FRÜHLING IM HERBST Blumenzwiebeln pflanzen und die Blütezeit vorbereiten BAUKUNST BÜRGERSINN

CHANDERLIRADWEG Gemütlicher Familienausflug entlang der Kandertalbahn

FRÜHLING IM HERBST Blumenzwiebeln pflanzen und die Blütezeit vorbereiten BAUKUNST BÜRGERSINN
CHANDERLIRADWEG Gemütlicher Familienausflug entlang der Kandertalbahn
Lust auf ... 06 – 07
Impressionen
Geschmacksache 08 – 09
Erkunden & Erleben
Immer wieder sonntags:
Familientour auf dem Chanderli-Radweg 10 – 14
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22
Titelthema
Dreiklang am Oberrhein: die Münster in Straßburg, Basel und Freiburg 16 – 21
Cathédrale Notre-Dame de Strasbourg 16 – 17
Basler Münster – Münster unserer Lieben Frau 18 – 19
Freiburger Münster – Münster unserer Lieben Frau 20 – 21
Land & Leute
Erfolgsmodell mit Frauenpower: die Aromen der REGIO in der Kräutermanufaktur 22 – 23
Freude in die Welt bringen: „In Resonanz“ mit der Malerin Karin Heitmeyer 28 – 29 Kolumnen 13, 25, 29
Herbstblues ade: Jetzt Blumenzwiebeln pflanzen 24 –27
Kunst
Das Elsass unter NS-Herrschaft: eine Ausstellung im Dreiländermuseum Lörrach 30
Wild & herzlich: Gasthaus „Zum Hirschen“ in Wittnau 32 – 35
Veganer Wohlfühlherbst: bunte Rezepte mit saisonalen Zutaten 36 – 39
Merkles Küchenliebling: Pfifferling-Ravioli mit Parmesanschaum 39
Ausstellungen, Hocks, Konzerte & Co. – Termine in der REGIO 40 – 53
„Einfach anderscht“: Ariane Berthold und Tobias Füssner und ihr „Wunderfitz“ 54
Natürlich sind frische Blumen immer am schönsten. Aber sind sie auch nachhaltig? Gegen einen herbstlichen Strauß aus dem eigenen Garten ist nichts einzuwenden: Wer aber keinen Garten hat, der kann anstatt zu Überseeblumen oder solchen aus dem Gewächshaus zu diesem Blumenstrauß aus Filz greifen. Er schenkt im Haus extravagante und dauerhafte Freude auch über die Herbstzeit hinaus.
Gesehen bei Manufactum, Schusterstr. 1, Freiburg oder im Onlineshop bei manufactum.de
Preis: 79,90 Euro
Foto: © Manufactum
Kunststoff kann nachhaltig sein: wenn er auf Pflanzenbasis hergestellt wurde. So wie der Kunststoff für die herbstlichen Aufbewahrungseicheln aus dem 3D-Drucker.
Alles, was auf Herbstwanderungen in die Tasche wandert –Kastanien, Nüsse, Steine, Trockenblumen oder magisch anmutende Frucht- und Blütenstände – kann in den Eicheln gesammelt werden. Die
Aufbewahrungsbehälter in herbstlichen Brauntönen passen besonders gut zum skandinavischen oder boho-inspirierten Wohnstil. Sie sind auf dem jahreszeitlich dekorierten Tisch, auf der Fensterbank oder im Regal ein schöner Blickfang.
Gesehen im Onlineshop bei etsy.com
Preis: ab 10,99 Euro Foto: © Etsy.com
Nachhaltiger geht es kaum: Dieser dekorative Türkranz von Gry & Sif mit Laub, Eicheln und weißen Beeren ist aus reiner neuseeländischer Schurwolle, Fair-Trade-zertifiziert und wurde in Nepal gefertigt.
Mit seiner Kreisform kündet das mit der Hand gefilzte Schmuckstück
von der steten Wiederkehr der Jahreszeiten. Kreative Zeitgenossen können den Kranz mit weiteren Elementen individuell gestalten.
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Schusterstr. 1, Freiburg
Preis: 44,90 Euro
Foto: © Manufactum
Für alle, die Kürbis lieben
Lecker im Topf und in der Pfanne, aber auch dekorativ an der Eingangstür und auf dem Wohnzimmertisch: Der Kürbis gehört zum Herbst, wie das raschelnde Laub und das Quittengelee.
Wer Kürbis mag, der verliebt sich sicher auch in diese DekoObjekte aus natürlichem Rattangeflecht. Sie sind von Hand
geflochten und es gibt sie in zwei Größen. Die ansprechenden Designs passen gut zum Landhaus-Stil und machen nicht nur im Herbst, sondern das ganze Jahr über Freude.
Gesehen im Onlineshop bei loberon.de
Preis: 89,95 Euro
Foto: © Loberon
Fuchs und Eule, Hase und Igel und nicht zuletzt der Hirsch als Herr des Waldes verwandeln die Fensterbank, eine herbstliche Dekoecke oder das Kinderzimmer in ein kleines Waldparadies. Die gefilzten Tierfiguren mit Aufhänger, hergestellt aus neuseeländischer Naturwolle, machen sich auch als Mobile am Fenster besonders gut.
Gesehen im Onlineshop bei federundkonfetti.de
Preis: ab 9 Euro
Foto: © Elldus Betriebs GmbH, Feder&Konfetti Store
A u f denSpuren der historisch en E nhabnesi
Mit der ratternden und schnaubenden Dampfeisenbahn durch das Kandertal zuckeln, am Zielort eine abenteuerliche Schluchtenwanderung machen und anschließend gemütlich mit dem Fahrrad zum Ausgangspunkt zurückrollen – so könnte ein erlebnisreicher Familiensonntag aussehen. Ein Radweg begleitet die Zugstrecke der Museumsbahn, so dass Ein- und Ausstiege mit dem Fahrrad an den Haltestationen möglich sind.
Text: Nicole Kemper
Foto: © Sebastian Ross
Wenn es im Hals kratzt, ist es richtig: Die Aussprache des Chanderli-Radwegs stellt für alemannisch Ungeübte eine Herausforderung dar. Dafür ist der Begriff aber unbestritten niedlicher als der hochdeutsche Zungenbrecher KandertalbahnRadweg. Die touristische Radroute entlang der Kandertalbahn verbindet mit durchgehend geteerten Wegen abseits der Autostraßen die Orte Haltingen und Kandern. Dazwischen passieren die Radler Binzen, Rümmingen, Wittlingen,
Wollbach und Hammerstein, wo sich jeweils auch ein Zwischenhalt der Bahn befindet.
Der Chanderli-Radweg wurde 2017 eröffnet, mit der Idee, eine familienfreundliche, leichte Fahrradstrecke zu bieten, die mit einer Fahrt in der historischen Dampf eisenbahn ver-
bunden werden kann. Der mit einem blauen Loksymbol ausgeschilderte Radweg verläuft knapp 15 Kilometer lang parallel zu den Gleisen der Kandertalbahn. Das Umsteigen vom Fahrrad in den Waggon funktioniert jedoch nur zu bestimmten Zeiten: Die Museumsbahn verkehrt ausschließlich sonntags von Mai bis Ende Oktober – und sie befördert nur Radler, die sich mit reiner Muskelkraft fortbewegen; E-Bikes müssen draußen bleiben.
Eine Fahrt mit ihr ist gleichwohl Zeitreise: Die Nebenbahnstrecke wurde im Jahr 1895 in Betrieb genommen und 1985 formal stillgelegt. Die geschichtsträchtigen Loks und Personenwaggons, die heute auf ihren Schienen unterwegs sind, lassen das Herz jedes Eisenbahnfreundes höherschlagen. Viele haben schon
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über hundert Jahre auf dem stählernen Buckel und werden in ehrenamtlicher Arbeit von den Mitgliedern des Kandertalbahn e.V. restauriert und unterhalten.
Doch auch ohne Bahnfahrt ist der Chanderli-Radweg familientauglich. Zwar kommen noch vor dem Ortsausgang von Haltingen
die ersten Weinberge in Sicht, aber wie bei allen Hügeln und Berggipfeln, die das Landschaftsbild gestalten, ist gewiss: Hier muss nicht hinaufgeradelt werden! Zwischen Haltingen und Kandern ist lediglich ein Anstieg von 77 Meter zu überwinden, was auf der Gesamtstrecke kaum spürbar wird. Neben den Bahngleisen ist auch
Bahn und Flüsschen sind Begleiter des Radwegs durch die idyllische Kulturlandschaft des Kandertals.
das namensgebende Flüsschen ab Binzen ein steter Begleiter auf der Tour: Die Kander entspringt östlich des Blauen, durchzieht mit blumengeschmückten Geländern den Ort Kandern und fließt durch Eimeldingen und Weil, bevor sie in den Rhein mündet. Auf der Strecke bis Binzen streifen Fluss und Radweg die kleinen Orte meist nur am Rande, so dass sich die Ausflügler vor allem auf die vorbeiziehende Kulturlandschaft konzentrieren können.
Bei Wollbach lockt das Schild „Hofmühle” in eine Hofeinfahrt. Hier dreht sich das Wasserrad seit dem 15. Jahrhundert – heute allerdings nur noch, um die eichernen Speichen feucht zu halten. Das Mahlen hat der Müller Anton Neumeier aus Altersgründen längst aufgegeben, doch der 86-jährige
sucht einen Nachfolger, der die Tradition der Mühle weiterführt.
Hinter Hammerstein verengt sich das Tal und der Waldrand rückt an beiden Seiten des Wegs
Der Mundart-Autor aus Schallstadt mit einem Tipp für Freunde der Mundart
In Lahr, gnauer in Lohr, dem schöne Städtli mit Storcheturm, wurd schu sitter mehrere Johre ä Mundartpriis verliehe für d beschte Iisendunge vun Mundarttegschte. D Autorinne un Autore stamme vun de nööchere un wittere Umgebung. S könne au sehr gern Schwizer un Elsässer debii sii, vorrussgsetzt, die Tegschte sin in de alemannische Mundart gschriebe. Ä dreiköpfigi Kommission mueß denno ussbaldowere, welli devun die priiswürdigschte sin.
Wer denno für n ä erschter oder zweiter Priis ussgwählt wore n isch, kriegt no ä paar Woche später in de schöne Lohrer Mediathek ä Laudatio un derfs prämierte Werk, Lyrik oder Prosa, vorem iigladene Publikum vorläse. De Priis isch noocheme stadtbekannte Lohrer Gebäck, de „Murre“, benannt.
Ä paar Woche nooch de Priisverleihung derfe alli ussgwählte Autorinne un Autore in Richebach bi Lohr in de Hammerschmiedi nomol anderi eigini Gedichtli un Gschichtli präsentiere. Au dert git’s nooch de Veranstaltung ä Gläsli Wii un Murre zum Sürpfle un Schmecke.
Lesung in der Mediathek in Lahr: 13. Oktober, 19 Uhr Mundartliebhaber willkomme!
S t e inerne Wahrzeichen – lebend
Straßburg, Basel und Freiburg sind durch ihre Münster auf einzigartige Weise verbunden. Drei stadtprägende steinerne Wahrzeichen – jedes für sich ein Meisterwerk, gemeinsam aber ein beeindruckendes Zeugnis der Kunst, des Glaubens und der Geschichte dieser Region.
Wahrzeichen im Elsass
Der französische Schriftsteller Victor Hugo nannte das Straßburger Münster, dessen Bau vor mehr als 1000 Jahren begann, ein „Wunderwerk des Riesenhaften und des Feinen“. Mehr als 400 Jahre lang wurde am höchsten der drei Münster im Dreiländereck gebaut. Auf dem Platz der Kathedrale stand ursprünglich eine romanische Basilika, die 1015 unter Bischof Werner von Habsburg errichtet wurde. Heute zeugen nur noch die Krypta sowie Umrisse am Boden von diesem frühen Gotteshaus. Auf den Fundamenten des romanischen Bauwerks wuchs im 13. Jahrhundert die gotische Kathedrale empor. Die nördliche Turmspitze des
Münsters wurde 1439 fertiggestellt, während der südliche Turm nie gebaut wurde. Elegant und doch wie unvollendet reckt sich heute der filigrane Westbau mit seinem einzigen Turm in den Himmel.
Wer das Münster der elsässischen Metropole besichtigen will, sollte einen Besuch am besten unter der Woche und möglichst nicht in der Vorweihnachtszeit planen, um lange Wartezeiten zu vermeiden. Immerhin ist die Kathedrale Notre-Dame mit mehr als vier Millionen Besucherinnen und Besuchern nach der Pariser Notre-Dame die am zweithäufigsten besuchte Kathedrale Frankreichs. 1988 wurde die Grande-Île mit dem Münster in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen. Die Werkstätten der Fondation de l’Œuvre Notre-Dame, die älteste
Diese Leichtigkeit: Das gotische Meisterwerk beeindruckt durch seine Eleganz.
Bauhütte der Welt, sind die einzigen in Frankreich, die bis heute tätig sind. Hier arbeiten Spezialisten aus verschiedensten Handwerksgewerken unerlässlich daran, das gotische Bauwerk aus rosafarbenem Vogesen-Sandstein zu erhalten und zu pflegen. Gerade wurde zum ersten Mal seit dem 19. Jahrhundert die Vierungskuppel an der Kreuzung von Haupt- und Querschiff gründlich restauriert und gereinigt – drei Jahre dauerte die nicht einfache Feinarbeit in 30 Metern Höhe.
Das Straßburger Münster beeindruckt nicht nur durch seine Größe, sondern auch durch unzählige kunstvolle Details, die Besucher in Staunen versetzen. Der 142 Meter hohe gotische Turm gilt als Meisterstück an Leichtigkeit und Eleganz. Die Fassade erzählt von der Lebenswelt des Mittelalters. Hunderte Skulpturen wirken wie von der Mauer losgelöst und zaubern ein wechselndes Spiel von Licht und Schatten. Besonders eindrucksvoll ist der filigrane Westbau mit seinen drei Portalen. Das langgezogene Schiff wird beleuchtet von einem größtenteils im Original erhaltenen Ensemble sakraler Glasfenster. Herzstück ist das 16-teilige Rosettenfenster in der Westfassade. Ein eindrucksvolles Beispiel des spätgotischen Flamboyantstils ist die Sandsteinkanzel von Hans Hammer, 1485 fertiggestellt und eng verbunden mit dem Prediger Johann Geiler von Kaysersberg.
Als Meisterwerk des Uhrenbaus und der Mathematik in der Renaissance gilt die Astronomische Uhr von 1547 mit ihrem Uhrwerk aus dem Jahr 1842. Ende 2018 wurde das Gehäuse der „Horloge astronomique“ gründlich abgestaubt und restauriert. Die Uhr
zeigt dem Betrachter einen Kosmos der Zeit und ein Figurenspiel, das sich täglich um 12.30 Uhr in Bewegung setzt.
330 Stufen müssen erklommen werden, um auf der Münsterplattform eine herrliche Aussicht auf die Stadt und die elsässische Ebene bis zu den Vogesen zu entdecken. Wer den Aufstieg wagt, hat auch einen besseren Blick auf die Turmspitze und die Kupferdächer des Münsters. Auf der Plattform können Neugierige mit der App VR Strasbourg Cathédrale auf Zeitreise gehen und entdecken, wie Straßburg in den Jahren 1490 und 1730 von oben aussah.
Der Besuch des Straßburger Münsters lässt sich derzeit mit dem Licht- und Tonspektakel „Luminiscence“ verbinden. Bis Ende November wird die Show anlässlich der Weihe des Langhauses vor 750 Jahren an mehreren Tagen pro Woche in der Kathedrale aufgeführt. Mit faszinierenden Lichtprojektionen und in mitreißender Klangkulisse erzählt „Luminiscence“ die bewegte Geschichte der mehr als 1000 Jahre alten Kathedrale auf schillernde Weise neu.
Marianne
Ambs
Place de la Cathédrale 67000 Strasbourg www.cathedrale-strasbourg.fr
ÖFFNUNGSZEITEN
Mo. bis Sa.: 8.30–11.15 Uhr und 12.45–17.45 Uhr
Sonn- und Feiertage: 14–17.15 Uhr Keine Besichtigung während der Gottesdienste
ÖFFENTLICHE FÜHRUNG IN DEUTSCHER SPRACHE
Do., 2. Oktober, 15 Uhr www.marketing.kehl.de
KLANG- UND LICHTERSHOW LUMINISCENCE
Immersives Schauspiel in der Kathedrale bis 22. November, mehrmals täglich; Tickets unter: www.feverup.com
Kathedrale hoch über dem Rhein
Weithin sichtbar thront das Basler Münster, leicht erkennbar an der roten Sandsteinfassade, den farbigen Ziegeln und seinen zwei schlanken Türmen, als Wahrzeichen der Stadt auf dem Münsterhügel. Im Jahr 2019 feierten die Basler das große Jubiläum ihres Heinrichmünsters, tausend Jahre nach der Einweihung in Gegenwart von Kaiser Heinrich II. Die historische Bedeutung des strategisch wichtigen Plateaus oberhalb des Rheins reicht noch viel weiter zurück: Archäologen entdeckten dort die Spuren keltischer Besiedlung aus dem ersten Jahrtausend v. Chr., weitere Funde zeugen von einem römischen Kastell. Der älteste bekannte Vorgänger des Münsters ist ein karolingischer Bau aus dem neunten Jahrhundert n. Chr.
Die wechselhafte Baugeschichte der heutigen Kathedrale – oder wie die Einheimischen sagen würden: des „Minschters” – erstreckt
sich über 500 Jahre. Die ehemalige Bischofskirche, nach der Reformation der evangelischen Konfession zugehörig, wurde zwischen 1019 und 1500 im romanischen und gotischen Stil erbaut. Das Gebäude in seiner heutigen Architektur basiert großteils auf dem spätromanischen Neubau aus dem 12. und 13. Jahrhundert (1180 bis 1220/1230).
Wer sich der Basler Altstadt – beispielsweise bei einem Spaziergang vom Badischen Bahnhof – von der gegenüberliegenden Rheinuferseite nähert, blickt auf die rückwärtige Ansicht mit der Ostfassade und der Pfalz – die hoch über dem Rhein gelegene Aussichtsterrasse. Der Begriff Pfalz leitet sich vom lateinischen Palatium (Regierungssitz) ab – in unmittelbarer Nähe befand sich einst der Wohnsitz des Bischofs. Die Basler Pfalz bietet schattige Sitzplätze unter Kastanien und eine
herrliche Aussicht auf den Rhein. Eine Treppe führt hinunter zum Anleger der Münsterfähre „Leu” zwischen der Wettsteinbrücke und der Mittleren Brücke.
Wer vom Westen, also von der Großbasler Altstadt her kommend, zum Münsterplatz hinaufläuft, steht vor dem Hauptportal, das von zwei sichtlich ungleichen Türmen eingerahmt wird. So ist unter anderem der Martinsturm mit 65,5 Meter fast 2 Meter niedriger als sein großer Bruder, der Georgsturm. Am einfachsten lässt sich der Georgsturm nicht an seiner Größe, sondern an der monumentalen Statue des Heiligen Georgs erkennen, der mit einer überlangen
Die Galluspforte, aus der Zeit um 1185, ist einer der ältesten in ursprünglicher Form erhaltenen Teile des Münsters. Der Kreuzgang aus dem 15. Jahrhundert bezaubert mit gotischem Maßwerk.
alte Basler Zeit, die gegenüber der heute üblichen Zeitzählung um eine Stunde vorgeht. Die Differenz zur mechanischen Uhr direkt darunter beträgt jedoch nicht zu jeder Zeit exakt 60 Minuten, sondern variiert im Jahresverlauf.
An der Nordseite ist mit der Galluspforte (1150/1170) das bedeutendste romanische Skulpturenwerk der Schweiz zu besichtigen – sie gilt als eines der ältesten romanischen Figurenportale im deutschsprachigen Raum und ist fast vollständig original erhalten. Darüber repräsentiert eine Fensterrose mit symbolträchtigen Sandsteinfiguren ein überdimensionales Glücksrad.
Lanze den Drachen durchbohrt. Links unterhalb des riesigen Ritters befindet sich eine kleine Eingangspforte, die als „Flüsterbogen” bekannt ist. Die Worte, die hier auf der einen Seite in die Vertiefung des Sandsteinbogens geraunt werden, sollen von einer zweiten Person auf der anderen Seite perfekt erlauscht werden können. Ein Selbstversuch scheitert allerdings daran, dass der belebte Münsterplatz just zu diesem Zeitpunkt der Austragungsort eines Seifenkistenrennens ist, dessen Moderator mit seinem Megaphon die geheime Botschaft übertönt. Auch der benachbarte Martinsturm kann eine Besonderheit aufweisen: Seine Sonnenuhr zeigt unverdrossen die
Im Inneren des Münsters beeindrucken Weite und Höhe. Säulengänge und Seitenschiffe machen es unmöglich, den Innenraum als Gesamtheit zu erfassen. Unter der Vierung, sprich dem Kreuzungspunkt von Lang- und Querschiffen, eröffnet sich mit dem Abstieg zur Krypta eine weitere Dimension. Die Krypta war seit dem 19. Jahrhundert teilweise abgebrochen und zugeschüttet und erst 1966 wieder gänzlich freigelegt worden. Zum 1000-jährigen Jubiläum vor sechs Jahren machte die Archäologische Bodenforschung den Bereich für die Öffentlichkeit zugänglich. Ein besonderes Erlebnis ist die mehrmals täglich stattfindende 270º-Multimediashow im Ausstellungsraum der Kr ypta, die die Besucher auf eine packende Zeitreise durch 1000 Jahre „Minschter” mitnimmt. Nicole Kemper
BASLER MÜNSTER
Münsterplatz 9, 4051 Basel www.baslermuenster.ch
ÖFFNUNGSZEITEN WÄHREND DER WINTERZEIT
Mo. bis Sa.: 11–16 Uhr
Sonn- und Feiertage: ca. 11.30–16 Uhr
ÖFFENTLICHE KURZFÜHRUNGEN
jeweils am Samstag um 14.30 Uhr
Dauer: ca. 30 min
MULTIMEDIASHOW IN DER KRYPTA
Mo.– Sa.: 10.10, 11.30, 13.40, 15, 16.20* Uhr (*außer Sa.)
So.: 12.20, 13.40, 15, 16.20 Uhr
Aus konservatorischen Gründen nur bis Mitte Oktober
Die Kräutermanufak t u r
Dreißig tatkräftige Frauen, geballtes Kräuterwissen, viel gärtnerisches
Know-how und eine zündende Geschäftsidee – so begann vor elf Jahren die Geschichte der Kräutermanufaktur. Heute ist das Projekt von Frauen auf dem Land ein Erfolgsmodell, und die regionalen Bio-Tees, Kräutersalze und Gewürze in Spitzenqualität verkaufen sich prächtig.
Text: Heide Bergmann
Es duftet nach Zimt, Minze und Limone, wenn man den Raum der Kräutermanufaktur betritt. Säcke mit getrockneten Kräutern stapeln sich in den Regalen, Tüten mit Teemischungen und Gewürzen, Gläser mit Kräutersalzen und Blütenzucker reihen sich aneinander. Auf dem Tisch wartet eine Wanne mit Trockenkräutern auf das Abpacken. Der Raum auf dem Reitterhof in Schwanau-Ottenheim ist Lager, Verkaufsraum und Logistikzentrum der Manufaktur. Hier
erzählen die Vereinsvorsitzenden Elke Lichtblau-Reitter und Roswitha Ette sowie Monika Schinkopf, eine der beiden festen Mitarbeiterinnen, aus der Anfangszeit des Projekts und wie das Erfolgsmodell heute funktioniert.
Die Kräutermanufaktur entstand aus der „Kräuter-Regio e.V.“ (siehe Lust auf REGIO 06/25). Die Idee war, Bio-Kräuter anzubauen und damit ein Einkommen für Frauen im ländlichen Raum zu erzielen. Dafür gründeten die Initiatorinnen einen eigenen Verein: Kräuterland Baden-Württemberg e.V. Bevor es richtig losging, absolvierten die Frauen eine intensive Fortbildung zu Anbau, Verarbeitung und Vermarktung von Kräutern –geleitet vom renommierten Kräuterexperten Rudi Beiser.
Heute zählt die Kräutermanufaktur 25 Anbauerinnen. Von der Rheinebene über den Schwarzwald bis zum Bodensee wachsen
Haben gut lachen: die Vereinsvorsitzenden Elke Lichtblau-Reitter (hinten Mitte), Roswitha Ette (r.) und Mitstreiterinnen von der Kräutermanufaktur. Königskerzenblüten werden von Hand geerntet und wie Malven- und Kornblumenblüten schonend getrocknet.
auf ihren Feldern – je nach Höhenlage – 70 verschiedene Tee-, Würzund Heilkräuter. Pro Jahr ernten sie insgesamt 900 Kilogramm Trockenkräuter. Den Anbauplan schmieden die Frauen zu Jahresbeginn immer gemeinsam in großer Runde und legen dabei fest, was jede auf ihrem Feld anbaut.
Die Erntesaison beginnt im April mit Löwenzahn, Gänseblümchen und Spitzwegerich. Im Mai folgen Holunder, Melisse, Minze und Lindenblüten, bevor in den Monaten Juni bis August Rosen, Kornblumen, Ringelblumen, Malven, Königskerzen, Zimtbasilikum, Tulsi, Zitronenverbene und noch mehr Kräuter die Erntekörbe füllen.
Die Frauen ernten und trocknen ihre Ware auf dem Hof und liefern sie dann in der Zentralstelle ab. Dort werden die Kräuter abgewogen, eingetütet und versandfertig gemacht. Verkauft werden die aromatischen Schätze über den Online-Shop sowie in Hofläden, Gärtnereien, auf Märkten und über verschiedene Wiederverkäufer.
Regelmäßig treffen sich die Frauen im zentralen Raum der Manufaktur oder auf ihren Höfen. Dann sprudeln die Ideen: neue, ausgefallene Teemischungen werden entwickelt und fantasievolle Namen kreiert –ein Markenzeichen der Kräutertees aus der Manufaktur. Namen wie „Blühe auf“, „Hoch die Tasse“ oder „Frech wie Oskar“ spiegeln die lebendige, humorvolle Handschrift der Frauen wider. Besonders beliebt sind „Fühle Heimat“, ein Tee mit Melisse und Blüten, oder „Lebe wild“ aus Wildkräutern vom Schwarzwald.
Obwohl die Frauen ihre Mischungen nicht als Heiltees verkaufen dürfen, fließt ihr profundes Heilpflanzenwissen in jede Kreation ein. „Ab ins Bett“ ist ein beruhigender Abendtee mit Melisse und Lavendel. Für die Erkältungszeit empfiehlt sich die Mischung „Bleib stark“, um mit Königskerze, Salbei und anderen Kräutern die Immunabwehr zu steigern.
Die Kräutertees aus der Manufaktur zeichnen sich durch höchste Qualität aus. Verwendet werden ausschließlich ganze Blätter und Blüten, die von Hand zum optimalen Zeitpunkt geerntet und schonend verarbeitet werden. „Das haben wir von Rudi Beiser gelernt“, betont Elke Lichtblau-Reitter. „Und
genau das macht das Besondere aus: von vorne bis hinten Handarbeit.“ Das sieht man den Kräutern auch an: Blüten und Blätter leuchten in satten Farben, als wären sie gemalt. Doch nicht nur die Optik ist bemerkenswert, auch der hohe Gehalt an Aromen und Inhaltsstoffen macht den Unterschied zu anderen Tees.
Gute Qualität hat ihren Preis. Im Vergleich zu Bio-Tees aus dem Supermarkt sind die Tees der Manufaktur zwar teurer – doch dafür erhält man einen Spitzentee und die Anbauerinnen werden fair bezahlt. Zudem ist jedes Päckchen ein klimaschonendes Produkt, das die Landschaft erhält und regionale Arbeitsplätze schafft. „Dass der Tee hier aus der Region kommt und so eine gute Qualität hat – das wissen die Leute zu schätzen“, sagt Roswitha Ette.
DIE KRÄUTERMANUFAKTUR
Unterdorfstraße 13 77963 Schwanau-Ottenheim
www.kraeuterland-bw.de OFFENE TÜR IN DER KRÄUTERMANUFAKTUR
11. Oktober, 10–16 Uhr: Besuch auf dem Kräuterfeld und Verkostung von Bio-Tees und Kräuterprodukten. 11 Uhr und 14 Uhr: Führungen
Frühlingbeginnt im Herbst : Z w tiezlebei
Die Blüten der Herbst-Zeitlose erinnern an Krokusse, sind aber botanisch mit den Frühlingsblühern nicht verwandt.
Der Herbst naht – und bei manchem macht sich leise Melancholie breit: Im Garten stehen die Zeichen auf Abschied. Doch gerade jetzt lässt sich dem etwas entgegensetzen. Wer Blumenzwiebeln pfanzt, legt kleine Hoffnungsträger in die Erde und kann gelassener vom Sommer Abschied nehmen.
Text & Fotos: Frank von Berger
Zwischen September und November ist die beste Pflanzzeit für die meisten Blumenzwiebeln. Gerade jetzt finden sich viele schöne Arten und Sorten im Handel. Und wer rechtzeitig zulangt, findet das Gewünschte noch in ausreichender Auswahl, Menge und Qualität.
Tulpen, Krokusse und Narzissen – die kennen und können eigentlich alle. Diese Klassiker unter den Blumenzwiebeln gedeihen fast überall und mit wenig Mühe. Aber es gibt auch viele weitere schöne Zwiebel- und Knollenpflanzen, die jetzt in der Erde verbuddelt werden können, um einen Kredit fürs nächste Frühjahr zu verbuchen. Blaustern (Scilla), duftende Hyazinthen (Hyacinthus orientalis) und ihre charmanten kleinen Schwestern, die Traubenhyazinthen (Muscari-Arten), sowie BergAnemonen (Anemone blanda) und viele andere Zwiebel- und Knollenpflanzen bereichern nicht nur Steingärten, sondern auch Staudenbeete, deren Bewohner erst später im Frühjahr austreiben. Auch im Rasen verwildert sehen viele im Frühjahr blühende Zwiebelund Knollenpflanzen hinreißend aus, etwa Krokusse, Schneeglöckchen und kleine Narzissen wie die Wildform der Osterglocke (Narcissus pseudonarcissus).
Vorm ersten Frost ans Frühjahr denken
Bei den meisten Arten von Zwiebel- und Knollenpflanzen ist mit dem Einpflanzen keine Eile geboten. Sie können noch bis zum ersten Frost in die Erde gebracht werden. Anders bei den Zwiebeln von Lilien und Kaiserkronen, die nicht lange lagerfähig sind und deshalb oft in kleinen Säckchen mit feuchtem Sägemahl oder Torf gehandelt werden. Sie sollten möglichst direkt nach dem Kauf eingepflanzt werden, weil sie schnell austrocknen und alle späteren Wiederbelebungsversuche zwecklos sind. Einmal in der Erde vergraben sind sie aber erstaunlich robust und versagen nur bei „nassen Füßen“. Um das zu verhindern, wird eine Schicht Sand oder Feinkies auf dem Boden des Pflanzlochs ausgebracht. Das ist übrigens bei allen Zwiebelund Knollenpflanzen ratsam, wenn der Boden wenig durchlässig, lehmig und im Winter sehr feucht ist. Auch die Zwiebeln von Schneeglöckchen (Galanthus) sollten nach dem Kauf sofort eingepflanzt werden, weil sie, einmal ausgetrocknet, kaum wiederzubeleben sind. Ähnlich kapriziös sind die
Monika Wurft über die Früchte der Brennnessel
Sie blüht ab Juni, und weit bis in den Oktober hinein schmückt sie sich mit grünen Büscheln voller Nussfrüchte. Obendrein ist sie übersät mit spitzen Brennhaaren und ziemlich wehrhaft.
Gemeint ist die Große Brennnessel (Urtica Dioica), mit der jeder auf die eine oder andere Art schon Bekanntschaft geschlossen hat. Zurzeit stehen die nussig schmeckenden Früchte des Brennnesselgewächses mit ihren essentiellen Fettund Aminosäuren, Vitaminen und Mineralstoffen zur Ernte bereit.
Wer sich die Finger nicht verbrennen will, nimmt Handschuhe zur Hilfe. Brennnesselfrüchte findet man nur an der weiblichen Brennnessel. Männliche Pflanzen haben nach der Blüte ihr Soll erfüllt und die weiblichen Pflanzen bestäubt.
Die leckeren und gesunden Früchte werden von den Rispen gestreift, getrocknet und kommen in Brot, Müsli und Suppen den ganzen Winter zum Einsatz. Mein Favorit sind in Öl kross gebratene Brennnesselfrüchte, die mit Knoblauch, Salz, Pfeffer und einem Spritzer Zitrone abgeschmeckt werden.
Karin Heitmeyer war 30 Jahre lang mit Leib und Seele Krankenschwester. Als sich Freiräume boten, erwachte ihre schlummernde Begeisterung fürs Zeichnen neu. In der Ausstellung „In Resonanz“ sind ihre Werke derzeit im Rathaus Bötzingen zu sehen.
Text: Kornelia Stinn
Wenn die blonde Frau in ihrem Garteneckchen zwischen Hortensien und hohen Gräsern sitzt, wandern ihre Gedanken zu blühenden
Landschaften und weiten grünen Wiesen. Dann fließen die zarten Aquarellfarben fast wie von selbst auf die weiße Malfläche ihres Sketchbooks. Dieses praktische Skizzenbuch ist ihr ständiger Begleiter. Ansonsten braucht sie unter freiem Himmel nur eine Minimalausstattung – einen winzigen Aquarellkasten und einen Pinsel mit integriertem Wassertank.
Was Technik und Motivwahl angeht, ist die 58-Jährige allerdings vielseitig. So entstand etwa ihr detailreicher Eisvogel mit Tinte –inspiriert von einer Begegnung auf den Pfaden des Kaiserstuhls, wo sie ein Exemplar in freier Natur entdeckte. Genauso wie den farbenprächtigen Bienenfresser, bei dem sie ihr Wissen über den Einsatz von Gelb und Gold anwenden konnte,
das sie bei einem Seminar in der Faber-Castell-Akademie in Stein am Rhein verfeinerte. Schon auf dem Weg zu dieser Ausbildungsstätte entdeckte ihr stets wacher künstlerischer Blick ein neues Motiv: eine Nachtszene, die sie später als großformatiges Acrylbild festhielt – mit zart eingearbeiteten Goldpartikeln und einem mystisch leuchtenden goldenen Lichtschimmer im Hintergrund. Heitmeyer schwärmt von dem Moment, als sie in der Dunkelheit ankam: „ Genau so habe ich diesen Lichtschimmer an dieser Stelle gesehen. Und genau dahinter befand sich die Akademie!“
Neben einigen Urlaubsbildern aus Italien erzählen die meisten Werke Heitmeyers von der Region: von Waldkirch, wo die Künstlerin lebt, oder vom Kaiserstuhl.
„Lichtblick“ nennt Karin Heitmeyer die nächtliche Stadtansicht von Stein am Rhein, in Acryl mit Goldpigmenten (l.). Unter freiem Himmel malt sie gern mit Aquarellfarben (u.).
„Den
Staub des Alltags von der Seele
waschen“
Auf die Frage, wann ihre Leidenschaft fürs Zeichnen begonnen hat, erzählt sie lebhaft von Südfrankreich: Als Au-Pair im Künstlerdorf Aix en Provence machte sie mit siebzehn erste Zeichenversuche mit Kohlestiften. Nach ihrer Ausbildung zur Krankenschwester ruhte die Kunst eine Weile –bis sie 2021 wieder Pinsel und Stifte zur Hand nahm. Eine Kollegin wurde zur ersten Sammlerin, bald darauf schmückten ihre Werke die Räume der Wochenstation im Diakoniekrankenhaus Freiburg. Heute ist sie Mitglied im Kunstforum Waldkirch und ihre Bilder sind bei Ausstellungen begehrte Objekte.
Heitmeyers Bilder sprechen die Sehnsucht nach Orten voller Schönheit und Ruhe an. Die Künstlerin erklärt: „Die Welt ist gerade so schwierig, da möchte ich Freude reinbringen.“ Dabei beruft sie sich auf Picasso, der sagte: „Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele“. Und sie fügt noch hinzu: „Aber ich male nicht der Bestätigung wegen. Malen und mich dabei weiterzuentwickeln ist mein Bedürfnis. Ich möchte niemals aufhören, das Eigene zu stärken. “
Beat Eglin lebt in Muttenz bei Basel. Fürs Lust auf REGIO-Magazin schaut er sich regelmäßig im Dreiländereck um. Anstand und Fairness im Sport ist in dieser Ausgabe sein Thema.
KUNSTAUSSTELLUNG
Rathaus Bötzingen
25.09.2025 – 27.02.2026
Karin Heitmeyer – IN RESONANZ Dialog aus Farbe, Form und Gefühl Mit Originalwerken und hochwertigen Kunstdrucken
Karin Heitmeyer www.designhexe.de
Gewalt im Sport scheint der Normalzustand geworden zu sein. Schon in den untersten Fussballligen und in jeder Alterskategorie greifen die Spieler zu unfairen Mitteln. Auf Pfiffe der Schiedsrichter wird mit Unverständnis und Protest reagiert. Gelbe Karten beeindrucken wenig. Die Profis verdienen zwar viel oder zu viel. Fairness wird ihnen aber im Verein und vom Trainer zu wenig beigebracht. Dieses Verhalten färbt auf die Jungen ab und auch auf die Fans. Verfeindete Gruppen buhen bei gegnerischen Aktionen, und nach dem Spiel wird gegeneinander gekämpft. Auf der Heimfahrt kommen Tram- und Eisenbahnwagen dran und das alles im Namen des Sports. Das ist besonders der Fall, wenn die verfeindeten Fans der Erzrivalen Basel (FCB) und Zürich (FCZ) aufeinandertreffen. Trotz jahrelangen Bemühungen von Vereinen, Fanclubs und Polizei sind friedliche Männerfussballspiele fast nicht möglich.
Dass es auch ganz anders und friedlich geht, zeigen andere
Sportarten. Im Tennis freut sich das Publikum auch über Punkte des Gegners und spendet grosszügigen Applaus. Aber auch in diesem Sport gibt es Ausraster durch die Spieler. Doch diese sind im Vergleich zum Fussball äusserst selten.
Ein ganz besonderes Phänomen kann im Frauenfussball beobachtet werden. Hier hat Fairness Vorrang und die Fans freuen sich gemeinsam über gute Spiele. An der kürzlich ausgetragenen Europameisterschaft konnte man Fanzüge mit Erwachsenen und Kindern durch die Stadt Basel beobachten. Die Fans der beiden Teams marschierten nicht auf getrennten Routen, sondern gemeinsam. Niemand musste Angst haben, verprügelt zu werden. Man freute sich zusammen auf ein tolles Sportfest und zog miteinander durch die Strassen bis zum Stadion.
Dieses Verhalten ist wünschenswert und würde jeder Sportart gut tun, in der Sportler oder Zuschauer ihre Kinderstube vergessen haben. Vielleicht haben sie aber auch ganz einfach nie gelernt, was Anstand und Fairness sind.
Landgasthof Hirschenin W i t uant
Vielfalt und Neugier sind bei Familie Winterhalter im Landgasthof Hirschen in Wittnau eine Art Lebenskonzept. Genauso wichtig ist den Gastgebern die Tradition: Schließlich gilt der „Hirschen“ als das älteste Gasthaus des Ortes. Seit wann genau dort Gäste bewirtet werden, lässt sich urkundlich nicht genau belegen – aber 400 Jahre sind es mindestens.
Text: Marianne Ambs
modern eingerichteten Gaststube mit traditionellem Kachelofen und in den beiden Nebenräumen insgesamt 85 Gäste Platz, dazu kommt in der warmen Jahreszeit die Gartenterrasse mit 70 Sitzplätzen. Die Scheune mit 120 Plätzen wurde 2001 ausgebaut und wird gerne für Hochzeiten, Familienfeiern und Firmenevents gebucht. Auch Weihnachtsfeiern finden hier statt. „Einige freie Termine haben wir noch“, so Eliane Winterhalter.
Thomas und Eliane Winterhalter (u.) stehen seit 30 Jahren für Tradition und Weiterentwicklung im Landgasthof „Hirschen“.
Herzliche Gastlichkeit, eine familiäre Atmosphäre, Spaß an der Gastronomie – für die Winterhalters eine Selbstverständlichkeit. „Wer nicht jeden Morgen mit Freude ins Gasthaus geht, der ist nicht der Richtige für den Beruf“, findet Thomas Winterhalter. Der Frühaufsteher dreht gerne eine Runde mit dem Hund durch die malerische Landschaft rund um Wittnau, bevor es im „Hirschen“ richtig losgeht. Danach geht es Schlag auf Schlag: Mittagstisch, Abendservice. Dazu kommen ein Bestell und Abholangebot, Familienfeiern sowie ein PartyService. Es gibt viel zu tun für das Wirtepaar, das neben der Gastronomie noch weitere Standbeine hat.
Thomas Winterhalters Leidenschaft ist die Jagd. Seine Reviere liegen in Wittnau und im elsässischen Eguisheim. Dort erlegt er Rehe und Wildschweine, im Elsass auch Hirsche. Der Herbst ist traditionell die beste Zeit für Wildgerichte. Im „Hirschen“ gibt es deshalb ab Oktober wieder eine eigene Wildkarte. Darauf stehen zum Beispiel ein herbstlicher Salat mit Trauben, Nüssen und Rehstreifen, Wildmedaillons mit Pfifferlingen oder ein Wildragout mit Spätzle und Preiselbeerbirne. Gerade sind die Rehmaultaschen der Renner. „Aber eigentlich ist für Wild das ganze Jahr Saison“, so Thomas Winterhalter, der nicht nur Koch, sondern auch Metzgermeister ist. Die fachgerechte Zerlegung der Rehe und Wildschweine aus den Als Thomas und Eliane Winterhalter den Landgasthof „Zum Hirschen“ vor 30 Jahren übernommen haben, war dort noch vieles anders als heute. Frühere Generationen hatten vor allem Landwirtschaft betrieben, das Gasthaus lief nebenher. Im ältesten Lageplan von Wittnau von 1770 ist der Landgasthof schon eingezeichnet. 1929 wurde der „Hirschen“ durch einen Blitzschlag fast vollständig zerstört und musste neu aufgebaut werden. Bis zum modernen Restaurant mit kleinem Hotel, gemütlicher Freiterrasse und einer heimeligen Festscheune waren viele Um und Ausbauten und zuletzt 2022 eine umfassende Renovierung der Gaststuben notwendig. Heute haben in der
Ob in der Gaststube (o.) oder in der Festscheune (r.): Herzliche Gastlichkeit ist im „Hirschen“ selbstverständlich.
eigenen Revieren ist für ihn kein Problem. Wichtig ist ihm darüber hinaus, möglichst alles vom Tier zu verwenden und nichts zu verschwenden. Auch aus Respekt vor dem Tier. Bei unserem Besuch im „Hirschen“ hängt gerade ein Wildschwein im Kühlhaus, das wenige Tage später auf der Wochenkarte steht. „Mehr Bio geht nicht“, ist der Gastwirt überzeugt. Das von ihm erlegte Wild lebt frei und artgerecht bis zum letzten Atemzug. Rehe, Hirsche und Wildschweine ernähren sich von dem, was sie in der Natur vorfinden. Wer gerne
Fleisch isst, aber auch das Tierwohl im Blick hat, der sollte zu Wild greifen, findet der passionierte Jäger. Sohn Julius teilt die Liebe zur Jagd. Der zweite Sohn Lukas hat Koch gelernt und erweitert im Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe bei Zweiflingen nordöstlich von Heilbronn gerade seinen Horizont. „Wir würden uns freuen, wenn er in einigen Jahren nach Hause kommt und den Hirschen weiterführt“, so die Eltern, die dem Sohn aber die Entscheidung überlassen, wie er sein Leben gestalten will.
Landgasthof „Zum Hirschen“ Schönbergstraße 11
79299 Wittnau
Tel.: 07 61 / 40 21 37
www.hirschen-wittnau.de Öffnungszeiten:
Mi.–So. 12–14.30 Uhr und 18–22 Uhr
Küchenöffnungszeiten:
Mi.–Sa. 12–14 Uhr und 18–21 Uhr & So. 12–14 Uhr und 18–20 Uhr
Geschlossen: 24.12. (Heiligabend) und 1.1. (Neujahr)
Die Gastwirtin hat ein Faible für Wein: Gerade hat Eliane Winterhalter bei der IHK eine Weiterbildung zur Sommelière gemacht und dabei viel gelernt über Weine weltweit und deren Präsentation. Auf der Weinkarte im „Hirschen“ stehen aber nur eigene Weine. Denn zum Gasthaus gehört ein Weingut, das inzwischen unter der Regie von Sohn Julius steht. Im Nebenerwerb kümmert sich dieser um die Reben. Angebaut werden Weißburgunder und Grauburgunder, Sauvignon Blanc, Spätburgunder, Merlot, Chardonnay und Shiraz, natürlich auch Gutedel. „Der hat im Markgräflerland nach wie vor seine Berechtigung“, findet Thomas Winterhalter. Das Weingut haben Thomas und Eliane Winterhalter in den letzten 30 Jahren nach und nach aufgebaut. Aus der früheren Kegelbahn ist ein Weinkeller geworden.
Unterstützt werden die Winterhalters von fünf Festangestellten und einigen Aushilfen. Herr der Küche ist Thomas Winterhalter, seine Frau ist für den Service und das Hotel verantwortlich. Produkte aus der Region, saisonale Gerichte, alles hausgemacht und frisch: Das
sind die wichtigsten Grundlagen für Winterhalters Kochkunst. „Bei uns wird noch richtig gekocht“, so Thomas Winterhalter. Es wird geschält, geraspelt und geschnippelt, Fertigprodukte haben in der HirschenKüche nichts zu suchen. Thomas Winterhalter nennt seine Küche „gutbürgerlich“.
Stehengeblieben ist er aber nicht. Mit Sohn Lukas wird in der Küche fleißig ausprobiert. Besonders bei der Zubereitung von Fleisch geht der Küchenchef im „Hirschen“ gerne neue Wege: Ein Rindersteak wird auch mal Sousvide gegart und anschließend kurz angebraten. Winterhalters experimentieren mit dem Reifegrad von Fleisch, mit Vakuumierung und Marinaden – denn Aromen und Gewürze ziehen tiefer ins Fleisch ein, wenn sie vor dem Vakuumieren hinzugefügt werden. Die Produkte – Fleisch, Eier, Kartoffeln, Spargel und anderes Gemüse –kommen von Produzenten vor der Haustür, aus dem Hexental, auf jeden Fall aus der Region. Auf der Wochenkarte steht zum Beispiel eine Rinderroulade mit Kartoffelkroketten und Gemüse. Das Rind ist nebenan aufgewachsen, auf dem Hof von Valentin Vetter in Wittnau.
Rehmaultaschen
Für 6 Portionen
Für den Teig:
1800 g Mehl 405
600 g Hartweizengrieß
24 Eier
1 TL Salz
12 EL Rapsöl
Zutaten miteinander verkneten, eine Teigkugel machen und mindestens 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
Für die Füllung:
1 kg Rehfleisch
100 g Würfelspeck
2 Zwiebeln, in Würfel geschnitten frischer Rosmarin, gehackte Petersilie, Knoblauch
3 Brötchen vom Vortag
250 ml Sahne
5 Eier
Salz, Pfeffer, etwas Portwein, Knoblauch
1 EL Preiselbeeren
Zwiebeln, Kräuter und Speck in der Pfanne anschwitzen. Das Rehfleisch mit der Zwiebelmischung durch den Fleischwolf lassen.
Brötchen vom Vortag in Milch einweichen, ausdrücken, wolfen, mit der Fleischmasse mischen. Sahne und Eier zugeben, mit Salz, Pfeffer, Portwein, Knoblauch, Preiselbeeren abschmecken.
Nudelteig ausrollen, mit der Rehmasse befüllen und mit Eiweiß zukleben. Im heißen Wasser sieden lassen und mit frischen Pfifferlingen servieren.
– Herzhaf t v e g na
Rein pflanzliches Seelenfutter mit saisonalen Zutaten: Aus Herbstgemüse, Beeren und Nüssen lassen sich ganz leicht deftige, bunte
Gerichte zaubern. Clever zubereitet, mit aromatischen Gewürzen, schenken sie wohlig-wärmende Glücksmomente – und das ganz ohne Fleisch.
Rezepte: Annamaria Zinnau & Agnes Prus; Fotos: Annamaria Zinnau
Linsen-Dal mit Mangold und Naan
Für 2 Portionen
Für das Dal
2 cm Ingwer
1 Knoblauchzehe
250 g bunter Mangold
1 EL Kokosöl
1 TL gemahlene Kurkuma
1/2–1 TL Chiliflocken
1 TL gemahlener Kreuzkümmel
150 g rote Linsen
1 Dose stückige Tomaten (400 g)
100–150 ml Gemüsebrühe
400 ml Kokosmilch
Salz & Pfeffer
Agavendicksaft
Koriander
Für das Naan
125 g Dinkelmehl
63 ml Pflanzendrink
38 g Soja-Joghurtalternative
4 g Zucker
1 TL Backpulver
1 TL Olivenöl
¼ TL Salz
2 EL Kokosöl
2 TL Sesam
Den Ingwer und den Knoblauch schälen und fein hacken. Den Mangold waschen und die Stiele in 1 cm große, die Blätter in mundgerechte Stücke schneiden. Kleine Blätter für die Deko beiseitelegen.
Kokosöl in einem Topf erhitzen und Ingwer und Knoblauch darin bei milder Hitze anschwitzen. Mangoldstiele, Kurkuma, Chili, Kreuzkümmel und die Linsen dazugeben und alles 2–3 Minuten rösten. Tomaten dazugeben und die Gemüsebrühe angießen. Bei geschlossenem Deckel und milder Hitze köcheln, dabei immer wieder umrühren.
Nach und nach die Kokosmilch hinzufügen, bis die Linsen gar sind. Das dauert circa 12 Minuten. Linsen mit Salz, Pfeffer und etwas Agavendicksaft abschmecken. Circa 5 Minuten vor Ende der Garzeit die Mangoldblätter hinzufügen.
Alle Zutaten für das Naan, außer Kokosöl und Sesam, in einer Rührschüssel mit einem Löffel vermischen. Mit der Hand zu einem glatten Teig verkneten. Diesen zu zwei Kugeln formen und jeweils zu kleinen Fladen ausrollen. Das Kokosöl in einer Pfanne erhitzen, bis es etwas zu rauchen beginnt. Die Teigfladen von jeder Seite 1–2 Minuten backen, dann mit Sesam bestreuen.
Das Linsen-Dal in Schüsseln anrichten und mit Mangoldblättern und Koriander garnieren. Das Naan dazu servieren.
Für 4 Portionen
2–3 kleine Kohlrabi (500 g) mit ca. 16 schönen Blättern (siehe Tipp)
5 EL Öl, 30 g kurze Fadennudeln
100 g Basmatireis, Salz
40 g Pinienkerne, 1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
je 2 Stiele glatte Petersilie, Dill und Minze
2 EL getrocknete Cranberrys
100 g veganer Frischkäse
1 gestrichener TL Hefeflocken
2 TL Ras el Hanout
Abrieb von 1/2 Bio-Zitrone
frisch gemahlener Pfeffer
200 ml Gemüsebrühe
4 EL Soja-Joghurtalternative
Außerdem
ca. 12 Zahnstocher
Den Kohlrabi schälen und grob raspeln. Die Blätter waschen und abtrocknen. Die Stiele fein hacken. 1 EL Öl in einem Topf bei mittlerer Hitze zerlassen und die Nudeln darin 1 Minute anbraten. Den Reis, 200 ml Wasser und ½ TL Salz zugeben und aufkochen. Abgedeckt bei niedrigster Temperatur 10 Minuten garen. Vom Herd nehmen und weitere 10 Minuten quellen lassen.
Die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett goldbraun rösten. Abkühlen lassen. Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken. Die Kräuter waschen, trocken tupfen und ebenfalls fein hacken. Cranberrys und Pinienkerne grob hacken.
In einer Pfanne 1 EL Öl erhitzen und Zwiebeln, Knoblauch und Kohlrabistiele 5 Minuten dünsten. Vom Herd nehmen und mit Frischkäse, Hefeflocken, Pinienkernen, Cranberrys, Kräutern, Ras el Hanout, Zitronenabrieb und geraspeltem Kohlrabi zum Reis geben. Alles gut vermengen und mit Salz und reichlich Pfeffer abschmecken.
Cosy Kitchen – Herzhaft vegan von Annamaria Zinnau, Agnes
Prus
Verlag: EMF
160 Seiten, Hardcover
Preis: 28 Euro
Je 1 ½–2 EL Füllung auf die Kohlrabiblätter geben, die Blätter einrollen und mit Zahnstochern fixieren. Das restliche Öl in einem Bräter erhitzen und die Kohlrabipäckchen darin kurz rundum anbraten. Mit Brühe ablöschen und abgedeckt circa 20 Minuten schmoren.
Warm oder bei Zimmertemperatur mit Joghurt servieren.
Kohlrabi wird in der Regel gerne ohne Blätter gekauft. Wenn also an den 2–3 Knollen nicht genügend schöne Blätter dran sein sollten, dürfen bestimmt ein paar von anderen Knollen abgemacht werden – einfach nachfragen.
Brombeerknödel mit Vanillesoße und Mohn-Zimt-Zucker
Für die Vanillesoße
1 Vanilleschote
300 ml Pflanzendrink
30 g Speisestärke, 30 g Zucker
1 Pck. Bourbonvanillezucker
1 Msp. gemahlene Kurkuma
200 ml Hafercreme Cuisine
Für 8 Knödel
550 g mehligkochende Kartoffeln
Salz, 100 g Mehl
40 g Weichweizengrieß
20 g vegane Butter
1 TL Johannisbrotkernmehl
1 Bio-Zitrone, 150 g Brombeeren
50 g Waldbeer- oder Himbeermarmelade, 25 g Puderzucker
25 g gemahlener Mohn, 1/2 TL Zimt
Vanilleschote auskratzen. Eine Hälfte des Vanillemarks für die Knödel beiseitestellen, die andere Hälfte mit 3 EL Pflanzendrink, Stärke, Zucker, Vanillezucker, Kurkuma und Salz verrühren. Restliche Pflanzenmilch mit der Hafercreme und der ausgekratzten Vanilleschote bei niedriger Temperatur erhitzen. Wenn die Milch
kocht, die Speisestärkemischung unter Rühren zugeben und alles 1 Minute köcheln lassen. Abgedeckt erkalten lassen.
Für die Knödel die Kartoffeln waschen, schälen, in Stücke schneiden und in Salzwasser weich kochen. Währenddessen Mehl, Grieß, Butter, Johannisbrotkernmehl, Zitronenabrieb, das restliche Vanillemark und 1 Prise Salz in eine Schüssel geben und zwischen den Fingern verreiben. Die Brombeeren behutsam mit der Marmelade mischen. Puderzucker, Mohn und Zimt verrühren.
Kartoffeln abgießen und durch eine Presse zur Mehlmischung drücken und alles zu einem Teig verkneten. Zu acht Kugeln formen. Jede Kugel in der Hand flach drücken, jeweils ein Achtel der Brombeeren in die Mitte geben und die Ränder um die Füllung zu einer Kugel zusammendrücken. Die Knödel in siedendem Salzwasser bei niedriger Temperatur 10–15 Minuten gar ziehen lassen. Sie sind fertig, wenn sie an die Oberfläche kommen. Mit einem Schaumlöffel herausheben.
Die Knödel auf Teller setzen, mit etwas Vanillesoße beträufeln und mit Mohn-Zimt-Zucker bestreut servieren.
Pfifferling-Ravioli mit Parmesanschaum
Für den Nudelteig
270 g Eigelb, 1 Ei
250 g Nudelgrieß, 250 g Nudelmehl, Salz, Olivenöl
Für die Füllung
200 g Pfifferlinge, gewaschen und geputzt, 50 g Butter, 1 Schalotte
2 Kartoffeln, gekocht, geschält
5 EL gehackte Kräuter, Salz, Pfeffer
Für den Parmesan-Schaum
500 ml Geflügelfond
200 g Parmesan, 400 g Butter, Thymian, Rosmarin, Knoblauch, Salz, Pfeffer
Ei, Eigelb und einen Spritzer Olivenöl mischen, salzen. Mehl und Grieß zugeben und einen glatten Teig herstellen. In Folie eine Stunde ruhen lassen.
Pfifferlinge in etwas brauner Butter mit der Schalotte andünsten. Kartoffeln durch die Kartoffelpresse drücken. Mit den Pfifferlingen und Kräutern mischen, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Füllung in einen Spritzbeutel geben.
Teig ausrollen, Quadrate schneiden. Etwas Füllung aufsetzen, über Eck zusammenklappen. In leicht kochendem Salzwasser etwa 5–6 Minuten garen.
Die Butter bräunen, Knoblauch, Rosmarin, Thymian zugeben. Mit Geflügelfond auffüllen, abschmecken. Den Fond passieren, Parmesan zugeben und aufschäumen.
AUFSTIEG UND FALL DER STADT
MAHAGONNY
SA., 4. OKTOBER 20 UHR Theater Basel Oper
Ausstellungen
MUSEUM TINGUELY
J. Charrière: Midnight Zone Fotografien, Skulpturen, Installationen & neue Filmarbeiten
Basel, bis 2.11. www.tinguely.ch
CARTOONMUSEUM
Alison Bechdel
The Essential Basel, bis 26.10. www.cartoonmuseum.ch
MUSEUM DER KULTUREN
Der Weg ins Jenseits Wie gestalten Gesellschaften das „Dazwischen“?
Basel, bis 26.4.26 www.mkb.ch
MUSEUM FÜR NEUE KUNST
Marta!
Puppen, Pop & Poesie Freiburg, bis 2.11. www.museen.freiburg.de
FORUM WÜRTH
Waldeslust
Bäume und Wald in Bildern und Skulpturen Arlesheim, bis 5.4.26 www.kunst.wuerthag.ch
GALERIE HEITZ, PALAIS ROHAN
Eine unumgängliche Vergangenheit
Archäologische Entdeckungen auf der A355 Straßburg, bis 21.6.26 www.musees.strasbourg.eu
MUSEUM NATUR UND MENSCH
Insekten
Schillernd schön & tierisch wichtig Freiburg, bis 11.1.26 www.museen.freiburg.de
MUSÉE WÜRTH
Garden Party
Die Pflanzenwelt feiern Erstein, bis 4.1.26 www.museewurth.fr
KUNSTKOCH
Bestandsaufnahme
Anlässlich des 70. Geburtstages von Thomas Kitzinger Hanferstr. 26, Freiburg, 3.10. bis 12.12. instagram.com/koch.freiburg
DREILÄNDERMUSEUM
Elsass unterm Hakenkreuz Geschehnisse aus einer elsässischen Perspektive Lörrach, bis 23.11. www.dreilaendermuseum.eu
MUSEUM FRIEDER BURDA
Impressionismus in Deutschland
Max Liebermann & seine Zeit BadenBaden, 3.10. bis 8.2.26 www.museumfriederburda.de
MUSEUM FÜR NEUE KUNST
Mal er, Mal sie Artur Stoll & Olga Jakob Freiburg, 10.10. bis 22.2.26 www.museen.freiburg.de
KUNSTMUSEUM BASEL
Verso
Geschichten von Rückseiten Basel, bis 4.1.26 www.kunstmuseumbasel.ch
FONDATION BEYELER
Yayoi Kusama
Über sieben Jahrzehnte
künstlerisches Schaffen Basel/Riehen, 12.10. bis 25.1.26 www.fondationbeyeler.ch
MUSEUM ART.PLUS
The Labyrinthic Explanation of Knowledge
Ewa Jacobsson Donaueschingen, 16.10. bis 9.11. www.museumartplus.com
KERAMIKMUSEUM
Korea & Bauhaus
Bokyung Kim, Diessen a. A. Staufen, 17.10. bis 30.11. www.landesmuseum.de
VITRA DESIGN MUSEUM
Catwalk
The Art of the Fashion Show
Weil a. R., 18.10. bis 15.2.26 www.designmuseum.de
EICHBERGHALLE
Sonderausstellung
Im Rahmen von „35 Jahre Kunst & Hobby Glottertal“ Glottertal, 18.10. & 19.10. www.instagram.com/kunst_ und_hobby_glottertal
STÄDTISCHE GALERIE VS Der Klang der Plastik als Gesellschaft
Werke, die sich klanglich wie räumlich artikulieren
VillingenSchwenningen, 19.10. bis 18.1.2026 galerie.villingenschwenningen.de
MARKTHALLE BASEL
Jaimitna
Multimediales Kunstprojekt von saharauischen Aktivistinnen Basel, 21.10. bis 2.11. www.culturescapes.ch
ARCHÄOL. MUSEUM COLOMBISCHLÖSSLE Urformen
Figürliche Eiszeitkunst Europas Freiburg, 23.10. bis 8.3.26 www.museen.freiburg.de
MITTWOCH, 1.10.2025
Timon Krause
„Messias“Live 2025
Konzerthaus, Freiburg, 20 Uhr www.vaddiconcerts.de
DONNERSTAG, 2.10.2025
Schlongonges
„Themaverfehlung“
Vorderhaus, Freiburg, 20 Uhr www.vorderhaus.de
FREITAG, 3.10.2025
Marc Rudolf
„Einfach Kreisler“ Theater am Mühlenrain, Weil am Rhein, 20.15 Uhr www.tamweil.de
FREITAG, 10.10.2025
Jess Jochimsen
Premiere: „Von allen guten Geistern“ Vorderhaus, Freiburg, 20 Uhr, auch am 11.10. www.vorderhaus.de
SONNTAG, 12.10.2025
Michael Mittermeier
„Flaschback – die Rückkehr der Zukunft“
Konzerthaus, Freiburg, 19 Uhr www.rothfriends.de
DONNERSTAG, 16.10.2025
Uli Boettcher
„Herr der Zwinge“ Vorderhaus, Freiburg, 19 Uhr www.vorderhaus.de
Ratatouille – offene Bühne
Der kreative Eintopf für alle Freund·innen der Kleinkunst jos fritz, Freiburg, 20 Uhr www.josfritz.de
FREITAG, 17.10.2025
Kawus Kalantar
„Witzlebenstraße“
Vorderhaus, Freiburg, 20 Uhr www.vorderhaus.de
SAMSTAG, 18.10.2025
Abdelkarim
„Plan Z – jetzt will er´s wissen!“ Burghof, Lörrach, 20.30 Uhr www.burghof.com
Antikenmuseum Basel: „Hero Games“
Bis 29. März 2026, Di.–So., Öffnungszeiten siehe Homepage Antikenmuseum, St. Alban Graben 5, CH4010 Basel www.herogames.antikenmuseumbasel.ch
Die neue Ausstellung im Antikenmuseum Basel ist auch ein Spiel. Besucherinnen und Besucher sind Spielfiguren auf einer abenteuerlichen Reise. Sie tauchen ein in mythische Welten und meistern im besten Fall die ruhmreichsten Aufgaben der größten Heldinnen und Helden der Antike. Mit der interaktiven Ausstellung „Hero Games. Entdecke das Heldenhafte in dir“ beschreitet das Museum neue und innovative Wege der Museumsvermittlung. Kleine und große Besucher begegnen auf sieben Missionen in Form von analogen und digitalen Spielen der furchteinflößenden Medusa am Rande der Welt, holen den Kerberos aus der Unterwelt und stellen sich dem Minotauros in seinem Labyrinth.
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Dies war eine Leseprobe der Oktober-Ausgabe 2025.
Das komplette Heft ist ab dem 26. September im Handel erhältlich.