VOM STALL ZUR STORY Modernes Landleben mit der Influencerin Geraldine Schüle
VORM ERSTEN FROST
Gartenpflege im Spätherbst –gut gerüstet für den Winter
Zeit zum Schmökern: Neue Literatur gibt es auf den Bücherfesten in der REGIO – für ein spannendes Lesevergnügen.
LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,
wenn Geraldine Schüle den Weißkohl für ihr selbst gemachtes Sauerkraut raspelt, schaut die Welt zu. Na ja – nicht die ganze Welt, aber fast 500.000 Menschen verfolgen das Leben der Influencerin auf ihrem Schwarzwaldhof am Hochrhein. Wir haben sie vor Ort besucht – und sie hat uns von ihrem Landleben 2.0 erzählt. Spannend!
Gartenexperte Frank von Berger widmet sich im November den letzten Aufgaben im herbstlichen Garten – und sorgt auch gleich für die gefiederten Freunde vor. Wie wir den Vögeln gesunde Leckereien am besten servieren? Unser Autor hat da einen tollen Upcycling-Tipp.
Noch haben die Herbststürme nicht das gesamte Laub von den Bäumen gepustet. Wie wärs mit einer kleinen Genussrunde? Jannis Jäger war im Schneckental unterwegs und gibt mit seiner Wanderung rund um den Hohfirst seinen Einstand als Redakteur für „Lust auf REGIO“ – herzlich willkommen!
Für Bücherfreunde beginnt jetzt die schönste Zeit des Jahres. Auf Literaturfestivals und -messen sind renommierte Autorinnen und Autoren zu Gast, genauso wie Newcomer mit ihren Erstlingen. Wir stellen die schönsten Bücherfeste in der REGIO vor.
Und dann waren wir noch hoch oben am Wiedener Eck: Auf 1000 Meter Höhe serviert Lorenz Wissler seinen Gästen im Berghotel eine feine Wohlfühlküche, für die sich der Weg hinauf auf jeden Fall lohnt.
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Entdecken neuer Wege.
Marianne Ambs & das REGIO-Team
INHALT
Nr 11
Lust auf … 06 - 07
Impressionen
Kastanienzauber 08 - 09
Erkunden & Erleben
Herbst um den Hohfirst: Rundwanderung durch Wald und Reben 10 - 13
Anzeigen
Titelthema
Bücherherbst in der REGIO 14-19
Feste & Festivals
Freiburger Literaturgespräch 15
Bücherfestival Baden-Baden 15
Internationales Literaturfestival BuchBasel 16
Literaturtage Todtnauberg 17
Werkstattbesuch
Reinhold-Schneider-Preis für die Übersetzerin Beate Thill 18
Frisch ausgepackt
Die schönsten REGIO-Bücher 19
Zwischen Stall & Story: Geraldine Schüle und das neue Landleben 24-25 20 24
Haus & Garten
26
Aufräumen, staunen, füttern – so wird der Garten winterfest 20-23
Kolumnen 13, 23, 25
Land & Leute
Genuss und
Seelenwärme
Schlemmen & Sürpfeln
Himmlische Ruhe und heimatverbundener Hochgenuss im Berghotel Wiedener Eck 30 - 33
Gesund & fit
Eintauchen, loslassen, entspannen: Wellness & Erholung in Bädern und Thermen der REGIO 26-29
Seelenwärmer: Wohlfühlrezepte für Herbst und Winter 34 - 37
Merkles Küchenliebling: Filet vom Rotbarsch mit Hummus 37
Kalender
Ausstellungen, Märkte & Konzerte: Termine in der REGIO 38 - 49
Horche se mol!
Zauberkünstler Willi Auerbach aus Waldkirch über Magie 50
Individuelle Lieblingsstü
LUST AUF …
Ausgerollt: für blumiges Gebäck
Selbst gebackene Kunstwerke schmecken verziert noch mal so gut: Mit der Motiv-Teigrolle von „folkroll“ wird jeder Keks zur „Blume des Lebens“. Das tief gelaserte Muster sorgt für eine deutliche Ausprägung auf dem Plätzchenteig. Die Teigrolle, die es übrigens in vier Größen gibt, kann auch für Salzteig, Teig aus Marzipan, Schokolade und sogar für Ton und Keramik verwendet werden.
Einem Tannenzapfen nachempfunden ist die hübsche Prägeform für Kekse von „wecro“. Bäcker und Bäckerinnen zaubern damit Kunstwerke, die fast zu schön sind zum Vernaschen. Nicht nur für Plätzchenteig ist die Form aus hochwertigem Holz geeignet, sondern auch für Muffins, Fudge, Brot, Käse, Schoko-
lade oder Knete. Durch die glatte Antihaft-Oberfläche löst sich der Teig gut aus der Form, die nach dem Backen leicht zu reinigen ist.
Die Gugelhupf-Backform ist aus Keramik – und handgemacht. Durch die Verzierung ist sie auch ein Hingucker im Küchenregal. Mit der Backform kann im Ofen und in der Mikrowelle gebacken werden und nach Gebrauch darf sie in die Spülmaschine. Die Glasur
ist bleifrei. Die Keramikerin hat viele weitere Schönheiten in ihrer Werkstatt gefertigt, vom Küchengeschirr bis zu Pflanzgefäßen.
Apfelküchle, Dampfnudeln, Schwarzwälder Kirschtorte, Linzertorte oder Puddingplunder: Jürgen Krauss kann sie alle, die Klassiker aus den deutschen Backstuben. Der Hobbybäcker aus dem Schwarzwald hat mehr als 80 traditionelle Backrezepte aus dem ganzen Land gesammelt und in einfachen Schritt-für-Schritt-Anleitungen in seinem Backbuch aufgeschrieben.
Gestanzt & verzinnt: für Kuchen und Pudding
Die hohe Wärmeleitfähigkeit des Kupfers macht diese Backformen zu nützlichen Helfern in der Backstube. Ob für kleine Küchlein, Soufflés, Flan oder Pudding im Wasserbad –die sechs Förmchen sind vielseitig verwendbar. Die Kupferbackformen kommen aus Italien. Das Kupfer wird dort
Mitmachen und gewinnen! Lust auf REGIO verlost 2 Bücher „Das Deutschland Backbuch“.
Einfach eine E-Mail mit dem Stichwort „Das Deutschland Backbuch“ bis zum 28. November 2025 senden an: redaktion@lust-auf-regio.de Anschrift nicht vergessen!
stes ›› Im warmen Klima der REGIO entlang des Rheins kultivierten schon die Römer die Castanea sativa. Lange als „Brot der Armen“ geschmäht, ist die Ess- oder Edelkastanie in den letzten Jahren ins Rampenlicht gerückt. Die Kastanien lassen sich entweder in der Schale anrösten – jeder kennt die „heißen Maroni“ vom Weihnachtsmarkt – oder abkochen und dann schälen. Von süß bis deftig sind sie in der Herbstund Winterküche vielfältig einsetzbar.
Rundwanderung durchWald & nebeR
HERBST UM DEN HOHFIRST
Der beschauliche Winzerort Pfaffenweiler im Schneckental ist der ideale Ausgangspunkt für ausgedehnte Wanderungen durch die Wälder rund um den Hohfirst und durch die weitläufigen Weinberge. Von guten Wegen aus bietet sich immer wieder eine wunderbare Sicht in den Schwarzwald und ins Rheintal.
Text: Jannis Jäger
An der katholischen Pfarrkirche St. Columba in Pfaffenweiler ist der Startpunkt der Tour: Rasch steigt der asphaltierte Weg hinauf und führt an den Reben und den süd-östlichen Ausläufern des Dorfes entlang an
der Bellenhöhe in den Wald. Bei sonnigem Wetter verlockt dieser erste leichte Anstieg zum Ablegen der obersten Kleidungsschicht, um noch einmal die Wärme der Sonne auf den Armen zu spüren.
Bald knirscht unter den Sohlen der Schotter. Ein Dach aus Zweigen wölbt sich über dem Wandernden. Und moderat steigt der breite Weg südwestlich des Hohfirsts an, sachte
windet er sich und lädt ein, sich zu entspannen und innerlich zur Ruhe zu kommen. Es geht immer weiter durch den Wald, der wie in einer kühlen, schattigen Umarmung den Wandernden umfängt und in eine fast meditative Stimmung eintauchen lässt. Da tut sich plötzlich der Blick auf, hinunter zu den Berghauser Matten, die sich zu Füßen des Schönberg-Gipfels an die Silhouette des Berges schmiegen.
Die herbstliche Aussicht auf Pfaffenweiler hat einen besonderen Zauber. Der Hohbannstein (u. l.) ist eine Replik des Originals von 1748.
Salut
BLICK AUS DEM ELSASS
Auf einem weitläufigen Platz neben dem hölzernen Wegweiser hinauf zum Hohfirst passiert man den Hohbannstein. An dieser Stelle treffen fünf Gemarkungen zusammen: Bollschweil, Ebringen, Kirchhofen, Pfaffenweiler und Wolfenweiler. Der Stein ist die Replik eines ersten hohen Bannsteins von 1748, der 1996 jedoch durch Unbekannte beschädigt worden war. Das Original hat heute einen Platz in der Dauerausstellung des Dorfmuseums Pfaffenweiler. Doch gemeinsam entschlossen sich die Anliegergemeinden 1997, einen dem alten nachempfundenen Stein an die entsprechende Stelle zu setzten. Diesen können Wanderer heute hinter einer Tafel mit Erläuterungen bestaunen.
Vesperpause an der Fuchshalde
Vom Platz des Bannsteins aus senkt sich der Weg ab. Der hellbeige Schotter knirscht angenehm bei jedem Schritt, gefallenes Laubwerk bedeckt den Boden, und zwischen den Bäumen öffnet sich die Sicht auf die Berghauser Kapelle am gegenüberliegenden Berghang. Weidende Schafe machen die Idylle perfekt.
Die „französische Schwarzwälderin“ Astrid Lehmann lebt im Kinzigtal. Fürs REGIO-Magazin schaut sie sich im Dreiländereck um. Ein besonderes Jubiläum ist in dieser Ausgabe ihr Thema.
Es naht ein runder Geburtstag, bei dem einige Elsässer feuchte Augen bekommen werden. Keine Freudentränen wie bei einer bunten Geburtstagsfeier mit Kirschtorte, Ballons und Luftschlangen, sondern leise Tränen der Wehmut. Ach, wie schön war es doch davor …
Im Dezember wird der Regionalrat der Region Grand Est sein zehnjähriges Bestehen feiern. Entstanden durch die Territorialreform von 2015 unter dem Präsidenten François Hollande, wurden die einstigen Regionen Elsass, Lothringen und ChampagneArdenne in eine Großregion zusammengefasst. Das war die offizielle Geburtsstunde der Région Grand Est, übersetzt Region „Großer Osten“, die insgesamt zehn Départements umfasst, sich über 57.433 Quadratkilometer erstreckt und 5.549.586 Einwohner zählt. So viel zu den harten Fakten.
Denn in den Herzen vieler Elsässer soll es ganz anders aussehen. Gar nicht so tief im Inneren verborgen mehrt sich der Unmut über die künstlich geschaf-
fene Region. Von Anfang an war bereits der Name umstritten und nicht sehr populär. Mehrere Umfragen haben zudem immer wieder bewiesen, dass sich viele Elsässer ein Zurück wünschen: eine eigenständige Region Elsass, die ihre Identität wahrt und mit der sie sich identifizieren können. Das bestätigt auch eine kürzlich in Auftrag gegebene repräsentative Ifop-Umfrage: 72 Prozent der Elsässer würden am liebsten die Region Grand Est verlassen und zu einem autonomen Elsass zurückkehren. Da spielt es auch keine Rolle, dass eine im selben Zeitraum im Auftrag der Großregion durchgeführte „Wahrnehmungsumfrage“ den Anteil dieser elsässischen Gegner nur auf 53 Prozent schätzt. Immerhin auch eine absolute Mehrheit.
Die Gegner, darunter auch Politiker, Verbände und Institutionen, fühlen sich bekräftigt, sich weiterhin für die Schaffung einer elsässischen Gebietskörperschaft mit Sonderstatus einzusetzen. Es geht nicht um Nostalgie, sagen sie, es geht um die Zukunft. Mit anderen Worten: Auch zehn Jahre später ist das Thema nach wie vor aktuell. Bon anniversaire!
Mit ein wenig Wetterglück bietet die Runde um den Hohfirst genussreiches Wandervergnügen auf guten Wegen – und teils atemberaubende Weitsichten.
VON PFAFFENWEILER
RUND UM DEN HOHFIRST UND NACH „AFRIKA“
Start & Ziel: Kath. Pfarrkirche St. Columba, Pfaffenweiler
Dauer: ca. 3 Stunden
Länge: 10,2 Kilometer
Auf- und Abstieg: 243 Meter
Das Afrikadenkmal erinnert an ein düsteres Kapitel der Ortsgeschichte.
Nach einem langen und geraden Abstieg, zur Rechten immer die weite Aussicht und der Schönberg, ist nach einer Wegbiegung die Fuchshalde bei Ebringen erreicht, mit großem Rastplatz, Feuerstelle und ausgedehntem Kinderspielplatz. Hier ist Zeit für eine kleine Verschnaufpause und ein Vesper aus dem Rucksack.
Sind die Batterien aufgeladen, ist es Zeit, das letzte Wegstück in Angriff zu nehmen. Kurz hinter der Fuchshalde führt der Weg aus dem Schatten der Bäume hinaus und belohnt hier, am oberen Rand der Reben, mit einem weiten Blick ins Rheintal und auf die umliegenden Hänge – über Wälder und Weinberge, über die Dörfer mit ihren kleinen Kirchtürmen, wie eine Miniaturlandschaft hinter den in Reih und Glied aufgereihten Reben. Und im Tal ist erstmals wieder der Kirchturm von St. Columba zu erkennen, das Ziel der Runde. Doch vorher ist noch ein Abstecher nach „Afrika“ angesagt: Auf asphaltiertem Weg, an den Reblagen oberhalb von Pfaffenweiler entlang, ist bald das sogenannte „Afrikadenkmal“ erreicht. Es erinnert daran, wie 1853 über
130 Bürger des Ortes nach Nordafrika auswanderten – beziehungsweise sich gezwungen sahen auszuwandern. In Folge von Missernten emigrierten sie aus der Not heraus. „Schwer war das Los in der Fremde und die Hoffnungen verrannen in Tränen und Bitterkeit“, so steht es auf dem Denkmal geschrieben, „wie uns Briefe und Hilferufe berichten.“
Beschauliche Fachwerkidylle
Von hier aus steigt man hinab, durch das „Rebgewann Afrika“ vorbei am Milchhäusle und am Schneckenbrunnen, wieder zurück zum Startpunkt an der St. Columba Kirche. Wer mag, wirft noch einen Blick ins Innere der Kirche, deren älteste Bauteile aus dem 14. und 15. Jahrhundert stammen. Und schließt dann vielleicht noch einen kleinen Bummel durch das beschauliche Dorf an, mit alten Mauern und viel Fachwerk – das viele Besucher sonst nur im Trubel des Schneckenfestes erleben.
BÜCHERHERBST
Lesevergnügeninder
Überraschende Neuerscheinungen, bewegende Geschichten, lebendige Begegnungen. Lassen Sie sich einstimmen auf den Bücherherbst: Eine Übersetzerin gibt Einblicke in ihre Arbeit, bekannte Autorinnen und Autoren treffen bei Festivals auf neugierige Leserinnen und Leser – und neue Stimmen erobern die Bühne. Tauchen Sie ein in die lebendige Literaturlandschaft der REGIO.
Texte: Marianne Ambs & Erika Weisser
LITERATURGESPRÄCH
Genre- und grenzübergreifende Vielfalt
„Suche den Namen des Winds“ lautet das Motto des 39. Freiburger Literaturgesprächs. Es stammt aus einem Gedicht von Olga Martynova, die heuer in Staufen mit dem Peter-Huchel-Preis ausgezeichnet wurde. Natürlich ist auch sie zu Gast in Freiburg, wo vom 6. bis 9. November überwiegend Autorinnen miteinander und mit Moderator·innen ins Gespräch über „die grenzüberschreitende Vielfalt der Literatur“ kommen. Und sicher auch mit dem Publikum.
Männer sind dieses Mal in der absoluten Minderheit: Matthias Jügler, der zusammen mit seinen Kolleginnen Iris Wolf, Katerina Polodian und Daniela Dröscher die besondere Natur-Anthologie „Wir dachten, wir könnten fliegen“ präsentiert, und Ozan Zakariya Keskinkılıç sind die einzigen Schriftsteller. Er liest aus seinem Erstling
Die Premiere im vergangenen Jahr wurde zu einem Highlight unter den Bücherfesten in der REGIO und so wird das Baden-Badener Bücherfestival auch dieses Jahr veranstaltet. Etwa 50 Verlage werden erwartet. Schmökern, sich begeistern lassen und neuen Lesestoff erwerben: Dieser Dreiklang wird alle, die leidenschaftlich gerne lesen, begeistern.
Die Buchmesse im Kulturhaus LA8 wartet mit Lesungen, Verlagspräsentationen und
„Hundesohn“ und trifft dabei auf den Literaturvermittler Thomas Geiger. Dieser spricht später auch mit Dorothee Elmiger über ihren dicht gewobenen atmosphärischen Roman „Die Holländerinnen“, der unlängst mit dem deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde.
Eröffnet wird das Literaturgespräch, an dem auch Nora Gomringer, Heike Geissler sowie zwei Kinderbuchautorinnen teilnehmen, am Donnerstag von Rachel Cusk, die aus Paris anreist und mit Annette Pehnt ihren Roman „Parade“ präsentiert.
Workshops auf. Die Auswahl ist groß. Kinder- und Jugendbuch, New Adult, Belletristik, Sachbuch – für jedes Lesealter, jeden Geschmack ist etwas dabei.
Eröffnet wird das 2. Bücherfestival von Bestseller-Autor Sebastian Fitzek. Viele weitere Autorinnen und Autoren haben sich angesagt, darunter Elke Heidenreich, Ewald Arenz und Carsten Henn (Foto). Zudem wird Fußballweltmeister Christoph Kramer seinen ersten Roman vorstellen. Als Begleitprogramm steht in der Kunsthalle das Trend-Genre Young- und New Adult im Fokus. Spannend auch das „Blind Date Deutscher Buchpreis“: SWR-Moderator Carsten Otte hat Kaleb Erdmann zu Gast, der sein Buch „Die Ausweichschule“ nach Baden-Baden mitbringt.
BÜCHERFESTIVAL BADEN-BADEN
Buchmesse für das Publikum geöffnet: 7.11., 13–18 Uhr sowie 8. & 9.11., 11–18 Uhr
Seit 1998 gibt es das internationale Literaturfestival BuchBasel – ein Ort der Begegnung und des Austauschs zwischen Autor·innen aus der ganzen Welt und Literaturfreund·innen aus dem Dreiländereck. Wie beim viel älteren, doch viel kleineren Lesefestival in Freiburg ist auch in Basel das Literaturhaus für das Programm zuständig. Und das hat es auch in diesem Jahr in sich: Vom 14. bis 16. November werden die Säle des vor genau 100 Jahren als soziales Zentrum für die Arbeiterschaft gegründeten Volkshauses und andere, kleinere Spielorte in Kleinbasel zu Bühnen für ganz unterschiedliche Veranstaltungen.
Denn in Basel gibt es neben klassischen Lesungen und Autorengesprächen auch jede Menge experimentelle Präsentationen und Performances, digitale Literatur und partizipative Formate wie Workshops, Diskussionsrunden und (kultur-)politische
Debatten sowie Vermittlungs- und Kinderveranstaltungen. In diesem Jahr ist Partizipation gar ein zentrales Element – Mitmischen, Teilhaben, Selbstausprobieren ist also in vielen begleitenden Angeboten angesagt.
Viele Gäste werden erwartet, darunter etwa Meron Mendel und Saba-Nur Cheema, deren Buch „Muslimisch-jüdisches Abendbrot“ ein Plädoyer für Offenheit in schwierigen Zeiten darstellt und Denkanstöße für solidarische und progressive Gesellschaftsentwürfe gibt. Dabei sind auch Sibylle Berg mit ihrem neuen Werk „PNR: La Bella Vita“ und Christian Kracht mit „Air“. Dabei sind auch die Comic-Erzählerinnen Anna Haifisch und Liv Strömquist, die ihre Graphic Novels über Superkräfte des Feminismus in partizipativen Performances präsentieren.
Eine besondere Performance ist möglicherweise von Dorothee Elmiger zu erwarten: Ihr Roman „Die Holländerinnen“, der soeben mit dem deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde, hat auch Aussichten auf den Schweizer Buchpreis. Der wird am Festival-Sonntag verliehen. Wie Elmiger lesen im Lauf des Wochenendes auch Melara Mvogdobo, Meral Kuryshi, Jonas Lüscher und Nelio Biedermann aus ihren Büchern, die ebenfalls für den Preis nominiert sind.
Im Hochschwarzwald sind sie eine Institution, seit 20 Jahren: In ihrem 20. Jahr stehen die Literaturtage „Lesen auf dem Berg“ in Todtnauberg unter dem Thema „Mehrgenerationen“. Die Gast-Autorinnen und -Autoren, lesen an unterschiedlichen Orten aus ihren Büchern, drinnen und draußen. Neben Lesungen an besonderen Orten können sich Besucherinnen und Besucher auf einen interessanten Austausch mit Autoren und Bücherfreunden freuen.
Die Literaturtage starten am Donnerstag mit Flor Schmidt in der Grundschule Todtnauberg. Die Autorin liest aus ihrem ersten Kinderbuch „Rabenschwarz und vogelwild“. Am Freitag folgt eine literarische Wanderung mit Klaus Gülker. Auf rund sieben Kilometern bringt der Autor den Schwarzwaldklassiker „Das kalte Herz“ Kapitel für Kapitel zu Gehör – allerdings in einer ziemlich modernisierten Fassung. Sein Peter surft im Internet, verzweifelt an den CO2-Vorgaben und macht am Ende doch sein Glück. Josef Brustmann mit „Jeder ist wer“ kommt am Freitagabend nach Todtnauberg. Am Samstagnachmittag liest Verena Boos am Stübenwasenlift aus ihrem Buch „Die Taucherin“, und am Samstagabend wird Rabea Edel die Lebensgeschichte ihrer Mutter vorstellen. Den Abschluss der Literaturtage macht Karl-Heinz Ott. In einem Gespräch mit Bettina Schulte steht sein neuestes Buch „Die Heilung von Luzon“ im Mittelpunkt.
LITERATURTAGE „LESEN AUF DEM BERG“ IN TODTNAUBERG
Donnerstag, 6. bis Sonntag, 9. November
Tickets, Termine und Infos: hochschwarzwald.reservix.de
NEUER BLICK AUF DIE WELT
Beate Thill erhält den Reinhold-Schneider-Preis
Seit 1960 vergibt die Stadt Freiburg den Reinhold-Schneider-Preis – als Kulturpreis für die Bereiche Bildende Kunst, Literatur, Musik, Darstellende Künste sowie Fotografie/ Film/Neue Medien. Heuer werden Freiburger Literaturschaffende ausgezeichnet, Hauptpreisträgerin ist die Übersetzerin Beate Thill.
Sie hatte schon immer den Blick über Grenzen, sprach schon immer zwei Sprachen – in Zeiten, da das alles andere als selbstverständlich war: Beate Thill wuchs in den 1950er-Jahren in der Ortenau auf; ihre Mutter stammte aus der Nähe von Colmar, ihr Vater aus Berlin. In der Familie wurde Französisch und Deutsch gesprochen; regelmäßige Besuche bei den Elsässer Verwandten und das frühe Engagement des Vaters in grenzüberwindenden partnerschaftlichen Projekten ließen in ihr die Überzeugung wachsen, dass Menschen und ihre Kulturen näher
zusammengebracht werden sollten, dass sich Identitäten vorwiegend durch Beziehungen untereinander entwickeln.
„Gelebte Mondialität“
Vor mehr als 50 Jahren kam sie zum Studium der Anglistik und Geographie nach Freiburg – und blieb: Es gefiel ihr in diesem „Außenposten Deutschlands in Richtung Frankreich“. Und da sie sich während des Studiums für den „globalen Süden“ engagiert hatte, arbeitete sie hernach als Redakteurin bei der Zeitschrift Blätter des iz3w. Dabei lernte sie die bislang wenig beachteten Literaturen aus Afrika und der Karibik kennen; dank ihrer zweiten Muttersprache war sie in der Lage, sie zu lesen und ihre Bedeutung zu erkennen. Seit 40 Jahren arbeitet sie als freischaffende Übersetzerin für französisch- und kreolsprachige Literatur, ist dabei „unglaublichen und großartigen Menschen“ begegnet –und hat gelernt, mit einem neuen Blick auf die Welt zu schauen. Teilweise lebt sie in Paris, empfindet Freiburg aber bis heute als „Ort gelebter Mondialität“.
Außer dem mit 15.000 Euro dotierten Hauptpreis werden bei der Feierstunde am 21. November im Historischen Kaufhaus zwei Stipendien mit je 3000 Euro vergeben; sie gehen an Fatma Sagir und Kai Weyand. Der Ehrenpreis geht an Marie T. Martin, die in ihrer kurzen Lebenszeit ein ungewöhnlich umfassendes und eigenwilliges literarisches Werk geschaffen hat.
Herzkammern
von Thomas Schmidt und Felix Schiller (Hg.)
Verlag: Herder, 2025
296 Seiten, gebunden
Preis: 25 Euro
INSPIRIERENDE NOTHERBERGE
Herzkammern – welch schöner Titel für ein Buch, das einlädt zur Reise durch fünf Jahrhunderte und die REGIO. Darin werden 30 literarische Orte an Rhein und Kaiserstuhl, in Schwarzwald, Breisgau und Markgräflerland präsentiert –über teilweise weltbekannte Autorinnen und Autoren. Manche verbrachten fast ihr ganzes Leben dort, andere – etwa Peter Huchel –fanden für Jahre ihre „Notherberge“. Wieder andere hinterließen – wie Paul Celan – auf der Durchreise literarische Zeugnisse.
Heutige hiesige Literaten beschäftigen sich mit ihren Kollegen und Kolleginnen früherer Zeiten. Etwa Fatma Sagir, die Gustav Weils jüdischen Spuren durch Sulzburg folgt. Als erster Deutscher hat er 1841 die Erzählungen aus 1001 Nacht übersetzt. Und Iris Wolf widmet MarieLuise Kaschnitz und ihrem Leben in Bollschweil einen einfühlenden Text. Kaschnitz’ „Beschreibung eines Dorfes“, in dem die weitgereiste Schriftstellerin ihren Hexentäler Wohnort zur „Herzkammer der Heimat“ macht, ist der Titel dieses inspirierenden Buchs entliehen. ewei
Über den Schwarzwald
von Johannes Schweikle
Fotos: Daniel Keyerleber
Verlag: 8 Grad, 2025
256 Seiten, gebunden
Preis: 35 Euro
IM KIRSCHTORTENGEBIRGE
Als Johannes Schweikle vor dem Pforzheimer Rathaus steht, ist er froh, dass die Person, die er zur gemeinsamen Wanderung über alle Gipfel des Schwarzwalds überreden wollte, nicht mitgekommen ist. „Mittlerer Betonbrutalismus mit Kunst am Bau“ ist genau das Gegenteil seiner Sehnsucht; statt eines Ortes zum ungestörten Träumen begegnet ihm „betonierte Trostlosigkeit“.
Er wird die Plätze noch finden auf dem 290 Kilometer langen Westweg nach Basel, den er zu Fuß und langsam zurücklegt – und irgendwann in Begleitung: Fotograf Daniel Keyerleber wandert mit ihm über und durch das „Zentralmassiv deutschen Gefühls“. Und während Schweikle seine Impressionen notiert, um sie später zu tiefgründigen, sagen- und geschichtsbelesenen literarischen Texten zu verarbeiten, hält Keyerleber die biosphärische Erkundung der lichten und dichten Höhen, die geheimnisvollen Gewässer und romantischen Täler des „Kirschtortengebirges“ in traumhaften Bildern fest. Ein wunderbares Buch, das einen neuen Blick auf Wohlbekanntes ermöglicht. ewei
Vom Versuch, eine Brezel gerade zu biegen
von Klaus Ruch
Verlag: Gmeiner, 2025
284 Seiten, Paperback
Preis: 20 Euro
Bücher Bücher
PERSÖNLICHE ZEITGESCHICHTE
Sie ist 1930 geboren – und 2025 frisch verliebt: Die „sehr rege“, in einer Freiburger Seniorenresidenz lebende Mutter des Autors hat bei der täglichen Schachpartie mehr als nur die Spielkunst ihres neuen Nachbarn ins Herz geschlossen. Jedenfalls lächelt sie vielsagend, als der 73-jährige Sohn nach ihren Erfolgen beim einstigen Lieblingsspiel fragt.
Auf Fragen nach anderen Ereignissen aus ihrem langen Leben erhält er offenere Antworten: Bereitwillig trägt sie viel Neues zu dem bei, was er schon weiß. So entsteht das authentische Porträt einer „eigensinnigen und herzensguten“
Frau, die als Tochter des Hausacher Dorfbecks im Kinzigtal aufwuchs und sich, wie die Brezeln in Vaters Bäckerei, nie geradebiegen ließ: Als einziges Mädchen besuchte sie die Realschule in der Nachbarstadt, allein zog sie nach Freiburg und absolvierte eine Ausbildung zur Krankenschwester, für immer distanzierte sie sich, als sie von den Verbrechen der Nazis erfuhr, von deren Ideologie.
Ein bemerkenswertes Porträt und ein Stück Zeitgeschichte der REGIO. ewei
Wintervorbereitung&Vögeli m netraG
FIT FÜR DEN WINTER
Vor dem ersten Frost steht im Garten das große Aufräumen an: Stauden werden geschnitten, Gehölze gekürzt, Laub entfernt. Dennoch bleibt viel zu entdecken, denn buntes Herbstlaub und letzte verbleibende Fruchtstände lassen den Garten aufleuchten. Singvögel tummeln sich im kahlen Garten, und damit das so bleibt, lohnt es sich, sie zum Bleiben anzuregen.
Text & Fotos: Frank von Berger
Eine selbst gemachte Futtermischung lockt gefiederte Gäste in den Garten – hier eine Tannenmeise.
Die Arbeiten beginnen meist im Oktober, wenn die Gartensaison sich dem Ende zuneigt: Verblühte Stauden und Einjährige werden dann bodeneben abgeschnitten, Gehölze beherzt eingekürzt, welkes Laub zusammengekehrt und in die Biotonne gestopft oder auf dem Komposthaufen entsorgt. Der Abschied im Herbstgarten bedeutet aber keinesfalls, dass es hier nichts mehr zu erleben gibt. Es blüht und grünt zwar jetzt kaum noch etwas, aber zu sehen gibt es dennoch genug. Farbiges Herbstlaub an Sträuchern und Bäumen, wie das von Essigbaum (Rhus typhina), Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus) und Amberbaum (Liquidambar styraciflua), lässt den Garten nochmals bunt aufleuchten. Auch Zaubernuss (Hamamelis) und Federbuschstrauch (Fothergilla) bieten mit ihren bunten Herbstblättern einen tollen Wow-Effekt. Zudem sind lange an den Zweigen verbleibende Fruchtstände wie die von Zierquitte (Chaenomeles), Liebesperlenstrauch (Callicarpus) oder Schneebeere (Symphoricarpus) attraktive Blickfänge. Verholzende Blütenstände wie die von Brandkraut (Phlomis), Weber-Karde (Dipsacus sativus) oder hoher Fetthenne (Sedum telephium) sind genauso hübsche Hingucker im Spätjahr, sofern sie stehen gelassen wurden.
Futter für die Vögel
Doch nicht nur botanisch gibt es im Herbstgarten immer noch was zu bestaunen. Denn standorttreue Singvögel wie Meisen, Spatzen, Rotkehlchen und Amseln können in den kahlen Gehölzen den ganzen Winter über oft sogar besser als im Sommer beobachtet werden. Damit es dort aber auch im Herbst und Winter munter flattert und zwitschert, lohnt es sich, die gefiederten Freunde mit Futter anzulocken und damit vielleicht sogar zum Bleiben anzuregen.
Zu den bewährten Anreizen für den winterlichen Aufenthalt von Vögeln im Garten oder deren Kurzbesuch auf dem Balkon gehören vor allem gut bestückte Futterhäuschen. Am besten werden sie mit artgerechter Nahrung ausgestattet. Sonnenblumenkerne, Haferflocken, Erdnüsse, Rosinen oder Getreidekörner – da dürfte für fast alle Piepmätze etwas dabei sein. Auch Schrumpeläpfel werden gern angenommen.
Vegetarisch ist immer eine gute Wahl, aber tierisches Fett, etwa in Form von Rindertalg, ist ebenso wichtig. Manche Vögel sind eben keine Vegetarier oder Veganer. Fetthaltige Meisenknödel werden
Pfaffenhütchen (l.) und Liebesperlen (o.) sind leuchtende Highlights im Herbstgarten – und zugleich eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel.
im Handel meist in Kunststoffnetzen angeboten. Diese sollten jedoch eher die zweite Wahl sein. Solche meist mit Körnern gespickten Futterquellen sind zwar praktisch zum Aufhängen. Sie werden aber problematisch, wenn sie leergefressen sind und in der Natur verbleiben. Sie verrotten nicht und können daher später für Vogelküken oder Eichhörnchen zum Verhängnis werden, weil diese sich darin strangulieren könnten. Empfehlenswerter sind Futterknödel ohne Plastikummantelung sowie Auslagen in Futterhäuschen oder ein ausgedienter Schneebesen aus der Küchenschublade, in den festes, klumpenförmiges Futter aus Fett und Körnern eingeklemmt und aufgehängt wird. Letzteres ist dann übrigens „Upcycling“ auf zugleich umwelt- und tierfreundliche Art. Denn die leergefressenen Schneebesen können immer wieder neu bestückt werden. Auch an Zweigen verbliebene Früchte von Ziergehölzen wie Schneeball, Eberesche,
Efeu, Weißdorn oder Rosen (Hagebutten) werden im Lauf des Winters von vielen Vogelarten als willkommenes Winterfutter gern „abgeerntet“. Altes Brot und anderes, vor allem süßes Gebäck, eignet sich jedoch nicht als Speise für die gefiederten Freunde.
Wasser nicht vergessen
Was oft vergessen wird: Auch Wasser zum Trinken ist für die Vögel in den Wintermonaten überlebenswichtig. An hoch aufgehängten Trinkschalen und Wasserstellen wie ausrangierten Blumenampeln können die Vögel sicher trinken, ohne Opfer von Beutegreifern zu werden. Wichtig: Wasserstellen sollten, genauso wie die Futterstellen, regelmäßig gereinigt werden. Vor sich hingammelnde Nahrungsreste und Vogelkot am Futterplatz sind echte Keimschleudern. Und damit Katzen und
andere „Vogelfreunde“ keine leichte Beute machen können, sollten nicht nur Wasser-, sondern auch Futterstellen am besten so aufgestellt oder aufgehängt werden, dass sie keine Gefahr für die Vögel darstellen. Aber selbst eine Wasserstelle am Boden, etwa ein mit Wasser gefüllter tiefer Teller oder Pflanzenuntersetzer, ist besser als gar nichts.
Wie schön es ist, Vögel im Garten zu Gast zu haben, lässt sich besondern in den kalten Monaten gut beobachten. Insbesondere Rotkehlchen sind oft aufmerksame und zutrauliche Begleiter bei winterlichen Gartenarbeiten. Kaum dass in einem Beet etwas Herbstlaub vom Boden aufgeklaubt wurde, pickt so ein possierliches Rotkehlchen nach all dem, was für unsere Augen unsichtbar, für den Vogel aber ein schmackhafter Happen ist – praktischer, ökologischer und pestizidfreier Pflanzenschutz. Denn was die Vögel jetzt an Insekten sowie deren
Eier und Larven aufpicken, kann in der nächsten Gartensaison keine Probleme machen.
Letzte Arbeiten vorm ersten Frost
Bevor der Winter im Garten Einzug hält, sollte aber nicht nur an die Vögel gedacht werden. Andere Wintervorbereitungen sind ebenso wichtig. So werden jetzt nicht winterharte Kübelpflanzen wie Oleander, Hibiskus, Zitrusgewächse und Engelstrompete vor Frösten geschützt eingeräumt. Auch flüssige Dünge- und Pflanzenschutzmittel sowie Sämereien sollten vor dem Winter frostsicher und zudem dunkel und trocken verstaut werden. Regentonnen und andere Wasserspeicher werden vorsichtshalber entleert, damit sie bei strengen Frösten
Rotkehlchen sorgen für ökologischen Pflanzenschutz im Herbstgarten.
Hingucker im Spätjahr: Das bunte Blattwerk des Amberbaums (g. l.) und die zierliche Weber-Karde.
Pflanzenwissen
nicht platzen. Das Gleiche gilt für Außenanschlüsse von Wasserleitungen, die rechtzeitig abgestellt werden sollten. Und wer jetzt noch immer keine Blumenzwiebeln gepflanzt hat, kann die Knollen von Tulpen, Narzissen und anderen Frühjahrsblühern einbuddeln, solange der Boden frostfrei ist.
Wenn es im Freien dann wirklich nichts mehr zu tun gibt, lohnt es sich, die Gartenwerkzeuge gründlich zu reinigen. Die Klingen von Rosen- und Heckenscheren sowie die Messer des Rasenmähers können geschärft sowie Spaten und andere metallene Werkzeuge gereinigt und eingeölt werden, damit sie nicht rosten. Derart gerüstet kann der Winter kommen. Und alle, die derart gut vorbereitet sind, dürfen die Gartenarbeiten dann getrost ruhen lassen und den Vögeln bei ihrem munteren Treiben im winterlichen Garten zusehen.
BITTERE BEEREN
Phytopraktikerin Nadja
Pohl über den keltischen Baum des Lebens
Ihre Beeren leuchten jetzt im Herbst orange bis rot, sie hat Blätter, die der Esche ähneln, und gehört doch zu einer anderen Familie – den Rosengewächsen. Es geht um Sorbus aucuparia, die Eberesche. Ihre Früchte werden auch Vogelbeeren genannt, da sie – besonders bei Amseln und Drosseln beliebt – früher zur Vogeljagd verwendet wurden.
Während die Eberesche von den Kelten und Germanen als Glücksbringer verehrt wurde, wurde uns häufig erklärt, sie sei giftig. Nicht ganz zu Unrecht, denn roh in größeren Mengen verzehrt, kann sie Durchfall und Erbrechen auslösen. Durch das Kochen der Beeren wird die giftige Parasorbinsäure jedoch zerstört und die Beeren wirken nun stopfend. Sie können zusammen mit anderen Früchten zu Fruchtmus und Marmelade verarbeitet werden. Außerdem können schon wenige Beeren als Geliermittel dienen. Vorsichtig dosiert schmecken sie mir besonders gut zu Äpfeln und Rosinen.
Übrigens: Ein Tee aus den Blüten der Eberesche kann bei Husten lindernd wirken.
Mit Mann, zwei Kindern, Hund und Katze, Hühnern, Schafen und Kühen
lebt Geraldine Schüle auf einem alten Schwarzwaldhof am Hochrhein.
Ihren Alltag als Bäuerin und Selbstversorgerin teilt sie auf Instagram mit bald 500.000 Followern.
Text: Marianne Ambs
Bevor die junge Frau aus Staufen ihren Mann
Patrick Ortlieb wiedergetroffen und mit ihm eine Vision für ein gemeinsames Leben entwickelt hat, war sie auf Reisen, unterwegs in der Welt. Mit 24 Jahren entschied sie sich fürs Ankommen, baute mit ihrem Mann einen Zirkuswagen am Waldrand, um dort zu wohnen. Ein Anfang.
Doch um als Selbstversorger leben zu können, brauchte das Paar und ihr kleiner Sohn mehr Platz. Den fand die Familie auf einem 500 Jahre alten Hof im Schwarzwald, den sie 2023 gekauft haben.
Vier Jahre lang war das Paar auf der Suche. Erst im Raum Waldshut, 100 Kilometer weg von zu Hause, wurden sie fündig. „Als wir ihn angeschaut
haben, wussten wir gleich: Das ist unser Hof“, erzählt Geraldine Schüle. Knapp 200.000 Euro hat das Paar investiert, drei Hektar Land dazugekauft. Doch Haus und Gelände waren völlig vermüllt, die Scheune einsturzgefährdet. Über den beschwerlichen Anfang auf dem alten Bauernhof hat Geraldine Schüle ein Buch geschrieben, das sie am 19. November in Freiburg vorstellt.
Es ist ihr drittes Buch. Im ersten hat sie 2020 über ihre Reisen geschrieben. Zuvor hat die junge Frau ihre „Karriere“ als Content Creatorin in den Sozialen Medien gestartet, um für ihr Reisebuch zu werben – auf Wunsch ihres damaligen Verlags. „Eigentlich hatte ich mit Social Media gar nichts am Hut.“ 2023, kurz vor dem Kauf des Hofs, begann sie, sogennante Reels, bewegte Videos, auf Instagram zu posten. Seither ist die Zahl der Follower explodiert. Hautnah erleben diese mit, wie die Familie auf dem Hof ankommt, wie die Tochter geboren wird, wie sie zunächst in einer Wohnkabine auf einem Lkw, dann im Zirkuswagen wohnen, im Spätherbst in den Schwarzwaldhof umziehen. Die Hof-Influencerin lässt die Menschen teilhaben am Leben als Bäuerin. Im Herbst wird Kraut
Das einfache Leben auf ihrem Hof teilt die Influencerin mit ihren Followern.
eingeschnitten und Obst eingekocht. Auf der Küchenhexe werden Waffeln gebacken.
Unterdessen geht es bei den Bauarbeiten voran. Patrick Ortlieb, Zimmermann und Architekt, kennt sich aus mit Baugenehmigungen. Die Scheune beim Hof hat ein neues Dach bekommen. Bald will die Familie einziehen und dann das Schwarzwaldhaus renovieren. Und wenn die Kinder größer werden, zur Schule gehen? Wenn die weiten Wege zum Problem werden? „Wir wissen nicht, wie lange wir hier leben“, so Geraldine Schüle. „Uns geht es nicht darum, in einem perfekten Haus zu wohnen. Unsere Leidenschaft ist das Lernen, das Gestalten. Und das einfache Leben. Wenn wir hier fertig sind, vielleicht ziehen wir dann weiter.“
GERALDINE SCHÜLE
„Unser wilder Hof – Von Kühen, Content und dem Mut, die eigenen
Der Mundart-Autor aus Schallstadt über Nachrichtengier und -angst
De Alfons isch abgschafft heimkumme vun de Ärwet in de Räbe un het bim ins Huus Iineschlurpfe lut gfrogt: „Könne mr glii esse?“
Kurz druff isch d ganz Familie mim Alfons im Esszimmer um de Disch rum g’huckt un alli usser ihm hen nebeher Noochrichte in de Glotzi guckt, was widder so los isch in de Welt un hen derwiilscht – d Mueder, de Sohn un zwei Dööchter –ihri Kommentare abgen zu denne Bilder vun Krieg, Proteschtaktione, Konferenze un Diskussione drüber, was mr wie hätt mache solle oder mache sott.
„Mache denne Kaschte uss“, het de Alfons do uffgmotzt, „mir ändere eh nix an dem Weltschlammassel. Wenn ich in de Räbe so schaffe dääd, wie die regiere, hätt ich für s nächscht Johr nit ei Fläsche Wii im Keller. I kann nit am Mittwoch d Räbe schniide un am Dunnerschdig entscheide, dass ich si lieber nit schniid. Gschnitte isch gschnitte. I kann des Hin un Her, mir müsse, mir derfe nit, mir solle, mir könne nit, nimmi höre. Am End gehn de Putin un de Trump gmüedlig mitänander Golf spiele. Un ich gang jetz go schlofe.“
Foto: Till Neumann
SCHWEBENDENTSPANNEN
Das Element Wasser ist zu jeder Jahreszeit eine Wohltat für Körper und Seele. Im Sommer sorgt das kühle Nass für Abkühlung. Im Herbst ist eine Auszeit im Thermalbad oder ein Saunabesuch das Richtige. Das ganze Jahr über ist Spaß und Action im Wasser eine willkommene Abwechslung für die Familie.
Texte: Marianne Ambs
Bäder in derREGIO
Magisch-verrückte
Wasserwelt
Der Europa-Park feiert schon das ganze Jahr das 50-jährige Bestehen. Und spielt auch im Spätherbst der Jubiläumssaison ein bisschen verrückt. Vom 3. bis zum 28. November vereint Deutschlands größter Freizeitpark das Beste aus zwei Jahreszeiten. HALLOWinter kombiniert die bunte Herbstzeit mit magischen Wintermomenten. Besonders gemütlich ist es an grauen Herbsttagen in der ganzjährig geöffneten Wasserwelt Rulantica. Hier wartet Wasserspaß für alle Generationen auf die Badegäste. Es glitzert, spritzt und gurgelt bei den verschiedenen Rutschen, im großen Wellenbecken und am aufregenden Wasserspielplatz im Indoorbereich. Europas größte Speed-Rutsche „Vikingløp“ lädt Wassernixen und Tauchgänger zu einem aufregenden Wettrutschen ein. Neu ist der beheizte „Svømmepøl“ im Außenbereich: Hier erwartet die Wasserratten
GUNDELFINGEN
Urlaubsfeeling inmitten einer faszinierenden nordischen Vulkanlandschaft. Im ganzjährig geöffneten Wasser-Karussell „Tønnevirvel“ schaukeln Besucherinnen und Besucher in Rundbooten durch das glasklare Nass und liefern sich ein spritziges Duell. Erholungssuchende sollten den exklusiven Saunaund Wohlfühlbereich „Hyggedal“ nicht auslassen.
Entspannter Badespaß
Badegäste können entspannt ihre Bahnen ziehen, vom Sprungturm ins 29 Grad warme Wasser eintauchen oder einen der Kurse nutzen, die das Team des Hallenbads für kleine und große Wasserratten anbietet. Jeden Dienstag gibt es Babyschwimmen, Aqua Fitness und das gelenkschonende Ganzkörpertraining Aqua Jogging Abdominal. Dabei wird mit Hilfe eines Aqua-Gürtels oder einer Pool-Nudel im tiefen Wasser intensiv gejoggt; um die Bauch-, Rumpf- und Rückenmuskulatur zu stärken, werden spezielle Übungen eingebaut. Jeden Dienstag ab 13.30 Uhr wird das Planschbecken beim Bambini-Treff mit vielen Spielsachen gefüllt. In wohligen 32 Grad können die Zwei- bis Vierjährigen planschen. Auf Anfrage bietet das Obermattenbad Intensivschwimmkurse für Anfänger und Fortgeschrittene an.
BAD KROZINGENvita classica BURKHEIM Hotel Kreuz-post
Dem Alltag entfliehen
Der Kaiserstuhl gab dem Spa-Bereich in der Kreuz-Post nicht nur seinen Namen. Der erloschene Vulkan inspiriert auch das Wellness-Konzept des Hauses. Von Pool und Liegewiese, aus Sauna und Ruheräumen schweift der Blick über die Weinberge und Rebterrassen. Das Spa-Team bietet den Gästen eine Vielfalt an Massagen und Anwendungen. Beliebt sind die Anwendungen in der Schwebeliege auf einem warmen, sanft wogenden Wasserbett. Der Weinbau und die Brenntradition haben auch den Sauna-Bereich inspiriert: Das Wasser für die Aufgüsse wird in einer kupfernen Brennblase erwärmt und auf heißem Vulkangestein verdampft. Für alle, die rundum entspannen wollen, gibt es das passende Angebot – von MännerAuszeiten und Freundinnen-Specials bis zu einer ganzen Woche „Kaiserstuhl Pur“.
INFO
Kreuz-Post
Hotel-Restaurant-Spa Landstraße 1, 79235 Vogtsburg-Burkheim Day-Spa täglich von 10–18 Uhr
www.hotel-kreuzpost.de
Auftanken und Ausruhen
Körper und Geist tanken Energie, Ruhe breitet sich aus, Entspannung pur: Badegäste erleben in der Bad Krozinger Therme eine Auszeit vom Alltag. Das Thermalbecken, die großzügigen Saunalandschaften und verschiednene Ruhebereiche laden zum Abschalten ein. Das Team der Vita Classica bietet WellnessAnwendungen an, die speziell auf die individuellen Bedürfnisse der Gäste abgestimmt sind –vom sanften Massageerlebnis bis zum exklusiven Premium-Spa. Wer eine Massage im Wohlfühlhaus bucht, kann sich über einen günstigeren Eintritt in die Therme und das Saunaparadies freuen. Pauschalangebote, die Wellness, Thermenbesuch und Anwendungen ideal kombinieren, runden das vielfältige Angebotsspektrum der Vita Classica Therme und des Wohlfühlhauses ab.
INFO
Vita Classica Therme
Thürachstraße 4, 79189 Bad Krozingen Öffnungszeiten: Täglich 8.30–22 Uhr www.bad-krozingen.info
Anzeige
BADENWEILERCassiopeia Therme
Römische Badekultur
Stilvolles Ambiente mit historischem Flair: Die mit fünf „Wellness-Stars“ ausgezeichnete
Cassiopeia Therme ist ein Juwel im Schwarzwald. Sie begeistert mit zwei Thermalbädern, Außenschwimmbecken und einer gepflegten Saunalandschaft mit Steinbad, Aroma-Sauna, Kräuter-Sauna, Kristall-Sauna, finnischer Sauna und Panorama-Aufguss-Sauna. Zudem gibt es einen großzügigen FKK-Bereich mit Dachterrasse. Ein besonderes Erlebnis in der Therme bietet das textilfreie Römisch-Irische Bad. Es verbindet die Traditionen Roms und Irlands in einem wohltuenden, aufeinander abgestimmten Badeablauf aus Heißluft-, Dampfbädern und Ruhephasen. Das historische Baderitual fördert die Durchblutung und sorgt für tiefe Entspannung von Körper und Seele. Nach dem Bad lockt eine Auszeit im Ruheraum oder an der frischen Luft auf der mediterran gestalteten Dachterrasse.
Atemberaubendes Panorama, frische Bergluft, himmlische Ruhe: Auf über 1000 Metern Höhe liegt das Berghotel Wiedener Eck. Von Freiburg sind es knapp 40 Kilometer, von Todtnau 15, von Staufen kommend geht es ab Münstertal etwa 13 Kilometer in Windungen den Berg hinauf bis zur Wiedener Höhe. 743 Höhenmeter, die sich lohnen –Lorenz und Marie Wissler sind die Gastgeber im Berghotel, dessen Restaurant auch für externe Gäste täglich ab 18 Uhr geöffnet ist.
Text: Marianne Ambs
Diese Aussicht ist bezaubernd: Auf der Wiedener Höhe ist die Natur der Hauptdarsteller –und Familie Wissler vom Berghotel Wiedener Eck sorgt für den Genuss.
„Die Gaststube ist wie unser Wohnzimmer“, erzählen Lorenz und Marie Wissler am Familientisch neben den Gasträumen. „Wir wünschen uns, dass diese familiäre Atmosphäre auch bei unseren Gästen ankommt.“ Der kleine Sohn schläft in der Ecke, Hotelgäste schauen herein – Alltag im Berghotel, das die Familie Wissler bereits in vierter Generation führt. Direkt vor der Haustür öffnet sich die Bergwelt des Hochschwarzwaldes. Unten im Tal liegt das Dorf Wieden, die Schwarzwaldgipfel rahmen das Berghotel ein. Oben auf dem Pass verläuft die Grenze zwischen den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Lörrach. Wanderer, Radfahrer, Ausflügler machen hier Station. Über die Wiedener Höhe führen sowohl der Westweg als auch der Schwarzwald-Radweg.
Lorenz Wissler ist hier geboren. Das beschauliche Wieden, das Berghotel – das ist für ihn Heimat. Seine Frau Marie stammt aus Staufen. Das Freiheitsgefühl, die Aussicht und die Ruhe auf der Wiedener Höhe möchte sie heute nicht mehr missen. Lorenz Wissler hat das Kochhandwerk im renommierten „Spielweg“ in Münstertal gelernt. Nach Lehr- und Wanderjahren ist er vor sieben Jahren zurückgekehrt an den Ort, mit dem er seit der Geburt eng verbunden ist. Vor drei Jahren haben er und seine Frau die Regie im Wiedener Eck übernommen. „Die Selbstständigkeit, das war schon immer mein Traum“, sagt Lorenz Wissler. Im Berghotel führt er die Familientradition fort. 2035 ist die Familie Wissler 100 Jahre Gastgeber auf der Wiedener Höhe. „Auf das Jubiläum freue ich mich jetzt schon.“
Im Einklang mit der Natur
Das Berghotel ist eine feste Adresse für Gäste aus der Ferne, die Ruhe und Erholung suchen, ebenso wie für Feinschmecker, die heimatverbundene Küche schätzen. Hier kommen Wohlfühlgerichte auf den Tisch, zubereitet aus regionalen Zutaten, mit viel Leidenschaft. Ein Carpaccio vom Weiderind,
Marie und Lorenz Wissler öffnen ihr „Wohnzimmer“ für die Gäste.
Für seine Wohlfühlküche setzt das Küchenteam im Wiedener Eck auf regionale Produkte und auf Wild aus eigener Jagd.
Info
BERGHOTEL & RESTAURANT WIEDENER ECK
Oberwieden 15 79695 Wieden
Tel.: 07673/90 90 www.wiedener-eck.de
Öffnungszeiten:
Täglich ab 18 Uhr
Mo., Di. und Mi. Genießer-Abendmenü
Do. bis So. à la Carte
2. bis 17. November Betriebsferien
eine duftende Gartenkräutersuppe, Waldpilze mit Semmelknödel oder eine Roulade vom Wildschwein: die Karte liest sich wie ein Streifzug durch die Region. Einer der Klassiker von Lorenz Wissler ist der Rehrücken – zart, aromatisch, auf den Punkt gegart. Weil verarbeitet wird, was gerade reif und verfügbar ist, wechselt die Karte ständig. Jeden Tag gibt es eine Empfehlung des Küchenchefs. „Stammgäste kommen oft zu uns, ohne zu wissen, was es gibt“, erzählt Wissler und lacht. „Die sagen dann: Koch einfach, was du hast.“
Das Wild, das auf den Tellern landet, ist vor der Haustür groß geworden. Zum Berghotel gehören rund 1300 Hektar Wald und Wiesen – das Jagdrevier des Hausherrn. „Eigentlich bin ich jeden Tag draußen“, sagt der passionierte Jäger. Frühmorgens oder spätabends ist Wissler mit seinem Jagdgewehr auf der Pirsch. Rehe, Wildschweine und Gämsen – das Wild, das er erlegt, hat er im Winter gefüttert, beim Aufwachsen beobachtet. „Wir leben hier oben im Einklang mit der Natur.“ Das erlegte Wild wird im Haus zerlegt und verarbeitet. Was nicht direkt auf den Teller kommt, wird haltbar gemacht und landet als Wildschweinschinken aus der hauseigenen Räucherei auf der Karte, kommt als Wildfond in der Küche zum Einsatz oder wird als Lyoner im Glas oder Wildragout verkauft.
Natürlich kommen auch Vegetarier im Wiedener Eck auf ihre Kosten. Auf vegane oder Ersatzprodukte wie Hafer- oder Sojamilch verzichtet Wissler allerdings ganz bewusst: „Das entspricht nicht unserem Selbstverständnis.“ Sein Konzept bleibt klar: frische, saisonale Küche, bei der die hohe Qualität der Produkte und ihre handwerklich perfekte Verarbeitung im Mittelpunkt stehen.
Offenheit mit Herz
Gastfreundschaft, die enge Verbundenheit mit der Region und den Menschen hier oben – aber auch Offenheit gegenüber Besuchern von weither – all das ist für die Wisslers Teil ihrer DNA. „Unsere Gäste sollen sich wie zu Hause fühlen“, sagt Marie Wissler und lächelt. „Wir sind eigentlich immer da. Das schätzen unsere Gäste“, ergänzt Lorenz Wissler. Manchmal nimmt er sie sogar mit, wenn er im Winter die Wildtiere füttert. Oder er sammelt müde Wanderer auf und bringt sie mit seinem Pickup zurück ins Berghotel. Auch in der Küche herrscht das Prinzip Offenheit: „Wer Lust hat, kann mir beim Kochen auch mal über die Schulter schauen“, sagt er. Die Schwelle zwischen Gastgeber und Gast, zwischen Küche und Gastraum, ist hier niedrig – genau das macht den Charme des Hauses aus.
Auf den Trubel der Stadt verzichten Lorenz und Marie Wissler gerne. Ihr Leben spielt sich auf dem Berg ab, wo Ruhe, Natur und Familie den Takt vorgeben. „Wir vermissen nichts. Für uns kommt zuerst die Familie und dann das Hotel und das Restaurant“, sagt Marie Wissler. „Und die Jagd“, ergänzt ihr Mann mit einem Schmunzeln. Wenn die beiden frei haben, zieht es sie dennoch manchmal hinunter ins Tal: zum Essen in anderen Restaurants der Region, nach Freiburg oder ins Elsass, zu einer Weinprobe bei befreundeten Winzern. „In 20 Minuten sind wir in Staufen, in etwas mehr als einer halben Stunde in Freiburg“, sagt Lorenz Wissler. Ganz so abgeschieden, wie manche glauben, liegt das Berghotel Wiedener Eck eben doch nicht.
Wer im Restaurant der Wisslers einen kulinarischen Abend genießen möchte, sollte allerdings vorher reservieren. „Es wäre schade, wenn Gäste die Fahrt hier hoch auf sich nehmen und dann keinen Platz finden“, sagt Marie Wissler. Und wer nach dem genussreichen Menü mit Weinbegleitung nicht mehr ins Auto steigen will, kann einfach bleiben – in einem der gemütlichen Zimmer des Berghotels. Zum Beispiel nach der „Entenparty“, einem Fünf-Gänge-Entenmenü, das im Wiedener Eck vom 21. November bis zum 30. Dezember angeboten wird.
Rezept desMonat s
Ente mit Rotkraut, glasierten Maronen und Kartoffelknödel
Für die Ente
2 küchenfertige Enten (ca. 2,2–2,5 kg)
Salz, Pfeffer
Je 2 Äpfel, Orangen, Zwiebeln
2 TL Majoran
Für das Rotkraut
1 kleiner Kopf Rotkohl (ca. 1 kg)
Je 1 Apfel, Zwiebel
2 EL Enten- oder Butterschmalz
2 EL Zucker, 2 EL Rotweinessig
Je 200 ml Rotwein, Apfelsaft
2 Lorbeerblätter, 4 Nelken
1 Zimtstange, Salz, Pfeffer
Für die Maronen
300 g vorgegarte Maronen
1 EL Butter, 1 TL Zucker
100 ml Apfel- oder Quittensaft; 1 Schuss Zitronensaft
50 ml Weißwein
Salz, Pfeffer
Für die Kartoffelknödel
1 kg mehligkochende Kartoffeln
6 Eigelb, 50 g Butter
2–3 EL Kartoffelstärke
Salz, Muskatnuss
Semmelwürfel in Butter geröstet
Backofen auf 180 Grad Ober-/ Unterhitze vorheizen. Ente innen und außen waschen, trocken tupfen, mit Salz, Pfeffer, Majoran einreiben. Mit Apfel, Orange und Zwiebel (vierteln) füllen. Öffnung mit Zahnstochern/Küchengarn verschließen. Ente auf ein Gitter über die Fettpfanne legen, Brust nach unten. Ca. 1 Stunde braten, dann wenden (Brust nach oben), weitere 30 Minuten braten. Zwischendurch mit dem Bratensaft übergießen. In den letzten 10 Minuten mit Salzwasser bepinseln und die Temperatur auf 220 Grad erhöhen.
Rotkohl fein hobeln. Zwiebel und Apfel würfeln, im Schmalz glasig anbraten. Zucker zugeben, leicht karamellisieren lassen. Rotkraut dazugeben, mit Essig ablöschen. Mit Rot wein und Apfelsaft aufgießen. Gewürze einlegen. Ca. 1,5 Stunden schmoren, gelegentlich umrühren. Butter und Zucker in einer Pfanne karamellisieren. Maronen zugeben, kurz wenden. Mit Apfelsaft und Weißwein ablöschen, einkochen lassen, bis sie glänzen. Mit einem Spritzer Zitronensaft abschmecken.
Kartoffeln kochen, noch heiß pellen und durch die Presse drücken. Mit Butter, Eigelb, Stärke, Salz und Muskat zu einem glatten, weichen Teig verarbeiten. Knödel formen –Semmelwürfel in die Mitte geben. In leicht siedendem Salzwasser 15–20 Minuten gar ziehen lassen. Guten Appetit!
Lorenz Wissler bei der Arbeit: ein Künstler in der Küche
Wenn die Tage kürzer werden, beginnt für Andrea Natschke-Hofmann die schönste Zeit des Jahres.
In ihrem neuen Buch hat die leidenschaftliche Foodbloggerin eine kulinarische Liebeserklärung zusammengestellt – mit Gerichten, die satt, glücklich und warm ums Herz machen: lauter familiengetestete Seelenwärmer.
2 EL Thymianblättchen + etwas zum Dekorieren (optional)
3 EL Balsamico-Essig
1 EL Mehl
250 ml Hühnerbrühe
200 ml Marsala-Wein (trocken!)
200 ml Sahne
evtl. etwas Zitronensaft
3 EL Olivenöl in eine Pfanne mit hohem Rand geben. Die Hähnchenbrust gegebenenfalls einmal durchschneiden, falls sie sehr groß und dick ist, mit Pfeffer und Salz würzen und von beiden Seiten circa 4–5 Minuten anbraten. Das fertig gebratene Huhn aus der Pfanne nehmen
und warm stellen. Die Pilze putzen und in Viertel bzw. Scheiben schneiden, die Schalotten und den Knoblauch schälen und ganz fein würfeln.
2 EL Olivenöl in die Pfanne geben und die Pilze darin scharf anbraten, die Butter, die Schalotten, den Knoblauch, den Thymian sowie etwas Salz und Pfeffer zufügen und alles weiterbraten.
Den Balsamico zufügen und kurz aufkochen lassen. Die Hälfte der Pilzmischung aus der Pfanne nehmen und warm stellen, über die andere Hälfte 1 EL Mehl streuen, verr ühren, dann die Br ühe und den Marsala zufügen. Alles für 10–15 Minuten einköcheln lassen, dann die Sahne angießen.
Nun die Hähnchenbrustfilets in die Sauce legen und auf kleiner Flamme für 10 Minuten köcheln lassen. Vom Herd nehmen, die restlichen Pilze über das Hühnchen geben, eventuell noch mit etwas Zitronensaft abschmecken, nach Belieben mit etwas Thymian dekorieren und sofort heiß servieren. Dazu schmecken frisches Baguette oder Kartoffelpüree und ein gr üner Salat.
Süßkartoffelsuppe mit Orangensaft
Für 4 Portionen
400 g Süßkartoffeln
2 Schalotten
1 EL Butter
2 cm Ingwer
1 Msp. Cayennepfeffer
1/2 l Gemüsebrühe
200 ml frisch gepresster Orangensaft
150 ml Sahne + etwas für die Dekoration
Salz
frisch gemahlener Pfeffer
Paprikapulver edelsüß
ein paar Stängel Petersilie
Die Süßkartoffeln und die Schalotten schälen und würfeln. Beides in der Butter andünsten. Den Ingwer, falls gewünscht, schälen und auf einer Reibe ganz fein reiben.
Den Cayennepfeffer (Vorsicht: sehr scharf!) über die Kartoffeln streuen und den Ingwer zufügen, die Brühe und den Orangensaft angießen und die Suppe für circa 20 Minuten bei milder Hitze köcheln lassen, bis die Kartoffeln weich sind.
Die Sahne hinzufügen und alles mit dem Pürierstab fein pürieren. Nochmals aufkochen und mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver abschmecken. Die Petersilie fein hacken. Die Suppe auf Teller oder Schüsseln verteilen, mit etwas Petersilie und evtl. noch einem kleinen Schuss Sahne dekorieren.
Diese & weitere Rezepte:
Seelenwärmer aus meiner Küche von Andrea Natschke-Hofmann Verlag: Thorbecke, 2025 168 Seiten, Hardcover Preis: 29 Euro
Apfeltarte mit Zimtschmand
Für eine Tarte- oder Springform mit 26 cm Durchmesser
Für den Mürbeteig
125 g kalte Butter + etwas für die Form
250 g Mehl + etwas für die Form
1 Prise Salz, 1 Ei, 75 g Zucker
Für die Füllung
800 g Äpfel
Saft einer halben Zitrone
400 ml Apfelsaft, 1 EL Vanillepaste
1/2 TL Zimtpulver, 50 g Speisestärke
Außerdem
200 ml Sahne
200 g Schmand oder Crème fraÎche
Zimtzucker zum Bestreuen
Die Form ausbuttern und mit etwas Mehl bestäuben.
Für den Mürbeteig alle Zutaten rasch mit den Knethaken der Küchenmaschine oder mit der Hand verkneten und danach direkt auf den Boden der Form drücken. Einen Rand ausformen und den Teigboden mehrmals mit der
KÜCHENLIEBLING Rezeptevon SternekochTh
Filet vom Rotbarsch mit Kräuter-Hummus und Minzöl
4 Rotbarschfilets, Dunst, Olivenöl
Für den Hummus
250 g Kichererbsen je 1 Stängel Rosmarin, Thymian
1 Scheibe Speck, 1 Limette
Knoblauchöl
10 g frischer Koriander
20 g frische Blattpetersilie
Gabel einstechen. Abgedeckt im Kühlschrank für 30 Minuten kühlen.
Den Backofen auf 175 Grad Ober-/Unterhitze (155 Grad Umluft) vorheizen. Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen, mit Backpapier belegen, mit Hülsenfr üchten beschweren und 15 Minuten im vorgeheizten Backofen backen.
Für die Apfelfüllung die Äpfel schälen, vierteln, entkernen und in Würfel schneiden. Die Würfel direkt mit Zitronensaft beträufeln. Die Äpfel in einen Topf geben und zusammen mit 100 ml Wasser dünsten, bis die Flüssigkeit verdampft ist. Den Apfelsaft mit der Vanillepaste, dem Zimtpulver und der Speisestärke verrühren. Über die gedünsteten Äpfel geben und einmal aufkochen lassen. Etwas abkühlen lassen, dann auf dem vorgebackenen Teig verstreichen und die Tarte im Ofen 30 Minuten backen. Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen.
Vor dem Servieren die Sahne steif schlagen, mit dem Schmand mischen, auf der Tarte verteilen und großzügig mit Zimtzucker bestreuen.
Salz, Cayennepfeffer, Curry, Ras el-Hanout
Für das MinzöI
100 g frische Minze, 50 g Petersilie
50 ml Olivenöl, Haco weiss
Kichererbsen über Nacht einweichen, dann in diesem Wasser mit Salz, Thymian, Rosmarin und Speck weichkochen. Im Thermomix mit Knoblauchöl, Limettensaft und -abrieb, Kräutern zu einem glatten Püree mixen. Mit den Gewürzen abschmecken.
Für das Minzöl alle Zutaten mit dem Zauberstab fein mixen und 15 Minuten ziehen lassen, durch ein feines Sieb passieren und in eine Plastik-Spritzflasche abfüllen.
Die Rotbarschfilets salzen und kurz in Dunst wenden, die Filets wieder abklopfen und im heißen Olivenöl knusprig braten.
Hummus auf dem Teller anrichten, den Fisch auflegen, das Minzöl nappieren. Nach Wunsch mit glasiertem Gemüse umlegen und mit frischen Kräutern garnieren.
„A TRIBUTE TO THE BEE GEES “ –TOUR 2025 DO., 27. NOVEMBER 20 UHRKonzerthaus Freiburg
KALENDERNovember
Ausstellungen
STADTMUSEUM LAHR
Tatsachen
Verbrechen & Strafe in der Lahrer Geschichte
Lahr, bis 22.2.26 www.stadtmuseum.lahr.de
ANTIKENMUSEUM
Hero Games
Entdecke das Heldenhafte in dir Basel, bis 29.3.26 www.antikenmuseumbasel.ch
MUSEUM TINGUELY
Scenes from the Invention of Democracy
Videoinstallationen von O. Ressler
Basel, bis 1.3.26 www.tinguely.ch
KUNSTMUSEUM BASEL
Geister
Dem Übernatürlichen auf der Spur
Basel, bis 8.3.26 www.kunstmuseumbasel.ch
KUNSTHALLE BASEL
„The Jawbone Sings Blue“
Troy Montes Michie
Basel, bis 25.1.26 www.kunsthallebasel.ch
GERTRUD-LUCKNERGEWERBESCHULE
„Wake up, Europe!“
100 Geschichten über internationale Solidarität in schwierigen Zeiten Freiburg, bis 9.12. www.boell-bw.de
HISTORISCHES
MUSEUM BASEL
Schatzfunde
Versteckt, verschollen, entdeckt Basel, bis 28.6.26 www.hmb.ch
MUSÉE ZOOLOGIQUE
Biodiver–Cité
Wie leben Mensch und Tier in der Stadt zusammen? Straßburg, bis 31.12. www.de.musees.straßbourg.eu
MARKGRÄFLER MUSEUM
Mammut, Faustkeil & Schwert Archäologie im Kinder- & Jugendbuch Müllheim, bis 1.2.26 www.markgraefler-museum.de
MUSEUM LA8
„Memory of Colors“ Fotografien von Jamie OcampoRangel
Baden-Baden, bis 8.3.26 www.museum.la8.de
VITRA DESIGN MUSEUM
Catwalk
The Art of the Fashion Show
Weil am Rhein, bis 15.2.26 www.design-museum.de
MUSEUM FRIEDER BURDA
Impressionismus in Deutschland
Max Liebermann & seine Zeit
Baden-Baden, bis 8.2.26 www.museum-frieder-burda.de
Eine Reise in die Welt von morgen Bismarckallee 10, Freiburg, bis 28.11. www.ews-schoenau.de
FORUM WÜRTH
Waldeslust
Bäume & Wald in Bildern & Skulpturen Arlesheim, bis 5.4.26 www.kunst.wuerth-ag.ch
MUSEUM.BL
Fix it!
Vom Glück des Reparierens Liestal, bis 30.8.26 www.museum.bl.ch
MUSEUM NATUR UND MENSCH
Insekten
Schillernd schön & tierisch wichtig
Freiburg, bis 11.1.26 www.museen.freiburg.de
MUSÉE WÜRTH
Garden Party
Die Pflanzenwelt feiern Erstein, bis 4.1.26 www.musee-wurth.fr
MUSEUM ART.PLUS
Siegfried Kreitner: Minimalkinetik
Beziehung von Form, Raum, Bewegung & Zeit Donaueschingen, bis 31.5.26 www.museum-art-plus.com
DREILÄNDERMUSEUM
Elsass unterm Hakenkreuz Geschehnisse aus einer elsässischen Perspektive Lörrach, bis 23.11. www.dreilaendermuseum.eu
ARCHÄOL. MUSEUM COLOMBISCHLÖSSLE
Urformen
Figürliche Eiszeitkunst Europas Freiburg, bis 8.3.26 www.museen.freiburg.de
MUSEUM FÜR NEUE KUNST
Mal er, Mal sie
Artur Stoll & Olga Jakob Freiburg, bis 22.2.26 www.museen.freiburg.de
KERAMIKMUSEUM
Hoch die Tassen
Kulturgeschichte mundgerecht Staufen, bis 30.11. www.landesmuseum.de
AUGUSTA RAURICA
Das perfekte Dinner
Kulinarische Genusswelt der Antike
Augst, bis 31.8.26 www.augustaraurica.ch
STÄDTISCHE GALERIE VS
Der Klang der Plastik als Gesellschaft Werke, die sich klanglich wie räumlich artikulieren
Villingen-Schwenningen, bis 18.1.26 galerie.villingen-schwenningen.de
ZENTRUM FÜR KUNST & MEDIEN
The Story That Has Just Begun Die NFT-Sammlung des ZKM Karlsruhe, bis 1.2.26 www.zkm.de
FONDATION BEYELER
Yayoi Kusama
Über sieben Jahrzehnte künstlerisches Schaffen Basel/Riehen, bis 25.1.26 www.fondationbeyeler.ch
CARTOONMUSEUM
Paradis perdus
Retrospektive des Comicstars
Christophe Blain
Basel, 8.11. bis 15.3.26 www.cartoonmuseum.ch
ARTIK
„Ich bin stark, weil ...“
Die Stärke der Frauen in den Grafiken von Marta Frej Freiburg, 8.11. bis 23.11. www.artik-freiburg.de
MUSEUM DER KULTUREN
Schön spirituell
Dinge für Glauben & Meditation
Basel, 21.11. bis 11.1.26 www.mkb.ch
„KaiserHerbst“ im Naturgarten Kaiserstuhl
Bis 26. November, verschiedene Termine Gastronomen und Weinbaubetriebe Kaiserstuhl & Tuniberg www.kaiserherbst.de
WEINE UND SPITZENGASTRONOMIE
Der KaiserHerbst geht weiter mit Erlebnissen rund um Wein und Genuss. Merkles Restaurant in Endingen wird am 2. November zur Bühne für vier Sterneköche: Thomas Merkle, Christian Baur (Schwarzer Adler, Vogtsburg), Martin Fauster (Wolfshöhle, Freiburg) und Christoph Kaiser (Jacobi, Freiburg) laden mit kreativen Gerichten zur Küchenparty ein. Dazu präsentieren Spitzenweingüter aus dem Naturgarten ihre Burgunderweine. Die Engel-Lichtspiele in Breisach zeigen am 6. November den Film „Kaiserzeit: Terroir – eine genussvolle Reise in die Welt des Weines“. Thema ist der Einfluss von Boden, Klima und Tradition auf den Charakter von Wein. Im Anschluss werden mit Sommelière Corinna Sauerburger Weine verkostet.
Kulinarisches Weinerlebnis
Freitag, 28. November, 19 Uhr
Weingut Fritz Waßmer, Lazariterstraße 2, Bad Krozingen-Schlatt www.bad-krozingen.info
PRÄMIERTE WEINE MIT FINGERFOOD
In der Familiengeschichte von Fritz Waßmer hatte der Weinbau schon immer eine feste Tradition. Den Entschluss, ebenfalls Winzer zu werden, hat Fritz Waßmer 1998 gefasst. Sein Ziel: Die Herstellung von Weinen voller Konzentration und Kraft. Gleich von Anfang an waren seine Weine für badische Burgunder außergewöhnlich, da in Stil und Art an den großen Weinen aus dem Burgund orientiert. Auszeichnungen und Preise hat der Winzer inzwischen viele bekommen. Bei einem kulinarisches Weinerlebnis in seinem Weingut in Schlatt stellt der prämierte Winzer einen Sekt sowie sechs verschiedene Weine vor, die zum Teil ausgezeichnet und im VINUM- sowie Falstaff-Weinguide empfohlen sind. Dazu serviert das Hotel-Restaurant Fallerhof ausgewähltes Fingerfood.
Kabarett/Comedy
SAMSTAG, 1.11.2025
Josef Hader „Hader on Ice“ Theater Freiburg, 19.30 Uhr www.theater.freiburg.de
Mit mehr als 120 Ausstellerinnen und Ausstellern sowie rund 50 inspirierenden Workshops bietet die Mitmachmesse „kreativ freiburg“ ein buntes und kreatives Erlebnis für die Besucherinnen und Besucher. Ob nähen, basteln, stricken, malen oder gestalten – Hobbykünstlerinnen und Hobbykünstler, Kreative und Familien kommen bei der Messe auf jeden Fall auf ihre Kosten. Die zahlreichen Mitmachangebote richten sich an Kinder, an Anfängerinnen aber auch an Fortgeschrittene. Neben einem vielfältigen Angebot an Materialien und Bastelsets präsentieren Kunsthandwerker wunderschöne handgemachte Dekoartikel, Schmuck, Kleidung für Puppen, Kinder und Erwachsene, Lampen, Liköre und vieles mehr.
Anzeige
Tanz
DONNERSTAG, 13.11.2025
All Over Nymphéas
„Chromo-choreografischesAbenteuer“
Comédie de Colmar, 19 Uhr, auch am 14.11.
www.operanationaldurhin.eu
FREITAG, 28.11.2025
Épique (for Yikakou)
Performance von und mit Nadia
Beugré
Theater Freiburg, 20 Uhr www.culturescapes.ch
SAMSTAG, 29.11.2025
„An Act“
Auto- & körperbiografisches
Solo von Neil Höhener
E-Werk, Freiburg, 18 Uhr, auch am 30.11. www.ewerk-freiburg.de
Wärmender Glühwein, duftender Punsch und frisch gebackene Waffeln sorgen im Lilien-Café für eine gemütliche Auszeit beim Adventszauber in der Staudengärtnerei Gräfin von Zeppelin. In der festlich geschmückten Gärtnerei entdecken Besucher zauberhafte Deko- und Geschenkideen, Gestecke und Kränze. Highlights sind der Adventskranzbinden-Workshop und die Feuer- und Lasershow bei Einbruch der Dunkelheit.
Theater
SAMSTAG, 1.11.2025
Balkongeflüschter
Oder wenn de Nochbar zwei Mol klingelt
Alemannische Bühne, Freiburg, 20.15 Uhr, auch am 7.–9., 14., 15., 28. & 29.11. www.alemannische-buehne.de
SONNTAG, 2.11.2025
Der zerbrochene Krug
Pyjama-Party gone wrong: Kleist mit Grusel-Faktor Theater Freiburg, 19 Uhr, auch am 8.11. www.theater.freiburg.de
MITTWOCH, 5.11.2025
Premiere: Der Zauberberg Nach dem Roman von Thomas Mann
Sophie Sophie Sophie! –die Kunst in allen Dingen Eigenwerk von & mit Theater
R.A.B.
E-Werk, Freiburg, 20.30 Uhr, auch am 7. & 8.11. www.ewerk-freiburg.de
FREITAG, 7.11.2025
Zarah 47 – Das totale Lied Von Peter Lund E-Werk, Freiburg, 20 Uhr, auch am 8., 14. & 15.11. www.dieschoenen.com
Premiere: Josephine Baker Schillernde Bühnenshow zwischen Tanz, Freiheitskampf & Bling-Bling Theater Freiburg, 20 Uhr, auch am 8., 14.–16.11. www.theater.freiburg.de
SAMSTAG, 8.11.2025
Corpus Delicti Von Juli Zeh Theater im Marienbad, Freiburg, 20 Uhr, auch am 15. & 22.11. www.marienbad.org
Zauberhafte Dinnershow im Europa-Park
SONNTAG, 9.11.2025
Verdammt verwandt. Eine mystische Familie Die Dramen der Ahnen frisch aufgetischt Theater Freiburg, 19 Uhr, auch am 23. & 29.11. www.theater.freiburg.de
DONNERSTAG, 13.11.2025
Premiere: Jeanne Dark Alte Empörung neu erzählt Theater Basel , 19.30 Uhr, auch am 16., 20. & 28.11. www.theater-basel.ch
Premiere: Der eingebildete Kranke
Freiburger Theater Compagnie, frei nach Moliére E-Werk, Freiburg, 19.30 Uhr, auch am 14. & 15.11. www.ewerk-freiburg.de
FREITAG, 14.11.2025
Die Mauerbrecher Impro-Show Theater am Kastelberg, Waldkirch Kollnau, 20 Uhr www.theater-am-kastelberg.de
21. November bis 28. Februar 2026 | Europa-Park Rust | www.europapark.de
Das barocke Theater im italienischen Themenbereich bietet die ideale Bühne für einen magischen Abend im Europa-Park. 28 internationale Weltklasse-Künstlerinnen und -Künstler präsentieren bei der Dinnershow wieder ein hochkarätiges Programm, bei dem atemberaubende Artistik, berührender Gesang, präzise Choreografien und mitreißende Komik zu einem großen Ganzen verschmelzen.
Zum 25. Jubiläum heißt es im Europa-Park „Welcome to Illusion“. Die glanzvolle Inszenierung im Teatro ist bis zum 28. Februar 2026 zu erleben: vier Stunden Livemusik, Tanz und Humor. Das
exklusive 4-Gänge-Menü aus der Hand von Zwei-Sterne-Koch Peter Hagen-Wiest aus dem „Ammolite – The Lighthouse Restaurant“ macht den Abend zur perfekten Liaison aus Genuss und Entertainment.
Durch den Abend führen erneut Stéphane Bulcourt und Sebastian Rosenbaum. Ein kongeniales Duo, das mit Witz, Charme und einer Prise Chaos für den roten Faden sorgt. Während Sebastian mit seiner Leichtigkeit moderiert, sorgt Stéphane dafür, dass auf der Bühne nie alles ganz nach Plan läuft. Für spektakuläre Momente sind die Akrobatinnen und Akrobaten zuständig. Just 2 Men begeistern mit
atemberaubender Partnerakrobatik in schwindelerregender Höhe das Publikum. Mit verblüffenden Illusionen ist Solange Kardinaly dabei, die das Unmögliche mühelos Wirklichkeit werden lässt.
Der Ausnahmekünstler Artem Lyubanevych präsentiert an der Pole-Stange eine kraftvolle Performance. Ivan Peres beweist mit seiner Kombination aus Kraft und Präzision, dass Balance und Illusion eng beieinanderliegen. Mit tänzerischer Leichtigkeit zeigen die Akrobaten von Haribow eine einzigartige Darbietung am Seil. Das Europa-Park Showballett umrahmt die Dinnershows mit kraftvoller Dynamik.
Na denn Prost: Das Diplom Pils der Privatbrauerei Waldhaus wurde bei den renommierten World Beer Awards in der Kategorie Classic Pilsener zum „World’s Best Classic Pilsener“ gekürt – die weltweit höchste Auszeichnung in dieser Bierkategorie.
„Diese Auszeichnung macht uns unglaublich stolz und erfüllt uns mit großer Freude. Sie zeigt, dass unsere kompromisslose Qualitätsphilosophie und die Leidenschaft für unser Brauhandwerk echte Bierkenner und Juroren überzeugt haben“, kommentiert Waldhaus-Geschäftsführer Dieter Schmid, der um Auszeichnungen wahrlich nicht verlegen ist. Schmid dankt seiner Kundschaft, denn ohne deren „kompromisslose Erwartung an höchste Qualität und ihr feines Gespür für gutes Bier wären wir nicht da, wo wir heute stehen“.
Auch Steffen Müller, 1. Braumeister, freut sich: „Das Diplom Pils ist für uns ein echtes Herzstück. Wir brauen seit 1833 ausschließlich mit Naturhopfendolden und viel handwerklichem Können. Dass unser Pils nun als bestes seiner Klasse weltweit ausgezeichnet wurde, ist die schönste Belohnung für unsere Arbeit.“
Die World Beer Awards gehören zu den international bedeutendsten Bierwettbewerben. Auch die übrigen zehn eingereichten Waldhaus-Bierspezialitäten konnten die Jury überzeugen und wurden allesamt mit einem World Beer Award ausgezeichnet.
SAMSTAG, 15.11.2025
„Nordwegs“, „Wildnis vor der Haustür 2“ & „Schottland“ Vorträge von Thea u. Christof Gerlitz, Klaus Echle & Gereon Roemer
We are the champions: Die Waldhaus Allstars um Dieter Schmid (Mitte) und Steffen Müller (rechts) feiern die Pils-Klub-WM.
Chrysanthema: Herbstliche Blumenpracht
Bis Sonntag, 9. November Innenstadt, Lahr im Schwarzwald www.chrysanthema.de
BLUMEN- UND KULTURFESTIVAL
Bunte Blumenarrangements, Konzerte, Floristik, Kochshows, Tanz und Artistik, Familientage und die Sonderausstellung mit Marie Dréa „La Fleur Poétique“ im Stadtmuseum: Das ist dieses Jahr die „Chrysantema“ in der Lahrer Innenstadt unter dem Motto „Sagenhaft!“. Fantasievolle Blumenbeete und die Blütenwagen der Vereine verzaubern mit Sagen und Märchen Plätze und Straßen. Am Urteilsplatz wird mit einem Fuchs-Walk an den Ursprung der Chrysantheme erinnert. Zum Abschluss wird am 9. November ein verkaufsoffener Sonntag in der Innenstadt veranstaltet. Er bietet Gelegenheit, das attraktive Angebot der Geschäfte zu nutzen.
Anzeige
Und sonst so …
SAMSTAG, 1.11.2025
Kaiser Herbst 2025 100 Veranstaltungen, eine Region, ein Erlebnis Div. Orte, Gemeinden am Kaiserstuhl & Tuniberg, bis 16.11. ww.kaiserherbst.de
Sagenhaft!
Chrysanthema Lahr 2025 Stadt Lahr, bis 9.11. www.chrysanthema.de
Werke von Martinů & Mendelssohn Bartholdy Konzerthaus, Freiburg, 19.30 Uhr www.theater.freiburg.de
SAMSTAG, 15.11.2025
Wiener Symphoniker
Jubiläumskonzert 125 Jahre
Albert Konzerte Konzerthaus, Freiburg, 19 Uhr www.albert-konzerte.de
SONNTAG, 23.11.2025
2. Kammerkonzert
Lieder & Arien von Kreisler, Lehár, Strauß u. a. Theater Freiburg, 11 Uhr www.theater.freiburg.de
FREITAG, 28.11.2025
Freiburger Barockorchester
Werke von Mozart & Haydn Konzerthaus, Freiburg, 20 Uhr www.barockorchester.de
SAMSTAG, 29.11.2025
François-Xavier Roth & SWR Symphonieorchester
Werke von Lachenmann & Beethoven Konzerthaus, Freiburg, 20 Uhr www.swr.de
Weihnachtsmarkt
Sa., 29. November, ab 10 Uhr Marktplatz Merzhausen www.merzhausen.de
ALLES SELBST GEMACHT
So kann Weihnachten kommen: Am Samstag vor dem 1. Advent ist der Marktplatz und das gläserne Foyer des FORUM Merzhausen der beste Ort für stimmungsvolle Momente, schöne Geschenke und gemütliche Stunden. An etwa 70 Ständen finden Besucherinnen und Besucher auf dem Weihnachtsmarkt selbst gemachte Waren: Keramik, Papierkunst, Floristik, Plätzchen, Strohsterne und vieles mehr.
Weihnachtserlebnis
28.-30. November, bis 21 Uhr Talvogtei, Kirchzarten www.echt-kirchzarten.de
DER ADVENT BEGINNT
Seit 24 Jahren ist die Talvogtei das Zuhause des Weihnachtserlebnisses, das am ersten Adventswochenende eine vorweihnachtliche Winterwelt zaubert. Im warmen Lichterglanz erstrahlt das Ambiente und im Angebot sind handgefertigte Artikel, Speisen und Getränke. Auf die Kinder wartet unter anderem ein kleiner Weihnachtszirkus, ein Nostalgiekarussell sowie Kindersingen in der Jurte.
Zirkuszelt, Messe Freiburg 19. Dezember 2025 bis 5. Januar 2026, www.circolo-freiburg.de
MANEGE FREI FÜR DAS JUBILÄUMSPROGRAMM
Ob es wohl Zirkusfreunde gibt, die jedes Mal dabei waren? Jedenfalls kann dieses Jahr ein besonderer, runder Geburtstag gefeiert werden: Der Weihnachts-Circus „Circolo“ findet auf dem Freiburger Messplatz schon zum 20. Mal statt. Dass der bunte Reigen aus Akrobatik, Musik, Humor und Nervenkitzel nach wie vor ein begeistertes Publikum findet, liegt an den international renommierten Akrobaten, am vielleicht leckersten Popcorn in Freiburg und an der einzigartigen Mischung aus Zirkusfeeling und Familienfest.
Das zauberhafte Jubiläumsprogramm wird mit waghalsiger Akrobatik, rasanten Acts, mit Anmut, Körperbeherrschung und Eleganz begeistern. Traditionelle Zirkuskunst trifft auf moderne Elemente. Für stockenden Atem sorgen waghalsige Nummern am Trapez, an der Perche, im Todesrad und auf der russischen Schaukel. BMX-Stunts, Breakdance-Einlagen und anspruchsvolle Jonglage beeindrucken durch Körperbeherrschung und Präzision. Mit ihrer explosiven und verrückten Show sorgen der Weltklasse-Clown Elastic und seine Partnerin Françoise alias Francesca für Überraschungen. Auch beim 20. Mal wieder dabei ist das Circolo-Orchester mit Livemusik und Moderatorin Julica Goldschmidt, die gewohnt charmant durch das Programm führt.
Martin Kohlstedt „Live“-Tour 2025 Paulussaal, Freiburg, 19 Uhr www.vorderhaus.de
Foto:
Bertrand Guay
HORCHE SE MOL!
„Da
beginnt das staunen
“
NACHGEFRAGT DiesenMonat mitWilli A u e r hcab
Was ist Magie? Wie entstehen spektakuläre Illusionen? Antworten gibt Willi Auerbach aus Waldkirch in seiner Illusionsshow „Beyond the impossible“, die er am 2. November auf die Bühne des Kultur- und Bürgerhauses in Denzlingen bringt.
Sie nennen sich „The Magic Man“. Wie magisch sind Sie? Die eigentliche Magie entsteht in den Köpfen meiner Zuschauerinnen und Zuschauer. Sie werden durch meine Kunst in ihrer Wahrnehmung getäuscht – und genau da beginnt das Staunen. Magisch bin ich dann, wenn Menschen anfangen zu zweifeln: War das gerade wirklich möglich – oder hat mich nur meine Wahrnehmung getäuscht? Ob ich also tatsächlich „magisch“ bin, überlasse ich den Gästen im Publikum. Wer Lust hat, darf sich am 2. November oder bei einer anderen öffentlichen Show selbst ein Bild machen.
Wie kamen Sie auf die Idee, Magier und Illusionist zu werden? Alles begann mit einem Urlaub in den USA. Mit etwa 16 Jahren entdeckte ich dort in einem Magic Store meine Leidenschaft für die Zauberkunst – der berühmte „Funke“ sprang über. Der Zauberkasten aus meiner Kindheit hatte das nicht geschafft. Ich habe also relativ spät den Zugang zur Magie gefunden, aber dafür mit voller Begeisterung. Seit 2008 bin ich hauptberuflich Zauberkünstler –und die Leidenschaft ist ungebrochen. Ich zaubere bei Firmenevents, Geburtstagen, Hochzeiten und auf Kleinkunstbühnen.
An welcher neuen Illusion arbeiten Sie gerade? Momentan tüftele ich an einer völlig neuen Erscheinungs-Illusion – ein Konzept, das es so noch nicht gegeben hat. Mehr darf ich natürlich nicht verraten. Zauberkünstler haben ihre Geheimnisse! Aber so viel kann ich sagen: Es wird ein Moment, bei dem selbst Kollegen der Zunft ins Grübeln kommen dürften. Der Weg dorthin ist lang – aktuell entsteht in meinem Zauberatelier gerade der erste Prototyp.