f79 – Jobstarter

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Was

ist ein Testimonial?

Ein Magazin wie das f79 herzustellen kostet viel Geld. Es müssen Redakteure und Grafiker bezahlt werden, die die Schülerredaktion betreuen und anleiten, deren Texte redigieren und das f79 layouten. Am Ende muss alles zusammengestellt, gedruckt und verteilt werden. Wenn da keiner etwas dazugeben würde, müsste das Schülermagazin sehr teuer verkauft werden. Für viele Jugendliche wäre es dann zu teuer. Daher suchen wir immer Firmen und Einrichtungen, die das Projekt toll finden und uns finanziell unterstützen. Diese Unterstützer nennt man Kooperationspartner. So eine Partnerschaft beruht immer auf Gegenseitigkeit. f79 bekommt Geld und der Partner erhält dafür ein Logo, eine namentliche Nennung als Unterstützer oder er kann sich ein Redaktionsmodul wünschen. Letzteres nennen wir ein „Testimonial“. Und wie funktioniert das? Schüler aus der Redaktion oder unser eigenes Redaktionsteam besuchen ein Unternehmen und befragen die Azubis nach ihren Aus- und Weiterbildungswegen. Hierbei entstehen Texte im Rahmen der Berufsorientierung für Schüler. Solche Texte sind als Testimonials gekennzeichnet. f79

Unser Jobstarter ist in Zusammenarbeit mit dem „Jugend & Beruf“-Extra der Badischen Zeitung erstellt worden.

Sprache hält jung

Überraschende Studie

Für die Jobwelt sind viele Skills gefragt.

Eigentlich immer von Vorteil sind Fremdsprachen. Englisch ist quasi überall hilfreich. Auch Französisch, Spanisch oder Italienisch können ein Trumpf sein. Und wer heute Arabisch oder Russisch spricht, kann ohnehin glänzen. Eine Studie zeigt noch einen ganz anderen Effekt.

Was bringt es, mehrere Sprachen zu sprechen? Eine Studie am Trinity College Dublin gibt eine verblüffende Antwort: Mehrsprachigkeit führt dazu, langsamer zu altern. Das Forschungsteam hat dazu breit recherchiert: Es hat die Gesundheitsdaten von rund 86.000 Menschen aus 27 verschiedenen Ländern ausgewertet. Die Ergebnisse

sind im Fachmagazin Nature Aging veröffentlicht worden.

Im Detail zeigen sie: Wer mehrere Sprachen spricht, altert langsamer. Neurologen sprechen im Hinblick darauf sogar von einem „Schutzfaktor vor Demenz“. Wer regelmäßig mehr als eine Sprache verwende, zeige deutlich seltener Anzeichen von beschleunigtem Altern. Erstaunlich dabei: Je mehr Sprachen man spreche, desto höher der Effekt. Es lohnt sich also nicht nur für den Job, Fremdsprachen zu beherrschen. Wer sich eine fremde Sprache aneignet, tut sich möglicherweise ein Leben lang was Gutes. Unabhängig davon, dass er mit anderen Menschen sprechen kann – ein Türöffner zu neuen Welten. Till Neumann

KI gekonnt kontern

So überstehen Bewerbende das KI-Vorstellungsgespräch

Wie richtig antworten? Ein Experte gibt Tipps zum Jobgespräch mit einem KI-Bot.

Ein Vorstellungsgespräch mit einer KI?

Klingt tricky. Worauf Chatbots und Video-Analyzer wirklich achten – und wie Bewerber*innen souverän reagieren, das weiß Jan-Niklas Hustedt. Er ist Geschäftsführer der Sparkassen-Personalberatung GmbH und hat acht Tipps, wie man die KI überzeugt.

Fotos // freepik.com; Sparkassen-Personalberatung GmbH

Der Experte sagt: „Künstliche Intelligenz sitzt längst mit im Bewerbungsgespräch –unsichtbar, analytisch und emotionslos.“ Statt eines Personalers stelle oft ein Chatbot Fragen oder ein Video-Tool bewerte Mimik, Stimme und Wortwahl. Hustedt: „Wer nicht vorbereitet ist, riskiert unfaire Nachteile.“ Doch wer die Spielregeln kenne, punkte mit Menschlichkeit, auch gegenüber Maschinen. Er hat daher acht Tipps.

1. DEN ALGORITHMUS VERSTEHEN

„KIs analysieren Muster: Satzlänge, Tonhöhe, Pausen, Blickrichtung oder Wortwahl. Kein Programm ‚mag‘ oder ‚mag nicht‘, sondern es vergleicht Verhalten mit statistisch erfolgreichen Bewerbungen. Unnatürliche Gestik, monotone Sprache und hektische Bewegungen fallen in diesem

Kontext auf. Authentizität wirkt hingegen stabil und vertrauenswürdig. Ein Beispiel: Sagt jemand oft ‚ich glaube‘ oder ‚vielleicht‘, interpretiert das System Unsicherheit. Fester Blick in die Kamera und aktive Verben dagegen signalisieren Selbstvertrauen. Die Maschine kennt keine Intuition, nur Statistik. Wer ihre Logik versteht, reagiert kontrollierter und punktet mit Klarheit.“

2. TRAINING STATT TÄUSCHUNG

„Digitale Interviews folgen einem festgelegten Ablauf. Auf eine Frage antwortet man in einer begrenzten Zeitspanne, oft ohne Rückfragen oder Feedback. KI-Interviews lassen sich aber trainieren. Online-Tools simulieren Fragen und geben Feedback zur Körpersprache und zum Sprechtempo. Wer regelmäßig übt, entwickelt, wie bei allem

Tipps & Tricks

anderen, eine gewisse Routine, ohne dabei roboterhaft zu wirken. Wichtig bleibt dabei jedoch, nicht auf einstudierte Phrasen zurückzufallen, sondern kurze, klare Aussagen mit einer positiven Haltung zu vermitteln.“

3. EMOTION SCHLÄGT PERFEKTION

„Analysesysteme bevorzugen Klarheit, aber sie registrieren auch Energie. Ein lebendiger Ausdruck, Blickkontakt und aufrechte Haltung signalisieren Motivation. Künstliche Intelligenz erkennt emotionale Kongruenz – also Übereinstimmung zwischen Worten und Ausdruck. Wer motiviert spricht und gleichzeitig freundlich aussieht, hinterlässt ein positives Signal. Zu viel Perfektion wirkt dagegen distanziert. Lebendigkeit zählt mehr als Makellosigkeit.“

4. KONTEXT ZÄHLT

„Viele Algorithmen werten Antworten nach ‚Cultural Fit‘ aus – also nach Passung zur Unternehmenskultur. Wer sich vorher über Werte, Produkte und Sprache des Unternehmens informiert, spricht in solchen Gesprächen auf derselben Frequenz. Das erhöht die Punktzahl und das Vertrauen im späteren persönlichen Gespräch. Ein Trick: Jede Antwort mit einer klaren Aussage beginnen. Statt ‚Ich wurde oft gefragt, ob ich gerne im Team arbeite‘ lieber ‚Teamarbeit motiviert mich – besonders, wenn Ideen aufeinandertreffen.‘ So bleibt die Botschaft im System hängen und klingt zugleich menschlich.“

5. TECHNIK ALS BÜHNE BEGREIFEN

„Die Kamera ersetzt den Konferenztisch, das Mikrofon das Händeschütteln. Wer diesen virtuellen Raum beherrscht, signalisiert Professionalität. Eine ruhige Umgebung, eine stabile Internetverbindung und eine gute Beleuchtung schaffen Professionalität. Ein leicht erhobener Laptop, offener Blickwinkel und aufrechte Haltung erweisen sich aber auch als hilfreich. Neutrale Hintergründe lenken nicht ab und ein freundliches Gesicht bleibt im Fokus.“

6. MENSCHLICHKEIT ALS VORTEIL NUTZEN

„Algorithmen liefern nur Vorschläge. Am Ende urteilen Menschen – und genau das bleibt die Chance. Menschliche Stärken, Humor, Empathie, situative Intelligenz, entziehen sich jeder Berechnung. Wer im Verlauf des Prozesses Gelegenheit zu echtem Kontakt erhält, kann hier glänzen. Ein freundlicher Nachfass per E-Mail oder ein entsprechender Dank hebt den Bewerber aus der Masse heraus.“

7. TRANSPARENZ EINFORDERN

„KI im Recruiting darf kein Blackbox-Prozess sein. Bewerberinnen und Bewerber besitzen das Recht auf Information: Welche

Tools kommen zum Einsatz? Nach welchen Kriterien erfolgt die Auswertung? Seriöse Unternehmen geben darüber offen Auskunft. Wer diese Fragen offen stellt, signalisiert Selbstbewusstsein und sensibilisiert Recruiter für Fairness und Datenschutz. Gerade junge Talente achten zunehmend auf ethischen Umgang mit Daten.“

8. MUT ZUR EIGENEN NOTE

„Kein Algorithmus ersetzt Persönlichkeit. Menschen, die ihre Werte kennen, reflektiert sprechen und authentisch auftreten, schaffen Vertrauen – auch im digitalen Auswahlverfahren. Das Ziel lautet nicht, den Algorithmus zu überlisten, sondern die eigene Persönlichkeit klar zu zeigen. KI entscheidet vielleicht über den ersten Eindruck, aber etwas Bleibendes entsteht immer noch im echten Gespräch.“ tln

Jan-Niklas Husted: „Wer motiviert spricht und freundlich aussieht, wirkt positiv.“

Bringt’s das noch?

Berufsorientierung mittels Job-Futuromat

Viele zentrale Aufgaben von Berufen lassen sich automatisieren – ob Bankkauffrau, Verkäufer oder medizinische Fachangestellte. Was das für die Ausbildungswahl heißt.

Na toll: „ Sieben der acht Kerntätigkeiten in diesem Beruf sind – Stand heute – automatisierbar“: Das ist das Ergebnis, das der Job-Futuromat zum Beruf Versicherungskaufmann ausspuckt. Die Automatisierbarkeit liegt demnach bei 88 Prozent. Das Online-Tool des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) soll bei der Beantwortung der Frage helfen, ob digitale Technologien einen Job verändern werden. Bei diversen gängigen Ausbildungen sieht es ähnlich aus: Bankkauffrau 78 Prozent, Verkäufer 88 Prozent, medizinische Fachangestellte 80 Prozent.

Ist es also ratsam, noch Bankkaufmann zu werden, wenn Banken Filialen schließen und zentrale Tätigkeiten wie Bonitätsprüfung oder Zahlungsverkehr bereits jetzt überwiegend mit maschineller Unterstützung erledigt werden?

„Ich hoffe, dass es auch in Zukunft noch Bankkaufleute geben wird“, sagt Monika Hackel vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Zwar würden es weniger, aber ganz abschaffen ließe sich der Beruf nicht. „Sonst geben wir uns blind in die Hand einer Maschine, die manipuliert werden kann.“

Dazu kommt: Die Kompetenzen, die man beispielsweise in der Banklehre erwirbt, wird man auch in Zukunft brauchen. Damit ließe sich etwa in die Industrie oder in den Bereich Steuer wechseln. „Vielleicht verändern sich Tätigkeiten oder fallen weg, aber es hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass gleichzeitig neue entstehen“, so Hackel. „Solange ein Beruf angeboten wird, gibt es auch einen Markt dafür.“

Bernd Fitzenberger vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), nennt den IT-Bereich als Beispiel. „Programmierer ist einer der anspruchsvollsten Berufe, sehr modern und attraktiv.“ Reine Programmiererstellen ohne Bezug zu fachlichen Anwendungen würden aber mit zunehmender Digitalisierung weniger. Immer wichtiger dagegen werden Stellen, die spezifische IT-Kenntnisse erfordern – etwa KI für ein konkretes Fachgebiet. „Es muss ja jemand die KI inhaltlich testen und Qualitätschecks machen.“

Und es gibt neben den Ausbildungen, in denen das Automatisierungspotenzial sehr hoch ist, auch solche Berufe, die in den kommenden Jahren wohl kaum maschinell ersetzt werden können. Für die Pflegefachkraft etwa spuckt der Job-Futuromat einen Wert von 11 Prozent aus –nur zwei der 19 Kerntätigkeiten sind in diesem Beruf automatisierbar.

„Bei den meisten Gesundheitsberufen laufen wir in einen Mangel rein“, sagt Hackel. Gesundheitshandwerker, Physiotherapeuten,

medizinische Fachangestellte, Logopäden, Diätassistenten oder medizinische Fußpflege für Menschen mit Altersdiabetes – all das seien in einer alternden Gesellschaft zukunftssichere Berufe mit viel Kundenkontakt.

Ein Problem ist oft die Berufsorientierung: In Deutschland gibt es über 320 Ausbildungen – viele kennen nur einen Bruchteil davon. Woher sollen Jugendliche also wissen, welcher Beruf für sie persönlich passt und im besten Fall auch Zukunft hat? „Viele Jugendliche sind lost in space und haben Angst, durch eine falsche Entscheidung ihr Leben zu verpatzen“, sagt Hackel. Diese Angst sei aber unbegründet.

„Jede Erfahrung, die ich auf dem Arbeitsmarkt sammle, ist etwas wert, und es gibt immer eine Möglichkeit, in eine andere Richtung abzubiegen, das ist das Schöne an unserem Bildungssystem“, sagt Hackel. Ob durch Fortbildung, Umschulung, ein Studium oder Verkürzung von Lernzeiten.

Fitzenberger rät, sich an den eigenen Vorlieben zu orientieren und zwischen Neigungen und Möglichkeiten im Markt abzuwägen. Und statt die Entscheidung aus Angst vor der Zukunft ewig vor sich herzuschieben, können sich Jugendliche auch einfach mal ausprobieren und sehen, was zu ihnen passt, so der Fachmann.

Und wie stellt man nun sicher, dass man am Puls der Zeit lernt, wenn es eine kaufmännische Ausbildung sein soll? Für die Qualität der Ausbildung gelte ein bundesweiter Mindeststandard, der eingehalten werden müsse, so Hackel. Die zuständigen Kammern überwachen die Qualität, sind Anlaufstellen und bieten Unterstützung etwa bei einem Wechsel des Ausbildungsbetriebs innerhalb der Branche.

Wie attraktiv und modern eine Ausbildung ist, hängt auch vom Unternehmen ab, sagt Fitzenberger. „Es gibt viele Beispiele, die zeigen, dass Betriebe mit neuen Konzepten, neuem Image und hoher Qualität im urbanen hippen Umfeld Auszubildende anziehen.“

Bernadette Winter (dpa/BZ)

Ausbildung mit Zukunft ist wichtig, aber auch die persönliche Neigung spielt eine Rolle.
Foto // freepik.com

Lad dich auf – vom Schulhof ins Fahrerhaus

Von Adrian, Azubi zum Berufskraftfahrer bei DACHSER Freiburg

Vor einem Jahr saß ich noch im Klassenzimmer und habe mich gefragt, wie mein Berufsleben wohl aussehen wird. Heute sitze ich in einem eLKW – und zwar nicht als Mitfahrer, sondern am Steuer. Mein Name ist Adrian, ich bin 19 und mache meine Ausbildung zum Berufskraftfahrer bei DACHSER SE im Logistikzentrum Freiburg.

DACHSER SE – LOGISTIK MIT ZUKUNFT

DACHSER SE ist ein internationaler Logistikdienstleister mit Hauptsitz in Kempten im Allgäu und weltweit über 433 Standorten. Das Unternehmen bietet umfassende Logistiklösungen in den Bereichen Transport, Warehousing und Kontraktlogistik – sowohl auf der Straße als auch in der Luft und auf dem Seeweg. Am Standort Freiburg, wo ich meine Ausbildung mache, setzen wir besonders auf e-Mobilität: Mit insgesamt 12 vollelektrischen LKWs –vom 7,5-Tonner bis zum 40-Tonner und verschiedener Marken wie Mercedes, Volvo und Renault – beliefern wir täglich Kunden in Südwestdeutschland und im benachbarten Frankreich. Dank unseres elektrischen Fuhrparks versorgen wir die gesamte Stadt Freiburg bereits komplett emissionsfrei.

Und noch ein Highlight: Vor Kurzem haben wir unseren Fuhrpark mit dem neuen Mercedes-Benz eActros erweitert. Für mich als Azubi ist das echt etwas Besonderes, weil der LKW richtig beeindruckend ist: Mit über 600 kWh Akkukapazität schafft er bis zu 500 Kilometer Reichweite. Damit man sich die Zahl besser vorstellen kann: Mit 600 kWh könnte man eine PlayStation 5 mehr als 6000 Stunden laufen lassen – das sind fast neun Monate Dauerzocken. Schon verrückt, wenn man bedenkt, dass diese Energie in einem einzigen LKW steckt!

Und das Fahren macht richtig Spaß: Der eActros beschleunigt viel schneller als ein normaler Diesel, er stinkt nicht nach Abgasen und ist auch nicht so nervig laut. Man merkt sofort, dass das Arbeiten damit entspannter und moderner ist. Dank Schnelllade-Technik

kann man den Akku in ungefähr 70 Minuten von 10 auf 80 Prozent aufladen.

Ganz ehrlich: Für mich ist es ein cooles Gefühl, Teil von etwas zu sein, das nicht nur Zukunft hat, sondern auch aktiv die Umwelt schont.

VON 0 AUF VOLLE VERANTWORTUNG – MEIN ALLTAG

Klar, das Fahren steht im Mittelpunkt meiner Ausbildung. Aber ich lerne auch, wie man Touren plant, mit Kunden kommuniziert und im Lager mit anpackt. Die Kollegen nehmen sich Zeit, erklären viel und lassen mich auch mal selbst ausprobieren. Das gibt mir Sicherheit und macht echt Spaß. Und das Beste ist, dass sobald ich meinen LKW-Führerschein habe – die Klassen B, C und CE, die übrigens komplett von DACHSER bezahlt werden –, bekomme ich meine eigene Ausliefertour. Dann darf ich direkt Verantwortung übernehmen und selbstständig arbeiten.

SWITCH: VON STRASSE ZU SCHULE

Zwei Mal im Jahr geht’s für 6 bis 7 Wochen am Stück in die Berufsschule nach

Breisach. Der Blockunterricht ist sehr vielseitig: Verkehrsrecht, Fahrzeugtechnik, Ladungssicherung – alles, was ich dort lerne, sehe ich später im echten Arbeitsalltag wieder. Und das Beste: Mit meinen Klassenkameraden macht das Ganze richtig Spaß. Wir helfen uns gegenseitig, tauschen Tipps aus und lachen auch viel zusammen. So fühlt sich Schule nicht nur nach Lernen an, sondern auch nach guter Zeit mit Freunden.

MEIN FAZIT

Ehrlich gesagt hätte ich nie gedacht, dass die Ausbildung so vielseitig ist. Klar, man fährt LKW – aber da steckt viel mehr dahinter. Die eLKWs sind richtig spannend, die Technik ist modern, und man merkt, dass sich in der Branche was bewegt. Bei DACHSER wird man nicht einfach nur mitgeschleppt – man darf mitdenken, mitmachen und eigene Projekte umsetzen. Wenn du Bock hast, was zu bewegen, Technik magst und nicht den ganzen Tag im Büro sitzen willst – könnte das hier genau dein Ding sein.

Adrian Marcu blickt mit Stolz auf seine Ausbildung zum Berufskraftfahrer.
Foto // Dachser // Adrian Marcu

Ausbildungs-

Azubis geben Tipps zum Berufseinstieg

Folge 39: Geld anlegen

Name // Benedikt Livajic

Alter // 24 Jahre

Beruf // Auszubildender zum Bankkaufmann mit Zusatzqualifikation Privates Vermögensmanagement

Betrieb // Volksbank Freiburg

Benedikt Livajic steht kurz vor dem Abschluss seiner Ausbildung bei der Volksbank Freiburg. Durch seinen Beruf hat er schnell gemerkt, wie wichtig es ist, früh mit dem Geldanlegen anzufangen. Sein Know-how teilt er im f79.

Als ich mein erstes Gehalt bekommen habe, wollte ich mir natürlich zuerst etwas gönnen. Das ist völlig okay, schließlich arbeitet man hart dafür. Sei es in der Ausbildung oder im Minijob. Aber dann habe ich darüber nachgedacht, was ich mir wünsche: den Führerschein, ein Auto, vielleicht irgendwann eine Wohnung. Mir wurde klar, dass solche Träume nicht von heute auf morgen wahr werden – dafür muss man frühzeitig etwas zurücklegen.

Ich habe klein angefangen, 25 bis 100 Euro im Monat. Der Trick war, den Betrag zur Seite zu legen, bevor ich ihn ausgeben konnte. Dabei habe ich mir eine Routine aufgebaut. Heute investiere ich regelmäßig in ein Depot, das in Aktien großer Unternehmen wie Amazon, Microsoft oder Apple anlegt. So arbeitet mein Geld für mich und wächst durch Rendite. Außerdem habe ich einen Bausparvertrag, um mir attraktive Zinsen zu sichern und den Traum vom Eigenheim erfüllen zu können.

Natürlich gibt es viele andere Möglichkeiten, sinnvoll Geld anzulegen. Das Wichtigste ist, eine Methode zu finden, die zu einem passt. Man kann sich Infos bei Personen aus dem eigenen Umfeld einholen, die sich auskennen. Diese Unterstützung hat mir geholfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Auch im Internet stehen leicht verständliche Ressourcen zur Verfügung, die jedoch kritisch hinterfragt werden sollten. Außerdem bieten viele Banken Beratungen und Angebote an, die speziell auf die Bedürfnisse junger Menschen zugeschnitten sind.

Mein Tipp an euch: Es ist nie zu früh, sich mit dem Thema Finanzen zu beschäftigen. Auch kleine Beträge können langfristig einen großen Unterschied machen. Fangt einfach an – euer zukünftiges Ich wird es euch danken!

Foto // Volksbank Freiburg

Von A über B nach C bringen

Benjamin Puck ist Disponent aus Leidenschaft

Ob per Lkw, Bahn und Container auf Frachtern – in Zentralen der Speditionen sorgen Disponenten dafür, dass Waren pünktlich ankommen.

Benjamin Puck von der Hamburger Konrad Zippel Spediteur GmbH ist Disponent aus Leidenschaft. Wie er den Warenverkehr organisiert und koordiniert, erzählt er im Jobprotokoll.

MEIN WERDEGANG

„Lkws und Container faszinierten mich schon als kleiner Junge. Nach dem Abitur habe ich zuerst eine Ausbildung als Speditionskaufmann absolviert. Längst habe ich als Disponent tatsächlich sehr viel mit Lkws und Containern zu tun.

MEIN ARBEITSALLTAG

Als Erstes gilt es zu gucken, welche Waren wann bei welchem Versender

abzuholen sind – und wann die Waren wo und bei wem auszuliefern sind. Dann checken wir Disponenten, welche Termine Priorität haben. Jetzt geht es ans Ausarbeiten von Touren. Dafür prüfen wir, welche Transportmittel wie Lkw oder Bahnwaggon nötig sind – oder ob Frachtraum in Seeschiffen oder Flugzeugen eingekauft werden muss. Gegebenenfalls sind Container zu organisieren.

Nun müssen Frachtführer und Transportpartner beauftragt werden. Für Spezial- und Gefahrenguttransporte sind gegebenenfalls behördliche Genehmigungen einzuholen. Es kann auch vorkommen, dass Zollformalitäten anfallen. Es ist also viel Schreibkram vom PC aus zu erledigen.

Es gibt Tage, da sind für unsere Spedition 200 Lkws und mehr in ganz Europa unterwegs. Jede einzelne Tour eines Lkw muss so effizient und kostengünstig wie möglich geplant, organisiert und koordiniert werden.

WO ES HAKT UND WAS MIR GUTE LAUNE MACHT Über GPS beobachten wir von der Speditionszentrale aus den Transportablauf. Natürlich kann es immer wieder unvorhergesehene Ereignisse geben, Staus zum Beispiel oder extreme Straßenglätte. Dann gilt es, neu- oder umzudisponieren. Oder gegebenenfalls dem Empfänger der Ware Bescheid zu geben, dass sich die Lieferung verzögert.

Das Basteln der Touren finde ich spannend. Und natürlich freue ich mich sehr, wenn alles wie geplant läuft und keine Verzögerungen auftreten.

Als angenehm empfinde ich auch die Kontakte mit den Fahrern. Unser Umgangston ist kumpelhaft. Ich finde es wichtig, auch mal ein bisschen persönlicher mit ihnen zu reden. Schließlich sind sie oft sieben Tage und Nächte an einem Stück unterwegs und freuen sich über Zuspruch oder auch Anteilnahme, wenn sie beispielsweise im Stau feststecken. dpa

Die Route, die Benjamin Puck (li.) geplant hat, bekommen die Speditionsfahrer aufs Handy.
Foto // Markus Scholz (dpa)

Geborgenheit für Gebärende

Doulas begleiten werdende Mütter - ergänzend zur Hebamme

Doulas sind dafür da, Frauen bei der Geburt emotional zu unterstützen. Wie sie das machen – und was sie von Hebammen unterscheidet.

Eine Geburt ist nicht nur körperlich, sondern auch mental herausfordernd, mit Unsicherheit und Ängsten verbunden. Hier kann eine Doula helfen, die der Frau und deren Partner zur Seite steht. Dabei ersetzt sie nicht die Hebamme, sondern ergänzt deren Arbeit. Wie sie das macht, erzählt Doula Carina Appl im Job-Protokoll:

DER WEG IN DEN BERUF

„Eigentlich bin ich Tischlerin und Architektin. Viele Jahre habe ich als Bauleiterin gearbeitet. Dann bin ich schwanger geworden. Ich brachte mein Kind damals in einem Geburtshaus zur Welt. Es war eine sehr kraftvolle, selbstbestimmte und wohlbehütete Geburt bei Kerzenlicht, bei der mich eine Hebamme sehr zugewandt und liebevoll begleitet hat. Als mein Kind älter war, arbeitete ich zunächst wieder auf dem Bau und stellte fest, dass meine Arbeit in Teilzeit nicht wertgeschätzt wurde – und fasste den Entschluss, künftig in einem Beruf zu arbeiten, in dem auch ich Frauen begleite. So kam ich auf den Beruf der Doula.

DIE AUSBILDUNG

Während meiner Ausbildung habe ich eine Reihe von Seminaren besucht. Dort lernte ich, wie ich Schwangere und deren Partner vor, während und nach der Geburt umsorgen kann. Ich habe gelernt, verschiedene Wohlfühltechniken zu praktizieren und wurde auch für nonverbale Kommunikation sensibilisiert.

Thema ist dort auch, dass ich als Doula nicht in medizinische Belange eingreifen darf. Außerdem habe ich sehr viel gelesen – circa 30 bis 40 Bücher. Und ich habe an einem Geburtsvorbereitungskurs teilgenommen. Zusätzlich dazu habe ich drei Geburten begleitet und anonymisiert dokumentiert.

Ich habe dann ein Doula-Zertifikat zur zertifizierten DiD Doula bekommen. Es lehnt sich an internationale Standards an. Aussteller ist der Verein Doulas in Deutschland. Doulas nehmen zudem regelmäßig an Weiterbildungen teil.

DER BERUFSALLTAG

Vor der Geburt treffe ich mich mit der Schwangeren und ihrem Partner etwa drei Mal. Dabei geht es darum, welche Vorstellungen und Wünsche die Schwangere an mich hat, damit sie sich geborgen und gut aufgehoben fühlt. Die Wünsche sind sehr unterschiedlich und reichen von Ruhe haben über Musik hören, Hypnose oder Massage bis hin zu gemeinsam Kuchen backen. Auch die Wünsche des Partners sind ein wichtiges Thema. Fünf Wochen um den Geburtstermin bin ich dann an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr in Rufbereitschaft. Sobald die Wehen einsetzen, bin ich da. Ich massiere die Frau, wenn sie das möchte, lese etwas vor oder bin einfach nur da. Während der Geburt unterstütze ich die Frau emotional – und zwar so, wie sie es möchte. Ich weiß, wovor sie Angst hat und kann etwas entgegensetzen. Nach der Geburt kommt es zu ein bis zwei weiteren Treffen, wenn gewünscht.

UNTERSCHIED DOULA HEBAMME

Es gibt klare Abgrenzungen . Wir Doulas dürfen keinerlei medizinische Behandlungen vornehmen, die medizinische Verantwortung liegt bei den Hebammen. Doulas sind „nur“ dafür da, Gebärende emotional zu unterstützen und zu begleiten. Wir Doulas verstehen uns durchaus als Team mit den Hebammen.

DAS SCHÖNSTE ERLEBNIS

Viele kennen Doulas nicht. Wenn ich Müttern von meinem Beruf erzähle, sagen nicht wenige: „Wenn ich gewusst hätte, dass es Doulas gibt, hätte ich auch eine gebucht.“ Mein Highlight war, als ich meine beste Freundin bei der Geburt ihres Kindes begleiten durfte – und dann ihr Baby in Händen hielt.

GEHALTSAUSSICHTEN

Die Verdienstmöglichkeiten sind nicht sonderlich gut. Pro Auftrag gibt es im Schnitt 1000 Euro plus Umsatzsteuer – für Vor- und Nachtreffen, die Rufbereitschaft rund um den Geburtstermin und die Geburtsbegleitung. Wer gut gebucht ist, kommt auf etwa 30 Aufträge im Jahr. Aber mir ist nicht wichtig, viel zu verdienen. Für mich steht im Vordergrund, Gebärenden Nähe, Wärme und Geborgenheit zu spenden.“ Sabine Meuter (dpa)

Doulas stehen werdenden Müttern emotional zur Seite.
Foto // Patrick Pleul (dpa)

Infotermine

• INFOABEND KLASSE 5

DO, 8. JAN. ‘26 | 19 Uhr | ONLINE

• TAG DER OFFENEN TÜR

SA, 10. JAN. ‘26 | 10 - 13 Uhr

Klasse 5 und gymnasiale Oberstufe

• GYMNASIALE OBERSTUFE

11. FEB. ‘26 | 19 Uhr | ONLINE

Jobben als Nebenverdienst

Was früher die Ausnahme war, ist heute die Regel – studieren und arbeiten

68 Prozent der Studierenden in Deutschland arbeiten neben ihrem Studium. Das veröffentlichte das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) Januar 2025. Was Studierende zur Lage in Freiburg sagen, erfahrt ihr hier.

Foto // freepik.com, privat

„Angefangen habe ich vor zweieinhalb Jahren in einem kleinen Restaurant im Service“, sagt Lisa Meier. Die 25-Jährige studiert in Freiburg Chemie. „Viele meiner Kommiliton*innen arbeiten während des Studiums. Vielleicht so circa 60 Prozent“, fügt sie hinzu.

Ob Miete für die WG oder das Wohnheimzimmer, Semester- und Studiengebühren, kurzum: Studieren kostet Geld. Laut den Einkommensstatistiken der EU (EU-SILC) waren 2023 gut ein Drittel (35 Prozent) der Studierenden in Deutschland von Armut bedroht. Zu arbeiten ist also nicht für alle eine freiwillige Entscheidung. Laut dem Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) arbeitete 2023 mehr als jeder zweite (56 Prozent) der 20- bis 24-jährigen Studierenden. 2015 lag die Erwerbsquote noch bei rund 20 Prozent.

„Das Kindergeld und 100 Euro Unterhalt von meinen Eltern reichen nicht für meine Miete von 400 Euro im Monat. Alles andere ist

dann auch nicht bezahlt“, sagt Anastasia Pagel. Sie ist 22 Jahre alt und studiert Soziale Arbeit an der Katholischen Hochschule in Freiburg. Pagel arbeitet als Alltagsassistentin für Menschen mit Behinderung für bis zu 40 Stunden im Monat. „Ich komme mit dem Nebenjob meistens auf rund 650 Euro. Monatlich habe ich so ungefähr 1000 Euro zur Verfügung“, so die Studentin.

„Generell gibt es drei Arten zu jobben: ein Werkstudium, den Mini- oder Midijob“, erklärt Michael Herbstritt, Ver.di-Geschäftsführer für Südbaden/Schwarzwald. Werkstudent*innen arbeiten regelmäßig, aber nur bis zu 20 Stunden pro Woche. Mini- und Midijob hingegen orientieren sich an der monatlichen Bezahlung. Jobs bis 556 Euro im Monat sind Mini, solche bis 2000 Euro im Monat sind Midi. Statistiken darüber, wie viele Studierende eine der drei Erwerbsformen ausüben, liegen Ver.di nicht vor.

Beliebter Nebenjob im Studium: Aushelfen in der Gastronomie

Ein Weg zum Jobben sind die Universitäten selbst: Studierende können zum Beispiel als wissenschaftliche Hilfskraft arbeiten. Das kann tieferen Einblick in die Fachbereiche im Studium geben und für den zukünftigen Beruf orientieren. Die Gastronomie in Freiburg ist ein weiteres Berufsfeld, das den Hochschülern offensteht. „Bei der Wahl der Branche gibt es kein Schlecht und kein Besser“, so Herbstritt.

Jobvermittlungen organisiert beispielsweise das Freiburger Studierendenwerk über seine Webseite. Ausschreibungen für Hilfswissenschaftler, Tutoren oder als Betreuer im Praktikum dagegen hängen die jeweiligen Fakultäten meist an ihre schwarzen Bretter. Darüber hinaus spezialisieren sich zahlreiche Internetportale auf die Jobsuche für Studierende.

„Der größte Fehler, den man beim Jobben machen kann, ist, sich nicht ausreichend zu informieren“, sagt Michael Herbstritt. Er weist darauf hin, dass Studierende oft schlechtere Bezahlung hinnehmen, weil sie nur kurzzeitig beschäftigt sind. „Bezahlter Urlaub und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall stehen auch den Studenten zu“, betont er. Darum könne es helfen, sich mit den Festangestellten zu beraten. Laut des Gewerkschafters sollte gelten: „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit.“ Auch Lisa Meyer hat primär mit dem Jobben begonnen, um während des Studiums etwas Geld zu verdienen. Das hat sich geändert, sagt die Chemiestudentin: „Momentan ist aber auch das gute Verhältnis zu meinen Arbeitskolleg*innen Grund dafür.” „Ich kann anderen Studierenden empfehlen, einen Job in ihrem Feld zu suchen, das kann eine gute Vorbereitung sein”, resümiert Anastasia Pagel.

INFO

Wichtiges zum BAföG: Die Grenze für ein stetiges Einkommen liegt aktuell bei 538 Euro pro Monat, so Herbstritt. Wird das überschritten und nicht gemeldet, können Rückforderungszahlungen vom Amt drohen. Die 538 Euro im Minijob an den Unis erreicht man jedoch nur bei Befreiung vom Einzahlen in die Rentenversicherung.

Keine Angst vor der Steuer! „Studierende müssen erst ab 10.908 Euro im Jahr Einkommensteuer zahlen“, erklärt Michael Herbstritt. Bleibt das Jahreseinkommen darunter, kann die Steuererklärung das zu viel gezahlte im Folgejahr zurückholen.

Verdient 650 Euro im Monat: Studentin Anastasia aus Freiburg
Kennt den größten Nebenjob-Fehler: Michael Herbstritt

„Ins Gespräch gehen“

Wie kann man von Chefs konstruktives Feedback bekommt Fotos // freepik.com;

Man hat die Ausbildung begonnen und eigentlich läuft alles gut mit dem Ausbilder und den Kollegen, und auch die Arbeit macht Spaß. Doch eines fehlt: konstruktives Feedback.

Wie Auszubildende das kommunizieren können, erklärt Ausbildungsberaterin Sina Kröger.

WARUM IST FEEDBACK WÄHREND DER AUSBILDUNG SO WICHTIG?

Es bietet Sicherheit, Gewissheit und Orientierung. Auszubildende können daraus Rückschlüsse auf ihre Tätigkeiten und Fortschritte ziehen und ihre Leistung besser einschätzen. Besonders in neuen Lernumgebungen ist ein realistischer Abgleich zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung richtungsweisend und motivierend. Es ist ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung, Fehler zu machen und daraus zu lernen. Dazu bedarf es Rückmeldungen, ob etwas richtig oder falsch gemacht wurde. Ziel des Feedbacks ist es, Verbesserungen zu bewirken, ohne den Auszubildenden schlechtzumachen. Feedback sollte immer konstruktiv, konkret, sachlich und respektvoll sein und einen festen Bestandteil im Berufsleben darstellen.

WELCHE SCHRITTE KÖNNEN AZUBIS GEHEN, WENN SIE FESTSTELLEN, DASS

DAS THEMA FEEDBACK ZU KURZ KOMMT?

WAS KÖNNEN AZUBIS BEI UNPROFESSIONELLEM FEEDBACK TUN?

Regelmäßiges Feedback ist entscheidend für einen erfolgreichen Ausbildungs- und Entwicklungsprozess. Im Rahmen des Berichtshefts müssen Auszubildende ohnehin regelmäßig Ausbildungsnachweise führen, was wöchentlich oder sogar täglich geschieht. Diese Berichte bieten eine gute Gelegenheit, die täglich erlernten Inhalte zu protokollieren und sie wöchentlich mit demAusbilder zu besprechen. Solche Gespräche ermöglichen es, über Fortschritte, Defizite und auch über die Berufsschule zu sprechen.

Gerade bei unangenehmem oder unprofessionellem Feedback ist es wichtig, trotzdem ins Gespräch zu gehen und vielleicht noch einmal um Klärung zu bitten. Hierzu kann man auch Verbündete oder Verantwortliche als Unterstützung heranziehen, zum Beispiel den Ausbilder. Je nachdem, wie schlimm das Feedback ist, kann man sich auch an die Beratungsstellen wenden. So hat zum Beispiel jede Industrie- und Handelskammer in Deutschland eine Ausbildungsberatung und eine Schlichtungsstelle. Um dem im Vorhinein entgegenzuwirken, sollte man sich vor Ausbildungsbeginn auch auf eine gemeinsame Feedbackkultur mit dem Betrieb einigen.

Es ist zudem wichtig, dass man sich vorab erkundigt, auf wen man in bestimmten Situationen zukommen kann. Hierzu kann man sich an Kollegen wenden und nach Ansprechpartnern oder Mentoren fragen, die einen in der Ausbildung begleiten.

Interview von Elena Hartman

Egal ob hopp oder top: Miteinander zu reden ist das A und O.

Markt der Möglichkeiten

Job-Start-Börse hilft bei der Karriereplanung

Die Job-Start-Börse Freiburg bietet eine zentrale Plattform für alle, die einen Ausbildungsplatz, ein Praktikum oder ein duales Studium suchen. Regionale Unternehmen, berufsbildende Schulen und Anbieter dualer Studiengänge zeigen die Vielfalt aktueller Berufsund Studienwege. Besucherinnen und Besucher können verschiedene Berufsfelder entdecken und sich gezielt über Möglichkeiten für ihre berufliche Zukunft informieren.

Wer sich noch unsicher ist, kann vor Ort Unterstützung bei der Orientierung erhalten und seine persönlichen Fähigkeiten besser einschätzen. Gleichzeitig bietet die Job-Start-Börse Raum für konkrete Bewerbungsschritte: Expertinnen und Experten prüfen Bewerbungsunterlagen, geben hilfreiche Tipps und stehen für Fragen zur Verfügung. An den Ständen können Interessierte direkt mit Auszubildenden sprechen, mit Personalverantwortlichen ins Gespräch kommen und bei Bedarf sogar gleich ein Praktikum vereinbaren.

Ein besonderes Highlight in diesem Jahr ist die Beratungsinsel. Auf einer Fläche von 200 Quadratmetern präsentieren sich Arbeitsagentur, Jugendberufsagentur, Jobcenter und das Zentrum zur Anerkennung ausländischer Abschlüsse. Fragen wie „Schulabschluss, und jetzt?“, „Ausbildung oder Schule?“ oder Fragen der bereits Berufstätigen finden hier professionelle Ansprechpartner. Ergänzt wird das Angebot durch ein Bewerbungscenter und die „Talkzone“, die sich sehr gut für ein entspanntes Nachdenken eignet. Neben der klassischen Berufsberatung für Schüler*innen und Erwerbstätige beantworten die Expert*innen auch Fragen rund um Studienwege, Gap Year oder die Beschäftigung bei der Arbeitsagentur. Neu in dieser Job-Start-Börse: Das „Berufskino“. In kurzen Videos stellen Aussteller ihre Ausbildungsberufe vor – darunter auch die Azubis der FWTM. Das filmische Format vermittelt Inhalte spielerisch und spricht besonders Schüler*innen an, die so leicht einen Einblick in verschiedene Berufsfelder erhalten.

INFO

Die Job-Start-Börse, Messe Freiburg 4.2.2026: 14 bis 19 Uhr // 5.2.2026: 8.30 bis 13.30 Uhr Weitere Infos unter: jobstartboerse.de

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Foto // Jobstartbörse

Ausbildung fix – Zukunft offen

Warum es trotz Vertrag zur Umorientierung kommt

Viele suchen weiter: Trotz eines laufenden Arbeitsvertrags schauen sich nicht wenige weiter um.

Für viele Betriebe bleibt es eine große Herausforderung, passende Auszubildende zu finden. Doch selbst ein unterschriebener Ausbildungsvertrag bedeutet nicht automatisch, dass die Ausbildungsstelle sicher besetzt ist. Eine aktuelle Veröffentlichung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), basierend auf der BA-BIBB-IAB-Bewerberstudie 2024, zeigt: Einige Jugendliche suchen auch nach Vertragsabschluss weiter – und das aus ganz unterschiedlichen Gründen.

ZWISCHEN OPTIMIERUNGSWUNSCH UND UNSICHERHEIT

Von den Befragten, die sich bereits in Ausbildung befanden oder ihre Ausbildung noch nicht begonnen hatten, suchte rund jede*r Zwanzigste trotz bestehendem Vertrag weiter. Das ist zwar kein Massenphänomen, angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels jedoch durchaus bedeutsam. Am häufigsten nannten die Jugendlichen als Grund, dass der unterschriebene Vertrag von Beginn an nur die „zweite Wahl“ war – sei es wegen des Berufs, des Betriebs oder der Vergütung. Außerdem berichteten viele von Unsicherheiten darüber, ob sie sich wirklich für die richtige Ausbildung entschieden haben.

MEHR ORIENTIERUNG UND STÄRKERE BINDUNG

Um sowohl die Entscheidungssicherheit als auch die Passgenauigkeit zwischen Auszubildenden und Betrieben zu erhöhen, sollten Unternehmen den gesamten Rekrutierungsprozess bewusst gestalten. Dazu gehören ein transparentes und wertschätzendes Bewerbungsverfahren, Möglichkeiten für Praktika sowie Preboarding-Angebote, die

die Bindung zwischen Vertragsunterzeichnung und Ausbildungsstart stärken.

Die Ergebnisse machen außerdem deutlich, dass viele junge Menschen selbst nach Vertragsabschluss noch orientierungssuchend sind. Deshalb ist laut den Autor*innen auch die Bildungspolitik gefordert, Maßnahmen zur Berufsorientierung und Beratung weiter auszubauen.

Bibb/f79

Fotos // freepik.com

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Abitur an der Paula Fürst Schule

An der dreijährigen Oberstufe zur allgemeinen Hochschulreife / Brückenklasse der Jahrgangsstufe 11

Die dreijährige Oberstufe der Gemeinschaftsschule in Freiburg führt Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichsten Schullaufbahnen zur allgemeinen Hochschulreife.

Aufgenommen werden:

• Schülerinnen und Schüler mit mittlerem Bildungsabschluss, 10. Klasse der Real- oder Gemeinschaftsschule

• Schülerinnen und Schüler mit Versetzungszeugnis in Klasse 10 (G8) oder Klasse 11 (G8 und G9)

• Quereinsteigerinnen und -einsteiger aus der Oberstufe anderer G8- und G9-Gymnasien

• Schülerinnen und Schüler von freien Schulen und Waldorfschulen

• Wiedereinsteigerinnen und -einsteiger nach einer Schulunterbrechung

Die Schülerinnen und Schüler kommen mit unterschiedlichen Voraussetzungen in die dreijährige Oberstufe. Daher werden in der Brückenklasse der Jahrgangsstufe 11 die

Unterrichtsinhalte und Methoden gezielt vertieft und wiederholt. So findet eine optimale Vorbereitung auf die Anforderungen in der Kursstufe statt. Die Kurse in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch werden in Klasse 11 geteilt und in Lerngruppen von maximal 15 Schülerinnen und Schülern unterrichtet. Als weitere Besonderheit wird in Mathematik wöchentlich eine zusätzliche Stunde (Mathe-Plus) angeboten, um Grundlagen aufzuarbeiten und Gelerntes zu vertiefen.

In der Kursstufe kommen Leistungskurse und Basisfächer bereits für Lerngruppen ab fünf Teilnehmenden zustande, was individuelle Förderung und Beratung ermöglicht.

Schülerinnen und Schüler, die besonderen Förderbedarf in den Fächern Mathematik, Deutsch oder Englisch haben, können ein individuelles Nachhilfeangebot von Studierenden an der Paula Fürst Schule wahrnehmen.

Neben dem Erlernen von schulischen Inhalten werden die Persönlichkeitsbildung sowie die

Teamfähigkeit und soziale Entwicklung der Schülerinnen und Schüler gleichermaßen gefördert. Ein Team aus einer Sozialpädagogin und einem Sozialpädagogen unterstützt die Schülerinnen und Schüler bei persönlichen Belangen, Leistungskrisen oder Konflikten.

Die Paula Fürst Schule ist Lern- und Lebensraum. Die Jugendlichen können Computerräume, iPads, zwei Schülerküchen und verschiedene Aufenthalts- und Arbeitsbereiche nutzen.

Der Infonachmittag der Gymnasialen Oberstufe: 26. Februar 2026 von 16–18 Uhr Anmeldungen und Beratungstermine für die Gymnasiale Oberstufe der Paula Fürst Schule, Basler Straße 61, 1. OG, sind jederzeit möglich. Weitere Infos: Tel.: 0761 / 888 57 05 0

E-Mail: info@paula-fuerst-schule.de https://paula-fuerst-schule.de

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