Lust auf Regio

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HÖHLEN

FEENZAUBER-TOUR

Entspannte Fahrradrunde in der malerischen Rheinebene

KLEINOD IM KURPARK

Visuelle Reise im Japanischen Garten in Bad Krozingen

INHALT

Titelthema

Untertage-Attraktionen in der REGIO 14 – 18

Lust auf ... 06 – 07

Impressionen

Lauschige Abendröte 08 – 09

Erkunden & Erleben

Auf der „Feenzauber“-Radrundtour in der Rheinebene 10 – 13

Anzeigen

Museumsbergwerk

Schauinsland 15

Besucherbergwerk „Segen Gottes“ 16

Erdmannshöhle Hasel 16

Besucherbergwerk Teufelsgrund 17

Grube „Caroline“, Sexau 18

Besucherbergwerk Finstergrund 18

Land & Leute

Thomas Schüler – der Meister der historischen Tasteninstrumente im Schloss Bad Krozingen 20 – 21

Natur & Umwelt

Possierliche Walderneuerer: Eichhörnchen starten mit Sammelwut in den Herbst 22 – 23

HerbstAktiv in

den

Gesund & fit

Gutes Hören: Schlüssel zur aktiven Teilhabe am Leben 30 – 31

Kunst & Kultur

Frisch ausgepackt: Regio-Krimis und Best-of-Gaymann 24 – 25

Haus & Garten

Der Japanische Garten in Bad Krozingen: für eine Auszeit in fernöstlicher Harmonie 26 – 29 Kolumnen 21, 23, 29

Schlemmen & Sürpfeln

Frischer Wind in Badenweiler: Romantikhotel und Restaurant „Zur Sonne“ 32 – 35

Ess-Klasse für alle: Rezepte für geteilten Genuss 36 – 39

Merkles Küchenliebling: Tomaten, Miso & Ziegenkäse 39

Kalender

Ausstellungen, Hocks, Konzerte & Co. – Termine in der REGIO 40 – 53

Horche se mol!

Wie Johanna Leister als neue Managerin die Bio-Musterregion Freiburg stärken will 54

Individuelle Lieblingsstü

LUST AUF …

Schlafen zwischen Bäumen

Was hängt da zwischen den Bäumen? Ist es ein Zelt oder eine Hängematte? Beides, denn die Hängematte des deutschen Herstellers Amazonas ist nicht nur ein bequemer Schlafplatz, sie bietet auch Schutz vor Regen und Sonne, vor Mücken und Moskitos. Außerdem hat die Hängematte ein Isomattenfach für die Isolation von unten.

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Preis: 198,95 Euro

Foto: © Globetrotter Ausrüstung GmbH

Barfußwandern mit Schutzgarantie

Wer das ganze Jahr über mit Barfußschuhen unterwegs ist, der will das gewohnte Gehgefühl auch beim Wandern nicht missen. Gut dass der Hersteller „Vivobarefoot“ zehn Jahre Arbeit in die Entwicklung einer Kollektion gesteckt hat für die extremsten Lebensräume der Erde. Der Desert ESC für Damen wurde in Namibia getestet, um brütender Hitze und

scheuerndem Sand standzuhalten. Das atmungsaktive Kamelleder hält die Füße schön kühl, der hohe Knöchelschutz schützt vor Gestrüpp, Dornen – und Schlangenbissen.

Gesehen im Onlineshop bei vivobarefoot.com

Preis: 275 Euro

Foto: © Vivobarefoot

Treuer Begleiter mit viel Stauraum

In den „Gipfelgaudi-Rucksack“ passt alles rein, was zu einer Bergwanderung gehört. Aber auch im Alltag und bei Städtereisen ist der modern und funktional designte Rucksack bald ein ständiger Begleiter. Mit einem erweiterbaren Volumen von bis zu 25 Litern, dem smarten

Rolltop-Verschluss und einem cleveren 2-in-1-Hüftgurt passt er sich allen Lebenslagen an. Eine Regenhülle wird mitgeliefert.

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Preis: 109,95 Euro

Foto: © Gipfelgaudi Store GmbH

GEni eßen Wande rn   und

Wenn der Wind weht...

Beige, Burgund oder Blau: Egal in welcher Farbe, die Mütze des jungen und trendigen Allgäuer Bergsport-Unternehmens „Gipfelgaudi“ hält den Kopf warm – bei Wind und Wetter. Die Mütze gehört in jeden Rucksack. Sie ist leicht, passt sich perfekt jeder Kopfform an und drückt nicht.

Nachhaltige Rezepte für unterwegs

Das gute alte Butterbrot tut es natürlich auch. Leckerer unterwegs sind Wanderer und Radler mit selbstgemachten Energyballs oder Müsliriegeln für die letzten Gipfelmeter, mit Zucchini-Parmesan-Talern oder Wraps mit Hummus und gegrillter Aubergine. Diese Rezepte für den Wanderproviant sind alles andere als langweilig!

Mitmachen und gewinnen! Lust auf REGIO verlost 2 Bücher „Genuss im Rucksack“.

Einfach eine E-Mail mit dem Stichwort „Genuss im Rucksack“ bis zum 30. September senden an: redaktion@lust-auf-regio.de Anschrift nicht vergessen!

Foto: © Verlagsgruppe Patmos

Wanderer sind mit der stylischen Mütze für jede Wetterlage gewappnet, auch wenn es stürmisch wird in den Bergen.

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Foto: © Gipfelgaudi Store GmbH

R(H)EIN INS MÄRCHEN

Text: Nicole Kemper „ Feenzauber “ – Fahrradru n d ruot

Glaubt man den Sagen der Region, geistern in der Rheinebene allerhand märchenhafte Wesen umher. Wer eines dieser zauberhaften Exemplare einfangen will, schnappt sich am besten ein Fahrrad und begibt sich auf die 54 Kilometer lange „Feenzauber-Tour”. Zumindest eine Fee wird dabei auch den aufgeklärtesten Zweiflern garantiert immer wieder erscheinen …

In den Auenwäldern des Naturschutzgebiets Taubergießen (l.) lässt sich der „Feenzauber“ dieser Tour besonders intensiv spüren.

Die abwechslungsreiche Fahrradtour führt von Mahlberg an den Rhein, durch den Taubergießen, am Europapark vorbei über den Kahlenberg nach Ettenheim und schließlich zurück an den Ausgangspunkt. Auf den Wegweisern der Rundstrecke prangt eine geheimnisvoll lächelnde Figur mit Zauberstab. Allerdings macht sich die Dame zwischendurch rar, so dass eine Karte oder ein GPSTrack empfehlenswert ist.

Die Rundtour ist Teil des Radwegenetzes „Sagen und Mythen der Ortenau“. Insgesamt 30 Touren laden zwischen Rhein und Schwarzwald dazu ein, die Gegend radelnd zu erkunden und die Geschichten der Region kennenzulernen. Die E-Bike- und Tourenrad-Strecken unterscheiden sich in Höhenprofil und Länge – und bieten so verschiedene Schwierigkeitsgrade. Die meist eben verlaufende Feenzauber-Tour wird in die Kategorie ‚leicht‘ eingestuft, allerdings gilt es, über 50 Kilometer und am Ende noch den Anstieg über den Kahlenberg zu bewältigen.

Der Rundweg startet offiziell bei einem kleinen Rastplatz am Ortsausgang von Mahlberg. In der vorgeschlagenen Richtung geht es zunächst nordwestlich entlang des Kapuzinergrabens, über die Gleise der Rheintalbahn, dann durch Felder, Äcker und Wäldchen am Autobahnrasthof Mahlberg vorbei nach Lahr-Kippenheimweiler. An schönen Sommertagen lohnt ein Abstecher zum nahen Waldmattensee. Der idyllisch im Auwald gelegene Badesee mit Liegewiese ist frei zugänglich – ideal für eine schnelle Erfrischung! Kurz danach erfolgt ein Richtungswechsel. Hinter dem Lahrer Ortsteil Langenwinkel trifft der Fahrradweg auf den nach Westen führenden Schutterentlastungskanal, und die Vogesen kommen in Sicht. Eine historische Tafel am Kanal schildert dramatische Hochwasserereignisse, die schon Mitte des 19. Jahrhunderts erste Pläne für Schutzmaßnahmen reifen ließen. Das kostenund arbeitsintensive Mammutprojekt wurde schließlich erst 1934

realisiert und erfordert bis heute immer wieder millionenschwere Ausbaumaßnahmen.

Meditatives Pedaletreten

Hinter dem Rieddorf Nonnenweier stößt der Radweg auf den Rheindamm, auf dem es in südlicher Richtung weitergeht. Entlang des Grenzflusses beginnt der meditative Abschnitt der Tour: Die

Motorengeräusche von Autobahn und Bundesstraße verstummen, der Klang der Fahrradreifen auf dem knirschenden Kies wird zur vorherrschenden Melodie. Sich zu verfahren ist nicht möglich, so darf sich der Geist im gemütlichen Pedaletreten verlieren und dem blauen Band des Rheins folgen. Hin und wieder zieht ein Frachtschiff vorbei, in den mit zeitlicher Verzögerung ans Ufer brandenden Wellen schaukeln Schwäne. Am Fähranleger hat sich eine kleine Autoschlange gebildet, deren Insassen auf die nächste Überfahrt ins französische Rhinau warten.

Auf der Höhe von Kappel-Grafenhausen gibt es einen erneuten Szenenwechsel. Hier vereinigen sich der schiffbare Rhein und ein Altrheinarm, und der Fahrradweg taucht ein ins Naturschutzgebiet Taubergießen. Im urwaldähnlichen Auenwald ist die Chance auf mystische Begegnungen sicherlich am größten. Und wenn schon keine Märchenwesen auftauchen, dann vielleicht seltene Brutvögel wie der schillernde Eisvogel, wild wachsende Orchideen oder feenähnliche Libellen und Schmetter-

Zunächst geht es rheinwärts, dann zwischen Obstbäumen hinein in die Reben – eine Tour voller Abwechslung.

linge. Zahlreiche vom Aussterben bedrohte Tierarten haben hier ihren Lebensraum gefunden.

Beim Annähern an Rust wird das Summen der Insekten durch hohe Schreie übertönt. Man hört den Europapark, lange bevor die großen Bögen der adrenalinfördernden Achterbahnen in Sicht kommen. Nach der ruhigen Passage im Naturschutzgebiet wirkt das wuselige Treiben um den Freizeitpark wie eine Vertreibung aus dem Paradies. Doch das nächste Naherholungsgebiet ist nicht fern: Bei Ringsheim werden Autobahn und Rheintalbahn wieder passiert und der Anstieg auf den Kahlenberg beginnt. Ein rumorendes Hintergrundgeräusch zeugt davon, dass die Abfallbehandlungsanlage auf der Deponie in vollem Betrieb ist. Das für Besucher offene Gelände bietet jedoch viel mehr als Müllverwertung. Wer das Rad abstellt und den ausgeschilderten Fußpfaden entlang von 18 Informationstafeln folgt, kann dort unter anderem auch den Eingang zum ehemaligen Erzbergwerk entdecken sowie ein weitläufiges Tiergehege erkunden.

INFO

Feenzauber-Fahrrad-Rundtour

Start- und Endpunkt: Mahlberg, Schmiedeweg

Streckenlänge: 54 Kilometer

Höchster Punkt: 269 Meter

Tiefster Punkt: 144 Meter

GPS-Download www.ortenau-tourismus.de/touren/ feenzauber-tour-a556400259

Radkarte

Sagen und Mythen der Ortenau: 30 magische E-Bike- und Tourenrad-Strecken, Maßstab 1:65.000 8,90 Euro, ISBN 978-3-939657-71-2

Fotos:
Halfpoint, Nicole Kemper, freepik.com

Spektakuläre Rundumsicht

Anschließend beginnt der steilste Abschnitt der Tour, an Obstbaumwiesen und Weinterrassen vorbei, auf den Spuren des Breisgauer Weinwegs. Oben auf dem Sattel bietet sich ein Abstecher zum nahegelegenen Heubergturm an, der eine spektakuläre Rundumsicht auf Schwarzwald, Kaiserstuhl und Vogesen bietet. Am Fuß des Turms lädt die Wandereinkehr zum Verweilen. Wer nun noch Zeit und Energie für weitere Eindrücke und Erlebnisse hat, kann die Radtour mit einem Stadtbummel durch die Barockstadt Ettenheim mit malerischen Gässchen und Fachwerkhäusern abrunden, bevor es nach Orschweier und entlang der Bahnlinie zurück nach Mahlberg geht.

Einkehr-tipp

ZUM HEUBERG

Mit regionalen Snacks und Erfrischungen laben sich Radler und Wanderer tagsüber unten im Turm. Abends wird die Wandereinkehr mitten in den Reben zur Weinbar.

Sommeröffnungszeiten: Mo.–Fr. ab 17 Uhr Sa. & So. ab 11 Uhr Feiertage: 11–18 Uhr www.zumheuberg.de

Foto: Weber GmbH

HÖHLENWELTEN

KühleAuszeit in Höhlen und S nellot

Schon zur Römerzeit wurden im Schwarzwald Erze aus der Tiefe der Erde gewonnen. Im Mittelalter entstanden neue Silberbergwerke, die der Region wirtschaftlichen Aufschwung brachten.

Einige dieser alten Stollen sind heute für Besucher zugänglich. Eindrucksvolle Zeugnisse geologischer Entwicklungen bieten die Tropfsteinhöhlen. An heißen Spätsommertagen sind die kühlen Museumsbergwerke und Höhlen ein lohnendes Ausflugsziel.

Texte: Marianne Ambs, Nicole Kemper und Reinhold Wagner

SCHAUINSLANDMuseumsbergwerk

Unterirdische Zeitreise

Schon der Weg hin zum Stolleneingang des Museumsbergwerks Schauinsland ist ein Abenteuer für sich. Der Kopf ist noch erfüllt von den luftigen Eindrücken der Seilbahnfahrt auf Freiburgs höchsten Gipfel, da führt ein schmaler Pfad hinein in eine andere Welt: vorbei an gnomenhaften, windschief gekrümmten und von Moosen, Flechten und Pilzen überwucherten Baumschraten, die gespenstisch aus der Nebelwand hervortreten. Halb verrottete Bagger und Schienenfahrzeuge säumen den Weg und erinnern an die über 800 Jahre Bergbaugeschichte, die das größte Besucherbergwerk des Schwarzwalds hinter sich hat.

Der Öffentlichkeit zugänglich sind von den einst 100 Kilometern an Stollen heute gerade einmal zwei Prozent – und das sind trotz allem immer noch zwei Kilometer, die sich auf mehrere Etagen verteilen und über Steigleitern miteinander verbunden sind.

Mehr Abenteuer im Rahmen einer bis zu 2,5 Stunden dauernden Führung geht nicht: Wer sich auf eine unterirdische Zeitreise wagt, der erlebt kletternd und sich unter Decken duckend, von denen das Wasser tropft, das Bergwerk hautnah. Und bekommt zum guten Schluss noch vorgeführt, wie es

sich anfühlt, wenn die einzige Arbeitsbeleuchtung aus einem glimmenden Kienspan besteht.

Weniger Tritt- und Klaustrophobie-Sichere tauchen nicht ganz so tief ins Berginnere ein: Für Familien mit kleinen Kindern oder Geh-Beeinträchtigte gibt es eine Kurzführung auf einer Etage. Und auch dabei lässt sich hautnah Bergbaugeschichte erleben. Zudem warten Kindergeburtstage, musikalische Klänge, MärchenFührungen oder Krimi-Wanderungen auf die Gäste. Zum 50jährigen Vereinsjubiläum und 30-jährigen des Museumsbergwerks hat sich die Forschergruppe Steiber einiges einfallen lassen.

INFO

Museumsbergwerk Schauinsland Schauinslandstraße 390 79254 Oberried

Führungen: Di.–So.: 45-Min.Führungen zwischen 11.30 und 15.30 Uhr stündlich sowie zusätzlich Mi., Sa. u. So.: 1,5- + 2,5-Std.Führungen um 11 und 14 Uhr. Sonderführungen für Gruppen und Kindergeburtstage ganzjährig auf Voranmeldung

schauinsland.de/ museums-bergwerk

STIMMUNGSMACHER

Wenn bei den Bad Krozinger Schlosskonzerten die historischen Tasteninstrumente aus der Sammlung Neumeyer-Junghanns-Tracey zum Klingen gebracht werden, sorgt Kurator Thomas Schüler für den richtigen Ton der wertvollen Cembali, Hammerflügel, Spinette oder Clavichorde.

Text: Erika Weisser

Spielbereit stehen die Instrumente im wohltemperierten Salon mit dem glänzenden VersaillesParkett, den Fototapeten mit bukolischen Landschaftsmotiven und der kunstvoll gearbeiteten Stuckdecke. Im ehemaligen Festsaal des 1578/79 im Auftrag des damaligen Abts Caspar II. von St. Blasien als Amtshaus errichteten RenaissanceSchlosses, das im 18. Jahrhundert im RokokoStil umgestaltet wurde, wirken die reich verzierten hölzernen Flügel und Tafelklaviere wie Teile des Mobiliars. Passend zu den bequemen, mit grünem Samt bezogenen Stühlen, die schon ordentlich für das nächste Konzert aufgereiht sind.

Die hierfür aus der etwa 60 Raritäten umfassenden Sammlung ausgewählten Instrumente hat der Freiburger Instrumentenbauer Thomas Schüler in wochenlanger Feinarbeit vorbereitet. Sorgfältig hat er etwa das schwarze Cembalo mit den

weißen Intarsien gestimmt – immer wieder: Die teilweise mehr als 300 Jahre alten hochempfindlichen Instrumente reagieren sofort auf jede kleine Temperaturschwankung und auf alle anderen Einflüsse. Das mache wiederholtes Nachstimmen unumgänglich. Zuweilen müsse er sogar in den Konzertpausen nachstimmen, sagt der 64-Jährige, der bei jeder Aufführung nicht nur aus Gründen des authentischen Musikgenusses aufmerksam zuhört.

Dass er dafür nicht nur ein fein ausgebildetes Gehör, sondern auch hochsensible Hände braucht, versteht sich von selbst: Bei zu festem Zugriff während der Bearbeitung oder des Spiels könnten die aus Naturmaterialien bestehenden und oft ganz winzigen Einzelteile leicht beschädigt werden. Wenn es indessen zu Schäden kommt, kann er für Abhilfe sorgen. Als gelernter Instrumentenbauer weiß er, welche Puzzleteile wie

Thomas Schüler am Cembalo nach Joseph Johannes Couchet. Unten ein Doppelvirginal nach Hans Ruckers, Antwerpen 1591

ersetzt und angefertigt werden müssen, um den originalen Klang wieder herzustellen. So habe er etwa einen Hammerflügel, in dem sich unbemerkt eine Maus mit einer Vorliebe für eine bestimmte Holz- oder Ledersorte eingenistet hatte, in akribischer Kleinarbeit wieder restauriert, erinnert er sich lachend.

Weltpremiere eines Clavichords

Diese Arbeit kennt Schüler seit Kindheitstagen: Sein Vater betrieb eine große Cembalobauer-Werkstatt in Umkirch; dort hat er erste Erfahrungen gesammelt. Nach seinem Kontrabass-Studium an der Musikhochschule Freiburg richtete er dann selbst eine kleine Werkstatt in Freiburg ein. Dort baut er auf Bestellung drei bis vier Instrumente im Jahr. Gerade fertig hat er ein Clavichord, das während der Clavichord-Tage (12.–14.09.) in Bad Krozingen Weltpremiere feiert. Fertig ist auch der Nachbau eines wunderschön bemalten Virginals, das zu der Bad Krozinger Sammlung gehört, die er seit 2020 betreut. Dieses Kielcembalo wurde im 17. Jahrhundert in der Schweiz gefertigt und 1979 von John Koster restauriert. Der US-amerikanische Instrumentenbauer hat 1983 auch das oben erwähnte schwarze Cembalo nachgebaut – originalgetreu nach dem von Joseph Johannes im Jahr 1680 in Antwerpen geschaffenen Instrument, das Schüler sehr bewundert.

Alemannisches vonStefan P fl mua

Ä WENG

Der Mundart-Autor aus Schallstadt mit einer „Ringparabel“

Am letschte Samschdig uffem Münschterplatzmärkt hab i ame Metzgerstand ä fascht unglaubliger Wortwechsel zwischener Verkäuferin unere Kundin mitkriegt.

Kundin: „Daag, i hätt gern ä klei wengli vun dere Lyoner Wurscht do, so an di zwanzig, drissig Gramm am Stück bitte.“ „Zwanzig, drissig Gramm am Stück?“, het d Verkäuferi verdutzt gfrogt, „derf s nit ä weng meh sii? Drissig Gramm am Stück des isch ä weng arg wenig, dürfts nit ä weng oder wenigschtens ä wengli meh sii? Aber i schniids Ihne, wie si s han welle, ä weng meh, ä klei weng meh, ä wengli meh, ä klei wengli meh. Aber wenigschtens ä klei wengli meh sott s schu sii, sunsch hen Sie jo nix Räächts zum Bisse zwische de Zähn, gell? Ä gscheits Stück vun unsrer Lyoner het noch nie ebber bereut. D meischte kaufe sowieso meischtens de ganze Ring, aber der will i Ihne jetz nit uffschwätze, Sie kriege Ihr Wengli, wie Sii s welle.“

„Hajo, Sie hen räächt!“, het d Kundin dennoo grufe, „was soll des mit em weng hi, weng her?! I nimm de ganz Ring, un kei wengli weniger.“

WIPFELSTÜRMER

Eichhörnchen faszinieren nicht nur durch ihr possierliches Aussehen, sondern auch mit ihren akrobatischen Darbietungen in den Bäumen. Sie gehören zur Familie der Hörnchen und bilden eine eigene Gattung. Diese umfasst weltweit 28 Arten. In Deutschland ist nur das Europäische Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) anzutreffen, dessen Fellfärbung von Rot über Braun bis hin zu Schwarz reicht.

Text und Fotos: Birgit Maier

Foto: © freepik.com

Im Jahresverlauf wechseln Eichhörnchen ihr Fell. Das Sommerfell hat wenig Unterhaar und ist glänzend, während das Winterfell eine dicke Unterwolle aufweist und insgesamt grauer wirkt. Außerdem wachsen dem Hörnchen zum Winter hin Haarpinsel auf den Ohren. Diese fallen beim Wechsel zum Sommerfell dann wieder aus.

Die Tasthaare (Vibrissen), die man am Maul deutlich sehen kann, sind wahre Sinneswunder und unterstützen

die Tiere bei der Orientierung in den Baumwipfeln. Der Puschelschwanz dient sowohl der Wärmeregulation, zum Zudecken und Wärmen in Ruhepausen, zum Balancieren beim Klettern, als Steuerruder beim Springen und hat bei der Kommunikation eine große Bedeutung. Auch die Pfoten können Eichhörnchen geschickt einsetzten. Das Klettern an der Baumrinde gelingt damit sogar kopfüber.

Die kleinen Nager sind tagaktiv und stehen früh bei Sonnenaufgang auf. Allerdings gibt es auch Langschläfer, die ein oder zwei Stunden länger in ihrem Nest, dem sogenannten Kobel, verbringen. Nachdem sie den Morgen über aktiv waren, legen sie zur Mittagszeit eine Siesta ein, um dann ein paar Stunden vor Sonnenuntergang noch einmal sehr lebhaft und quirlig die Helligkeit des Tages zu nutzen. Bei einbrechender Dunkelheit kehren sie zurück in den Kobel.

Im Gegensatz zu vielen anderen Tieren halten Eichhörnchen keinen Winterschlaf, sondern nur eine Winterruhe: Sie erwachen alle paar Tage aus dem Schlaf und verlassen

Eichhörnchenim

dann für ein paar Stunden ihr schützendes Nest, um auf die Suche nach ihren versteckten Nahrungsvorräten zu gehen.

Eichhörnchen sind typische Waldbewohner und bevorzugen Nadelwälder. Aber auch in Obstgärten und Parkanlagen finden sie sich zurecht. Ihr Nahrungsangebot reicht von Baumsamen, Knospen, Nüssen, Früchten bis hin zu Vogeleiern. Eichhörnchen lieben Pilze, und zwar auch solche, die für uns Menschen ungenießbar oder sogar giftig sind.

Herbstzeit ist Sammelzeit

Im Herbst beginnen die kleinen Nager, ihre Vorräte für den Winter zu verstecken. Sie vergraben dann verschiedene Nüsse, Eicheln oder Kastanien tief in der Erde. Ab Oktober wird der Tag vom Einsammeln von Futter bestimmt. Bis zu 2500 Nüsse sollen sie für einen Winter sammeln. Viele dieser Verstecke finden sie jedoch nicht wieder, und so beginnen die Vorräte im Boden zu keimen. Damit tragen die kleinen Nager zur Verjüngung unseres Waldes bei.

Salut

BLICK AUS DEM ELSASS

Die „französische Schwarzwälderin“ Astrid Lehmann lebt im Kinzigtal. Fürs Lust auf REGIO-Magazin schaut sie sich im Dreiländereck um. Wo und wie sie den perfekten Tag im Elsass erlebt, verrät sie in dieser Ausgabe.

Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der Schönste im ganzen Land? Die Rede ist nicht von einem Elsässer auf vier oder gar zwei attraktiven Beinen. Nein, diese Frage hat der Nachrichtensender TF1 bereits zum achten Mal in Folge gestellt und den schönsten Wochenmarkt Frankreichs gekürt.

Gewonnen hat dieses Jahr der Wochenmarkt in Béziers in Südfrankreich. Allerdings hat es der traditionsreiche Dienstagsmarkt in Sélestat bis ganz nach oben geschafft – mit einer Platzierung an fünfter Stelle. Kein Wunder, der Markt in Sélestat ist einfach unwiderstehlich. Über 150 Händler verwöhnen wöchentlich Einheimische und Touristen mit ihren Produkten. Nichts, was es nicht gibt: Obst und Gemüse, Fleisch- und Wurstwaren, Käse, Blumen, Pflanzen, Weine, Backwaren, aber auch Bücher, Kleidung, Dekoartikel oder Schmuck. Ein regionales Einkaufsmekka.

Für meinen perfekten Tag im Elsass fahre ich am Dienstagmorgen nach Sélestat, sitze in einem Straßencafé, tunke ein riesiges Croissant in eine klitzekleine Tasse und schaue dem bunten Treiben zu. Dann schlendere ich auf dem Wochenmarkt, kaufe ein, wo die längsten Schlangen sind, genieße einen Salat im Bistro und besuche anschließend die Humanistische Bibliothek.

Dass die Stadt Genuss, Kunst und Geschichte vereint, erlebt man hier ganz nah, denn das Museum beherbergt eine einzigartige Sammlung von Werken, hauptsächlich aus der Renaissance, manche gar aus dem frühen und späten Mittelalter. Hunderte von Büchern, die uns mit Ehrfurcht staunen lassen. Das muss ich erst mal verdauen und wende mich der Pâtisserie Kamm zu. Jedes süße Teilchen dort ist einfach zum Niederknien, am liebsten möchte ich sie alle probieren. Den Kopf voller Eindrücke, die Nase voller Gerüche und den Bauch wohlig genährt fahre ich wieder nach Hause. Ach, war das schön! À bientôt

NERVENKITZEL & HÜHNERGLÜCK

REGIO-Buch-Tipps

Die ideale Lesezeit ist eigentlich immer. Und nun, da die Tage wieder kürzer werden, bieten neue, unangestrengte Regio-Krimis

nervenkitzelnde Lektüre mit viel Lokalkolorit. Für humorvolle Gelassenheit beim Betrachten alltäglicher Nöte sorgt zudem eine feine Auswahl von Peter Gaymanns Cartoons.

DER MIT DEM HUHN TANZT

Auf dem einen Cartoon marschieren drei ziemlich schrill zurechtgemachte Hühner zwar am Rollator, doch recht resolut durchs Bild. In einem anderen zaubert ein friedliches Federvieh Peace-Zeichen auf den Fußboden – indem es einen roten Kreis um die Fußspuren einer zuvor durch einen Farbtopf gewatschelten Artgenossin pinselt. In einem weiteren müht sich eine ganze Riege stattlicher Yoga-Hennen einigermaßen wackelig mit der einbeinigen Baum-Pose ab.

Peter Gaymann, der aus Freiburg stammende Cartoonist, ist bekannt für seine Hühner, die so manche menschliche Eigenheit und Eitelkeit karikieren. Mit ihnen nimmt er vieles aufs Korn: Lifestyle und Gesundheit, Polittheater und Kunstbetrieb, Essgewohnheiten und Abnehmversuche, Beziehungsdramen und Eigenbröteleien, typisch Badisches und typisch Urlaubisches. Und natürlich die Mühen derer, die in die Jahre gekommen sind. Zu denen gehört

der Künstler, der mit sympathischer Selbstironie seine eigenen Befindlichkeiten nicht auslässt, inzwischen selbst: Unlängst feierte er seinen 75. Geburtstag.

Anlass genug für einen Jubiläumsband, der uns Gaymanns zeichnerische Welt und seine Lieblingsthemen näherbringt. Ein „Prachtstück“, das „Altes und Neues, Klassiker und bisher Unveröffentlichtes vereint“, wie er im Vorwort schreibt. Und das zugleich ein Rückblick auf 50 Jahre Zeichnen ist. Denn Mitte der 1970er-Jahre beschloss der damals 25-Jährige, „irgendwas mit Kunst“ zu machen. Obwohl er „irgendwas mit Sozial“ studierte, träumte er längst davon, „einmal im Leben ein Buch mit einer Auflage von 10.000 Exemplaren zu veröffentlichen“. Zehn Jahre später gelang ihm das mit „Huhns-Tagen“. Und später noch mehrmals, denn er, der „jeden Tag zeichnet“, ist seinem Traum treu geblieben. ewei

Gaymanns Welt

Der große Jubiläumsband von Peter Gaymann

Verlag: Belser, 2025

240 Seiten, gebunden

Preis: 30 Euro

Bachrauschen

von Bernhard Leix Verlag: Gmeiner, 2025 272 Seiten, Paperback Preis: 15 Euro

Die fiktiven Kriminalfälle, mit denen sich Bernhard Leix’ Karlsruher Kommissar Oskar Lindt befassen muss, nehmen ein reales Ereignis vorweg, das bis 12. Oktober zwischen Freudenstadt und Baiersbronn stattfindet: die Gartenschau „Tal X“ im Forbachtal.

Die Ereignisse, die zu Lindts Einsatz führen, sind indessen ganz und gar nicht idyllisch: An den Ufern des Forbachs werden an mehreren Stellen Tote gefunden. Ob diese rätselhaften Todesfälle etwas mit der Gartenschau zu tun haben? Ob Aktivisten das Großereignis verhindern wollten? Lindt kommt anderen Geheimnissen auf die Spur. ewei

Foto: © Peter Gaymann

Hohenklingen

von Silvia Götschi

Verlag: Emons, 2025

336 Seiten, Hardcover

Preis: 21,90 Euro

STURZ VOM TURMBALKON

Das idyllische Städtchen Stein am Rhein ist Schauplatz des neuen Krimis der Schweizer Autorin Silvia Götschi: Auf der Burg Hohenklingen geschieht am Morgen nach der Eröffnung einer Kunstausstellung ein Mord.

Bei dem Toten handelt es sich um den reichen Mäzen Donovan McDowell, der die Ausstellung der Künstlerin Priska Hardegger organisiert und finanziert hat. Und die ist die Mutter der Hobby-Ermittlerin Federica, die zusammen mit ihrem Freund Max und dessen Mutter Milagros schon so manchem Übeltäter auf die Spur kam. Die drei sind ebenfalls vor Ort und gehen – wie die örtliche Polizei – erst einmal von einem Unfall aus. Es dauert eine Weile, bis sie dem Mörder auf die Spur kommen – und dabei ein Geheimnis lüften, das in den letzten Kriegssommer 1944 zurückreicht. ewei

Zorn Elsässer Art

von Suzanne Crayon

Verlag: Emons, 2025

240 Seiten, Paperback

Preis: 14 Euro

TRAGISCHES ENDE IM WEINBERG

Jean-Paul Rapp, ehemals leitender Commissaire der Gendarmerie Colmar, wird beim Rouffacher Stadtfest von einer Todesnachricht überrascht: Der Winzer Grégoire Moreau liegt erschlagen in seinen vom Vater ererbten Reben. Und bald spricht sich auch ein Verdacht herum: Gaston, der Zwillingsbruder des Toten und Pächter des Weinbergs, soll der Übeltäter sein. Er ist jetzt Alleinerbe und hat kein Alibi.

Doch Rapps Nachfolger Rimbout zweifelt an Gastons Schuld – und bittet den pensionierten Kollegen um Hilfe. Gemeinsam finden sie heraus, dass Grégoire gerne Leute gegeneinander ausspielte und sich viele Feinde gemacht hatte. Und sie kommen auf ganz andere, unerwartete Zusammenhänge. ewei

Bücher

DIE ZEIT ÜBERLISTEN

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Seit Mai lädt der Japanische Garten am westlichen Rand des Bad Krozinger Kurparks zum Innehalten ein. Inmitten fernöstlicher Harmonie und klarer Ästhetik finden Besucher – ob Kurgäste oder Spaziergänger – einen Ort der Ruhe: perfekt für eine kleine Auszeit vom Alltag.

Text: Frank von Berger

Japanische Gärten sind jedoch nicht nur Ruhepole im hektischen Alltag oder einfach ein kleines Stück Grün in der Stadt, sondern vielmehr ein von Menschenhand geschaffenes Idealbild der Natur. Geplant, gestaltet und akkurat gepflegt – nichts ist in einem japanischen Garten einfach nur so da oder wird dem Zufall überlassen. Dennoch soll es so aussehen, als wäre die Szenerie harmonisch

über viele Jahre gewachsen. Die Überlistung der Zeit gelingt unter anderem durch vorausschauende Planung, gärtnerische Finesse und sorgfältige Pflege. So wurde beispielsweise in dem neuen Japanischen Garten in Bad Krozingen eine rund 70 Jahre alte Kiefer eigens aus Japan importiert. Über Jahrzehnte wurde sie im Reich der aufgehenden Sonne sorgfältig in der Technik des sogenannten

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Wolkenschnitts („Niwaki“) erzogen. Dabei werden die jungen Triebe immer wieder so eingekürzt und ausgerichtet, dass die Wuchsform der Zweige an Wolken, Stufen oder Muscheln erinnert. Die Kiefer ist deshalb fast so etwas wie ein „Bonsai“, also die gehätschelten, beschnittenen und mit Draht in Form gebrachten Miniaturbäumchen für Liebhaber – nur eben im größeren Format

Ein Idealbild der Natur: Vom Gipfel eines „Gebirges“ aus Felsbrocken fließt ein Rinnsal in ein Wasserbecken.

© Kur und Bäder GmbH Bad Krozingen, freepik.com, Frank von Berger

und fürs Freiland. Nach genauester Anweisung des für die Gestaltung verantwortlichen Gartenmeisters Kazuyuki Sato wurde die Kiefer so platziert, dass ihre Ausrichtung perfekt zur Steinkonstruktion im Hintergrund passt. Diese aus Naturstein errichtete Struktur soll ein mittelalterliches Kastell symbolisieren.

Symbol der Freundschaft

Angelegt wurde der rund 4000 Quadratmeter große Japanische Garten im Kurpark zusammen mit Gartenmeister Sato und zwei anderen japanischen Gärtnern sowie der Gartenbaufirma Fautz, einem mit der japanischen Gartenkunst vertrauten Betrieb aus der

Regio. Die Firma Fautz und der japanische Gartenmeister Sato hatten bereits Mitte der 1990er-Jahre den Garten in der Saunalandschaft der Vita Classica-Therme gestaltet, der später um einen original japanischen Holzpavillon als Ruheraum ergänzt wurde. Wie der alte, so ist auch der neue Japanische Garten ein Symbol der Freundschaft und Thermenpartnerschaft der südbadischen Kurstadt mit der japanischen Stadt Taheta im Distrikt Naoiri. Gärtnermeister Helmut Tränkle von der Firma Fautz war bei der Anlage und Gestaltung des neuen Japanischen Gartens maßgeblich beteiligt und brachte Insiderwissen mit. Denn er durfte vor einigen Jahren dank eines Stipendiums

der Carl-Duisberg-Gesellschaft bei einem sechsmonatigen Aufenthalt in Japan bei Gartenmeister Sato persönlich die Kunst des japanischen Gärtnerns erlernen.

Wasserspiele und Himmelsspiegel

Beim Schlendern durch die neue Anlage fallen vor allem zwei Felsengruppen mit Wasserspielen auf. Diese sind nicht nur optisch reizvoll, sondern tragen mit ihrem leisen Plätschern auch akustisch zum Erleben der künstlich nachgebildeten Natur bei. Im östlichen Teil des Gartens ergießt sich vom

Eine eigens aus Japan importierte alte Kiefer im „Wolkenschnitt“

Fotos:

Wasserspiele in fernöstlich anmutender Vegetation tragen zur meditativen Atmosphäre bei.

Gipfel eines „Gebirges“ aus Felsbrocken und Kies ein kleines Rinnsal kaskadenartig über mehrere Stufen in ein großes Wasserbecken, in dem sich der Himmel spiegelt. Wenige Schritte daneben sprudelt aus der Spitze eines aufrechten, markanten Monolithen das Wasser kontinuierlich in ein von Felsbrocken und Kies gerahmtes Becken. Begleitet werden die Wasserspiele stimmig von fern-

östlich anmutender Vegetation. Wer im neuen Japanischen Garten in Bad Krozingen Teepavillons oder Pagoden erwartet, die das exotische Flair noch unterstreichen könnten, wird vielleicht enttäuscht sein. Aber demnächst sollen dort noch einige Steinlaternen aufgestellt werden, wenn Gartenmeister Kazuyuki Sato sie ausgewählt und ihren Standort bestimmt hat.

Meditative Atmosphäre

Von Anfang an wurde bei der Gestaltung des Gartens großer Wert auf die Auswahl der Gehölze und Stauden gelegt. Außer den Formschnittkoniferen, von denen es mehrere in der Anlage gibt, wurden exotische Gehölze wie unter anderem Papierstrauch (Edgeworthia), Prachtglocke (Enkianthus), SiebenSöhne-des-Himmels-Strauch (Heptacodium) sowie verschiedene Fächer-Ahorne (Acer palmatum) gepflanzt. Letztere entfachen zum

Saisonende mit ihrem bunten Herbstlaub ein Feuerwerk der Farben. Auffällig ist, dass sich ansonsten kaum Buntes und Blühendes in diesem nach traditionellen Prinzipien gestalteten Garten findet. Eine Maxime der japanischen Gartenphilosophie lautet: Grün beruhigt, Blüten sind aufregend. Und Aufregung wäre der meditativen Atmosphäre gewiss abträglich. In japanischen Gärten geht es tatsächlich mehr um die Formen der Pflanzen und um verschiedene Abstufungen von Grün. So wurden die immergrünen Bodendecker, die großflächig die Beete zieren, ganz bewusst nach Blattformen und -farben ausgewählt. Die fast schwarzen, riemenförmigen Blätter des Schlangenbarts (Ophiopogon planiscapus ‚Nigrescens‘) kontrastieren aufs Schönste mit den weißgrün gestreiften Halmen der Seggen (Carex) sowie dem dunkelgrünen Laub von Dickmännchen (Pachysandra) und Drahtstrauch (Muehlenbeckia).

Doch ganz ohne Blüten geht es auch hier nicht: Im Frühjahr setzen duftige Zierkirschenblüten (Prunus serrulata) und einige bunt blühende Azaleen wenige, aber gezielt platzierte Farbakzente.

Bambus darf übrigens auch nicht fehlen. Deshalb säumen einige Horste des asiatischen Riesengrases den Rand des Gartens. Die umgebenden alten Bäume des Kurparks bilden nach japanischem Prinzip als „entliehene Landschaft“ (japanisch: „shakkei“) eine attraktive Kulisse für den gepflegten Garten. Dadurch ergeben sich beim Durchwandeln der neuen Grünanlage aus jedem Blickwinkel stets neue Perspektiven.

Der Japanische Garten ist zu den Öffnungszeiten des Kurparkgeländes frei zugänglich. Die Wege im Garten sind so gestaltet, dass sie auch für Menschen mit Rollatoren, für Rollstuhlfahrende und Kinderwagen barrierefrei passierbar sind. Damit niemand im abendlichen Halbdunkel stolpert, wurden moderne Leuchten aus Edelstahl entlang des Hauptwegs installiert. Wer nach dem Besuch des Japanischen Gartens noch Zeit und Lust hat, kann im Kurpark den Minigolfplatz, eine Bogenschießanlage, Kinderspielplätze, ein Café mit Außensitzplätzen und eine Übungsgolf-Anlage sowie den schönen Bestand an imposanten, zum Teil exotischen Bäumen genießen. Mit dem öffentlichen Nahverkehr ist der Kurpark problemlos erreichbar, Parkplätze für Autofahrer stehen am Rand des Kurparks zur Verfügung.

Grün beruhigt – und ist daher in allen Schattierungen im Garten anzutreffen. Fotos:

Pflanzenwissen

KOLUMNE

DIE MUTTER ALLER PFLANZEN

Phytopraktikerin Nadja

Pohl über eine heilende Pflanze mit Tradition

Artemisia vulgaris, der Gewöhnliche Beifuß, wurde nach der griechischen Göttin der Jagd und der Geburt, Artemis, benannt, die einen Gürtel aus Beifuß getragen haben soll.

Weltweit wurde „die Mutter aller Pflanzen“ seit jeher von Schamanen und Heilern für Räucherungen zur Abwehr von Krankheiten und Dämonen verwendet.

In der Volksheilkunde wird der bitterstoffhaltige Korbblütler für seine kraftspendenden und reinigenden Eigenschaften geschätzt. Er fördert insbesondere die Fettverdauung, wirkt schweiß- und harntreibend und kommt in der Frauenheilkunde zur Förderung der Fruchtbarkeit sowie der Regelblutung zum Einsatz. In der Schwangerschaft sollte man Beifuß nicht verwenden.

Beim Binden von Räucherbündeln kombiniere ich gerne Beifuß mit Johanniskraut und Salbei. Die Ernte des Krautes sollte für diesen Zweck kurz vor der Blüte erfolgen.

Foto: © Nadja Pohl

FRISCHER WIND AM BLAUEN

Romantikhotel & Restaurant

Z u r ennoS

Seit einem Jahr führen Catinka und Tom Birks das traditionsreiche Romantikhotel und Restaurant „Zur Sonne“ in Badenweiler –das älteste Gasthaus im Markgräflerland, dessen Geschichte bis ins Jahr 1641 zurückreicht. Er, gebürtiger Engländer, und sie, verwurzelt im Markgräflerland und in Südafrika, vereinen unterschiedliche Kulturen und kulinarische Einflüsse zu einer weltoffenen, herzlichen Gastlichkeit mitten im Kurort.

Text: Marianne Ambs

Fotos:

Kochbuchsammlung zum Schmökern

Lebensprojekt: Catinka und Tom Birks bringen frischen Wind in die „Sonne“.

Badenweiler bietet alles, was Erholungssuchende sich wünschen: entspannte Ruhe, eine vielfältige Landschaft am Fuß des Blauen, eingebettet zwischen Wäldern und Weinbergen, und eine vielseitige Gastronomie. Hochklassige Restaurants und Hotels prägen den Kurort seit jeher – eines davon ist das Romantikhotel Zur Sonne. Das Fachwerkensemble liegt zentral und doch ruhig mitten im Herzen des Ortes. Nur wenige Schritte trennen es von der Luisenstraße mit Geschäften und Cafés, auch zur Cassiopeia-Therme ist es nicht weit.

Hier weht seit dem vergangenen Jahr ein frischer Wind: Das Ehepaar Birks hat das Romantikhotel

mit Restaurant übernommen. Am 1. Juli 2024 fiel der Startschuss für ihr gemeinsames „Lebensprojekt“. „Wir hängen unser ganzes Herz hier rein“, sagt Catinka Birks. Entspannt sitzt sie in der modern eingerichteten Lounge, während am Empfang nebenan Gäste einchecken. Zwei ältere Damen verabschieden sich gerade, bedanken sich herzlich für den angenehmen Aufenthalt. Catinka Birks ist immer mittendrin: Sie steht am Empfang, arbeitet in ihrem kleinen Büro die Korrespondenz ab, bringt einer Dame auf der Terrasse einen Kaffee und hilft in der Küche. Persönliche Gastfreundschaft und gelebte Herzlichkeit – das macht die Atmosphäre in der „Sonne“ aus.

Im Loungebereich steht ein alter Flügel, ein Erbe des Vor-Vor-Besitzers, einem Liebhaber klassischer Musik. Heute wird auf dem Instrument nur noch selten gespielt, doch die Birks nutzen es auf besondere Weise: Sie präsentieren dort ihre liebevoll zusammengestellte Kochbuchsammlung. Natürlich darf auch geblättert werden. „Wir räumen immer mal wieder um“, erzählt Catinka Birks und zieht einen Jubiläumsband von Sally Clarke hervor, einer Pionierin der modernen britischen Küche. In ihrem berühmten Restaurant in der Londoner Kensington Church Street hat Catinka Birks wertvolle Erfahrungen gesammelt: „Die Arbeit dort hat mich geprägt.“

Catinka Birks ist, genauso wie ihr Mann Tom, ausgebildete Köchin. Kennengelernt haben sie sich an der renommierten Kochschule „Le Cordon Bleu“ in London – einer der weltweit führenden Institutionen für gehobene Kochkunst. Tom Birks unterrichtete dort, Catinka war Schülerin. Nach Wanderjahren in England kehrte Catinka Birks mit ihrem Mann zurück in ihre Heimat, das Markgräflerland. Die „Sonne“ in Badenweiler kennt sie aus Kindertagen, denn die Oma wohnte gegenüber.

Bereits 2020 besichtigten die Birks das Haus – doch ihr erster gemeinsamer Schritt in die Gastronomie führte sie in die „Taberna“ in Müllheim. Dort machten sie sich schnell mit ihrer feinen Küche einen Namen. „Es war unser Startprojekt. Wir wollten schauen, ob es funktioniert“, erzählt Catinka Birks. Gleichzeitig suchten sie nach einem eigenen Haus. „Etwas kleines, ein Restaurant, vielleicht zehn Zimmer“, beschreibt sie ihre Vorstellungen. 35 Gästezimmer, ein Restaurant mit 40 Plätzen und weitere Gasträume bietet die „Sonne“. Alles ein wenig größer … Deshalb dauerte es etwas, bis die Entscheidung getroffen wurde. „Hier gibt es großes Potenzial. Und wir haben viele Ideen“, erklärt die Gastronomin, warum 2024 die Wahl auf Badenweiler fiel.

Tom Birks (r.) zaubert den Hauptgang, seine Frau Catinka die kreativen Desserts.

„Casual

Fine Dining“

In Müllheim wurden die Birks vermisst – viele Stammgäste bedauerten ihren Abschied. Doch sie sind ihnen nach Badenweiler gefolgt und genießen weiterhin die unaufgeregte Küche auf höchstem Niveau. „Casual Fine Dining“ nennen Catinka und Tom Birks ihren Stil – eine Verbindung aus handwerklicher Präzision und kreativem Können. Ihre moderne europäische Küche basiert auf saisonalen Zutaten aus der Region und ist zugleich inspiriert von den südasiatischen Einflüssen, die sie in England und Südafrika kennengelernt haben.

Die Menükarte für den Abend ändert sich wöchentlich, manchmal auch mitten in der Woche. „Das hängt ganz davon ab, welchen Fisch wir bekommen und was unser Metzger zu bieten hat“, erklärt Catinka Birks. Dabei legen sie großen Wert auf nachhaltigen Einkauf. „Aber wir sind eben weit weg vom Meer.“ Dennoch kommt frischer

Fisch regelmäßig vom Großmarkt in Paris auf die Teller. Die Gäste können zwischen einem Drei-, Vier- oder Fünf-Gang-Menü wählen, das auf Wunsch mit Käse aus der Region seinen Abschluss findet. Pro Gang stehen jeweils drei bis vier Gerichte zur Wahl, stets ist auch eine vegetarische Variante dabei.

In der Küche arbeiten die Birks gemeinsam. „Da gibt es keine Reibereien, wir ergänzen uns gut“, sagt Catinka Birks. Ihr Steckenpferd ist die Patisserie: Desserts, Kuchen und Eisvariationen – „das kann ich gut schon am Vormittag vorbereiten“. So bleibt ihr abends mehr Zeit für den direkten Kontakt mit den Gästen und den Service. Währenddessen übernimmt ihr Mann die Chefrolle in der Küche und verantwortet die Haupt- und Zwischengänge.

„Like home, only better“ lautet das Motto des Hauses. Die Anglizismen sind kein modisches Statement, sondern Ausdruck eines Lebensgefühls. „Multikulti in Badenweiler“ sei das „Sonne“Team, sagt Catinka Birks. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Mongolei, aus Georgien und anderen Ländern bringen Vielfalt und Persönlichkeit ins Haus.

Fotos: ©
Zur
Sonne, Badenweiler

Ihre Liebe zu Südafrika hat die Birks zu der ungewöhnlichen Weinkarte inspiriert. Dort stehen Markgräfler Gewächse aus Schliengen, Betberg, Laufen oder Mauchen neben einer Cuvée vom Weingut Rall in Swartland oder einem Shiraz vom Weingut Savage in Stellenbosch. Vor allem kleine, feine Weingüter aus Südafrika haben es den Birks angetan. „Wenn wir dort sind, besuchen wir die Weingüter persönlich und schauen, was es Neues gibt“, so Catinka Birks. „Viele unserer Gäste verbinden die Weine aus Südafrika mit einer Erinnerung an einen wunderbaren Urlaub.“

Zur Sonne Romantikhotel und Restaurant

Moltkestraße 4, 79410 Badenweiler

Tel.: 07632/75080 www.zur-sonne.de

Öffnungszeiten:

Frühstück: Mo.–Fr. 7–10 Uhr,

Sa. & So. 7–11 Uhr

Lunch: Di.–Sa. 12–17 Uhr

Restaurant: Di.–Sa. 18–23 Uhr

(letzte Bestellung 20.30 Uhr)

Rezept des Monats online: www.bit.ly/4mOaSPv

ALLE AN EINEM TISCH

Der eine ernährt sich vegan, die andere hat eine Glutenunverträglichkeit – für mehrere Menschen zu kochen, ist heute ganz schön schwierig geworden. Sibylle Sturm kennt das Problem ganz genau: Ihre feinen veganen Rezepte sind der perfekte Schlüssel für gemeinsames Glück am Tisch und Genuss für alle.

Rezepte & Fotos: Sibylle Sturm

Kokossüppchen mit Brokkoli & Spinat

Für 4 Portionen

Zubereitung: 25 Minuten

Kochzeit: circa 20 Minuten

Für die Würzpaste

3 Knoblauchzehen

5 cm frischer Ingwer

3 rote Chilischoten

2 Frühlingszwiebeln

1 TL gemahlener Koriander

1 1/2 TL gemahlene Kurkuma

1 TL Currypulver

Für die Suppe

400 g Brokkoli, 60 g frischer Spinat

500 g Karotten, 1 EL Kokosöl

600 ml Gemüsebrühe

400 ml Kokosmilch

3 TL Tamari oder Sojasauce

Saft von 1/2 Limette

Für das Topping

Schwarzkümmelsamen

Koriandergrün oder Petersilie

Chilischoten (optional)

Für die Würzpaste die Knoblauchzehen häuten, den Ingwer schälen und beides grob hacken. Chili und Frühlingszwiebeln in

feine Ringe schneiden. Alles zusammen mit den Gewürzen in einem Mixer fein pürieren.

Für die Suppe Brokkoli sowie Spinat waschen und putzen, den Brokkoli in Röschen teilen, den Spinat vorsichtig trocken schütteln. Die Karotten schälen und in dünne Scheiben schneiden.

Kokosöl in einem großen Topf erhitzen, die Paste zugeben und unter Rühren 2–3 Minuten anrösten. Karotten hinzufügen und weitere 2–3 Minuten rösten. Mit Gemüsebrühe und Kokosmilch aufgießen, zum Kochen bringen und köcheln lassen, bis die Karotten bissfest sind. Brokkoli in den Topf geben und 3–4 Minuten bei niedriger Hitze köcheln, bis auch der Brokkoli bissfest ist. Mit Tamari und Limettensaft abschmecken. Dann den Spinat hinzugeben, den Herd ausschalten, einen Deckel auflegen und 2–3 Minuten warten, bis der Spinat zusammengefallen ist.

Auf Schalen verteilen, mit Schwarzkümmel, Korianderblättern und optional einigen Scheiben der Chilischoten garnieren.

Für den großen Hunger oder wenn es ein Hauptgericht werden soll, noch 200 g Basmatireis kochen und dazureichen.

Gemüsekuchen mit Karotten & Pilzen

Für 12 Stücke

Zubereitung: circa 30 Minuten

Backzeit: circa 45 Minuten

Für den glutenfreien Mürbeteig

100 g Vollkornreismehl

100 g Buchweizenmehl

50 g Maismehl

2 EL Maisstärke

125 g vegane Margarine

Salz und Pfeffer aus der Mühle

1 TL getrocknete Kräuter (z. B. Oregano)

1 EL Chiasamen (optional)

Für den Belag

400 g Lauch, 6–8 braune Champignons

125 g Kichererbsenmehl

400 g Karotten, 200 ml Hafersahne

1 EL Olivenöl, 2 EL Maisstärke

2 EL Hefeflocken (optional)

Salz und Pfeffer aus der Mühle

Zubehör

Springform (26 cm ø)

Für das Topping

Blätter von 2–3 Stängeln Petersilie Schnittlauchröllchen

3 EL Sonnenblumenkerne

1 EL Schwarzkümmelsamen (optional)

Für den Teig alle Zutaten sowie 30 ml Wasser in einer Schüssel zuerst mit einem Handrührgerät, dann mit den Händen zu einem glatten Teig verarbeiten. Die Springform mit dem Teig auskleiden und kühl stellen.

Den Backofen auf 180 Grad (Ober- / Unterhitze) vorheizen. Lauch sowie Pilze putzen und in sehr feine Scheiben schneiden. Karotten schälen, putzen und raspeln. Das Gemüse in einer Schüssel miteinander vermischen.

Kichererbsenmehl mit 200 ml Wasser, Hafersahne, Öl und den übrigen Zutaten verquirlen. Das Gemüse auf dem Teigboden verteilen, Kichererbsenmehlmischung darübergießen.

Circa 45 Minuten backen, bis die Teigränder leicht gebräunt sind. Mit Kräutern, Körnern bestreuen. Vor dem Ser vieren etwas abkühlen lassen.

Diese & weitere Rezepte:

Die Ess-Klasse für alle –Kochen für Familie, Freunde & Gäste von Sibylle Sturm

Verlag: ars vivendi

232 Seiten, Hardcover mit Leinenrücken

Preis: 32 Euro

Reste des Gemüsekuchens schmecken auch kalt gut. Oder in einer beschichteten Pfanne mit sehr wenig Öl auf kleiner Flamme und mit Deckel noch einmal erwärmen.

No­Bake­Himbeertarte

mit Mandelfrischkäse

Für circa 10–12 Stückchen

Zubereitung: circa 25 Minuten

Kühlzeit: 3–4 Stunden

Für den Boden

65 g getrocknete Datteln

25 g Zartbitterschokolade (optional)

65 g gemahlene Mandeln

80 g glutenfreie Haferflocken

100 g Sonnenblumenkerne

¼ TL Meersalz, 60 g Kokosöl

Für die Füllung

160 ml gekühlte vegane Schlagsahne

150 g TK-Himbeeren oder andere Beeren, 1 Vanillestange

150 g Frischkäse auf Mandelbasis

50 g Agavendicksaft oder Honig

Abrieb von 1 Bio-Zitrone

1 TL Agar-Agar

Für das Topping

1 Handvoll frische Himbeeren

1 Handvoll frische Heidelbeeren getrocknete Blüten

Datteln und optional Schokolade grob hacken, zusammen mit Mandeln, Haferflocken, Sonnenblumenkernen und Salz in einen Mixer füllen und pürieren. Das Kokosöl in einen kleinen Topf geben und zerlassen. Dann in den Mixer gießen und solange verarbeiten, bis eine geschmeidige Masse entsteht. Ist sie zu krümelig, noch 1 TL Wasser hinzufügen.

Rechteckige Tarteform (35 cm x 13 cm) einfetten, die Dattel-HaferMasse auf dem Boden und den Rändern verteilen. Mit dem Rücken eines Esslöffels festdrücken. In den Kühlschrank stellen.

Die Füllung zubereiten. Hierfür zuerst die Schlagsahne in einem hohen Becher mit einem Handrührgerät aufschlagen und kühl stellen.

Dann die Beeren mit 60 ml Wasser in einen kleinen Topf geben und bei niedriger Hitze auftauen. Mit einem Stabmixer fein pürieren. Das Mark der Vanillestange herauskratzen und mit zwei Dritteln des Beerenpürees, mit dem Frischkäse, Agavendicksaft sowie Zitronenabrieb in eine Schüssel geben und verrühren.

Das restliche Beerenpüree zusammen mit dem Agar-Agar in einem kleinen Topf unter ständigem Rühren aufkochen und bei niedriger Hitze 2–3 Minuten köcheln lassen.

Circa 10 Minuten abkühlen lassen, dann unter die FrischkäseMischung rühren und anschließend die Schlagsahne mit einem Spatel unterheben.

Die Creme in die Tarteform füllen, glatt streichen und 3–4 Stunden, am besten aber über Nacht, kühl stellen, damit sie fest wird.

Mit frischen Beeren und getrockneten Blüten hübsch garnieren. Genießen!

KÜCHENLIEBLING

Tomaten mit Miso­Mayo & Ziegenkäse

Für die eingelegten Tomaten

Für 40 reife Kirschtomaten: 100 g Zucker, 40 g Ingwer in Scheiben, 300 g Weißwein-Essig und 300 g Wasser zusammen aufkochen und abkühlen, anschließend die kurz blanchierten und von der Haut befreiten Kirschtomaten einlegen. Je länger sie marinieren, desto mehr Power haben sie.

Für die Miso­Mayo

100 ml Milch

300 g Öl

1 EL Miso Mediterran, Salz

Die Milch in einen Messbecher geben und das Öl tropfenweise mit einem Zauberstab einmixen. Mit Salz und Miso-Paste abschmecken und in eine Spritzflasche oder Spritzbeutel füllen.

Für den Miso­Tomatensud

200 g reife Strauchtomaten je 1 Bd. Koriander, Basilikum

1 TL Miso Mediterran

Alle Zutaten mixen, mit Salz, Pfeffer abschmecken und danach durch ein Tuch abtropfen lassen.

Eingelegte Tomaten in Scheiben schneiden und mit dem Tomatensud und Miso-Mayo anrichten. 200 g Ziegenkäse Natur zerbröckeln, auf die Tomaten geben, mit Olivenöl beträufeln, evtl. salzen und mit frischem Basilikum oder Rucola garnieren.

Foto: © Merkle

FUNKY MARCHING BAND

SA., 22. SEPTEMBER AB 11 UHR

Innenstadt Freiburg Konzert

KALENDERSeptember

Ausstellungen

SCHWARZWALD CITY

Tierische Tausendsassas

Fotos & Texte von Klaus Echle Freiburg, bis 13.9. www.schwarzwald-city.de

CARTOONMUSEUM

Alison Bechdel

The Essential Basel, bis 26.10. www.cartoonmuseum.ch

KUNSTHALLE MESSMER

Kunst im Dialog

Juan Amador & Michael Stich Riegel, bis 12.10. www.kunsthallemessmer.de

MUSÉE UNTERLINDEN

Sortie de réserves #1

Werke aus den Lagern des Musée Unterlinden entdecken Colmar, bis 12.1.26 www.musee-unterlinden.com

KUNSTHALLE BASEL

Bagus Pandega: „Sumber Alam“ Wechselwirkungen zwischen Technologie & der Welt Basel, bis 16.11. www.kunsthallebasel.ch

FORUM WÜRTH

Waldeslust

Bäume & Wald in Bildern & Skulpturen Arlesheim, bis 5.4.26 www.kunst.wuerth-ag.ch

MUSEUMS-BERGWERK SCHAUINSLAND

Bergbau vom Mittelalter bis in die Moderne Oberried www.schauinsland.de

LANDWIRTSCHAFTSMUSEUM

Das Fremde im Vertrauten Schüler·innen-Arbeiten zum Thema Lebensraum Weil am Rhein, bis 12.10. www.museen-weil-am-rhein.de

MUSEUM AM LINDENPLATZ

Retrospektive

Porzellan, Glas, Mobiliar & Kunst Weil am Rhein, bis 11.1.26 www.museen-weil-am-rhein.de

BESUCHERBERGWERK „SEGEN GOTTES“

Die alte Silbergrube entdecken Haslach im Kinzigtal www.besucherbergwerk-segengottes.de

MUSEUM TINGUELY

Julian Charrière: Midnight Zone

Fotografien, Skulpturen, Installationen & neue Filmarbeiten Basel, bis 2.11. www.tinguely.ch

MUSEUM NATUR UND MENSCH

Insekten

Schillernd schön & tierisch wichtig Freiburg, bis 11.1.26 www.museen.freiburg.de

Foto: © Funky Marchiing Band

MUSEUM FÜR NEUE KUNST

Marta! Puppen, Pop & Poesie Freiburg, bis 21.9. www.museen.freiburg.de

AUGUSTINERMUSEUM

Licht & Landschaft

Impressionisten in der Normandie Freiburg, bis 30.11. www.museen.freiburg.de

VITRA DESIGN MUSEUM

Die Shaker

Weltenbauer & Gestalter

Weil am Rhein, bis 28.9. www.design-museum.de

MARKGRÄFLER MUSEUM

Sylvia T. Verwick

„Alles hängt am Strich“ Müllheim, bis 28.9. www.markgraefler-museum.de

MUSEUM ART.PLUS

Nature unlimited

Zeitgenössische Positionen Donaueschingen, bis 27.9. www.museum-art-plus.com

DREILÄNDERMUSEUM

Elsass unterm Hakenkreuz

Geschehnisse aus einer elsässischen Perspektive Lörrach, bis 23.11. www.dreilaendermuseum.eu

GALERIE HEITZ, PALAIS ROHAN

Eine unumgängliche Vergangenheit

Archäologische Entdeckungen auf der A355 Straßburg, bis 21.6.26 www.musees.strasbourg.eu

DREILÄNDERMUSEUM

Hermann Daur

Ein moderner Blick Lörrach, bis 23.11. www.dreilaendermuseum.eu

ANTIKENMUSEUM

Hero Games

Interaktives AusstellungsAbenteuer

Basel, 14.9. bis 29.4.26 www.antikenmuseumbasel.ch

Kabarett/Comedy

FREITAG, 5.9.2025

Osan Yaran

„Aus Prinzip!“

Musical Theater, Basel, 19.30 Uhr www.musical.ch

SAMSTAG, 13.9.2025

Eva Eiselt

„Wenn Schubladen denken könnten“, Musikkabarett Theater Kumedi, Riegel, 20 Uhr www.kumedi.de

MITTWOCH, 17.9.2025

Bodo Wartke „Wanderpunkt“ Konzerthaus, Freiburg, 20 Uhr www.vaddi-concerts.de

FREITAG, 19.9.2025

Matthias Deutschmann

Vorpremiere: „Propaganda à la carte“

Theater Kumedi, Riegel, 20 Uhr, auch am 27.9. www.kumedi.de

DONNERSTAG, 25.9.2025

Sven Garrecht

„Wenn nicht jetzt, wo sonst?“ Vorderhaus, Freiburg, 20 Uhr www.vorderhaus.de

FREITAG, 26.9.2025

Gankino Circus

„Das Gegenteil von Rock’n’Roll“ Theater Kumedi, Riegel, 20 Uhr www.kumedi.de

SAMSTAG, 27.9.2025

Lennard Rosar „Schildmaid“ Vorderhaus, Freiburg, 20 Uhr www.vorderhaus.de

Konstantin Schmidt

„Liebe, Luft & Ladekabel“ Theater am Mühlenrain, Weil am Rhein, 20.15 Uhr www.tam-weil.de

SONNTAG, 28.9.2025

Dave Davis

„Life is Live!“

Waldeslust

Bis 5. April 2026 Forum Würth, Arlesheim kunst.wuerth-ag.ch

BILDER & SKULPTUREN

Aus der Sammlung Würth heraus wurde die Ausstellung „Wald eslust – Bäume und Wald in Bildern und Skulpturen“ konzipiert, die den Nerv der Zeit trifft. Schon mehr als 16.000 Besuche von Kunstund Kulturliebhabern hat das Forum Würth gezählt – und die Ausstellung mit rund 60 signifikanten Werken von Alfred Sisley bis Anselm Kiefer ob der großen Nachfrage bis April nächsten Jahres verlängert.

Vorderhaus, Freiburg, 19 Uhr www.vorderhaus.de

Foto: © Volker
Naumann

Dies war eine Leseprobe der September-Ausgabe 2025.

SIE HABEN LUST AUF MEHR?

Das komplette Heft ist ab dem 26. September im Handel erhältlich.

R EGIO

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