Eine unabhängige Kampagne von Contentway Welt | März 2025
MODERNES BAUWESEN, LANDWIRTSCHAFT UND FUTURE FOODS
Innovationen für eine nachhaltige Zukunft


Partner Content | PETA Deutschland
PETA ZEIGT SCHLACHTHÖFE AN
Tiertötung ist eine Straftat. Ausnahmsweise kann ein „vernünftiger Grund“ dies rechtfertigen. Töten für Ernährungszwecke ist kein vernünftiger Grund.
Partner Content | Autodesk
EINE NEUE ÄRA DES LERNENS
Talentlücken schließen: Die Zukunft der Bildung liegt in der nahtlosen Integration von Technologie und Pädagogik.
Großes Interview | Modernes Bauwesen
„DIE SMART CITY IST EINE ART ENTWICKLUNG“
Die intelligente Stadt bedeutet viel mehr als Digitalisierung und KI, findet der renommierte Düsseldorfer Architekt Christoph Ingenhoven.
Großes Interview | Landwirtschaft
QUALITÄTSPRODUKTE STATT
PAPIERKRAM: WIE DIE EU DEN AGRARSEKTOR STÄRKEN WILL
Landwirte sollen sich auf das konzentrieren können, was sie am besten können – hochwertige Lebensmittel produzieren. Welche Maßnahmen die EU ergreift, erklärt EU-Kommissar für Landwirtschaft und Ernährung Christophe Hansen im Interview.
Großes Interview | Future Foods
„DIE ERNÄHRUNGSWENDE
DAUERT ZWEI GENERATIONEN“
Alternative Proteinquellen werden unsere Ernährung nachhaltig verändern. Godo Röben über Lehren aus großen Wenden, die Rolle der Politik – und seine Liebe zur Currywurst.
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AUSGABE #174
Account Manager:
Rojan Tajbakhsch, Jacqueline Bräuer, Lukas Fengler, Mira Khanna
Geschäftsführung: Nicole Bitkin, Jessica Bruns
Head of Content & Media Production:
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Redaktion und Grafik:
Aileen Reese, Nadine Wagner, Caroline Strauß, Negin Tayari
Text:
Katja Deutsch, Thomas Soltau, Kirsten Schwieger, Nadine Wagner, Chan Sidki-Lundius, Julia Butz, Katharina Petzholdt, Gunnar von der Geest, Christian Kolb, Jakob Bratsch, Luisa Riek, Silja Ahlemeyer
Coverfoto:
unsplash, PETA Deutschland e.V., Presse/ autodesk
Distribution & Druck:
Die Welt, 2025, Axel Springer SE Contentway
Wir erstellen Online- und Printkampagnen mit wertvollen und interessanten Inhalten, die an relevante Zielgruppen verteilt werden. Unser Partner Content und Native Advertising stellt Ihre Geschichte in den Vordergrund.
Die Inhalte des „Partner Content“ und „Hotspot Highlight“ in dieser Kampagne wurden in Zusammenarbeit mit unseren Kunden erstellt und sind Anzeigen.
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Web: www.contentway.de
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Modernes Bauwesen
4. Dr. Christine Lemaitre, DGNB
8. Fachkräftemangel
9. Zertifizierte Baustoffe
10. Prof. Dr.-Ing. Joaquín Díaz, THM
16. Hadi Teherani & Payam Hazin
Landwirtschaft
18. Simon Michel-Berger, agrarheute
20. Stallmanagement
20. Tammo Gläser, LandTechnikVideos
22. Christophe Hansen, EU-Kommissar
23. Theresa Schmidt, BDL
Modernes Bauwesen, Landwirtschaft und Future Foods
Unsere Welt befindet sich im Wandel –und mit ihr drei zentrale Branchen, die unsere Gesellschaft prägen. In dieser Publikation beleuchten wir, wie neue Technologien, Nachhaltigkeitskonzepte und innovative Lösungen diese Bereiche transformieren und welche Herausforderungen sie mit sich bringen.
Modernes Bauwesen
Die Baubranche steht vor großen Veränderungen. Sie kämpft mit Produktivitätsengpässen, steigenden Anforderungen an Werkstoffe und einem akuten Fachkräftemangel – insbesondere, da sie von kleinen Unternehmen geprägt ist. Zukunftstechnologien wie BIM, Automatisierung, 3D-Druck und smarte Baustoffe könnten Abhilfe schaffen, doch es fehlt an Personal. Wie kann Deutschland dieser Entwicklung entgegenwirken?
Neben technologischen Fortschritten spielen nachhaltige Baustoffe eine entscheidende Rolle. Zertifizierungen schaffen Orientierung und geben einen Überblick über gesundheitlich unbedenkliche, ressourcenschonende Materialien. Doch nicht nur Baustoffe, sondern vor allem die richtige Bauweise beeinflusst die Langlebigkeit von Gebäuden. Versicherungen bieten dabei finanzielle Sicherheit für Verzögerungen oder fehlerhafte Konstruktionen.
Smart Cities setzen indes auf intelligente Infrastrukturen, um Ressourcen effizienter zu nutzen und den urbanen Raum nachhaltiger zu gestalten. Auch der Systembau wird immer wichtiger, um Kosten zu senken und Prozesse zu optimieren.
Landwirtschaft
Die Landwirtschaft steht vor einem Wendepunkt. Mit dem Regierungswechsel in Deutschland wächst die Hoffnung auf tiefgreifende Reformen. Besonders die Verknüpfung von Energiewende und Landwirtschaft bietet enormes Potenzial – doch bürokratische Hürden bremsen Innovationen oft aus.
KI, Automatisierung und Digitalisierung revolutionieren die Branche, doch wie weit ist die Landwirtschaft in Deutschland und Europa wirklich? Und wie krisensicher ist unsere Versorgung? Der Europaabgeordnete Christophe Hansen gibt einen Ausblick auf die Zukunft der Landwirtschaft. Zudem werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Fachmessen 2025, die Innovationen und Trends in den Mittelpunkt stellen.
Future Foods
Wie werden wir in Zukunft essen? Die Ernährungstrends der kommenden Jahre bringen Vielfalt, ohne die klassische Lebensmittelproduktion abzulösen. Regionalität, Saisonalität und frische, gesunde Lebensmittel stehen dabei weiterhin hoch im Kurs. Gleichzeitig gewinnen Tiefkühlprodukte und schnelle Gerichte an Bedeutung – nicht zuletzt, weil Schockfrostung wertvolle Vitamine erhält und das moderne Leben nach flexiblen Lösungen verlangt.
Ob innovative pflanzliche Produkte, nachhaltige Lebensmittelproduktion oder neue Geschmackserlebnisse – die Zukunft des Essens ist abwechslungsreich und vielversprechend.
Wir wünschen viel Freude beim Lesen!
Future Foods
24. René Püchner, Lebensmittelverband
26. Regionaler Genuss
28. Stefano Zarella, Influencer
28. Dr. Matthias Riedl, Diabetologe
34. Tiefkühlkost
Auch in dieser Ausgabe:

Thomas Kirmayr, Geschäftsführer der FraunhoferAllianz Bau und Leiter des Mittelstand-Digital Zentrum Bau
Seite 6

Theresa Schmidt, Vorsitzende im paritätisch besetzten Vorstand des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL)
Seite 23

Stefano Zarella, Influencer, Foodblogger & Kochbuchautor
Seite 28
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Lösungen für die Baubranche

Die viel zu geringe Bautätigkeit in Deutschland deckt den steigenden Wohnraumbedarf der wachsenden Bevölkerung nicht annähernd. Experten warnen, dass bis 2027 knapp 830.000 Wohnungen fehlen könnten, vor allem in Ballungszentren und im bezahlbaren Segment. Der Zuzug von Menschen in Metropolen ist ungebrochen.
Für Unternehmen, Wohnungsbau‑ gesellschaften und Investoren er schweren die hohen Baukosten, lang wierige Genehmigungsverfahren, strenge Umweltauflagen und auch der Fachkräfte mangel die Realisierung neuer Projekte.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen und den Bau von Wohnraum spürbar anzu kurbeln, sind innovative Lösungen gefragt. Nur durch ein Zusammenspiel aus Politik und Wirtschaft, die neuartige Baukonzepte ermöglichen, lässt sich der Wohnraumman gel langfristig bewältigen und resultierende soziale Spannungen vermeiden.
Dr. Markus Mayer, Partner bei Simon Kucher & Partners – Strategy & Marke ting Consultants, erläutert im Interview Herausforderungen und Chancen für Unternehmen der Baubranche:
Herr Dr. Mayer, welche Trends werden das Bauen in den kommenden drei bis fünf Jahren beeinflussen?
Laut unserer aktuellen Studie mit über 1.500 Experten entlang der Bauwertschöp fungskette wird die Baubranche beson ders von Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz der Gebäude geprägt sein. Darauf liegt auch das Augenmerk von För derungen und Gesetzgeber, siehe Heizungs gesetz. Dies ist zunächst positiv zu bewer ten, denn dadurch wird der CO2 Ausstoß reduziert und Gebäudenutzer profitieren von geringeren Betriebskosten. Doch der Bau energieeffizienterer Gebäude steigert die Baukosten für Bauherren und Investo ren und fördert damit nicht die Bautätig keit. Maßnahmen wie serielles Bauen, ver

einfachte Bauvorschriften, Digitalisierung und Automatisierung der Planungs und Bauprozesse, die geeignet wären, Baukosten zu senken, wurden in unserer Studie als weniger wichtig eingestuft. Insofern ist zu befürchten, dass wir uns zu wenig damit beschäftigen, wie schneller, einfacher und effizienter gebaut werden kann, um unsere Neubauziele zu erreichen.
Wie lassen sich Baukosten senken?
Die Kernfrage muss lauten: Wie lassen sich Baukosten senken, ohne die Energie effizienz zu vernachlässigen? Optimierte Planung, serielle Bauweisen, industrielle Vorfertigung und andere Hebel bieten gro ßes Potenzial, um beispielsweise die Kosten eines Baus zu senken. Nicht nur in Fernost zeigen Projekte, wie vorgefertigte Baugrup pen direkt auf der Baustelle einsatzfähig ge macht werden. Zudem könnte Bauen nach vereinfachten Vorschriften, wie es beim Gebäudetyp E der Fall ist, erhebliches Ein sparpotenzial bieten – ebenso wie klarere Abläufe und weniger Änderungen wäh rend des Bauprozesses. Dem steht aber die weitverbreitete Praxis „anbieten zu kleinem Preis und Geld verdienen über Nachträge“ gegenüber. Einheitlichere Bauvorschriften und schnellere Genehmigungen wären hilfreich, doch auch die Branche selbst kann mit Digitalisierung und effizienteren Prozessen zur Lösung beitragen.
Was sollten Unternehmen tun, um der derzeitigen Nachfrageflaute zu begegnen?
Laut unserer Studie blicken Firmen mit einem hohen Anteil an nachhaltigem, taxonomiekonformem Umsatz optimis
tischer in die Zukunft und erwarten eine schnellere Erholung – also Unternehmen, die heute bereits Verfahren anwenden, die dazu geeignet sind, die EU Klimaziele 2050 zu erreichen. Auffällig ist: Unter nehmen mit mehr als 30 bis 40 Prozent taxonomiefähigem Umsatz sehen Inno vationen wie serielles Bauen oder neue Baustoffe als Chance, während andere sie eher als Risiko betrachten. Die Bau branche sollte jetzt neue Ansätze testen, ihr Angebot erweitern und sich stärker entlang der Wertschöpfungskette integrie ren. Die Studienergebnisse suggerieren, dass Unternehmen, die diesen Weg bereits eingeschlagen haben, trotz des schwierigen Marktumfeldes in der Lage sind, für sich Wachstum zu generieren – und sich somit selbst aus der Baukrise herauszuarbeiten.
Wie unterstützt Simon-Kucher Kunden aus der Baubranche?
Simon Kucher steht für Commercial Excellence und profitables Wachstum. Seit über 35 Jahren unterstützen wir Unterneh men im Bausektor – von Mittelständlern bis zu Weltkonzernen – entlang der gesam ten Wertschöpfungskette. Wir analysieren

Die Baubranche sollte jetzt neue Ansätze testen, ihr Angebot erweitern und sich stärker entlang der Wertschöpfungskette integrieren.
die Value Proposition aus Kundensicht, identifizieren Wachstumspotenziale und verbessern so nachhaltig die Ertragslage. Wer langfristig wettbewerbsfähig bleiben will, sollte jetzt handeln.


Nachhaltiges Bauen als Gemeinschaftsaufgabe verstehen
EINLEITUNG
Wir beschäftigen uns seit 17 Jahren damit, das nachhaltige Bauen in sämtlichen Planungs- und Entscheidungsprozessen zu etablieren. Die Themen, die sich im Laufe der Jahre daraus ergeben haben, sind vielfältig. Einige haben sich bereits verstetigt und sind zum festen Bestandteil einer jeden Planung geworden. Das ist erfreulich und bestärkt unser Tun. Allerdings kommen auch immer neue Themen, mit denen es sich zu beschäftigen gilt, dazu. Das wird von vielen Beteiligten in der Bau- und Immobilienbranche als anstrengend und herausfordernd empfunden und das darf es auch sein. Wir plädieren dafür, die Chancen darin zu sehen, um ins Handeln zu kommen. Gerade in unserer eher trägen Branche tut es doch gut, Impulse wahrzunehmen, Abläufe zu überdenken und offen zu sein für Neues. Die Alternative wäre ein lähmender Stillstand, den wir uns gerade in der heutigen Zeit des allgemeinen Wandels nicht leisten können.
Foto: DGNB

Dass ein Umdenken stattfindet, merken wir eigentlich in allen Bereichen unseres Handelns. Der Zulauf in unserem Non-Profit-Verein ist groß, unsere Fort- und Weiterbildungsangebote sind ausgebucht und auch die Projektanmeldungen zur Gebäude- und Quartierszertifizierung haben sich vervielfacht. Nachhaltigkeit ist nicht mehr nur ein imageförderndes Beiwerk, sondern wird aus Überzeugung aber auch aus der Erkenntnis heraus angewandt, dass höher, schneller, weiter keine Option mehr darstellen. Die Transformation der Branche im Sinne einer zukunftsfähiggebauten Umwelt ist in vollem Gange. Das hat zur Folge, dass sich immer mehr Menschen ernsthaft mit Themen wie Ökobilanzierung, Zirkularität, Suffizienz und Bestandserhalt auseinandersetzen, sprechfähig sind und in einen ernst gemeinten Dialog treten.
Was bleibt, ist die Tatsache, dass die Prozesse beim Bauen lang sind. Umso wichtiger ist hier der fach- und gewerkeübergreifende Schulterschluss, um endlich schneller zu werden. Es sind bereits viele Lösungsansätze vorhanden und erprobt, die weitergedacht werden können. Wir plädieren stark dafür, das Rad nicht immer neu zu erfinden, sondern auf vorhandenem Wissen und, vielleicht noch wichtiger, auf vorhandenen Erfahrungen aufzubauen um den wachsenden Herausforderungen, verursacht durch Klimawandel, Ressourcenknappheit, Biodiversitäts- und Energiekrise gerecht zu werden. Nachhaltigkeit muss von Anfang an und von allen Beteiligten mitgedacht werden. Hier hilft der integrale Planungsansatz bei dem nicht nur der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes von der Planung über den Bau bis hin zu Betrieb und Rückbau betrachtet werden, sondern auch sämtliche Fachplanerinnen
Nachhaltigkeit ist nicht mehr nur ein imageförderndes Beiwerk, sondern wird aus Überzeugung aber auch aus der Erkenntnis heraus angewandt, dass höher, schneller, weiter keine Option mehr darstellen. Die Transformation der Branche im Sinne einer zukunftsfähig-gebauten Umwelt ist in vollem Gange.
und Fachplaner ab Projektstart an einem Tisch sitzen und auf Augenhöhe kommunizieren. Synergien werden dadurch erkannt und effizient sowie ohne Kostensteigerung umgesetzt.
Apropos Kosten: Neben neuen Themen und Erkenntnissen treffen wir auch auf immer neue Zielgruppen. Aktuell ist es der

Hilfe für
Finanzsektor, der in die Verantwortung rückt, Geldströme zur Förderung nachhaltiger Investitionen zu lenken. Und so schließt sich einmal mehr der Kreis, in dem alle Beteiligten eingebunden werden müssen, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen und eine lebenswerte Zukunft für alle Menschen auf der Erde zu garantieren.
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Weltweit sind über 120 Millionen Menschen auf der Flucht – vor Naturkatastrophen, Hunger und Gewalt. Aktion Deutschland Hilft steht ihnen zur Seite. Danke für Ihre Solidarität. Danke für Ihre Spende! Aktion-Deutschland-Hilft.de
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Singular GmbH und die Raum-K GmbH – Partner Content
Die Decke im Fokus
Raumwärme und Warmwasser sind die größten Energieverbraucher im Haus –etwa 70 Prozent entfallen auf die Raumwärme, rund 15 Prozent auf Warmwasser und weitere 15 Prozent auf Strom. Die Werte hängen stark vom Gebäudestandard ab: Während unsanierte Altbauten enorme Energiemengen benötigen, kommen Passivhäuser mit einem Bruchteil aus. Zudem beein� usst Elektromobilität zunehmend den Gesamtenergiebedarf.
Ein durchdachtes Energiekonzept sollte daher nicht nur die Gebäudetemperierung und den Stromverbrauch berücksichtigen, sondern auch den Mobilitätssektor einbeziehen. Dabei ist eine ganzheitliche Planung essenziell. Besonders wichtig ist eine netzdienliche Umsetzung, um eine Überlastung der Stromnetze durch elektrische Heizungen und E-Mobilität zu verhindern. Armin Bühler und Johann Hofmayr, Geschäftsführer der Singular GmbH, erläutern nachfolgend, wie Zimmerdecken den Energiebedarf von Gebäuden senken können.
Welche Rolle spielen die Zimmerdecken bei der Senkung dieses Energiebedarfs? Thermisch-aktivierte Zimmerdecken erwärmen durch Wärmestrahlung alle Bauteile im Raum, wodurch sich die Raumluft gleichmäßig aufheizt und Konvektion vermieden wird. Dadurch fühlt sich ein Raum mit 17° C Lufttemperatur ebenso behaglich an wie ein konvektionsbeheizter Raum mit 21° C, was den energetischen Aufwand um bis zu 30 Prozent im Vergleich zur Fußbodenheizung senken kann.
Zusätzlich ermöglichen die von Raum-K geprüften Klimadeckensysteme eine Reduktion der Heizwassertemperatur, wodurch der Energieaufwand zur Wärmeerzeugung um 20 - 30 Prozent sinkt. Massive Decken und Wände dienen zudem als thermische Speicher – ein Einfamilienhaus kann so bis zu 1,2 MWh Wärme speichern. Zusammen mit der Wärmepumpe bei Tagesbetrieb lässt sich der Stromverbrauch um ein weiteres Fünftel senken. Studien, wie das Fraunhofer-Projekt „Windheizung 2.0“ zeigen, dass Gebäude als Wärmespeicher genutzt werden können, um Überschussstrom aufzunehmen und Netzlasten auszugleichen.

Armin Bühler, Geschäftsführer der Singular GmbH

Was ist eine Klimadecke – und was eine Massivdecke?
Eine Klimadecke von Raum-K kann sowohl als Massiv- als auch als Trockenbaudecke ausgeführt werden. Massivdecken werden heute oft als Wärmespeicher genutzt, mit einer leichten Klimadecke darunter, die eine Gesamtaufbauhöhe von nur 6 cm hat. In Bürogebäuden kann die Decke tiefer abgehängt werden, um Platz für Installationen zu schaffen. Für ein energetisch optimiertes Gesamtsystem sind jedoch zusätzliche Komponenten erforderlich, da die Anforderungen je nach Gebäude, Lage und Ressourcen variieren. Typische Komponenten umfassen Wärmepumpen, Solarthermie, Photovoltaik (auch als PVT), Erdkollektoren, Abwärme aus der Industrie, Batteriespeicher und Phase-Change-Material (PCM). Häufi g werden Wärmepumpen, Solarthermie und Photovoltaik mit Refl exionsfolien kombiniert, um die Gebäudemasse dynamisch zu aktivieren.
Raum-K betrachtet alle verfügbaren Ressourcen, beginnend mit der Gebäudemasse, über Wärmequellen bis hin zur Nutzung von Umweltenergie. In Zusammenarbeit mit Partnern und Prof. Dr. Witzig von der FH Winterthur wurde mit der Simulationssoftware Polysun ein Modell entwickelt, das die energetische Situation eines Gebäudes abbildet. Durch die gezielte Anpassung von Komponenten kann ein autarkes Gebäude erreicht werden. Raum-K bietet eine zehnjährige Funktionsgarantie und sorgt somit für maximale Planungssicherheit für Kunden, Architekten und Projektentwickler.
Mehr dazu unter: www.raum-k.world
Neubau
Sanierung
Denkmalschutz

Massivdecken werden heute oft als Wärmespeicher genutzt, mit einer leichten Klimadecke darunter, die eine Gesamtaufbauhöhe von nur 6 cm hat.
Thermisch-aktivierte Zimmerdecken erwärmen durch Wärmestrahlung alle Bauteile im Raum, wodurch sich die Raumluft gleichmäßig aufheizt und Konvektion vermieden wird.


Systembaulösungen sind essenziell für die Zukunft der Bauindustrie
Thomas Kirmayr, Geschäftsführer der Fraunhofer-Allianz Bau und Leiter des Mittelstand-Digital Zentrum Bau, sieht großes Potenzial in Systembauteilen – für Effizienz, Kostenminimierung, Nachhaltigkeit und auch zur Abfederung des Fachkräftemangels.
Text: Katja Deutsch
Foto: Novila Misastra/unsplash, Presse/Fraunhofer Allianz Bau
Auch, wenn auf Baustellen heute noch ganz genauso gemauert wird wie vor 50 Jahren, befindet sich die Baubranche spürbar im Umbruch. „Die größten Veränderungen im Bauwesen betreffen derzeit Produktivität und Werkstoffe“, sagt Thomas Kirmayr, Geschäftsführer der Fraunhofer-Allianz Bau und Leiter des Mittelstand-Digital Zentrum Bau. „Das Bauen in Deutschland ist von vielen kleinen Unternehmen geprägt. Neue Bauweisen und Bausysteme könnten hier die Effizienz deutlich steigern. Gleichzeitig gibt es bereits große Fortschritte bei nachhaltigen Baustoffen, vor allem im Massivbau, wo CO₂-intensive Materialien durch innovative Lösungen ersetzt werden.“
Das größte Potenzial für nachhaltigeres Bauen sieht Thomas Kirmayr in innovativen Werkstoffen, die CO₂-Emissionen reduzieren. Möglich sind nämlich nicht nur klimaneutrale Baustoffe, sondern sogar CO₂-negative Baustoffe.
Besonders im Infrastrukturbau erwartet er, dass sich stabile Alternativen entwickeln, zudem sollte man zukünftige Gebäude an Klimawandelfolgen anpassen, beispielsweise als Puffer gegen Hitze und Starkregen in Innenstädten. Wird Klimaanpassung mit Biodiversität verknüpft, können

Thomas Kirmayr, Geschäftsführer der Fraunhofer-Allianz Bau und Leiter des Mittelstand-Digital Zentrum Bau
Materialien als von Bauweise und möglichen Fehlern ab. „Naturbasierte Baustoffe wie Holz oder Ziegel können Jahrhunderte überdauern, wenn sie korrekt verbaut werden“, so Thomas Kirmayr. Als wichtigeren Aspekt beurteilt er den Blick auf die Kreislaufwirtschaft: Statt „nur“ langlebige Materialien zu nutzen, rückt die Wiederverwendbarkeit in den Fokus, um Ressourcen effizienter zu nutzen.
Wird Klimaanpassung mit Biodiversität verknüpft, können Gebäude sogar mehrere ökologische Funktionen gleichzeitig erfüllen.
Gebäude sogar mehrere ökologische Funktionen gleichzeitig erfüllen. All diese Punkte führen zu grundlegenden Veränderungen der Branche.
Häufig steht der Gedanke der Langlebigkeit eines Gebäudes im Fokus, doch dessen Langlebigkeit hängt weniger von den
Systembaulösungen sind essenziell für die Zukunft der Bauindustrie, um Risiken zu minimieren, Produktivität zu steigern, Kosten zu senken und dem Fachkräftemangel zu begegnen. Doch anstatt rein auf vollständige Vorfertigung zu setzen, rät Thomas Kirmayr dazu, bestehende Strukturen zu nutzen, denn 95 Prozent der Bauausführung erfolgt in traditionellen Handwerksbetrieben. Eine vollständige Umstellung würde diese Strukturen verdrängen. Systembau hingegen integriert bestehende Betriebe, steigert deren Produktivität und ermöglicht effizientere Bau-, Montage- und Wartungsprozesse. Während industrielle Vorfertigung nur langsam wachsen kann, bietet der Systembau eine schnell umsetzbare Lösung, die Handwerk und Mittelstand einbindet.
Wie das aussehen kann, sieht man bereits im Fassaden-, Rohrleitungs- und Fenster-
Systemlösungen ermöglichen effiziente, handwerkerfreundliche Prozesse und können von Montagesystemen bis hin zu großflächigen Bausystemen funktionieren.
bau. „Systemlösungen ermöglichen effiziente, handwerkerfreundliche Prozesse und können von Montagesystemen bis hin zu großflächigen Bausystemen funktionieren. Sie werden entscheidend und notwendig sein, um den steigenden Anforderungen im Wohnungs-, Infrastruktur- und Sanierungsbau gerecht zu werden und dem Fachkräftemangel zu entgegnen“, prophezeit der Geschäftsführer der FraunhoferAllianz Bau.
„Wenn zum Beispiel ein Heizungssystem dank neuer Systemschnittstellen in Minuten statt Stunden montiert oder getauscht werden kann, profitieren alle“, sagt Thomas Kirmayr. Standardisierte Systeme würden Prozesse beschleunigen, Qualität sichern und können schnell und wirksam umgesetzt werden.

Auf der sicheren Seite

Carsten Simons, Geschäftsführer von LivEye, über die Vorzüge mobiler Videoüberwachung, den Einsatz von KI und Integrationsmöglichkeiten von BIM.
Baustellenkriminalität ist ein ernsthaftes Problem, das Bauunternehmen in ganz Deutschland betrifft. Täglich verschwinden wertvolle Materialien und teure Maschinen, was nicht nur finanzielle Verluste und erhöhte Versicherungskosten verursacht, sondern auch rechtliche Konsequenzen nach sich zieht und den Baufortschritt erheblich verzögern kann. Geschätzte 80 Millionen Euro Schaden entstehen jährlich durch Baustellenkriminalität. Wobei es eine hohe Dunkelziffer nicht gemeldeter Diebstähle gibt – von reinem Vandalismus ganz zu schweigen. Durch den Einsatz moderner Überwachungslösungen werden Risiken minimiert und eine sichere Umgebung geschaffen, die eine effiziente Arbeitsweise auf der Baustelle fördert.
Herr Simons, welche aktuellen Bedrohungen sehen Sie in diesen politisch angespannten Zeiten?
Im Jahr 2024 hat der deutsche Verfassungsschutz mehrere Hinweise und Berichte veröffentlicht, die auf eine zunehmende Bedrohung durch Spionage und Sabotage aufmerksam machen. Im Januar
Der Schutz beginnt schon während der Bauphase – von der Abwehr von Spionage bis zur Verhinderung manipulierter Netzwerkkomponenten.
diesen Jahres hat der Verfassungsschutz diesen Hinweis noch einmal erneuert und ausgeweitet. Besonders hervorgehoben wird die Gefahr durch russische Nachrichtendienste, die verstärkt versuchen, kritische Infrastrukturen, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen in Deutschland zu infiltrieren und zu schädigen. Der Schutz vor diesen Bedrohungen sollte bereits in der Bauphase beginnen. Ob es um das Ausspionieren von Gebäuden geht, um spätere spurlose Einbrüche vorzubereiten oder um die Platzierung von schädlichen Netzwerk-Komponenten in der Bauphase, die Bedrohung ist allgegenwärtig und passiert täglich in Deutschland.
Was zeichnen Ihre mobilen Überwachungssysteme aus?
Wir bieten nicht nur Technik, sondern ein rundum betreutes Sicherheitskonzept: Von der Beratung über die Installation bis hin zur aktiven Überwachung und AlarmInterventionen decken wir alle Aspekte ab, die für eine lückenlose Sicherheit notwendig sind. Das Herzstück der LivEyeLösungen bildet unsere firmeneigene Leitstelle in Deutschland. Diese ist rund um die Uhr aktiv und überwacht Alarme in Echtzeit. In Kombination mit unserer KI-gestützten Software wird eine noch präzisere Erkennung von Bewegungen und Eindringlingen ermöglicht, sodass Fehlalarme minimiert und Reaktionszeiten deutlich verkürzt werden.
Das beinhaltet bestimmt teure Investitionen auf Kundenseite?
Nein, ein herausragendes Merkmal von LivEye ist der Ansatz „Security as a Service“ (SECaaS). Kunden müssen keine teuren Überwachungssysteme kaufen, sondern können diese als monatliche Security-Service Pauschale zahlen. LivEye übernimmt den Betrieb und die Wartung der Systeme,
LivEye bietet KI-gestützte, mobile Videoüberwachung mit hoher Flexibilität und Datenschutzstandards. Die firmeneigene Software und eine Leitstelle in Deutschland sichern effektiv vor Diebstahl und Vandalismus. www.liveye.com
wodurch Unternehmen nicht nur Kosten sparen, sondern auch auf eine maßgeschneiderte, immer aktuell gehaltene Lösung zugreifen können. Die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit der Lösungen von LivEye sind entscheidend für die hohe Kundenzufriedenheit.
Welche Technologien kommen bei Ihnen zum Zuge?
Unsere KI-basierten Systeme erkennen Bewegungsmuster und analysieren das Verhalten von Personen und Objekten. Auf diese Weise wird Irrelevantes herausgefiltert, sodass sich unsere Mitarbeiter auf die zugestellten Echtalarme konzentrieren können. Darüber hinaus zeichnen sich unsere Kameras durch eine beeindruckende Reichweite von bis zu 400 Metern aus, was die Überwachung großer Areale mit weniger Kameras ermöglicht. Die Produktion erfolgt in Rheinland-Pfalz, in der eigenen Produktionsstätte des Unternehmens, das zu 100 % in deutscher Hand und mit Sitz in Föhren bei Trier ansässig ist. Hier sorgen ein erfahrenes Forschungsund Entwicklungsteam sowie ein Testzentrum für höchste Qualität und Flexibilität.
Lassen sich die Systeme auch anderweitig einsetzen?
Ja, durch die Integration von Building Information Modelling (BIM) in die Videoüberwachung – unter dem Begriff „Smart by Day“ – ermöglicht LivEye einen effizienten „As-Built“ Abgleich und Prozesssteuerung aus der Ferne. Besonders beliebt bei allen Stakeholdern sind die dreimal täglich erstellten 360°-Bilder der Baustelle. Diese bieten auf einen Klick einen perfekten Überblick.
Für welche Anwendungen eignen sich Ihre Systeme?
Unsere Sicherheitslösungen sind mobil

Unsere KI-basierten Systeme erkennen Bewegungsmuster und analysieren das Verhalten von Personen und Objekten, sodass Irrelevantes herausgefiltert und Echtalarme priorisiert werden.
einsetzbar und eignen sich für unterschiedlichste Anwendungsbereiche: Ob für temporäre Baustellenüberwachung, Industrie oder den Schutz kritischer Infrastruktur –die Lösungen sind schnell einsatzbereit und an die jeweiligen Anforderungen angepasst.
Welchen Stellenwert hat das Thema Datenschutz bei Ihnen?
Die Absicherung von Baustellen erfordert nicht nur modernste Technologien, sondern auch ein tiefes Verständnis für Datenschutz und behördliche Anforderungen. Als deutsches Unternehmen setzen wir höchste Standards ein, um eine rechtssichere, zuverlässige und effiziente Überwachung zu gewährleisten. Wir sehen uns als Full-Service-Dienstleister und unterstützen unsere Kunden aktiv bei der Umsetzung aller datenschutzrechtlichen Anforderungen und Dokumentationen.
Das Personal von morgen rechtzeitig abholen
FACHKRÄFTEMANGEL
Der Fachkräftemangel trifft die Bauindustrie besonders hart. Jetzt sind neue Lösungen gefragt, um die Zukunft nachhaltig zu gestalten.
Text: Thomas Soltau
Überall im Land bestimmen Baustellen das Stadtbild, Kräne wachsen schier unaufhaltsam in den Himmel, der Fortschritt scheint nicht zu stoppen. Doch der Eindruck täuscht, hinter den Kulissen ist die Lage angespannt: Neben dem Pflegebereich sind vor allem technische Berufe und die Bauindustrie vom Fachkräftemangel betroffen. So geraten nicht nur Bauprojekte ins Stocken, eine ganze Branche droht den Anschluss zu verlieren.
Industrie 4.0 und Zukunftstechnologien wie digitale Bauplanung, Automatisierung, 3D-Druck oder smarte Baustoffe erfordern hochqualifiziertes Personal, das immer schwerer zu finden ist. Der demografische Wandel verschärft das Problem zusätzlich. Erfahrene Fachkräfte gehen in den Ruhestand, während zu wenige junge Menschen in technische Berufe nachrücken. Gleichzeitig hat die zunehmende Akademisierung dazu geführt, dass klassische Ausbildungsberufe an Attraktivität verlieren. In der Baubranche fehlt es vor allem in der Bauelektrik sowie in der Sanitär-,
Heizungs- und Klimatechnik an Fachpersonal, wie eine Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA) ergab. Zusammen machen diese beiden Bereiche 45,5 Prozent der Fachkräftelücke aus. Sie sind jedoch wichtig für den Wohnungsbau und insbesondere für die energetische Gebäudesanierung – ein zentraler Baustein der Klimawende. Eine Umfrage der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers Deutschland unter Bauunternehmen und Planungsbüros ergab, dass sich die Branche in mehreren Technologiebereichen zunehmend abgehängt fühlt. Bürokratische Hürden und eine unzureichende digitale Infrastruktur bremsen die Transformation zusätzlich aus.
Die Folgen sind dramatisch, nicht nur für Menschen, die ein Dach über dem Kopf suchen: Laut einer Berechnung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) werden sich die Kosten des Fachkräftemangels im Jahr 2027 bereits auf 74 Milliarden Euro belaufen. Wie kann Deutschland diese Lücke schließen und den Weg in eine zukunftsfähige Bauwirtschaft ebnen?
Der Schlüssel liegt in einer frühzeitigen Zusammenarbeit mit Hochschulen, um Studierende in den Berufsalltag einzubinden und ihnen attraktive Zukunftsperspektiven zu eröffnen. Duale Studiengänge, praxisnahe Forschungsprojekte und enge Unternehmenspartnerschaften verknüpfen theoretisches Wissen mit praktischer Erfahrung. Durch Kooperationen mit Start-ups profitieren etablierte Firmen

von frischen Ideen und positionieren sich zugleich als moderne, zukunftsorientierte Arbeitgebende.
Die Zeiten ändern sich, so auch die Wünsche der Mitarbeitenden: Flexible Arbeitszeitmodelle, Weiterbildungsmöglichkeiten und eine angemessene Vergütung können technische Berufe deutlich ansprechender gestalten. Gleichzeitig sollte Deutschland seine Einwanderungspolitik weiter optimieren, um qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland langfristig in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Ein weiterer Aspekt ist die Imageverbesserung technischer Berufe. Durch gezielte Werbekampagnen sollten junge Menschen früh für diese Berufsfelder begeistert werden. Und zwar am besten dort, wo sie
AUTODESK – Partner Content
Eine neue Ära des Lernens
Talentlücken schließen: Die Zukunft der Bildung liegt in der nahtlosen Integration von Technologie und Pädagogik.
Der digitale Wandel erfordert neue Fähigkeiten, die nicht nur technisches Können, sondern auch Anpassungsfähigkeit, Kreativität und kollaborative Problemlösung umfassen. Weltweit haben Organisationen mit einer wachsenden Qualifi kationslücke zu kämpfen, Pädagogen stehen vor der monumentalen Herausforderung, die nächste Generation auf Berufe vorzubereiten, die es noch gar nicht gibt und dabei Technologien einsetzen zu müssen, die noch in der Entwicklung sind. Umso wichtiger ist es, traditionelle Bildungsmodelle weiterzuentwickeln und neue Technologien und Lehrmethoden zu integrieren, die die Studierenden auf die Komplexität von Industrie 4.0 und die Anforderungen der zukünftigen Arbeitswelt vorbereiten.
Belegschaft zukunftssicher machen Um die Gestaltung von Bildung direkt und praktisch zu unterstützen, fördert Autodesk, weltweit führender Anbieter von Technologien für Industrie und

Fertigung, gezielt die nächste Generation von Design- und Fertigungsprofi s. Dabei arbeitet Autodesk Hand in Hand mit Pädagogen: Lehrkräfte und Schüler werden mit den notwendigen Werkzeugen ausgestattet, durch den Autodesk Education Plan erhalten Studierende und Lehrkräfte kostenlosen Zugang zu moderner Konstruktions- und Fertigungssoftware wie Autodesk Fusion. Die Bildungsinnovation stellt sicher, dass Lernende nicht nur passive Wissensempfänger sind, sondern aktiv an einem praxisorientierten Lernprozess teilnehmen.
Praktische Anwendungen an technischen Universitäten und Berufsschulen Für Studierende der Technischen Universität Berlin ist Industrie 4.0 bereits tägliche Praxis. Jedes Semester entwerfen TU-Studierende mit Autodesk Fusion Produkte für die reale Welt. Eine der erfolgreichen Initiativprojekte ist die Neugestaltung eines Fahrrads für Personen mit Beinmuskelbehinderung. Von den ersten Ideen über den Produktentwicklungsprozess bis hin zur digitalen Modellierung werden wertvolle praktische Erfahrungen gesammelt. „Fusion ist nicht nur ein neues Werkzeug, sondern viel-
sich täglich aufhalten: auf Plattformen wie Instagram, TikTok & Co. Wenn es gelingt, die Bauindustrie nicht nur als Arbeitsplatz zu präsentieren, sondern als Möglichkeit, eine nachhaltige und zukunftsfähige Welt zu gestalten, wird der Traum vom modernen, klimafreundlichen Deutschland realisierbar – ganz ohne Stillstand.
Flexible Arbeitszeitmodelle, Weiterbildungsmöglichkeiten und eine angemessene Vergütung können technische Berufe deutlich ansprechender gestalten.

mehr Teil eines neuen Ansatzes, der die Konstruktion revolutioniert“, sagt Prof. Dr. -Ing. Rainer Stark der TU Berlin.
An der BBS II Wolfsburg arbeiten Schüler an Fahrzeugdesign-Projekten, die von Cloud-basierten und kollaborativen Arbeitsumgebungen profitieren. In Kooperation mit der Erasmus-Kittler-Schule Darmstadt werden CAD/CAM-Prozesse optimiert, die Konstruktionen wie verbesserte Kegelradgetriebe oder Fahrradrahmenstrukturen ermöglichen. Die Cloudbasierte Autodesk Plattform erlaubt auch
Autodesk ist ein weltweit führender Anbieter von Software für Architektur, Bauwesen, Ingenieurwesen, Design, Herstellung, 3D-Design und Produktion. Der Anwendungsbereich der Design & Make-Technologie erstreckt sich über viele Branchen und befähigt Innovatoren überall auf der Welt dazu, große und kleine Herausforderungen zu meistern. www.autodesk.com/de
grenzüberschreitende Projekte. In Altötting haben Berufsschulen in internationaler Zusammenarbeit eine automatische Dreheinheit für eine Dokumentenkamera entwickelt. Neben technischen Anforderungen werden dabei auch wichtige Soft Skills wie Teamarbeit, Problemlösung und Anpassungsfähigkeit erlernt.
Die Partnerschaften von Autodesk mit Bildungseinrichtungen weltweit sind ein Beweis für die transformative Kraft von Kooperationen und ebnen den Weg für innovativere, kompetentere und belastbarere Arbeitskräfte.

Besser geht’s mit zertifizierten Produkten
BAUSTOFFE
Wer ein Haus oder eine Wohnung bauen oder sanieren will, hat dafür unzählige Produkte zur Auswahl. Bevor man allerdings zum erstbesten Sonderangebot greift, lohnt ein kurzer Blick aufs Etikett.
Text: Katja Deutsch
Foto: Francesca Cinel/pexels
Beim Hausbau spielen nicht nur Ästhetik und Funktionalität eine Rolle – um sich zuhause dauerhaft wohl zu fühlen, ist auch die Wahl der Baustoffe wichtig. Zertifizierungen helfen dabei, Materialien, die im Haus verbaut werden oder an Wände und Böden kommen sollen, auf Umweltfreundlichkeit und gesundheitliche Unbedenklichkeit zu prüfen. Ohne diese Kontrolle können giftige Stoffe wie flüchtige organische Verbindungen (VOCs), Lösungsmittel oder Schwermetalle in die Raumluft gelangen und langfristig die Gesundheit gefährden. Kopfschmerzen, Atemwegserkrankungen, Allergien oder sogar schwerwiegendere chronische Erkrankungen können die Folge sein.
Nachhaltig zertifizierte Baustoffe sind nichts, was nur aufgrund einer „grünen“ Gesinnung Beachtung finden sollte. Wer ungiftige Materialien um sich haben will, sorgt nicht nur für ein besseres Raumklima, sondern auch für Gesundheit, Konzentration und guten Schlaf, denn er
wohnt in einer Umgebung, die (zumindest in den Innenräumen) frei von schädlichen Emissionen ist, in der die Luft frisch bleibt und Materialien ohne versteckte Risiken verbaut wurden.
Es gibt unterschiedliche Zertifizierungen für Baustoffe, die je nach Region, Materialtyp und Verwendungszweck variieren: Die in der EU für viele Bauprodukte verpflichtende CE-Kennzeichnung (Conformité Européenne) ist eine Mindestanforderung, die anzeigt, dass ein Produkt grundlegende Sicherheits-, Umwelt- und Gesundheitsanforderungen erfüllt.
Das „Ü“-Zeichen (Übereinstimmungszeichen, Deutschland) kennzeichnet in Deutschland über die CE-Kennzeichnung hinausgehende Anforderungen, während „DIN“-Zertifizierungen deutsche Normen definiert, wie DIN 4102 für Brandschutz, oder die IP-Schutzbezeichnung, wie IP67 oder IP68 für dauerhaften Schutz gegen Wasser bei elektrischer Außenbeleuchtung. Der weithin bekannte „Blaue Engel“ zeigt umweltfreundliche Baustoffe mit reduzierter Schadstoffbelastung an und prüft auf Emissionen, Recyclingfähigkeit und Nachhaltigkeit. „Cradle to Cradle“ (C2C) zertifiziert nachhaltige Baustoffe, die vollständig recycelt oder biologisch abgebaut werden können, in den Kategorien Materialgesundheit, Kreislauffähigkeit, erneuerbare Energien, Wassermanagement und soziale Fairness. Das Europäische

Herr Winkels, was ist die GEV? GEV bedeutet „Gemeinschaft Emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe, Klebstoffe und Bauprodukte e. V.“ Wir haben vor 28 Jahren auf Initiative einiger Unternehmen der Klebstoffindustrie das Siegel Emicode® entwickelt. Ziel war eine objektive Messlatte zu schaffen, und diese hat sich über die Jahre immer weiter entwickelt. Das Emicode®-Siegel ist ein Klassifizierungssystem, das emissionsarme Bauprodukte kennzeichnet, insbesondere Klebstoffe, Spachtelmassen, Dichtstoffe und andere bauchemische Produkte. Der Emicode®Standard ist heute ein weltweiter Maßstab für Solidarität und Vertrauen. Es ist ein wichtiges Pfund für Unternehmen, die nicht nur für die technische Qualität ihrer Produkte werben, sondern auch auf Gesundheitsschutz und Umweltschutz achten.
Umweltzeichen für Baustoffe „Natureplus“ prüft nach strengen Kriterien Umweltfreundlichkeit, Schadstofffreiheit und Nachhaltigkeit, und die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen DGNB zertifiziert Gebäude und auch Baustoffe anhand Umweltwirkung, Lebenszyklus und gesundheitliche Aspekte.
Spezielle Materialzertifizierungen werden von FSC (Forest Stewardship Council) & PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification) für nachhaltige Holzprodukte, RAL für Farben, Lacke usw., dem amerikanischen LEED (Lea -
dership in Energy and Environmental Design), sowie dem britischen BREEAM (Building Research Establishment Environmental Assessment Method vorgenommen. Gesundheitsrelevante Zertifizierungen sind weiterhin das TÜV-Siegel und die drei Zertifizierungen von Emicode für emissionsarme Bauprodukte.
Bei den unzähligen Baumaterialien lohnt sich ein kurzer Blick auf Flasche, Tube, Packung, Eimer oder Holzprodukt, um sicherzugehen, dass es nicht nur toll aussieht, sondern tatsächlich auch gesundheitlich unbedenklich ist.

Bei der Planung von nachhaltigen Gebäuden helfen Zertifizierungen und Siegel.
Ausgezeichnete Wohnqualität
Einige in Innenräumen verwendeten Baustoffe haben bei vielen Menschen nicht nur optisch, sondern auch gesundheitlich einen bleibenden Eindruck hinterlassen: Kopfschmerzen, Benommenheit, tränende Augen und Schwindel sind nur einige der Beschwerden, die durch ausdünstende Schadstoffe in Innenräumen entstehen können. Besonders in den 1960er- und 1970er-Jahren wurden vielen Baustoffen und Produkten für den Innenraum gesundheits- und umweltschädliche Substanzen beigemischt. Diese Stoffe können jahrelang ausgasen und die Raumluft belasten. Heute setzen Hersteller verstärkt auf gesundheitlich unbedenkliche Materialien, und lassen diese zertifizieren. Besonders verlässlich sind dabei Siegel, die Produkte herstellerübergreifend zertifizieren – und die von möglichst vielen Unternehmen verwendet werden. Klaus Winkels, seit 28 Jahren Geschäftsführer der GEV, stellt im Interview das EMICODE®-Siegel vor.
Was genau bedeutet das Emicode® Siegel?
Emicode ® verkörpert die Information, dass das Produkt, das mit dem Siegel ausgestattet ist, emissionsarm ist. Es gibt drei Klassen, nach denen diese Emissionsarmut eingestuft wird:
Emicode ® EC 1PLUS („sehr emissionsarm“) die strengste Klasse, Emicode ® EC 1 („sehr emissionsarm“), und Emicode ® EC 2 („emissionsarm“). Unabhängig von der Klasse dürfen die ausgezeichneten Produkte keinerlei bedenkliche (nachweislich und auch vermutet [SVHC] sowie krebserregende [1A/1B]) Stoffe enthalten. Alle Produkte werden auf Emissionen und flüchtige organische Verbindungen geprüft und sehr strengen Anforderungen unterstellt. Geprüft wird von unabhängigen Prüfinstituten nach
Alle Produkte werden auf Emissionen und flüchtige organische Verbindungen geprüft und sehr strengen Anforderungen unterstellt.
der standardisierten Prüfmethode EN 16516. Getestet wird zwei Mal: Nach drei Tagen und nach 28 Tagen. Entscheidend ist der Dreitageswert für die unmittelbare Nutzung der Räume; die 28 Tage Messung liefert Werte für die längere Nutzung. Und gemessen wird immer nach der gleichen festgelegten Standardtemperatur von 23° C und
Die GEV wurde 1997 gegründet und hatte zu Beginn 57 Mitglieder. Dies hat sich inzwischen auf rund 250 Mitglieder erweitert (Tendenz weiter steigend) die in 23 Nationen agieren. Es sind inzwischen über 15.000 Bauprodukte für den Innenraum mit dem Emicode® lizenziert worden. www.emicode.com
50 Prozent Luftfeuchtigkeit, damit die Produkte tatsächlich vergleichbar sind.
Wie viele Unternehmen verwenden das Siegel und für wie viele Produkte wird es vergeben?
Aktuell haben wir 251 Mitgliedsunternehmen, davon zwei Fördermitglieder und 249 ordentliche Mitglieder, die das Siegel für ihre Produkte verwenden. Und derzeit sind weltweit 15.670 Produkte mit dem Emicode ® gekennzeichnet. Die Unternehmen kommen auf uns zu und möchten ihre Produkte testen lassen.
An wen richtet sich das Siegel?
Das Siegel richtet sich an Hersteller, Handwerker, Architekten, ausschreibende Stellen und Organisationen wie die DGNB – und natürlich auch an Endverbraucher.



Wohin geht BIM?
DIGITALISIERUNG
Wie BIM und KI planerische und praktische Prozesse auf der Baustelle verändern, kann niemand so gut beurteilen wie Prof. Dr.-Ing. Joaquín Díaz, Leiter des Fachgebiets Bauinformatik und Nachhaltiges Bauen an der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) in Gießen.
Text: Katja Deutsch Foto: Jakub Zerdzicki/unsplash, BVBS
Die fortschreitende Digitalisierung in Bereich von Building Information Modeling (BIM) und der zunehmende Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) erleichtern Planern, Bauunternehmen und Bauherren die Arbeit ganz erheblich. „Mit IFC 4.3 wurde ein neuer Standard eingeführt, der nun auch Infrastrukturbauwerke wie Straßen, Brücken, Tunnel und Wasserwege besser abbildet“, erläutert Prof. Dr.-Ing. Joaquín Díaz, Leiter des Fachgebiets Bauinformatik und Nachhaltiges Bauen an der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) in Gießen. „Dies verbessert den Datenaustausch und die Zusammenarbeit spürbar. Zudem wird KI immer mehr in BIM-Software integriert. Sie unterstützt beispielsweise bei der Suche nach Projektinformationen, was Prozesse effizienter macht, ohne dass der Nutzer aktiv etwas vornehmen muss.“
BIM vereinfacht jedoch nicht nur Recherche, Kontrolle und Prozesse, BIM trägt zur Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft im Bauwesen bei und ermöglicht somit eine lebenszyklusorientierte Betrachtung von Bauwerken: „Alle der vielen, vielen Bauteile und Abschnitte eines Gebäudes oder einer Infrastruktur lassen sich im BIM-Modell erfassen und analysieren“, sagt Prof. Diaz. „Dadurch können sowohl Ökobilanzen, Energieverbrauch, CO₂-Emissionen als auch Instandhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen genau berechnet werden. Besonders mit digitalen Zwillingen lassen sich diese Daten effizient verwalten und optimieren.“
Bildanalysen das Erkennen von Schäden wie Rissen oder Bauabweichungen, sodass frühzeitig Maßnahmen eingeleitet werden können. Diese Technologien sind bereits verfügbar und können die Effizienz und Sicherheit auf Baustellen enorm steigern, werden aber noch nicht flächendeckend genutzt.
Auch die 3D-Drucktechnologie hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt und lässt sich direkt mit BIM-Modellen verknüpfen. Schon heute können Bauteile und sogar ganze Bauwerke gedruckt werden, zunächst im kleinen Maßstab als Modell, aber zunehmend auch in großen Formaten.

Moderne Drucker können nicht nur Beton, sondern auch Materialmischungen mit Lehm oder anderen Zusatzstoffen verarbeiten.
Viele Baustellenprozesse könnten demnächst bald weitgehend automatisiert ablaufen. Roboter können Baustellen begehen ohne Sicherheitsrisiko, und Drohnen mit Künstlicher Intelligenz können eigenständig Fotos und Scans anfertigen sowie die Dokumentation übernehmen. Dadurch lassen sich Bautagebücher, Personalzählungen und Sicherheitskontrollen automatisch erfassen, was sowohl die Arbeitsorganisation als auch die finanzielle Abrechnung erleichtert.
Die KI-Verfahren sind sehr vielfältig, beispielsweise ermöglichen KI-gestützte
Besonders im Beton-3D-Druck sieht Prof. Dr.-Ing. Joaquin Díaz Fortschritte: „Moderne Drucker können nicht nur Beton, sondern auch Materialmischungen mit Lehm oder anderen Zusatzstoffen verarbeiten. Während solche Drucker derzeit meist stationär an Forschungseinrichtungen wie der Technischen Hochschule Mittelhessen genutzt werden, besteht der nächste große Schritt darin, mobile 3D-Drucker zu entwickeln, die direkt auf Baustellen eingesetzt werden.“
Mit IFC 4.3 wurde ein neuer Standard eingeführt, der nun auch Infrastrukturbauwerke wie Straßen, Brücken, Tunnel und Wasserwege besser abbildet.
Der BIM-Experte geht davon aus, dass KI-Methoden in fünf Jahren in 80 Prozent der Softwarelösungen integriert sein werden, und dabei oft unbemerkt im Hintergrund laufen. Heute sind es bereits 25 Prozent, und der Anteil wächst stetig. „Wie sich die Kostenstrukturen entwickeln, bleibt abzuwarten, aber der Einsatz von KI wird zum Standard werden“, prophezeit Prof. Dr.-Ing. Joaquin Díaz.

Bauen der Zukunft: digital, nachhaltig, innovativ
Das Bauwesen zählt zu den ältesten Wirtschaftszweigen und ist zugleich eine der innovativsten Branchen.Angetrieben von digitalen Technologien, Automatisierung und nachhaltigen Innovationen entwickelt es sich rasant weiter. Heute geht es nicht mehr nur um Beton, Holz und Stahl, sondern um wiederverwendbare Materialien, smarte Konstruktionen, ressourcenschonende Bauverfahren und intelligente Infrastrukturen.
Besonders in Bayern zeigt sich, wie Tradition und technologischer Fortschritt verschmelzen. Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft, Digitalisierung und agile Arbeitsformen gewinnen an Bedeutung. Serielle Bauweisen, Building Information Modeling (BIM), Künstliche Intelligenz (KI) und Robotik revolutionieren die Bauindustrie.
Innovationen sind nicht nur eine Antwort auf wirtschaftliche und ökologische Herausforderungen, sondern auch entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit. Trotz globaler Unsicherheiten bleibt die Bauwirtschaft eine tragende Säule mit langfristiger Wertbeständigkeit.
Digitalisierung und Künstliche Intelligenz: Vom Bauplan zur Realität 4.0
Die digitale Transformation verändert die Bauindustrie tiefgreifend. BIM ermöglicht präzise digitale Planung, Simulationen und optimierte Abstimmungsprozesse. Robotik erhöht die
Effizienz, während Drohnen die Baustellenüberwachung erleichtern.
Die Bayerische Bauindustrie setzt verstärkt auf Künstliche Intelligenz (KI), um Planungs- und Bauprozesse effizienter zu gestalten. KI-gestützte Analyseplattformen verbessern Verwaltung, Überwachung und Fehlererkennung. Automatisierte Datenverarbeitung minimiert Risiken, optimiert Materialeinsatz und steigert die Qualitätssicherung.
Der Leitfaden „KI-Potentiale für die Bauindustrie“ des Bayerischen Bauindustrieverbandes bietet Mitgliedsunternehmen wertvolle Orientierung bei der systematischen Erschließung von KI-Technologien. Er beleuchtet Technologieverständnis, Herangehensweisen und konkrete Anwendungsmöglichkeiten für die Bauindustrie.
Nachhaltiges Bauen: Bayerns Beitrag zur Klimawende
Die Bauindustrie trägt erheblich zu den
globalen CO₂-Emissionen bei, entwickelt aber zugleich innovative Lösungen für eine nachhaltigere Zukunft. Unternehmen setzen zunehmend auf CO₂-reduzierten Beton, recycelte Baustoffe und ressourcenschonende Fertigungstechniken.
Der Holz- und Hybridbau erlebt in Bayern eine Renaissance. Moderne Fertigungstechniken zeigen, dass Holz nicht nur nachhaltig, sondern auch vielseitig einsetzbar ist.
Vorfabrikation spielt eine Schlüsselrolle bei der Reduzierung von Emissionen und der Optimierung von Bauprozessen. Auch serielle Sanierung und Aufstockung bestehender Gebäude bieten großes Potenzial.
Innovationsmotor: Forschung, Entwicklung und Bildung als Treiber Die Bayerische Bauindustrie kooperiert mit Forschungseinrichtungen und Startups, um innovative Technologien und Bauverfahren zu etablieren. Der Fokus liegt auf Digitalisierung, Automatisierung und Prozessoptimierung für mehr Effizienz, Nachhaltigkeit und Sicherheit.
Trotz technologischem Fortschritt bleibt der Mensch im Mittelpunkt: Digitale Schulungen und Virtual Reality (VR) ermöglichen praxisnahe Weiterbildung. Zu-
dem gewinnt die Bauindustrie zunehmend weibliche und internationale Fachkräfte, die zur Innovationskraft beitragen.
Bayerns Bauindustrie gestaltet die Zukunft Europas Von intelligenten Autobahnen für autonomes Fahren bis hin zu energieeffizienten Smart Cities, bayerische Bauunternehmen setzen Maßstäbe in der Entwicklung zukunftsfähiger Infrastrukturen. Sie sind nicht nur wirtschaftliche Motoren, sondern übernehmen auch gesellschaftliche Verantwortung. Mit Pioniergeist und Weitsicht gestalten sie den Wandel der gesamten Bauwirtschaft aktiv mit. Dank ihrer Fähigkeit, visionäre Ideen in konkrete Lösungen zu verwandeln, leisten sie einen entscheidenden Beitrag dazu, Europa lebenswerter und nachhaltiger zu gestalten.
Unternehmen setzen zunehmend auf CO₂reduzierten Beton, recycelte Baustoffe und ressourcenschonende Fertigungstechniken.



Die intelligente Stadt bedeutet viel mehr als Digitalisierung und KI, findet der renommierte Düsseldorfer Architekt Christoph Ingenhoven.
Text: Armin Fuhrer Foto: © Jim Rakete
Herr Ingenhoven, „Smart City“ ist ein heute häufig verwendeter Begriff, ohne dass eigentlich genau klar ist, was damit gemeint ist. Was verstehen Sie darunter? Städte sind historisch betrachtet ein unglaublich erfolgreiches Modell für das Zusammenleben von Menschen, und sie sind auch in Zukunft mit Blick auf die Entwicklung der Weltbevölkerung das einzige Mittel zum Überleben auf unserem Planeten. Nur hochverdichtete Städte mit einer ausgeprägten Infrastruktur und einer guten Mischung aus Arbeit, Wohnen, Versorgung und Freizeit können das aber gewährleisten. Eine Stadt, die auf diese Weise Ressourcen schont, ist eine smarte City.
Ihr Begriff der Smart City geht also weit hinaus über Digitalisierung und Nutzung von Künstlicher Intelligenz zur effizienteren Ressourcen- und Energienutzung? Das gehört natürlich dazu. Es werden Daten benötigt, denn Digitalisierung und KI sind in modernen Städten und in Gebäuden notwendig, um mehr Effizienz bei der Heizund Klimatechnik oder beim Energieverbrauch zu erreichen. Ohne diese modernen Technologien können wir auch die enormen
Reserven, die es in unseren Städten zum Beispiel bei der Verkehrslenkung gibt, gar nicht nutzen. Aber man sollte den Begriff „smart“ mindestens genauso mit Intelligenz und Geschick gleichsetzen. Unsere Städte stehen vor einer Reihe von Herausforderungen, und sie sind vor allem dem Klimawandel ausgesetzt – darauf müssen wir so schnell wie möglich reagieren.
Wie?
In der Smart City gibt es mehr Grün, aber auch Verdichtung und Kompaktheit sind wesentliche Mittel. Man könnte zum Beispiel brachliegende Einzelhandelsgeschäfte und Bürogebäude in den Zentren in Wohnraum umwandeln, um den wachsenden Mangel zu bekämpfen. Dahinter steckt die Frage: Was sollen Städte eigentlich in Zukunft leisten – und was brauchen wir von dem, das es heute gibt, in Zukunft nicht mehr? Eine Smart City ist also eine Art Entwicklung. Wir reagieren allerdings auf solche Fragen mit unseren bürokratischen Strukturen erheblich zu langsam.
Wie würde denn eine komplett neue Stadt aussehen, wenn Sie sie am Reißbrett entwerfen könnten?
Das wäre eine Herausforderung und auch nicht immer sinnvoll.
Warum ist das so schwierig?
Städte sind komplexe Organismen und bestehen aus zahllosen Anpassungsprozessen der Menschen. Außerdem entwickeln sie sich aufgrund der Erfahrungen, die die Menschen in ihnen machen, stetig weiter
– wenn etwas nicht funktioniert, wird es geändert. Eine smarte Stadt ist also lernfähig. Das ist ein sich ständig fortsetzender Prozess, deshalb ist es nicht möglich, eine ideale Stadt am Reißbrett zu entwerfen.
Ich würde eine solche Stadt bestenfalls mit einer schon bestehenden Stadt kombinieren. Ich würde versuchen, diese Stadt durch Verdichtungen, Interventionen, Erhöhungen und andere Maßnahmen weiterzuentwickeln. Das kann nur durch einzelne Projekte funktionieren.
Können Sie ein Beispiel aus Ihrer eigenen Arbeit nennen, wo Sie eine Stadt weiterentwickelt haben? Ein gutes Beispiel ist der Kö-Bogen II in Düsseldorf. Er ist eine Intervention in die Lesbarkeit der Düsseldorfer Innenstadt, die durch die Kriegs- und Nachkriegszeit erhebliche Zerstörungen erlitt, wozu unter anderem auch die große Bedeutung gehört, die man damals dem Autoverkehr zumaß. Das hat sich inzwischen als Fehlleistung herausgestellt und muss nun korrigiert werden. So wurden Teile des Verkehrs verlegt oder unter die Erde verbannt. Oberirdisch konnten wichtige Lebensadern der Stadt, die Königsallee und der Hofgarten, wieder zusammengeführt und erlebbar gemacht werden. Und aus den gewonnenen Flächen wurde eine sinnvolle Stadtergänzung gemacht. Für mich ist der Kö-Bogen II – das gesamte Kö-Bogen-Projekt hatte ich bereits vor 25 Jahren mit einer ersten Studie initiiert – ein sehr gutes Beispiel dafür, was Städte leisten können. Und ein solches Projekt wirkt sich auch direkt auf die
umliegenden Gebäude aus und zeigt, was eigentlich möglich wäre.
Inwiefern?
Schauen Sie sich doch mal die Dächer in unseren Städten an – grauenhaft. Sie liegen ungenutzt brach, sollten aber unbedingt zur intensiven Begrünung genutzt werden. Der Kö-Bogen II hat diese Forderung umgesetzt; insgesamt finden Sie dort heute 30.000 Pflanzen. Wenn sich Besitzer anderer Gebäude daran ein Beispiel nehmen, ist das ein toller Erfolg. Ich bin aber der Ansicht, die Begrünung der Dächer wie auch der Straßenfronten müsste gesetzlich vorgeschrieben werden.
Sie sagten eben, dass die Veränderungen sehr langsam vorankommen. Sind Sie trotzdem optimistisch?
Ja, letztlich schon, denn ich glaube, dass die Vernunft am Ende die smarte City ermöglicht.
Über Christoph Ingenhoven Seit fast vier Jahrzehnten vereint Christoph Ingenhoven in seiner Arbeit höchste Ansprüche an Nachhaltigkeit, Ästhetik und architektonischer Qualität. Er hat mit seinem Konzept supergreen® Standards gesetzt und bleibt mit seinem Büro christoph ingenhoven architects wegweisend im Bereich nachhaltiger Architektur.
Weitere Infos unter: www.christoph ingenhovenarchitects.com
Besser abgesichert bauen
VERSICHERUNGEN
Bei der Finanzierung des eigenen Hauses sollte man noch ein paar Euro für entsprechende Versicherungen einkalkulieren. Denn Schäden kommen häufig vor und können richtig teuer werden.
Text: Katja Deutsch Foto: Mikhail Nilov/pexels
Allen finanziellen Belastungen zum Trotz bleibt der Traum vom eigenen Haus für viele Menschen erstrebenswert. Ein Zuhause nach eigenen Wünschen gestalten – mit funktionaler Küche, ausreichend Bädern, Stauraum und optimal platzierten Fenstern und Türen – bedeutet Komfort und Freiheit. Keine Waschmaschine in der Küche, kein Fahrrad in den dritten Stock schleppen, keine Kündigung wegen Eigenbedarfs. Stattdessen mehr Sicherheit, Lebensqualität und Raum für Gäste. Über die Jahre wächst die Verbundenheit, und das eigene Haus wird zu einem Ort, den man nicht mehr verlassen möchte.
Der Hausbau für ein Eigenheim dauert je nach Größe und Komplexität meist 12 bis 18 Monate. Verzögerungen durch Genehmigungen, Materialengpässe oder fehlende Fachkräfte können den Fortschritt bremsen oder stoppen – mit teils erheblichen finanziellen Folgen, besonders bei rechtlichen Auseinandersetzungen.
Beim Hausbau kann vieles schiefgehen: Fehlerhafte Fundamente, falsch platzierte
Wände oder Treppen, schief eingesetzte Fenster und fehlende Anschlüsse sind nur einige Beispiele. Oft treten auch Feuchtigkeitsschäden, Risse durch schlechte Fundamentarbeit oder Probleme mit der Wärmedämmung auf. Manche Mängel, wie Schimmel, zeigen sich erst nach Jahren. Die Kosten für Reparaturen können dann von einigen Tausend bis zu mehreren Zehntausend Euro betragen.
Ein Hausbau ist eine enorme finanzielle und emotionale Investition. Umso wichtiger ist es, sich mit den richtigen Versicherungen gegen mögliche Schäden abzusichern.
Ein Hausbau ist eine enorme finanzielle und emotionale Investition. Umso wichtiger ist es, sich mit den richtigen Versicherungen gegen mögliche Schäden abzusichern.
Die Bauherrenhaftpflichtversicherung ist eine der grundlegendsten und wichtigsten Versicherungen für Bauherren. Sie schützt den Bauherrn vor Haftungsansprüchen, die durch Schäden entstehen, die auf der Baustelle passieren.
Die Bauleistungs- bzw. Bauschadensversicherung schützt Bauherren vor unvorhergesehenen Schäden durch Naturereignisse während der Bauphase, und vor Schäden, die durch Bauunternehmen verursacht werden.
Gegen Brand- und Explosionsschäden am Gebäude, das sich noch im Bau befindet, bieten Feuerrohbauversicherungen Schutz.
Elementarschadenversicherungen decken Schäden ab, die durch Naturereignisse wie Überschwemmungen, Erdbeben, Erdrutsche oder zunehmend auch Starkregen verursacht werden.
Vor rechtlichen Streitigkeiten mit Handwerkern, Nachbarn, Behörden oder dem Bauträger schützt eine Bauherren-Rechtsschutzversicherung.
Die Maschinen- und Geräteversicherung schützt Bauherren vor Schäden an Maschinen und Geräten, die während des Baus verwendet werden.
Um sich vor fehlerhaften Bauleistungen oder unsachgemäß ausgeführten Arbeiten zu schützen, ist für Bauherren auch eine Versicherung gegen Baupfusch wichtig. Falls im allerschlimmsten Fall ein Bauprojekt vorzeitig abgebrochen werden muss, etwa aufgrund finanzieller Engpässe, eines insolventen Bauträgers oder unvorhergesehener rechtlicher Probleme, bietet die Abbruchversicherung Schutz.
Indem man sich frühzeitig mit diesen Absicherungen befasst, schützt man nicht nur seine eigenen Nerven und seinen eigenen Geldbeutel, sondern auch seine Familie und seine Ehe. Deshalb lieber absichern und bald einziehen als sparen und vielleicht draufzahlen.

Sicher Bauen, entspannt Wohnen!
Die wachsende Nachfrage nach städtischem Wohnraum trifft auf ein begrenztes Wohnraumangebot – was die Mietpreise weiter in die Höhe treibt. Dadurch gewinnt der Kauf einer eigenen Immobilie wieder an Reiz. Dieser birgt jedoch Risiken: Lange Wartezeiten bis zur Fertigstellung und erhebliche finanzielle Belastungen sind keine Seltenheit. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sucht die Architektur der Zukunft nach neuen Lösungen. Smarte, energieautarke Gebäude, modulare Bauweisen und wiederverwertbare Materialien könnten die Baukosten senken und auch eine nachhaltigere und flexiblere Antwort auf die steigende Wohnraumnachfrage bieten. Das gilt nicht nur für Neubauten – die Umgestaltung bestehender Bausubstanz kann ebenso zur Entlastung des Wohnungsmarktes beitragen.
Die richtige Absicherung ist essenziell Innovative Architekturkonzepte und nachhaltige Bauweisen wandeln die Branche grundlegend. Doch eines bleibt unverändert: Die richtige Absicherung ist essenziell. Bauherren und Eigentümer sollten frühzeitig Vorsorge treffen. Denn trotz aller Fortschritte bleiben Risiken wie Baumängel oder Elementarschäden bestehen. Von der Bauphase bis zur langfristigen Nutzung sorgen die richtigen Versicherungen dafür, finanzielle und materielle Verluste zu minimieren und zukunftssicheren Wohnraum zu gewährleisten.
Die GEV Grundeigentümer-Versicherung ist ein Spezialversicherer für Immobilien. Sie weiß, welch großen Wert ein eigenes Zuhause für die meisten Menschen hat. Mit über 130 Jahren Erfahrung ist es das Ziel der GEV, innovative und erschwingliche Versicherungsleistungen für jede Phase des Bauens und Wohnens anzubieten:
Die Bauleistungsversicherung
Sie sichert bei unvorhersehbaren Schäden während der Bauzeit ab, wie zum Beispiel Vandalismus oder Diebstahl, Schäden durch höhere Gewalt, Konstruktions- und Materialfehler oder Schäden, die durch Hagel oder Starkregen entstehen.
Die Bauherrenhaftpflichtversicherung
Die Versicherung schützt bei Schäden, die durch die Baustelle entstehen und Dritte betreffen – etwa Nachbarn, Passanten oder Bauhelfer. Dazu gehören Personen-, Sach- und Vermögensschäden.
Die Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung
Sie schützt vor den finanziellen Folgen, falls durch die eigene, vermietete Immobilie oder das bebaute oder unbebaute Grundstück Dritte zu Schaden kommen. Handelt es sich um eine eigene, aber selbst bewohnte Immobilie, reicht oft schon die Privathaftpflichtversicherung aus.

Die Feuerrohbauversicherung
Diese Versicherung geht nach der Bauphase meist nahtlos in die Wohngebäudeversicherung über. Diese übernimmt unter anderem Schäden, die an einem Haus durch Feuer, Sturm, Hagel, Blitz und Leitungswasser verursacht werden. Auch gegen Elementarschäden kann die Wohngebäudeversicherung schützen.
Die Hausratversicherung Sie kommt für Schäden an Mobiliar und anderen Besitztümern auf, zum Beispiel bei Feuer, Sturm, Hagel, Blitz, Leitungswasser und Einbruchdiebstahl.
Im Falle eines Falles hilft die passende
Die GEV Grundeigentümer-Versicherung wurde vor über 130 Jahren in Hamburg gegründet, damals als der erste Versicherungsverein für das Haftpflichtrisiko von Grundeigentümern. Die Produktwelt des Spezialversicherers für Immobilien bietet heute einen umfassenden Versicherungsschutz rund um Haus, Wohnen und Bauen. www.gev-versicherung.de
SICHER ZUHAUSE
Versicherung dabei, dass ein schönes Zuhause ein Wohlfühlort bleibt – heute und in der Zukunft.
Von der Bauphase bis zur langfristigen Nutzung sorgen die richtigen Versicherungen dafür, finanzielle und materielle Verluste zu minimieren und zukunftssicheren Wohnraum zu gewährleisten.



Erneuerbare Energien: Sachliche Lösungen statt
ideologischer Debatten
ENERGIEEFFIZIENZ
Hadi Teherani und Payam Hazin, Mitbegründer von Hadi Teherani Solar & Hadi Teherani H2 HUB, fordern eine effizientere Nutzung von erneuerbaren Energien, um Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit erfolgreich zusammenzubringen.
Text: Katja Deutsch
Foto: Presse , Jeroen van de Water/unsplash
Die Energieerzeugung wird zunehmend von politischen und ideologischen Konflikten geprägt. Während die USA unter Donald Trump verstärkt auf fossile Brennstoffe wie Öl und Gas setzen („Drill, Baby, Drill“), steht Deutschland vor Herausforderungen durch politische Entscheidungen und widersprüchliche Strategien – von der Förderung nachhaltiger Energiequellen bis hin zur Ablehnung des Windkraftausbaus.
Hadi Teherani und Payam Hazin, Mitbegründer und CEO von Hadi Teherani Solar, plädieren für eine sachliche und wirtschaftlich fundierte Betrachtung: „Als Unternehmen setzen wir auf nachhaltige und wirtschaftlich sinnvolle Lösungen.“ Da Deutschland nicht über vergleichbare fossile Ressourcen wie die USA verfügt, ist der Ausbau erneuerbarer Energien aus seiner Sicht unverzichtbar. Gleichzeitig ist es essenziell, diese effizient zu nutzen und Wertschöpfungsketten ganzheitlich zu durchdenken.
Seit 2020 treibt Hadi Teherani Solar die Entwicklung innovativer Lösungen im Bereich erneuerbarer Energien voran. Dabei geht es nicht nur um den Bau von Solaranlagen, sondern um ganzheitliche, dezentrale Energielösungen – insbeson -
dere um Wasserstoff als Schlüsseltechnologie. Ein Beispiel ist der WasserstoffHub in Neumünster, der überschüssige Windenergie speichern und nutzen soll. Denn aktuell werden in Schleswig-Holstein rund 30 Prozent der produzierten erneuerbaren Energien ungenutzt zu Negativpreisen verkauft oder verschenkt –ein vermeidbarer wirtschaftlicher Verlust.
Auch wenn es nicht in jedem Fall sinnvoll ist, Hochhäuser mit Solaranlagen auszustatten – da die Dachfläche oft nicht ausreicht, um den Energiebedarf zu decken –, sieht Hadi Teherani großes Potenzial für Solarenergie im innerstädtischen Bereich. Mietshäuser und Gewerbeimmobilien können durch Solaranlagen eine
Mietshäuser und Gewerbeimmobilien können durch Solaranlagen eine hohe Autarkie erreichen. Allerdings stellt die Tragfähigkeit der Dächer, besonders bei älteren Gebäuden, eine Herausforderung dar.
hohe Autarkie erreichen. Allerdings stellt die Tragfähigkeit der Dächer, besonders bei älteren Gebäuden, eine Herausforderung dar. Neue Technologien wie leichte Solarmodule oder solarintegrierte Dachziegel bieten Alternativen, sind aber noch teurer als herkömmliche Module. Dennoch lohnt sich die Investition langfristig durch reduzierte Stromkosten und eine höhere Unabhängigkeit vom Netz.
Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass Solarenergie nur bei direkter Sonneneinstrahlung funktioniert. Moderne Module können jedoch auch diffuse Strahlung nutzen, wodurch sich selbst in verregneten Städten wie Hamburg Solarenergie wirtschaftlich betreiben lässt. Batteriespeicher erhöhen zudem den Autarkiegrad von Gebäuden erheblich.

Für eine nachhaltige Zukunft müssen Bauherren und Investoren langfristig denken und erneuerbare Energien als integralen Bestandteil der Gebäudeplanung verstehen.
Die Energiewirtschaft steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Innovative Lösungen sind gefragter denn je. Die „Energiearchitekten“ von Hadi Teherani Solar sowie Hadi Teherani H2 HUB setzen sich dafür ein, erneuerbare Energien effizient zu nutzen und Wertschöpfungsketten vollständig zu durchdenken. Die Projekte zeigen, dass wirtschaftlicher Erfolg und ökologische Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen können – durch maßgeschneiderte Energiekonzepte, die auf wissenschaftlichen Fakten und wirtschaftlicher Vernunft basieren.
„Für eine nachhaltige Zukunft müssen Bauherren und Investoren langfristig denken und erneuerbare Energien als integralen Bestandteil der Gebäudeplanung verstehen“, betont Payam Hazin.
Der perfekte Anschluss
Die Installation moderner Heizsysteme bringt zahlreiche Herausforderungen mit sich. Neben begrenztem Platz und baulichen Vorgaben müssen alle Leitungen lückenlos gedämmt, Heizungsrohre sowie Spannungs- und Steuerleitungen getrennt verlegt und Außeninstallationen zuverlässig vor Feuchtigkeit, Staub und mechanischen Belastungen geschützt werden. Zudem gilt es, Betriebsgeräusche zu minimieren und sowohl das Gerät selbst als auch den Wanddurchgang optisch ansprechend zu gestalten. Besonders wichtig ist dabei eine effiziente Verlegung der Anschlüsse, eine zuverlässige Dämmung und eine zeitsparende Montage. Durch intelligente Funktionen und eine modulare Bauweise lässt sich die Installation in vielen Fällen flexibel an unterschiedliche bauliche Gegebenheiten anpassen – sowohl im Neubau als auch im Bestand.
Die DOYMA GmbH & Co bietet ein umfassendes Sortiment im Bereich von Wärmepumpeneinführungen. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Oyten besteht seit mehr als 60 Jahren und beschäftigt 240 Mitarbeitende. Bekannt als Experte für Abdichtungen und Brandschutzsysteme, bietet DOYMA nun auch eine neue oberirdische Einführung für Wärmepumpenanlagen: Die neue DOYMAfix ® HP/O – die erste professionelle oberirdische Durchführung für LuftWasser-Wärmepumpen. Dieses innovative System ermöglicht eine einfache, schnelle und sichere Verlegung von Anschlussleitungen in Neubauten sowie Bestandsgebäuden. Ein wesentliches Merkmal ist die getrennte Verlegung von Rohren und
Kabeln sowie die separate Führung von Spannungs- und Steuerleitungen.
Die DOYMAfix ® HP/O gewährleistet eine GEG-konforme Wärmedämmung, unabhängig von Wandstärke und -aufbau. Dank der modularen Segmentbauweise kann sie flexibel an Wandstärken auch über 500 mm angepasst werden. Die Installation erfolgt innerhalb kürzester Zeit und kann von nur einer Person durchgeführt werden. Zudem ermöglicht die gewerkeübergreifende Montage eine unkomplizierte Integration in den laufenden Baufortschritt.
Für eine noch einfachere Installation ist die DOYMAfix ® Connect HP/O erhält-
Mehr Informationen über DOYMA unter: www.doyma.de

lich. Diese Version verfügt über flexible Edelstahlwellschläuche mit integrierter Wärmedämmung und ist in DN 25 sowie DN 32 verfügbar. Die ausziehbaren Wellschläuche erleichtern den direkten Anschluss der Wärmepumpe im Außenbereich und ermöglichen im Innenbereich eine Installation ohne zusätzliche Bögen – eine erhebliche Zeitersparnis für Handwerker.
Die DOYMAfix ® HP/O erfüllt höchste technische Standards: Sie ist luftdicht nach DIN EN 12114, Schlagregendicht in Anlehnung an die DIN EN 1027 und schalldämmend gemäß DIN EN ISO 10140-2. Weitere Vorteile sind das ästhetische Oberflächenfinish und
Somfy – Partner Content
Das Spiel von Licht und Schatten spart Energie
Endlich wieder Frühling, Sonne, Lebensfreude! Nach den langen, nasskalten Wintermonaten gibt es nichts Besseres für die Stimmung. Doch mit der globalen Erwärmung heizen sich Innenräume zunehmend auf – besonders Gebäude mit bodentiefen, südwestlich ausgerichteten Fensterfronten oder Dachgeschosswohnungen mit Dachfenstern können sich schnell in Hitzefallen verwandeln.
Sonnenlicht kann bis zu 800 Watt Energie pro Quadratmeter Fensterfl äche erzeugen und so die Raumtemperatur spürbar ansteigen lassen. Um -ein angenehmes Wohnklima zu schaffen, lohnt es sich, die Fenster und ihre Verschattungsmöglichkeiten genauer unter die Lupe zu nehmen. Auch im Winter spielen sie eine entscheidende Rolle –denn richtig genutzt, können sie die Kraft der Sonne als natürliche und kostenlose Wärmequelle optimal ausschöpfen.
Weltweit führender Experte in der Antriebs- und Steuerungstechnik von Sonnenschutz- und Gebäudeöff nungssystemen ist Somfy – mit insgesamt 6.500 Mitarbeitenden in rund 60 Ländern. Das Unternehmen rät, bei Neubau und Sanierung immer auch den Sonnenschutz im Blick zu behalten. Denn ohne entsprechende Lösungen wird es für die
Bewohner im Sommer ansonsten unangenehm heiß.
Der Einbau einer energieintensiven Klimaanlage (mit hohem CO2-Ausstoß) ist jedoch nicht die optimale Lösung, besser ist in jedem Fall ein automatisiert gesteuerter Sonnenschutz: Funkmotorisierte und smart vernetzte Rollläden, Jalousien und Fenstermarkisen verhindern ein Aufheizen der Wohnräume, indem sie sich je nach Sonneneinstrahlung und Wetterlage automatisch in die optimale Position bewegen. Dadurch lassen sich im Sommer 90 Prozent der Hitze aussperren und die Raumtemperaturen um bis zu sieben Grad Celsius absenken.
„Ohne automatisierten Sonnenschutz benötigt die Kühlung eines Wohn-/Esszimmers mit Südfenster bis zu viermal mehr Energie“, sagt Oliver Rilling, Leiter
die vogelpicksichere Konstruktion. Mit ihrem geringen Gewicht und der schnellen Montage bietet sie eine effiziente und flexible Lösung für den Einbau von Wärmepumpenanlagen. Wer über den Einbau einer Wärmepumpe nachdenkt, sollte auch über den perfekten Anschluss nachdenken – und DOYMA wählen!
Dank der modularen Segmentbauweise kann sie flexibel an Wandstärken auch über 500 mm angepasst werden.

Strategische Initiativen bei Somfy. „Ein motorisierter, wetterabhängig gesteuerter Sonnenschutz reguliert das Raumklima optimal – auch in Abwesenheit der Bewohner.“ Unter dem Strich sparen die smarten Lösungen von Somfy doppelt so viel CO2-Emissionen ein, wie sie bei der Herstellung und im Betrieb verursachen.
Wohnkomfort ganz nach den individuellen Bedürfnissen Die „Smart Home Ready“-Lösungen von Somfy und Partnern ermöglichen einen einfachen Einstieg ins vernetzte Wohnen. Ohne zusätzliche Steuerleitungen lassen sich über die Smart Home-Zentrale
Somfy ist mit mehr als 200 Millionen produzierten Motoren weltweit führend in der Antriebs- und Steuerungstechnik von Sonnenschutz- sowie Gebäudeö� nungssystemen. Zudem ist das Unternehmen mit über zehn Millionen vernetzten Geräten Pionier im Bereich Smart Home und Smart Building. www.somfy.de
TaHoma Switch bis zu 200 Funkprodukte verbinden. Dank ihres offenen Systems und breiter Kompatibilität bieten sie eine zukunftssichere Basis, die sich flexibel um Beleuchtungs- oder Heizlösungen erweitern lässt. Besondere Highlights sind die personalisierbaren Szenarien, die verschiedene Aktionen zu Routinen bündeln. So können morgens automatisch die Rollläden hochfahren und die Heizung die ideale Temperatur erreichen – per Fingertipp oder zeitgesteuert. Die App schlägt zudem intelligente Szenarien vor, etwa zur temperaturabhängigen Steuerung des Sonnenschutzes, und liefert in Echtzeit den Status aller vernetzten Geräte.



Warum Landwirtschaft eine
Zukunftsbranche
ist
EINLEITUNG
Hört man „Landwirtschaft“, dann denken viele noch immer an entschleunigtes Leben auf dem Land. Dabei ist die moderne Landwirtschaft eine hochgradig dynamische Branche, die in vielerlei Hinsicht dazu beiträgt, die großen Herausforderungen unserer Zeit zu lösen.
Foto: Presse
Die wohl größte aktuelle Herausforderung ist der Klimawandel. Dass Landwirte von einem sich verändernden Wetter betroffen sind, ist hinlänglich bekannt. Sie reagieren unter anderem durch angepasste Fruchtfolgen, die Weiterentwicklung guter fachlicher Praxis und den Einsatz von effizienzsteigernden Maßnahmen, wie Smart Farming.
Doch Landwirtschaft kann mehr: Sie kann Treibhausgase dauerhaft im Boden binden. CO2 mit technischen Verfahren aus der Atmosphäre abzuscheiden und zu lagern, ist teuer und energieaufwendig. Landwirte können Kohlenstoff aus der Luft mit ihrer Arbeit hingegen als Humus binden – ein natürlicher Prozess, der gleichzeitig die Grundlage für künftige Lebensmittelproduktion verbessert. „Carbon Farming“ heißt das Konzept, bei dem Landwirte CO2-Zertifikate für gutes Bodenmanagement verkaufen können, und das mittlerweile sogar Investoren aus Industrie und Bankwesen aufhorchen lässt.
Die Landwirtschaft kann erneuerbare Energien produzieren, indem sie Flächen für Windkraft oder Photovoltaik bereitstellt. Damit weniger wertvolles Ackerland verloren geht, gibt es bereits Ansätze, Solaranlagen mit darunter- oder dazwischenliegenden Bereichen für landwirtschaftliche Arbeit zu verbinden. Mit Biogas und Biomethan tragen Landwirte zudem zu einer wetterunabhängigen, speicherfähigen und dezentralen Energieversorgung bei. Auch bei der Verbesserung von Tier- und
Umweltschutz können Landwirte Vorreiter sein. Sie entwickeln gemeinsam mit der Lebensmittel-Wertschöpfungskette Strukturen, die marktbasiert sind und es ermöglichen, dass Verbraucher Mehrleistungen der Landwirtschaft honorieren. Ein Beispiel dafür ist die Initiative Tierwohl, die 2025 zehnjähriges Bestehen feiert: Gemeinsam mit Handel und Lebensmittelverarbeitung wurde hier ein System entwickelt, bei dem Verbraucher an der Ladentheke etwas mehr für mehr Tierwohl bezahlen.
Schließlich leistet Landwirtschaft einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit. Die Coronapandemie hat gezeigt, dass eine breite Versorgung der Bevölkerung mit Dingen die als selbstverständlich angesehen werden – seien es Antibiotika oder Toilettenpapier – nicht automatisch gewährleistet ist. Genauso kann es mit Lebensmitteln sein. Verschwinden nur regionale Produkte, fällt das wahrscheinlich zunächst kaum auf. Doch in einer Zeit, wo Russland Lebensmittelzugang als Waffe einsetzt und Handelskriege zwischen den USA und China drohen, muss auch Deutschland stärker auf seine Versorgungssicherheit achten.
Die Liste der Herausforderungen, bei denen die Landwirtschaft zur Lösung beiträgt, kann beliebig verlängert werden: Gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land, Arbeitsplatzsicherung, gesellschaftlicher Zusammenhalt und vieles mehr. Weit jenseits ländlicher Fantasien ist die moderne Landwirtschaft eine entscheidende Zukunftsbranche.

Simon Michel-Berger, Chefredakteur agrarheute
Die Landwirtschaft kann erneuerbare Energien produzieren, indem sie Flächen für Windkraft oder Photovoltaik bereitstellt. Damit weniger wertvolles Ackerland verloren geht, gibt es bereits Ansätze, Solaranlagen mit darunter- oder dazwischenliegenden Bereichen für landwirtschaftliche Arbeit zu verbinden.
Auszeichnung fürs Pig-Business
Hohe Investitionen, fehlende Planungssicherheit, Kostenexplosion bei Futtermittel und Energie: Die Schweinehaltung fordert die Landwirte stark.
Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen sorgen Bauern tagtäglich mit viel Herzblut und Expertise für die verantwortungsvolle Produktion unserer Nahrungsmittel. Um diesem Engagement die gebührende Aufmerksamkeit zu schenken, prämiert eine unabhängige Fachjury von agrarheute, dem Fachmagazin des dlv Deutscher Landwirtschaftsverlag, jedes Jahr die Leistungen von Betrieben, die die Vielfalt moderner Landwirtschaft in unterschiedlichen Kategorien widerspiegeln: Der
CERES AWARD ist die höchste Auszeichnung in der Landwirtschaft.
Als Partner des Awards engagiert sich Topigs Norsvin dafür, den besten Schweinehalter Deutschlands auszuzeichnen und damit, die Besten der Branche ins Rampenlicht zu rücken. „Wir möchten den Betrieben eine Anerkennung für die Arbeit geben, die sie über viele Jahre aufgebaut und geleistet haben“, sagt Eduard Eissing, Geschäftsführer des Schweinegenetik Unternehmens Topigs Norsvin in Deutschland. Ausgezeichnet werden Bauern, die Mut, Ideenreichtum und Verantwortungsbewusstsein zeigen, nicht nur für den eigenen Betrieb, sondern auch für Tier, Natur und Gesellschaft. Betriebe,
die Maßstäbe bei Tiergesundheit und Hygiene setzen, in Kreisläufen denken und die Schweineproduktion wirtschaftlich erfolgreich gestalten und daher ein großes Augenmerk auf nachhaltige, zukunftsfähige Haltungskonzepte und hohes Tierwohl legen.
In diesem Zusammenhang öff net der genetische Fortschritt viele Türen für mehr Nachhaltigkeit, beispielsweise durch eine ausgewogene Zucht und verbesserte Futtereffi zienz. Weniger Futterverbrauch sorgt für einen geringen CO2-Ausstoß, modernste Technologien dafür, die Forschung zur Verbesserung der Robustheit und des Tierwohls weiter voranzutreiben. Melanie Windmann, Marketing Topigs Norsvin
Topigs Norsvin, das als Schweinegenetik-Unternehmen im Besitz von Landwirten steht, entwickelt innovative und nachhaltige genetische Lösungen für eine kostene�ziente Schweineproduktion auf der ganzen Welt. www.topigsnorsvin.de

Eduard Eissing, Geschäftsführer Topigs Norsvin

Melanie Windmann, Marketing Topigs Norsvin
Deutschland betont: „Wir wollen die Betriebe durch unsere Produkte dabei unterstützen, so effi zient, ressourcenbewusst und nachhaltig wirtschaften zu können wie möglich. Aber unsere Genetik benötigt die gute fachliche Praxis der Landwirte, um ihr Potential im Stall entfalten zu können. Gerade deshalb ist es uns ein großes Anliegen, die wertvolle Arbeit der Betriebe sichtbarer zu machen.“

Energiewende und Landwirtschaft verbinden
Zukunftsfähig bleiben und den Balanceakt zwischen Ökonomie und Umweltschutz vollführen: Erneuerbare Energien können dabei ein wichtiges Standbein sein.
Text: Julia Butz
Foto: musicFactory lehmannsound/pexels
Klimawandel, volatile Märkte und strengere Regulierungen sind nur einige der Faktoren, die den Agrarsektor vor tiefgreifende Veränderungen stellen. Landwirte stehen zunehmend unter Druck, ihre Betriebe sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch nachhaltig zu führen. Gleichzeitig erfordern Modernisierung und Digitalisierung hohe Investitionen in neue Technologien und Maschinen. In diesem Spannungsfeld bietet die Integration erneuerbarer Energien in landwirtschaftliche Flächen vielversprechende Lösungsansätze: Photovoltaik, Agri-Photovoltaik oder Windkraft ermöglichen es Landwirten nicht nur, einen Teil ihres Strombedarfs selbst zu decken und somit die laufenden Betriebskosten zu senken. Sie bieten auch das Potenzial, stabile Einnahmen zu generieren. Indem sie die überschüssig erzeugte Energie in das öffentliche Stromnetz einspeisen.
Agri-Photovoltaikanlagen erlauben die doppelte Flächennutzung, für die Energiegewinnung als auch die Nahrungsmittelproduktion. Bei hoch aufgeständerten Systemen werden die Solarmodule in mehreren Metern Höhe installiert, sodass
darunter weiterhin die landwirtschaftliche Bewirtschaftung möglich ist, einschließlich der Nutzung von Landmaschinen. Zusätzlich bieten die Module Schutz vor Wetterextremen, was zur Stabilisierung der Ernteerträge beitragen kann. Windkraftanlagen auf landwirtschaftlichen Flächen bieten eine effiziente Form der Flächennutzung, da sie nur einen geringen Teil des Bodens beanspruchen und die Fläche weiterhin für den Anbau von Nutzpflanzen oder die Tierhaltung genutzt werden kann. Durch die Verpachtung von Flächen an Betreiber von Windkraftanlagen können langfristige und stabile Einnahmen generiert werden, die in der Regel deutlich über den Erträgen aus der traditionellen landwirtschaftlichen Nutzung liegen. Alternativ können Landwirte selbst als Betreiber auftreten oder sich an Projekten beteiligen, um direkt von den Erlösen aus der Stromproduktion zu profitieren.
Die Flächenkonkurrenz zwischen Energieerzeugung und landwirtschaftlicher Nutzung bleibt ein sensibles Thema. Zwar beanspruchen Windkraftanlagen nur einen kleinen Teil der Fläche direkt, doch können sie indirekte Auswirkungen auf die

Photovoltaik, Agri-Photovoltaik oder Windkraft ermöglichen es Landwirten, einen Teil ihres Strombedarfs selbst zu decken und somit die laufenden Betriebskosten zu senken.
landwirtschaftliche Bewirtschaftung haben – etwa durch Einschränkungen in der Bauphase und den nötigen Zuwegungen. Damit Bodenfruchtbarkeit, Tier- und Pflanzenwelt so gering wie möglich belastet werden, erfordert die Standort- und Infrastrukturplanung sowie Ausführung Fachexpertise und besondere Sorgfalt. Die sichtbaren Veränderungen in der Landschaft machen die frühzeitige Einbindung aller Beteiligten in der Standortgemeinde notwendig. Transparenz, Mitbestimmung und das Angebot finanzieller Beteiligungsmodelle spielen eine zentrale Rolle, um Vorbehalte abzubauen, Landnutzungskonflikte zu vermeiden und Solar- und Windkraft als gemeinschaftliches Projekt voranzutreiben.
Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien kann die Landwirtschaft den Schritt
Vom Landwirt zum Energiewirt
Erneuerbare Energielösungen unterstützen die Landwirtschaft auf dem Weg zu einem nachhaltigeren Agrarund Ernährungssystem.
Steigende Kosten, Wetterextreme und unsichere Marktpreise stellen viele landwirtschaftliche Betriebe vor große Herausforderungen. Gleichzeitig bieten landwirtschaftliche Nutzflächen großes Potenzial für Erneuerbare Energien – sie schaffen zusätzliche Wertschöpfung und stärken die wirtschaftliche Stabilität. Doch wie lässt sich Energiegewinnung sinnvoll mit Landwirtschaft verbinden? Entscheidend ist, dass beide Bereiche voneinander profitieren. Durch kluge Konzepte kann die Landwirtschaft ihre Zukunft sichern, neue Einkommensquellen erschließen und einen wichtigen Beitrag zur Energieversorgung leisten.
Die EEF Erneuerbare Energien Fabrik bringt Landwirtschaft und Erneuerbare Energien zusammen. Durch langfristige Zusammenarbeit sowie starken Partnerschaften mit Agrarbetrieben entstehen nachhaltige Konzepte, die Stabilität sichern und Wachstum fördern. Im Gespräch mit Lukas Jörgens, Projektleiter und Florian Rosenbusch, Bereichsleitung Projektentwicklung, Netze & Bau bei EEF.
Wie können Landwirtschaft und Erneuerbare Energien sinnvoll verbunden werden?
Jörgens: Die Landwirtschaft steht vor wachsenden Herausforderungen und braucht langfristige Planungssicherheit. Erneuerbare Energien ermöglichen eine nachhaltige Flächennutzung und wirtschaftliche Stabilität. EEF setzt auf den frühzeitigen Dialog mit kleinen Betrieben, Ortslandwirte und Agrarunternehmen, um gemeinsam tragfähige Lösungen zu entwickeln. Die intelligente Verbindung von Landwirtschaft und Erneuerbaren stärkt Agrarbetriebe für die Zukunft.
Rosenbusch: Erneuerbare Energien auf landwirtschaftlichen Flächen können zusätzliche Einkommensquellen bieten, sei es durch Flächenverpachtung oder individuelle Beteiligungsmodelle. Entscheidend für eine nachhaltige Umsetzung ist eine sorgfältige Planung, die agrarwirtschaftliche, wirtschaftliche und ökologische Aspekte gleichermaßen berücksichtigt.
Kann eine Fläche für den landwirtschaftlichen Betrieb gleichzeitig für Erneuerbare
Energien genutzt werden?
Rosenbusch: Ja, eine landwirtschaftliche Fläche kann gleichzeitig für Erneuerbare Energien genutzt werden. Windkraftanlagen beanspruchen dauerhaft nur geringe Flächen, sodass der restliche Bereich weiter landwirtschaftlich oder ökologisch genutzt werden kann. Auch bestimmte PV-Freiflächenanlagen ermöglichen eine Doppelnutzung. So bleibt die Fläche effizient nutzbar, ohne die landwirtschaftliche Nutzung zu verdrängen.
Warum ist EEF der ideale Partner für landwirtschaftliche Betriebe?
Jörgens: Wir kennen die Anforderungen der Landwirtschaft sehr gut und planen unsere Projekte so, dass die Bewirtschaftung weiterhin möglich ist, Zuwegungen optimal angelegt werden und Kranstellflächen entsprechend der Fahrrinnen geplant sind. Gemeinsam stimmen wir mit den Betrieben die Standort- und Infrastrukturplanung so ab, dass sie sich nahtlos in bestehende Strukturen und Bewirtschaftungsrichtlinien einfügt.
Rosenbusch: Zusätzlich setzen wir auf Transparenz und enge Zusammenarbeit.
EEF steht für langfristige Lösungen in der Agrar- und Energiewirtschaft. Von der Planung bis zum Rückbau entwickeln sie ganzheitliche Energiekonzepte und begleiten ihre Partner über Jahrzehnte. Dabei liegt ihr Fokus auf einer engen und langfristigen Partnerschaft mit der Landwirtschaft. www.eef.de
vom traditionellen Nahrungsmittelproduzenten hin zum Energiewirt vollziehen, die eigene Zukunftsfähigkeit sichern und gleichzeitig einen maßgeblichen Beitrag zur Transformation eines naturverträglichen Energiesystems leisten.
Fakten
2024 wurden in Deutschland rund 32 Mrd. Euro in Erneuerbare-EnergieAnlagen investiert, 28.766 Onshore-Windenergieanlagen stehen überwiegend in Niedersachsen, Brandenburg, NRW und SchleswigHolstein. Damit ist Deutschland in Bezug auf die kumulierte installierte Leistung Spitzenreiter.
Quelle: Statista 1/25

Lukas Jörgens, Projektleiter bei EEF

Florian Rosenbusch, Bereichsleitung Projektentwicklung, Netze & Bau bei EEF
Unsere Pool-Lösungen fördern Kooperationen zwischen Betrieben, binden Landeigentümer frühzeitig ein und sorgen mit proaktivem Akzeptanz-Management für eine offene Kommunikation. Dank unserer Fachexpertise, etwa durch Teammitglieder mit landwirtschaftlichem Hintergrund, verstehen wir die Bedürfnisse vor Ort genau. Durch die flexible Ausarbeitung der Beteiligungsmöglichkeiten können wir individuelle Lösungen ermöglichen.
„Unser Motto: Work smarter, not harder“
STALLMANAGEMENT
Lydia Pelzer, Landwirtin und erfolgreiche Agrar-Influencerin über den Einsatz moderner Technologien in Ackerbau und Stall.
Text: Julia Butz Foto: Presse, Yan Krukau/pexels

Lydia und Philipp Pelzer, erreichen über ihre Social Media Plattformen Lylyslandleben und philipps_farmlife mehrere Tausend Follower.
Digitale Hilfsmittel in der Landwirtschaft. Fluch oder Segen?
Für die ältere Generation ist die Umstellung oft schwierig, gerade bei dem, was heute alles gefordert ist: von der verpflichtenden Nutzung von E-Rechnungen, der Stoffstrombilanz bis hin zur Düngebedarfsermittlung, die man digital eintragen und vorab abgeben muss. Für unser Stallmanagement ist dies aber im Ablauf einfacher, denn wir haben alles in einer Software liegen. Digitalisierung und der technische Fortschritt bringen enorme Vereinfachung in unserem Beruf.
Welche beispielsweise?
Wir arbeiten mit einer Ackersoftware, die einfach auf dem Handy aufgespielt wird. Wenn mein Mann Dünger oder Pflanzenschutz ausfährt, wird die Aufwandmenge je Ackerstück automatisch an unseren Betriebscomputer übertragen. So sehen wir übersichtlich, was wir tatsächlich ausgebracht haben, können die Mittel effizienter einsetzen und auch für die Nachvollziehbarkeit der Behörde ist es natürlich wichtig. Sehr spannend ist auch das GPS auf dem Traktor. Durch das Autolenk-System (RTK) kann der Traktor selbst fahren, komplett autonom bis auf 5 cm genaue Linie ziehen, die Spur halten und am Ende der Linie wenden. Precision Farming ist super effektiv, da man weniger Überlappungen hat, somit weniger Saatgut verschwendet und auch weniger Pflanzenschutz braucht. Im Milchviehbetrieb, in dem ich als Angestellte arbeite, benutzen wir eine Herdenmanagement-Software, die mit dem Melkstand verbunden ist. Der Melkstand sendet alle Daten der Milchleistung direkt an den Computer. Zusätzlich haben die Kühe ein Transponderhalsband, über das wir das Kuhverhalten, wie die Wiederkäuaktivität messen und so die Tiergesundheit stets im Blick haben. Relativ neu ist der Digitalbolus. Er liegt im Pansen der Kuh und checkt, ob die Verdauung in Ordnung ist.
Und kann so auch auf mögliche Krankheiten hinzuweisen?
Genau. Auch bei Kälbern kann man über Sensoren feststellen, ob diese anhand ihrer Bewegungsaktivität und der Fress -
Digitalisierung und der technische Fortschritt bringen enorme Vereinfachung in unserem Beruf.
eigenschaften krank werden könnten, noch bevor es krank ist. Wir selbst sorgen zudem über das Futter für die Prävention. Im Winter geben wir z. B. gern Eukalyptus dazu. Wir haben sehr selten kranke Tiere, aber wenn das der Fall ist, lassen wir den Tierlandarzt kommen und dort, wo es nötig ist, auch Antibiose geben. Kein Tier soll unnötig leiden. Natürlich wird kontrolliert, dass kein behandeltes Tier in den Lebensmittelumlauf kommt und die gesetzlichen Fristen beachtet werden.
Was tun Sie, um auch die körperliche Arbeit zu erleichtern?
Im Stall benutzen wir ein Einstreugerät. Eine echte Erleichterung und ein großes Sicherheitsplus dazu, nicht mehr in die Buchten zu müssen. Denn das kann bei Bullen schon mal gefährlich sein. Wir überlegen in einen Futterroboter zu investieren. Über Sensoren kann er automatisch erkennen, wie viel Futter noch vorhanden ist und wo nachgefüttert werden muss. Die Futtermischung ruft der Computer nach einer von uns vorgegebenen Rezept-Route, je nachdem ob Gras, Mais, Mineral- oder Kraftfutter ab, individuell gesteuert je nach Tierart und Tagesbedarf. Wir müssen dann nur noch kontrollieren und die Bunker zwischendurch mit frischem Futtermaterial auffüllen, der Rest passiert voll automatisch.
Wir überlegen in einen Futterroboter zu investieren. Über Sensoren kann er automatisch erkennen, wie viel Futter noch vorhanden ist und wo nachgefüttert werden muss.
Fakten
79 Prozent der Landwirte sehen die Digitalisierung als Chance für ihren Betrieb. Als größte Vorteile werden dabei Zeitersparnis, eine höhere Effizienz in der Produktion und die körperliche Entlastung genannt. 80 Prozent sind überzeugt, dass digitale Technologien eine umweltschonendere Produktion ermöglicht.
Quelle: bitkom-Studie 2024
Der Traktor: Zwischen Dampf und fahrerlos
EINBLICK
Die Produktivität der Agrarwirtschaft ist eng verknüpft mit den Fortschritten bei der Entwicklung moderner Landmaschinen. Tammo Gläser, Filmemacher und das Gesicht hinter dem YouTube-Kanal Landtechnikvideos.de, gibt einen Einblick in die Geschichte des Traktors.
Text: Jakob Bratsch
Foto: Presse
Von den ersten stationären und später selbstfahrenden Dampfmaschinen, die um 1760 auch in der Landwirtschaft zur Verwendung kamen, bis zum modernen Hightech-Traktor von heute war es ein langer Weg. „An der Grundidee, eine Schlüsselmaschine zu haben, die je nach Bedarf in kürzester Zeit für verschiedenste Arbeitseinsätze ausgerüstet werden kann, hat sich seither kaum etwas verändert“, meint der Dipl.Ingenieur für Agrarmarketing und Management. Dabei sei es prinzipiell egal, ob sich die Einsatzgebiete auf Ackerbau-, Viehzucht- oder Sonderkulturenbetrieb spezialisiert haben – der Traktor kann universell durch das Koppeln eines oder mehrerer Anbaugeräte für fast jede Anwendung herangezogen werden.
Als historische Meilensteine gelten insbesondere die Entwicklung von Verbrennungsmotoren, der Luftbereifung sowie Hydraulik und Elektronik, die den Ingenieuren halfen, die Fahrzeuge immer leistungsfähiger und intelligenter zu machen. In den 1960er-Jahren führte die umfassende Mechanisierung der Landwirtschaft im In- und Ausland dadurch zu einer enormen Nachfrage. Zahlreiche nationale und internationale Hersteller konkurrierten auf dem Markt, während jährlich Hunderttausende Traktoren produziert wurden – bis der Strukturwandel einsetzte. „In den 70er-Jahren begannen landwirtschaftliche Betriebe zu wachsen und damit wuchsen auch die Anforderungen an die Landtechnik. Ein stärkerer Traktor ersetzte dabei oft mehrere kleinere Schlepper, was am Ende dazu führte, dass sich die Anbieterseite sehr stark ausdünnte oder sich durch Fusionen Konzernstrukturen bildeten. Die vier größten Landmaschinenhersteller Deere & Company, CNH, AGCO und Kubota erwirtschaften heutzutage beispielsweise zusammen mehr als 100 Milliarden US-Dollar Umsatz und sind mit ihren Produkten rund um den Globus vertreten“, erklärt 39-Jährige. „Die Konzentration des Angebots in den Händen weniger Anbieter ist aus Sicht des Kunden dabei sicherlich bedenklich, jedoch sind die Anforderungen an moderne Traktoren so gewachsen, dass sich die Entwicklungsarbeit vermutlich auch nur in dieser Konstellation und in diesem Tempo vorantreiben ließ.“
In den 70er- und 80er-Jahren lag der Fokus vieler Entwickler sodann auf PSstärkeren Schleppern. Zudem wurden die Kabinen komfortabler und erste elektronische Anzeigen halfen den Fahrern die zunehmend komplexer werdenden Fahrzeuge zu bedienen. Und auch die Hersteller der Anbaugeräte zogen mit immer leistungsfähigeren Maschinen nach.

Tammo Gläser, Filmemacher & Dipl.-Ing. Agrarmarketing und Management
Fakten
Tammo Gläser beschäftigt sich seit mehr als 25 Jahren mit den Entwicklungen in der Landtechnikbranche. Der Journalist ist dabei als Filmemacher weltweit unterwegs und stellt in Dokumentarfilmen die Agrarproduktion in anderen Ländern vor. Auf seinen YouTube-Kanälen folgen ihm mehr als 310.000 Abonnenten.
„Mit der ISOBUS-Schnittstelle fand die Branche schlussendlich einen Standard, um die Datenkommunikation zwischen Traktor und Anbaugerät herstellerunabhängig zu gestalten“, sagt Gläser.
Die Feldarbeit grundlegend verändert haben satellitengestützte Lenksysteme. Heute führen sie riesige Landmaschinen mit höchster Präzision Spur an Spur – ein entscheidender Fortschritt für Effizienz und Ressourcenschonung. Besonders in den Bereichen Düngung und Pflanzenschutz zeigt sich der Nutzen: Durch die hinterlegten Feldgrenzen und den erfassten Bearbeitungsfortschritt können Pflanzenschutzmittel und Nährstoffe punktgenau ausgebracht werden. Dabei erfordert die Steuerung eines modernen Großtraktors eine enorme Rechenleistung. Die gesammelten Daten bieten Landwirten zudem wertvolle Erkenntnisse, um künftige Arbeitsschritte noch gezielter zu planen und ihre Betriebe weiter zu optimieren.
Und wie sieht der Traktor von Morgen aus? Tammo Gläser gibt einen Ausblick: „Die Branche ist gerade erneut in einer Findungsphase. Autonom arbeitende Schlepper sind bereits weltweit und auch hier in Deutschland für verschiedenste Anwendungen im Einsatz. Der Arbeitskräftemangel wird die Nachfrage in diesem Bereich wachsen lassen und die Technologie etablieren. Was die Antriebstechnik angeht, so wird viel geforscht und erste ausschließlich elektrisch angetriebene Kleintraktoren sind serienreif entwickelt. Um jedoch Schlepper mit Motorleistungen von 300 PS und mehr mit alternativem Antriebssystem praxistauglich betreiben zu können, wird noch einige Zeit vergehen.“
Strafsache
Schnitzel?
Ist die Produktion von Fleisch ein vernünftiger Grund, Tiere zu töten? Juristisch ist das fraglich.
Text: Katharina Petzholdt
Foto: PETA Deutschland e. V.

In der Praxis wird der Fleischkonsum als ausreichender Grund angesehen, rechtliche Konsequenzen hat das bislang nicht.
Traktoren-Trends, KI und Start-ups in Hannover
Im November ist es endlich so weit: Die AGRITECHNICA, die Weltleitmesse der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) für Landtechnik, kommt nach Hannover. Vom 09. bis 15. November 2025 präsentiert das Who-is-Who der Unternehmen aus der globalen Landtechnik-Branche seine Innovationen für Landwirte und alle, die sich für technische Innovationen und Traktoren begeistern.
Die neusten Traktoren, Düngerstreuer mit KI, selbstfahrende Roboter… Alle zwei Jahre ist Hannover Schauplatz für die größte Landwirtschaftsmesse der Welt. Im Jahr 2023 lockte die AGRITECHNICA rund eine halbe Millionen Besucher auf das Messegelände.
Robotik in der Landwirtschaft
Die Vorbereitungen für die nächste Ausgabe der internationalen Leitmesse für Innovationen und Trends in der Landtechnik laufen auf Hochtouren. Denn das Angebot für die zahlreichen Fachbesucher der AGRITECHNICA ist vielfältig.
Neben Traktoren der Extraklasse bietet die Landtechnikmesse alles rund um die Themen Digitalisierung, KI und Robotik. Das spiegelt sich auch im Leitthema der diesjährigen Veranstaltung wider: „Touch Smart Efficency“.
„Durch unser neues Leitthema möchten wir unseren Fachbesuchern den direkten Zugang zu innovativen, vernetzten landwirtschaftlichen Systemen ermöglichen, die durch digitale Technologien die Effizienz, Nachhaltigkeit und Produktivität der Landwirtschaft steigern,“ so Timo Zipf, Projektleiter der AGRITECHNICA . Robotik erlebbar machen, damit kennt der Veranstalter DLG sich aus. Auf vorangegangen Ausgaben der AGRITECHNICA oder der Weltleitmesse für Tierhaltungsprofis EuroTier präsentierten Aussteller u. a. automatische Hack- und Säroboter, Impfroboter für Geflügel sowie Futteranschiebe-Roboter für den Rinderstall. Mit dem „Digital Farm Center – presented by FarmRobotix“, das auf der AGRITECH-
Schnitzel, Wurst und Steak – für viele Alltag, juristisch aber nicht ganz unproblematisch. Denn eigentlich ist das Töten von Wirbeltieren in Deutschland verboten. Strafbar ist es nur dann nicht, wenn ein vernünftiger Grund vorliegt.
Nach § 17 Nummer 1 des Tierschutzgesetzes wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft, wer ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund tötet. Als vernünftiger Grund zählt dabei nur ein Interesse, das im Einzelfall das Schutzinteresse des Tieres überwiegen könnte.
Was jedoch ein vernünftiger Grund ist, bleibt offen. Der Begriff ist ein sogenannter unbestimmter Rechtsbegriff und muss von den Gerichten ausgelegt werden. Solche Begriffe gibt es im Gesetz häufiger – sie sollen flexible Entscheidungen ermöglichen, führen aber oft zu Unstimmigkeiten. Und genau
hier liegt der Dreh- und Angelpunkt der gesamten Fragestellung: Reicht der Zweck der Ernährung, um das Töten von Tieren zu rechtfertigen? Heute ist es problemlos möglich, sich ohne Fleisch gesund zu ernähren – das wirft die Frage auf, ob ein solches Interesse wirklich als vernünftiger Grund gelten kann. Zumal auch die Folgen für Umwelt und Klima zunehmend gegen die bisherige Praxis sprechen.
Ob darüber hinaus Appetit oder wirtschaftlicher Gewinn als ausreichender Grund gelten können, ist rechtlich fraglich. Trotzdem werden in Deutschland jedes Jahr etwa 750 Millionen Landtiere für den menschlichen Konsum getötet. In der Praxis wird der Fleischkonsum als ausreichender Grund angesehen, rechtliche Konsequenzen hat das bislang nicht. Und so steht mitten im Gesetz ein Satz, der das Zeug hat, die Fleischindustrie ins Wanken zu bringen.
Leistungsschau der Landwirtschaft, Erlebniswelt und Lebensfreude
Die größte Landwirtschaftsmesse Österreichs 2025 findet vom 4. bis 7. September 2025 in Ried im Innkreis statt. Der spannende Mix aus Landwirtschaft, Austro Tier, Herbst-Einkaufsmesse und dem Rieder Volksfest macht die RIEDER MESSE zum Messe-Highlight und zu einer Plattform für die Landwirtschaft.
NICA 2025 Premiere feiert, bündelt die DLG erstmalig digitale und smarte Innovationen aus den vielfältigen Bereichen der Branche.
Landtechnik zum Anfassen, das bietet die sogenannte Drive Experience den Besuchern: Sie können alternativ angetriebene Landmaschinen und Fahrzeugtechnologien live in Aktion erleben und selbst testen.
Job-Chancen in einer spannenden Branche
Zukunftsweisend wird es auch im Startup-Bereich der AGRITECHNICA, beim „Young Professionals Day“ (14. November): Das Event ermöglicht es Studierenden, Auszubildenden und Young Professionals, sich zu vernetzen und die nächsten Schritte für ihre Karriere zu planen.
Mehr Informationen zur AGRITECHNICA, Besuchsmöglichkeiten und den neuen Thementagen finden Sie auf der offiziellen AGRITECHNIA-Website.

In diesem Jahr werden rund 500 Ausstellende auf insgesamt 14 Hektar Ausstellungsfläche erwartet. Mit ihrem bewährten Vier-Säulen-Konzept setzt die Messe Maßstäbe als vielseitiges Schaufenster mit österreichweiter und internationaler Strahlkraft. Die Landwirtschaft – seit jeher Herzstück der Landwirtschaftsmesse – zeigt die neuesten Trends in der Land- und Forsttechnik. Besuchende können sich unter anderem auf Live-Präsentationen modernster Forsttechnik in der Forstarena rund um die Wertschöpfungskette Holzbringung und -aufbereitung freuen. Auf Ausstellungsflächen der Austro Tier sind hingegen technologische Highlights
wie automatisierte Melk-, Fütterungsund Reinigungssysteme im Live-Stall zu sehen, die die Bedeutung moderner Technik für Tierwohl, Energieeffizienz und Lebensmittelqualität hervorheben. Darüber hinaus bietet die Sonderausstellung „Innovation Farm“, eine Kooperation von Wirtschaft, Forschung und Institutionen wie der Landwirtschaftskammer Österreich, praxistaugliche Anwendungen und aktuelle Forschungsprojekte.
Ergänzt wird das Messe-Angebot durch die Herbstmesse mit Einkaufswelten zu verschiedenen Themen sowie dem Rieder Volksfest.

GROSSES INTERVIEW
Landwirte sollen sich auf das konzentrieren können, was sie am besten können – hochwertige Lebensmittel produzieren. Welche Maßnahmen die EU ergreift, erklärt EU-Kommissar für Landwirtschaft und Ernährung Christophe Hansen im Interview.
Text: Nadine Wagner
Welche Entwicklungen sehen Sie für den ländlichen Raum?
Ländliche Regionen bilden einen zentralen Teil der EU. Rund 25 Prozent der EU-Bevölkerung leben auf dem Land; sie bedecken 75 Prozent der Gesamtfläche und prägen nicht zuletzt die Identität und die Wirtschaft Europas. Da ich in einer kleinen Stadt im Nordwesten Luxemburgs aufgewachsen bin, weiß ich aus erster Hand, was es bedeutet, auf dem Land zu leben. Ich sehe eine Zukunft, in der die ländlichen Gebiete lebendig und gut vernetzt sind und faire Arbeits- und Lebensbedingungen bieten. Die Europäische Kommission setzt sich deshalb dafür ein, dass diejenigen, die in ländlichen Gebieten leben möchten, dies auch weiterhin tun können, indem sie dazu beiträgt, die Bildung zu verbessern, hochwertige Arbeitsplätze zu schaffen, die Mobilität zu erhöhen, die Gesundheitsversorgung zu stärken und die digitale Vernetzung auszubauen. Diese Maßnahmen sind wichtig, um ländliche Gemeinden lebendig zu halten und neue Talente anzuziehen, insbesondere im Lebensmittel- und Landwirtschaftssektor.
Vor allem kleine, regionale Unternehmen kämpfen zunehmend um ihr Überleben, weil versch. Vorschriften für sie schlicht nicht umsetzbar sind. Wie sieht ihre Zukunft aus?
Die EU-Verordnungen sollen Unternehmen in erster Linie unterstützen und nicht behindern. Wann immer die Europäische Kommission eine neue Initiative vorschlägt, prüfen wir sorgfältig deren Auswirkungen, um sicherzustellen, dass sie die Wettbewerbsfähigkeit unserer europäischen KMU und anderer Unternehmen



nicht schwächt. Deshalb arbeiten wir aktiv an Vereinfachungsmaßnahmen, einschließlich der Reduzierung übermäßiger Meldepflichten für Landwirte, Lebensmittelhersteller und Agrargenossenschaften. Der Bürokratieabbau wird kleinen Unternehmen in der Wertschöpfungskette dabei helfen, sich auf das zu konzentrieren, was sie am besten können: die Herstellung von Qualitätsprodukten und die Förderung der lokalen Wirtschaft.
Die Investitionsbereitschaft der Landwirte sinkt, aber die Digitalisierung schreitet voran – wie passt das zusammen? Gibt es hier konkrete Angebote zur Unterstützung?
Der Mangel an Investitionen in der Landwirtschaft ist eine ernstzunehmende Herausforderung. Die Europäische Investitionsbank schätzt die Investitionslücke auf rund 62 Mrd. €, welche die Modernisierung und Innovation ausbremst. Aus diesem Grund arbeiten wir an einer ehrgeizigen Investitionsagenda, um diese Lücke zu schließen.
Hierzu wird die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) weiterhin Investitionen finanzieren, die Wettbewerbsfähigkeit, Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit fördern. Dazu gehören sowohl Investitionen in landwirtschaftliche Betriebe als auch größere Infrastrukturprojekte. Wir prüfen aber auch Risikoversicherungssysteme für Primärerzeuger und öffentlichprivate Partnerschaften, um Finanzmittel für KMU in der Landwirtschaft und der Lebensmittelproduktion zu gewinnen. Schließlich haben zum ersten Mal alle EU-Länder Digitalisierungsstrategien im Rahmen ihrer GAP-Strategiepläne entwickelt und dabei GAP-Instrumente mit anderen Finanzierungsprogrammen kombiniert. Um diesen Übergang zu unterstützen, wird die Kommission eine EU-Digitalstrategie für die Landwirtschaft auf den Weg bringen, um sicherzustellen, dass der Sektor zukunftsorientiert und wettbewerbsfähig ist.
Die Landwirtschaft hängt nicht zuletzt vom Schutz unserer wertvollsten Ressourcen ab: Wasser, Boden und biologi-





Qualitätsprodukte statt
Papierkram: Wie die EU den Agrarsektor stärken will
sche Vielfalt. Wie können wir es schaffen, diese so effizient und sparsam wie möglich zu nutzen?
Landwirtschaft und Natur sind eng miteinander verbunden, sie müssen Hand in Hand gehen. Der beste Weg nach vorne ist daher die Unterstützung der Landwirte durch politische Maßnahmen, die nachhaltige Praktiken belohnen und maßgeschneiderte Lösungen für verschiedene Regionen bieten. Indem wir mit der Natur zusammenarbeiten, können wir die Produktivität für künftige Generationen sichern.
Wie sieht es generell mit der Versorgungssicherheit in Europa aus? Was wird getan, damit unsere eigenen Betriebe und Unternehmen krisenfest und durchsetzungsfähig bleiben?
Die europäische Lebensmittelsicherheit und -souveränität ist nicht verhandelbar. Die europäischen Bürger sind sich der Bedeutung der Lebensmittelsicherheit bewusst: 94 Prozent der Befragten in der jüngsten Eurobarometer-Umfrage stimmen zu, dass die Gewährleistung einer stabilen Lebensmittelversorgung in der EU



wesentlich ist. Die EU ist zwar weltweit der zweitgrößte Importeur von Agrar- und Ernährungsprodukten, aber auch der größte Exporteur. Unsere Produkte sind weltweit für ihre Qualität bekannt, und die Erhaltung eines starken, wettbewerbsfähigen Sektors ist für die Widerstandsfähigkeit Europas von entscheidender Bedeutung.
Die Vision der Europäischen Kommission für die Agrar- und Ernährungswirtschaft zielt daher darauf ab, den Sektor gegenüber dem globalen Wettbewerb und wirtschaftlichen Schocks zu stärken. Der Schlüssel dazu liegt in der Diversifizierung der Handelsbeziehungen, der Verringerung kritischer Abhängigkeiten und der Sicherstellung, dass die Landwirte unter gleichen Bedingungen konkurrieren können. Ich wünsche mir vor allem eine stärkere Angleichung der Produktionsstandards für importierte Produkte. Es ist für unsere Landwirte und EU-Bürger nicht nachvollziehbar, dass gefährliche Pestizide, die in der EU verboten sind, anderswo für Produkte verwendet werden können, die wir importieren. Unsere Landwirte haben einen fairen Wettbewerb verdient.
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Leben auf dem Land selbst gestalten
LANDLEBEN
Tradition, Verantwortungsbewusstsein und ganz viel Herzblut: Grüne Berufe und ihr Impact für eine nachhaltige Zukunft.
Text: Julia Butz Foto:
C. Gräschke/BDL,
Zoe Richardson/unsplash
Theresa Schmidt, gelernte Bankkauffrau und studierte Agrarwissenschaftlerin, engagiert sich seit ihrem 14. Lebensjahr ehrenamtlich bei der Landjugend. In 2022 zur Vorsitzenden des größten Jugendverbands im ländlichen Raum gewählt, vertritt sie die rund 100.000 ehrenamtlich Aktiven im Bund der Deutschen Landjugend (BDL).
Frau Schmidt, ist es heute eine Herausforderung, sich für einen Beruf in der Landwirtschaft zu entscheiden?
Definitiv! Auf der anderen Seite brennen ganz viele junge und supermotivierte Menschen darauf, Landwirtschaft und ihre Heimat demokratisch zu gestalten! Wer etwas wirklich Sinnstiftendes und Nachhaltiges tun will, kann das als Landwirtin oder Landwirt. Dabei geht es nicht nur um Herstellung unserer Lebensmittel. Es geht um Umweltschutz, um den verantwortungsbewussten Umgang mit Tieren und um viele andere Leistungen für die Gesellschaft. Weil das, was Landwirtschaft tut, wichtig und lebensnotwendig für uns alle ist.
Das gilt für alle 14 Grünen Berufe, die so vielfältig sind wie die Orte, an denen wir die treffen. Neben den Betrieben auf dem Land können das auch die vor- und nachgelagerten Bereiche der Landwirtschaft sein, von der Forschung, über die Züchtung, Saatguterzeugung bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit. Dazu kommen moderne Technologien wie Smart Farming. Davon zeugt auch der Berufswettbewerb der deutschen Landjugend. Bis Juni messen Tausende junge Fachkräfte aus der Land- und Forstwirtschaft, aus Weinbau, Haus- und Tierwirtschaft dabei ihr Können. Das ist eins der größten außerschulischen Bildungsprojekte in ganz Europa, bei dem riesige Technik millimetergenau übers Feld gesteuert wird und Auszubildende der Forstwirtschaft in wenigen Minuten ganze Baumreihen pflanzen.
In einem grünen Beruf zu arbeiten, bedeutet in der Regel auch, auf dem Land zu leben. Viele junge Menschen aber zieht es in die Stadt. Lebens- und Bleibeperspektiven auf dem Land zu schaffen, ist eines unserer großen
PETA zeigt Schlachthöfe an
Tiertötung ist eine Straftat. Ausnahmsweise kann ein „vernünftiger Grund“ dies rechtfertigen. Töten für Ernährungszwecke ist kein vernünftiger Grund.
PETA Deutschland hat mit der Hamburger Rechtsanwaltskanzlei Günther die Verantwortlichen der drei größten deutschen Schlachtbetriebe, „Premium Food Group“, „Westfleisch SCE mbH“ und „VION N.V.“ angezeigt. „Das Tierschutzgesetz stellt in § 17 Nr. 1 das Töten eines Tieres unter Strafe. Wenn jemand ein Tier tötet, ist dies grundsätzlich ein Fall für die Staatsanwaltschaft und die Strafgerichte. Erkennen diese das Vorliegen eines rechtfertigenden ‚vernünftigen Grundes’ nicht an, sieht das Gesetz unter anderem Freiheitsstrafe vor“, sagt Krishna Singh, Justiziar und Leiter der PETA-Rechtsabteilung.
„Dieser vernünftige Grund ist nicht gegeben, wenn man Tiere umbringt, um sie zu Wurst oder Steak zu verarbeiten. Ein Skandal, dass eine gesetzliche Vorschrift zum Schutz der Tiere seit ihrem Inkrafttreten 1972 konsequent ignoriert wird. Allein vitale Erhaltungsinteressen des Menschen können die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllen, wenn es um die Rechtfertigung einer Tiertötung geht. Deshalb haben wir Strafanzeige gegen die Verantwortlichen der drei größten deutschen Schlachtbetriebe gestellt“, so Singh. „Weder Betriebsgewinnabsichten noch der profane Wunsch nach Gaumenkitzel erlauben eine Tötung von Tieren.“
24 Tiertötungen pro Sekunde Etwa zwei Millionen Tiere fallen in Deutschland täglich und 800 Millionen jährlich der Fleisch-
Anliegen. Eine gut ausgebaute Infrastruktur, attraktive Arbeitsplätze, remote arbeiten zu können – das sind essenzielle Voraussetzungen. Im Übrigen auch für Menschen, die gern auf dem Land leben. Das wird gern vergessen, gerade weil Politik in der Stadt gemacht wird. Darum bringen wir uns ein. Darum müssen junge Menschen bei allen Prozessen, die ihre Zukunft betreffen, beteiligt werden. Auf Bundesebene wie bei regionalen Entwicklungsprozessen auf dem Land.
Zu uns als Landjugend gehört auch, gemeinsam etwas bewegen zu können und der unbedingte Wille, die demokratische Heimat zu gestalten. Und zwar nicht allein im stillen Kämmerlein, sondern mit anderen vor Ort, in der Region, auf Landes- und schließlich, wie ich, auf Bundesebene. Allein bei unserer Aktion „Hand in Hand fürs Land“ kamen über 1,5 Millionen Stunden ehrenamtlicher Arbeit zusammen. Das verbindet und ist unglaublich wichtig – gerade in Zeiten, in der viele Kräfte an einer Spaltung der Gesellschaft arbeiten. Jeder einzelne Beitrag ist für die Entwicklung unserer ländlichen Regionen wichtig und entscheidend für die Zukunft. Davon hängen unzählige Chancen ab. Für unsere Heimat und für die Demokratie in unserem Land.
produktion zum Opfer. Daraus ergeben sich etwa 24 Tiertötungen pro Sekunde. Weltweit werden jährlich ca. 70 Milliarden Landtiere und 1 Billionen Fische und Meerestiere getötet. „Diesem exzessiven Blutrausch kann nur dadurch Einhalt geboten werden, indem wir jedes Tier nicht als ein Etwas, sondern einen Jemand betrachten. Als Personen mit eigenen Bedürfnissen, eigener Würde und eigenen Grundrechten, die ihnen Schutz vor den Ausbeutungsinteressen der Menschen verleihen.“
Habgier und Heimtücke: Parallelen zum Mordparagrafen
Krishna Singh sieht in der Tötung von Tieren zur Fleischherstellung Parallelen zum Mordparagrafen im Strafgesetzbuch: „In Paragraf 211 StGB heißt es sinngemäß: Eine vorsätzliche Tötung wird dann zum Mord, wenn sie bestimmte Begleitumstände beinhaltet – Habgier beispielsweise oder eine heimtückische Begehungsweise. Das Töten arg- und wehrloser Tiere in Schlachtbetrieben dient rein wirtschaftlichen Zwecken. Dort wird getötet, um Gewinne zu erhöhen. Das ist aus unserer Sicht vorsätzlich, eine von Habgier getriebene, heimtückisch begangene Tötung Unschuldiger.“ Paragraf 17 Tierschutzgesetz sieht dafür eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder Geldstrafe vor. „Es fehlt der Justiz jedoch der Mut, ihn konsequent anzuwenden: Die Regelung zum Schutz der Tiere wird seit ihrer Einführung 1972 von der Justiz ignoriert, soweit es um die industrielle Tiertötungsindustrie geht“, sagt Singh. Das solle sich mit den drei jeweils über 30 Seiten starken Strafanzeigen mit juristischen Argumenten ändern, die die Staatsanwaltschaften an den Standorten der drei großen Schlachtbetriebe erhalten haben.

Theresa Schmidt, Vorsitzende im paritätisch besetzten Vorstand des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL)
Wer etwas wirklich Sinnstiftendes und Nachhaltiges tun will, kann das als Landwirtin oder Landwirt.
Fakten
Während die Gesamtzahl der Auszubildenden in der Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei 2023 sank (-633 im Vergleich zum Vorjahr), entschieden sich mit einem Plus von 354 insgesamt 9.084 und damit erneut mehr junge Menschen für eine Ausbildung zum Landwirt.
Quelle: Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL)

„Offen
für neue Technologien, aber Traditionelles nicht vergessen“
EINLEITUNG
Wenn wir über die Esskultur der Zukunft sprechen, müssen wir unterscheiden zwischen einem Medienhype und einem echten Trend, der sich auch in Zukunft durchsetzen wird. Vieles flammt auf und verschwindet wieder vom Markt, wenn die Verbrauchenden darin keinen ausreichenden Mehrwert für sich erkennen. Schauen wir uns ein paar Trends an: Speiseinsekten, Quallen, ja selbst Algen sind nicht für jeden etwas. Nach dem anfänglichen Hype werden Speiseinsekten mittlerweile sogar mit Skepsis betrachtet (Stichwort: Beimischung) und sind eher ein Nischenprodukt in Deutschland.
Foto: Sandra Ritschel/Lebensmittelverband
Pflanzliche Fleisch- und Milchalternativen sind hingegen auf dem deutschen Markt nicht mehr wegzudenken. Wir beobachten seit einigen Jahren einen leichten Rückgang des Fleischkonsums und eine steigende Nachfrage nach Fleischersatzprodukten, da die meisten Verbrauchenden aufgrund ökologischer und ethischer Motive den Fleischkonsum reduzieren, jedoch nicht auf den Geschmack verzichten möchten. Laut Prognosen des Statista Consumer Market Outlooks soll der Pro-Kopf- Absatz von Fleischersatzprodukten von 410 Gramm im Jahr 2021 auf 1,38 Kilogramm im Jahr 2027 steigen. Abgesehen davon, dass es in Deutschland noch nicht zugelassen ist, ist im Labor gezüchtetes Fleisch aufgrund der hohen Produktionskosen derzeit noch nicht wettbewerbsfähig. Die Nährlösung für zellkulturbasiertes Fleisch – fetales Kälberserum – ist aus ethischen Gründen eine weitere Herausforderung. Was man auch ganz klar sagen muss – wir sprechen bei zellkulturbasiertem Fleisch und auch der Präzisionsfermentation, also der Milch aus dem Labor, von zwei hochtechnologischen Verfahren – das hat mit Natürlichkeit nicht mehr viel zu tun, weshalb viele Verbrauchende Vorbehalte haben.
Was heißt das konkret? Alle diese Trends sind notwendig, sie beleben die Vielfalt und sie können dazu beitragen, unsere Ernährung langfristig zu sichern. Sie lösen aber nicht die klassische Ernährungsweise und Lebensmittelproduktion ab, die wir kennen. Sie sind ein Zusatzangebot. Weder wollen die Menschen auf klassische tierische Produkte komplett verzichten, noch können wir in der Lebensmittelkette auf die Landwirtschaft verzichten. Rohstoffe ausschließlich aus dem Labor – das ist kaum vorstellbar.
Der Markt und damit die Verbrauchenden werden entscheiden, wie die Zukunft schmeckt. Dabei darf man zwei Sachen nicht außer Acht lassen. Erstens: kulturelle Prägungen sind stärker als man glaubt. Wir feiern hierzulande nicht mehr nur St. Martin, Ostern und Weihnachten, sondern das Zuckerfest, Opferfest, Newroz, Holi und Pessach. Und das ist gut so, denn es erweitert unseren Horizont.
Zweitens: das, was wir hier in Mitteleuropa auf Grund unserer Lage immer schon gut anbauen konnten, Getreide, Fleisch, Äpfel, Kohl etc., das produzieren und verzehren wir nach wie vor, da sind

René Püchner, Präsident Lebensmittelverband
Das, was wir hier in Mitteleuropa auf Grund unserer Lage immer schon gut anbauen konnten, Getreide, Fleisch, Äpfel, Kohl etc., das produzieren und verzehren wir nach wie vor, da sind wir konstant. Anderes kommt aber dazu – dank Globalisierung, Einwanderung, Klimawandel und neuer Notwendigkeiten, zum Beispiel mehr Erbsen für die Alternativprodukte.
wir konstant. Anderes kommt aber dazu – dank Globalisierung, Einwanderung, Klimawandel und neuer Notwendigkeiten, zum Beispiel mehr Erbsen für die Alternativprodukte. Wir müssen deshalb offen
Zum Dorfkrug – Partner Content
Genuss mit gutem Gewissen
77 Prozent der Konsument:innen in Deutschland achten beim Einkauf darauf, dass Lebensmittel aus der Region kommen. Das zeigen die Ergebnisse des BMEL-Ernährungsreports 2024.
Ein echtes Stück Heimat auf dem Teller – das verspricht Regionalität. Produkte mit der Kennzeichnung „regional“ suggerieren Frische, kurze Wege und faire Arbeitsbedingungen. Dabei sind die Labels, die auf die regionale Herkunft von Produkten hinweisen, meist so vielfältig wie unterschiedlich. Gemein haben sie lediglich, dass sie nicht geschützt und oft der Fantasie von Werbestrateg: innen entsprungen sind.
Wie also erkennt man frische, nachhaltige Produkte aus der Region? Die Antwort liegt in einem kleinen Ort in Nieder-
sachsen: Neu Wulmstorf, Heimat des Familienbetriebs „Zum Dorfkrug“, bekannt durch u. a. die Sylter Salatfrische. Das Unternehmen blickt auf eine über 160-jährige Geschichte zurück. Hier wird Regionalität großgeschrieben – ganz nach dem Motto: vom Anbau bis zum Genuss. Die Milch von über 100 Kühen ist die Basis für feine Desserts, Soßen und Puddings, die in ganz Deutschland erhältlich sind.
Die Wurzeln des Erfolgs reichen dabei zurück ins Jahr 1993. Thomas Hauschild übernahm damals das Restaurant seiner Eltern und führte es Schritt für Schritt
in die Spitzengastronomie. Hier hat auch die Sylter Salatfrische ihren Ursprung. 2004 eroberte diese dann die Supermarktregale, bald folgten die typischnorddeutsche Rote Grütze und weitere Produkte. Immer in Glas statt Plastik, immer mit dem Anspruch, ehrlich und nachhaltig zu wirtschaften. Mit der Zeit entstand eine Vision: ein landwirtschaftlicher Betrieb, der Tradition und Nachhaltigkeit vereint. Während andere kleine Höfe aufgeben mussten, wagte er den mutigen Schritt – und legte den Grundstein für einen Landhof mit kurzen Produktionswegen. Seither nutzt der Zum Dorfkrug die eigene Milch für all ihre Milchdesserts und hat somit das Tierwohl und die Produktqualität gleichermaßen in der Hand.
sein für neue Technologien, dürfen aber auch Traditionelles nicht vergessen – damit sich langfristig das durchsetzen kann, was schmeckt und kulturell-kulinarisch, ökologisch und wirtschaftlich trägt.

Wenn das Wetter es zulässt, können die Kühe, Schweine, Hühner, Schafe und Alpakas jederzeit auf die Weide. Wer das mit eigenen Augen sehen will, kann den Hof besuchen und erleben, was wahre Regionalität bedeutet. Oder sich einfach im Supermarkt für Genuss mit gutem Gewissen entscheiden – ganz ohne leere Werbeversprechen.
Zum Dor f k rug
Von der Farm in die Zukunft –Warum Mandeln die Zutat von Morgen sind
Mit dem wachsenden Bedarf an nachhaltigen, hochwertigen Zutaten stechen kalifornische Mandeln als wirksame Möglichkeit hervor. Mit pflanzlichem Protein, Ballaststoffen und essenziellen Nährstoffen sind sie sowohl in traditionellen Rezepturen als auch in modernen Lebensmittel-Innovationen ein fester Bestandteil. Ihre Vielseitigkeit macht sie zu einer idealen Zutat für verschiedenste Anwendungen – von Backwaren über pflanzliche Alternativen bis hin zu proteinreichen Snacks und cremigen Aufstrichen. Doch Mandeln überzeugen nicht nur durch ihre Nährwerte, sondern auch durch ihre Vorreiterrolle in Sachen ökologischer Verantwortung und sind damit eine bewusste Wahl für Verbrauchende.


Kalifornische Mandeln: Die Nr. 1 für Qualität
Das einzigartige Klima und die fruchtbaren Böden des kalifornischen Central Valley bieten mit milden, feuchten Wintern und über 280 Sonnentagen pro Jahr ideale Bedingungen für den Mandelanbau. Kombiniert mit wissenschaftlichem Know-how, höchsten Lebensmittelsicherheitsstandards und generationenübergreifender Expertise entstehen hier Mandeln von unvergleichlicher Qualität. Über 90 Prozent der 7.600 Mandelbetriebe in Kalifornien sind Familienbetriebe, die ihr Wissen über Generationen weitergeben und eine tiefe Verbundenheit mit dem Land pflegen. Ihre Leidenschaft für nachhaltige Landwirtschaft und exzellente Qualität spiegelt sich in jedem Schritt der Produktion wider.
Durch Partnerschaften mit führenden Institutionen wie der University of California, Davis, hat die Mandelindustrie moderne Anbaumethoden entwickelt, die weltweit adaptiert werden. Da sich die globalen Ernährungsgewohnheiten zunehmend auf pflanzliche Lebensmittel verlagern, sorgt die stabile Mandelversorgung Kaliforniens dafür, dass die steigende Nachfrage gedeckt werden kann, während gleichzeitig die Umweltbelastung minimiert wird.


Verantwortung für die Umwelt Nachhaltigkeit im Kern: Kalifornien gilt weltweit als Zentrum für Innovation und nachhaltige Landwirtschaft – und die Mandelindustrie bildet hier keine Ausnahme. Farmer investieren kontinuierlich in Forschung sowie klimaintelligente, regenerative Anbaumethoden, um Mandeln verantwortungsvoll anzubauen. Präzisionslandwirtschaft mit Mikro-Bewässerungssystemen, Bodensensoren und Drohnentechnologie hat die Wassernutzung erheblich optimiert. Seit den 1990er-Jahren konnte der Wasserbedarf für den Mandelanbau um 33 Prozent gesenkt werden. Mandeln sind ein Zero-Waste-Produkt: Neben den essbaren Kernen werden auch Schalen und Hüllen weiterverwertet, beispielsweise als Futter- und Einstreumaterial in der Viehzucht. Doch damit nicht genug, die Forschung arbeitet an weiteren Nutzungsmöglichkeiten, etwa für ballaststoffreiche Riegel oder Alternativen zu Tee und Kaffee. Die kalifornische Mandelindustrie verfolgt das Ziel, Abfälle weiter zu minimieren und Ressourcen maximal zu nutzen.

Als eine äußerst vielseitige, nährstoffreiche und nachhaltige Zutat prägen kalifornische Mandeln die Zukunft der Ernährung. Ob zur Verfeinerung klassischer Rezepturen oder zur Inspiration neuer Innovationen – sie bieten unendliche Möglichkeiten und unterstützen gleichzeitig ein verantwortungsbewussteres Lebensmittelsystem.
Mehr Informationen auf www.almonds.de
Regionale Lebensmittel –frisch auf
den Tisch
REGIONALITÄT
Kurze Wege, top Qualität: Lebensmittel aus der Region „schmecken“ Mensch –und Umwelt. Darüber hinaus werden die lokale Wirtschaft und Kultur gefördert.
Text: Gunnar von der Geest
Foto: Alesia Kozik/pexels
Warmer Apfelkuchen mit Bio-Boskoop aus dem „Alten Land“. Ein zartes Salzwiesenlamm aus Schleswig-Holstein. Knuspriges Bauernbrot mit Bockbier aus Bayern: Jede Region in Deutschland verfügt über ihre typischen Spezialitäten. Diese stehen nicht nur für einzigartigen Genuss, sondern bieten auch unter dem Aspekt nachhaltigen Wirtschaftens zahlreiche Vorteile. Lebensmittel, die in der Nähe erzeugt werden, durchlaufen kürzere Transportwege, was die Emissionen erheblich senkt. Diese Reduktion des CO2-Fußabdrucks leistet einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz. Gleichzeitig bleiben Frische und Qualität erhalten: Obst- und Gemüsesorten, die teilweise einen Tag nach der Ernte bereits auf dem Wochenmarkt landen, weisen einen signifikant höheren Nährstoffgehalt auf. Milch- und Fleischprodukte entfalten ihr volles Aroma, und handwerklich hergestellte Waren profitieren von einer schonenderen Verarbeitung. Durch den schnellen Transport entfällt die Notwendigkeit langer Lagerzeiten. Der Einsatz von Konservierungsstoffen ist meist recht gering, wodurch der natürliche
Die lokale Produktion schafft Raum für experimentelle Ansätze und innovative Ideen, die im großen Maßstab nur schwer umsetzbar wären.
Geschmack und die ursprüngliche Textur weitgehend erhalten bleiben. Auch aus ökologischer Sicht kann die regionale Lebensmittelwirtschaft punkten: Durch den Einsatz umweltschonender Verfahren und den Verzicht auf Massenproduktion werden Ressourcen geschont. Biodiversität und artgerechte Tierhaltung finden verstärkt Beachtung – Faktoren, die in der industriellen Landwirtschaft oftmals zu kurz kommen. Die lokale Produktion schafft Raum für experimentelle Ansätze und innovative Ideen, die im großen Maßstab nur schwer umsetzbar wären.
Hochwertige Produkte mit oftmals langer Tradition spiegeln zudem die kulinarische Identität der jeweiligen Provenienz wider und bewahren alte Rezepturen. Der Kauf dieser Lebensmittel unterstützt vor allem Betriebe und Genossenschaften, die ihre Erzeugnisse mit viel Sorgfalt und Knowhow herstellen. Darüber hinaus stärkt der Konsum regionaler Waren die heimische Wirtschaft. Direktvermarktung, zum Beispiel auf Wochen- und Ökomärkten, sowie lokale Handelsstrukturen fördern kleinbäuerliche Betriebe und mittelständische Unternehmen. Dies schafft Arbeitsplätze, sichert Einkommen und sorgt vor Ort für stabile Wertschöpfungsketten. Durch die enge Verbindung zwischen Produzenten und Verbrauchenden entstehen zudem transparente Strukturen, die faire Preise ermöglichen und Vertrauen in die Herkunft der Erzeugnisse schaffen. Denn: Wer weiß, woher sein Essen stammt, kann sich besser über Anbau- und Haltungsbedingungen informieren und so fundierte

Gut und transparent vermarktete regionale Produkte können das Vertrauen zwischen regionalen Erzeugern und Verbraucherinnen und Verbrauchern vertiefen.
Kaufentscheidungen treffen. Regionale Lebensmittel stehen somit für eine bewusste und nachhaltige Ernährungsweise, die ökologische, ökonomische und kulturelle Aspekte vereint. Ein Ansatz, der langfristig sowohl der Umwelt als auch der Gesellschaft zugutekommt.
Lebensmittel, die in der Nähe erzeugt werden, durchlaufen kürzere Transportwege, was die Emissionen erheblich senkt.
Vorteile regional erzeugter Lebensmittel
• Frische und Qualität
• Erhaltung der Biodiversität, umweltfreundliche Anbaumethoden und artgerechte Tierhaltung
• Kürzere Wege, geringere Transportkosten und niedrigere CO₂-Emissionen
• Stärkung der lokalen Wirtschaft bzw. Wertschöpfung und Sicherung von Arbeitsplätzen
• Direkter Kontakt von Produzenten und Verbrauchenden (Transparenz)
Traube für Traube ein Hochgenuss

Erwin Vogel, Geschäftsführender Vorstand
Wolfgang Schupp, Kellermeister
Erwin Vogel, Geschäftsführender Vorstand, und Wolfgang Schupp, Kellermeister der Winzergenossenschaft Oberbergen im Kaiserstuhl von Baßgeige.
Text: Katja Deutsch Foto: Presse
Welchen Wein empfehlen Sie zum Spargel, zum Steak, zur Dorade? Grauburgunder. Ein Allrounder, der zu jeder Gelegenheit passt. Natürlich vom Kaiserstuhl.
Sie haben eine Vielzahl an Auszeichnungen. Welche freut Sie am meisten? Gekrönt hat unsere über einhundertjährige Erfolgsgeschichte die Auszeichnung zur Besten Winzergenossenschaft Deutschlands in 2021 (*Leistungstest Deutscher Genossenschaften 2021, Weinwirtschaft, Meininger Verlag) Was ist das Besondere der BaßgeigeWeine?
Inmitten der wärmsten und sonnenreichsten Region Deutschlands liegt eine der renommiertesten Weinbergslagen: die Toplage Oberbergener Baßgeige. Sie besteht aus vielen Kleinterrassen aus Vulkangestein, die eine Weinvielfalt auf höchstem Niveau beschert. Die Winzer bewahren seit Generationen das wertvolle Erbe und pflegen die Landschaft dieses unvergleichlichen Terroirs. Hand in Hand leisten sie einen wertvollen Beitrag zur biologischen Artenvielfalt und dem damit einhergehenden Erhalt wichtiger Lebensräume für seltene Pflanzen und Tiere. Der Kaiserstuhl, in dem Oberbergen liegt, ist die wildbienenreichste Region Deutschlands.
Netzwerk für nachhaltige Lebensmittelwirtschaft
Von der Herstellung bis zum Konsum: Entlang der gesamten „Nahrungskette“ steht die Welt vor großen Herausforderungen. Regionale Cluster setzen wichtige Impulse.
Für unsere Gesundheit ist eine ausgewogene Ernährung unerlässlich. Ebenso hängt aber auch das Wohl des Planeten von einer zukunftsorientierten Lebensmittelwirtschaft ab. Denn: Im Jahr 2050 könnte die globale Ernährung – bei einer anhaltenden Dekarbonisierung der Bereiche Mobilität und Bau – rund 50 Prozent der von Menschen verursachten Treibhausgas-Emissionen ausmachen. Umso wichtiger ist es, sowohl die Regionalität zu stärken als auch sämtliche Player der Branche an einen Tisch zu bringen. Mit gutem Beispiel geht eine
hessische Region voran: 2020 wurde an der Hochschule Fulda das „Green Food Cluster“ ins Leben gerufen. „Hierzu zählen derzeit 30 Mitglieder entlang der gesamten Lebensmittel-Wertschöpfungskette – vom landwirtschaftlichen Betrieb, über Food-Start-ups und mittelständische Unternehmen, bis zu IT-Spezialisten, die sich auf Dienstleistungen für diese Branche fokussiert haben“, erklärt Katharina Most, seit 2023 verantwortliche ProjektManagerin. „Das ‚Green Food Cluster‘ ist einzigartig in Hessen. Wir befi nden uns in der zweiten Förderperiode, die Ende 2025 enden wird. Das Bundesland übernimmt 50 Prozent der Finanzierung“, ergänzt Christoph Burkard, Geschäftsführer der regionalen Wirtschaftsförderungsgesellschaft. Zu den Grundsätzen des ambitionierten Innovations-
netzwerkes zählt, die Mitglieder bei der Erreichung ihrer wirtschaftlichen Ziele unter Berücksichtigung der Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen zu unterstützen.
Das Cluster und seine Partner fördern eine regionale, nachhaltige und vielfältige Lebensmittelwirtschaft – von der Erzeugung bis zum Verzehr. Themen wie ökologische Landwirtschaft, Biodiversität und Tierwohl in der Nutztierhaltung stehen neben fairen Arbeitsbedingungen von Mitarbeitenden, Erhalt der Kulturlandschaft und einer starken lokalen Wirtschaft auf der Agenda. Kernthemen in der täglichen Arbeit sind die Stärkung der Zusammenarbeit sowie die Unterstützung bei Innovation und Transformation, um Angebot und Absatz regionaler nach-

Katharina Most, Managerin vom „Green Food Cluster“
haltiger Produkte zu erhöhen und somit die Gegend als attraktive Region zu profi lieren. „Das Cluster bietet in einer Zeit, in der sich Märkte und Technologien innerhalb der Lebensmittelwirtschaft rasant verändern, eine große Chance für Innovation. Wir wollen in und rund um Fulda die Welt ein bisschen besser machen“, sagt Katharina Most.














































Käse ohne Kuh – aber mit ganz
Mikroben statt Milch: Wie Formo mit Mikrofermentation das Ernährungssystem neu denkt. Käse gehört zur deutschen Esskultur wie Brot und Bier. Doch angesichts von Klimakrise, Ressourcenknappheit, Preisdruck und instabilen Lieferketten wird die Frage drängender: Wie kann Ernährung nachhaltiger, resilienter und zugleich genussvoll bleiben? Die klassische Milchwirtschaft steht zunehmend unter Druck – ökologisch, ökonomisch und gesellschaftlich. Das Berliner Start-up Formo geht neue Wege. Mit Frischhain, der weltweit ersten Cream Cheese-Alternative auf Koji-Basis, bringt das Unternehmen eine echte Innovation ins Kühlregal – tierfrei, ressourcenschonend und geschmacklich überzeugend. Eine komplementäre Alternative, die erstmals echte Wahlfreiheit bietet.
Keine Imitation – eine neue Kategorie Gründer Raffael Wohlgensinger stammt aus der Schweiz – dem Land des Käses. Als er 2012 auf eine vegane Ernährung umstieg, fand er keine Alternative, die ihn geschmacklich überzeugte. Für ihn war klar: Der Weg führt nicht über Cashew oder Kokos, sondern über technologische Neuentwicklung. Er beschäftigte sich mit moderner Fermentation – und legte so den Grundstein für eine Käsealternative, die Nachhaltigkeit und Genuss verbindet. 2019 gründete er Formo, mit dem Ziel, eine neue Generation tierfreier Käsealternativen zu entwickeln, die ökologisch wie kulinarisch überzeugen.
Koji: Der Gamechanger aus der Mikrofermentation Im Zentrum steht Koji, ein Mikroorganismus aus der japanischen Küche. In einem eigens entwickelten Verfahren – der Mikrofermentation – wird Koji
viel Geschmack
zu einem hochwertigen, proteinreichen Ferment verarbeitet: die Basis für eine authentische Cream Cheese-Alternative. Das Ergebnis: 100 Prozent tierfrei, frei von Laktose, Zusatzstoffen, Antibiotika – bei 65 Prozent weniger CO₂, 96 Prozent weniger Wasser und 83 Prozent weniger Flächenbedarf als klassischer Frischkäse.
Frischhain – der Geschmack von morgen Formos erstes Produkt heißt Frischhain, ein streichzarter Cream Cheese in drei Sorten:
• Natur: cremig, fein-säuerlich, mit 9,2 g Protein –ideal fürs Croissant, Pasta oder Cheesecake
• Kräuter: mit frischen Gartenkräutern – als Dip, aufs Baguette oder zur Ofenkartoffel
• Tomate: mediterran-würzig – perfekt aufs Brot oder als Topping fürs Chili sin Carne
Frischhain ist tierfrei, proteinreich, einfach lecker
– it’s easy, it’s cheesy. Erhältlich bei REWE, METRO, tegut, BILLA, knuspr – regional produziert mit familiengeführten Käsereien aus Deutschland und Österreich.









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„Wir schaffen keinen Ersatz – wir schaffen die nächste Generation Käse. Köstlich, klimafreundlich, kompromisslos.“
Raffael Wohlgensinger, Gründer & CEO von Formo
Hightech trifft Handwerk

Die Vision: tierfreier Käse, der wie echter Käse schmeckt – und genauso hergestellt wird. Das Koji-Protein wird wie klassische Milch weiterverarbeitet: fermentiert, gereift, veredelt. In Zusammenarbeit mit traditionellen Käsereien entsteht so echter Käsegenuss – nur eben ohne Tier.
Frischhain war nur der Anfang.
Mit Camembritz – einer cremigen Alternative zu Camembert – und einem Weißlakenkäse à la Feta stehen bereits die nächsten Produkte in den Startlöchern. Die Zukunft des Käses? Ist längst im Kühlregal angekommen.
Frischhain – die erste Cream Cheese Alternative mit Koji-Protein:
• Sorten: Natur, Kräuter, Tomate
• 9,2 g Protein pro Becher
• 100 % tierfrei – ohne Kompromisse
Nachhaltigkeit auf einen Blick:
• 65 % weniger Emissionen
• 96 % weniger Wasserverbrauch
• 83 % weniger Landnutzung
Erhältlich bei: REWE, METRO, tegut, BILLA, knuspr
Mehr Infos: www.eatformo.com
Ernährung soll
Spaß machen!
SCHNELLE KÜCHE
Für manche eine Wissenschaft, für andere ein Genuss. Im Interview sagt Stefano Zarrella seine Meinung zum Kochen und zum Essen und worauf es dabei wirklich ankommt.

Der Essensliebhaber hat italienische Wurzeln, was er auch mit seinen Rezepten und seiner Liebe für mediterranes Essen häufig zeigt. Er kocht nicht nur leidenschaftlich gern, sondern teilt auch regelmäßig leckere Rezepte mit seinen mehr als zwei Millionen Followern auf Social Media und animiert sie dazu, mehr selbst zu kochen.
einfach auch weiß, was man da isst: Wie viel Kalorien hat das? Wie gesund oder ungesund ist das? Ich finde, man sollte sich ein bisschen mit der Materie auseinandersetzen. Ich denke schon, dass wenn man Lust hat auf eine Pizza oder ein Eis, dass man das dann auch essen und nicht auf alles verzichten sollte.
Wie gehst du mit dem Thema Nachhaltigkeit in der Küche um?

Wer sich morgens Rührei macht oder ein gekochtes Ei isst, wird mit einem langen Sättigungsgefühl belohnt.
Die Kurve flach halten
ERNÄHRUNG
Ernährungsmediziner Dr. Matthias Riedl erklärt, was der Blutzucker mit dem Wohlbefinden zu tun hat und worauf man bei der Ernährung achten sollte.
Ich achte immer darauf, welche Inhaltsstoffe und Zutaten ich einkaufe. Ich schaue, dass ich gute und saisonale Produkte verwende.
Woher kommt deine Begeisterung fürs Kochen und wie hat sich daraus eine Social Media-Karriere ergeben?
Meine Begeisterung fürs Kochen habe ich von meiner Mama bekommen. Ich fand es immer sehr bemerkenswert, dass sie für die ganze Familie kocht. Irgendwo war es auch selbstverständlich, aber ich wollte mehr hinter die Kulissen schauen: Wie macht sie das ganze Essen? Mediterran, familiär, italienisch. Sie hat auf einem ganz kleinen Kochfeld für die ganze Familie gekocht, was natürlich auch gutes Timing erfordert. Ich wollte von ihr die ganzen italienischen Rezepte haben und habe dann auf Social Media mit Low Carb und Trend-Rezepten angefangen.
Was für eine Rolle spielt für dich Genuss beim Essen?
Mir ist es wichtig, dass ich genussvoll und gesund esse. Ich schaue immer, dass ich meine Proteine decke, mein Gemüse und meine Früchte esse. Ich habe früher viel Fitness gemacht und dann kann man sich auch etwas gönnen. Ich finde, man soll generell eine Balance haben und sollte sich nichts verbieten. Wenn man mit Verboten anfängt, wird es schwierig und man fühlt sich auch nicht mehr frei. Die Ernährung sollte Spaß machen und man kann es auch immer ausgleichen, indem man viel Sport macht und sich generell viel bewegt, viele Schritte sammelt. Und
Ich achte immer darauf, welche Inhaltsstoffe und Zutaten ich einkaufe. Ich schaue, dass ich gute und saisonale Produkte verwende. Ich kenne mich ganz gut aus, was es gibt und welche Sachen auch wirklich eine gute Qualität haben. Da arbeite ich auch mit bestimmten Partnern, die mir wichtig sind. Das bespreche ich immer mit meinem Team, deswegen sind wir auf jeden Fall auf dem richtigen Weg. Abfall zu vermeiden und wenig Lebensmittel wegzuschmeißen, ist bei mir relativ einfach, da ich allein wohne. Ich mache nie Großeinkäufe und esse meistens gleich. Morgens, mittags und abends gibt es recht ähnliche Gerichte. Und wenn ich nicht für Social Media koche, dann verbrauche ich einfach immer alles, weil ich nicht viel einkaufe.
Wenn ich Content Tage habe, wie gestern z. B., da habe ich einen Lotus-Cheesecake gemacht. Dann esse ich ein Stück und die anderen verteile ich an meine Familie. Ich drehe auch immer eine Portion, es ist jetzt nicht so, dass ich 5 LotusCheesecakes mache und dann kriegt man das auch gut weg.
Achtest du darauf, deinen Followern gesunde Rezepte zu zeigen? Ich mache Rezepte, wie es mir Spaß macht. Ich achte jetzt nicht darauf, dass alles immer gesund ist und keine Fette oder Zucker hat. Bei mir gibt’s Soul Food.

Dr. Matthias Riedl, Diabetologe & Ernährungsmediziner
Dr. Riedl, kann man durch Ernährung das Risiko für chronische Krankheiten wie Diabetes und Herz-KreislaufErkrankungen verringern?
Ja! Denn 90 Prozent aller Krankheiten, die wir behandeln, beruhen auf falscher Ernährung. Um das Risiko zu verringern, müssen wir sowohl auf die passende Menge als auch auf die richtige Verteilung mehrerer Komponenten achten. Wir sollten sehr viel Gemüse und auch vielfältige Sorten davon essen; außerdem weniger Fleisch, und bitte viel weniger Salz! Salz ruiniert die Gefäße, da es Bluthochdruck begünstigt. Zudem ist eine ausreichende Versorgung mit Omega-3-Säuren wichtig, weil sie Entzündungen regulieren.
Wie kann ich denn vom Süßem loskommen?
Zu viel Zucker bewirkt tatsächlich Veränderungen im Gehirn, und wer das weiß, der kann aktiv aussteigen! Sie müssen sich bei den Mahlzeiten richtig satt essen. Eiweiß sättigt, und ein satter Mensch isst weniger Süßes. Testen Sie mal, ob Sie vormittags noch Schokoladen-Hunger haben, wenn Sie zum Frühstück zwei Eier essen. Auch hilfreich ist es, die sogenannten Naschteller gar nicht erst in Sichtweite zu haben. Das sind die Killer!
Wie kann man durch die Ernährung das tägliche Wohlbefinden positiv beeinflussen?
Auch hier geht es um die Blutzuckerwerte. Wer die unter Kontrolle hat, fühlt sich fitter, hat mehr Energie und bessere Laune. Dafür ist es gut, wenn man sich erstmal einen Überblick verschafft, was man tatsächlich täglich konsumiert und auch darüber, was fehlt. Dafür gibt es Tracking-Apps, zum Beispiel MyFoodDoctor. Dann heißt es, Gewohnheiten umstellen: Anders als ein Cappuccino mit Milch lässt ein reiner Espresso beispielsweise den Blutzucker nicht ansteigen.
Meine Begeisterung fürs Kochen habe ich von meiner Mama bekommen. Ich fand es immer sehr bemerkenswert, dass sie für die ganze Familie kocht.
Fakten
Mit seinem ersten Kochbuch „Unglaublich schnell“ ist er direkt auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste gelandet. Hier verrät er 60 schnelle Rezepte für den Feierabend oder wenn‘s mal schnell gehen muss.
Auch der Zuckerkonsum ist hierzulande viel zu hoch. Welche gesünderen Alternativen sind sinnvoll? Empfohlen werden höchstens 50 Gramm Zucker am Tag, die allermeisten Menschen konsumieren jedoch weit mehr. Kokosblütenzucker und Agavendicksaft sind als natürliche Alternativen in Maßen noch ok. Aber sie sind eben auch Zucker. Abraten möchte ich von Ersatzprodukten wie Erythrit und Xylit. Die Forschung zeigt, dass diese das Risiko für Herzinfarkte signifikant erhöhen. Am gesündesten ist es tatsächlich, sich von Süßem bestmöglich zu verabschieden!
Das ist schwierig... Ja, aber es bringt der Gesundheit so viel! Jeder dritte Deutsche leidet heutzutage an einer Fettleber. Das ist der Newcomer bei den Zivilisationskrankheiten. Die Leber wiederum beeinflusst unter anderem die Bauchspeicheldrüse, die Insulin produziert und so landet man durch zu viel Zucker auch schnell im Diabetes Typ 2.
Welches gesunde Rezept kann man auch in stressigen Zeiten einfach und schnell zubereiten?
Linsensalat! Der enthält viel Eiweiß und Ballaststoffe, und eignet sich auch gut zum Meal-Preppen. Ein einfaches Gericht für einen Linsen-Nuss-Salat gibt es in meinem Buch „Der GlukoseMasterplan“, zusammen mit vielen weiteren Tipps, um die Blutzuckerkurve flach zu halten und dadurch das Wohlbefinden zu steigern.
Fakten
Im Alter von 11 Jahren beschloss Matthias Riedl, dass er Arzt werden möchte. Als er als junger Mediziner zu Anfang seiner Karriere gesehen hat, wie viele Krankheiten ernährungsbedingt entstehen, bildete er sich immer weiter in der Ernährungsmedizin fort und praktiziert nun seit über 30 Jahren in diesem Bereich.

HEUTE UND IN ZUKUNFT















GODO RÖBEN
„Die Ernährungswende dauert zwei Generationen“
GROSSES INTERVIEW
Alternative Proteinquellen werden unsere Ernährung nachhaltig verändern. Godo Röben über Lehren aus großen Wenden, die Rolle der Politik –und seine Liebe zur Currywurst.
Text: Gunnar von der Geest
Foto: Presse
Energie, Mobilität, Ernährung: In vielen Bereichen stoßen wir an Grenzen, die uns aufzeigen, dass wir nicht mehr so weitermachen können wie bisher. Der Begriff „Wende“ avanciert zum „Wort des Jahrhunderts“. Als Geschäftsführer der Rügenwalder Mühle war Godo Röben mitverantwortlich für die Transformation vom traditionellen Fleischunternehmen zu einem führenden Anbieter von veganen und vegetarischen Produkten. Seit drei Jahren ist der 55-Jährige in unterschiedlichen Funktionen tätig – als Vorstandsmitglied im Bundesverband für Alternative Proteinquellen, als Investor bei pflanzenbasierten Start-ups sowie als Aufsichtsrat und Beirat für Unternehmen im Lebensmittelbereich. Darüber hinaus berät er politische Entscheidungsträger.
Früher wurden Sie „Veggie-Revolutionär“ genannt, heute sind Sie Pionier im Bereich alternativer Proteine. Was ist Ihre Motivation?
Nach kürzlich veröffentlichten Zahlen der UN leben heute 8,2 Milliarden Menschen auf der Erde. Dies ist eine Verdoppelung seit Mitte der 1970er-Jahre. Schätzungen zufolge werden wir bis 2050 die Marke von 10 Milliarden überschreiten. Mit unserer
bisherigen Lebensweise können wir diese nicht ernähren. Statt auf tierische Proteinquellen zu setzen, werden zukünftig pflanzliche Alternativprodukte, zum Beispiel aus Hülsenfrüchten, eine entscheidende Rolle spielen. Sie verursachen geringere Treibhausgas-Emissionen, verbrauchen weniger Wasser und Land und schonen somit unsere natürlichen Ressourcen.
Welchen Zeitraum wird die Ernährungswende benötigen – und wo stehen wir heute?
Große Wenden vollziehen sich stets nach ähnlichen Mustern und dauern in der Regel 50 bis 60 Jahre. Die Energie- und Mobilitätswenden sind bereits einige Jahrzehnte weiter. Anfangs gibt es meist ein paar Freaks wie die Anti-AtomkraftBewegung in den 1980er-Jahren. In puncto Ernährung waren Vegetarier und Veganer die „Vorkämpfer“. Erst wurden sie belächelt, dann bemerkte die breite Masse, dass ihre Ansichten gar nicht so falsch sind. Zum ökologisch-ethischen kommt dann der ökonomische Aspekt hinzu: Wenn die Wirtschaft feststellt, dass sich ein lukrativer Markt öffnet. Diese Entwicklungen verlaufen allerdings nicht linear: Bei jeder Wende gibt es Hypes und auch Rückschläge. Letztlich mögen wir Menschen nicht gern auf lieb gewonnene Dinge wie einen leckeren Burger verzichten. Deshalb ist es wichtig, dass neue Produkte mit Top-Qualität überzeugen. Bei der Ernährungswende stehen wir auf einer Skala von 1 bis 6 am Ende von Phase 1. Fast jeder Supermarkt in Deutschland hat Regale mit vegetarischen und veganen Produkten eingeführt – ein toller Erfolg!
Neue pflanzenbasierte Proteinquellen sind die eine Seite der „Ernährungsmedaille“. Auf der anderen Seite wird vermehrt über die Züchtung von Laborfleisch diskutiert. Wie stehen Sie dazu? 2013 wurde der erste Burger-Bratling aus kultiviertem Rindfleisch vorgestellt. Diese Bulette hatte rund 250.000 Euro an Kosten verschlungen. Inzwischen liegt der Preis für Fleisch aus dem Fermenter bei etwa drei Euro pro Kilo. Anfangs dachte ich: Das ist „Frankenstein-Food“ aus einem Gruselfilm. Doch inzwischen habe ich meine Meinung revidiert.
Was hat dazu geführt?
Es ist Abwägungssache: Möchte ich, dass sich Hunderte von Schweinen im Stall die Schwänze abbeißen? Oder entnehme ich einem Tier einige Zellen, um diese im Nährmedium wachsen zu lassen? Ich gehe davon aus, dass wir mittelfristig Fermentationstanks sehen werden, eventuell sogar auf Bauernhöfen. Letztlich geht‘s darum, dass wir alle – Erzeuger, Handel, Verbraucher und Politik – die Ernährungswende erfolgreich bewältigen. Und zwar gemeinsam.
Welche Erwartungen haben Sie an die Politikerinnen und Politiker in Deutschland?
Die Politik sollte vor allem gute Rahmenbedingungen schaffen. Bei pflanzenbasierten Innovationen ist Deutschland zurzeit weltweit an der Spitze. Es wäre bedauerlich, wenn wir aus den Fehlern, die beispielsweise im Solar-Sektor gemacht wurden, nicht lernen würden. Dort hat China uns mit hohen Subventionen für die eigene Industrie die „Butter vom Brot genommen“. Ein subventionierter
Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent auf herkömmliche Fleischprodukte ist der falsche Anreiz für Veränderungen.
Ein Blick in die „Glaskugel“: Mit welchen Protein-Lieferanten werden sich Verbraucher hierzulande wohl eher nicht anfreunden?
Für Insekten-Produkte sehe ich bei uns keinen großen Markt. Ernährung ist immer auch eine Kultur- und Kopfsache. Die Asiaten „ticken“ da doch etwas anders als wir.
Letztlich geht‘s darum, dass wir alle – Erzeuger, Handel, Verbraucher und Politik – die Ernährungswende erfolgreich bewältigen. Und zwar gemeinsam.
Zur Person Nach der Ausbildung zum Industriekaufmann und einem Management-Studium war Godo Röben mehr als 25 Jahre bei Rügenwalder tätig. Der zweifache Vater ernährt sich zu 90 Prozent fleischlos. Wenn indes der 25-köpfige Stammtisch im Gasthof seines Wohnortes Brake (Unterweser) tagt, greift er beherzt bei seinem Leibgericht zu: Currywurst mit Pommes.
Revolution in der Systemgastronomie
Null Prozent Fleisch, 100 Prozent Geschmack: Plant-based Produkte sind zunehmend auf dem Vormarsch.
Immer mehr Menschen in Deutschland entscheiden sich dazu, seltener Fleisch zu essen und greifen daher immer häufiger zu pflanzenbasierten (Plant-based) Produkten. Der Ernährungsreport 2024 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft untermauert diesen Trend. Er zeigt, dass sich bereits 41 Prozent der Deutschen flexitarisch ernährt – Tendenz steigend.
Auch die Zahl der Vegetarier:innen nimmt seit Jahren konsequent zu. Gemäß des Ernährungsreports ernähren sich mittlerweile 8 Prozent der Menschen in Deutschland vegetarisch. Das heißt, sie essen weder Fleisch noch Fisch oder daraus hergestellte Produkte, aber Produkte vom lebenden Tier wie etwa Eier, Milchprodukte oder Honig. Und Menschen, die sich vegan ernähren (etwa 2 Prozent der Bevölkerung) essen ausschließlich pflanzliche Lebensmittel. Auf diese Ernährungstrends stellt sich die Systemgastronomie zunehmend ein.
Zum Veganuary 2022 haben wir zum ersten Mal ein ausschließlich veganes Aktionsprodukt in die Restaurants gebracht und das auch die darauffolgenden Jahre fortgesetzt.
Das mit Abstand größte pflanzenbasierte Sortiment in der deutschen Systemgastronomie bietet Burger King ® Deutschland und das sogar günstiger als die Fleischpendants. Bereits Mitte der 1990er-Jahre investierte das Unternehmen in vegetarische Alternativen und hat gezeigt, dass Fast Food nicht immer Fleisch bedeuten muss und dass pflanzenbasierte Produkte in puncto Geschmack keine Abstriche bedeuten. Dabei hat die Marke vor allem die wachsende Zahl an Flexitarier:innen im Blick. Wir haben mit Yvonne von Eyb, CMO von Burger King ® Deutschland, über die Plant-based Fast Food Revolution gesprochen.
Als Vorreiter in der Systemgastronomie bietet Burger King® Deutschland seit 2022 fast jedes Produkt auch als pflanzenbasierte Variante an. Was bedeutet das konkret?
Wir möchten vor allem eines sein: Ein Ort für Alle. Bei uns ist jeder willkommen, egal, welche Ernährungsweise bevorzugt wird. Deshalb gibt es bei Burger King ® Deutschland fast jedes Produkt auch in einer Plant-based Variante. Wir entwickeln unsere Produkte geschmacklich wie optisch kontinuierlich weiter. So enthält die Panade unserer Plant-based Chicken Produkte zum Beispiel Petersilien-Sprinkles und unsere Plant-based Beef-Pattys erinnern durch ihre Form an Blumen. Damit können unsere Gäste und Mitarbeitende sie einfach von Fleischprodukten unterscheiden. Noch in diesem Jahr werden wir unsere Plant-based Pattys in einer geschmacklich verbesserten Variation auf den Markt bringen. Auch darauf freuen wir uns sehr.
Was tun Sie noch, um das Thema Fleischalternativen zu fördern? Wir wollen Menschen neugierig machen, Plant-based Produkte auszuprobieren. Dazu kommunizieren wir mit Augenzwinkern Produktneuheiten und engagieren uns seit 2021 als erstes systemgastronomisches Mitglied im Bundesverband für alternative Proteinquellen (BALPro). Zum Veganuary 2022 haben wir zum ersten Mal ein ausschließlich veganes Aktionsprodukt in die Restaurants gebracht und das auch die darauffolgenden Jahre fortgesetzt. Das jüngste Beispiel ist der King Rib, ein komplett pflanzenbasiertes Produkt, das im Januar 2025 für limitierte Zeit unser Sortiment erweitert hat.
Was sagen Ihre Gäste über die von Ihnen eingeleitete, pflanzenbasierte Revolution?
Die kommt gut an, insbesondere bei der wachsenden Community an Menschen, die weniger Fleisch essen wollen, aber auch bei Freundesgruppen oder Familien, in denen es mittlerweile mindestens eine Person gibt, die auf Fleisch verzichtet. Das positive Feedback und die steigende Nachfrage nach alternativen Proteinquellen bestärkt uns darin, unseren Weg konsequent weiter zu verfolgen.
Was hat Sie dazu bewogen, im März 2024 den Preis für alle Plant-based Produkte gegenüber ihren Fleischpendants um 10 Cent zu senken?
Tatsächlich war dieser Schritt unter den großen Systemgastronomen in Deutschland ein ganz besonderer, denn pflanzenbasierte Alternativen sind in der Regel teurer als Fleisch. Unser Ziel ist klar: Wir wollen mehr Menschen dazu bewegen,

Wir wollen mehr Menschen dazu bewegen, Plant-based Produkten eine Chance zu geben. Die Preissenkung soll dabei helfen.
Plant-based Produkten eine Chance zu geben. Die Preissenkung soll dabei helfen.
Es heißt, dass Burger King® Deutschland auf eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Plant-based Sortiments setzt? Für uns zählt bei neuen Produkten immer der Geschmack, egal ob mit oder ohne Fleisch. Darum dauert es bei uns auch eine gewisse Zeit, bis neue Produkte in die Restaurants kommen. Unser Anspruch ist es, unsere Produkte kontinuierlich zu verbessern und Neues auszuprobieren. So haben wir im Veganuary mit dem King Rib ein einzigartiges Plant-based Produkt eingeführt, das viele Menschen begeistert hat. Und daran setzen wir an. Unsere Fans können sich also auf die ein oder andere Innovation freuen!

Die Magie der Aromen
Ob Erdbeerjoghurt, Vanilleeis oder deftige Kartoffelchips – hinter jedem der beliebten Lebensmittel steckt eine oft unsichtbare Zutat: Aromen.
Text: Christian
Kolb Foto: Angele J/pexels
Die Lebensmittelindustrie setzt auf Aromen, um Geschmackserlebnisse zu perfektionieren, Konsistenz im Geschmack zu gewährleisten und den gestiegenen Ansprüchen der Verbrauchenden gerecht zu werden. Aromen sind Stoffe, die gezielt den Geruch und Geschmack von Lebensmitteln beeinflussen. „Natürliche Aromen“ werden zu mindestens 95 Prozent aus natürlichen Produkten gewonnen. Aromen hingegen werden synthetisch hergestellt.
In der industriellen Lebensmittelproduktion spielen Aromen eine zentrale Rolle, da sie für die gleichbleibende Qualität und Wiedererkennbarkeit eines Produkts sorgen. Zudem intensivieren sie den Geschmack vieler Lebensmittel deutlich. Viele Verbrauchende erwarten, dass ein Produkt bei jedem Kauf exakt gleich schmeckt. Das machen Aromen möglich, selbst, wenn natürliche Rohstoffe in ihrer Qualität und Geschmacksintensität schwanken. Zudem können Aromen den Geschmack sowohl in veganen als auch in Light- bzw. Diätprodukten verbessern, indem sie fehlende Fette oder Zucker ausgleichen und so ein vollmundiges
In der industriellen Lebensmittelproduktion spielen Aromen eine zentrale Rolle, da sie für die gleichbleibende Qualität und Wiedererkennbarkeit eines Produkts sorgen.
Geschmackserlebnis ermöglichen. Und natürlich gibt es auch Fälle, in denen der Einsatz von natürlichen Rohstoffen zu kostenintensiv oder nur saisonabhängig möglich ist und der Einsatz von immer verfügbaren kostengünstigen Aromen deshalb wirtschaftliche Vorteile bietet. Ein für die Branche zentraler Aspekt ist die fortschreitende Forschung im Bereich der sensorischen Wahrnehmung. Wissenschaftler arbeiten seit Jahren intensiv daran, herauszufinden, wie Aromen im Zusammenspiel mit anderen Sinneseindrücken das Geschmackserlebnis beeinflussen. Der interdisziplinäre Ansatz führt zu einer noch gezielteren Gestaltung von Produkten, die nicht nur den Gaumen, sondern auch das visuelle, olfaktorische und haptische Empfinden ansprechen.
Die Entwicklung neuer Produktionsverfahren hat auch im Bereich der Aromen zu bedeutenden Fortschritten geführt. Moderne Fermentationsverfahren und biotechnologische Ansätze ermöglichen die Gewinnung natürlicher Aromen in höherer Reinheit und Effizienz. Die Verwendung von Aromen unterliegt in Europa z. B. durch die EG-Aromenverordnung strengen gesetzlichen Bestimmungen. Die Mischung aus hohen fachlichen Anforderungen und enger Regulatorik machen die Aromen-Branche zu einem anspruchsvollen Arbeitsfeld. Der Deutsche Verband der Aromenindustrie e. V. (DVAI) repräsentiert mit seinen gut 60 Mitgliedern rund 95 Prozent der Hersteller in Deutschland. Bis heute gibt es für die Aroma-Herstellung, in der weltweit weniger Fachexperten aktiv sind, als es Astronauten gibt, keinen originären
Lehrberuf. An der Berliner Hochschule für Technik gibt es im Studiengang Lebensmitteltechnologie seit 2021 die Zusatzqualifikation „Flavour Technologist“.
Die Zukunft der Aromen ist ein spannendes Zusammenspiel aus Innovation, Nachhaltigkeit und individualisierten Geschmackserlebnissen. Hersteller und Forschende sind gleichermaßen gefordert, auf die sich wandelnden Bedürfnisse der Konsumenten zu reagieren. Letztlich wird der Erfolg in der Lebensmittelindustrie zunehmend davon abhängen, wie gut es gelingt, diese verschiedenen Anforderungen miteinander zu vereinen und den Kunden auch in Zukunft ein unvergleichliches sensorisches Erlebnis zu bieten.

So schmeckt die Zukunft
Hersteller und Forschende sind gleichermaßen gefordert, auf die sich wandelnden Bedürfnisse der Konsumenten zu reagieren.
Fakten
Die Nutzung von Aromen hat eine lange Geschichte – schon immer wurden Gewürze verwendet, um Speisen zu verfeinern. Mit der Industrialisierung gewann die Herstellung von Aromen an Bedeutung. Moderne Technologien ermöglichen es heute, eine früher undenkbare Geschmackskomplexität undintensität zu erzielen.

Das Wort „Aroma“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet ursprünglich „Gewürz“. Lebensmittel werden bereits seit prähistorischen Zeiten aromatisiert.
Vom 4. bis 8. Oktober 2025 verwandelt sich Köln zum weltweit größten Treffpunkt der globalen Lebensmittel- und Getränkebranche. Als internationaler Handelsund Marktplatz vereint die Anuga Business, Networking und Knowledge. Die zehn etablierten Fachmessen unter dem Dach der Anuga bieten eine unvergleichliche Vielfalt und einen einzigartigen Überblick über globale Produkte, Trends und Innovationen.
Text: Jakob Bratsch Foto: Presse
Mit dem Leitthema „Sustainable Growth“ setzt die Anuga 2025 zudem ein klares Zeichen: Nachhaltige Strategien, innovative Produktlösungen und verantwortungsbewusstes Wirtschaften stehen im Fokus. Eine besondere Premiere feiert dabei die Anuga Alternatives – die neue Fachmesse für vielfältige Produkte aus alternativen Proteinquellen und zukunftsweisenden Ernährungskonzepten. Sie bietet eine exklusive Plattform für visionäre Hersteller und disruptive Innovationen in einem rasant wachsenden Markt. Allein in Deutschland stieg der Marktwert etwa für Fleischalternativen in den letzten fünf Jahren um 13 Prozent.
Internationale Top-Entscheider aus über 200 Ländern nutzen die Anuga als Business- und Networking-Plattform, um die Zukunft der Branche aktiv mitzugestalten. Hier treffen Produzenten auf internationale Einkäufer, Händler und Experten – mit direktem Zugang zu relevanten Netzwerken und Märkten.
Auch in diesem Jahr sind zahlreiche Top-Unternehmen aus Deutschland vertreten, darunter Aachener Printen- und Schokoladenfabrik Henry Lambertz GmbH & Co. KG, Bergader, Deutsches Milch Kontor (DMK), Develey, Ditsch, FollowFood, Green Grizzly GmbH (Wholey), Harry Brot, Krombacher, Kuchenmeister, Plantly Butchers, Toennies (firmiert unter Premium Food Group), Westfleisch und Wiesenhof.
Wer die Zukunft der Food & Beverage-Branche gestalten will, kommt an der Anuga 2025 nicht vorbei. Seien Sie dabei und erleben Sie die Nr. 1 der Branche!
Aroma-Shopping GmbH (Elli’s) – Partner Content
Aromen steigern den Genuss

Aromen sorgen in Lebensmitteln für einen besonderen Geruch oder Geschmack – und in unzähligen Varianten im Alltag für Genussmomente. AromenExperte Jörg Kotlewski aus Lübbecke erklärt im Interview, warum Aromen aus dem Alltag nicht wegzudenken sind.
Welche Bedeutung haben Aromen für die Lebensmittelindustrie?
Aromen spielen eine entscheidende Rolle in der Lebensmittelindustrie, da sie maßgeblich zur Geschmacks- und Geruchserfahrung der Verbrauchenden beitragen. Sie sind nicht nur dafür verantwortlich, den natürlichen Geschmack von Lebensmitteln zu verstärken, sondern auch, um Produkte zu differenzieren und ansprechender zu gestalten. In einer Zeit, in der Verbrauchende zunehmend nach neuen Geschmackserlebnissen suchen, ermöglichen Aromen es den Herstellern, innovative Produkte zu entwickeln, die den sich wandelnden Vorlieben und Trends gerecht werden.
Was ist eigentlich ein „Aroma“?
Ein Aroma ist ein Stoff, das Lebensmitteln einen charakteristischen Geruch und/oder Geschmack verleiht. Der Fokus auf Lebensmittel unterscheidet Aromen grundlegend von Duftstoffen, die wir z. B. aus Waschmitteln kennen. Auch wenn es manchmal falsch angegeben wird: Weder Sirup-Konzentrate für den Wassersprudler noch mit Geschmacksstoffen versetzte E-Zigaretten-Zusätze kann man guten Gewissens als reines Aroma im Sinne der Aromenverordnung bezeichnen. Die Begriffsbestimmung „Aroma“ ist klar geregelt in der EG-Aromenverordnung
Nr. 1334/2008. Im Sinne des Verbraucherschutzes sollte der Gesetzgebende dies im Blick behalten. Aromen sind hoch konzentriert. Ein Liter Aroma können tausend Liter Speiseeis einen guten Geschmack geben.
Wie entstehen Aromen? Aromen sind oft natürliche Verbindungen, die in Pflanzen, Früchten und Gewürzen vorkommen. Diese Verbindungen sind für den charakteristischen Geschmack und Geruch verantwortlich. Zum Beispiel enthalten Zitronen verschiedene Aromastoffe, die für ihren süßen und fruchtigen Geschmack sorgen. Diese natürlichen Aromen können durch verschiedene Methoden wie Destillation, Extraktion oder Kaltpressung gewonnen werden. In der Lebensmittelindustrie werden viele Aromen synthetisch hergestellt. Die Vorteile synthetischer Aromen liegen in ihrer Kosteneffizienz, Konsistenz und der Möglichkeit, eine Vielzahl von Geschmäckern zu kreieren, die möglicherweise nicht in der Natur vorkommen.
Woran erkennt man die Qualität eines Aromas?
Hochwertige Aromen stammen oft aus vertrauenswürdigen Quellen. Natürliche
Aromen sind hoch konzentriert. Ein Liter Aroma können tausend Liter Speiseeis einen guten Geschmack geben.
Leidenschaft für Geschmack. Mission der Aroma-Shopping GmbH (Elli’s) ist es, die größte Auswahl an reinen Lebensmittelaromen zugänglich zu machen. Im Einzelhandel sind oft nur wenige Geschmacksrichtungen verfügbar, daher bieten wir hochwertige Aromen in kleinen Gebinden an. www.aroma-shopping.com
Aromen, die aus frischen, qualitativen Rohstoffen gewonnen werden, sind in der Regel von sehr guter Qualität. In Deutschland bzw. in der EU hergestellte Aromen sind ein Indikator für die Qualität. Vertrauenswürdige Hersteller sind in der Lage, eine komplette Dokumentation über das Produkt zu liefern. Die sensorische Qualität ist entscheidend. Ein hochwertiges Aroma enthält keine Zusatzstoffe wie Zucker, Glykosen, Süßstoffe usw. und ist nach Vorgaben der Lebensmittelverordnung gefertigt. Hochwertige Aromen sind nach der EU-Aromenverordnung gefertigt und enthalten keine Nebenprodukte. Einige Hersteller sind darüber hinaus zertifiziert, zum Beispiel durch die Internationale Food-Standardzertifizierung (ISF) oder nach DIN 22300, einem Managementsystem für Lebensmittelsicherheit.
Wie wirken sich Aromen auf die Umwelt aus?
Natürliche Aromen konzentrieren wertvolle Inhaltstoffe. Statt riesige Mengen der Ursprungsprodukte großem ökologischen Fußabdruck quer durch’s Land zu schicken, muss nur das Aroma transportiert werden. Für manche Aromen können wertvolle Reststoffe aus anderen Branchen genutzt werden. So entsteht Orangenaroma aus Orangenschalen, die zum Beispiel bei der Saftherstellung sonst weggeworfen würden. Synthetische Aromen können helfen die mit dem Anbau, der Verarbeitung und dem Transport der Naturprodukte verbundenen Umweltauswirkungen zu reduzieren bzw. zu vermeiden.

Jörg Kotlewski, Geschäftsführer Aroma-Shopping GmbH – „Ellis Aromen“
Bei knapper werdenden Agrarflächen und einem steigenden Lebensmittelbedarf kommt den Aromen eine besondere Bedeutung zu, um für die Menschen in aller Welt die Versorgung mit schmackhaften Lebensmitteln zu sichern.
In welche Richtung entwickelt sich der Aromamarkt?
Der weltweite Markt für Aromen wächst mit der Weltbevölkerung. Bei knapper werdenden Agrarflächen und einem steigenden Lebensmittelbedarf kommt den Aromen eine besondere Bedeutung zu, um für die Menschen in aller Welt die Versorgung mit schmackhaften Lebensmitteln zu sichern.
Praktisch, nachhaltig und nährstoffreich
TIEFKÜHLKOST
Tiefkühlkost erfreut sich in vielen Haushalten großer Beliebtheit – und das aus gutem Grund. Sie bietet eine große Auswahl an Lebensmitteln mit langer Haltbarkeit.
Text: Christian Kolb Foto: : Shutterstock
Das Angebot an Tiefkühlprodukten ist vielfältig und reicht von Obst und Gemüse über Fisch und Fleisch bis hin zu vollständigen Fertiggerichten und Desserts. Dadurch können Verbrauchende je nach Bedarf und Geschmack auf eine breite Palette an Lebensmitteln ganz nach ihrem Geschmack zurückgreifen. Besonders für Personen mit wenig Zeit zum Einkaufen oder Kochen ist Tiefkühlkost eine praktische Alternative.
Moderne Tiefkühlverfahren sorgen dafür, dass Vitamine und Mineralstoffe weitgehend erhalten bleiben. Das sogenannte Schockfrosten, bei dem Lebensmittel innerhalb kürzester Zeit auf sehr niedrige Temperaturen abgekühlt werden, verhindert den Abbau wichtiger Inhalts -
Das sogenannte Schockfrosten, bei dem Lebensmittel innerhalb kürzester Zeit auf sehr niedrige Temperaturen abgekühlt werden, verhindert den Abbau wichtiger Inhaltsstoffe.
stoffe. Studien zeigen: Tiefgekühltes Gemüse ist oft genauso nährstoffreich und reicher an Vitaminen. Diese gehen bei frischen Produkten verloren, wenn diese lange Transportwege und Lagerzeiten hinter sich haben. Besonders empfindliche Nährstoffe wie Vitamin C bleiben in Tiefkühlkost besser erhalten als in lange gelagertem Frischgemüse.
Ein entscheidender Vorteil von Tiefkühlkost ist die verlängerte Haltbarkeit. Während frische Lebensmittel oft innerhalb weniger Tage verbraucht werden müssen, können tiefgekühlte Produkte über Monate oder sogar Jahre hinweg aufbewahrt werden. Dies reduziert das Risiko, dass Lebensmittel verderben und entsorgt werden müssen. Ein weiterer Vorteil ist, dass viele tiefgekühlte Produkte ohne künstliche Konservierungsstoffe auskommen. Da das Einfrieren das Wachstum von Mikroorganismen verhindert, sind oft keine zusätzlichen chemischen Zusätze notwendig, um die lange Haltbarkeit der Produkte zu gewährleisten.
Tiefkühlkost ermöglicht eine bedarfsgerechte Portionierung. Verbrauchende können genau die Menge entnehmen, die sie benötigen, und den Rest im Gefrierschrank lassen. Dies reduziert nicht nur
Lebensmittelverschwendung, sondern erleichtert auch die Kontrolle über Portionsgrößen und Kalorienzufuhr.
Trotz aller Vorteile sollten Verbrauchende auf die Inhaltsstoffe von Tiefkühlprodukten achten. Während tiefgekühltes Gemüse oder ungewürzte Fischfilets oft eine gesunde Wahl sind, enthalten manche Fertiggerichte hohe Mengen an Fett, Zucker und Zusatzstoffen. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe und die Nährwertangaben der verschiedenen Hersteller hilft, gesunde Produkte auszuwählen und eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil von Tiefkühlkost ist die einfache und schnelle Zubereitung. Viele Produkte können direkt aus der Verpackung in die Pfanne, den Backofen oder die Mikrowelle gegeben werden, ohne dass vorheriges Schnibbeln oder Waschen notwendig ist. Das spart wertvolle Zeit in der Küche und ermöglicht spontane Mahlzeiten ohne großen Zeitaufwand. Zudem sind die das ganze Jahr unabhängig von Erntezeiten verfügbaren Tiefkühlprodukte oft günstiger als frische Alternativen.
Tiefkühlkost bietet zahlreiche Vorteile, von der langen Haltbarkeit über den Er-
Da das Einfrieren das Wachstum von Mikroorganismen verhindert, sind oft keine zusätzlichen chemischen Zusätze notwendig, um die lange Haltbarkeit der Produkte zu gewährleisten.
halt wertvoller Nährstoffe bis hin zur bequemen und schnellen Zubereitung. Wer bewusst auswählt und auf die Inhaltsstoffe achtet, kann mit Tiefkühlprodukten eine gesunde und praktische Ernährung sicherstellen – und gleichzeitig einen Beitrag zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung leisten.
1955 wurden auf der Lebensmittelmesse Anuga erste Tiefkühlprodukte vorgestellt. 2023 lag der Pro-Kopf-Verbrauch an Tiefkühlkost bei 49,4 Kilogramm – ein neuer Rekord. Allein der deutsche Lebensmittelhandel setzt mit Tiefkühlkost 11,6 Mrd. Euro um. 97 Prozent der Haushalte in Deutschland kaufen Tiefkühlprodukte.

Tiefgekühltes

Premiumprodukte für Zuhause und Unternehmen
Qualität, die man schmeckt: Seit über 50 Jahren steht eismann für exklusive Tiefkühlprodukte, die Genuss auf höchstem Niveau garantieren – jetzt auch im B2B.
Von saftigen Steaks über fangfrischen Fisch bis hin zu raffinierten Desserts – eismann setzt auf beste Zutaten, nachhaltige Herstellung und höchste Handwerkskunst. Doch nicht nur das Produktsortiment überzeugt, auch der Service ist erstklassig. Die eismann-Handelsvertreter liefern die Spezialitäten persönlich nach Hause und stehen ihren Kunden beratend zur Seite.
Neben dem bewährten Heimservice sind viele eismann-Produkte inzwischen auch im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) erhältlich – für alle, die ihre Lieblingsprodukte ganz einfach beim Wocheneinkauf mitnehmen möchten.
Exklusive Produkte mit Genussberater Johann Lafer Besondere Qualität braucht besondere Expertise – deshalb arbeitet eismann mit Johann Lafer zusammen. Der renommierte Sternekoch entwickelt exklusive Produkte, die mit raffinierten Rezepturen und erlesenen Zutaten überzeugen. Perfekt abgestimmt auf höchste Geschmacksansprüche, bringen sie den Genuss der Spitzenküche direkt nach Hause.
Jedes Produkt durchläuft dabei strenge Qualitätskontrollen und wird unter optimalen Bedingungen tiefgekühlt. So bleiben Geschmack, Frische und Nährstoffe erhalten – ganz ohne Konservierungsstoffe. Doch eismann begeistert nicht nur private Kunden. Immer mehr Unternehmen entdecken die hochwertigen Tiefkühlprodukte als besonderen Benefit für ihre Mitarbeitenden.
B2B: Ohne Eis kein Fleiß! Mitarbeitendenbindung ist heute wichtiger denn je. Gute Fachkräfte zu halten steht für Unternehmen an oberster Stelle. Doch Wertschätzung geht über Gehalt und Homeoffice hinaus – kleine Aufmerksamkeiten im Arbeitsalltag machen den Unterschied. Während Obstkorb und Kaffee gestern waren, setzt eismann mit seinen Tiefkühltruhen neue Maßstäbe.

Die Eis-Flatrate für Unternehmen – ein erfrischender Benefit Besonders an heißen Sommertagen sorgt ein kühles Eis für Motivation und gute Laune. Mit der Eis-Flatrate von eismann können Unternehmen ihren Mitarbeitenden eine besondere Freude machen:
Flexible, bedarfsgerechte Belieferung Keine Liefergebühren – kein Abo Freie Auswahl aus dem Premium-Sortiment von eismann Eine Tiefkühltruhe wird kostenlos bereitgestellt
Ein unkomplizierter Weg, um das Betriebsklima positiv zu beeinflussen – und ein echter Wettbewerbsvorteil im Kampf um Talente.
NEU in 2025: Boost – die smarte Kantinenlösung Gesunde Ernährung fördert nicht nur die körperliche, sondern auch die mentale Gesundheit. Doch wer kennt es nicht? Die Mittagspause ist knapp, und der Weg zum nächsten Schnellimbiss scheint oft die einzige Option. eismann schafft mit Boost eine clevere Alternative:
Hochwertiger Tiefkühl-Automat für Ihr Unternehmen
Befüllt mit ausgewählten TK-Gerichten und Eis
Mitarbeitende kaufen einfach per Self-Service ein Frische, gesunde Mahlzeiten vor Ort zubereiten
Keine „Flucht“ mehr zum Dönerladen um die Ecke
So bleiben Mitarbeitende produktiv – und genießen zugleich hochwertige, ausgewogene Mahlzeiten.
Lernen Sie das eismann B2B-Angebot live kennen! Besuchen Sie uns auf der Zukunft Personal (ZP)-Messe in Stuttgart und entdecken Sie, wie einfach es ist, Ihren Mitarbeitenden echten Mehrwert zu bieten.
Mehr Infos unter: www.eismann.de/b2b

Carsten K. aus Berlin

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