungsmöglichkeiten. Wir werden es in Porsgrunn zur Herstellung von grünem Dünger verwenden. Es kann aber auch für Kühlmittel, Textilien und Farbsto e verwendet werden. Sauberes Ammoniak könnte auch bei diesen Produkten die Klimabilanz verbessern.

Kann Ammoniak auch eine wichtige Rolle bei der Dekarbonisierung spielen?

Marco Fleischmann: Auf jeden Fall. In diesem Jahr werden wir unsere Kapazitäten für den Import von sauberem Ammoniak in Deutschland über unsere

Terminals in Brunsbüttel und Rostock massiv ausbauen. Wir stellen bereits fest, dass die deutschen Unternehmen Interesse an dieser Lösung haben. Zusätzlich wollen wir mit der Produktion von sauberem Ammoniak in Deutschland beginnen. Mit der richtigen ö entlichen Unterstützung könnten wir bis 2026 einen 250-MW-Elektrolyseur in Brunsbüttel installieren und die Emissionen unserer Anlage um 25 % reduzieren. Da es immer mehr praktische Beispiele für das wahre Potenzial von Ammoniak gibt, gehen wir davon aus, dass die Nachfrage weiter steigen wird. Ammoniak ist in Mineraldüngern enthalten, die die Häl e der weltweiten Nahrungsmittelproduktion sichern; eine Umstellung zu sauberem Ammoniak könnte die CO2-Emissionen der Nahrungsmittelerzeugung massiv reduzieren. Laut einer von uns beau ragten Studie von IPSOS möchten 70 % der Verbraucher in Deutschland den CO2 Fußabdruck auf der Verpackung ausgewiesen haben und 50 % sind bereit einen Mehrpreis für Lebensmittel auszugeben die ohne fossile Energien erzeugt wurden.

Sehen Sie den politischen Willen?

Foto: Press e

Fleischmann,

„Mit der richtigen ö�entlichen Unterstützung könnten wir bis 2026 einen 250-MWElektrolyseur in Brunsbüttel installieren und die Emissionen unserer Anlage um 25 % reduzieren.“

YARA GmbH & Co. KG

Das norwegische Unternehmen Yara International tritt als Hersteller und Anbieter von Chemikalien und Industriegasen auf. Das Unternehmen ist zu 36 Prozent in staatlichem Besitz und beschäftigt weltweit 17.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die deutsche Vertriebszentrale ist in Dülmen. In Rostock und Brunsbüttel hat Yara zwei Produktionsstätten. www.yara.de

Marco Fleischmann: Deutschlands nationale Wassersto strategie und der mit 900 Millionen Euro ausgestattete H2Global-Fonds für grüne Wasserstoprojekte zeigen den klaren politischen Willen, die Wassersto wirtscha voranzutreiben. Eine geplante Aktualisierung der Strategie wird ho entlich die entscheidende Rolle von sauberen Ammoniakimporten stärken. Zusammen mit dem bevorstehenden Wasserstobeschleunigungsgesetz setzt die Wassersto strategie die Voraussetzungen für einen raschen Ausbau der Infrastruktur, so dass Ammoniak seinen Beitrag zu den Klimazielen zu leisten kann.

INDUSTRIE Eine unabhängige Kampagne von Contentway 6
1 INDUSTRIE Eine unabhängige Kampagne von Contentway
YARA GMBH & CO. KG – PARTNER CONTENT
Marco Geschäftsführer der Yara GmbH & Co KG in Deutschland Foto:Presse
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Eystein Leren, Director Industry and Market Leads bei Yara International
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„Häufig fehlt es an Fachwissen“

cybersicherheit

Unter dem weit gefassten Begriff Operational Technology (OT) ist in der Regel die IT-lastige Betriebstechnik aus Hardware und Software gemeint, die für die Steuerung von Anlagen und Prozessen in Industrieunternehmen eingesetzt wird. Durch die komplexe und anfällige Struktur werden die Systeme immer anfälliger für Cyberangriffe.

Stefanie Naujoks, Research Director IDC Manufacturing, über die Herausforderungen für Unternehmen.

Vernetzung, aber auch aufgrund des steigenden Datenvolumens, Fernzugriffe und Verbindungen zur Cloud werden auch neue sicherheitsrelevante Anforderungen an das industrielle Netzwerk gestellt. Den Unternehmen mangelt es jedoch häufig an Fachwissen darüber, wie die OT-Umgebung und das industrielle Netzwerk gesichert werden können.

Was müssen Unternehmen beachten, wenn Sie OT Cybersecurity Konzepte entwickeln und einführen möchten?

Sicherheit sollte eine Priorität der Unternehmensleitung sein. Gleichzeitig sollte die IT Richtlinien, Systeme und Protokolle einführen, um das Risiko von Sicherheitsverletzungen in OT-Umgebungen zu minimieren. Dazu zählt die Implementierung von Plattformen, die beispielsweise eine Sicherheitsautomatisierung ermöglichen, um eine kontinuierliche Einhaltung der Vorschriften zu gewährleisten, einschließlich der Netzwerkinfrastruktur. Unternehmen, die zusätzliche Unterstützung benötigen, sollten Anbieter oder Dienstleister auswählen, die über fundierte Kenntnisse im Bereich der OT-Cybersicherheit und der IT/OT-Konvergenz verfügen, um sicherzustellen, dass ein strategischer Fahrplan definiert und umgesetzt wird.

Digitalisierung trifft Nachhaltigkeit

nachhaltig wirtschaften

„Nachhaltigkeit ist eine Geschäftschance, eine Frage des Überlebens.“

Im Gespräch mit Dr. Bernhard Schaffrik von Forrester Germany.

für meine Produktionsstraße, die das Wartungsintervall optimiert, Verschleiß und Abrieb minimiert und weniger Umweltgifte ausstößt; muss ich mir für eine echte Nachhaltigkeitsbewertung ebenso die Fragen stellen, welchen CO2-Ausstoß, welche Abwässer und Umweltgifte dieses Softwareprodukt bei der Herstellung erzeugt hat. Und wie viel mehr an Strom mich dies im laufenden Betrieb kostet. Beim Auslesen der Daten laufen zudem im Hintergrund Rechner, die viel Strom benötigen. Alle Aufwendungen, die für eine neue Technologie erforderlich sind, müssen in einem gesunden Verhältnis zum Nutzen stehen.

Wie schätzen Sie diesbezüglich den Kenntnisstand der Entscheider in den Unternehmen ein?

Immer mehr Industrieanlagen und –systeme werden Opfer von Cyber–angriffen. Warum ist Operational Technology (OT) Cybersecurity heute ein relevantes Thema und wird immer wichtiger?

Je mehr die Digitalisierung in der Produktion voranschreitet und je mehr sich Cloud-Lösungen, 5G, IoT oder Edge Computing in der Produktion verbreiten, desto größer wird auch die Angriffsfläche für Hacker. Cyberangriffe auf häufig unzureichend geschützte Anlagen können zu Fabrikschließungen führen und die Behebung von Sicherheitsverletzungen zu erheblichen Kosten.

Je größer die Vernetzung mit dem Internet, desto größer sind auch die Schwachstellen für Cyberangriffe. Was sind die Herausforderungen, die Unternehmen in der Sicherung der OT bewältigen müssen?

Zuallererst müssen Unternehmen die OT-Umgebung dort sichern, wo die Schwachstelle liegt, an den Anlagen und in den Fabriken. Durch die zunehmende

Wie wichtig ist die Zusammenarbeit mit der IT, um Governance-Konzepte zu entwickeln und umzusetzen?

Sehr wichtig! Eine engere Zusammenarbeit zwischen IT und OT sollte unbedingt gefördert werden, um die Stärken des jeweils anderen zu ergänzen. Die IT-Abteilung hat mehr Erfahrung mit Cybersicherheit und der Skalierung digitaler Initiativen, während die OT über das notwendige Wissen verfügt, wie beispielsweise, welche OT-Daten erforderlich sind bzw. genutzt werden können um sicherzustellen, dass Digitalisierungsprojekte tatsächlich einen positiven Beitrag zu relevanten KPIs liefern werden. Gleichzeitig ist es wichtig, dass die OT-Seite den Wert zusätzlicher Maßnahmen zur Cybersicherheit versteht und dass das IT-Securityteam lernt, die Risiken auf ein akzeptables Maß zu reduzieren, um den Betrieb nicht zu stören. Hier eine Balance zu finden ist oft schwierig, da es sich nicht um ein technisches Problem handelt, sondern um Menschen.

Das amerikanische Forschungsund Beratungsunternehmen Forrester bezeichnet Nachhaltigkeit für Unternehmen als „strategischen Imperativ“ und betont, dass auf digitale Technologien gesetzt werden müsse, um zu einem nachhaltigeren Wirtschaften beitragen zu können. Auf Basis forschungsbasierter Erkenntnisse werden Entscheidungsträger der Technologieund Businessebene mit praxisbezogener Anleitung unterstützt, die richtigen Anwendungen und digitalen Strategien im Bereich der Informationstechnologie identifizieren und einsetzen zu können. Im Gespräch mit Dr. Bernhard Schaffrik, Principal Analyst bei Forrester Research, Automation & Innovation.

Herr Dr. Schaffrik, inwiefern lassen sich digitale Lösungen zum Helfer für mehr unternehmerische Nachhaltigkeit einsetzen?

Zunächst geht es darum, eine neue Technologie nicht automatisch als Heilsbringer zu sehen. Denn im Sinne einer ökologischen Nachhaltigkeit müssen alle Kosten und Energien, die sowohl für deren Herstellung als auch für den laufenden Betrieb und die spätere Entsorgung aufgewendet werden, differenziert in eine Kosten- und Nutzenbewertung einfließen.

Können Sie Beispiele nennen?

Setze ich z. B. eine neue Automatisierungssoftware ein, dank der die Reisetätigkeit von 20 Mitarbeitern und im Zuge dessen deren CO2-Ausstoß verringert wird oder eine Predictive Maintenance Lösung

Viele denken, dass neue Technologien per se besser sind als Bestandstechnologien. Oder hoffen blind auf die Versprechen einiger Hersteller. Auch geht es nicht nur um den Ausstoß von CO2: Wasserverschwendung und -verschmutzung, Wärme, die entsteht und negative Auswirkungen auf Pflanzen und Tiere haben kann, gehören in der Betrachtung ebenso dazu. Das haben viele noch nicht auf der Agenda und da leisten wir entsprechend viel Informationsarbeit.

Wie kann eine „Future Fit”-Technologiestrategie konkret aussehen?

Neben der regelmäßigen Beurteilung der eigenen Bestandstechnologien sowie neuer Anwendungen – auch derjenigen, die vielleicht noch nicht reif für meinen Betrieb sind – kann auch eine Überprüfung des gesamten Geschäftsmodells dazugehören. Im Sinne von: Wie kann ein valides nachhaltiges Geschäftsmodell, von der Materialienbeschaffung, über dessen Lieferung bis Produktion, Vertrieb und Nutzung aussehen? Damit stelle ich mich als Unternehmer nicht nur einer ethischen Verantwortung, sondern bereite mich im Sinne einer „Green Market Revolution“ schon heute darauf vor, in den kommenden zehn, 15 Jahren als Unternehmen auch attraktiv zu bleiben.

INDUSTRIE Eine unabhängige Kampagne von Contentway 8
Text: Thomas Soltau Fotos: Presse, Tirza van Dijk/unsplash Text: Julia Butz Fotos: Forrester, Artem Podrez/pexels
„Alle Aufwendungen, die für eine neue Technologie erforderlich sind, müssen in einem gesunden Verhältnis zum Nutzen stehen.“
Die zunehmende Digitalisierung birgt viele Risiken hinsichtlich Cybersicherheit. Eine Kosten- und Nutzenanalyse lohnt sich mit Blick auf die Anwendung digitaler Technologien. Stefanie Naujoks, Research Director IDC Manufacturing Dr. Bernhard Schaffrik, Principal Analyst Automation & Innovation bei Forrester

Eigener Strom für Unternehmen

Photovoltaik ist für Firmen eine lohnende Investition. Christoph Glammert, Head of Sales von VODASUN, erklärt im Interview, worauf die Verantwortlichen dabei achten sollten.

Um die EU-Klimaziele zu erreichen, wird in den kommenden Jahren ein deutlich schnelleres Wachstum der Erneuerbaren Energien notwendig sein. Was können Unternehmen dazu beitragen?

Sie bieten mit ihren Firmendächern enormes Potenzial, Photovoltaikanlagen zu installieren. Gerade in der Industrie ist der Stromverbrauch hoch. Je mehr Strom davon aus Sonnenkra generiert wird, desto besser ist es zum einen für die Umwelt und zum anderen natürlich auch für das Unternehmen selbst.

Welche Vorteile bietet eine eigene PV-Anlage den Unternehmen?

Zum einen hil sie, Stromkosten zu sparen. Bei passender Dimensionierung der PV-Anlage, können sich die Investitionskosten innerhalb von 5-7 Jahren amortisieren. Besonders dann, wenn die Strompreise weiter steigen. Zum anderen tragen die Unternehmen mit einer Strom-Selbstversorgung aus Erneuerbaren aktiv zum Umweltschutz bei. Denn verglichen mit der Energiegewinnung aus fossilen Brennsto en ist die Ökobilanz

„Bei passender Dimensionierung der PV-Anlage, können sich die Investitionskosten innerhalb von 5-7 Jahren amortisieren. Besonders dann, wenn die Strompreise weiter steigen.”

der Photovoltaik deutlich besser. Nicht zuletzt zahlt die eigene PV-Anlage auch positiv auf das Imagekonto des Unternehmens ein und hil , die ESG-Ziele zu erreichen.

Beim Einstieg in die Solarstromerzeugung stehen Unternehmen vor der Frage, ob eigenes Know-how und der Aufbau von internen Kapazitäten notwendig sind...

Vodasun arbeitet als Full-Service-Dienstleister mit Fokus auf der Entwicklung und Umsetzung von Photovoltaikanlagen für den Gewerbe- und Industriesektor und bietet alle notwendigen Leistungen aus einer Hand. Das fängt beim ersten Beratungstermin vor Ort an und beinhaltet nicht nur die Planung und Errichtung der Anlage inklusive Speicher und Ladeinfrastruktur für E-Mobilität, sondern auch beispielsweise die notwendigen Antragsformalitäten. Zudem übernehmen wir die technische und kaufmännische Betriebsführung. Aber auch Pachtmodelle und die Reparatur von Bestandsanlagen sind bei uns möglich.

Benötigt das Unternehmen ein zusätzliches Energiemanagement?

Es ist sinnvoll und o auch notwendig, dass Unternehmen mit einer PV-Anlage ein Energiemanagement implementieren. Denn dieses hil dabei, den Eigenver-

brauch der erzeugten Solarenergie zu maximieren, Kosten zu sparen und die Energiee zienz des gesamten Betriebs zu verbessern (Stichwort Lastspitzen). Die genauen Komponenten und Methoden hängen dabei von den spezi schen Anforderungen des Unternehmens ab. Wir als Vodasun stehen hier gern als Ansprechpartner zur Verfügung.

Zu Beginn des Ukrainekrieges ist die Nachfrage nach PV-Anlagen nochmal drastisch angestiegen. Viele Kunden warten derzeit monatelang auf die Lieferung ihrer Teile...

Das ist in vielen Fällen leider so. Wir allerdings können unsere Kunden vergleichsweise schnell beliefern, denn wir verfügen über erfahrene Projektmanager sowie ein großes Team eigener Monteure, inklusive Dachdecker- und Elektromeister. Der angespannten Liefersituation von Komponenten treten wir durch ein breites Netzwerk an internationalen Zulieferern sowie zwei eigenen, gut bestückten Lagerstandorten entgegen.

Gibt es derzeit relevante staatliche Fördermaßnahmen für PV-Anlagen?

Eine nanzielle Förderung ist prinzipiell bundesweit durch eine Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) möglich. Die KfW unterstützt zudem Privatpersonen, Unternehmen und

„Es ist sinnvoll und oft auch notwendig, dass Unternehmen mit einer PV-Anlage ein Energiemanagement implementieren.”

ö entliche Einrichtungen, indem sie die Anscha ung von PV-Anlagen mit dem zinsgünstigen Kredit „270 Erneuerbare Energien – Standard“ fördert. Außerdem gibt es regionale Programme von Ländern und Kommunen. Den Antrag auf einen Zuschuss für eine Photovoltaikanlage sollte man vor dem Kauf einreichen. Erst nach dem Erhalt des Förderbescheids darf der Kaufvertrag abgeschlossen werden.

Wie lautet Ihre Vision für Vodasun? Unserer Philosophie „Alles aus einer Hand“ folgend, werden wir auch im Bereich der großen Eigenverbrauchsanlagen im Gewerbe weiterwachsen und dieses Segment mit maßgeschneiderten Lösungen versorgen, um den Unternehmen Hilfestellung zu geben, die anspruchsvollen ESG-Ziele erreichen zu können.

VODASUN® Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien leistet einen Beitrag zur Energiewende und sichert Unternehmern einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil: Die Unabhängigkeit von steigenden Strompreisen. www.vodasun.de

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Christoph Glammert, Head of Sales von VODASUN

Thilo Brodtmann:

Der Staat sollte

Rahmenbedingungen setzen

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Cyberresilienz der Industrie im Umbruch

Die Verzahnung von IT und OT setzt die Weichen für die Zukunft der Industrie. Sie ist aber auch deren größte Bedrohung. Die Analyse von Stormshield.

Während IIoT-Technologien zweifellos die Zukunft der Industrie, Hardware und Software für die Überwachung und Steuerung physischer Geräte, Prozesse und Ereignisse prägen, stellt die nicht korrekt abgesicherte Verzahnung von IT und OT derzeit die größte Bedrohung für die Industrie dar. Mindestens zehn schwerwiegende Fälle von Manipulation von OT-Infrastrukturen sind mittlerweile weltweit bekannt, insbesondere im Bereich der Versorgungsunternehmen. Speziell entwickelte Malware wie Stuxnet, Duqu, Ekans und Industroyer (2) zielt auf OT-Protokolle ab, die für reine IT-Lösungen völlig unverständlich sind. Zur Stärkung der industriellen Cyberresilienz ist also die Implementierung von Cybersicherheitsmaßnahmen und -strategien unerlässlich, die weit über den klassi-

Stormshield

schen IT-Ansatz hinausgehen, wenn man die Absicherung von SCADA- und ICS-Systemen wünscht. Denn es gibt maßgebliche Unterschiede zwischen IT und OT, die zu berücksichtigen sind.

Die Priorität von IT-Systemen liegt in der Verfügbarkeit und Integrität von Daten für eine primär menschliche Nutzung. In OT-Umgebungen hingegen ist die Kontinuität der Produktion bzw. von Prozessen essenziell, die in der Regel kein menschliches Zutun erfordert. Diese Dichotomie spiegelt sich ebenfalls in den Unterschieden zwischen IT- und OT-Kommunikationsprotokollen wider, wobei Erstere für die zuverlässige Datenübertragung ausgelegt sind und Letztere für die Steuerung und die präzise Ausführung von Prozessen durch physische Geräte und Anlagen. Die IT verwendet zudem oft standardisierte Geräte und kommerzielle Software, während die OT häufig auf maßgeschneiderte Geräte und individuelle Software zurückgreift. Der künftige Bedarf

an fortgeschrittenen Sicherheitsmechanismen, wie Verschlüsselung oder Zugriffskontrollen, wurde dementsprechend bei der Entwicklung der OT-Protokolle vor 20 Jahren nicht berücksichtigt.

Im Zuge der Digitalisierung nach den Kriterien der Industrie 4.0 hat dieses Paradigma eine vollständige Transformation erfahren, die jedoch nicht von angemessenen Sicherheitsmaßnahmen begleitet wurde: Trotz der zunehmenden Risiken sind viele Firmen noch nicht in der Lage, die Sicherheit ihrer OT-Systeme zu gewährleisten. In vielen Fällen wird die Bedeutung der Cybersicherheit unterschätzt, oder es fehlen einfach die erforderlichen Ressourcen, um in spezialisierte Technologien und Fähigkeiten zu investieren.

Die Kombination aus einer wachsenden Vernetzung, der fehlenden integrierten Sicherheit in OT-Technologien, der mangelnden Wahrnehmung hinsichtlich Auswir-

Als unumgänglicher Akteur in Sachen Cybersicherheit bietet Stormshield Unternehmen auf der ganzen Welt eine seriöse europäische Alternative, wenn es um den Schutz von kritischen Infrastrukturen, sensiblen Daten und Betriebsumgebungen geht. www.stormshield.com

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großes interview

Die Umsetzung aber muss er den Unternehmen überlassen, denn er ist nicht schlauer als der Markt, sagt VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann.

Text: Armin Fuhrer

Foto: VDMA

Herr Brodtmann, worin sehen Sie die größten aktuellen Herausforderungen für die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer?

Die größte Herausforderung für unsere Betriebe ist der Fach- und Arbeitskräftemangel, das zeigen alle unsere Umfragen. Zuletzt meldeten im Dezember vier von fünf Unternehmen merkliche oder gravierende Beeinträchtigungen durch Fachkräftemangel. Und nur wenige VDMA-Mitgliedsfirmen sind optimistisch, dass sich die Engpässe in den nächsten Monaten entschärfen werden.

Daneben müssen die zumeist mittelständischen Betriebe, die stark vom Export leben, in einer Welt zurechtkommen, in der Handelsschranken eher auf- als abgebaut werden. Und schließlich gilt es, mit den veränderten Standortbedingungen in Deutschland und Europa klarzukommen, die durch den Ukraine-Krieg verursacht oder beschleunigt wurden. Da geht es unter anderem um eine Flut von neuen Regularien, die gerade kleine und mittlere Betriebe überfordert.

Wie groß ist die Belastung durch die gestiegenen Energiepreise?

Der Maschinenbau selbst ist keine energieintensive Branche, die Energiekosten machen nur einen kleinen Prozentsatz an den Gesamtkosten aus. Aber natürlich gibt es Firmen, bei denen es anders aussieht, etwa wenn sie eigene Gießereien oder Härtereien haben. Richtig getroffen wird unsere Branche indirekt über die kräftigen Preissteigerungen für viele Materialien und Komponenten. Das lässt sich im B2B-Geschäft vielfach nicht eins zu eins an die Kunden weitergeben.

Was müsste getan werden?

Nach Kriegsbeginn haben die deutsche Regierung und die EU eine unverhoffte Stärke gezeigt und zum Beispiel rasch die benötigten LNG-Terminals genehmigt und gebaut. Jetzt wäre es wichtig, dieses Tempo nicht nur im Ausbau der Erneuerbaren Energien hochzuhalten, sondern für die Nutzung der gesamten Technologiepalette. Insbesondere die Genehmigungsverfahren für viele bereits etablierte Technologien dauern viel zu lange. Und es geht ja auch darum, die CO2-Emissionen insgesamt schneller und wirksamer zu senken, um den Klimawandel zu bekämpfen. Dafür hat der Maschinen- und Anlagenbau die benötigten Technologien, aber sie müssen auch zum Einsatz kommen.

Verschwendet die Branche zu viele Ressourcen und wenn ja, wie könnte das geändert werden?

Mittelständische Unternehmen machen auch nicht alles richtig, aber Ressourcenverschwendung kommt so gut wie nicht vor. Das gilt insbesondere für ihre Produkte: Die Kunden verlangen höchste Effizienz von Maschinen und Anlagen „Made in Germany“. Und das heißt auch, Ressourceneinsatz minimieren, wo immer es geht. Aber natürlich ist jeder Betrieb gefordert, seine Prozesse immer wieder zu hinterfragen und zu optimieren.

Wie sieht es mit der Digitalisierung der Branche aus?

Hier gibt es zwei Blickwinkel. Können die Kunden mit den neu erworbenen Maschinen ihre eigene Produktion besser digitalisieren? Ganz eindeutig ja, deshalb erneuern sie ja ihren Maschinenpark, um eine vernetzte, intelligente Produktion aufzubauen. Und wir arbeiten im VDMA zusammen mit den Firmen mit Hochdruck daran, die Weltsprache der Produktion, OPC UA, weiter auszurollen. Sie ermöglicht es, dass auch Maschinen unterschiedlicher Hersteller miteinander problemlos kommunizieren können. Eine andere Frage ist, wie weit die mittelstän -

kungen von IT-Bedrohungen auf OT-Umgebungen und der Einschränkungen, die durch Hersteller/Integratoren von OT-Systemen bzw. durch Anlagenzertifizierungskriterien auferlegt werden, mündet in eine hochriskante Situation für kritische Infrastrukturen.

Angesichts der Risiken hat die Europäische Union verschiedene Programme und Initiativen gestartet, um die Sicherheit von kryptografischen Infrastrukturen und industriellen Automatisierungsnetzen zu verbessern und die Entwicklung von Sicherheitsstandards für die Konnektivität industrieller Infrastrukturen auf Basis von IEC 62443 zu fördern. Zum Beispiel legt die NIS2-Richtlinie („Network and Information Security“) Sicherheitsanforderungen für Anbieter digitaler Dienste und Betreiber kritischer Infrastrukturen fest – einschließlich einiger industrieller Infrastrukturen. Auch die neue Maschinenrichtlinie wird ein besonderes Augenmerk auf die Cybersicherheit legen.

Der Weg zur industriellen Cyberresilienz geht allerdings nur über einen proaktiven Ansatz der Unternehmen, die auf die Implementierung gezielter Sicherheitsprakti-

dischen Maschinenbauer damit sind, ihre Geschäftsmodelle zu digitalisieren und sich auf die Plattformökonomie einzulassen. Hier gibt es noch einiges zu tun. Die Potenziale werden zwar erkannt, aber sie umzusetzen, ist mühsam.

Welche Forderungen haben Sie an den Staat?

Bundeskanzler Olaf Scholz hat zurecht eine Zeitenwende ausgerufen. Kurzfristig hat die Politik gut reagiert, aber jetzt muss es darum gehen, für die kommenden Jahre einen konkreten Plan auszuarbeiten, wie sich das Land verändern soll. Mittel- bis langfristige Planbarkeit fördert Investitionen und sichert Arbeitsplätze und Wohlstand. Der industrielle Mittelstand muss von Bürokratie entlastet werden und es bräuchte dringend eine bessere Koordinierung all der neuen Regularien, die von der EU gerade auf den Weg gebracht werden. Bei all dem sollte der Staat nie vergessen, was seine eigentliche Rolle ist: Vernünftige Rahmenbedingungen setzen und dann auf die Schwarmintelligenz der Märkte vertrauen. Wenn die Politik immer mehr bestimmt, welche Technologien angeblich richtig sind, ist das kontraproduktiv. Der Staat ist auch künftig nicht schlauer als der Markt.

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ken und die Entwicklung bereichsübergreifender Kompetenzen setzen müssen. Denn nur der genaue Überblick über Schwachstellen der Systeme, deren Interaktion mit Menschen und anderen Maschinen sowie deren Anbindung an interne oder externe Infrastrukturen ermöglicht es Sicherheitsbeauftragten, die Relevanz eines Prozesses und damit den Schweregrad eines Sicherheitsvorfalls zu identifizieren und adäquate Maßnahmen zu treffen.

Die Priorität von IT-Systemen liegt in der Verfügbarkeit und Integrität von Daten für eine primär menschliche Nutzung. In OT-Umgebungen hingegen ist die Kontinuität der Produktion bzw. von Prozessen essenziell, die in der Regel kein menschliches Zutun erfordert.

Gemeinsam für das Klima der Zukunft

Als führende Industrienation trägt Deutschland, sowie die gesamte EU, eine besondere Verantwortung für den weltweiten Klimawandel und ist sich dessen bewusst. Peter Altmaier, ehemaliger Deutscher Bundesminister für Wirtschaft und Energie, sagte dazu: „Wir müssen bereit sein, Klimaschutz als die zentrale Herausforderung unserer Generation zu begreifen und entsprechend zu handeln.“ Laut dem Handelsblatt forderte seine damalige Kollegin, Ex-Umweltministerin Svenja Schulze, konkrete und tägliche Taten.

Wir müssen bereit sein, Klimaschutz als die zentrale Herausforderung unserer Generation zu begreifen und entsprechend zu handeln.

Das beschlossene Klimaschutzprogramm 2030 beinhaltet deshalb zahlreiche Zwischenziele und Maßnahmen. Diese gelten sowohl für Privatpersonen und -haushalte, als auch...

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„Es geht ja auch darum, die CO2-Emissionen insgesamt schneller und wirksamer zu senken, um den Klimawandel zu bekämpfen. Dafür hat der Maschinenund Anlagenbau die benötigten Technologien, aber sie müssen auch zum Einsatz kommen.“
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Uwe Gries, Country Manager DACH bei Stormshield

Die Zukunft steht unter Strom

energiewirtschaft

Ohne den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern ist Klimaneutralität unerreichbar. Doch ihr Verbrauch steigt weltweit noch einige Jahre lang an.

Wer mit dem Auto über Deutschlands Autobahnen oder Bundesstraßen fährt, sieht sie immer öfter: blauschimmernde Solar-Anlagen auf der grünen Wiese. Was für die einen ebenso wie die allgegenwärtigen Windräder eine Verschandelung der Landschaft ist, bedeutet für die anderen die Hoffnung, dass die Menschheit vielleicht gerade noch so die Kurve kriegt, bevor der Klimawandel voll durchschlägt. Denn sie stehen für die Gewinnung klimafreundlicher, fossilfreier Energie. Doch ganz gleich, wie man zu Windrädern und Solarfeldern steht, eins ist klar: Ohne einen massiven und möglichst raschen Ausstieg aus den fossilen Energieträgern und den Wandel zu Erneuerbaren Energien ist das von vielen Experten geforderte Ziel, den Anstieg der Temperatur weltweit auf 1,5 Grad zu begrenzen, nicht zu erreichen. Und wenn dieses Ziel verfehlt wird, sieht es düster aus für den blauen Planeten.

Für Deutschland stehen beim Ausbau der Erneuerbaren Energien ganz klar zwei Arten der Stromerzeugung im Mittelpunkt: Wind- und Solarenergie.

Unsichtbar wird diese Energiewende nicht sein, wie man beim Blick aus dem Autofenster sieht. Und erst recht nicht preiswert. Das spürt jeder Verbraucher wegen der derzeit explodierenden Energiepreise beim Blick auf die Nebenkostenabrechnungen oder beim Tanken. Aber Kritiker der Energiewende, die mit Hinweis auf die Kostenexplosion einen Stopp des Ausbaus der Erneuerbaren Energien fordern, rechnen zu kurz. Denn auch, wenn wir jetzt tiefer in die Tasche greifen müssen, so sind die Kosten, die in wenigen Jahrzehnten regelmäßig durch immer häufiger auftretende Hochwasserkatastrophen, Feuersbrünste, Stürme und lange Dürreperioden anfallen werden, ungleich höher. Das sieht auch Volker Quaschning so: „Über 20 oder 30 Jahre gerechnet sparen wir durch die vermiedenen Umwelt- und Klimaschäden am Ende viel Geld“, sagte der Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Berlin und Buchautor kürzlich in einem Interview.

Aber es gibt Probleme bei der Umstellung, nicht nur die Proteste aus der Bevölkerung gegen die Aufstellung von Windrädern auf der grünen Wiese oder in der Nähe von Wohnhäusern. Auch die Tatsache, dass heute nahezu alle Solarmodule aus Asien importiert werden, kann die Energiewende in Deutschland behindern. Dann nämlich, wenn es wie derzeit Engpässe bei den weltweiten Lieferketten gibt. Daher ist es unbedingt notwendig, zumindest einen Teil der Produktion nach Europa zurückzuholen.

Ein anderes Problem liegt im notwendigen Tempo der Energiewende, denn sie muss möglichst rasch vollzogen werden, wenn die Menschheit die selbstgesteck-

ten Klimaziele überhaupt noch erreichen will. Doch da fällt der Blick in die Zukunft nicht sehr optimistisch aus. Das macht die McKinsey-Studie „Global Energy Perspective 2021“ deutlich. Danach steigt der Bedarf an fossilen Brennstoffen weltweit sogar noch bis 2027 und wird erst dann seinen Peak erreicht haben. Immerhin: Bei der Kohle ist bereits heute der Höchststand erreicht. Bei Öl und Gas aber ist ein Rückgang erst ab 2027 beziehungsweise 2039 zu erwarten.

Für Deutschland stehen beim Ausbau der Erneuerbaren Energien ganz klar zwei Arten der Stromerzeugung im Mittelpunkt: Wind- und Solarenergie. Denn beides steht hierzulande kostenlos zur Verfügung. Allerdings wird der Strombedarf in den kommenden Jahren und Jahrzehnten stark steigen, was vor allem durch den Umstieg auf die Elektromobilität und eine weitgehende Elektrifizierung aller Wirtschaftssektoren bedingt ist. Viele legen ihre Hoffnungen gerade im Zusammenhang mit der Mobilität auch auf den grünen Wasserstoff statt auf Strom. Es gibt aber auch Experten, die davor warnen, weil für die Produktion sehr viel Wasser und Energie benötigt wird, so dass er besser für Wirtschaftsbereiche wie die Stahlproduktion verwendet werden solle, die ohne Wasserstoff nicht klimaneutral werden können.

Die deutsche Wirtschaft stellt sich der epochalen Aufgabe der Energiewende inzwischen. So forderte beispielsweise das DIW kürzlich, nachdem es verschiedene Szenarien für einen Ausstieg aus Kohle und Erdgas untersucht hat, ausdrücklich: „Für alle Szenarien ist ein schneller Ausbau der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien notwendig.“ Wirtschaftsvertreter fordern von der

Ohne einen massiven und möglichst raschen Ausstieg aus den fossilen Energieträgern und den Wandel zu Erneuerbaren Energien ist das von vielen Experten geforderte Ziel, den Anstieg der Temperatur weltweit auf 1,5 Grad zu begrenzen, nicht zu erreichen.

Politik inzwischen schnellere Fortschritte, nicht ohne darauf zu verweisen, dass die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft im internationalen Vergleich dadurch nicht leiden dürfe. Vor allem aber Experten wie Volker Quaschning mahnen zur Eile, sind jedoch jenseits der Katastrophen- und Untergangsrhetorik mancher radikaler Klimaschützer durchaus noch optimistisch: Wenn alle an einem Strang zögen, „könnten wir durchaus 2035 völlig unabhängig von fossilen Energieimporten sein und damit unsere Klimaschutzziele erreichen“. Weltweit sind die Aussichten dagegen deutlich schlechter. So prognostiziert die McKinsey Studie „Global Energy Perspective 2021“, dass global gesehen das 1,5-Grad-Ziel weit verfehlt und das CO2-Budget bis zum Jahr 2100 schon Anfang der 2030er-Jahre aufgebraucht sein werde. Das Fazit: „Um einen gravierenden Klimawandel zu verhindern, müsste also noch sehr viel mehr getan werden, als sich bisher abzeichnet.“

fakten

Laut Zielvorgaben der EU-Kommission soll die Europäische Union bis 2050 klimaneutral sein. Dazu ist die Umstellung der Energiesysteme auf fossilfreie Brennstoffe unabdingbar. Zurzeit beträgt ihr Anteil aber noch 75 Prozent. Die Aufgabe der Energiewende ist gigantisch, da der Energiebedarf in den nächsten Jahrzehnten stark steigen wird.

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In Deutschland können vor allem Wind- und Solarenergie genutzt werden.

Unternehmen im Energielabyrinth: Volatilität als Chance für Gewerbekunden

Der B2B-Vertriebsleiter bei Vattenfall, Karsten Kranewitz, über die Herausforderungen, vor denen viele Unternehmen im turbulenten Energiemarkt stehen – und wie Volatilität Sicherheit schaffen kann.

Wie wirkt sich die aktuelle Gemengelage aus Krieg und Inflation auf die Energieversorgung von Unternehmen aus?

Wir leben in turbulenten Zeiten, das stimmt. Es gibt vermutlich kein Unternehmen, das aktuell nicht mit Unsicherheiten kämpft, auch in Bezug auf ihre Energieversorgung. In den vielen Gesprächen, die mein Team mit ganz unterschiedlichen Betrieben führt, hören wir immer wieder ähnliche Fragen: Wie versorge ich mein Unternehmen mit bezahlbarer, sicherer und nachhaltiger Energie?

Wie wird sich der Energiemarkt entwickeln? Wie werden sich die Preise entwickeln? Und ganz ehrlich: Diese Fragen lassen sich heute schwerer beantworten als noch vor ein paar Jahren. Der Markt ist deutlich bewegter geworden.

Was sind in dieser Situation die wichtigsten Bedürfnisse Ihrer Gewerbekund:innen?

Ganz klar: Sicherheit. Mein Team und ich sind in vielerlei Hinsicht als Energieexperten gefragt, um aufzuklären, zu beraten und zuzuhören. Es herrscht gerade einfach eine wahnsinnige Unsicherheit. Die kann ich auch verstehen, denn welcher Unternehmer plant schon gerne ins Blaue hinein, ohne zu wissen, ob die Pläne von heute noch richtig sind, wenn ich morgen in die Firma komme? Entsprechend wichtig ist

Über uns

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Karsten Kranewitz, B2B-Vertriebsleiter bei Vattenfall

„Der Ausbau der Erneuerbaren Energien erfordert noch mehr Tempo, um sich positiv auf die Preisentwicklung am Strommarkt auszuwirken.“

es, dass wir immer wieder erklären, was da gerade im Markt passiert. Doch auch wir wissen nicht, was in einem Jahr ist. So ehrlich kann ich sein. Daher ist es unser Job, gemeinsam mit den Unternehmen Lösungen zu finden, die so flexibel und zugleich sicher sind, dass wir auf jede Lage schnell reagieren können. Selbst wenn das erstmal komisch klingt: Wer mit der Volatilität flexibel umgeht, der hat Chancen in turbulenten Zeiten sicher zu wirtschaften.

Wie meinen Sie das?

Jede Branche ist anders und jedes Unternehmen steht vor ganz eigenen Herausforderungen. Was sie alle gerade eint: Die Volatilität am Energiemarkt nimmt zu. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien erfordert noch mehr Tempo, um sich positiv auf die Preisentwicklung am Strommarkt auszuwirken. Denn erst der weiter steigende Anteil der Erneuerbaren könnte zukünftig beispielsweise für mehr Niedrigpreisphasen am Spotmarkt sorgen. Ein zusätzlicher Vorteil des Spotmarkts ist, dass der Strompreis stundengenau abgerechnet werden kann, wodurch Risikozuschläge wegfallen, die aufgrund langfristiger Planung am Terminmarkt eingepreist werden müssen. Ob Flexibilität oder Festpreis für die Deckung des Energiebedarfs eines Unternehmens die beste Lösung darstellt, muss individuell betrachtet und auch bewertet werden, ebenso in welcher Form und welchem Umfang der Anteil von Erneuerbaren eingesetzt werden kann. Um es einfach auszudrücken: Die Schwankungen, die wir am Spotmarkt erleben, bieten Vorteile, die einem Festpreis vom Terminmarkt gegenüberzustellen sind.

Treten Nachhaltigkeitsziele in den Hintergrund, wenn sich alles nur noch um Planbarkeit und Preise dreht?

Das Risiko besteht natürlich. Ein Beispiel sind hier die wieder fallenden Gaspreise, die erstmal verlockend sein können.

Zudem kommt der Ausbau der Erneuerbaren der Nachfrage nicht schnell genug hinterher. Allerdings ist mein Eindruck, dass die meisten Unternehmen sich Nachhaltigkeitszielen verschrieben haben und

Die meisten denken wahrscheinlich, dass ein Energieunternehmen nur Energie erzeugt. Doch damit wir morgen fossilfrei leben können, müssen wir heute handeln und weiterdenken. Dies ist unsere Haltung bei allem, was wir tun. Daher entwickeln wir gemeinsam mit Partnern jenseits der Energiebranche innovative Lösungen, um ganze Industriezweige zu dekarbonisieren. group.vattenfall.com

„Mein Team und ich sind im Idealfall Lotsen in einer komplexen Welt und helfen Unternehmen, in Energiefragen den Durchblick zu behalten.“

diese auch jetzt noch verfolgen. Dazu rate ich auch weiterhin in aller Deutlichkeit, nicht zuletzt aufgrund weiter verschärfter Klimaziele und gesetzlichen Vorgaben für Unternehmen. Ebenso wird die dezentrale Eigenversorgung von Unternehmen etwa durch Photovoltaik-Anlagen wichtige Ansatzpunkte bieten, mit dem Vorteil unabhängig oder unabhängiger vom Energiemarkt zu sein. Das kann eine Teillösung oder auch eine Gesamtlösung sein, die einen wichtigen Beitrag zu nachhaltiger Energieversorgung liefert.

Hat sich ihr Job im vergangenen Jahr verändert?

Ja, absolut. Bei allen Herausforderungen sage ich aber auch: Selten hat mein Job mich so sehr gereizt. Mein Team und ich sind im Idealfall Lotsen in einer komplexen Welt und helfen Unternehmen, in Energiefragen den Durchblick zu behalten. Unsere Kund:innen verlangen nach zukunftsfesten, passgenauen und mitwachsenden Energielösungen, die auf ihre langfristigen organisatorischen und strategischen Ziele einzahlen. Damit wir das können, informieren wir uns umfassend und sind gefordert, von Tag zu Tag kreative Lösungen zu finden.

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Für eine funktionierende Energiewende:

Die E-world energy & water

veranstaltung

Vom 23. bis 25. Mai findet in Essen die wichtigste europäische Energiemesse statt. Neben vielen internationalen Ausstellern ermöglichen Fachforen, Vorträge und Diskussionen von Akteuren und Entscheidern aller beteiligten Branchen einen umfassenden Überblick über sämtliche Bereiche der Energiewirtschaft.

Nachhaltige Technologien und intelligente Energieversorgung sind wichtige Stellschrauben gegen die Auswirkungen des Klimawandels. Auf der ganzen Welt arbeiten Unternehmen daran, diese neuen Technologien und ihre dazugehörigen Prozesse zu entwickeln, voranzutreiben und zu etablieren.

Doch Technik und Entwicklung allein reichen nicht aus, denn der massive Ausbau Erneuerbarer Energien und die Abschaffung fossiler Brennstoffe können geopolitische Spannungen mit Ländern wie Saudi-Arabien und Russland verschärfen, die stark vom Export fossiler Brennstoffe abhängig sind. Gleichzeitig können neue Abhängigkeiten – besonders von China – entstehen, denn vor allem in chinesischen Böden befinden sich die meisten der für die Energiewende erforderlichen so dringend benötigten seltenen Erden. In Ländern in Nordafrika und Nahost, die aufgrund ihrer geographischen Lage perfekt geeignet für die Nutzung von Sonnenenergie sind, herrscht oftmals politische Instabilität, was wiederum zu Schwierigkeiten bei Transport, Vertragseinhaltung und Preisgestaltung führen kann. Außer Frage steht, dass uns der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine die Abhängigkeit Europas von Lieferanten fossiler Energien deutlich vor Augen geführt hat. Die Energiewende muss jetzt mit aller Kraft vorangetrieben werden, gleichzeitig sind sowohl Versorgungssicherheit als auch Finanzierung Punkte, die genauso im Fokus stehen.

Geschäftsführer, Entwickler und Entscheider aus der gesamten Energiewirtschaft treffen sich vom 23. bis zum 25. Mai in Essen zur Leitmesse der Branche, der E-world energy & water, um sich den Herausforderungen der Energieversorgung der Zukunft zu stellen.

Als bedeutende Branchenmesse setzt die E-world wichtige Impulse, denn nationale und internationale Aussteller präsentieren hier ihre Innovationen für eine klimaneutrale Energieversorgung. Das internationale Interesse steigt dabei jährlich an: Besonders viele Unternehmen aus Belgien, Dänemark, Großbritannien und Norwegen werden mit eigenen Ausstellungsflächen vertreten sein. Dänemark wird zudem genauso wie Japan, Schweden, Island und Frankreich auf einem Ländergemeinschaftsstand präsentieren.

Der Klimawandel ist bereits jetzt auf der ganzen Welt zu spüren, einem Großteil der Länder ist die Verantwortung zur internationalen Zusammenarbeit bewusst. Deshalb findet am 24. Mai zudem der Tag der Konsulate statt, wo sich Vertreter von Botschaften und Konsulaten sowie Mitarbeitende von Wirtschaftsförderungsgesellschaften und Handelskammern aus verschiedenen Ländern untereinander austauschen und Kontakte zu Unternehmen der Energiewirtschaft knüpfen.

Die Energiewende muss jetzt mit aller Kraft vorangetrieben werden, gleichzeitig sind sowohl Versorgungssicherheit als auch Finanzierung Punkte, die genauso im Fokus stehen.

Wasserstoff erhält bei der kommenden Messeveranstaltung mit dem ganz neuen Ausstellungsbereich Hydrogen Solutions in Halle 2 eine größere Bühne. Hier konzentrieren sich Unternehmen aus allen Bereichen der gesamten Wertschöpfungskette Wasserstoff, also Erzeugung, Mobilität, Infrastruktur und Handel auf einer Fläche. Zudem ist auch das Fachforum Hydrogen Solutions integriert, welches unter anderem die Transformation und Regulierung der Gasnetze,

Wasserstoff als handelbare Commodity und den Aufbau von H2-Börsen zum Schwerpunkt hat.

Um den fachlichen Austausch ganzjährig zu ermöglichen, verbindet die E-world Community als digitale Plattform die Energiewirtschaft 365 Tage im Jahr. In der E-world Community können sich Mitglieder untereinander und mit Ausstellern vernetzen, neue Produkte und Services kennenlernen, am vielfältigen Digitalprogramm teilnehmen und ihren Messebesuch vorbereiten.

Mit der fachlich ineinandergreifenden Kombination aus Messe und breitem Rahmenprogramm begeistert die E-world seit vielen Jahren ihr Publikum. Bestandteile des Programms von Europas Leitmesse der Energiewirtschaft werden das Führungstreffen Energie und das Glasfaserforum sein. Ergänzend dazu finden auf den in den Messehallen platzierten Foren an allen drei Veranstaltungstagen hochkarätig besetzte Programmpunkte unter Beteiligung internationaler Programmpartner statt. Thematisch widmen sich die Referierenden auf den vier Fachforen verschiedenen Aspekten bei der Realisierung innerdeutscher und europäischer Klimaziele und gewähren Ausblicke auf die Energiewirtschaft der Zukunft. Im Fokus stehen dabei der Ausbau und die Integration erneuerbarer Energien in Deutschland und Europa, Herausforderungen aktueller geopolitischer Entwick-

lungen und die Kommunikation der Energiewende. Auch die Auswirkungen und Veränderungen der Energiewirtschaft auf EVUs und Endverbraucher werden eine wichtige Rolle spielen.

Der Klimawandel ist bereits jetzt auf der ganzen Welt zu spüren, einem Großteil der Länder ist die Verantwortung zur internationalen Zusammenarbeit bewusst.

„Wir legen stets viel Wert auf ein vielfältiges und fachlich fundiertes Vortragsprogramm. Damit bieten wir allen Interessierten die Gelegenheit zum Austausch und den inhaltlichen Mehrwert, den sie von der E-world zu Recht gewohnt sind“, sagt Stefanie Hamm, Geschäftsführerin der E-world GmbH. Ihre Geschäftsführungskollegin Sabina Großkreuz ergänzt: „Das Programm steckt voller aktueller und praxisnaher Insights, die die Teilnehmenden direkt für ihr Business nutzen können.“

Ab sofort können Besucher sich online über Programmhighlights auf den vier Fachforen informieren, Messetickets kaufen und sich für Konferenzen anmelden.

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Text: Katja Deutsch Foto: Presse Nachhaltige Technologien, Technik und vieles mehr gibt es auf der Energiemesse zu entdecken.

Viele Unternehmen haben Handlungsbedarf bei der Umrüstung ihrer Beleuchtungsanlage, erklärt Herbert Warnecke, Leiter Key Account Green Solutions bei EWE.

Die EU macht ernst: Ab dem 24. August ist in den Mitgliedsstaaten die Inverkehrbringung von T5und T8-Leuchstoffröhren verboten. Mit diesem Schritt, der auf der Grundlage der Richtlinie 2011/65/EU basiert, soll der Umstieg auf moderne LEDs vorangetrieben werden.

Herbert Warnecke, Leiter Key Account Green Solutions bei EWE, begrüßt diesen Schritt: „LEDs schonen die Umwelt, reduzieren den Energieverbrauch und stehen mittlerweile für alle Anwendungsbereiche als Alternative zu ausgedienten Leuchtmitteln zur Verfügung.“ Immerhin sind seit dem Jahr 2012 die Energiepreise für Unternehmen um 180 Prozent gestiegen und beeinflussen inzwischen bei vielen Firmen stark die Wirtschaftlichkeit. Gerade bei der Beleuchtung besteht ein großes Einsparpotenzial. Mit modernen LED-Lösungen lassen sich die Energiekosten für Beleuchtung nämlich um bis zu 80 Prozent senken.

Um den aktuellen Stand der LED-Umrüstung in Unternehmen zu ermitteln, hat EWE in Zusammenarbeit mit Statista

100 Verantwortliche im Bereich Facilities Maintenance and Management oder der Geschäftsführungen mittelständischer und großer deutscher Unternehmen zum Thema Beleuchtung befragt. Die Auswertung zeigt: Es gibt viel Nachholbedarf.

„Über die Hälfte der Befragten kennt die Änderung der RoHS-Richtlinie nicht und fast drei Viertel aller Unternehmen verwenden noch ausgediente Leuchtmittel“, fasst Warnecke zwei zentrale Ergebnisse zusammen.

Wenige Monate vor dem Inkrafttreten der Richtlinie ist sie bei 57 Prozent der Unternehmen noch unbekannt. Und erst 18 Prozent haben die Umrüstung auf LED vollständig abgeschlossen. Aber 90 Prozent der Unternehmen haben die Notwendigkeit weiterer Energieeffizienz-

maßnahmen im Bereich der Beleuchtung erkannt und wollen dementsprechend handeln. Das Bewusstsein von Nutzen und Notwendigkeit ist also vorhanden. Neben der möglichen Kostensenkung sind die meistgenannten Gründe für die Umrüstung auf LED der Umweltschutz und die Energiekrise. Das volle Potenzial wird gleichwohl erst bei sieben Prozent der befragten Unternehmen erreicht.

Auch den Grund für den großen Nachholbedarf hat die Umfrage offengelegt. Warnecke erklärt: „Häufig werden einfach umsetzbare und kostengünstige, aber ineffiziente Modernisierungsansätze verfolgt.“

Denn 42 Prozent der Unternehmen setzen auf den 1:1-Austausch von Leuchten oder Leuchtmitteln und meistens erfolgt er schrittweise. „Doch nur ganzheitlich modernisierte, professionell geplante und intelligent gesteuerte Beleuchtungsanlagen erschließen das volle Einsparpotenzial“, so Warnecke.

Die Entscheidung für die LED-Modernisierung bleibt aber oft eine Kostenfrage. Durch attraktive Finanzierungsmodelle entfallen jedoch hohe Anschaffungskosten. Das schont das Eigenkapital und die Liquidität. „Unternehmen zahlen dabei eine monatliche Rate, die in der Regel durch die reduzierten laufenden Kosten abgedeckt ist“, so Warnecke. Zusätzliche Entlastung bieten staatliche Fördermaß-

Jetzt kostenloses Whitepaper downloaden Statista hat im Auftrag von EWE untersucht, wie gut Unternehmen auf die nächste Stufe des Leuchtstofflampen-Verbots vorbereitet sind. Das daraus entstandene Whitepaper beschreibt den Stand der LED-Umrüstung in Unternehmen, ihr Vorgehen, ihre Motivation und wie sie den Umstieg auf LED finanzieren. business.ewe.de/licht-whitepaper

nahmen wie die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), die 15 Prozent der Kosten für eine neue Beleuchtungsanlage und bis zu 50 Prozent der Kosten für die Fachplanung und Baubegleitung abdecken.

„Durch das Leuchtstofflampen-Verbot müssen Unternehmen jetzt handeln“, verdeutlicht Warnecke. Ausgehend von einer herstellerunabhängigen Beratung entwickeln DIN-Geprüfte Lichttechniker:innen von EWE Lösungen, die jeweils am besten zu den individuellen Anforderungen des Unternehmens passen. EWE-Kund:innen profitieren dabei von allen Leistungen aus einer Hand – von der Analyse und Planung über Fragen zur Finanzierung und Fördermitteln bis hin zu Montage und Betrieb. „Damit können sich Unternehmen auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und profitieren gleichzeitig von zukunftssicherer Beleuchtung“, erklärt Warnecke.

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Sven S e e b e r neg
„Häufig werden einfach umsetzbare und kostengünstige, aber ineffiziente Modernisierungsansätze verfolgt.“
Foto:
Herbert Warnecke, Leiter Key Account Green Solutions bei EWE
Die Tage der Leuchtstoffröhre sind gezählt

Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil

nachhaltig wirtschaften

Unternehmen, die klima- und umweltfreundlich sind und soziale Belange beachten, können auf Dauer wirtschaftlich profitieren.

Die Zahl der deutschen Unternehmensvorstände, die auf Nachhaltigkeit setzen, wächst. Was zunächst wie eine gute Nachricht wirkt, hat auf den zweiten Blick eine Schattenseite, denn in vielen Fällen geht es weniger um das eigene Unternehmen oder gar um das Klima und die Menschen, sondern schlichtweg ums Marketing. Wie aus einer aktuellen Umfrage der Personalberatung Russell Reynolds hervorgeht, sagen 46 Prozent aller befragten deutschen Vorstände, dass Nachhaltigkeitsmaßnahmen lediglich aus Marketingerwägungen getroffen werden. Die Intention dahinter ist also klar: Man hofft, sich bei den Kunden und Verbrauchern ein positives Image aufzubauen.

Auch die grüne Transformation bedeutet zwar zunächst Investitionen, aber Unternehmen, die zum einen auf erneuerbare Energien setzen und zum anderen konsequent überprüfen, an welchen Stellen sie zum Teil viel Energie und damit Kosten sparen können, haben langfristig die Nase vorn.

Tatsächlich lohnen sich Klima- und Umweltbewusstsein nämlich nicht nur für den Planeten, sondern auch für diejenigen Unternehmen, die sich für ein echtes nachhaltiges Wirtschaften entscheiden.

Doch das ist ziemlich kurz gedacht. Tatsächlich lohnen sich Klima- und Umweltbewusstsein nämlich nicht nur für den Planeten, sondern auch für diejenigen Unternehmen, die sich für ein echtes nachhaltiges Wirtschaften entscheiden. Das zeigt eine weitere, von Genpact durchgeführte Untersuchung. Von 510 weltweit befragten Unternehmen – darunter auch viele aus Deutschland– konnten 58 Prozent aller tatsächlich nachhaltig-arbeitenden Unternehmen in den vergangenen Jahren auf eine gute Geschäftsentwicklung zurückblicken – unter allen anderen Unternehmen lag die Zahl nur bei rund 40 Prozent. Circa 70 Prozent entwickelten darüber hinaus neue, ökologische Technologien, wodurch sie sich zusätzlich fit für die Zukunft machten. Das zeigt: Nachhaltiges agieren kann sehr wohl positive Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung haben.

Auch das Lieferkettengesetz, das Anfang diesen Jahres in Kraft getreten ist – für viele Unternehmen allerdings einen bürokratischen Mehraufwand bedeutet – sollte nicht nur als Belastung gesehen werden, sondern auch als Chance. Zwar betrifft das Gesetz eigentlich nur Unternehmen ab 3.000 Mitarbeitern, doch auch zahlreiche kleine Mittelständler

werden die Auswirkungen zu spüren bekommen, weil sie als Zulieferer für Großunternehmen arbeiten und von diesen in die Pflicht genommen werden können. Aber abgesehen von dem unliebsamen zusätzlichen Aufwand, weisen Experten darauf hin, dass gerade in Zeiten unsicherer Lieferketten, unter denen ganze Branche leiden, nachhaltige und somit stabile Lieferketten einen großen Wettbewerbsvorteil darstellen können, da sie Firmen resilienter gegen neue Krisen machen.

Auch die grüne Transformation bedeutet zwar zunächst Investitionen, aber Unternehmen, die zum einen auf Erneuerbare Energien setzen und zum anderen konsequent überprüfen, an welchen Stellen sie zum Teil viel Energie und damit Kosten sparen können, haben langfristig die Nase vorn. Das gilt angesichts der hohen Energiepreise noch mehr als bisher. Und den Vorteil, den sich manche Unternehmen vom Greenwashing erhoffen, nämlich bei den Kunden und Verbrauchern ein positives Image zu haben, erreichen sie auch – aber mit einem guten Gewissen und ohne die ständige Furcht, möglicherweise aufzufliegen.

fakten

Unternehmen können sich Nachhaltigkeit auf drei Wegen bestätigen lassen.

Erstens durch eine Zertifizierung nach ISO 14001 oder ISO 45001.

Zweitens können sie einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen.

Und sich drittens von unabhängigen Anbietern ein Compliance-Profil erstellen lassen.

Energie der Zukunft

Wie schaffen wir die saubere Energiewende?

Die grünen Energien sind der Schlüssel für den Schutz des Klimas. Überall in der Welt wird in Erneuerbare Energien investiert und der Anteil erhöht sich ständig. Wir sind davon überzeugt, dass die Windenergie für die Lösung der Klimakrise unverzichtbar ist.

Welche Bedeutung haben Repowering-Projekte?

Die Modernisierung älterer Windparks durch leistungsfähigere Teile ist ein entscheidendes Instrument zur Erreichung der Klimaziele. Wir sind z. B. durch das Repowering des Windparks Elster in der Lage, das Sechsfache an Erneuerbarer Energie zu erzeugen und das mit weniger Anlagen und auf weniger Fläche.

Wie kann die Politik den Ausbau unterstützen?

Ganz klar: Eine Überarbeitung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG) ist dringend erforderlich. Und wir müssen die nächste Baustelle anpacken: das zeitaufwendige Genehmigungsverfahren. Wir müssen deutlich schneller und effizienter werden, denn die Uhr des Klimawandels tickt gnadenlos gegen uns.

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„Die Modernisierung älterer Windparks durch leistungsfähigere Teile ist ein entscheidendes Instrument zur Erreichung der Klimaziele.“
Nachhaltigkeit steht nicht im Widerspruch zu Gewinn und Purpose. Nachhaltig agierende Unternehmen verbuchen steigende Imagewerte, sinkende Energiekosten und mehr Marge. Text: Julia Butz, Foto: Presse, Jason Grant/unsplash

Ganzheitliche Solarlösungen

Mit klimafreundlichen Energielösungen aus einer Hand eine nachhaltige Unternehmenszukunft gestalten.

Solaranlagen tragen zur Reduzierung der Umweltbelastung bei und ermöglichen eine nachhaltige Energieversorgung. Mit Photovoltaik (PV) eigenen Strom zu erzeugen, wird auch für Unternehmen aufgrund steigender Energiepreise und zeitweiliger Versorgungsengpässe immer interessanter. Für die Produktion von Waren und Dienstleistungen verbrauchen rund zwei Drittel der Industriebetriebe jährlich mehr als 500 Milliarden Kilowattstunden Strom – eine Größenordnung, die klar kalkulierbare Preise und Planungssicherheit unabdingbar macht. Insbesondere der Mittelstand hat in den letzten zwölf Monaten unter der Energiekrise, Preisexplosionen und der Versorgungsunsicherheit gelitten. Mit einer PV-Anlage können große Einsparpotenziale generiert werden, auch bieten sich einige Modelle für die Nutzung von Abschreibungen und steuerlichen Vorteilen an. Mit PV Strom zu erzeugen, ist planungssicher, umweltfreundlich und einfach zu implementieren.

Das bestätigen Marc Tremel und Florian Schmidt vom Energieversorger und Komplettanbieter Qcells, der als einziger Anbieter auf dem deutschen Markt neben der Entwicklung und Herstellung von Solarzellen und -modulen auch ganzheitliche Energielösungen für Industrie-, Gewerbe- und Privatkunden auf Basis von Solaranlagen anbietet. Je nach Standort und Anlage wird bei Qcells mit ab ca. 7 Cent die Kilowattstunde sehr günstiger Strom produziert. Im Vergleich liegt der Strom vom Netz bei mittlerem Stromverbrauch von 1.000.000 kWh pro Jahr bei durchschnittlich über 20 Cent. Darüber

Hanwha Q CELLS GmbH

hinaus wird der Strom CO2-frei produziert und geliefert.

„Dann begleiten wir bei der Vorplanung, wie der Abstimmung mit lokalen Netzbetreibern, beraten bei möglichen Zulassungsbeschränkungen oder statischen Anpassungen –und wir planen mit realistischen Vorlaufzeiten.“

Herr Tremel, Herr Schmidt: Welche Gründe sprechen noch für Qcells?

Wir sind der einzige deutsche Komplettanbieter mit über 20 Jahren Erfahrung im deutschen Markt, der neben der Herstellung von Solaranlagen auch Energieversorger ist und können neben dem PV-System aus unserem Hause auch die Reststromvermarktung übernehmen, PPA-Verträge anbieten und Grünstrom

aus dem Netz liefern. Ein AnlagenKomplettpaket für eine unabhängige Versorgung mit Grünstrom umfasst Solarmodule, Unterkonstruktionen, Gewerbespeicher, Ladeinfrastruktur, die maßgeschneiderte Installation sowie die Stromvermarktung und -versorgung. Mit Qcells als den zentralen Ansprechpartner.

Ein komplettes Energiekonzept aus einer Hand - von der Anlage bis zur Vermarktung und Vollversorgung. So ist es. Im ersten Schritt machen wir eine Bedarfsanalyse: Wie viel Fläche steht zur Verfügung, macht eine solare Infrastruktur für den Kunden überhaupt Sinn oder ein Gewerbespeicher etc. Dann begleiten wir bei der Vorplanung, wie der Abstimmung mit lokalen Netzbetreibern, beraten bei möglichen Zulassungsbeschränkungen oder statischen Anpassungen – und wir planen mit realistischen Vorlaufzeiten.

Als eines der weltweit größten Solarunternehmen sind wir global und europaweit unterwegs, aber lokal verankert. In unserem globalen Technologie- und Innovationszentrum im sachsen-anhaltinischen ‚Solar Valley‘ bei Bitterfeld-Wolfen arbeiten wir aktiv mit einem über Jahre

Als eines der weltweit größten Solarunternehmen bietet Qcells das gesamte Spektrum von Solarprodukten und -anwendungen. Qcells entwickelt und liefert von Solarmodulen über Solaranlagen bis hin zu leistungsstarken Solarkraftwerken sowie ergänzenden Energieversorgungs lösungen alles aus einer Hand. www.q-cells.de/gewerbekunden

gewachsenen Netzwerk an Installationspartnern in ganz Deutschland zusammen und engagieren uns lokal bis überregional in Verbänden und Netzwerken für die Energiewende.

Und Qcells als Direktvermarkter…? … gehört seit vier Jahren zu unserem Tagesgeschäft. Strom der Kunden, der im Netz landet - egal aus welcher Anlage, auch von Drittanbietern – wird über uns bestmöglich vermarktet, die Erlöse ausgezahlt oder ein Festpreis-PPA mit dem Kunden abgeschlossen. Zudem möchten wir unser Angebot von der PV bis zur gelieferten Kilowattstunde perspektivisch auch sektorübergreifend erweitern, z. B. in Richtung Wärme und Elektromobilität.

„Fange ich jetzt an zu sparen oder warte ich damit?“

Gibt es Gründe, mit dem Umstieg auf PV zu warten?

Fange ich jetzt an zu sparen oder warte ich damit? Setze ich auf einen erfahrenen Partner mit verlässlichen Produkten und Dienstleistungen, der nicht nur Stückwerk liefert, sondern alle Bedürfnisse rund um die Energieversorgung ganzheitlich im Blick hat, gibt es keine Gründe dafür. Auch bieten wir seit Jahren neben dem Kauf weitere Betreibermodelle wie die Anlagenpacht oder das Power Contracting (on-site PPA) an, zudem arbeiten wir am Angebot von Finanzierungsmöglichkeiten wie projektspezifischen Ratenzahlungsoptionen. Damit kann jeder schon jetzt von nachhaltigen Energielösungen profitieren und sich unabhängig von steigenden Energiekosten machen.

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HANWHA Q CELLS GMBH – PARTNER CONTENT
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Foto:Presse Marc Tremel, Qcells Team Leader Project Sales B2B DES Foto:Presse Florian Schmidt, Qcells Team Leader Business Development B2B DES

Zukunft braucht Perspektiven

einleitung

Das vergangene Jahr hat verdeutlicht, dass Versorgungssicherheit weder mit Energie noch mit Lebensmitteln selbstverständlich ist. Das Thema Ernährungssicherung ist wieder in den Mittelpunkt der gesellschaftlichen Debatte gerückt und zur strategischen Aufgabe der EU und Deutschlands geworden. Nicht nur, um weitere Hungerkrisen abzuwenden, die bereits vor Ausbruch des Ukraine-Krieges global viel zu präsent waren. Sondern auch, um die Abhängigkeit Deutschlands und der EU von autokratischen Staaten und politisch instabilen Weltregionen zu verringern. Ohne Landwirtschaft lässt sich diese Herausforderung nicht lösen. Doch dafür muss die Politik die passenden Rahmenbedingungen setzen.

Für uns Landwirte ist Ernährungssicherung seit jeher Teil unseres Selbstverständnisses. Ebenso selbstverständlich ist es für uns weiterhin Klima-, Umwelt-, Naturschutz und Tierwohl voranzubringen. In der Praxis wird auf den Höfen bereits auf vielfältige Fruchtfolgen, schonende Bodenbearbeitung, präzise Pflanzenschutz- und Düngemittelausbringung sowie produktionsintegrierte Natur- und Artenschutzmaßnahmen gesetzt. Auch den Ausbau von Kohlenstoffsenken in der Landwirtschaft wollen wir Bauern mit Carbon Farming-Maßnahmen, also der gezielten Speicherung von CO2 durch Humusaufbau in Ackerböden, voranbringen. Und bereits jetzt trägt die Landwirtschaft mit Wind-, Solar- und Bioenergie zur Bekämpfung des Klimawandels bei und

Um diesen Weg weiter verfolgen zu können, brauchen wir neben gezielter Agrarforschung, digitalen Innovationen und technologischem Fortschritt weitere praxisorientierte Lösungen. Hier ist insbesondere die Politik gefragt. Die aktuellen Vorschläge aus Brüssel zum Pflanzenschutz gefährden die Landwirtschaft und die Ernährungssicherheit massiv – und das ohne positiven Effekt für Umwelt- oder Klimaschutz. Hier sind intelligentere Lösungen gefragt. Auch muss die Politik verhindern, dass unsere nachhaltige heimische Erzeugung in Länder mit geringeren Standards verlagert wird. Dafür ist eine kluge Handelspolitik unabdingbar – Handelsabkommen wie das geplante Mercosur-Abkommen würden nicht nur unserer Landwirtschaft massiv schaden, sondern auch Anstrengungen beim Klimaschutz und Tierwohl konterkarieren. Darüber hinaus haben wir uns bereits 2021 dafür eingesetzt, Ernährungssicherung und Klimaschutz als Staatsziele ins Grundgesetz aufzunehmen. Im Lichte der aktuellen geopolitischen Ereignisse und klimatischen Entwicklungen hat diese Forderung nochmals an Relevanz gewonnen.

Entscheidend ist letztendlich aber stets, dass sich Ökologie und Ökonomie die Waage halten: Ohne wirtschaftliche Perspektiven, Planungssicherheit und die Bereitschaft der Gesellschaft, die vielfältigen Leistungen unserer Landwirte bei der Lebensmittelerzeugung und im Klima-, Umwelt- und Artenschutz zu honorieren, können unsere Landwirtinnen und Landwirte nicht in die Zukunft investieren. Zukunft braucht Perspektiven. Es wird höchste Zeit, dass die Politik die richtigen Leitplanken setzt, damit für die multiplen Krisen Lösungen gefunden werden können. Denn die großen Herausforderungen unserer Zeit können nur mit der Landwirtschaft

„Bereits jetzt trägt die Landwirtschaft mit Wind-, Solar- und Bioenergie zur Bekämpfung des Klimawandels bei und hilft anderen Sektoren, ihre Klimaziele zu erreichen.“

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Foto: DBV/Breloer Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes e. V.

Der Klimawandel schreitet voran, gleichzeitig werden bis 2050 etwa 10 Milliarden Menschen auf der Erde leben – die alle ernährt werden müssen. Die weltweiten Herausforderungen sind groß, zusätzlich wirken sich aktuelle Ereignisse wie der Krieg in der Ukraine auf das Welternährungssystem aus. Steigende Lebensmittelpreise und die Angst vor Nahrungsmittelengpässen lassen insbesondere den Agrarsektor mehr denn je in den Fokus rücken. Lösungen für eine nachhaltige und zugleich leistungsfähige Landwirtschaft sind gefragt: Die Pflanzenzüchtung ist dabei eine der Schlüsseltechnologien.

Nachhaltigkeit beginnt beim Saatgut.“ Eine Aussage, hinter der mehr steckt als nur ein markiger Spruch. „Jedes Saatkorn, das gesät wird, ist Hightech in seiner filigransten Ausprägung. Bis eine Sorte gezüchtet, marktreif entwickelt und vertrieben wird, vergehen viele Jahre. Und am Ende ist jedes gezüchtete Saatkorn ein werttreibender Produktionsfaktor, der über Ertrag und wirtschaftlichen Erfolg

Moderne Pflanzenzüchtung:

eines Betriebes mitbestimmt“, erklärt Dr. Felix Büchting, Vorstandssprecher des Einbecker Saatgutspezialisten KWS. Für das Mitglied der KWS Gründerfamilie in siebter Generation kommt der Pflanzenzüchtung aufgrund ihrer initialen Rolle eine hohe Bedeutung zu: Innovation durch Züchtung steigert nicht nur die Qualität der Ernten, sie kann auch dem Verlust von Biodiversität entgegenwirken. Mithilfe neuer Züchtungsmethoden können Pflanzen in wenigen Jahren so verändert werden, dass sie ertragreicher sind, gleichzeitig aber weniger Düngeund Pflanzenschutzmittel benötigen, weil sie Bodennährstoffe besser ausnutzen und robuster gegen Krankheiten, Schädlinge und Wetterextreme sind.

„Innovation durch Züchtung steigert nicht nur die Qualität der Ernten, sie kann auch dem Verlust von Biodiversität entgegenwirken.“

Die neuen Sorten:

Mit weniger mehr erreichen! Bei der Entwicklung jeder einzelnen Saatgutsorte bewerten Züchterinnen und Züchter, mit welchen Eigenschaften diese ausgestattet sein muss, um die Aufgabenstellungen der Landwirte zu erfüllen. Wie Anbausysteme auch dank Fortschritte in der Saatgutentwicklung wirtschaftlich, ökologisch und sozial nachhaltig gestal-

ten werden können, zeigt sich am Beispiel der Zuckerrübe: Mit klassischen Züchtungsmethoden ist es KWS gelungen, Zuckerrübensorten mit einer verbesserten Cercospora-Toleranz bei gleichzeitig hoher Ertragsleistung auf den Markt zu bringen. Cercospora beticola ist eine der schädlichsten Blattkrankheiten für Zuckerrüben und eines der drängendsten Probleme im Rübenanbau.

Mit Blick auf die ackerbaulichen Herausforderungen der Zukunft – und angesichts eines steigenden Bewusstseins für pflanzenbasierte Ernährung – sieht KWS zudem ein enormes Potenzial in der Züchtung von Eiweißpflanzen. Leguminosen trotzen mit ihrer Robustheit gegenüber Hitze und Trockenheit nicht nur Wetterextreme, sie überzeugen zudem mit ihren Eigenschaften der Bodenverbesserung und Stickstoffnachlieferung. Einen besonderen Züchtungserfolg stellt dabei die „Magma Collection“ dar. Hinter dem Label stehen Bohnensorten, die besonders für Regionen mit steigendenn Temperaturen und damit Hitzestress geeignet sind.

Die Zukunft geht nur zusammen

Dies sind nur zwei Beispiele aus vielen weiteren Züchtungserfolgen – die in ihrer Gesamtheit Großes bewirken. „Weltweit wird auf einer Fläche von circa einer Milliarde Hektar Ackerbau betrieben. Grob rechnen wir, dass unsere Sorten auf etwa einem Prozent der weltweiten Anbaufläche zum Einsatz kommen. In der Annahme, dass wir mit unserer Züchtung einen jährlichen Züchtungsfortschritt von circa einem Prozent ermöglichen, entspricht dies einer Reduktion der global

benötigten Anbaufläche von ca. 100.000 Hektar“, fasst Felix Büchting zusammen. Umgerechnet auf die Treibhausgasemissionen des Ackerbaus könne man davon ausgehen, dass allein der Ertragsfortschritt von KWS Sorten eine Einsparung von etwa 320.000 Tonnen CO₂ pro Jahr ermöglicht. Zahlen, die verdeutlichen, dass eine resiliente Land- und Ernährungswirtschaft, die Mensch, Tier und Umwelt langfristig schützt, nicht nur in Zukunft möglich, sondern schon heute erlebte Realität ist. Büchting betont: „Wir sind uns der großen Verantwortung bewusst, die nachhaltige Ernährung von Menschen sicherzustellen. Das ist eine Aufgabe, die wir nur gemeinsam mit allen an der Wertschöpfungskette beteiligten Protagonisten schaffen können.“

KWS SAAT SE & Co. KGaA

KWS ist eines der führenden Pflanzenzüchtungsunternehmen weltweit.

Über 5.000 Mitarbeiter in mehr als 70 Ländern erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2021/2022 einen Umsatz von rund 1,5 Mrd. Euro. www.kws.de

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KWS – PARTNER CONTENT
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ein wichtiger Beitrag zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft
Ein KWS Mitarbeiter kontrolliert Maispflanzen im Gewächshaus, Foto: Sebastian Vollmert für KWS Bonituren im blühenden Erbsenversuchsfeld, Foto: Julia Lormis für KWS

Tierwohl – ihr Wohl liegt uns im Magen

tierschutz

Die Anzahl von Vegetariern in Deutschland ist im letzten Jahr auf 7,90 Millionen angestiegen. Bei einer Umfrage gaben 69 % der Befragten an, dass sie durch ihren Fleischverzicht, weniger Tierleid verursachen wollen.

Text: Christiane Meyer-Spittler

Doch auch unter den Fleischessern nimmt die Bedeutung der Herkunftsbedingungen aus der Fleischindustrie immer mehr zu. Verbraucher sind zunehmend bereit, mehr Geld für Fleisch aus guten Haltungsbedingungen zu bezahlen. Seit 2019 gibt es die Kennzeichnungspflicht der Haltungsformen. Dieses einheitliche Label ist in vier Stufen eingeteilt: Von (1) Stallhaltung nach gesetzlichem Mindeststandard, (2) Stallhaltungplus über (3) Außenklima bis (4) Premium mit Auslauf im Freien und Futter ohne Gentechnik.

Bisher findet man diese Kennzeichnungsstufen aber nur auf Frischfleisch-Verpackungen von Schwein, Rind oder Geflügel in den Selbstbedienungstheken. Zudem kommt das Fleisch-Angebot fast ausschließlich aus einer der beiden schlechtesten Stufen. Fleisch der höheren Stufen fanden die Verbraucherzentralen in ihrem bundesweiten Marktcheck kaum. Dabei stehen nach ihrer Auffassung einzig die Haltungsformen 3 und 4 für eine deutlich verbesserte Tierhaltung: „Der Vorstoß des Handels sorgte zwar für mehr Orientierung, ist aber keinerlei Ersatz für ein ambitioniertes staatliches Tierwohlkennzeichen.“ Die Verbraucherzentrale fordert, dass das staatliche Tierwohl-Kennzeichen über die reine Haltung hinaus geht und die gesamte Prozesskette von der Haltung der Elterntiere über die Jungtieraufzucht, Mast und Transport bis hin zur Schlachtung umfasst. Die Anforderungen dieses

staatlichen Zeichens müssen deutlich über dem gesetzlichen Mindeststandard liegen.

Im Gegensatz zum Begriff „Tierschutz“, bei dem alle rechtlichen Rahmenbedingungen zur Haltung und zum Umgang mit Tieren seit 2002 in Artikel 20a des Grundgesetzes verankert sind, hat der Begriff „Tierwohl“ – entgegen der Erwartung vieler Verbraucher – bislang keine einheitliche Definition. Aus Sicht der Wissenschaft bemisst sich das Wohlbefinden daran, inwieweit sich ein Tier seinen natürlichen Bedürfnissen entsprechend mit seiner Umgebung auseinandersetzen und dabei positive Gefühle empfinden kann. Doch ein einheitlicher Maßstab oder Kriterien zur Erfassung und Auswertung gibt es dafür nicht.

Die Bundesregierung will nun auf jeden Fall ein besseres Leben für Masttiere in Deutschland einführen. Den Anfang soll ein Gesetz zur Haltungskennzeichnung machen. Doch vorerst gilt diese geplante Kennzeichnung nur für frisches, unverarbeitetes Schweinefleisch aus Deutschland. Eingeführt werden sollen die Haltungsstufen Stall, Stall+Platz, Frischluftstall, Auslauf/Freiland und Bio als Extra-Kategorie. Damit will Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, für mehr Transparenz, Tierwohl und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft sorgen.

Das Bundeskabinett hat im Oktober 2022 dafür einen Gesetzentwurf auf den Weg gebracht, der erstmals ein verpflichtendes Kennzeichen für die Schweinehaltung umfasst. Stück für Stück sollen weitere Bereiche und Tierarten dazukommen.

Auch die tierhaltenden Betriebe wollen mehr Verbindlichkeit und Planungs-

Nachhaltigkeit bedeutet für uns vor Allem optimale Kreislaufwirtschaft. Von der Nutzung eigener Ressourcen bis zum Tierwohl!

Christoph Heimann BIOBRÜDER Heimann

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sicherheit. Denn die für die Verbesserung der Haltungsbedingungen erforderlichen Investitionen sind zum Teil beträchtlich und bedeuten für Landwirte langfristige Weichenstellungen – etwa beim Stallbau und Bestandsgrößen. Ebenso wissen sie, dass die zukünftige gesellschaftlich Akzeptanz der Nutztierhaltung in Deutschland in hohem Maße vom sogenannten Tierwohl abhängig ist.

www.weda.de

Da eine so große Aufgabe, wie das Agrarund Ernährungssystem zukunftsfähig mit den Herausforderungen des Umwelt- und Ressourcenschutzes umzubauen, nur gemeinsam gelingen kann, wurde das Dialognetzwerk zukunftsfähige Landwirtschaft gegründet. Es ist ein gemeinsames Netzwerk des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV). Es bringt praktisch Tätige aus Landwirtschaft und Naturschutz zusammen und spiegelt die Vielfalt der Landwirtschaft im Bundesgebiet wider. Mit dem Dialognetzwerk sollen frühzeitig Praxiswissen und Diskussionen um Zukunftsfragen in die Arbeit der beiden Bundesministerien einfließen. Damit streben BMEL und BMUV eine neue Form der gemeinsamen Beteiligungskultur an.

Die Mitglieder sollen zunächst vier Jahre lang aktiv in die Politikberatung eingebunden werden. Im ersten Themenjahr stehen Aspekte des Klimaschutzes und der Anpassung an Folgen der Klimakrise sowie der Stärkung der Resilienz in

der Landwirtschaft im Mittelpunkt der Gespräche.

Zur Eröffnung der EuroTier 2022 im letzten November forderte Netzwerk-Mitglied und Präsident der Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft e. V. Hubertus Paetow planbare Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft: „Das Innovationssystem in unserem Sektor ist so stark und leistungsfähig, dass es die passenden Antworten auf die Fragen liefert, die die Gesellschaft berechtigterweise an die Tierhaltung stellt. Veränderung unter Druck muss aber planbar unterstützt werden.“

Der DLG-Präsident beklagt, dass weder die zukunftsorientierten und vor allem gesellschaftlich breit abgestimmten Vorschläge der Borchert-Kommission noch die Rahmenbedingungen für eine verlässliche Investition in nachhaltige Zukunftstechnologien von der Politik auf die Spur gesetzt worden seien. Das ist für die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe ein Desaster. Es lägen gute Konzepte auf dem Tisch und große Teile der Schweinehaltungsbranche seien auch schon in Vorleistung gegangen und haben in modernen Stallbau oder Stallumbau investiert, der Tierwohl sicherstellt, die Emissionen aus der Tierhaltung substanziell verringert und die Produktivität auf einem wettbewerbsfähigen Niveau hält.

Am Ende der Transformation werde eine Tierhaltung stehen, die sich aus eigener Kraft am Markt behaupten könne, mit Tierwohl und Nachhaltigkeit, mit Verbraucherinnen und Verbrauchern, die dies wertschätzen und mit politischen Rahmenbedingungen, die Anforderungen von Gesellschaft und Wettbewerb gleichermaßen berücksichtigen: „Tierhaltung ist Zukunft!“, hielt DLG-Präsident Paetow zum Abschluss fest. ANZEIGE

Lösungen für die nachhaltige Tierhaltung

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Den Anfang soll ein Gesetz zur Haltungskennzeichnung machen.

Von Kamelen und stressfreiem Melken Effizienz und

Milch in seinen unterschiedlichsten Darreichungsformen ist eines unserer liebsten Nahrungsmittel, schon seit Jahrtausenden wird es als wertvolles Lebensmittel genutzt. Die Melktechnik hat dabei entscheidenden Einfluss auf die Gesundheit der Tiere und den Melkerfolg. Denn in Folge eines zu aggressiven Melkens kann das empfindliche Zitzengewebe der Tiere auf vielfältige Weise geschädigt werden. Daher ist es besonders wichtig, die Gewebebelastung während des Melkvorgangs so gering wie möglich zu halten. Vor allem gegen Melkende, wenn die Milchflüsse niedriger sind, steigt die Gefahr einer Malträtierung der Zitzenspitze und eines Infektionsrisikos. Die fachspezifischen Debatten über Zitzenkondition und Ausmelkgrad machen deutlich, dass in der Melktechnikbranche immer noch Innovationsbedarf und Raum für neue Ideen vorhanden ist. Gestresste Kühe und eine leidende Eutergesundheit möchte jeder Milcherzeuger vermeiden. Gefragt ist ein effizientes, schonendes Melken, welches gleichzeitig zum langfristigen Erhalt der Tiergesundheit und somit zu älteren Kühen beiträgt.

Diese Überlegung trieb auch

Milchbauer Jakob Maier um, der in seinem Betrieb im Allgäu Mitte der 60er Jahre begann, hochwertige Vorzugsmilch herzustellen. Die Lebensdauer der damals verwendeten Zitzengummis aus Nitrilgummi sollte verlängert und durch ein Material ersetzt werden, das trotz intensiver Nutzung besser standhielt. Leichtes, anschmiegsames und flexibles Siliconmaterial war das Mittel der Wahl und Jakob Maier schreckte auch vor der Erfindung und Umsetzung neuer Produktionsverfahren nicht zurück. So eignete sich Siliconform als Entwicklungsfirma über lange Jahre großes Know-how in der industriellen

Siliconverarbeitung an und leistete Pionierarbeit in der Herstellung von Silicon-Zitzengummis. „Aus meinem Vater, dem Landwirt, wurde ein Tüftler, ein Konstrukteur, ein Unternehmer“, erinnert sich Tochter Eva-Maria Maier, eine Erfolgsgeschichte, die buchstäblich in einer Garage begann.

«„Im Zentrum der Entwicklung muss das Tier stehen. Der direkte Bezug zum Tier darf nie verloren gehen.“

Es entstand der Stimulor®, eine Zitzengummi-Konstruktion, die heute weltweit Standards setzt. Lebensmittelechtes Silicon, welches auch für Babyartikel genutzt wird, ist langlebig, angenehm flexibel und hautfreundlich, klimagerecht und umweltfreundlich. Der Stimulor wirkt stimulierend, entspannungsfördernd und trägt zum schonenden Melken sowie dem Erhalt der natürlichen Abwehrkräfte des Tieres bei. „Im Zentrum der Entwicklung muss das Tier stehen. Der direkte Bezug zum Tier darf nie verloren gehen.“ war von Beginn an, Leitgedanke von Siliconform und wird auch heute aktiv praktiziert.

Bereits in den 70er Jahren, als der Begriff „Bio“ nicht verbreitet war, stand das Bio-Milker® Melkzeug ganz im Zeichen biologischen Melkens. Die Nähe zur Natur spiegelt sich auch bei den Weiterentwicklungen zu den semiautomatischen Melksystemen MultiLactor® und StimuLactor® wider. Die freihängenden, vom schweren Sammelstück befreiten, Melkbecher mit der rhythmisch einströmenden Luft, ahmen das Saugen und Schlucken des Kalbes nach. Das Anstupsen und Stoßen des Euters durch den Kopf des Kälbchens

werden durch die Schaukelbewegungen der Melkbecher simuliert und die Kuh damit stimuliert. Ein sehr niedriges Melkvakuum reicht aus, um die Milch schonend abzutransportieren. MultiLactor bietet auch eine Desinfektion, damit jeder Kuh ein vollkommen hygienisches Melkzeug zur Verfügung steht und den Verbraucher eine möglichst reine Milch erreicht.

unterschiedlichen Zitzenformen bestens anpassen kann und das Zitzengewebe nicht belastet: Stimulor® StressLess war geboren. Die wellig anliegende Lippe an der Öffnung brilliert mit einer größeren Kontaktfläche und haftet besser. Sie hält das Vakuum an der Zitze in einem physiologischen Bereich und sorgt so für weniger Stress – für Tier und Mensch. Von den Vorzügen des Kamel-Zitzengummis sollten auch andere Tierarten profitieren, sodass die ausgefeilte Konstruktion nun auch Kühen zur Verfügung steht.

Königsdisziplin: Kamele melken Kamele lassen sich traditionell nur mit ihrem Kalb melken. Ihnen die Milch zu entlocken, geht nur mit dem Einverständnis der Tiere. Benötigt wurde daher eine Melktechnik, die sich dem Tier und ihren individuellen Eigenschaften anpasst und nicht umgekehrt. Deshalb musste ein neuartiger, besserer Zitzengummi her, der sich diesen extrem

Siliconform wurde 2022 zum dritten Mal von der DLG (Deutsche LandwirtschaftsGesellschaft) mit einer Neuheiten Goldmedaille ausgezeichnet. Der Firma wurde außerdem der Animal Welfare Award, der für Produkte, „die die Ausübung arttypischer Verhaltensweisen fördern und die Gesundheit der Tiere positiv unterstützen“ vom Bundesverband der praktizierenden Tierärzte (bpt) verliehen. Eva-Maria Maier ist sicher: „Die Nähe zum Tier ist mitverantwortlich für den Erfolg. Egal, ob wir selbst oder automatisch melken, das Wissen um das Tier und das Melken müssen immer im Vordergrund stehen. Nur dadurch sind Fortschritt und Weiterentwicklung möglich.“

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Foto: DLG 1 LANDWIRTSCHAFT Eine unabhängige Kampagne von Contentway
Siliconform steht seit drei Generationen für naturnahe Melktechnik. Der Marktführer von Silicon-Zitzengummi ist weltweit für seine gelben Stimulor bekannt. www.siliconform.com
SILICONFORM – PARTNER CONTENT
Foto: Edith Luttner
Feinfühligkeit kann man von Kamelen lernen.
Foto: Siliconform

Ernährungssicherheit und Umweltschutz bedingen einander

umweltschutz

Bundesumweltministerin Stefanie Lemke strebt den Schulterschluss von Umwelt und Landwirtschaft an.

Text: Katja Deutsch

Der russische Angriffskrieg gefährdet in nicht wenigen Ländern die Nahrungsmittelsicherheit. Neben den drei großen, globalen ökologischen Krisen Klimakrise, Artensterben und Verschmutzung verschärft der Krieg zusätzlich auch hierzulande die Grundlagen der Landwirtschaft und Ernährung. Bundesumweltministerin Stefanie Lemke möchte deshalb in Zukunft noch enger mit Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir zusammenarbeiten, denn beide Minister betrachten Ernährungssicherheit und Umweltschutz nicht als Alternativen, sondern als Bedingung füreinander.

Die Ministerien haben dazu im vergangenen Jahr die „strategische Allianz“ zwischen BMUV und BMEL gefestigt, die beide auf dem letzten Agrarkongress geschlossen hatten. Dass Landwirtschaft und Umweltschutz nur gemeinsam funktionieren, wurde auch im letzten Jahr auf der Weltnaturkonferenz in Montreal deutlich: Die Staatengemeinschaft hat hier ein globales Abkommen zum Schutz der Natur beschlossen. Zusammen mit knapp 200 Staaten müssen diese nun umgesetzt werden. Ziele: Neben der Halbierung von Nährstoffüberschüssen wie auch der Pestizideinsätze bis 2030 sind das die Stärkung

Mehr pflanzliche Lebensmittel auf dem Teller können dem Klima, den Böden und der biologischen Vielfalt sehr helfen.

der Widerstandskraft landwirtschaftlicher Systeme durch ökologische Ansätze und Produktionsweisen, sowie der Aktionsplan der nachhaltigen Nutzung der biologischen Vielfalt im Boden – denn Böden sind die Grundlage allen Lebens. Ein Teelöffel Boden enthält mehr Organismen, als Menschen auf der Erde leben. Stefanie Lemke: „Eine nachhaltige, bodenschonende Landwirtschaft muss zum neuen Standard werden. Im Rahmen der Klimavorsorge will ich Böden schützen vor Verdichtung, Erosion, Humusverlust und wo immer möglich dafür sorgen, dass gesunde Böden wiederhergestellt werden.“

Da gesunde, fruchtbare Ackerböden immer knapper werden, plädiert Bundesumweltministerin Stefanie Lemke gemeinsam mit Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir dafür, landwirtschaftliche Vorrangflächen auszuweisen.

Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Ernährungs- und Landwirtschaft hält sie weitreichende Veränderungen für erforderlich: Weg von der industrialisierten Landwirtschaft hin zu einem ganzheitlich nachhaltigen System. „Dazu gehören auch die Weiterentwicklung der europäischen Agrarförderung und der Umbau unseres Ernährungssystems.“

Mehr pflanzliche Lebensmittel auf dem Teller können dem Klima, den Böden und der biologischen Vielfalt sehr helfen. Pflanzen gehören auf den Teller anstatt in den Tank. Die Ministerin lehnt deshalb Agrokraftstoffe aus Nahrungsund Futtermittelpflanzen ab und lobt das seit Januar dieses Jahres bestehende Verbot von Palmöl im Tank. Als nächsten Schritt fordert sie den Ausstieg aus Agrokraftstoffen aus Nahrungs- und Futtermittelpflanzen.

Ein weiterer Hebel liegt in der Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote), denn auch diese soll bei der Senkung des Biospritanteils helfen. Diese Quote verpflichtet Mineralölkonzerne dazu, ihren CO2-Ausstoß um einen Prozentsatz von aktuell sechs Prozent zu senken, bis 2030 sollen es 25 Prozent werden. Einen Teil dieser Quote können Konzerne mit Beimischung von Biosprit aus Futtermittelpflanzen erfüllen, Bundesumweltministerin Lemke möchte diesen Anteil auf null Prozent senken.

Ein Teelöffel Boden enthält mehr Organismen, als Menschen auf der Erde leben.

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„Eine nachhaltige, bodenschonende Landwirtschaft muss zum neuen Standard werden. Im Rahmen der Klimavorsorge will ich Böden schützen vor Verdichtung, Erosion, Humusverlust und wo immer möglich dafür sorgen, dass gesunde Böden wiederhergestellt werden“, so die Bundesumweltministerin.

Biokraftstoffe:

Besser als Steffi Lemke und Cem Özdemir denken

Biokraftstoffe aus landwirtschaftlicher Biomasse sollen in Deutschland nicht mehr eingesetzt werden – so wollen es Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir.

Doch die Kritik an Biodiesel und Bioethanol aus Ackerfrüchten wie Getreide, Zuckerrüben oder Raps ist unberechtigt. Die Haltung der beiden Minister übersieht zudem, dass Biokraftstoffe eine herausragende Bedeutung für Landwirtschaft und Klimaschutz in Deutschland besitzen: Biokraftstoffe lösen hierzulande wirtschaftliche Impulse in Höhe von 4,97 Milliarden Euro pro Jahr aus – mehr als Windkraft, Photovoltaik und Solarthermie zusammengerechnet. Die Biokraftstoffbranche steht für Arbeitsplätze und Investitionen im ländlichen Raum. In Deutschland verwenden die Produzenten für die Biodieselherstellung zumeist Raps, der in der Fruchtfolge angebaut wird. Er trägt wesentlich zur Biodiversität auf deutschen Äckern bei. Die tiefen Wurzeln der Rapspflanze lockern den Ackerboden auf und sorgen dafür, dass die nachfolgende Getreideernte um etwa zehn Prozent steigt. Zudem dient Raps als wichtige Bienennahrung, mit einem Ertrag von etwa 100 Kilogramm Honig auf einem Hektar.

Etwa die Hälfte der zur Biodieselund Bioethanolproduktion verarbeiteten Ernte dient als eiweißreiches Futter für Hühner, Kühe und Schweine. Damit tragen Biokraftstoffe dazu bei, die Versorgung mit heimischen Proteinfuttermitteln zu verbessern, wie es die Eiweißstrategie des Bundeslandwirtschaftsministeriums vorsieht.

Klar ist: Der Beitrag von Biokraftstoffen aus Ackerfrüchten wird durch die Flächen begrenzt, die für den Rohstoffanbau zur

Verfügung stehen. Daher hat die Europäische Union den Anteil von Biokraftstoffen aus Anbaubiomasse auf sieben Prozent der im Verkehrssektor verwendeten Energie gedeckelt. Deutschland zieht die Grenze bei 4,4 Prozent. Dies entspricht in etwa dem heutigen Marktanteil; eine Flächenausdehnung ist ausgeschlossen.

Biokraftstoffe sind für den Klimaschutz unverzichtbar. Ohne Biodiesel und Bioethanol ist es gänzlich aussichtslos, den Treibhausgasausstoß im Verkehr von derzeit 148 Millionen Tonnen CO2 (2021) auf 85 Millionen Tonnen zu senken, so wie es das Klimaschutzgesetz für 2030 vorschreibt.

Biokraftstoffe sind für den Klimaschutz unverzichtbar. Ohne Biodiesel und Bioethanol ist es gänzlich aussichtslos, den Treibhausgasausstoß im Verkehr von derzeit 148 Millionen Tonnen CO2 (2021) auf 85 Millionen Tonnen zu senken, so wie es das Klimaschutzgesetz für 2030 vorschreibt. Im Straßenverkehr haben Biodiesel und Bioethanol heute einen Anteil von über 95 Prozent der Erneuerbaren Energien. Im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen stoßen Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse 71 bis 95 Prozent weniger Treibhausgase aus und sparen damit jährlich etwa 7,5 Millionen Tonnen CO2 ein. Um negative Effekte durch den Anbau der Rohstoffe auszuschließen, müssen sie nachhaltig produziert werden. Das bedeutet: keine Rodung von Wald, keine

Trockenlegung von Torfmoor und kein Umbruch von Grünland für den Anbau der Rohstoffe. Weltweit überprüfen unabhängige Auditoren, dass diese Vorgaben eingehalten werden.

Gleichwohl wollen Steffi Lemke und Cem Özdemir Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse bis 2030 abschaffen. Ihrer Ansicht nach tragen Biodiesel und Bioethanol nicht zum Klimaschutz bei. Zur Begründung stützen sie sich auf die Theorie von indirekten Landnutzungsänderungen (iLUC). Diese besagt, dass der Anbau von Rohstoffen auf bereits bestehenden Ackerflächen dazu führt, dass die bisherige

In den kommenden Jahren wird die Elektromobilität eine immer wichtigere Rolle einnehmen. Doch auch der Fahrzeugbestand mit über 40 Millionen Autos mit Verbrennungsmotor muss dekarbonisiert werden.

Seit 2001 vertritt der VDB die wichtigsten deutschen Biokraftstoffhersteller gegenüber Politik und Öffentlichkeit auf nationaler und europäischer Ebene. Seine derzeit 16 ordentlichen und 3 außerordentlichen Mitglieder mit einer Produktion von 2,5 Mio. t Biodiesel (und 900 GWh Biomethan) repräsentieren 60 Prozent der deutschen Biodieselproduktion www.biokraftstoffverband.de

Nutzung verdrängt wird, so dass zum Beispiel Regenwald gerodet wird. Die hierbei entstehenden Emissionen verschlechtern nach der iLUC-Theorie die Klimawirkung der Biokraftstoffe. Doch der Weltklimarat IPCC erklärt, dass es nur wenig wissenschaftliches Vertrauen in die iLUC-Theorie und die daraus resultierende Anrechnung von CO2 auf die Klimabilanz von Biokraftstoffen gibt. Da Biokraftstoffe auf einen Anteil von 4,4 Prozent am Energieverbrauch im Verkehr gedeckelt sind, können indirekte Effekte nicht auftreten. Trotzdem bleiben die Minister auch entgegen der eindeutigen Beurteilung des IPCC bei ihrer Einschätzung – das ist irrational.

Ein weiteres Argument, das regelmäßig gegen Biokraftstoffe vorgebracht wird: Nahrungsmittel gehören auf den Teller, nicht in den Tank. Der populistische Slogan verschweigt, dass die Landwirtschaft immer schon auch Materialien und Energie geliefert hat. Und: Subventionierte Nahrungsmittelexporte der EU haben in der Vergangenheit im globalen Süden lokale Märkte zerstört und die dortige Landwirtschaft ruiniert. Der Ansatz von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir ist deshalb richtig: „Getreidesilos bauen statt Getreidesäcke schicken.“ An diese Erkenntnis sollten er und Steffi Lemke sich auch im Hinblick auf die Tank UND Teller-Debatte halten.

In den kommenden Jahren wird die Elektromobilität eine immer wichtigere Rolle einnehmen. Doch auch der Fahrzeugbestand mit über 40 Millionen Autos mit Verbrennungsmotor muss dekarbonisiert werden. Wer dies nicht erkennt und Biokraftstoffe ohne Berücksichtigung auf wissenschaftliche Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Entwicklungszusammenarbeit abschaffen will, handelt entgegen den Interessen der Landwirtschaft und des Klimaschutzes.

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1 LANDWIRTSCHAFT Eine unabhängige Kampagne von Contentway
VDB – PARTNER CONTENT
Foto: Hendrik Rauch, VDB
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Fotos : He n d r k R a hcu BDV
Elmar Baumann, Geschäftsführer VDB – Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e. V.

Mehr Biodiversität im Ackerbau

artenvielfalt

Eine der Grundlagen für das Funktionieren unseres Ökosystems ist Biodiversität. Wie aber kann die Artenvielfalt im Ackerbau gefördert werden?

Text: Julia Butz Foto:

Nach Bericht des Weltbiodiversitätsrates* verschlechtert sich der Zustand der Natur dramatisch. Bis zu eine Million Arten sind vom Aussterben bedroht, viele davon bereits in den nächsten Jahrzehnten. Infolgedessen führt die zunehmende Schädigung wertvoller Ökosysteme zum Verlust von Gütern, Leistungen und Werten für den Menschen. Eine hohe Artenvielfalt trägt dazu bei, Ökosysteme widerstandsfähiger gegen Umweltveränderungen zu machen. Gerade in intensiv bewirtschafteten Agrarlandschaften aber ist der Anteil an naturnahen Lebensräumen gering,

Für den Anbau von Energiepflanzen werden in der Regel große Flächen benötigt, was den Lebensraum für andere Nutzpflanzen und Wildtiere weiter verringert.

immer größere Äcker und großflächigere Monokulturen verringern die biologische Vielfalt. Demnach ist die Art der Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Betriebe wesentlich für Erhalt und Förderung von Artenvielfalt.

Ein Ansatz für die Förderung von Biodiversität kann die Umstellung von Monokulturen auf viele kleinere Ackerflächen sein, um dort einem Mosaik ähnlich mehrere unterschiedliche Kulturarten anzubauen. Die Schaffung von Blühstreifen oder -flächen, die z. B. zwischen Waldrand und Acker angelegt werden und auf denen einheimische Wildblumen und Gräser wachsen, können zum Lebensraum für eine Vielzahl unterschiedlicher Pflanzenarten werden und einzelne Biotope miteinander verbinden. Die Pflanzen bieten Nahrung und Rückzugsraum für Insekten und andere Tiere und können dazu beitragen, die Bodenqualität zu verbessern. Auch die Förderung einer abwechslungsreichen Fruchtfolge und das Anpflanzen von Zwischenfrüchten helfen, den Nährstoffgehalts des Bodens zu verbessern, Schädlinge zu reduzieren und die Artenvielfalt zu erhöhen.

Hingegen wirkt sich ein zu hoher Einsatz von Energiepflanzen wie Mais, Raps oder Soja, z. B. für die Herstellung von Biokraftstoffen negativ auf Biodiversität aus. Denn für den Anbau von Energiepflan-

zen werden in der Regel große Flächen benötigt, was den Lebensraum für andere Nutzpflanzen und Wildtiere weiter verringert. Anstatt auf den großflächigen Anbau von Pflanzen zur Energieerzeugung zu setzen, können weniger landintensive Energiequellen wie Solar- und Windenergie oder der Einsatz von Biokraftstoffen, die aus Abfällen oder Reststoffen hergestellt werden, gefördert werden.

Auch Smart Farming unterstützt den Erhalt von Biodiversität, indem über den Einsatz modernster Technologien und Datenerfassung die Effizienz, Nachhaltigkeit und Produktivität verbessert werden. Die dabei in der sogenannten Präzisionslandwirtschaft eingesetzten Sensoren messen Feuchtigkeit, Nährstoffe und den pH-Wert präzise je Ackerfläche, um aufgrund der ermittelten Daten genau die Menge an Dünger, Pestiziden oder Bewässerung zu verwenden, die tatsächlich benötigt wird, um maximale Erträge zu erzielen. Die moderne Landtechnik sorgt dafür, dass sich auch die Düsen jeder Feldspritze einzeln steuern lassen, die jeweilige Feldbeschaffenheit berücksichtigt und Überspritzungen vermieden werden. Energie- und Wasserverbrauch, Düngemittel und Chemieeinsatz werden so gezielter und effizient eingesetzt, das Risiko von Überdüngung, Verschmutzung von Böden und Gewässern in der Folge reduziert und gleichzeitig Biodiversität gefördert.

Die Schaffung von Blühstreifen oder -flächen, die z. B. zwischen Waldrand und Acker angelegt werden und auf denen einheimische Wildblumen und Gräser wachsen, können zum Lebensraum für eine Vielzahl unterschiedlicher Pflanzenarten werden und einzelne Biotope miteinander verbinden.

fakten

Als Biodiversität bezeichnet die UN alle lebenden Organismen auf dem Land, im Wasser und in der Luft.

In Deutschland gelten knapp ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten als gefährdet, darunter um die 200 Blütenarten.

Die Anzahl an Fluginsekten ist innerhalb von 30 Jahren um über 75 % zurückgegangen.

LANDWIRTSCHAFT Eine unabhängige Kampagne von Contentway 24
Blühflächen und -streifen können zur Sicherung der Artenvielfalt und zum Schutz von Insekten beitragen. *„Globalen Zustandsbericht zur Biodiversität“ Mai 2019 des Weltbiodiversitätsrat (IPBES).

Kaum einer Branche wurde es in den vergangenen Jahren so schwer gemacht wie der Landwirtschaft: Klimawandel, eingeschränkter Handlungsspielraum bei Applikationsmitteln, (fehlende) gesellschaftliche Akzeptanz, steigende Preise für Saatgut, Dünger, Kraftstoffe ... Neben einem starken Zusammenhalt und bemerkenswerter Anpassungsfähigkeit sind diese neuen Herausforderungen nur mit nachhaltigen und digitalen Lösungen zu meistern.

Gezielter Ressourceneinsatz für höhere Erträge

Um die Ernährungssicherheit vor Ort zu garantieren, wird es im Pflanzenbau immer wichtiger, mit effizientem und bewusstem Einsatz von Betriebsmitteln hohe Erträge zu erzielen.

Eines der Probleme dabei: Pflanzen in unterschiedlichen Teilflächen eines Ackers haben einen unterschiedlichen Nährstoffbedarf, der sich mit dem bloßen Auge nicht erkennen lässt. Durch die Düngeverordnung und die jüngst wieder ausgeweiteten roten und gelben Flächen werden die Stickstoff-Mengen und die Düngezeiten zudem stark begrenzt. Genau hier setzt das ISARIA System an, mit Hilfe dessen Applikationsmittel präzise an der Stelle im Schlag ausgebracht werden können, wo sie von den Pflanzen benötigt werden.

Optimierte Stickstoffbilanzen und die optimale Ausnutzung der Ertragspotentiale sind das Ergebnis der bedarfsorientierten Düngung, die zugleich die Umwelt schützt.

Farming for Future – nur zusammen

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Was wäre wenn ...

nur auf nur 1⁄₄ der deutschen Kartoffelanbauflächen Applikationsmittel präzise dort ausgebracht würden, wo die Pflanzen sie benötigen?

Bei einer Fläche von 173.260 ha in Deutschland wären das 90.961 t Speisekartoffeln Mehrertrag. Damit ließe sich die Stadt München bei gleichbleibenden Ressourcen mit Kartoffeln versorgen.

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Mit ISARIA kann im Schnitt 21 dt pro Hektar Mehrertrag bei der gleichen Menge an Düngemitteln erzielt werden.

fakten

In Deutschland geht der Konsum von Fleisch seit Jahren zurück.

Im Jahr 2021 verzehrten

Verbraucher rund

55 Kilogramm pro Kopf

Am häufigsten wird nach wie vor Schweinefleisch – mit einem Anteil von mehr als der Hälfte am Gesamtverbrauch – verzehrt.

Seit 1991 ist der durchschnittliche Konsum allerdings um rund acht Kilogramm zurückgegangen.

klimagerechten Konsum

großes interview

Die Agrar- und Ernährungswende ist nicht von heute auf morgen umzusetzen. Der grüne Bundeslandwirtschaftsminister geht daher Schritt für Schritt voran.

Text: Armin Fuhrer Foto: BMEL/Presse

Er wurde als Außen- und als Verkehrsminister gehandelt, doch schließlich bekam er nach der Bildung der neuen Ampelregierung den Posten des Landwirtschaftsministers. Erfahrung habe er auf diesem Gebiet keine, monierten sogleich seine Kritiker. Das gestand sich Özdemir selbst auch ein, aber das hinderte ihn nicht daran, sich sogleich nach der Amtsübernahme an ein großes Ziel zu machen: den Umbau der Landwirtschaft in Deutschland hin zu mehr Klimafreundlichkeit und Nachhaltigkeit. Da gibt es dicke Bretter zu bohren, denn von diesem Ziel müssen sowohl die Landwirtinnen und Landwirte als auch die Verbraucherinnen und Verbraucher überzeugt werden. Weil es um lang gepflegte gesellschaftliche Traditionen, wie den nahezu täglichen Konsum von Fleisch geht, funktioniert eine solche Wende nicht von heute auf morgen. Für die Bauernschaft aber geht es vor allem um eins: Geld.

Das weiß natürlich auch der grüne Minister und deshalb betont er immer wieder,

dass den betroffenen Betrieben bei der Umstellung auf eine klimafreundliche und nachhaltige Produktionsweise finanziell unter die Arme gegriffen werden muss. Die Umstellung auf eine stärkere Beachtung des Tierwohls, gesunde Böden und sauberes Wasser sind nicht umsonst zu haben. Ohne Unterstützung bei dieser Agrarwende –weg von der umweltschädlichen Massentierhaltung – können die Betriebe diese Aufgabe aber nicht anpacken. Andernfalls besteht die Gefahr, dass in Zukunft immer mehr Bauernhöfe verschwinden und Deutschland bei seiner Versorgung zu abhängig von Importen wird. Und ebenso könnte die Landwirtschaft, die ohnedies mit einem Fachkräftemangel zu kämpfen hat, für potenzielle Nachfolgerinnen und Nachfolger immer unattraktiver werden. Schließlich ist die Lage angesichts internationaler Krisen und einer hohen Inflation schon angespannt genug.

So betont Özdemir zwar: „Ressourcen zu schädigen, kostet langfristig so viel mehr, als schonend mit ihnen umzugehen.“ Aber er ist ebenso überzeugt davon, „dass es auch finanziell ein Vorteil sein muss, nachhaltig zu wirtschaften.“ Wenn es sich für Betriebe lohne, Tieren mehr Platz zu geben, Böden gesund und das Wasser sauber zu halten, könne die Transformation erfolgreich gestaltet werden. Diese Ressourcen seien Grundlagen der Ernährung, und die Natur lasse sich nicht austricksen.

Als einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung wertet Özdemir die Genehmigung der deutschen Vorhaben im Zuge der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) vom vergangenen November durch die Europäische Union. Vorausgegangen war ein intensiver Diskussionsprozess, doch schließlich genehmigte die EU der Bundesregierung für eine Förderperiode bis 2027 die Freigabe von jährlich sechs Milliarden Euro für die Schaffung eines nachhaltigen und resilienten Agrar- und Landwirtschaftssystems.

Den betroffenen Betrieben muss bei der Umstellung auf eine klimafreundliche und nachhaltige Produktionsweise finanziell unter die Arme gegriffen werden.

Zu Özdemirs Zielen gehört auch die Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel. Wenn die Verbraucherinnen und Verbraucher auf der Verpackung nachlesen können, unter welchen Bedingungen das Tier gehalten wurde, würden mehr Menschen auf Produkte mit besserer Tierhaltung

zurückgreifen, so die Hoffnung. Für die landwirtschaftlichen Produzenten lohne es sich dann mehr, auf bessere Bedingungen für die Tierhaltung zu setzen. „Wenn im Supermarkt-Flyer mit der Herkunft geworben wird, statt mit dem Sonderpreis, dann haben alle etwas davon“, so der Minister in einem Interview. Das sei auch eine Frage der Wertschätzung der Landwirte.

In einem ersten Schritt soll das Fleisch von Schweinen gekennzeichnet werden, anschließend soll zügig die Erweiterung auf andere Tierarten folgen. Nachdem sich die Kennzeichnungspflicht zunächst auf Lebensmitteleinzel- und -großhandel, Bedientheken, Fachgeschäfte und den Onlinehandel erstreckt, soll sie zügig auch auf die Gastronomie und verarbeitete Produkte erweitert werden. Wichtig sei ebenfalls, dass die Transortwege sichtbar gemacht werden, denn das bilde einen Baustein für einen klimagerechten Konsum.

Zuletzt hat Cem Özdemir auch mit seinem geplanten Verbot von Werbung für zuckerhaltige Süßigkeiten und andere Dickmacher, die sich direkt an Kinder wendet, Aufmerksamkeit erregt. Ein Plan, mit dem er erneut Zustimmung findet, aber auch auf Kritik stößt. Ohnehin gehen seine Maßnahmen zur Ernährungswende den Einen zu weit, den Anderen hingegen nicht weit genug.

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Cem Özdemir Für einen

Mammutaufgabe für Robert Habeck

energiewende

Mit einem Paket von Maßnahmen will der grüne Minister für Klimaschutz und Wirtschaft die Wende hin zu den Erneuerbaren Energien schaffen.

Text: Armin Fuhrer Foto: Nikola

Mit der Bildung der Ampelregierung nach der letzten Bundestagswahl wurde ein neues Superministerium geschaffen: das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie. Das Ziel der Regierung mit diesem großen Haus und seinen umfassenden Kompetenzen ist es, zwei wichtige Politikbereiche – die sich häufig gegenüberstehen – zu verbinden: den Klimaschutz und die Wirtschaftspolitik. Die Klimapolitik soll durch das neue Ministerium den Stellenwert bekommen, den sie nach Meinung von Klimaschützern und Kritikern der vorherigen Bundesregierung nicht hatte. Zu diesen Kritikern gehörten auch die Grünen, die mit Robert Habeck inzwischen selbst den für den Klimaschutz zuständigen Minister stellen.

Weite Teile der Mobilität, der Wärmeversorgung und Industrie würden künftig mit Strom geführt werden. Und die Hauptlast der Erzeugung werde durch Wind- und Solarenergie getragen.

Schon die Vorgängerregierung aus Union und SPD hatte ein Paket mit Maßnahmen für die Energiewende und den Klimaschutz verabschiedet. Nach einer erfolgreichen Klage vor dem Bundesverfassungsgericht trug Karlsruhe der früheren Regierung auf, die Maßnahmen zu verschärfen. Jetzt lautet das Ziel mit Blick auf die Erneuerbaren Energien, dass ihr Anteil bis 2030 deutschlandweit bei 80 Prozent liegen soll. 2045 sollen es schließlich ganze 100 Prozent sein.

Das ist ein ambitioniertes Vorhaben angesichts der Tatsache, dass der Anteil

hierzulande Ende vergangenen Jahres bei gerade einmal knapp 45 Prozent lag. Gleichwohl lobt Minister Habeck die bereits gemachten Fortschritte. Deutschland habe inzwischen das „Tal der Tränen” durchschritten, verkündete der Grünen-Politiker kürzlich. „Wir sind noch lange nicht durch. Aber wir haben große Gesetze gemacht, etliche große und kleine Stellschrauben gedreht, um Verfahren zu vereinfachen, Bürokratie schrittweise hinter uns zu lassen und schneller zu werden. Überall haben wir Bremsen gelöst.“

Nicht zuletzt muss zudem der Ausbau des Stromnetzes beschleunigt werden, denn ohne diesen schnelleren Ausbau ist die Energiewende nicht umsetzbar.

Das ist auch dringend nötig, denn erschwerend kommt hinzu, dass der Bedarf an Strom in den nächsten Jahren und Jahrzehnten stark steigen wird. „Von 550 Terawattstunden heute rechnen wir mit einem Anstieg wegen E-Mobilität und Wärmepumpen vor allem bis auf 700/750 Terawattstunden 2030, und das können dann 2045 gut und gerne 1000 Terawattstunden sein“, sagte Habeck im Februar während der Auftaktsitzung der Plattform Klimaneutrales Stromsystem (PKNS). Weite Teile der Mobilität, der Wärmeversorgung und Industrie würden künftig mit Strom geführt werden. Und die Hauptlast der Erzeugung werde durch Wind- und Solarenergie getragen.

Es ist also nur konsequent, wenn vor diesem Hintergrund die Erneuerbaren Energien jetzt von der Ampel-Regierung als „überragend öffentliches Interesse“ eingestuft werden. Das bedeutet, dass sie in Planungsprozessen Vorrang vor anderen abzuwägenden Interessen haben. Als einen wichtigen Schritt hat die Bundesregierung im April 2022 mit dem sogenannten Osterpaket die nach ihren Angaben größte energiepolitische Gesetzesnovelle seit Jahrzehnten verabschiedet.

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz 2023 (EEG) werde erstmals konsequent auf das Erreichen des 1,5-Grad-Pfades nach dem Pariser Klimaschutzabkommen ausgerichtet, lobt sich Habecks Ministerium selbst. Das EEG legt dabei höhere Ausbauziele für Wind- und Solarenergie als bisher fest und es gebe der Erneuerbaren Energie einen gesetzlichen Vorrang.

Um den Anstieg der Erneuerbaren wie geplant hinzubekommen, müssen Windund Solarenergie dreimal so schnell ausgebaut werden, wie bisher. Geplant ist unter anderem, die Windenergie auf See bis 2030 auf mindestens 30 Gigawatt (GW) steigen zu lassen. Fünf Jahre später sollen es 35 GW sein und 2045 mindestes 70 GW. Die Ziele für die Windenergie an Land sind sogar noch größer. Geplant ist, dass die Leistung schrittweise um jährlich zehn GW wachsen soll. Bis 2030 sollen auf diese Weise 115 GW erreicht sein. Mit dem „Wind-an-Land-Gesetz“ verpflichtet der Bund die Länder, zwei Prozent ihrer Fläche für den Bau von Windenergieanlagen zur Verfügung zu stellen – das ist vier Mal so viel, wie nach Angaben Berlins bislang faktisch zur Verfügung standen. Die Ausbauraten bei Solaranlagen sollen um 22 GW pro Jahr steigen und 2030 bei 215 GW liegen.

Habeck weiß, dass sein Ministerium diese Ziele nur erreichen kann, wenn es eine Reihe von weiteren Maßnahmen umsetzt. Daher werden vor allem die komplizierten und zeitaufwendigen Planungs- und Genehmigungsverfahren, die den Ausbau verzögern, entrümpelt und beschleunigt. Als wichtiger Punkt wird gesehen, dass die Kommunen mehr am Ertrag beteiligt werden sollen. Auch das Engagement von Bürgerenergiegesellschaften wird erleichtert. Nicht zuletzt muss zudem der Ausbau des Stromnetzes beschleunigt werden, denn ohne diesen schnelleren Ausbau ist die Energiewende nicht umsetzbar.

Das Ziel der Regierung ist ambitioniert: Bis 2045 soll Deutschland eines der ersten klimaneutralen Länder der Welt werden. Das bedeutet nach den Worten Habecks: „Wir müssen Produktionskapazitäten für Erneuerbare Energien in Deutschland und Europa stärken.“ Doch einen Punkt betont der Minister auch: Die Versorgung von Wirtschaft und Bürgern mit Strom muss zu jeder Zeit gewährleistet und bezahlbar sein.

fakten

Das Ausbauziel für Windenergie auf See steigt bis 2030 auf mindestens 30 Gigawatt (GW), bis 2035 sollen mindestens 40 GW und bis 2045 mindestens 70 Gigawatt erreicht werden.

Um das zu erreichen, hat das BMWK eine Offshore-Realisierungsvereinbarung mit den norddeutschen Bundesländern und NRW sowie den Übertragungsnetzbetreibern 50Hertz, Amprion und TenneT geschlossen.

Hürden beim Ausbau Erneuerbarer Energien

Der Ausbau Erneuerbarer Energien schützt nicht nur das Klima, sondern trägt erheblich zur Versorgungssicherheit bei. Doch derzeit stockt der Ausbau. Was es braucht, um die Energieversorgung klimaneutral zu gestalten, sind attraktive Investitionsbedingungen und Investitionssicherheit. Darüber hinaus ist ein Turbo bei den Genehmigungen neuer Windenergieanlagen gefragt. Und natürlich braucht es geeignete Flächen. Sie sind der Schlüssel für eine dezentrale Energieversorgung, von der auch Grundeigentümer und Kommunen profitieren. Flächeneigentümer müssen darauf vertrauen können, dass ihnen die Bereitstellung von Flächen langfristige Perspektiven bieten, sozusagen als zweites Standbein.

Im Jahre 2030 sollen mindestens 80 % des Stroms in Deutschland aus Erneuerbaren Energien stammen. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es deutlich mehr Tempo und Sicherheit. Tempo bei Ausweisung von geeigneten Flächen für Windenergieanlagen wie auch bei den komplexen Planungs- und Genehmigungsverfahren. Hier bewegt sich derzeit erfreulicherweise einiges. Für den Aufbau einer sicheren, zuverlässigen Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen braucht es Investitionssicherheit. Darüber hinaus möchten wir bei Alterric unseren Partnern wie Kommunen oder Landeigentümern die finanzielle Sicherheit geben, von der Energiewende zu profitieren, etwa durch die sogenannte Kommunalabgabe, verschiedene Beteiligungsmodelle oder zuverlässige Pachteinnahmen.

Text: Julia Butz

Foto: Timo Lutz Werbefotografie

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„Für den Aufbau einer sicheren, zuverlässigen Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen braucht es Investitionssicherheit.”
Um in Zukunft eine stabile und sichere Stromversorgung zu gewährleisten, müssen auch die Stromnetze an die veränderte Erzeugungsstruktur angepasst werden. Peter Klug, Leiter Projektentwicklung Deutschland bei der Alterric GmbH

Die Digitalisierung des Agrarsektors

digitalisierung

Tradition und Moderne müssen sich nicht ausschließen: Die Agrarwirtschaft entwickelt sich als Vorreiter rasant zu einer digitalisierten Branche

Text: Julia Butz

Foto: Tima Miroshnichenko/pexels

Geringerer Einsatz von Dünger, Pflanzenschutzmitteln und Energie, Verbesserungen des Tierwohls, Steigerung von Nachhaltigkeit und Produktivität, Arbeitszeiteinsparung und -erleichterung: Das sind laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft für die Landwirte die größten Nutzen der Digitalisierung.

Informatik und Elektronik prägen den landwirtschaftlichen Alltag der Nahrungsmittelproduktion bereits seit vielen Jahren: Digitale Anwendungen ermöglichen die punktgenaue Ausbringung von Dünger und Pflanzenschutzmitteln, miteinander kommunizierende High-

Wissenspotenzial durch Datengenerierung

machen sich immer mehr Betriebe zunutze.

tech-Landmaschinen säen, pflegen und ernten und Unterstützungen wie die tierspezifische Datenerfassung, digital gesteuerte Melkmaschinen oder Klimaführungssysteme im Stall sorgen für mehr Tierwohl. Drohnen überwachen den Pflanzenbestand aus der Luft und schützen über Wärmebild-Lokalisierung junge Rehe vor der Heuernte; WetterApps und Datenmanagementsysteme helfen die komplexen und dynamischen Produktionsbedingungen bei Ernte und Bodenbearbeitung zu terminieren. Durch moderne Hard- und Software werden auch die Verbindungen zwischen Traktor und Anbaugerät optimiert und logistisch eingebunden. Als einer der ersten Branchen hat sich die Landwirtschaft GPS-Daten zunutze gemacht, die für Traktoren und selbstfahrende Erntefahrzeuge den Fahrweg optimieren und somit Treibstoff einsparen.

All diese Prozesse werden durch die Erfassung, Analyse und Sortierung von Daten ermöglicht und haben letztendlich dasselbe Ziel: eine Datengenerierung, die Wissen bringt. Ein Wissenspotenzial, das sich immer mehr Betriebe zunutze machen, um dank datenbetriebener Entscheidungshilfen aufwendige analoge und manuelle Prozesse effizienter zu gestalten und Abläufe,

die über die Nahrungsmittelproduktion hinausgehen, von Vertrieb bis Marketing zu optimieren. Die Anwendungsgebiete reichen von E-Commerce-Plattformen mit angeschlossenen Warenwirtschaftssystemen und Logistiksteuerung bis zu Customer-Relationship-Management-Systemen.

Gleichzeitig wird laut der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft der Ausbau von Datenschutz und Datensicherheit sowie mehr Transparenz bei der Big-Data-Analyse gefordert, um die durch die digitale Erfassung aller im Produktionsprozess gesammelten Betriebs- und Geschäftsdaten des Landwirtes zu schützen. Begrüßt wird hingegen die Transparenz der Produktionsverfahren und infolgedessen ermöglichte Rückverfolgbarkeit für den Verbraucher, die zu mehr Vertrauen und Wertschätzung für die Landwirtschaft führe.

Um digitale Technologien noch stärker und auch für kleinere Betriebe und Nebenerwerbslandwirte in der Praxis zu verbreiten, ist in den vorwiegend ländlichen Regionen der Ausbau der digitalen Infrastruktur notwendig, ebenso wie eine entsprechende Ausbildung und Beratung für den Einsatz und die Investitionen in die modernen Technologien.

Nach einer Bitkom-Studie aus dem Jahr 2022 ist die Mehrheit überzeugt, dass die Digitalisierung die Zukunft der Landwirtschaft sichert, denn nur dank ihr sei es möglich, die Herausforderungen der Ertragssicherung bei weniger Einsatz von Chemikalien und gleichzeitiger Schonung von Umwelt und Klima für eine stark wachsende Weltbevölkerung bewältigen zu können.

Informatik und Elektronik prägen den landwirtschaftlichen Alltag seit vielen Jahren.

fakten

8 von 10 Betrieben nutzen digitale Techniken , 83 % sehen die aus ihrer Sicht hohen Investitionskosten und 46 % mangelnde Digitalkompetenz als Hemmnis. 92 % betonen das Einsparpotenzial von Dünger und Pestiziden. 96 % wünschen sich einen besseren Breitbandausbau und 80 % höhere Fördergelder.

Quelle: Bitkom-Studie 3/2022

LANDWIRTSCHAFT Eine unabhängige Kampagne von Contentway 28
Nach der Bitkom-Studie (3/2022) ist die Mehrheit überzeugt, dass die Digitalisierung die Zukunft der Landwirtschaft sichert, denn nur dank ihr sei es möglich, die Herausforderungen der Ertragssicherung für eine stark wachsende Weltbevölkerung bewältigen zu können.

Zukunftssichere Energieversorgung: CWF und SPM bündeln Kompetenzen für PhotovoltaikFreiflächenanlagen und landwirtschaftliche Doppelnutzung

Die CWF GmbH und die SPM GmbH sind zwei Unternehmen, die unter einem Dach arbeiten und eine ideale Symbiose darstellen. Während die CWF GmbH, die im Jahr 2009 gegründet wurde, sich auf die Lieferung von hochwertigen Unterkonstruktionen für Photovoltaik Freiflächenanlagen spezialisiert hat, ist die SPM GmbH, die 2017 gegründet wurde aber über 15 Jahre Erfahrung mitbringt, als Generalunternehmer für die Planung, Beratung, Bescha ung und den Bau von schlüsselfertigen PV Freiflächenanlagen tätig. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, eine nachhaltige, kosteneffiziente und zukunftssichere Energieversorgung auf Basis erneuerbarer Energien aufzubauen. Mit Herzblut und Leidenschaft setzen sie sich täglich für die Energiewende ein und bieten maßgeschneiderte Lösungen für jedes Projekt an.

Ihr Fokus liegt auf dem Bau von Photovoltaik Freiflächenanlagen, die eine Leistung von 1 bis 200 MWp erreichen können. Ein besonderes Highlight der beiden Unternehmen ist das von ihnen neu entwickelte V1SOL-Agri-System, eine clevere Lösung für die landwirtschaftliche Doppelnutzung von Flächen. Mit diesem System können Flächenkonkurrenzen von Lebensmittel- und Stromproduktion vermieden werden, indem der Ertrag sowohl durch Nahrungsmittel als auch durch Stromernte erzielt wird. Dadurch wird nicht nur die Flächenversiegelung reduziert, sondern auch der Platzbedarf für den Ausbau von Solaranlagen minimiert. Der hohe Stromertrag wird durch eine Ost-West-Ausrichtung der Module und die stärkere Bodenreflexion im Winter optimiert. Die senkrecht

stehenden Module verursachen zudem keinen Spiegele ekt.

Neben dem V1SOL-Agri-System bieten CWF und SPM gängige hochwertige Systeme im ein- (Vario-KS) und zweiFußsystem (Vario Smart) mit allen Modultypen und Auslegungsvarianten an. So können sie für jede Art von Projekt die passende Lösung anbieten und garantieren eine hohe Qualität der Anlagen.

Die Unternehmen tragen somit nicht nur zur Energiewende bei, sondern auch zur Förderung der Landwirtschaft und zur Schonung der begrenzten Ressourcen. Gleichzeitig scha en sie neue Arbeitsplätze und sorgen für Gewerbesteuereinnahmen in den Gemeinden.

Doppelnutzung

Flächenkonkurrenz von Lebensmittelund Stromproduktion vermeiden

Ertrag durch Nahrungsmittelund Stromernte

Weniger Flächenversiegelung

Weniger Flächenknappheit

Effizienter und hoher Stromertrag durch Ost-West-Ausrichtung +

Effizient auch im Winter (stärkere Bodenreflexion) +

Gewerbesteuer einnahmen (Gemeinde) +

Fläche nur 1% überbaut

Kein Spiegeleffekt durch senkrecht stehende Module

ADVERTORIAL
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+ + Abbildungen V1 SOLsind nichtMaßstabsgerecht Warum www.cwf-gmbh.de www.s-p-m-gmbh.de

Düngen ohne Pestizide im Sinne der Natur

düngemittelverordnung

Die Zeit drängt und die Fenster schließen sich bald, um einem drohenden Ökozid auch durch umweltschädliche

Düngemittel noch rechtzeitig auszuweichen.

Das neue europäische Düngemittelrecht ist am 16. Juli 2022 in Kraft getreten. Und sie trifft die Landwirtschaft in einer Zeit, wo durch den Ukraine-Krieg, die Inflation und die explodierenden Energiepreise alle Betriebe und die Lieferketten unter großem Druck stehen. Durch den zunehmenden Düngermangel und die steigenden Preise für Kunstdünger greifen die Betriebe gerade wieder verstärkt auf Gülle zurück und es verwunderte im Hochsommer kaum, dass der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Bernhard Krüsken, dazu äußerte: „Wenn der mineralische Dünger teurer und knapper wird, gewinnen alle organischen Stickstoffquellen an Wert und Attraktivität.“ Viele Landwirtschaftsbetriebe kaufen an regional organisierten Güllebörsen und Gülle wird alles andere als umweltfreundlich über lange Strecken an ihre Bestimmungsorte transportiert. Ohne mineralischen Stickstoffdünger drohten 2023 dem DBV zufolge Einbußen bei der Ernte von 20 bis 25 Prozent. In Deutschland werden knapp drei Millionen Tonnen Dünger jährlich auf den Feldern ausgebracht und die Hälfte davon ist Kunstdünger.

Welche Veränderungen bringt das neue europäische Düngemittelrecht nun für alle Beteiligten? Für die Landwirte ermöglicht sie vor allem eine größere Produktauswahl an Düngemitteln, die ihnen in Zukunft die Arbeit erleichtern soll. In der EU-Düngeprodukteverordnung sind neben den mineralischen Düngemitteln und Kalkdüngemitteln auch organische und organisch-mineralische Düngemittel, Bodenverbesserungsmittel, Kultursubstrate, Hemmstoffe, Biostimulanzien und Mischungen genannt. Allerdings werden

Online Artikel

diese in sogenannte „Produktfunktionskategorien (PFC)“ und die Ausgangsstoffe für die Herstellung in sogenannte „Komponentenmaterialkategorien (CMC)“ eingeteilt und tragen neue Bezeichnungen und Kennzeichnungen, um sie nach Mindestgehalten an Nährstoffen, Löslichkeiten und Höchstgehalten an Schadstoffen besser unterscheiden zu können. Sinn des Ganzen ist ein sorgfältigerer und verantwortungsvollerer Umgang mit Düngemitteln. Es muss nun auch genau genannt werden, welche Stoffe für die Herstellung bestimmter EU-Düngeprodukte verwendet werden dürfen. Eine lange Reihe anderer Stoffe wird dagegen ausgeschlossen. Darunter fallen zum Beispiel bestimmte Abfälle.

Ein wichtiges Ziel der EU-Düngeprodukteverordnung ist es, die Vermarktung von Recyclingdüngern zu ermöglichen. Dazu gehören etwa Phosphat-Düngemittel, die aus der Verbrennung von Klärschlamm gewonnen werden. Auch der Einsatz von Pflanzenkohlen aus verschiedenen organischen Ausgangsstoffen wird über die EU-Düngeprodukteverordnung nun verbessert geregelt.

Für die Landwirte wird es zunächst nicht einfach sein, sich in dem ganzen Dschungel neuer Bezeichnungen und Kategorisierungen zurecht zu finden, aber die Zielrichtung ist ja auch in ihrem Sinne. Zumindest können alle nun sicher sein, dass die Hersteller von Düngemitteln weit stärker als früher verpflichtet werden, ihre Produkte zu zertifizieren und durch sogenannte Konformitätsbewertungsverfahren von Konformitätsbewertungsstellen notifizieren lassen. Tatsächlich ist in diesem Bereich allerdings trotz der Verabschiedung der neuen europäischen Düngemittelverordnung noch nicht alles endgültig geregelt. So wird zum Beispiel noch an Vorgaben für Analysemethoden, tierische Nebenprodukte, technische Dokumentation und Wirksamkeitsprüfungen gearbeitet. Zudem ist auch die Liste der Ausgangsstoffe („CMC“) und die an sie geknüpften Bedingungen noch nicht endgültig.

Die Vermeidung chemischer Pestizide und der Wille zu einer umfassenden Renaturierung wird jedoch von allen begrüßt. Und obwohl das Ziel, bis 2030 in der EU die Verwendung chemischer Pestizide auf die Hälfte zu reduzieren, zugegeben hoch gesteckt ist, müssen wir noch viel weiter in die Zukunft blicken und uns für die Wiederherstellung von Europas geschädigter Natur einsetzen. Der Exekutiv-Vizepräsident der EU-Kommission, Frans Timmermans, sagt ja zu Recht: „Wir Menschen sind auf die Natur angewiesen. Für die Luft, die wir atmen, für das Wasser, das wir trinken, für das Essen, das wir zu uns nehmen – um zu überleben. Ohne Natur geht auch in der Wirtschaft nichts. Die Klima- und die Biodiversitätskrise bedrohen die Grundlagen des Lebens auf der Erde.“ Und die Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Stella Kyriakides, ergänzt: „Wir müssen den Einsatz chemischer Pestizide verringern, um Boden, Luft und Lebensmittel und so letztlich die Gesundheit der Menschen in der EU zu schützen. Zum ersten Mal wird der Einsatz von Pestiziden in öffentlichen Gärten und auf Spielplätzen verboten und damit sichergestellt, dass wir alle im Alltag weniger damit in Berührung kommen. Die Gemeinsame Agrarpolitik wird Landwirte über einen Zeitraum von fünf Jahren finanziell unterstützen, damit sie alle infolge der neuen Vorschriften anfallenden Kosten decken können. Wir werden niemanden im Stich lassen.“

fakten Mit der neuen Düngeprodukteverordnung wird die bisherige Verordnung (EG) Nr. 2003/2003 abgelöst und bringt Änderungen für die Hersteller und Anwender auf dem europäischen und deutschen Düngemittelmarkt mit sich. Noch im Lager befindliche EG-Düngemittel dürfen aber zunächst noch verkauft und angewendet werden.

Mehr Miteinander im Artenschutz

Im Interesse des Arten- und des Klimaschutzes muss es gelingen, Land- und Forstwirtschaft, Tourismus und Industrie großflächig in Einklang zu bringen. Dr. Volker Böhning , Präsident des Deutschen Jagdverbandes (DJV), im Gespräch.

Tekst: Theo Hoffmann

Foto: John Erfurt/unsplash

Auf dem Bundesjägertag sagten Sie vor Kurzem, dass Klimaschutz nicht gegen Artenschutz ausgespielt werden dürfen. Wie meinen Sie das? Wir begrüßen grundsätzlich den Ausbau Erneuerbarer Energien. Sie reduzieren CO2-Emissionen und fördern die Unabhängigkeit von fossilen Ressourcen. Allerdings müssen etwa bei der Planung großer Solar- oder Windparks Wanderachsen und Zugrouten von Tieren freigehalten werden. Zugunsten der Windkraft wurde erst kürzlich der Mindestabstand von solchen Anlagen zu Brutplätzen seltener Vögel teilweise halbiert. Der besonders sensible Schwarzstorch wurde sogar aus der Prüfliste gestrichen. Das sehen wir sehr kritisch. Weitere Herausforderungen gibt es beim Waldumbau und in der Landwirtschaft.

Auch zwischen Jagd und Landwirtschaft knirscht es zuweilen. Welche Konflikte sind das?

Grundsätzlich sind wir Partner der Landwirte. Nachwachsende Rohstoffe vom Feld mögen gut sein für den Klimaschutz. In puncto Artenvielfalt gibt es Konflikte. Aus Mais wird beispielsweise Biogas produziert. Er wächst inzwischen auf einem Viertel der landwirtschaftlichen Fläche in Deutschland. Das Wildschwein profitiert, seltene Arten wie Feldlerche oder Feldhamster leider nicht. Sie benötigen ungenutzte Ackerfläche, sogenannte Brachen. Doch diese Flächen sind in 15 Jahren von 9.000 auf 3.000 Quadratkilometer geschrumpft. Alternativen sind Wildpflanzen für die Biogasproduktion. Sie ersetzten den Mais und bieten Deckung und Nahrung für seltene Tiere. Zudem schützen sie Boden und Grundwasser...

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LANDWIRTSCHAFT Eine unabhängige Kampagne von Contentway 30

Präzisionslandwirtschaft punktet

einblick

Präzise arbeiten und die Umwelt schützen: Precision Farming wird in Zeiten von Nachhaltigkeit für die Landwirtschaft immer wichtiger.

Text: Julia Butz

Foto: Johny Goerend/unsplash

Bedarfsgerechte Düngung, gezielte Aussaat, Unkrautbekämpfung – in der Präzisionslandwirtschaft steht die möglichst optimale Flächennutzung im Fokus. Precision Farming hilft, die Unterschiede des Bodens und Ertragsfähigkeit innerhalb eines Feldes zu berücksichtigen und dadurch wertvolle Betriebsmittel einzusparen –nicht nur in Fragen der Nachhaltigkeit und immer strengeren Grenzwerten des Gesetzgebers, sondern auch in Zeiten von Energie- und Beschaffungskrisen für die Landwirtschaft immer wichtiger. Zudem lässt sich der Anteil landwirtschaftlicher Nutzflächen nicht beliebig

Gesetzliche Bestimmungen brauchen neue Maßnahmen für den Pflanzenschutz.

Wie lässt sich ohne Bodenbearbeitung eine Zwischenfrucht bei gleichzeitiger Nutzung der schützenden Strohschicht etablieren?

erweitern, sondern ist bedingt durch Klimawandel und demografische Entwicklungen eher rückläufig. Umso wichtiger, die zur Verfügung stehenden Flächen so effizient wie möglich zu nutzen.

Das computergestützte Sammeln von Daten und Kartieren von Ackerflächen ist für die Landwirtschaft zwar nicht neu, nur kann dies heute sehr viel präziser geschehen. Die Voraussetzung für das Teilflächenmanagement auf dem

Acker schaffen in der Regel sensorgesteuerte Navigationssysteme und GPS-Empfänger. Die Informationen der Beschaffenheit einzelner Feldteile aus Sensortechnik, Satellitendaten und hochauflösenden, dreidimensionalen Bodenkarten werden gebündelt und für die zielgerichtete Bewirtschaftung an den Bordcomputer des Traktors übertragen. Jede Anbaufläche wird dabei auf den Zentimeter genau erfasst, die Qualität einzelner Feldteile per digitaler Analyse charakterisiert und der Nährstoffbedarf jeder Pflanze dokumentiert. TelematikLösungen sorgen für die Übertragung der gesammelten Daten, die Vernetzung der Maschinen (Traktoren, Geräte, Sensoren) untereinander und dessen optimale Steuerung.

zenschutzmittel werden sehr viel gezielter ausgebracht: Die Düsen der Feldspritzen lassen sich einzeln steuern, berücksichtigen die jeweilige Feldbeschaffenheit und vermeiden Überspritzungen. Dank modernster Kamerasysteme wird sichtbar, welche Pflanze Nährstoff- oder Schutzbedarf hat und exakt nur dort wird ein Mittel ausgegeben.

Precision-Farming-Technologien werden ebenso zur Bestimmung von Fruchtbarkeit und Funktionalität des Bodens sowie Ertragsabschätzungen und Erfassung der Auswirkungen des Klimawandels eingesetzt.

Die Inhaltsstoffe des biologischen Düngers werden bei der Gülleausbringung mittels hochmoderner Sensorik genauestens bestimmt und präzise auf den jeweiligen Menge- und Nährstoffbedarf der Pflanze abgestimmt. Über den computergesteuerten Düngerstreuer erhält jede Pflanze exakt die Dosis, die sie benötigt. Unter- oder Überdüngungen werden verhindert und das Grundwasser ist keiner weiteren Belastung durch mögliche Überdüngungen ausgesetzt. Auch Pflan -

Innovatives Aussaatverfahren

von Ernteresten, als auch die gezielte Ausbringung und Bedeckung des Saatgutes in einem Arbeitsgang, ohne vorher eine Bodenbearbeitung durchführen zu müssen.

Zwischenfrüchte stellen eine wichtige Nahrungsquelle für das Bodenleben dar, schützen den Boden durch ober ächlichen Aufwuchs vor Erosionsereignissen und bilden durch eine intensive Durchwurzelung gleichzeitig eine krümelige Bodenstruktur. Zusätzlich werden Nährsto e für den Anbau der nächsten Hauptkultur konserviert. O mals entwickelt sich der Zwischenfruchtbestand trockenheitsbedingt gar nicht oder erst sehr spät und nur lückenha . Dies kann dazu führen, dass sich Ausfallgetreide der vorherigen Ernte oder Unkräuter durchsetzen. Um die gewünschten positiven E ekte einer Zwischenfrucht erzielen zu können, ist eine frühzeitige Aussaat nach der Ernte essenziell. Landwirte stehen dabei vor der Herausforderung, Zwischenfrüchte strategisch sinnvoll unter Verwendung möglichst zeit- und kostensparende Techniken anzubauen und dabei die jeweilige Vegetationszeit und verfügbare Bodenfeuchte je Witterung optimal auszunutzen. Der Spezialist für Ernterestmanagement Müthing ermöglicht mit dem COVERSEEDER sowohl die Bearbeitung

Müthing GmbH & Co. KG Soest

Im vorderen Bereich des COVERSEEDER be ndet sich der Striegelbalken, der die Ernterestverteilung in Längsrichtung verbessert und durch Ankratzen der Bodenober äche etwas Feinerde erzeugt, welches später die Keimung des Saatgutes begünstigt. Ein mit Hammerschlegeln bestückter Rotor trennt Stoppeln bodennah ab, saugt das gesamte Material von der Ober äche und zerkleinert es. Die gesamte Bodenober äche und auch der Saathorizont wird so für die Aussaat sauber und frei von Ernteresten geräumt. Die Säschiene legt das Saatgut als Breitsaat gleichmäßig und ächendeckend auf der geräumten Bodenober äche ab, um anschließend von der au ereiteten organischen Masse bedeckt zu werden. Von der Prismenwalze angedrückt, wird für Bodenschluss und optimale Keimbedingungen gesorgt.

Damit werden zwei Arbeitsgänge, Ernterestmanagement und die Aussaat der Zwischenfrüchte zu einem Arbeitsschritt vereint und infolgedessen eine frühzeitige Etablierung und maximale Nutzung der Vegetationszeit ermöglicht.

Die Au ereitung von Ernteresten mit dem COVERSEEEDER bietet einen weiteren Vorteil: Durch einen hohen Schnitt der Getreidehalme kann die Leistung der zur Ernte eingesetzten Mähdrescher gesteigert werden, da weniger organisches Material in Form von Stroh die Maschine passieren muss. Die Ernterestzerkleinerung der höheren Stoppelreste geschieht durch den COVERSEEEDER. Die Nachzerkleinerung der Erntereste bietet zusätzlich den Vorteil, dass diese besser vom Bodenleben umgesetzt werden können und somit das Übertragungspotenzial von P anzenkrankheiten sinkt.

Eine kostene ziente Aussaat und ein ganzjährig möglicher zusätzlicher Einsatz für Mulch- und P egearbeiten im Ackerbau und Grünland unterstützen jeden landwirtscha lichen Betrieb in der Verbesserung seiner Wirtscha lichkeit.

Precision-Farming-Technologien werden ebenso zur Best immung von Fruchtbarkeit und Funktionalität des Bodens sowie Ertragsabschätzungen und Erfassung der Auswirkungen des Klimawandels eingesetzt. Der Einsatz von Sensoren macht es auch möglich, die Futterausgabe im Stall zu automatisieren, genauer zuzuteilen und die Qualität je nach Bedarf des einzelnen Tiers oder einer Gruppe anzupassen. Präzisionsfütterung, über die sich außerdem die Effizienz der Nährstoffverwertung messen und optimieren lässt.

Was kommt als Nächstes? Digital Farming wird als gesteigerte Entwicklungsstufe der Präzisionswirtschaft prognostiziert, bei dem alle Abläufe und Akteure entlang der gesamten Produktions- und Wertschöpfungskette miteinander vernetzt sind.

Die zukunftsweisenden Müthing Vario-Mulchgeräte stehen für ein hervorragendes Arbeitsergebnis. In Zusammenarbeit mit Technologiepartnern aus Wissenschaft und Forschung, sowie Kunden aus vielen Ländern, werden kontinuierlich neue Produkte entwickelt, die Landwirtschaft und Nachhaltigkeit kombinieren. www.muething.com

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– PARTNER CONTENT
MÜTHING
Müthing COVERSEEDER im Einsatz. Die Hauptkomponenten des COVERSEEDER bestehen aus einem vorlaufenden Striegel (1), dem Rotor (2) mit variabler Gegenschneide (3), der Säschiene (4) und einer Prismenwalze (5).

Doppelter Nutzen durch Agri-PV

flächeneffizienz

Agri-PV gilt als innovative Lösung und Erfolgsmodell für den Energiesektor und kann dazu beitragen, Flächenkonflikte zu lösen.

Text: Julia Butz

Foto: Green Voltaics Energy/unsplash

Agri-Photovoltaik (Agri-PV) ist eine Technologie, bei der Solarzellen auf landwirtschaftlichen Flächen installiert werden, um sowohl Strom als auch Nahrungsmittel oder andere Agrarprodukte zu produzieren. Die Idee dahinter ist, dass die Landwirtschaft auf die Fläche unter und um die Solarpaneele herum ausgelegt wird, um die Fläche doppelt zu nutzen und so den Landverbrauch zu reduzieren. Die Kombination von Solarstromproduktion und Landwirtschaft ermöglicht den Landwirten auf begrenztem Raum mehrere Einkommensquellen zu erschließen, Strom zu sparen bzw. für die Eigenversorgung zu generieren und gleichzeitig dazu beizutragen, den Bedarf an Flächen für die Energieerzeugung zu reduzieren.

Die Solarzellen werden entweder über den Pflanzen installiert, um nur einen Teil des Tageslichts durchzulassen oder in der Nähe der Pflanzen aufgestellt, um den Schattenwurf zu minimieren. In einigen Agri-PV-Systemen wird über integrierte Bewässerungssysteme Regenwasser unter den Solarzellen gesammelt. So sind die Pflanzen Witterungsbedingungen wie Extremtemperaturen, starken Regenfällen, Hagel oder Wind nicht mehr unmittelbar ausgesetzt und die Verwendung schützender Chemikalien und Pestizide kann reduziert werden. Zudem wird der Boden vor Erosion und Austrocknung geschützt. Insbesondere vor dem Hintergrund der aufgrund des Klimawandels zunehmenden Wetterextreme, profitieren Kulturpflanzen und Böden durch die Vorteile von Teilverschattung, Hagel- und Frostschutz und geringerer Verdunstung von Agri-PV. Durch den Verzicht von Schutzfolien kann zudem der damit verbundene Plastikeintrag in den Boden reduziert werden.

Man unterscheidet zwischen hochaufgeständerten Anlagen und bodennahen

Anlagen. Bodennahe Anlagen sind meist senkrecht aufgestellte Module, die maximal zwei Meter über dem Boden angebracht und auf der Vorder- und Rückseite mit einem Solarmodul ausgestattet sind. Der große Vorteil bodennaher Anlagen liegt darin, auch für kleinere Grün- oder Ackerflächen genutzt werden zu können. Sie eignen sich für die Einfriedung von Nutztieren oder um im Sinne der Biodiversität Blühstreifen zu setzen.

Hochaufgeständerte Anlagen gehören zu den gängigen Anlagetypen, allerdings liegen die Investitionskosten durch aufwendigere Unterkonstruktionen höher als bei Bodenanlagen und auch höher als bei klassischen PV-Freiflächenanlagen. Die Solarpaneele einer Agri-PV sind so hoch angebracht, dass selbst Landmaschinen hindurchfahren und landwirtschaftliche Nutztiere sich darunter frei bewegen können und sie überdies auch hohen Pflanzen Schutz bietet. Bei der Planung einer Anlage ist es wichtig zu beachten, dass die Ausrichtung mit der der Bearbeitungsrichtung durch den Landwirt übereinstimmt. Beispiele aus der landwirtschaftlichen Nutzung haben gezeigt, dass es für die Fahrer von Landmaschinen vor allem zu Beginn nicht immer einfach ist, die Abstände zwischen den Metallgestängen richtig einzuschätzen und dazwischen zu manövrieren.

Alle Modelle lassen einen Teil des Lichts durch, schützen aber gleichzeitig vor zu starker Sonneneinstrahlung. Daher eignet sich Agri-PV besonders für Kulturen, die eine hohe Empfindlichkeit gegenüber direkter Sonneneinstrahlung haben und im Schatten von Solarzellen angebaut werden können, wie Gemüse und Obst. Allerdings kann der Anteil der Sonneneinstrahlung je nach technischer Ausführung und Architektur der Anlage unterschiedlich ausfallen. Bauhöhe, -größe und Lichtdurchlässigkeit der Module können an die Bedürfnisse einer Kulturart angepasst werden, entsprechend stark variieren die Investitionskosten. Auch...

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erneuerbare energien

Die EU will die Erneuerbaren in ein starres Korsett zwängen, kritisiert BBE-Präsidentin Simone Peter. Ihr Verband präsentiert einen Gegenvorschlag

Text: Armin Fuhrer

Foto: Jerry Zhang/unsplash

Die Energiewende hat Fahrt aufgenommen, aber das Tempo müsse weiter beschleunigt werden, fordern Vertreter von Verbänden und Klimaschützer. Ein Blick in die kürzlich veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamts zum in Deutschland im Jahr 2022 erzeugten Strom macht tatsächlich deutlich, dass es noch viel zu tun gibt. Denn die klimaschädliche Kohle war auch im vergangenen Jahr der wichtigste Energieträger für die Stromerzeugung hierzulande. 33,3 Prozent des in Deutschland erzeugten und ins Netz eingespeisten Stroms stammten aus Kohlekraftwerken.

Im Jahr zuvor waren es 30,2 Prozent, so dass statt einem erhofften Rückgang sogar ein Anstieg zu verzeichnen ist. Das hängt mit dem durch den Ukraine-Krieg ausgelösten Zwang zusammen, weggebrochene russische Gasimporte auszugleichen.

Immerhin gibt es aber auch Licht am Energiehimmel, denn auch der Anteil der Windenergie stieg und liegt jetzt bei 24,1 Prozent (nach 21,6 Prozent im Vorjahr). Insgesamt stammten von den 509 Milliarden in Deutschland produzierten und eingespeisten Kilowattstunden Strom noch 53,7 Prozent aus konventionellen Energieträgern, der Anteil der Erneuerbaren lag bei 46,3 Prozent. Das bedeutet, dass es in der Gesamtbilanz eine leichte Verschiebung zugunsten der Erneuerbaren gab. Gleichwohl ist noch ein weiter Weg bis zur Erreichung der 80-Prozent-Marke, die die Bundesregierung als Ziel bis 2030 festgelegt hat. Und es bleiben dafür weniger als sieben Jahre.

Eine wichtige Rolle für den weiteren Anstieg der Erneuerbaren spielt die Frage, wie der Strommarkt der Zukunft gestaltet sein wird. Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energien (BEE) richtet ihren Blick daher auf die Diskussionen über ein neues Strommarktdesign, das derzeit auf EU- und Bundesebene diskutiert wird. Ziel sei es, einen neuen Rahmen zu schaffen, um der systemsetzenden Rolle der Erneuerbaren stärker Rechnung zu tragen als bisher. Ebenso solle ihre Finanzierung nachhaltig gesichert, zugleich die gesamtgesell-

schaftlichen Kosten gedämpft und nicht zuletzt eine intelligente Koppelung der Sektoren Strom, Wärme, Kälte, Mobilität und Industrie gefördert werden.

Die Herausforderungen sind also vielfältig. Und Simone Peter betont einen weiteren Punkt: „Künftig müssen hohe Mengen an fluktuierendem Strom aus Photovoltaik- und Windenergieanlagen integriert und Anreize für eine Flexibilisierung von Stromangebot und -nachfrage gesetzt werden“. So könnten die Erneuerbaren mehr Systemverantwortung übernehmen und erhebliche betriebs- und volkswirtschaftliche Vorteile generieren, schrieb sie kürzlich in einem Beitrag für das „Handelsblatt“.

In diesem Zusammenhang kritisiert die BBE-Präsidentin die Vorschläge der EU-Kommission zum Strommarkt der Zukunft. Sie bauten in wesentlichen Aspekten auf den Beschlüssen zur Gewinnabschöpfung im Rahmen der Strompreisbremse auf. Verträge sollen zu vorab vereinbarten Preisen, auch Mindestpreise und Höchsterlöse, festgelegt werden (sogenannte Contracts for Difference, CfD). In Auktionen vereinbaren Versorger und Regulierer einen sogenannten strict price für die erwartete Lebensdauer der Anlagen. Diese Überlegungen lehnt Simone Peter ab: „Gerade erst in den Markt entlassen, würden Erneuerbare so wieder in ein starres Korsett gezwungen. Es besteht die Gefahr, dass bei Geboten in Ausschreibungen höhere Risiken eingepreist werden und damit volkswirtschaftliche Kosten steigen.“

Als Forderung setzt die BBE-Präsidentin dagegen: „Der künftige Strommarkt muss berechenbar bleiben und darf sich nicht an unvorhergesehen Marktpreisschwankungen orientieren.“ Eine Studie des BEE empfiehlt daher, die die derzeitige zeitgebundene Förderung erneuerbarer Energien über 20 Jahre auf eine Mengenförderung über die Betriebslaufzeit umzustellen. Dadurch könnte zu jeder Zeit die benötigte Energie geliefert werden – ein einfacher und kurzfristig umsetzbarer Ansatz, der zudem kostenneutral sei. So werde der Strommarkt mit smarten Energien fit für die Zukunft. Das aber sei notwendig, um das Ziel von 80 Prozent erneuerbarem Strom bis 2030 erreichen zu können und dabei gleichzeitig die Vollversorgung mit erneuerbaren Energien in allen Sektoren zu gewährleisten.

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„Der Strommarkt muss berechenbar bleiben“
Agri-PV steigert die Flächeneffizienz und ermöglicht den Ausbau der PV-Leistung bei gleichzeitigem Erhalt fruchtbarer Ackerflächen.

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Die Landwirtschaft der Zukunft ist digital

digitalisierung

Die Transformation erfasst mehr und mehr Felder, Ställe und Gewächshäuser, erklärt der Experte Andreas Schweikert vom Branchenverband Bitkom.

Text: Armin Fuhrer Foto: Shutterstock

Die Landwirtschaft gilt allgemein als ein etwas konservativer Industriezweig. Können Sie das mit Blick auf den Stand der Digitalisierung bestätigen?

Nein, gar nicht. Ich nehme sie im Gegenteil als sehr innovationsfreudig und technologieoffen wahr. Das ist aber eigentlich auch gar nicht überraschend, denn man muss sich nur vor Augen halten, wie Landwirtschaft vor 50 oder 60 Jahren aussah und das mit heute vergleichen – man erkennt sofort, dass sich sehr viel getan hat. Das kann man auch an Zahlen ablesen: 1960 hat ein Landwirt 17 Personen ernährt, heute sind es mehr als 130. Eine solche Steigerung bekommt man nur hin, wenn man neue Technologien einsetzt. Und in diese Entwicklung gehört auch die Digitalisierung.

Wie sieht es denn mit der Digitalisierung auf dem Feld aus?

Eine Bitkom-Umfrage aus dem vergangenen Jahr ergab, dass 80 Prozent der Landwirtinnen und Landwirte bereits digitale Technologien einsetzen. Das ist schon sehr viel. Es gibt allerdings sehr große Unterschiede. Unter solche Technologien fallen niedrigschwellige Agrar-Apps zum Wetter-Check oder auch die Digitalisierung des Büros, zum Beispiel Software zur Dokumentation von Maßnahmen auf dem Schlag. Ebenso wird aber die teilflächenspezifische Ausbringung von Dünge- und

Pflanzenschutzmitteln möglich.

Sie erfordert eine Kombination verschiedener digitaler Anwendungen.

Was verbirgt sich dahinter?

Das bedeutet, dass man ein Feld nicht mehr als homogene Fläche ansieht, sondern erkennt, dass sich Bodenqualität, Nährstoffgehalt und Ertragspotenzial innerhalb der Fläche stark unterscheiden können. Früher ging der Landwirt oder die Landwirtin einfach mit dem Pflanzenschutzmittel großflächig über das Feld. Heute gibt es dafür sehr gute Technologien. So können über Satellitenbilder Karten erstellt werden, die anzeigen, wie das Feld an unterschiedlichen Stellen beschaffen ist. Die Landwirtin bzw. der Landwirt speist diese in die hochmoderne Landmaschinen, zum Beispiel einen Düngerstreuer oder eine Pflanzenspritze, ein, die mit den Daten die notwendigen Mengen automatisiert in den unterschiedlichen Bereichen zielgenau ausbringen.

Welche Vorteile hat so ein modernes Verfahren?

Es spart Kosten und für die Umwelt ist das ein bedeutender Fortschritt. Denn weil man das Pflanzenschutzmittel viel gezielter einsetzt, muss man auch deutlich weniger ausbringen, nämlich bis zu 90 Prozent. Bei Düngemittel beträgt die Einsparung rund zehn Prozent. Diese Technologien sind viel komplizierter als eine App. Man benötigt die Software und die Landmaschine, die die Daten umsetzt, den GPS-gesteuerten Traktor, der exakt die vorgegebene Spur einhält und die automatische Dokumentation der Arbeitsvorgänge. Solche Technik nutzen laut unserer Umfrage immerhin bereits rund ein Viertel der landwirtschaftlichen Betriebe. Das ist schon gut, aber wir müssen noch deutlich besser werden.

Sind auch Roboter auf dem Feld vorstellbar?

Ja. Das Thema Agrarroboter hat in den letzten Jahren sehr stark an Fahrt gewonnen. Es ist derzeit noch offen, in welche Richtung die Geschäftsmodelle gehen werden. Denkbar ist die Digitalisierung des Anbaugeräts, zum Beispiel der Säoder Erntemaschinen. Das kann man sich wie kleine Agrarroboter vorstellen, die auf dem Feld herumfahren und autonom arbeiten. Ebenso gibt es bereits die ersten Modelle von fahrerlosen Traktoren. Gehen wir vom Feld ins Gewächshaus und in den Kuhstall. Wie sieht es hier in Zukunft aus?

Gewächshäuser werden in Zukunft weitgehend menschenleer sein, denn auch hier werden Roboter die Arbeit erledigen. In den Ställen ist die Digitalisierung schon weit vorangeschritten. Weil die Arbeitsprozesse indoor und kontrolliert stattfinden, können viele Prozesse automatisiert werden. Melkroboter sind beispielsweise

„Landwirtinnen und Landwirte können über Sensoren viele Daten erheben und mit ihnen arbeiten. So kann beispielsweise ein abnormes Bewegungsprofil oder Essverhalten einer Kuh festgestellt werden, das auf eine angehende Krankheit hindeuten kann.“

heute schon im Einsatz. Sie entlasten den Betrieb und sind für Landwirtinnen und Landwirte eine enorme Arbeitserleichterung, da sie für den Melkvorgang selbst nicht mehr aktiv werden müssen. Ebenso gibt es Roboter, die den Mist wegmachen.

Sind Daten wichtig?

Landwirtinnen und Landwirte können über Sensoren viele Daten erheben und mit ihnen arbeiten. So kann beispielsweise ein abnormes Bewegungsprofil oder Essverhalten einer Kuh festgestellt werden, das auf eine angehende Krankheit hindeuten kann. Das ermöglicht es, früh zu reagieren, um den Ausbruch möglicherweise zu verhindern und so den Einsatz von Antibiotika zu vermeiden.

Die Digitalisierung von Feld, Stall und Gewächshaus ist kein Selbstzweck. Worin liegen die wichtigsten Vorteile?

Einer der Haupttreiber ist der Fachkräftemangel, weil durch die Digitalisierung erheblich weniger Menschen benötigt werden. Ebenso ermöglicht sie mehr Nachhaltigkeit und einen effizienteren Einsatz von Ressourcen und fördert die dringend notwendige Agrarwende mit weniger klimaschädlichen Gasen und reduzierter Umweltbelastung. Daher müssen wir die Digitalisierung der Landwirtschaft unbedingt weiter vorantreiben.

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„Das Thema Agrarroboter hat in den letzten Jahren sehr stark an Fahrt gewonnen.“
„Gewächshäuser werden in Zukunft weitgehend menschenleer sein, denn auch hier werdenRoboter die Arbeit erledigen“, so Schweikert.

Qualität ernten, präzise dokumentieren:

Der Feldhäcksler als schlagkräftiger und digital vernetzter Alleskönner in der Biomasseernte

In Deutschland sind aktuell mehr als 9.000 Biogasanlagen in Betrieb, die mit fast 6.000 Megawatt Leistung eine essenzielle Säule der Erneuerbaren Energien stellen. Für die Ernte der Biomasse braucht es schlagkräftige Technik – aber auch Smart Farming Technologien.

Ist es windstill und bewölkt, schlägt die Stunde der Biogasanlagen: Sie produzieren Strom und Wärme unabhängig von den Wetterbedingungen – verlässlich und grundlastfähig. Mehr als 30.000 Terrawattstunden Wärme und Strom wurden 2022 für die deutschen Abnehmer erzeugt, davon etwa die Hälfte als Strom-Grundlast und 2 GW als so genannte flexible Strombereitstellung.

Betrieben werden die Anlagen mit Reststoffen, beispielsweise Gülle aus der Tierhaltung sowie mit direkt eingelagerten Rohstoffen. Dazu gehören Maissilagen, ergänzt um Biomasse von gehäckseltem Grünroggen, Gras und Silphie. „Biogasanlagenbetreiber sind sehr anspruchsvoll, wenn es um die Qualität der eingelagerten Biomasse geht“, weiß Georg Döring, Produktmanager JAGUAR bei der CLAAS Vertriebsgesellschaft mbH und verantwortlich für Deutschland, Benelux und die Schweiz. „Hier spielt der Feldhäcksler viele seiner Vorteile aus!“ Neben der Schlagkraft – bis zu 350 Tonnen Frischmasse pro Stunde – ist

das die Flexibilität. „Im Gegensatz zu anderen Ernteverfahren ist der Feldhäcksler universell einsetzbar, egal ob Gras, Grünroggen, Mais oder andere Rohstoffe“, so Döring weiter. „Zudem lassen sich sehr kurze Schnittlängen realisieren. Das vergrößert die Angriffsfläche für Mikroorganismen und erhöht die Gasausbeute. Dazu stellen unsere Kunden die Häcksellänge oft auf 3,5 bis 5 mm ein. Ladewagen können da in der Grasernte nicht mithalten. Und bei der Maisernte kommen wir mit sehr hoher Kornaufbereitung an die Stärke – also den wichtigsten Energieträger der Maispflanze – ran.“

Doch auch wenn die Biomasse den Weg über die Tierproduktion geht, sind die Vorteile des Feldhäckslers gefragt. „Für die Fütterung von Milchkühen oder in der Bullenmast werden wiederum längere Schnittlängen verlangt, bis hin zu SHREDLAGE® mit 20 bis 30 mm. Hierbei sollen aber alle geernteten Maiskörner aufgeschlossen werden, da sie sonst unverdaut ausgeschieden werden. Dafür ist im Feldhäcksler der Corncracker zuständig, den wir in mehreren unterschiedlichen Varianten für den JAGUAR anbieten. Der klassische Sägezahncracker MCC CLASSIC eignet sich mit gleicher Zahnpaarung eher für Schnittlängen bis 12 mm und mit unterschiedlicher Zähnezahl bis zu 20 mm, während unser MCC SHREDLAGE® mit Spiralnut-Profil von unter 20 bis 30 mm Schnittlänge eine kompromisslose Aufbereitung von Maiskörnern und Restpflanze bietet. Für ein breites Schnittlängenspektrum von 3,5 bis 30 mm haben wir den MCC MAX mit einzigartigem Design durch einzelne Ringsegmente im Programm, der sowohl reibt wie auch schneidet und abschert.“

Heißt: Für die Biomasseproduktion kommen vor allem bei kurzen Schnittlängen

der MCC CLASSIC und der MCC MAX zum Einsatz, während für die Ernte von Mais als Futter im kürzeren Häcksellängenbereich vorrangig der MCC CLASSIC und bei mittleren und längeren Schnittlängen der MCC MAX und vor allem der MCC SHREDLAGE® Verwendung finden. „Passend dazu muss natürlich die richtige Häckseltrommel eingebaut sein“, so Döring. „Je kürzer die Schnittlänge und je höher auch die abgeforderte PS-Leistung ist, umso mehr Messer werden benötigt. Mit unserer V-42 mit 42 Messern können wir bis zu 3,5 mm kurz schneiden, mit der V36, V28 und der V24 werden zwischen 3,5 und 22 mm erreicht, bei halbem Messerbesatz bis über 30 mm.“

Doch Hardware ist nur eine Seite der Medaille in der Biomasseernte. Immer wichtiger werden digitale Lösungen für die Erfassung und Dokumentation von Ertrag und Inhaltsstoffen. CLAAS kann den JAGUAR für diesen Zweck mit modernsten Technologien ausrüsten. „Will ich genau messen und dokumentieren, so geht das heute nur mit dem Feldhäcksler“, erklärt Thomas Anzer, Digital Business Produktmanager bei der CLAAS Vertriebsgesellschaft mbH. „Über die Auslenkung der Vorpresswalzen am JAGUAR, das QUANTIMETER, wird die Erntemenge erfasst, allerdings zunächst nur als Rohdaten. Denn um zu wissen, die hoch die Trockenmasse ist, benötige ich einen NIR-Sensor, also Nahinfrarotspektroskopie, für die Bestimmung des Feuchtigkeitsgehalts. Den integrieren wir im Auswurfkrümmer, also dort wo das Erntegut auf das Transportfahrzeug übergeben wird.“

Zusammen mit den Daten des QUANTIMETER erhält der Kunde die genaue Erntemenge als Frisch- und Trockenmasse. Diese kann zum Beispiel der Lohnunternehmer als Datengrundlage für die spätere Abrechnung seiner geleisteten Arbeit heranziehen. „Wir sind aber schon

einen Schritt weiter. Denn der NIR-Sensor erfasst auch Inhaltsstoffe wie Rohprotein, Stärke oder Rohzucker, Rohfaser und Rohasche. Und dank GPS-Erfassung und TELEMATICS bzw. 365FarmNet kann ich die Daten teilflächenspezifisch erfassen und kartieren“, so Anzer weiter. „Dadurch kann eine genaue und nachhaltige Düngeplanung für die Folgefrucht erstellt werden. Dort wo viel Masse mit hohen Proteingehalten geerntet wurde, wird später auch mehr gedüngt als in Bereichen mit wenig Ertrag und geringen Proteingehalten.“ Und noch mehr als das: „Geht es um die Futterproduktion, so wissen unsere Kunden durch die NIR-Messung genau, wieviel Energie sie für die Milchoder Fleischproduktion sie aus der geernteten Biomasse, also dem Grundfutter, erzeugen können, und wieviel Kraftfutter zugekauft werden muss. Und möchte der Kunde mehr über die Sauberkeit des Ernteguts erfahren, lohnt ein Blick auf die analysierte Rohasche, die den Grad der Verschmutzung anzeigt.“

Aus Daten werden also Informationen als wertvolle Entscheidungsgrundlage, um Ressourcen zu schonen und präziser sowie effizienter zu arbeiten. „Wir bei CLAAS betrachten landwirtschaftliche Prozesse als Ganzes“, fasst Georg Döring zusammen. „Wenn wir eine Maschine verkaufen, so denken wir immer die betrieblichen Abläufe, Datenmanagement, Abrechnung und Nachhaltigkeitsaspekte mit. Während sich betriebliche Rahmenbedingungen wie Betriebsstruktur oder Art des genutzten Farm Management Systems unterscheiden, sind externe Rahmenbedingungen beispielsweise durch die Düngeverordnung vorgegeben – wobei auch hier beispielsweise hinsichtlich Roter Gebiete Besonderheiten zu beachten sind. Dafür entwickeln wir Lösungen, die unseren Kunden die tägliche Arbeit mit diesen vielfältigen Aufgaben erleichtern.“

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JAGUAR – der Weltmarktführer
Seit
50 Jahren begeistert der
JAGUAR von CLAAS Kunden auf der ganzen Welt. Entdecken auch Sie das einzigartige Corncracker Konzept, effizienzsteigende Technologien wie DYNAMIC POWER und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten – bis hin zum JAGUAR TERRA TRAC mit grünlandtauglichem Halbraupenkonzept. www.claas.de/produkte/technologien/shredlage
„Biogasanlagenbetreiber sind sehr anspruchsvoll, wenn es um die Qualität der eingelagerten Biomasse geht.“

Wir verbinden

LAND & TECHNIK

Seit 1906 ist Krone untrennbar mit der Landwirtschaft verbunden. Mit Menschen, die im Rhythmus der Natur ihre Felder bestellen. Wir mähen, schwaden, häckseln und pressen. Wir verbinden Land und Technik. Und gemeinsam holen wir das Beste aus Ihrer Ernte raus.

#KRONE CTED

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