In die Weite schauen und das neue Jahr begrüßen – mit offenen Augen, offenen Herzen und mutigen Schritten.
LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,
bei der Produktion des Januar-Magazins ist es uns immer wieder passiert: Wir sind bei der Jahreszahl verrutscht. Kein Wunder, gedanklich steckten wir noch im vergangenen Jahr, bei zwölf Monaten voller Leben und bei ebenso vielen Ausgaben von „Lust auf REGIO“, vollgepackt mit spannenden, erstaunlichen Geschichten.
Für die erste Ausgabe des neuen Jahres haben wir erneut für Sie gegrübelt, ausprobiert, verworfen und schließlich das Magazin gestaltet, das Sie jetzt in den Händen halten. Dafür sind wir auf Zeitreise gegangen: Im Mittelalter entstanden im Schwarzwald, im Elsass und in der Schweiz eindrucksvolle Klosteranlagen. Vier dieser Orte stellen wir vor. Das klösterliche Leben ist vergangen, geblieben sind imposante Bauten, deren Geschichte bis ins Heute wirkt.
Eine kleine Zeitreise macht auch, wer beim MaroniMann auf dem Freiburger Münsterplatz vorbeischaut. Der Duft der knisternden Maroni weckt Kindheitserinnerungen. Seit bald 25 Jahren steht er dort. REGIORedakteur Jannis Jäger hat „Toni Maroni“ getroffen und erfahren, warum er in China bekannt ist wie ein bunter Hund und warum er auch bei Eiseskälte gerne weiterbrutzelt.
Zu Reisen durch Welten und Zeiten laden die Museen im Dreiländereck ein. Dort warten außergewöhnliche Ausstellungen: anrührende Fotoporträts von Menschen aus indigenen Gemeinschaften, Skulpturen zwischen Klang und Raum – und sogar löchrige Socken. Neugierig geworden? Dann blättern Sie in unserem Museumsführer.
Wir wünschen Ihnen ein gutes neues Jahr voll Zuversicht, Hoffnung und Abenteuer.
Marianne Ambs & das REGIO-Team
INHALT
Titelthema
Spirituelle Kulturorte in der REGIO 14 – 19
Romanik im Elsass: die Abtei von Ottmarsheim 15
Barock trifft Bildung: Kloster St. Ulrich, Bollschweil 16
Anzeigen
Lust auf … 06 – 07
Impressionen
Blick auf die Vogesen 08 – 09
Erkunden & Erleben
Schweizer Jura im Winterkleid: Rundwanderung an der „Hohen Winde“ 10 – 13
Wegbereiter der Gotik: Kloster Maulbronn 17
Geschichte in Bewegung: Kloster Beinwil, Schweiz 18 – 19
Land & Leute
Axel Schwendemann verkauft Maroni und Nostalgie auf dem Freiburger Münstermarkt 20 – 21 Kolumnen 13, 21, 31
Kunst & Kultur
Durch Welten und Zeiten: die schönsten Ausstellungen in den Museen der REGIO 22 – 27
Haus & Garten
Einladung zur Schnupperstunde: Wohlgerüche im winterlichen Garten 28 – 31
WärmendeNostalgie
Schlemmen & Sürpfeln
Stilvoller Genuss in alten Mauern: Hotel Schloss Hornberg, eine Perle mit historischem Charme 32 – 35
Let‘s schlemm! Einfach gute Rezepte ohne Küchenchaos 36 – 39
Merkles Küchenliebling: Ossobuco mit Cremolata 39
Kalender
Ausstellungen, Märkte & Konzerte: Termine in der REGIO 40 – 49
Horche se mol!
Andy Hör hat sich mit seinem ersten Roman einen Traum erfüllt 50
Individuelle
Lieblingsstü
LUST AUF …
Für unterwegs: Backgammon
Dieses handgefertigte Backgammon-Spiel kommt aus Griechenland. Die Pocket-Version des Klassikers wurde vom nachhaltigen Brettspielehersteller Manopoulos kunstvoll gefertigt. Die äußere Hülle aus Nussbaum verleiht dem Backgammon-Set eine luxuriöse Note. Beim Öffnen der Schatulle wird das Innenfutter aus blauer Eiche sichtbar, das mit Nussbaum und Eiche-Punkten verziert ist. Diese Kombination aus verschiedenen Holzarten schafft eine harmonische Balance zwischen Eleganz und Tradition. Auch die Spielsteine und Würfel sind aus Holz. Durch die Abmessungen von 20 mal 12 Zentimeter ist das edle Stück der ideale Begleiter für unterwegs.
Gewonnen hat, wer als Erster durch Ziehen oder Überspringen eigener oder gegnerischer Steine seine Spielsteine vollständig in das gegenüberliegende Dreieck gebracht hat. Dabei sind einige Feinheiten bei den Spielregeln zu beachten. Das Familienspiel „Halma“ kann zu zweit aber auch mit bis zu sechs Personen gespielt werden. Diese schöne, großformatige Ausführung in
runder Form wurde in Handarbeit aus umweltfreundlichem, gemasertem Plantagenholz vom Samena-Baum gefertigt. Das Spielbrett läßt sich zusammenklappen und mit einem Seilverschluss sicher verschließen.
Das Strategiespiel „TAC“ ist seit seiner Einführung vor 20 Jahren schon fast zu einem neuen Klassiker geworden. Ziel des einfachen Regeln folgenden, aber strategisch anspruchsvollen Spiels ist es, vier durch Glasmurmeln repräsentierte Spielfiguren ins eigene Häuschen zu bringen. Der Weg zum Ziel jedoch birgt spezielle Tücken, die sich den Spielerinnen und Spielern bald schmerzlich offenbaren.
Gesehen bei Manufactum
Schusterstr. 1, Freiburg sowie im Online-Shop bei manufactum.de
Spannung pur: Klötzchen für Klötzchen wird aus dem JengaStapel herausgezogen und wieder obenauf gelegt. Dabei ist eine ruhige Hand gefragt, damit der Turm nicht in sich zusammenstürzt. Es können mehrere Spielerinnen und Spieler gegeneinander antreten oder zwei Teams gebildet werden. Noch spannender wird das Spiel, wenn zusätzlich ein Zeitlimit gesetzt wird. So wird mit Jenga jeder Freundeabend zum großen Vergnügen.
Konzentration und strategisches Denken ist gefragt, damit der Spielpartner nicht zuerst vier Spielsteine von derselben Farbe aufeinander oder nebeneinander stapeln kann. Einmal nicht aufgepasst, schon ist es passiert. Das Strategiespiel ab drei Jahren ist ein generationenübergreifender Spaß. Diese Version ist aus massivem Buchenholz gefertigt und hat einen Holzstift zur Sicherung der Steine beim Transport.
Gesehen bei Manufactum, Schusterstr 1, Freiburg sowie im Online-Shop bei manufactum.de
›› Winterzauber im Hochschwarzwald: schneebedeckte Wiesen, einzelne Schwarzwaldhöfe und dunkle Waldkuppen im Vordergrund, ein stilles Nebelmeer breitet sich über der Rheinebene aus. Dahinter erhebt sich die langgestreckte Silhouette der Vogesen, deren über 1000 Meter hohe Gipfel in der klaren Winterluft zum Greifen nah wirken. Ein magisches Bild, das bei Inversionswetterlage zu beobachten ist. Dann eröffnen sich solche Fernsichten von mehreren Höhenlagen des Hochschwarzwalds aus, etwa vom Feldberg, Belchen, Schauinsland oder Kandel.
JURA IM WINTERKLEID
Hohe
Im Winter zeigt sich der Schweizer Jura von einer besonders schönen Seite: Schneebedeckte Wälder, weitläufige Hochflächen und stille Täler formen eine Landschaft, die in der kalten Jahreszeit ihren ganz eigenen Reiz entfaltet. Die sanften Hügel und offenen Plateaus der Region bieten ideale Voraussetzungen für eine erholsame, aussichtsreiche Winterwanderung. Text & Fotos: Beat Eglin
Ein Wintertraum:
Alpenpanorama von der Skihütte „Hohe Winde“
Für Wandernde aus Deutschland beginnt die Anreise zum „Vorder Erzberg“ mit dem Auto über die Grenze nach Basel. Obligatorisch ist für die Weiterfahrt auf der A2/ A3 nach Süden Richtung Délemont eine (elektronische) Autobahnvignette. Die Kulisse verändert sich rasch: Wohnquartiere weichen Feldern, Industriegebiete werden von Hügelketten abgelöst. Auf der Route 18 geht es weiter durch Zwingen, wo die Birs überquert wird und die Dörfer enger an die Füße der Hügel rücken. Mit dem Abzweig auf die Passwangstraße beginnt der eigentliche Aufstieg – die Straße wickelt sich in immer engeren Kurven am Hang empor. Jurafeeling macht sich breit. Nach einigen Spitzkehren geht es durch den kurzen Passwangtunnel. Auf der Südseite ist die Passhöhe erreicht: 946 Meter über dem Meer. Beim Restaurant Alpenblick in der ersten Haarnadelkurve wird deutlich, warum der Jura gerade im Winter so ein reizvolles Ziel ist: In den Tälern sammelt sich der Nebel und wirkt von oben wie ein geschlossenes Nebelmeer, aus dem die einzelnen Jurahügel wie Inseln herausragen. Bei gutem Wetter zeigt sich hier das beeindruckende Alpenpanorama zum ersten Mal und gibt einen Vorgeschmack auf die Weitblicke, die bei der Wanderung zu erwarten sind.
Von der Passhöhe aus fällt die Straße steil ab, bis bei einer markanten Abzweigung die Scheltenstraße erreicht wird. Die schmale, gewundene Strecke führt über den 1051 Meter hohen Scheltenpass – unscheinbar, aber landschaftlich eindrucksvoll. Ein paar hundert Meter weiter weist ein Schild nach rechts zum „Vorder Erzberg“. Dort, am Ausgangspunkt der Rundtour, liegt ein Bauernhof mit typischem Bergrestaurant und Parkmöglichkeiten. Mittwochs und donnerstags bleibt der Betrieb geschlossen, ein kleiner Selbstbedienungskiosk sorgt jedoch für unkomplizierte Verpflegung.
Die Alpenkette als weißes Band
Rechts hinter dem Restaurant weist ein gelber Wegweiser im rechten Winkel nach links den Zaun entlang. Mit diesem Abschnitt beginnt gleich der steilste Teil der Wanderstrecke. Gute Wanderschuhe sind hier
obligatorisch. Doch nach dem kurzen, steilen Anstieg wird die Steigung sanft. 20 Minuten später folgt der nächste Wegweiser, es geht links Richtung „Hohe Winde“. Rechts fällt der Hang steil und bewaldet ab, doch der Fußweg führt in sicherer Distanz auf etwa gleicher Höhe weiter. Die angenehme Wintersonne wärmt, und fast durchgehend öffnet sich das Panorama über die sanften Jurahügel. Bei klarer Sicht begleitet die Alpenkette als weißes Band am Horizont.
RUNDTOUR
„HOHE WINDE“
Start & Ziel:
Bergwirtschaft Erzberg
Dauer: 1,5 Stunden, mit Hüttenpause oder Picknick
2,5 Stunden
Länge: rund 8 Kilometer
Durch ein Drehkreuz geht es ein kurzes Stück durch den Wald, vorbei an der „Skihütte Hohe Winde“, die von Mai bis Dezember an den Wochenenden geöffnet ist. Das Panorama ist einzigartig. Doch es wird noch schöner. Hinter der Hütte führt der Weg durch ein weiteres Drehkreuz aus dem Wald. Nach wenigen Minuten ist der 1205 Meter hohe Gipfel „Hohe Winde“ erreicht – ein Aussichtspunkt mit Fernblick nordwärts ins Elsass, nach Basel und auf die Schwarzwaldhöhen. Nach Süden sieht man von hier aus bei klarer Sicht die weiß verschneiten Alpen. Wer die Tour hier beenden möchte, folgt dem gleichen Weg zurück und erreicht in 20 Minuten den „Vorder Erzberg“.
Wer weiterwandern mag, begibt sich vom Gipfeltriangel zurück auf den Fußweg Richtung Skihütte. Nach 50 Metern markiert ein Baum mit gelbem Rhombus die nächste Abzweigung: Im rechten Winkel zehn Meter abwärts und dann in den Feldweg einbiegen. Wer unsicher ist, geht fünf Minuten weiter bis zur Skihütte und biegt dort in den Feldweg ein. Der Weg folgt anschließend
dem Weidezaun in gerade Linie bergab – stets mit dem schönen Alpenpanorama vor Augen.
Rutschiges Schneevergnügen
Wer jetzt einen Schlitten dabeihat, kann über die breiten Hänge hinuntersausen. Doch auch mit gut profilierten Winterschuhen, ist es ein Vergnügen, durch den weißen Schnee zu balancieren und ab und an zu rutschen.
Nach einer Rechtskurve wird das Gelände flacher. Links unten tauchen die beiden Erzberghöfe auf, rechts der Scheltenpass. Der Weg führt auf einem gut begehbaren Feldweg weiter abwärts durch einen lichten Wald. Noch eine scharfe Linkskurve, dann kann man sich nicht mehr verirren. Bald erscheint der Biohof „Hinter Erzberg 2005“. Von hier folgt ein kurzer FünfMinutenMarsch auf der Straße zum Scheltenpass. Und dann geht es auf einem Fußweg in rund 20 Minuten
Auf einem gut begehbarem Feldweg geht es abwärts; links ist die Straße des Scheltenpasses zu sehen. Start und Ziel der Tour: das urige Bergrestaurant Erzberg.
Salut
BLICK AUS DEM ELSASS
Die „französische Schwarzwälderin“ Astrid Lehmann lebt im Kinzigtal. Fürs Lust auf REGIOMagazin schaut sie sich im Dreiländereck um. Mit hoffnungsvollen und berührenden Nachrichten startet sie ihre Kolumne im neuen Jahr.
auf der Waldkrete zurück zum Restaurant „Vorder Erzberg“. Alternativ zweigt nach einer Minute links ein Sträßchen zum Ausgangspunkt ab – oder man nimmt die Abkürzung über das Schneefeld, bei tiefem Schnee idealerweise mit Schneeschuhen.
Mit etwas Planung wartet am Ende der Wanderung vielleicht bereits ein warmes Hüttenessen im Bergrestaurant – ein passender Abschluss dieser aussichtsreichen Runde durch die winterliche Jurawelt.
Warme Küche unter der Woche 11–14 Uhr, So. u. Feiertage durchgängig
1227 Tage. So lange verharrten die Elsässerin und Französischlehrerin Cécile Kohler und ihr Partner Jacques Paris als Geiseln in einem iranischen Gefängnis. Letzten November wurden sie endlich entlassen und in die französische Botschaft in Teheran überführt. Wie kam es zu der Festnahme? Am Ende einer touristischen Reise werden sie im Mai 2022 wegen Spionage festgenommen. Bis zum 23. November 2022 hüllt sich die iranische Regierung in eisernes Schweigen. Weder ihr Schicksal noch ihr Aufenthaltsort werden bekanntgegeben. Wie später herauskommt, werden sie in dieser Zeit in vollständiger Isolationshaft gehalten. Danach sind die Kontakte zu ihren Familien selten und unterliegen strenger Aufsicht. Ein unabhängiger Rechtsanwalt wird ihnen verwehrt. Noch im Sommer 2025 werden sie zu schweren Haftstrafen verurteilt, zeitweilig droht ihnen sogar die Todesstrafe. Nun sind sie endlich frei.
80 Jahre. So lange mussten die MalgréNous warten, bis sie eine staatliche Würdigung in Form eines Gedenksteins in Paris erhielten. MalgréNous bezeichnet die rund 140.000 Elsässer und Lothringer, die gegen ihren Willen während des Zweiten Weltkrieges in die deutsche Wehrmacht oder WaffenSS eingezogenen worden sind, Männer wie Frauen. Viele von ihnen kamen in den Osten und kehrten nicht zurück, andere verharrten jahrelang in russischer Haft. Nach ihrer Rückkehr wurden manche in ihrer Heimat als Verräter betrachtet. Ein unglaublich hartes Schicksal. Nun fand im November eine längst überfällige und angemessene Würdigung im Hôtel des Invalides im Beisein des französischen Präsidenten Emmanuel Macron und vier ehemaligen Zwangsrekrutierten statt.
Gute Vorsätze für das neue Jahr nehme ich mir keine vor, stattdessen äußere ich den Wunsch, dass ich in genau zwölf Monaten das Jahr wieder mit Nachrichten fürs Herz starten kann. Bonne année.
Spirituelle Kulturort
KRAFTZENTREN
Klostergründungen im Mittelalter trugen wesentlich zur Entwicklung der REGIO bei. Hier kamen geistliche, kulturelle und architektonische Impulse aus ganz Europa zusammen – von den romanischen Bildwelten bis zu cluniazensischen Reformen. Vier Klöster stellen wir vor: bewegte Geschichte, die bis in die Gegenwart nachwirkt.
Die Abteikirche Ottmarsheim (l.) mit ihrem achteckigen Zentralbau aus dem 11. Jahrhundert. Im Inneren erzählen Fresken (o.) vom Leben des Klostergründers Rudolf von Altenburg.
Abtei von Ottmarsheim
Romanik im Achteck
Vor fast tausend Jahren wurde in Ottmarsheim der Grundstein für ein prächtiges Benediktinerinnenkloster gelegt. Dessen markante Abteikirche prägt das Dorfbild bis in die Gegenwart und gehört, heute als Pfarrkirche genutzt, zu den bedeutendsten Baudenkmälern der Romanik im Elsass. Seit 1841 steht sie unter Denkmalschutz und beeindruckt Besucher auf der Romanischen Straße mit ihrer einzigartigen Architektur.
Der auffällige Kirchenbau befindet sich im Zentrum des Ortes unweit der deutsch-französischen Grenze, am Rande eines großzügigen Dorfplatzes. Gemeinsam mit dem ehemaligen Pfarrhaus, der Touristeninformation und dem Rathaus bildet es ein schmuckes Ensemble aus Fachwerk, Sandstein und moderner Glasfassade. Beim Blick auf die Kirche springt sofort die ungewöhnliche Architektur ins Auge: Ihr achteckiger Grundriss wurde nach dem Vorbild der Aachener Pfalzkapelle Karls des Großen (heute Teil des Aachener Doms) entworfen, das Ottmarsheimer Oktogon wurde allerdings in kleinerem Maßstab und vereinfacht ausgeführt. Eine mögliche Erklärung für die Nachahmung ist, dass die Klosterkirche – wie auch die Pfalzkapelle – als Grabstätte ihrer Stifter dienen sollte.
Die fast tausendjährige Geschichte des Klosters ist äußerst bewegt. Seit seiner Stiftung durch den Habsburger Grafen Rudolf von Altenburg und seiner Frau Kunigunde um das Jahr 1030 wurde es mehrfach im Zuge von kriegerischen Auseinandersetzungen geplündert, niedergebrannt und in Teilen zerstört. Nach der Reformation wurde das Benediktinerinnenkloster im 16. Jahrhundert in ein adeliges Damenstift umgewandelt. Rund 200 Jahre später wurde das Stift bei der Säkularisation infolge der Französischen Revolution aufgelöst, und die Klostergebäude wurden bis auf die Abteikirche und das 1711 erbaute Gästehaus abgerissen. Die Kirche ging in den Besitz der politischen Gemeinde über und wird seither als Pfarrkirche genutzt. Das Gästehaus diente ab dem 19. Jahrhundert wieder als Benediktinerinnenkloster. Ab 1991 ging das Kloster sukzessive an die Glaubensgemeinschaft Serviteurs de Jésus et de Marie über, 2004 gaben es die Benediktinerinnen ganz auf.
Faszinierende Lichtspiele
Während das weitläufige Klosterareal hinter Mauern und Zäunen einen verwaisten Lost-PlaceCharme verbreitet, stehen die Türen der ehemaligen Abteikirche St. Peter und Paul tagsüber allen Besuchern offen. Durch die dunkle Vorhalle unter dem Kirchturm führt eine weitere Pforte in das von Arkaden gesäumte Innere des Oktogons. Links und rechts neben dem Altarraum befinden sich zwei Kapellenanbauten mit Bleiglasfenstern, im Umgang erzählen fragmentarische Fresken bildhaft Szenen aus dem Leben des Klostergründers. Im Obergeschoss setzen sich Säulen und Bögen fort, raffiniert inszeniert im Wechselspiel von künstlicher Beleuchtung und natürlichem Lichteinfall. Die Besichtigung der Empore mit sehenswerten Fresken ist nur im Rahmen einer Führung möglich, die auch in deutscher Sprache gebucht werden kann. Nicole Kemper
INFO
Führungen durch die Abteikirche (Anmeldung erforderlich):
bis zu 20 Personen: 85 Euro, bis 50 Personen: 100 Euro
E-Mail: patrimoine@ottmarsheim.fr
Tel.: ++33(0)389260642
www.ottmarsheim.fr www.route-romane.com/de/
Kloster St. Ulrich
Geschichte und gelebte Gegenwart
Eine Tafel im Dorfzentrum der 300-Seelen-Gemeinde St. Ulrich weist darauf hin, dass dieser Ort einer Kulturroute am „Netz der cluniazensischen Stätten“ angehört. Cluny im Burgund war im Mittelalter Vorbild für ein strenges Mönchsleben: Unabhängigkeit von weltlicher Macht, strikte Befolgung der Benediktinerregel, regelmäßige Gebete, Disziplin und Gehorsam.
Ein leidenschaftlicher Verfechter dieser Ideen war Ulrich von Regensburg (1029–1093). Er schrieb die neuen Regeln auf und trug zu ihrer Verbreitung in Südwestdeutschland bei. In Zell im Möhlintal, dem heute nach ihm benannten St. Ulrich, gründete er ein Kloster, das sieben Mönche versorgen konnte. Bis zu seiner Erblindung im Jahr 1090 leitete Ulrich als Prior die kleine Gemeinschaft.
Um das Leben des bedeutenden Reformers ranken sich zahlreiche Legenden. Einer Überlieferung nach soll er bis in seine Träume von Versuchungen des Teufels geplagt worden sein. So habe der Teufel Ulrichs Seele als Gegenleistung für ein Behältnis aus Sandstein gefordert, das dem Prior im Traum erschienen war. Ulrich handelte ihm ab, dass er seine Seele nur dann bekäme, wenn der Teufel ihm das gute Stück schneller liefere, als er es schaffte, eine Heilige Messe
Das Kloster St. Ulrich in Bollschweil mit der von Peter Thumb errichteten Barockkirche St. Peter und Paul. Hier befindet sich das Grab (u.) des Klostergründers Ulrich von Regensburg.
zu Ende zu lesen. Ulrich gewann den Deal. Bis heute liegt die sechs Tonnen schwere romanische Schale mit ihren rundlaufenden Reliefarbeiten christlicher Figuren und Symbole unversehrt auf der Wiese vor der Kirche. Niemand weiß, wie sie dorthin kam.
Hofnung weitergeben
Niemand weiß auch, wie es geschehen konnte, dass die Reliquien des Ulrich, der heiliggesprochen wurde, aus seinem Grab im Altarraum der Kirche verschwunden sind. Mag sein, dass sie, genauso wie andere kirchliche Utensilien, verkauft wurden, als Brände und Hungersnöte den Mönchen zusetzten. So wollte man das Kloster, das letztendlich in die Zuständigkeit des Klosters von St. Peter überging und schließlich 1806 von Napoleon säkularisiert wurde, in armen Zeiten über Wasser halten.
Apropos Wasser: Der ehemalige Sandstein-Untergrund der romanischen Brunnenschale im Klosterhof befindet sich nun an anderer Stelle. Auf ihm ruht heute ein überlaufendes Brunnengefäß. Es symbolisiert die Philosophie des Bildungshauses, das sich seit 1946 auf dem Gelände befindet und mit seinen Angeboten Menschen ermutigen will, ihre Lebensperspektiven weiterzuentwickeln. Der Leiter des Hauses, Bernhard Nägele, weist auf die Verbindung zu christlichen Grundgedanken hin. „Nur, wer seine innere Schale gefüllt hat und hoffnungsvoll in die Zukunft blickt, kann Hoffnung weitergeben.“ Auch ein 3,8 Kilometer langer Rundweg um die Anlage will dazu anregen, über den eigenen Lebensweg nachzudenken. Kornelia Stinn
Vier der schönsten Schwarzwälder Klöster des Mittelalters – Maulbronn, Hirsau, Reuthin und Alpirsbach – sind durch die rund 100 Kilometer lange Klosterroute Nordschwarzwald verbunden. Wer von Norden kommt, erreicht auf der ersten Etappe der Klosterroute die Klosteranlage Maulbronn. Sie gilt als das am besten erhaltene mittelalterliche Zisterzienserkloster nördlich der Alpen und steht deshalb seit 1993 auf der Liste des UNESCO-Welterbes.
Was die Zisterziensermönche in der Abgeschiedenheit des nördlichen Schwarzwaldes in Maulbronn schufen, ist einmalig – und für die Ewigkeit bestimmt. Der Klosterhof mit seinen historischen Mauern ist ein bedeutendes Zeugnis mittelalterlichen Baukunst. Die Anlage umfasst neben der frühgotischen Klosterkirche mit Vorhalle auch den gotischen Kreuzgang, das Brunnenhaus mit dem Dreischalenbrunnen und eine Vielzahl weiterer Gebäude. Um die Klostergeschichte in der richtigen Reihenfolge zu erleben, empfiehlt sich zunächst der Besuch des Klostermuseums im Frühmesserhaus und anschließend ein Rundgang durch die Küferei. Im Klostermuseum können Besucher in das klösterliche Leben der Zisterzienser seit der Gründung um 1147 eintauchen und erfahren mehr über ihre Wirtschaftsstrukturen und die Musiktradition. Im Erdgeschoss der Küferei ist das Infozentrum mit Klosterkasse und Shop untergebracht. Beim großen
Klostermodell starten die Klosterführungen. In den Museumsräumen im Obergeschoss geht es um die nachklösterliche Zeit in Maulbronn, die Reformation des Klosters, die Klosterschule und die Bedeutung Maulbronns als Kunstdenkmal.
Bücherfreunden sei zudem die Dauerausstellung „Besuchen. Bilden. Schreiben. Das Kloster Maulbronn und die Literatur“ empfohlen. In drei Abteilungen zeigt die Ausstellung, dass Maulbronn immer auch ein Ort der Literatur war. Die Ausstellung überblickt mehr als acht Jahrhunderte und gibt rund 50 Schriftstellerinnen und Schriftstellern, darunter die Klosterschüler Friedrich Hölderlin und Hermann Hesse, eine Stimme.
Besondere Schätze des Mittelalters
Wer Maulbronn besucht, sollte sich einen ganzen Tag Zeit nehmen, um die gesamte Klosteranlage zu erkunden. Denn diese beherbergt viele besondere Schätze wie etwa das Chorgestühl und die Reliefs am Hochaltar der Klosterkirche. Im Chor der Kirche zieht vor allem die Maulbronner Madonna alle Blicke auf sich. Die zwischen 1307 und 1317 vermutlich in Köln entstandene Figur mit Kind ist 170 Zentimeter groß und aus einem Walnussstamm geschnitzt. Wie sie nach Maulbronn gelangte, ist ein Rätsel.
Die Anlage in Maulbronn wird das ganze Jahr mit Leben gefüllt. Berühmt ist der Weihnachtsmarkt im Klosterhof am 2. Advent. Ein kulturelles Highlight sind die Klosterkonzerte. Führungen zu verschie-
denen Themen erschließen die Jahrhunderte der Maulbronner Geschichte. Bei einem geführten Rundgang durch die Klosteranlage erleben die Besucher eine Fülle von Stilrichtungen – von der Romanik bis zur Spätgotik – und erhalten Einblicke in das „Wirtschaftsunternehmen“ Kloster. Zudem können sie sehen, wo einst Kepler, Hölderlin und Hesse die Schulbank drückten.
Marianne Ambs
(Rekonstruierte) Brunnenschale im gotischen Brunnenhaus (g.o.) des Klosters Maulbronn.
Bei Kerzenschein und Glühwein Versch. Termine ab 2. Januar 2026
Klosterkonzerte Maulbronn www.klosterkonzerte.de
Kloster BeinwiL
Geschichte in Bewegung
Auf einer kleinen Anhöhe im Schweizer Jura, rund 30 Kilometer von Basel entfernt, liegt das Kloster Beinwil: ein kleiner, aber geschichtsträchtiger Ort. Seit dem Mittelalter begleitet es Reisende und Pilger, hat Zerstörungen, Neuanfänge und Reformen erlebt und steht heute erneut an einem Wendepunkt.
Das ursprüngliche Benediktinerkloster Beinwil entstand im 11. Jahrhundert – zugleich als Hospiz für Pilger. Auf einer markanten Anhöhe am Passwang im Schweizer Jura gelegen, war es bereits im Mittelalter eine bedeutende Etappe auf dem Pilgerweg von Basel über Solothurn nach Bern. Noch heute können Jakobswegpilger hier einkehren, übernachten und einen Stempel für ihren Pilgerpass erhalten. Denn seit 2019 beherbergt der Ort ein byzantinisch-orthodoxes Kloster. Die Gemeinschaft bietet schlichte Einzelund Doppelzimmer – auch für
Über dem Lüsseltal schmiegt sich das Kloster Beinwil in die Juralandschaft. Die Taufkapelle (u.) und die barocke Klosterkirche (u. l.) nutzt heute eine byzantinisch-orthodoxe Gemeinschaft, die entsprechende Souvenirs (r.) vertreibt.
Nicht-Pilger – mit warmem und kaltem Wasser sowie Etagenduschen an. Gäste dürfen am klösterlichen Alltag teilnehmen und erhalten so einen unmittelbaren, vertieften Einblick in das geistliche Leben.
Die Geschichte des einsam gelegenen Klosters war von Anfang an bewegt. Nach dem 13. Jahrhundert geriet es in die politischen Spannungen zwischen Basel und Solothurn und wurde verwüstet. Erst 1633 kehrte in den neu errichteten Gebäuden wieder klösterliches Leben ein – allerdings nur für kurze Zeit. Bereits 1648 verlegte der damalige Abt den Konvent vom abgeschiedenen Beinwil in den aufstrebenden Wallfahrtsort Mariastein. Das heutige Kloster Beinwil entstand ab 1668 in mehreren Bauetappen; 1670 wurden Kirche und Konvent eingeweiht. Der Kirchturm jedoch ließ fast ein Jahrhundert auf sich warten: Erst 94 Jahre später wurde er vollendet. Im 19. Jahrhundert wurde das Kloster
aufgehoben und gelangte in den Besitz der katholischen Kirchgemeinde des Dorfes.
Leben in Stille, Meditation und Gebet
1978 traf das Kloster ein verheerender Großbrand. Zehn Jahre lang war zuvor renoviert worden – Turm, Fassade und die neue Turmuhr standen kurz vor der Vollendung –, als plötzlich das Dach des Klostertrakts und ein Großteil des Obergeschosses in Flammen aufgingen. In der Kirche wurden fünf kunstvoll geschnitzte Altäre, die Kanzel, mehrere Statuen und die bemalte Holzdecke zerstört. Der Wiederaufbau gelang dank der 1980 gegründeten Stiftung Beinwil, die das Kloster seither einer Gemeinschaft zur Verfügung stellte, „die auf der Grundlage des Evangeliums in Stille,
Meditation und Gebet lebt und für die Verständigung aller christlichen Konfessionen wirkt“. Heute trägt der Ort den Namen „Heiliges Orthodoxes Kloster Johannes Kapodistrias“.
Spannungsvolle Zukunft
Doch die wechselvolle Geschichte setzt sich fort: Im März 2025 distanzierte sich der russisch-orthodoxe Priesterkonvent im Kanton Zürich öffentlich vom Kloster. Im November desselben Jahres erklärte die Stiftung Beinwil ihre Auflösung – ihr waren die finanziellen Mittel ausgegangen. Gegenwärtig wird geprüft, wem die Stiftung die Gebäude übertragen wird. Eines jedoch ist sicher: Die Geschichte des Klosters Beinwil bleibt bewegt. Beat Eglin
INFO
Anfahrt ab Basel Badischer Bahnhof Über A2/A3 und A18 bis Zwingen. Dann südwärts über Breitenbach, Büsserach und Erschwil bis Beinwil SO.
Achtung: In der Schweiz gibt es mehrere Ortschaften mit dem Namen Beinwil. Wählen Sie im Navi „Kloster Beinwil“ oder „Beinwil SO“ (Kanton Solothurn).
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Der Maroni-Mann AxelSch w
IMMER DER NASE NACH
Für Generationen von Freiburgern ist der charmante kleine Maroni-Stand auf dem Freiburger Münstermarkt eine liebgewonnene Anlaufstelle. Die Leidenschaft seines Betreibers Axel Schwendemann alias Toni Maroni ist dafür ein entscheidender Grund.
Text: Jannis Jäger
Seit bald 25 Jahren steht sein Hutzelwägelchen von Mitte September bis Ende März fast täglich auf dem Freiburger Münstermarkt. Axel Schwendemann, besser bekannt als „Toni Maroni“, ist dort mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Schon auf der KaJo verrät der Duft von gerösteten Kastanien
seine Anwesenheit. In einer großen Pfanne schwenkt er die Maronen, manchmal wirft er noch ein paar Schalen in die Glut. „Dann hat man noch mehr diesen Duft“, sagt er und schmunzelt. Es sei der Duft, der ihn „sichtbar“ macht, erzählt er. Es sei schon vorgekommen, dass er zwischen großen Marktständen versteckt gestanden habe. „Die Leute kamen trotzdem und sagten: ‚Wir haben Sie zuerst nicht finden können. Aber wir haben die Maroni gerochen.‘“
Er selbst ist der größte Fan des Produkts, das er
verkauft: „Ich liebe Maroni. Ich esse jeden Tag welche“, sagt er. Die feinen Kastanien sind nicht nur lecker, sondern auch Nerven- und Gehirnnahrung, voller Proteine, Vitamin B und Aminosäuren. „Wenn ich irgendwann Maroni nicht mehr mögen sollte, dann hör ich auf“, erklärt er mit Nachdruck.
Nostalgie für alle
Die Preise sind auch beim Maroni-Mann in den letzten Jahren gestiegen. „Jetzt kosten sie vier
Verkauft Maroni mit ansteckender Begeisterung: Axel Schwendemann an seinem Hutzelwägelchen auf dem Münstermarkt.
Euro. Und mir ist bewusst, dass das für manche viel Geld ist“, sagt Schwendemann. Trotz des gestiegenen Preises pilgern die Leute weiter zu ihm. Freiburger Urgesteine oder Touristengruppen – sie alle suchen hier etwas, das selten geworden ist: ein kleines Ritual, das nach Kindheit schmeckt: Wer die heiße Tüte in den Händen hält, die erste heißte Kastanie vorsichtig von ihrer Schale befreit, taucht oft ein in Erinnerungen an vergangene Wintertage, als man mit Eltern oder Großeltern über den Markt schlenderte und vor dem dampfenden und qualmenden Wagen stand. Diese Erinnerungen wärmen oft mehr als die Maroni selbst.
Seit Herbst 2001 steht Schwendemann nun schon auf dem Münsterplatz. Bekannt ist Toni Maroni neben seiner duftenden Ware auch für seinen besonderen Charme. „Ich spreche nach Möglichkeit die Leute in ihrer Landessprache an, wenn ich es erfasse“,
erzählt Schwendemann. Kurdisch, Arabisch, Spanisch, Italienisch, Chinesisch, Japanisch und das immer im Wechsel. „Das nennt sich Maroni-Dictionary“, erzählt er mit verschmitztem Lächeln. „Ich habe so 25 Sprachen drauf und kann dann so eine Art Smalltalk machen.“ In China ist er zum Internet-Promi geworden, denn dort ging ein Video viral, das Schwendemann im Gespräch mit chinesischen Touristen zeigt –in ihrer Muttersprache.
Sein Wägelchen hat sich in all den Jahren nur wenig verändert, allerdings ein wenig Patina angesetzt. Etwas umgebaut hat er es, hier und da aufgehübscht und verbessert, aber es ist immer noch auf liebgewonnene Art hutzelig. „Der Wagen ist halt sehr alt, 60 Jahre, und das mögen die Leute. Die Waage ist 120 Jahre alt. Das gehört mit zum Charme“, sagt Schwendemann.
Kleine Abenteuer im Vorübergehen
Doch romantisch ist sein Job nur von außen betrachtet. Die Kälte, die vom Pflaster des Münsterplatzes aufsteigt, macht ihm beim langen Stehen schon mal zu schaffen. Das Maroni-Feuer brennt bei Wind und Wetter, ob Regen oder Eiseskälte. „Blitzeis hatten wir vor zwei Jahren mal“, erinnert sich Schwendemann. „Wir waren da, aber es war wie Schlittschuhlaufen.“ Trotzdem hält er durch. Weil es sich lohnt. Weil das Rösten am offenen Feuer für ihn etwas Ursprüngliches hat: „Da hat man eine Frucht, die wird gebraten, direkt auf dem heißen Feuer. Es brutzelt, es dampft, es riecht.“ Für die Kinder hebt er gern auch mal die Pfanne an, damit sie ins Feuer schauen können. Ein kleines Abenteuer im Vorübergehen. „Das Schönste an dem Job“ sagt er, „ist, dass man wahnsinnig vielen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubert.“
Alemannisches vonStef
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ISCH HALT ALLES VIEL KOMPLIZIERTER
Der Mundart-Autor aus Schallstadt über Politik und Katzen
Am Stammtisch isches widder ämol um Politik gange. Kei Wunder in denne Zitte. Rente, Wehrpflicht, Uffrüschtung, Wirtschaft, Wohnungsnot, Bürokratieabbau, Krieg, Flüchtling, Klima, Umwelt …
„Die do obe halte uns doch alli für bleed, sin aber alli selber bleed“, hesch do könne höre am ä Stammtisch. Wer aber sin „die“? Für die eine sin „die“ selli un für selli sin „die“ andri. Wenn aber alli bleed sin, sin alli bleed, denn alli sin alli. Aber mit soneme Denke, dass jeder jeder un jedi für bleed haltet und jedi jedi und jeder für bleed, bloß nit sich selber, kannsch nix verändere zum Bessere hin, un Politik schu gar keini mache. Erschtens stimmt nit, dass alli bleed sin und zweitens isch alles viel komplizierter.
Letscht hab i im Dorf ä Kätzli gsähne, mittle uff em Weg hucke un sich in aller Ruh anmutig d Pfote schlecke. So friedlig isch des gsin un s Kätzli so schön: „Ach wäre mir doch alli keini Mensche, sondern Kätzli“, hab i denkt. Aber dann gäbs viellicht nit gnug Miis zum Fange für alli Katze, isch mir iigfalle. ’S isch halt alles viel komplizierter als d Politik an manchem Stammtisch.
Wer alle Ausstellungen unseres Museumsführers besuchen will, der sollte gleich damit anfangen. Es lohnt sich, denn die Ausstellungsmacher in der REGIO waren kreativ: Entdecken Sie lange verschollene Schätze, preisgekrönte Fotografien und Kunst, die tanzt.
Es ist das größte Museum der Welt: Mehr als 350 Museen, Schlösser und Gärten stehen allen offen, die sich den Museums besorgen. Egal ob in Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart, Straßburg oder Basel, überall locken Einblicke in die Antike, ins Mittelalter oder in die Neuzeit, faszinierende Technik und Freilichtmuseen. Auch Familien kommen nicht zu kurz: bis zu 5 Kinder unter 18 Jahren dürfen gratis mit ins Museum. Der MuseumsPass eignet sich auch als Geschenk: für ein ganzes Jahr Kultur ohne Grenzen.
Felicitas Mathé ist in einer Arzt und Musikerfamilie in WaldshutTiengen aufgewachsen. Nach ihrer Karriere als Konzertgeigerin hat sie sich der Malerei verschrieben und beide Seiten ihres Könnens zusammengeführt. Eine Auswahl ihrer Arbeiten stellt sie im HansThomaKunstmuseum aus.
Felicitas Mathé lässt sich von musizierenden und tanzenden Menschen inspirieren. Und von den Händen als Spiegel der Seele. Neben der Musik verarbeitet sie Naturerlebnisse, transformiert in moderne Bildsprache.
FELICITAS MATHÉ: WURZELN IM SÜDEN – ZUHAUSE IM NORDEN
Bis 18. Januar 2026 Innerlehen, Rathausstraße 18 79827 Bernau im Schwarzwald
Diese Werke entziehen sich der klassischen Einteilung in Bildende Kunst, Musik oder Architektur und beanspruchen stattdessen eine neue ästhetische Zone: eine Zone, in der das Plastische klingt und das Klangliche Form annimmt. Gibt es künstlerische Formen, die zwischen Klang und Raum navigieren? Lässt sich das Klangliche als Raum, das Räumliche als Klang erfahren? Fragen, denen die von Dr. Alejandro Perdomo Daniels kuratierte Ausstellung nachspürt.
DER KLANG DER PLASTIK
ALS GESELLSCHAFT
Bis 18. Januar 2026
SCHWARZWÄLDER
Friedrich-Ebert-Straße 35 78054 Villingen-Schwenningen Di.–So. 13–18 Uhr & Do. 13–20 Uhr Geschlossen am 24. & 31.12.2025 und am 1.1.2026 galerie.villingen-schwenningen.de
Die schwarze Linie prägt die künstlerische Handschrift von Gabriela Morschett. Ihre Drahtobjekte sind aus verschieden dicken, schwarzgeglühten Eisendrähten gefertigt. „Verknüpfungen“ ist der Titel der großen Wandarbeit, die im Treppenhaus den Auftakt zur Ausstellung setzt. Auch die Grafiken der Künstlerin, Preisträgerin des Markgräfler Kunstpreises, brauchen Platz, den ihr das Museum bietet. So kann sie an der Wand des Tanzsaals ihren zehn Meter langen ZeichnungsFries „Mit dem Wind reisen“ aus 2013 zeigen. Erst einmal war er bisher zu sehen.
SKIMUSEUM, HINTERZARTEN
Imaginäre Landschaften
Leo Sztatecsny ist Landschaftsarchitekt – und Künstler. Wer seine Bilder und Objekte betrachtet, entdeckt eine Symbiose beider Metiers: gemalte Satellitenbilder als imaginäre Landschaftsentwürfe, die der Beziehung zwischen Mensch und Natur nachspüren; zudem Bildmotive aus dem Hochgebirge, dessen Atmosphäre der Bergsteiger und Skifahrer einfangen will.
Bei der Eröffnung hat die Sonderausstellung für Aufsehen gesorgt. Denn sie nähert sich Themen an, die oft im Verborgenen bleiben: Prostitution und Sexkauf. Die in der Prostitution tätigen Frauen sind täglich damit konfrontiert, ihre wahre Identität zu verbergen. Der Fotograf Hyp Yerlikaya hat Frauen zusammen mit der Beratungsstelle Amalie aus Mannheim mit der Kamera begleitet, um ihre Lebensrealitäten sichtbar zu machen.
GABRIELA MORSCHETT. DENKEN
Bis 1. Februar 2026
Blankenhorn-Palais, Wilhelmstraße 7 79379 Müllheim i. M. Mi.–Sa. 14–18 Uhr, So. 11–18 Uhr
Künstlergespräch: So. 18. Januar 2026, 16 Uhr, mit Gabriela Morschett, Andreas Weiß und Dr. Heike Piehler, o. Anmeldung markgraefler-museum.de
Es ist das eindrücklichste Tor in der Festungsarchitektur des französischen Baumeisters Vauban: das reich gestaltete Breisacher Rheintor. Hier können Besucherinnen und Besucher seiner Baukunst nachspüren und Exponate aus der über 4000jährigen Siedlungs und Stadtgeschichte der Europastadt Breisach entdecken. Denn im Rheintor ist das städtische Museum untergebracht. Herausragend sind die Modelle der ehemaligen Festungsstadt des 17. und 18. Jahrhunderts. Zudem gibt es thematisch wechselnde Ausstellungen.
DAUERAUSSTELLUNG ZUR GESCHICHTE
DER STADT BREISACH
Rheintorplatz 1, 79206 Breisach
Di.–Fr. 14 –17 Uhr, Sa., So. & Feiertage 11.30–17 Uhr. Führungen für Gruppen und Schulklassen durch die Dauerausstellung und zu besonderen Themen auf Anfrage breisach.de
„Auf meiner ständigen Suche nach Schönheit fiel mir immer wieder eines ins Auge: die Farben“, sagt Jaime OcampoRangel. Die Farben fallen auch den Besuchern des BadenBadener Museums LA8 ins Auge, das dem weitgereisten kolumbianischen Fotografen derzeit eine sehr sehenswerte Ausstellung widmet. Unter dem Titel „Memory of Colors“ zeigt der 65Jährige eindrückliche Porträts von Menschen aus indigenen Gemeinschaften, die durch Eroberung, Kolonialisierung oder Staatsgründungen zu Fremden im eigenen Land wurden. Dazu gehören auch die Dong, eine der 56 offiziell anerkannten ethnischen Minderheiten Chinas. OcampoRangel hat einen zu dieser Ethnie gehörenden kleinen Jungen porträtiert (siehe S. 22) –und dokumentiert mit diesem und seinen anderen Fotos eine weltweite kulturelle Vielfalt, die es dringend zu bewahren gilt.
Auf die Spur spektakulärer Schatzfunde in der REGIO begibt sich das Historische Museum Basel. Präsentiert werden große Mengen von Gold, Silber und anderen wertvollen Materialien, die in den letzten 150 Jahren in der Nordschweiz, dem Elsass und Südbaden zutage gefördert wurden. Ein römischer Silberschatz ist darunter, außerdem Goldschmuck, mit dem einst keltische Götterstatuen ausgestattet wurden. Aber auch Kirchenglocken und ein Batzen Falschgeld, dessen Ursprung bis heute rätselhaft ist. Der älteste Schatz wurde vor über 3500 Jahren im Boden versenkt, der jüngste vor 35 Jahren. Als Zeugen vergangener Zeiten erzählen die Funde von Reichtum und Diebesmühen, von Kriegen und Fluchten – und von persönlichen Schicksalen, die eng mit der Geschichte des Dreiländerecks verwoben sind.
Die aktuelle Ausstellung im Museum der Kulturen Basel zeigt, wie sich Gesellschaften den Weg vom Diesseits ins Jenseits vorstellen und was dafür gebraucht wird. Jede Gesellschaft, Religion und jeder Mensch hat eigene Vorstellungen, wie man sich auf das Ende des Lebens vorbereitet, wie ein Verstorbener auf den richtigen, diesen Vorstellungen entsprechenden Weg gelangt. Diese Vielfalt spiegelt sich in den rund 250 Exponaten aus aller Welt.
Eine Ausstellung, die Schule machen sollte – gerade in den anhaltenden Zeiten des schnellen Konsums und des noch schnelleren Wegwerfens: Wer „Fix it!“ besucht, taucht ein in die Kulturgeschichte des Reparierens und bekommt Raum und Zeit, um selbst auszuprobieren, wie es sich anfühlt, nicht mehr funktionierenden oder beschädigten Alltagsgegenständen ein zweites Leben zu schenken. Etwa einer Socke, die man stopft. Oder einem Kleidungsstück, das mit Anleitung und Geschick zu einem ganz besonderen Unikat wird. Professionelle Reparateure wie Schneiderin, Steinmetz oder Holzverarbeiter stehen mit Rat und Tat zur Seite beim Erkunden von Werkzeugen, Materialien und Sanierungstechniken, mit denen etwa eine Lampe wieder zum Leuchten oder ein Stuhl wieder zum Stehen gebracht werden kann.
Das Naturhistorische Museum in Basel ist immer einen Besuch wert. Die verschiedenen und umfassenden Dauerausstellungen machen unter dem Begriff „Archive des Lebens“ in großer Themenvielfalt die evolutionäre Entwicklung der Erde, ihrer Geologie und ihrer Bewohner erlebbar – für Jung und Alt. In Sonderausstellungen werden zudem spannende aktuelle Naturthemen ins Visier genommen. Buchstäblich gilt das für die aktuelle Sonderschau: Bis 28. Juni 2026 präsentiert das Museum exklusiv in der Schweiz die 100 besten Fotografien des weltberühmten jährlichen Wettbewerbs „Wildlife Photographer of the Year“. Leana Kusters „Pink Flamingo“ (o. r.) gehört zwar nicht zu den Gewinnern, ist aber dennoch in der Ausstellung zu sehen. Die Jury lobte das Bild der 17Jährigen Schülerin als besonders gelungen – die Schweizerin zählt damit zu den besten Jungfotograf·innen weltweit. Den Flamingo beobachtete und fotografierte sie während eines Familienurlaubs in Südfrankreich.
Die Fondation François Schneider in Wattwiller richtet jedes Jahr einen Wettbewerb zur Förderung junger Kunstschaffender aus: „Talents Contemporains“. Dabei werden die künstlerisch anspruchsvollen Arbeiten, die das vorgegebene Thema am überzeugendsten umsetzen, ausgewählt und für je 15.000 Euro Preisgeld in die Sammlung aufgenommen. Bei der schon zum 13. Mal realisierten Auswahl kamen sieben Künstler·innen zum Zuge; ihre ganz unterschiedlichen und erstaunlich vielseitigen Werke zum Thema „Metamorphose“ sind bis zum 29. März in den lichten, von viel Wasser umgebenen Räumen der Stiftung ausgestellt. Sie setzen sich mit Transformation, mit Geschichten des Übergangs von einem Zustand in einen neuen, auseinander. Dabei kommt immer auch dem Wasser eine wichtige Rolle zu.
MÉTAMORPHOSE
Bis 19. März 2026, 27 Rue de la Première Armée, F-68700 Wattwiller, Mi.–So. & Feiertage 13–17 Uhr fondationfrancoisschneider.org
Wer im winterlichen Garten unterwegs ist, rechnet selten mit Duft – doch gerade jetzt zeigen einige Gehölze ihre überraschend aromatische Seite: Verschiedene Winterblüher öfnen zarte, oft intensiv duftende Blüten und erfüllen die kalte Luft mit überraschenden Noten.
Text & Fotos: Frank von Berger
Der Lorbeerschneeball (l.) ist bei uns im Weinbauklima zuverlässig winterhart. Seine Blüten duften nach Vanille, ebenso wie die der Winterblüte (Chimonanthus praecox).
Im winterlichen Garten fallen immergrüne Gehölze auf, vielleicht auch noch solche mit hübscher Rindenfarbe wie etwa Tatarischer Hartriegel (Cornus alba), dessen Zweige jetzt korallenrot leuchten. Ganz gewiss denkt aber niemand an duftende Blüten. Die sind bei Pflanzen in unseren Breiten eher ungewöhnlich und deshalb umso überraschender. Vielleicht wird Duft deshalb an kalten Wintertagen intensiver empfunden und wertgeschätzt. Tatsächlich gibt es in unseren Gärten Ziergehölze, die sich in der kalten Jahreszeit mit zarten, oft intensiv duftenden Blüten schmücken. Der Reigen beginnt, je nach Wetterlage, oft schon im Dezember. Bei milden Temperaturen öffnet die Higan-Kirsche (Prunus x subhir-
tella ‚Autumnalis‘) ihre kleinen rosaweißen Blüten, die einen zarten Marzipanduft verströmen. Der ausladend und bis acht Meter hoch wachsende Baum legt in Frostperioden zwar eine Blühpause ein, aber die Blütezeit dauert bis weit ins Frühjahr hinein.
Ebenfalls schon ab Dezember und bis zum Frühlingsbeginn blühen einige Schneeball-Arten. Zu den bekanntesten gehört zweifellos der Bodnant-Schneeball (Viburnum x bodnantense) mit den Sorten ‚Dawn‘ (dunkelrosa Blüten), ‚Charles Lamont‘ (leuchtend rosa
Blüten) und ‚Deben‘. Bei Letzterer entwickeln sich aus rosafarbenen Knospen weiße Blüten. Auch der sehr ähnlich aussehende Duftende Schneeball (Viburnum farreri) blüht oft schon ab dem Frühwinter. Die Blüten beider Schneeball-Arten verströmen ein deutlich wahrnehmbares Vanillearoma, das sich schon im Vorübergehen erschnuppern lässt. Etwas schwächer duften die rosaweißen Blüten des Lorbeer-Schneeballs (Viburnum tinus). Dieser Strauch stammt aus mediterranen Gefilden, ist aber im Weinbauklima zuverlässig winterhart. Bei strengen Frösten erfrieren die geöffneten Blüten der winterblühenden Schneeball-Arten zwar, aber schon in der nächsten milden Periode öffnen sich wieder neue.
Schneeball mit Vanillearoma
Im Januar ist das Spektrum an Duftspendern im Garten schon deutlich breiter. Die Winterblüte (Chimonanthus praecox) ist ein mittelgroßer Strauch, der kleine, süß duftende, cremeweiße bis gelbe Blüten mit braunrotem Schlund hat. Ebenfalls süß duften die weißen bis zartrosafarbenen Glöckchenblüten der Schneeforsythie (Abeliophyllum distichum). Der zierliche, maximal eineinhalb Meter hohe Strauch wird jedoch eher selten in unseren Gärten gepflanzt.
Fast alle kennen dagegen die aparten, in Büscheln an kahlen Zweigen sitzenden, riemenförmigen Blüten der verschiedenen Zaunbernuss-Arten und -Sorten. Bei der Wahl von Zaubernüssen heißt es aber aufpassen, denn nicht alle Sorten sind Nasenschmeichler. Bei der Chinesischen Zaubernuss (Hamamelis mollis) sind Sie auf der sicheren Seite. Die Sorten dieser Art haben goldgelbe, stark und angenehm duftende Blüten. Bei der Hybrid-Zaubernuss (Hama-
Zarten Marzipanduft verströmen die Blüten der Higan-Kirsche (l.). Der Papierstrauch (o.) lockt mit seinem süßen Honigduft die allerersten Schmetterlinge, hier einen Admiral.
melis x intermedia) duften beispielsweise die Sorten ‚Amanda‘ mit orangeroten und ‚Pallida‘ mit hellgelben Blüten. Am besten gehen Sie zur Blütezeit in der Baumschule Ihrer Wahl auf Zaubernuss-Suche, um eine Sorte zu finden, die wirklich „dufte“ ist!
Duftschleudern mit und ohne Sonnenhunger
Eine echte Duftschleuder ist im Winter die Schleimbeere (Sarcococca), auch Fleischbeere genannt. Trotz ihres wenig appetitlichen Namens bezaubern die immergrünen, mittelgroßen Sträucher mit cremeweißen Blütenbüscheln, die nach Maiglöckchen duften. Diese pflegeleichten Gehölze haben überdies den Vorzug, auch an schattigeren Standorten nicht zu versagen. Viel Sonne brauchen hingegen die Blüten der Winter-Heckenkirsche (Lonicera x purpusii), damit sie ihr
veilchenartiges Odeur verströmen. Meist findet sich im Handel die in grünlichem Weiß blühende Sorte ‚Winter Beauty‘. Am besten wird das etwas sparrig wachsende Gehölz an ein Spalier gepflanzt, woran es sich bis zu zwei Meter hoch emporranken kann.
Auch der bei uns heimische Gewöhnliche Seidelbast (Daphne mezereum) mag es am liebsten sonnig. Der Kleinstrauch hat purpurrosafarbene Blüten, die quirlförmig an den stramm aufrechten Zweigen stehen und nach Gewürznelken duften. Andere Seidelbast-Arten wie Nepal-Seidelbast (Daphne bholua) und Duftender Seidelbast (Daphne odora) warten ebenfalls mit würzig-fruchtigen Duftnoten auf.
Wenn Ende Januar die Tage bereits wieder etwas heller werden, öffnet der breitbuschig wachsende Papierstrauch (Edgeworthia tomentosa) seine gelb-weißen, in dichten Büscheln angeordneten Blüten. Der in Weinbaugebieten
winterharte Strauch aus China lockt dann mit seinem honigartigen Duft vielleicht schon erste Schmetterlinge wie Admirale oder Zitronenfalter an, die in Verstecken bei uns überwintert haben.
Frühe Blüher profitieren
Aber warum blühen und duften all diese Gehölze mitten im Winter? An milden Tagen locken die Blütendüfte die wenigen bereits aktiven Insekten aus dem Winterschlaf. Honigbienen wagen sich zwar erst bei zweistelligen Temperaturen aus dem Bienenstock. Aber Hummeln, von denen es bei uns rund 40 Arten gibt, werden schon bei acht Grad Celsius aktiv – aber nur die Königinnen, denn Arbeiterinnen und Drohnen überleben die kalte Jahreszeit nicht. Bei der Nektarsuche streifen die Insekten den Pollen an den Blüten ab, transportieren ihn zur nächsten Blüte und sorgen dadurch für eine Befruchtung. Weil es in der kalten Jahreszeit wenig Konkurrenz von anderen Blüten um die ebenso wenigen Bestäuber gibt, profitieren die Winterblüher also von ihrer frühen Blütezeit.
Anders als wahrscheinlich die Insekten nehmen wir die Düfte übrigens je nach Witterung unterschiedlich wahr. Bei milden Temperaturen und Sonnenschein duften die meisten Winterblüher am intensivsten. Bei frisch gefallenem Schnee riechen sie dann plötzlich ganz anders, ebenso in Verbindung mit feuchter Erde.
Damit die aromatischen Wohlgerüche nicht unerschnuppert bleiben, sollten die winterblühenden Duftwunder möglichst nah am Haus stehen. Denn was nützt ein herrlich vor sich hin duftender Strauch im hintersten Gartenteil, wo sich in den kalten Monaten niemand aufhalten mag? In der Nähe der Haustür hingegen können Sie den verführerischen Duft mehrmals täglich schnuppern. Auch der Terrassenrand, wo man an milden Wintertagen schon mal im Freien sitzt, ist ein guter Standort für winterduftende Ziergehölze. Blühende Zweige lassen sich zwar auch als Vasenschmuck ins Haus holen, doch bei langsam wachsenden Gehölzen wie der Zaubernuss oder dem Seidelbast empfiehlt es sich, auf das Schneiden zu verzichten. Erfreuen Sie sich lieber im Freien an den Düften und dem Anblick der zarten Winterblüten!
Pfanzenwissen
LECKER! HEUT GIBT’S BAUM!
Phytopraktikerin Nadja
Pohl über die außerordentlich vielseitige Fichte
Was tun mit dem Weihnachtsbaum nach Weihnachten? Ich empfehle: aufessen! Jedenfalls, wenn es sich um einen Bio-Baum handelt. Die getrockneten und gemahlenen Nadeln von Fichte und Tanne ergeben nämlich ein herrliches Gewürz mit Waldaroma. Dieses kann man in Brot- oder Pfannkuchenteig geben oder damit selbst gebackene Kekse bestäuben.
Der gewöhnliche Seidelbast bezaubert mit seinen purpurrosafarbenen Blüten, die nach Gewürznelken duften.
Ganz besonders kann ich auch schokolierte „Maiwipfel“ empfehlen. Dafür die neuen hellgrünen Triebe, die sich im Frühjahr zeigen, ernten, in flüssige Schokolade tauchen und nach dem Trocknen zu Süßspeisen servieren. Die Sprossen schmecken lecker zitronig und enthalten viel Vitamin C.
Der Schutzbaum der Germanen ist auch ein wirkungsvolles Heilmittel. Das enthaltene ätherische Öl wirkt durchblutungsfördernd und hustenlösend. Einreibungen helfen bei Hexenschuss, Rheuma oder Gliederschmerzen. Bei Erkältung empfiehlt sich ein Bad oder die Inhalation mit Fichtennadelzubereitungen. Vorsicht ist allerdings bei Keuchhusten oder Asthma geboten, da es hier zu Krämpfen kommen kann.
KOLUMNE
Nadja
GENUSS MIT STIL
Hotel SchlossHornb
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Ob kostümiertes Rittermahl mit Kellerführung und buntem Unterhaltungsprogramm im festlichen Spiegelsaal oder Einkehr in den stilvoll renovierten Räumlichkeiten des Restaurants – auf Hotel Schloss Hornberg darf sich jeder Gast fühlen, als würde er eine kleine Zeitreise unternehmen. Die Spuren führen zurück bis ins tiefste Mittelalter, die Küche aber zeigt sich freundlich, modern und weltofen.
Text & Fotos: Reinhold Wagner
Umgeben von einem weitläufigen Park rund um den historischen Bergfried, hoch über dem Gutachtal im Herzen des Schwarzwaldes thront das Hotel Schloss Hornberg. Die Gastgeber (u.): Monika und Carsten Finke mit ihren beiden Kindern.
Hoch oben über der Stadt Hornberg im Gutachtal prangen auf einem markanten Felssporn weithin sichtbar die Überreste der Burg. Von dort aus genießen Wanderer und Ausflügler eine grandiose Aussicht über das Tal, die Stadt und deren Vorzeige-Bauwerke wie das Viadukt der Schwarzwaldbahn und die Bühne der Freilichtspiele. Direkt zu Füßen der Burgruine liegt das Hotel Schloss Hornberg. Es wurde erbaut auf einem Teil der ursprünglich weitläufigen Schlossanlage und im Jahr 1897 im Stil der Belle Époque eröffnet. Seither erlebten die oberirdischen wie unterirdischen Gemäuer und Räumlichkeiten eine wechselvolle Geschichte.
Als Monika Finke, gelernte Restaurantfachfrau und Managerin mehrerer Hotels, im Jahr 2003 gefragt wurde, ob sie nicht das Hotel pachten wolle, musste sie nicht lange überlegen – sie sagte sofort zu. Kurze Zeit später lernte sie ihren heutigen Mann Carsten kennen. Das Paar übernahm 2012 das Hotel als neue Eigentümer. Carsten Finke wurde 2017 Küchenchef und legte drei Jahre später erfolgreich die Prüfung zum Küchenmeister ab.
Seither hat sich das Restaurant der feinen badischen Küche verschrieben,
modern interpretiert und bereichert durch die Einflüsse des international besetzten Teams. So profitiert der Küchenmeister heute von der vielseitigen Genuss- und Geschmackswelt seiner Auszubildenden, die aktuell aus dem Irak und Marokko stammen, ebenso wie von den Ideen seiner thailändischen Mitarbeiter. Deren Küche wird auch schon Mal ein ganzer Thai-Monat gewidmet. Im Gegenzug lernen die Azubis voneinander und vom Chef alle Fertigkeiten und Raffinessen der badisch-internationalen Küche und des professionellen Service. Monika Finke wiederum weist sie in die Welt des Hotelfachs ein. Als Gastgeberin verantwortet sie alle Bereiche außerhalb der Küche – und sorgt dafür, dass sich Gäste und Team gleichermaßen wohlfühlen.
„Eine Perle mit historischem Charme“
Zwei Kinder machen die Familie Finke komplett. Direkt nach Übergang der Anlage in ihren Besitz standen die ersten umfangreichen Sanierungs- und Renovierungsarbeiten an. Carsten Finke
erinnert sich: „Dach und Fassade waren in einem schlechten Zustand. Seitdem wurde jedes Jahr im Rahmen unserer Möglichkeiten weiter renoviert und erneuert, und das Hotel entwickelte sich zu einer Perle mit historischem Charme.“ So wurde im Frühjahr 2023 das Restaurant vollständig modernisiert und zugleich ein geschichtlicher Bogen zu einer ehemaligen Bewohnerin des Schlossbergs geschlagen: Augusta von Thurn und Taxis. Die Adlige lebte in den 1780er Jahren in Hornberg – genaugenommen war sie im Schloss interniert – und gab dem neuen Restaurant „Augusta“ den Namen. Von dort spannt sich der Weg weiter über mehrere kleinere bis mittlere Tagungs- und Veranstaltungsräume bis hin zum herrschaftlichen Spiegelsaal, der großen Gesellschaften vorbehalten ist.
Oberirdisch bieten die vielseitig nutzbaren Räumlichkeiten stilvollen Genuss und beeindruckende Ausblicke. Unterirdisch warten hingegen die geschichtsträchtigen Kellergewölbe mit liebevoll restaurierten Details auf neugierige Gäste. Eine Treppe führt hinab in die historischen Gewölbe und in den zum „Verlies“ ausgebauten Keller, der im Rahmen von Führungen, etwa beim Rittermahl, miteinbezogen wird.
Historie mit Kostümen, Musik und Genuss
Das Rittermahl, das an jedem ersten Samstag im Monat zelebriert wird, beginnt mit der Einkleidung, einer Führung durch
Ob beim Rittermahl im Spiegelsaal (l.) oder im elegant renovierten Restaurant „Augusta“ (o.): kleine Zeitreisen gehören im Schloss Hornberg zum Service dazu.
die historischen Gewölbe und der Vorstellung der Gaukler und Musiker, die den Abend begleiten. Den Höhepunkt bildet ein mehrgängiges Menü im festlichen
Spiegelsaal des Hauses. Im Laufe des Jahres veranstaltet Familie Finke eine ganze Reihe besonderer Events und Arrangements, die teilweise auch Übernachtungen miteinschließen. Ob Tagungen, Hochzeiten oder andere Feierlichkeiten – alles lässt sich individuell nach Wunsch gestalten. Und auch der ganz normale Tagesgast, der den Weg über einen der beschilderten Themen- und Wanderpfade – wie etwa den rund um das berühmte „Hornberger Schießen“ – ins Schloss findet, ist jederzeit herzlich willkommen. Die Küche verwöhnt mit À-la-carte-Gerichten, saisonalen Besonderheiten, speziellen Themenwochen, Gourmet-Menüs sowie einer Vesperkarte. Darüber hinaus steht ein reichhaltiges Frühstücks-Büffet auch Nicht-Hotelgästen offen.
Für unser Rezept des Monats hat der Küchenmeister seine eigens kreierten Maultaschen aus grobem und feinem Brät ausgesucht, die in unterschiedlichen Kombinationen zu den beliebtesten Klassikern auf der Speisekarte zählen.
TSER A U RANTSCHLOSS HORNBERG
Maultaschen mit zweierlei Brät
Teig
1 kg Mehl
340 g Grieß
12 Eier
3–4 TL Salz
6 EL Öl
Grobes Brät
500 g Schweinefleisch (Schulter)
500 g Schweinebauch (ohne Schwarte)
1 Knoblauchzehe
100 ml Mineralwasser
HOTEL SCHLOSS HORNBERG
Auf dem Schlossberg 1 78132 Hornberg
Tel.: 07833/96550 schloss-hornberg.de
Öffnungszeiten:
Frühstück: Täglich 7–10.30 Uhr
Küche: Sonn- und feiertags 12–14 Uhr sowie täglich außer Mi. 17.30–21 Uhr Mi. 12–21 Uhr Vesperkarte
Rittermahl: Jeden 1. Samstag im Monat ab 19 Uhr (nur bei Reservierung!)
18 g Salz
3 g weißer Pfeffer
2 g Koriander
2 g Muskat evtl. Pökelsalz
Feines Brät
400 g Schweineschulter
200 g Schweinerückenfett
200 g Schweinebauch
150–200 ml Eiswasser
18 g Salz
2,5 g schwarzen Pfeffer
1 g Piment
Jeweils 1 Prise Ingwerpulver, gemahlener Kardamom und Zitronenabrieb
Mehl, Salz und Grieß in eine Schüssel geben. Eine Mulde bilden und die Eier zugeben. Von außen nach innen zu einem glatten Teig kneten. Öl einarbeiten, dann den Teig zu einer Kugel formen, oben kreuzweise einschneiden und etwas auseinanderziehen. In Folie einpacken und mindestens eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
Für das grobe Brät das Fleisch schneiden und würzen. Mit der 3,5er-Scheibe wolfen (oder mit der Küchenmaschine grob anmixen) und lange kneten. Für das feine Brät das Fleisch in kleine Stücke schneiden und für 1–2 Stunden in den Gefrierschrank geben. Das gekühlte Fleisch in einer Küchenmaschine kuttern. Gewürze sowie nach und nach das Eiswasser hinzugeben, bis die Masse breiig ist. Beide Bräts, nach Geschmack mit gekochtem und gewürztem Blattspinat, gebratenem Speck und angedünsteten Zwiebelwürfeln, zusammenkneten.
Den Nudelteig dünn ausrollen und in 25 cm breite Bahnen schneiden. Brät auf den Teig streichen. Oben ca. 1 cm frei lassen und mit Eigelb bestreichen. Teigbahn zweimal von unten nach oben rollen und den letzten Zentimeter mit dem Eigelb andrücken. Mit einem Holzlöffelstil die Maultaschen in der gewünschten Breite abdrücken und mit einem Messer durchschneiden. In kochendes Salzwasser geben und 20 Minuten ziehen lassen.
Die Maultaschen mit geschmelzten Zwiebeln in einer Brühe oder mit dunkler Bratensauce servieren.
LET’S SCHLEMM!
Einladend, unkompliziert und köstlich: Gina Sandrin feiert die raffinierte Einfach heit. Mit Gerichten, die sich schnell vorbereiten lassen, fast von selbst garen und trotzdem beeindrucken. Perfekt, um Zeit mit Gästen zu genießen, statt stundenlang in der Küche zu stehen.
Rezepte: Gina Sandrin
Fotos: Thorsten kleine Holthaus, Justyna Schwertner
Rote-Bete-Tarte mit Ziegenkäse
Für 4 Personen
Zubereitung: 15 Minuten
Backzeit: ca. 30 Minuten
1 frischer Blätterteig (rund) aus dem Kühlregal (ca. 30 cm Ǿ, ca. 250 g)
1 rote Zwiebel, in feinen Ringen
1 Pck. vakuumverpackte Rote Beten, (500 g), in feinen Scheiben
Salz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle
3–4 Zweige Thymian, in Stücken
1–2 EL natives Olivenöl extra
2 1/2 EL Honig
100 g Ziegenfrischkäse oder -weichkäse von der Rolle, zerbröckelt oder in kleinen dünnen Scheiben
Den Backofen auf 200 Grad Umluft vorheizen.
Den Blätterteig auf der Arbeitsfläche entrollen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Mit den Zwiebelringen belegen, die Rote-Bete-Scheiben darauf verteilen, mit Salz und Pfeffer bestreuen und zwei Thymianzweige in kleinen Stücken darüber verteilen. Olivenöl und 2 EL Honig darüberträufeln und die Hälfte vom Ziegenkäse darüber verteilen.
In den vorgeheizten Ofen (mittlere Schiene) schieben und etwa 30 Minuten goldbraun backen.
Aus dem Ofen nehmen, die Tarte mit restlichem Thymian und Ziegenkäse bestreuen und mit dem übrigen Honig beträufeln. In Stücke schneiden und warm genießen.
Wenn du keinen runden Teig bekommst und Teigreste übrig bleiben, kannst du daraus leckere Knusperstangen backen: In Streifen schneiden, mit fein geriebenem Käse und nach Belieben mit Kümmelsamen, Paprikapulver oder Chiliflocken bestreuen, verdrehen und etwa 10 Minuten mitbacken.
Schmorbraten mit Kartoffeln und Karotten aus dem Ofen
Für 4–6 Personen
Zubereitungszeit: 25 Minuten Schmorzeit: ca. 3 Stunden
3 EL Butterschmalz
1–1,3 kg Rinderbraten
Salz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle
2 große Zwiebeln, in dicken Spalten
4 Knoblauchzehen, gehackt
1 EL Tomatenmark
300 ml Rotwein
2 EL Weizenmehl Type 405
500 ml Rinderfond (alternativ Rinderbrühe oder auch Gemüsebrühe)
500 g kleine festkochende Kartoffeln, gewaschen (z. B. Drillinge, ungeschält)
4 große Karotten, in mundgerechten Stücken
1 Zweig Salbei
3 Lorbeerblätter
1–2 EL gehackte glatte Petersilie
Den Backofen auf 160 Grad Umluft vorheizen.Das Butterschmalz in einem großen Bräter erhitzen. Das Fleisch hineingeben, rundum kräftig anbraten und mit Salz und Pfeffer würzen. Dann herausnehmen.
Zwiebeln und Knoblauch in den Bräter geben und glasig dünsten. Das Tomatenmark einrühren und 2–3 Minuten anrösten. Mit dem Mehl bestäuben und 1–2 Minuten anschwitzen. Mit Rotwein ablöschen und auf etwa ein Drittel der Flüssigkeitsmenge einkochen.
Dann Fleisch, Rinderfond, Kartoffeln, Karotten, Salbei und Lorbeer hinzugeben und umrühren. Den Deckel auflegen, in den vorgeheizten Ofen (mittlere Schiene) schieben und etwa 3 Stunden schmoren lassen. Das Fleisch ist fertig gegart, wenn es zart ist und sich ganz leicht mit einer Gabel auseinanderzupfen lässt.
Aus dem Ofen nehmen, das Fleisch anschneiden oder mit Gabeln auseinanderzupfen und mit dem Gemüse heiß servieren, dabei nach Belieben mit Petersilie garnieren.
Diese & weitere Rezepte:
Holy – Einfach anders gut Kochen. Genießen. Feiern von Gina Sandrin
Verlag: Becker Joest Volk Verlag, 2025
208 Seiten, Hardcover Preis: 34 Euro
Pistazien-Makronen
Ergibt 18–20 Stück
Zubereitungszeit: ca. 20 Minuten
Backzeit: 20–25 Minuten
150 g Kokosraspel, 100 g Zucker
1 Ei (Größe M), 1 Eiweiß (Größe M)
1 Prise Salz, 1 1/2 EL Speisestärke
180 g gemahlene Pistazienkerne, (Pistazienpulver)
1 TL Pistazienmus
200 g Zartbitter-Kuvertüre, geschmolzen
Außerdem
kleiner Einwegspritzbeutel
Den Backofen auf 170 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
Die Kokosraspel in eine Schüssel geben, mit lauwarmem Wasser bedecken und etwa 5 Minuten einweichen. In ein Sieb geben und ausdrücken.
Inzwischen Zucker, Ei, Eiweiß und Salz in eine Schüssel geben
und etwa 2 Minuten mit dem Schneebesen schaumig rühren. Kokosflocken, Speisestärke, gemahlene Pistazien und Pistazienmus hinzufügen und unterheben.
Aus der Masse 18–20 kleine Kugeln formen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen. In den vorgeheizten Ofen (mittlere Schiene) geben und 20–25 Minuten backen.
Herausnehmen und auf dem Blech abkühlen lassen.
In der Zwischenzeit die Kuvertüre über einem heißen Wasserbad (oder nach Packungsangaben) in einer Schüssel schmelzen. Die Unterseiten der Pistazien-Makronen in die flüssige Schokolade tauchen und zum Festwerden auf Backpapier setzen.
Die übrige flüssige Kuvertüre in einen kleinen Einwegspritzbeutel füllen, eine sehr kleine Spitze abschneiden und die Pistazien-Makronen mit dünnen Streifen verzieren. Fest werden lassen und genießen.
KÜCHENLIEBLING Rezeptevon
Geschmorte Kalbsbeinscheiben (Ossobuco)
4 Kalbshaxenscheiben, 1 Karotte
1 Zwiebel, 1/2 Sellerie
4 Knoblauchzehen
1 EL Tomatenmark, Rotwein
1 l Kalbsfond, 1 l pürierte Tomaten
Je 1 Zweig Rosmarin, Thymian, Petersilie
Kalbshaxenscheiben salzen, pfeffern und knusprig braten. Gemüse zugeben und ebenfalls anbraten. Tomatenmark zugeben, mit Rotwein ablöschen und den Rotwein wieder reduzieren lassen. Mit Kalbsfond und den pürierten Tomaten auffüllen. Petersilie und Rosmarin auflegen, die Scheiben zugeben. Im Ofen bei 150 Grad circa 1,5–2 Stunden schmoren.
Die Scheiben aus der Sauce nehmen und im Ofen (100 Grad) stehen lassen. Die Sauce durch ein Sieb passieren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Eine Karotte, zwei Petersilienwurzeln und eine Pastinake schälen und würfeln, in Salzwasser blanchieren. In etwas Rapsöl knusprig braten und kurz vor dem Servieren zur Soße geben.
Für die Cremolata ein Bund Blatt-Petersilie fein hacken, eine Zitrone abreiben und drei Knoblauchzehen fein hacken. Alles mischen und zum Schluss auf dem Ossobuco anrichten.
Dazu servieren wir eine cremige Parmesanpolenta.
KALENDERJanuar
Ausstellungen
FONDATION
FRANÇOIS SCHNEIDER
Métamorphose
Gewinner·innen des Wettbewerbs 2024, Wattwiller, bis 29.3. fondationfrancoisschneider.org
ARCHÄOL. MUSEUM
COLOMBISCHLÖSSLE
Urformen
Figürliche Eiszeitkunst Europas Freiburg, bis 8.3. www.museen.freiburg.de
MUSEUM TINGUELY
Carl Cheng
Nature Never Loses Basel, bis 10.5. www.tinguely.ch
HANS-THOMA-MUSEUM
Wurzeln im Süden – Zuhause im Norden
Werke inspiriert von Tanz, Musik & Natur Bernau, bis 18.1. www.hans-thoma-museum.de
FORUM WÜRTH
Waldeslust
Bäume & Wald in Bildern & Skulpturen Arlesheim, bis 5.4. www.kunst.wuerth-ag.ch
NATURHISTORISCHES
MUSEUM
Wildlife Photographer of the Year
Die 100 weltbesten Naturfotos Basel, bis 28.6. www.nmbs.ch
MUSEUM LA8
Memory of Colors
Fotografien von Jamie OcampoRangel
Baden-Baden, bis 8.3. www.la8.de/museum
SKIMUSEUM
Geschichte des Skilaufens
Mit VR-Skisprung-Erlebnis Hinterzarten schwarzwaelder-skimuseum.de
GALERIE HEITZ
Eine unumgängliche Vergangenheit
Archäologische Entdeckungen auf der A355 Straßburg, bis 21.6. www.musees.strasbourg.eu
KUNSTHALLE BASEL
Coumba Samba
Zwischen Mainstream-Kultur & subversiven Praktiken Basel, bis 23.8. www.kunsthallebasel.ch
KUNSTMUSEUM BASEL
Geister
Dem Übernatürlichen auf der Spur Basel, bis 8.3. www.kunstmuseumbasel.ch
MUSEUM FÜR NEUE
KUNST
Mal er, Mal sie Artur Stoll & Olga Jakob Freiburg, bis 22.2. www.museen.freiburg.de
Zeichnungen & Plastiken von Gabriela Morschett Müllheim, bis 1.2. www.markgraefler-museum.de
MUSEUM DER KULTUREN
Der Weg ins Jenseits Wie gestalten Gesellschaften das „Dazwischen“? Basel, bis 26.4. www.mkb.ch
KUNSTHALLE MESSMER
Le Corbusier
Visionär der Moderne Riegel, bis 15.3. www.kunsthallemessmer.de
MUSEUM.BL
Fix it!
Vom Glück des Reparierens Liestal, bis 30.8. www.museum.bl.ch
FONDATION BEYELER
Yayoi Kusama
Über sieben Jahrzehnte künstlerisches Schaffen Basel/Riehen, bis 25.1. www.fondationbeyeler.ch
MUSÉE TOMI UNGERER
Robert Weaver / Tomi Ungerer Illustration in Aktion Straßburg, bis 15.2. www.musees.strasbourg.eu
CARTOONMUSEUM
Paradis perdus
Retrospektive des französischen Comicstars Christophe Blain Basel, bis 15.3. www.cartoonmuseum.ch
HISTORISCHES MUSEUM
BASEL
Schatzfunde
Versteckt, verschollen, entdeckt Barfüsserkirche, Basel, bis 28.6. www.hmb.ch
MUSEUM FRIEDER BURDA
Impressionismus in Deutschland
Max Liebermann & seine Zeit Baden-Baden, bis 8.2. www.museum-frieder-burda.de
Kabarett/Comedy
SAMSTAG, 10.1.2026
Inka Meyer
„Highway to Health“ Vorderhaus, Freiburg, 20 Uhr www.vorderhaus.de
DONNERSTAG, 15.1.2026
Uli Boettcher
„Herr der Zwinge“ Theater Kumedi, Riegel, 20 Uhr www.kumedi.de
FREITAG, 16.1.2026
Kaya Yanar
„Lost!“
SICK-Arena, Freiburg, 20 Uhr www.p-promotion.info
SAMSTAG, 17.1.2026
Hans-Hermann Thielke „Egal was kommt“ Vorderhaus, Freiburg, 20 Uhr www.vorderhaus.de
DONNERSTAG, 22.1.2026
Andreas Rebers
„Rein geschäftlich: Bilanz“ Martinskirche, Müllheim, 20 Uhr, auch am 23.1. im Kultur- & Bürgerhaus in Denzlingen www.karoevents.de
SAMSTAG, 24.1.2026
Eure Mütter
„Perlen vor die Säure“ Kultur- & Bürgerhaus, Denzlingen, 20 Uhr www.karoevents.de
SONNTAG, 25.1.2026
„Schlachtplatte 25 – die Jahresendabrechnung“
Mit Robert Griess u.a. Vorderhaus, Freiburg, 19 Uhr www.vorderhaus.de
DONNERSTAG, 29.1.2026
Matthias Deutschmann
„Propaganda à la carte“ Theater im Teufelhof, Basel, 20.15 Uhr, auch am 30. & 31.1. www.theater-teufelhof.ch
SAMSTAG, 31.1.2026
Lara Ermer: „Leicht entflammbar“
WortHasenOhrenArt 2026
Kulturkneipe im Nellie, Lörrach, 20 Uhr www.nellie-nashorn.de
Hochzeitsmesse im Kurhaus
Sonntag, 18. Januar 2026, 11–17.30 Uhr Kurhaus, Kurhausstraße 1, Bad Krozingen www.bad-krozingen.info
PFLICHTTERMIN FÜR BRAUTPAARE
Wer 2026 die Hochzeit plant, der muss früh anfangen, damit das Fest der Feste so perfekt wie möglich wird: Deshalb findet im Bad Krozinger Kurhaus schon im Januar die Hochzeitsmesse statt. Brautpaare, ihre Familien und natürlich alle Menschen, die sich für festliche Mode, geschmackvolle Floristik, hochwertigen Schmuck und andere schöne Dinge begeistern, sind hier genau richtig. Denn die Messe richtet sich an alle, die ein Fest planen. Deshalb gibt es eine Vielfalt an Ausstellern und Dienstleistern, die auch individuelle Wünsche gerne erfüllen. Besonderes Highlight sind die drei Brautmodenschauen, bei denen die neuesten Trends für Braut und Bräutigam präsentiert werden, begleitet von einer spektakulären Lasershow. Der Eintritt ist frei.
Premiere: Deliciously Gone Solo-Tanz-Theater E-Werk, Freiburg, 20 Uhr, auch am 30. & 31.1. www.ewerk-freiburg.de
FREITAG, 30.1.2026
A Techno Ballett Odyssey Berlin Ballett Company Festspielhaus Baden-Baden, 19 Uhr www.festspielhaus.de
Lichterfest in der Wasserwelt Rulantica
19. Januar bis 27. März 2026 | Täglich 9.30–22 Uhr | Europa-Park Rust, Wasserwelt Rulantica | www.europapark.de
ZAUBERHAFTER WASSERSPASS, ABENTEUER AUF DER RIESENRUTSCHE UND SPECIALS FÜR PAARE
Auch im Winter ist Wasserspaß und Urlaubsfeeling möglich: Die Wasserwelt Rulantica ist ganzjährig und täglich geöffnet und lockt mit Plansch- und Badefreuden, Abenteuer und Erholung. Vom 19. Januar bis 27. März 2026 verwandelt sich Rulantica während des Nordischen Lichterfests in ein funkelndes Lichtermeer und sorgt für eine zauberhafte Atmosphäre.
Auch in der Nebensaison, wenn der Europa-Park geschlossen ist, wird in Rulantica mit der ganzen Familie im angenehm warmen Nass geplanscht. Zahlreiche Rutschen und ein großes Wellenbecken sorgen für Wasserspaß, während
Europas größte Speedrutsche „Vikingløp“ mit rasanten Kopf-an-Kopf-Rennen lockt. Im Sauna- und Wohlfühlbereich Hyggedal genießen die Gäste zudem auf über 1000 Quadratmetern wohltuende Entspannung. Drei textilfreie Saunen, abwechslungsreiche Aufgüsse und ein umfangreiches Verwöhnprogramm laden zum Relaxen ein. Für unbeschwerte Stunden unter freiem Himmel sorgt der neue „Svømmepøl“ – ein beheizter Outdoor-Pool mit überdachter Swim-up-Bar, der auch in der kühlen Jahreszeit zum Verweilen einlädt.
Zudem bieten die 4-Sterne Superior Hotels „Colosseo“, „Bell Rock“, „Krønasår“
und „Santa Isabel“ (nur am Wochenende) auch in der Nebensaison für jeden Geschmack das Richtige. Hier tauchen die Besucher ein in detailgetreue Atmosphären, folgen den Spuren der Pilgerväter oder begeben sich auf Entdeckungstour im einzigartigen Museumshotel.
Für kulinarische Höhepunkte sorgen exklusive Specials wie die Genussreise am 23. und 24. Januar 2026 bei der Dream XXL Closing-Küchenparty. Am Valentinstag,14. Februar 2026, lockt ein „Zeit zu zweit“-Special mit einem verführerischen 4-Gänge-Dinner und einer traumhaften Übernachtung.
Fotos:
Theater
FREITAG, 2.1.2026
Tartüff oder der Geistige
Komödie von John von Düffel
Wallgraben Theater, Freiburg, 19 Uhr, auch am 3., 4., 6., 7., 9. & 10.1. www.wallgraben-theater.com
Der zerbrochene Krug
Pyjama-Party gone wrong Theater Freiburg, 19.30 Uhr, auch am 23. & 28.1. www.theater.freiburg.de
Balkongflüschter
Spritzig amüsante Komödie Alemannische Bühne, Freiburg, 20.15 Uhr, auch am 3., 9., 10., 16.–18., 23., 24., 30. & 31.1. www.alemannische-buehne.de
FREITAG, 9.1.2026
KI – Allein zu Haus SciFi-Weihnachtskomödie
Theater Freiburg, 19 Uhr, auch am 15. & 16.1. www.theater.freiburg.de
Der Sandmann
Zwischen klassischer Literatur & Science-Fiction Theater der Immoralisten, Freiburg, 20 Uhr, auch am 10., 15., 16., 17., 23., 24., 29., 30. & 31.1. Info: www.immoralisten.de
Fotzenschleimpower gegen Raubtierkaputtalismus
Ein Alien erzählt … Theater Freiburg, 20 Uhr, auch am 10.1. www.theater.freiburg.de
Mit ihrem Konzertprogramm „For a Better World“ schlagen Giora Feidman und der iranische Komponist Majid Montazer ein weiteres bedeutendes Kapitel ihrer künstlerischen Zusammenarbeit auf. Nach den Erfolgsprogrammen „Friendship“ und „Revolution of Love“ führen sie ihre Botschaft fort: ein musikalisches Plädoyer für Frieden, Menschlichkeit und Hoffnung.
Majid Montazers Kompositionen bilden das Fundament der Konzertreihe. Sie verbinden klassische Strukturen mit persischen Klangfarben, spiritueller Tiefe und kultureller Offenheit. Das Programm ist ein musikalisches Statement, eine Vision, die weit über die Noten hinausreicht. Montazers Partituren werden durch Feidmans Klarinette lebendig – direkt, emotional, eindringlich.
Internationales Schlittenhunderennen
23.–25. Januar 2026, Fr. ab 17.30 Uhr, Sa. & So. ab 9 Uhr Waldhaus-Husky-Camp, Todtmoos-Schwarzenbach www.todtmoos.de
EIN HAUCH VON ALASKA IM SCHWARZWALD
Die Atmosphäre erinnert an die Abenteuer der großen nordischen Rennen – rau, faszinierend und authentisch. Kräftige Pfoten durchwühlen den Schnee, die Musher lenken ihre Teams mit energischen Kommandos durch die Winterlandschaft. Todtmoos-Schwarzenbach liefert die Bühne für eines der beeindruckendsten Wintersportereignisse Deutschlands: das internationale Schlittenhunderennen. Am Freitag beginnt das Eventwochenende stimmungsvoll mit einer Fackelwanderung zum Waldhaus Husky Camp. An den beiden Renntagen entfaltet sich ab 9 Uhr die besondere Dynamik, die den Zughundesport ausmacht: das harmonische Zusammenspiel der ausdauernden Kraft der Hunde, der Präzision der Musher und der wahren Leidenschaft, die beide verbindet.
Gastro & Gusto
DONNERSTAG, 1.1.2026
25. Jubiläumsausgabe: DinnerShow
Brillante Show & kulinarisches Verwöhnprogramm Europa-Park, Rust, 19.30 Uhr, auch am 2.–6., 9., 14.–16., 18., 20.–22., 24., 25., 28.–31.1. www.europapark.de
DONNERSTAG, 8.1.2026
Donnerstags-Dinner Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt Waldsee, Freiburg, 18 Uhr www.waldsee-freiburg.de
Fr., 2. & 23. Januar 2026, Mi., 28. Januar 2026, 19.30 Uhr Großes Haus, Theater Freiburg www.theater.freiburg.de
ERFOLGSKOMÖDIE MIT GRUSELFAKTOR
In Eves Zimmer wurde ein Krug zerbrochen. Eves Mutter Marthe Rull beschuldigt Ruprecht, den Verlobten von Eve. Ruprecht hat aber einen Unbekannten in Eves Zimmer gesehen. Die Nachbarin glaubt gar, der Teufel war es. Eve schweigt. Dorfrichter Adam soll nun den Fall lösen – und versucht, die Wahrheit zu vertuschen. 1806 schreibt Heinrich von Kleist eine Komödie, die eigentlich eine Tragödie sein müsste. Es geht um sexuelle Nötigung, Machtmissbrauch und eine junge Frau, die nicht zu sprechen wagt. Die Regisseurin Yana Eva Thönnes bricht das Schweigen von Eve. Sie verlegt die Handlung vom Gerichtssaal ins Haus von Marthe, wo Eve mit ihren Freundinnen eine Pyjama-Party feiert. Die Mutter schließt die Tür: Ein Rollenspiel beginnt – und gerät außer Kontrolle.
Genussabend im Weingut Scherer & Zimmer
Freitag, 16. Januar 2026, 19 Uhr
Tourist-Information, Herbert-Hellmann-Allee 12, Bad Krozingen www.bad-krozingen.info
WEIN UND KLANG TRIFFT AUF GENUSS
Bis zum 3. März 2026 präsentiert die Kur und Bäder GmbH Bad Krozingen das beliebte Winter-Festival – ein buntes Kulturprogramm für Gäste und Einheimische. Ein besonderer Genussabend erwartet die Gäste am 16. Januar im Weingut Scherer & Zimmer. „Wein.Klang.Genuss.“, so das Motto des Abends, der mit einer Wanderung zum Weingut beginnt. Treffpunkt ist an der Tourist-Information in Bad Krozingen. Im Weingut werden fünf ausgewählte Weine mit passendem Fingerfood vom Hotel-Restaurant & Partyservice Fallerhof verkostet. Die Winzer Felix Scherer und Michael Zimmer geben Einblicke in ihre Philosophie und ihre Weine. Für den musikalischen Rahmen sorgen feinste Jazzklänge – ein Abend voller Geschmack, Klang und Atmosphäre.
Messen & Märkte
SAMSTAG, 10.1.2026
Trau
Hochzeitsmesse mit Eventcharakter
Messe Freiburg, ab 10 Uhr, bis 11.1.
www.123trau.de
MONTAG, 26.1.2026
Internationale Kulturbörse Fachmesse für Bühnenproduktionen, Musik & Events
Messe Freiburg, ab 10.30 Uhr, bis 28.1.
www.kulturboerse-freiburg.de
MONTAG, 31.1.2026
Lebensfreude
Messe für Gesundheit, Wellness, Ernährung & Ökologie
Ensemble der Kaisersaal-Konzerte Hist. Kaufhaus, Freiburg, 20 Uhr www.kaisersaal-konzerte.de
Fools Garden
Fr., 23. Januar 2026, 20 Uhr Jazzhaus, Freiburg www.jazzhaus.de
DISH OF THE DAY-TOUR
Was die Fools Garden-Masterminds Peter Freudenthaler und Volker Hinkel im Jahr 1995 mit „Lemon Tree“ geschaffen haben, ist nicht weniger als einer der ganz wenigen Welthits, die aus Deutschland kommen. Weitere fünf Singles in den Top 100 der deutschen Charts und acht Alben folgten. Vor allem ist Fools Garden aber eine LiveBand. Das beweisen sie wieder im Januar 2026 im Jazzhaus.
Helene Bockhorst
Do., 22. Januar 2026, 20 Uhr Burghof, Lörrach www.burghof.com
ODE AN DAS LEBEN
Helene Bockhorsts Programm „Lebefrau“ ist eine Ode an das Leben. Schwarzer Humor trifft auf bunte Outfits und Albernheiten. Die Kabarettistin nimmt das Publikum mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt. Ein Programm über Trauma, Depression, Resilienz – und darüber, dass man immer einen Grund zum Lachen finden kann, auch wenn das Leben mal nicht so läuft, wie man es sich wünscht.
Die Bauerntochter Johanna hört himmlische Stimmen, die ihr befehlen, Frankreich im Krieg zu befreien. Zunächst als visionäre Heldin gefeiert, wird sie 1431 als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Bis heute ist die Jungfrau von Orléans ein Mythos, der vielfach vereinnahmt wird, als religiöse Fanatikerin oder Nationalistin, als feministische Vordenkerin oder mutige Idealistin. Nach ihrer erfolgreichen Inszenierung „Der Steppenwolf“ befragt die belgische Regisseurin Lies Pauwels diesmal den Mythos Jeanne d’Arc. Eine Figur, die einlädt, über den traumatisierten Zustand unserer Gegenwart nachzudenken. Lies Pauwels erschafft, inspiriert von den gut dokumentierten Prozessakten und Johanna-Stoffen, ihre ganz eigene punkig-poetische Bilderwelt.
Rock & Pop
MONTAG, 5.1.2026
„50 Jahre Pink Floyd’s The Dark Side of the Moon“ Live in Concert Konzerthaus, Freiburg, 18 Uhr www.eventim.de/event
„Pink Floyd’s The Wall“ Live in Concert Konzerthaus, Freiburg, 21 Uhr www.eventim.de/event
FREITAG, 9.1.2026
Hole Full Of Love
A Tribute to 70s AC/DC Jazzhaus, Freiburg, 20 Uhr, auch am 10.1. www.jazzhaus.de
MONTAG, 12.1.2026
Aljosha Konter Roccacoustic im Café Roccafé, Denzlingen, 19.30 Uhr www.roccafe.de
DONNERSTAG, 15.1.2026
Smith & Liddle
„Songs for the Desert“ Swamp Club, Freiburg, 21 Uhr www.sumpfkultur.org
SAMSTAG, 17.1.2026
Wishbone Ash
„The Time Was“-Tour Jazzhaus, Freiburg, 20 Uhr www.jazzhaus.de
FREITAG, 23.1.2026
Fools Garden
„Dish Of The Day“-Tour 2026 Jazzhaus, Freiburg, 20 Uhr www.jazzhaus.de
SAMSTAG, 31.1.2026
The No Plastic Band 60s Music & More Theater am Kastelberg, Waldkirch Kollnau, 20 Uhr www.theater-am-kastelberg.de
Dieter Bohlen
Der Pop-Titan in Freiburg, anschließend: Gigantische AfterShow-Party SICK-Arena, Freiburg, ab 19.30 Uhr www.messe.freiburg.de
Andy Hör ist in den 70er- und 80er-Jahren auf dem elterlichen Hof in Schonach im Schwarzwald aufgewachsen. Das bäuerliche Leben hat ihn geprägt – bis heute lebt er auf dem Schwarzwaldhof der Familie. Jetzt hat er Erinnerungen an Kindheit und Jugend in seinem ersten im Oktober erschienenen Roman verarbeitet.
Herr Hör, wollten Sie schon immer ein Buch schreiben?
Der Wunsch zu schreiben war schon immer in mir, und ich wusste, dass ich mir diesen irgendwann erfüllen würde. Immer wenn ich in Buchhandlungen gestöbert habe, malte ich mir aus, wie es sich wohl anfühlen würde, wenn eines Tages ein Buch von mir hier stehen würde ... Ein großer Traum! Im Winter 2023/2024 habe ich beschlossen, mir die Zeit dafür zu schenken. Zeit, um mich mit meinem Innersten zu beschäftigen und auch, um mich mit meiner Sprache auseinanderzusetzen.
Wie lange haben Sie an dem Buch gearbeitet?
Mein Manuskript war in einem halben Jahr fertig. Es floss nur so aus meinen Fingern. Immer wenn es kurz möglich war, habe ich geschrieben.
Es war eine tolle Zeit. Wieder in die Vergangenheit hineinzufühlen, in meinen Glauben und meine Spiritualität. Da kam wieder so vieles von mir zum Vorschein ... Das Lektorat mit Julia Heinecke dauerte dann ungefähr noch einmal so lange. Diese Zeit war auch super spannend, und ich habe als Anfänger viel gelernt und mitgenommen.
Wie ist es für Sie, nun als Schriftsteller unterwegs zu sein?
Diese Zeit ist wirklich etwas ganz Besonderes für mich: Dieser Leidenschaft nachgehen zu dürfen, dadurch mit so vielen neuen Menschen in Kontakt zu kommen; das Interesse zu spüren, Lesungen zu halten, Menschen zu bewegen, etwas in ihnen auszulösen. Das alles ist wirklich sehr, sehr schön ... Haben Sie schon eine Idee für Ihr nächstes Buch?
Tatsächlich habe ich eine Idee. Eigentlich gibt es die schon, seit ich mit „Was ich sehen kann“ angefangen habe. Ich hatte beim Schreiben gleich zu Anfang zwei Ideen: Der Ursprung ist derselbe, aber es sind zwei ganz unterschiedliche Geschichten … mam
Andy Hör: Was ich sehen kann. Eine fantastische Geschichte aus dem Schwarzwald. Badischer Landwirtschafts-Verlag, Freiburg, 2025 wirlandwirtenmedia.de/shop/buecher