Ein Magazin wie das f79 herzustellen kostet viel Geld. Es müssen Redakteure und Grafiker bezahlt werden, die die Schülerredaktion betreuen und anleiten, deren Texte redigieren und das f79 layouten. Am Ende muss alles zusammengestellt, gedruckt und verteilt werden. Wenn da keiner etwas dazugeben würde, müsste das Schülermagazin sehr teuer verkauft werden. Für viele Jugendliche wäre es dann zu teuer. Daher suchen wir immer Firmen und Einrichtungen, die das Projekt toll finden und uns finanziell unterstützen. Diese Unterstützer nennt man Kooperationspartner. So eine Partnerschaft beruht immer auf Gegenseitigkeit. f79 bekommt Geld und der Partner erhält dafür ein Logo, eine namentliche Nennung als Unterstützer oder er kann sich ein Redaktionsmodul wünschen. Letzteres nennen wir ein „Testimonial“. Und wie funktioniert das? Schüler aus der Redaktion oder unser eigenes Redaktionsteam besuchen ein Unternehmen und befragen die Azubis nach ihren Aus- und Weiterbildungswegen. Hierbei entstehen Texte im Rahmen der Berufsorientierung für Schüler. Solche Texte sind als Testimonials gekennzeichnet. f79
Unser Jobstarter ist in Zusammenarbeit mit dem „Jugend & Beruf“-Extra der Badischen Zeitung erstellt worden.
Viele Autoverrückte
Welche Arbeitgeber sind bei Schüler*innen angesagt?
Zieht an: Porsche liegt auf Platz 1 der beliebtesten Arbeitgeber für junge Menschen.
Jede Generation hat ihre Vorlieben. Und die heutige Jugend? Im Arbeitgeber-Ranking 2025 des Marktforschungsunternehmens Trendance fährt Porsche an die Spitze. Andere bisher beliebte Unternehmen verlieren dafür an Anziehungskraft.
Wenn Schüler*innen an ihren Traumarbeitgeber denken, stehen 2025 erstmals die großen Automobilmarken auf der Pole Position. Das hat das Trendence-Schüler*innen-Ranking ermittelt. Das Team hat dafür mehr als 13.800 junge Menschen befragt, wo sie am liebsten arbeiten würden.
Das Ergebnis: Mit Porsche, BMW und Mercedes-Benz stehen erstmals gleich drei deutsche Automobilhersteller auf dem Siegertreppchen. Damit verdrängen sie die Polizei und Bundeswehr, die in den vergange-
nen Jahren die Spitzenplätze stets unter sich ausgemacht hatten.
Eine Branche erobert damit ausgerechnet die Gunst junger Menschen, die derzeit im Wandel ist. Großer Gewinner ist Porsche: Der Stuttgarter Automobilkonzern verbessert sich von Platz 4 auf die Spitzenposition. BMW springt von Position 3 im Vorjahr auf Rang 2. Mercedes-Benz komplettiert mit einem Satz von Platz 6 auf Rang 3 das neue Top-Trio. Die größten Verluste im aktuellen Ranking müssen dagegen neben der Polizei und Bundeswehr vor allem Tesla und Adidas hinnehmen.
Die Polizei war 2024 noch Spitzenreiter. Sie ist jetzt 4. Die Bundeswehr landet nur noch auf Position 6. Auch der Zoll verliert neun Plätze und belegt Rang 21. Als Neueinsteiger landet die Feuerwehr auf Anhieb auf Platz 25.
Till Neumann
Lügen?
Erlaubt!
So parierst du unzulässige Fragen im Bewerbungsgespräch
Sind Sie schwanger? Bei der Frage kann man im Vorstellungsgespräch auch mal flunkern.
Es gibt Fragen, die im Bewerbungsgespräch nichts zu suchen haben. Mehr noch: Der Gesetzgeber definiert sie sogar als unzulässig. Der Röntgenblick des Interviewers soll Grenzen haben. Wie geht man also mit Fragen um, die in die persönliche Sphäre eindringen?
Fragen zu folgenden Themen musst du in der Regel im Vorstellungsgespräch nicht beantworten:
• Vorstrafen, Schulden oder persönliche Vermögensverhältnisse
• Gewerkschafts-, Partei-, oder Vereinszugehörigkeit
Arbeitgeber*innen können grundsätzlich frei entscheiden, wen sie einstellen möchten. Nachvollziehbar ist daher, dass sie möglichst viele Informationen einholen. Die Bewerber*innen dürfen allerdings nicht durch Fragen diskriminiert oder unangemessen ausgefragt
werden. Im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz heißt es: „Ziel des Gesetzes ist, Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen.“
Bewerbende haben daher sogar ein „Recht auf Lüge“. Wie in diesem Fall: Eine Bewerberin wurde gefragt, ob sie schwanger sei. Sie verneinte das, obwohl sie schwanger war. Nach der Einstellung wurde die Schwangerschaft bekannt, der Arbeitgeber wollte den Arbeitsvertrag wegen arglistiger Täuschung anfechten.
Das Bundesarbeitsgericht stellte klar, dass die Frage nach einer Schwangerschaft grundsätzlich unzulässig ist, da sie eine Diskriminierung aufgrund des Geschlechts darstellt. Da galt das „Recht zur Lüge“. Der Arbeitsvertrag konnte daher nicht angefochten werden.
Es bestehen jedoch Ausnahmen, wenn ein Rechtfertigungsgrund besteht. Zum Beispiel, wenn die Zugehörigkeit zu einer Religion für die Ausübung des Berufes relevant ist, Willst du für die Kirche arbeiten? Dann darf deine Konfession vom Arbeitgeber erfragt werden.
So auch bei einer Schwangerschaft: Wenn die Ausübung der Stelle Tätigkeiten erfordert, die du als Schwangere nicht gefahrlos oder
effizient ausführen kannst (schwere Lasten heben oder generell schwere körperliche Arbeit), so muss die Schwangerschaft beim Bewerbungsgespräch erwähnt werden. Das gilt auch für alle Bereiche, die für dich oder das ungeborene Baby schädlich sein können.
Wenn du nach deinem Gesundheitszustand gefragt wirst, musst du lediglich Krankheiten angeben, die eine Gefahr für das Leben und die Gesundheit von Kolleg*innen und/oder Kund*innen darstellen. Solltest du aufgefordert werden, ein Attest vorzulegen, so muss es keinesfalls all deine Krankheiten auflisten. Es genügt eine Auskunft darüber, ob du für die jeweilige Tätigkeit geeignet bist oder nicht.
Gleiches gilt auch bei Vorstrafen: Die musst du lediglich erwähnen, wenn ein Zusammenhang zwischen Delikt und Tätigkeitsprofil besteht. Beispielsweise bei einer Vorstrafe wegen Veruntreuung bei der Bewerbung um eine Stelle als Bankangestellte*r. Des Weiteren müssen ungetilgte Vorstrafen genannt werden.
Auch deine Vermögensverhältnisse sind Privatsache. Eine Ausnahme besteht lediglich bei einer Vertrauensposition im Finanzbereich. In diesem Fall ist die Frage durchaus berechtigt. Eine weitere Ausnahme greift, wenn der Arbeitgeber unmittelbar davon betroffen wäre, wie bei einem laufenden Lohnpfändungsverfahren.
Auch Fragen zu Gewerkschafts-, Partei-, oder Vereinszugehörigkeiten sind im Bewerbungsgespräch unzulässig. Solltest du dich jedoch in einem sogenannten Tendenzbetrieb bewerben, wie bei einer politischen Partei, einer Gewerkschaft oder Ähnlichem, stellt das eine Ausnahme dar. In dem Fall ist die auszuführende Tätigkeit direkt davon betroffen.
Wie reagiere ich also, wenn mir im Vorstellungsgespräch vermeintlich unzulässige Fragen gestellt werden? Zunächst einmal empfiehlt es sich, ruhig zu bleiben. Setze dich mit der Frage auseinander, ob die Information für die Stelle von Bedeutung sein könnte und du eventuell von einem der Ausnahmefälle betroffen bist. Ist das nicht der Fall, stehen dir mehrere Möglichkeiten zur Auswahl.
Du kannst dein Gegenüber auf den Fehler aufmerksam machen. Am besten indem du rückfragst, inwiefern die Frage für den Job von Relevanz ist. Du kannst es sachlich angehen: „Ich habe zwar diesbezüglich nichts zu
verbergen, finde aber nicht, dass Fragen, die in mein Privatleben eindringen, unbedingt in diesem Gespräch zu thematisieren sind.“ Oder humorvoll: „Ich wusste gar nicht, dass das eine Anforderung für diese Position ist. Habe ich diesen Punkt im Stelleninserat etwa unabsichtlich übersprungen?“
Außerdem kannst du die Antwort verweigern. Oder einfach lügen. Der Grund: Da dein Schweigen in einem Gespräch sehr schnell als Zugeständnis gewertet werden kann, ist das hier erlaubt.
Wenn sich während des Gespräches unzulässige Fragen häufen, kann das auch ein
Hinweis sein: Möchtest du tatsächlich für jemanden arbeiten, der bereits beim Vorstellungsgespräch die Grenzen zwischen Beruflichem und Privatem überschreitet?
Das A und O für jedes Vorstellungsgespräch bleibt die Vorbereitung. Überlege dir vorab, welche Fragen unzulässig sind und wie du mit diesen Fragen umgehen möchtest.
Autorin: Beatrix Mittermann
Bearbeitung: Till Neumann
HINWEIS
Der Artikel ist im Stepstone-Magazin erschienen. Ihr findet das Original hier: bit.ly/luegenerlaubt
Flexible Betriebe
Firmen mit fehlenden Azubis stellen
Jugendliche mit Erstem Schulabschluss ein
Menschen ohne Abitur haben gute Chancen auf dem Ausbildungsmarkt.
Betriebe stellen häufig Mindestanforderungen an den Schulabschluss neuer Auszubildender. Das trägt dazu bei, dass Jugendliche mit Erstem Schulabschluss (Hauptschulabschluss) Schwierigkeiten haben, Ausbildungsplätze zu finden. Eine Studie des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zeigt den Zusammenhang zwischen Schulabschluss und Betrieben.
Die Ergebnisse zeigen, dass Betriebe ihre Anforderungen an den Schulabschluss von Ausbildungsplatzsuchenden insbesondere dann lockern, wenn sie Schwierigkeiten bei der Rekrutierung haben. So ist der Anteil der neu eingestellten Auszubildenden mit maximal Erstem Schulabschluss in Betrieben deutlich höher, wenn Ausbildungsplätze frei bleiben. „Das ist erfreulich, weil es zeigt, dass Betriebe flexibel reagieren, wenn sie nicht genügend gut qualifizierte Schulabgängerinnen und Schulabgänger finden“, sagt Hubert Ertl. Er ist Forschungsdirektor und stellvertretender BIBB-Präsident. „Dass Betriebe Zugeständnisse beim Schulabschluss machen, ist in Deutschland zentral. Die Integration von Jugendlichen mit maximal Erstem Schulabschluss ist eine wichtige Daueraufgabe für das Berufsbildungssystem“, betont Ertl.
Die Studie zeigt zudem, dass die Qualifikationsstruktur von Betrieben ein zentraler Faktor ist: So stellen Betriebe mehr Auszubildende mit Abitur ein, wenn ihre Belegschaft insgesamt höher qualifiziert ist. Die Untersuchung zeigt aber auch, dass dabei die Anzahl der Bewerber*innen mit Abitur eine Rolle spielt. Überraschenderweise stellen Betriebe mit einem höheren Anteil an Bewerber*innen mit Abitur zudem mehr Auszubildende mit maximal Erstem Schulabschluss ein. „Ausbildungsplatzsuchende mit Abitur und mit maximal Hauptschulabschluss stehen also nicht zwingend in Konkurrenz“, heißt es in der Studie. Für zukünftige Untersuchungen ist nun von Interesse, wie die Unterschiede zwischen den verschiedenen Branchen und Regionen sind.
Für die Studie „School-leaving certificates and vocational education and training – the role of firms as gatekeepers in Germany“ hat die Studie insgesamt 2004 Ausbildungsbetriebe in Deutschland unter die Lupe genommen. Anett Friedrich/BiBB
Neue Ergebnisse zu Kosten und Nutzen der Dualen Berufsausbildung
Trotz gestiegener Kosten bleibt die duale Berufsausbildung für Betriebe attraktiv. Sie können so den Fachkräftebedarf sichern. Der Grund: Die Personalgewinnungskosten bei der Suche nach Fachkräften über den Arbeitsmarkt sind stärker gestiegen als die Nettoausbildungskosten.
Das zeigt die neueste Kosten-Nutzen-Erhebung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Die Daten basieren auf den Angaben von mehr als 4000 Betrieben, die ausbilden oder nicht. So entstanden den Betrieben im Ausbildungsjahr 2022/2023 im Durchschnitt Bruttokosten in Höhe von etwa 26.200 Euro pro Azubi. Dazu zählen die Personalkosten für die Auszubildenden, die Aufwendungen für das Ausbildungspersonal, die Anlage- und Sachkosten sowie Sonstiges wie Kammergebühren, Kosten für Lehr- und Lernmaterialien oder für Berufs- und Schutzkleidung.
Zugleich erzielten die Auszubildenden während ihrer Ausbildung Erträge in Höhe von rund 18.100 Euro. Diese decken im Durchschnitt etwa 70 Prozent der Ausbildungskosten. Die Erträge stiegen mit jedem Ausbildungsjahr an.
Je nach Betriebsgröße, Ausbildungsbereich und Region gab es deutliche Unterschiede: Bei etwa jedem vierten Auszubildenden überstiegen die Erträge die Bruttokosten. In diesen Fällen konnten sogar Nettoerträge erzielt werden.
STEIGENDE PERSONALGEWINNUNGSKOSTEN
Das Gewinnen von Fachkräften über den externen Markt ist teuer und unsicher. So bewerten 70 Prozent der Betriebe die Lage am Fachkräftemarkt als schlecht oder sehr schlecht. Die Personalgewinnungskosten für die Besetzung einer Fachkräftestelle beliefen sich in der Erhebung 2022/2023 durchschnittlich auf rund 13.700 Euro. Das entspricht rund 60 Prozent der durchschnittlichen Gesamtnettokosten einer dreijährigen Ausbildung. Auch blieben die Stellen in den Betrieben deutlich länger unbesetzt. So brauchten Kleinstbetriebe für die Nachbesetzung ihrer offenen Stellen etwa 19 Wochen, Großbetriebe etwa zehn.
HOHE INVESTITIONSBEREITSCHAFT
Trotz der wirtschaftlich angespannten Lage und der sinkenden Zahl an Auszubildenden blieb die Investitionsbereitschaft der Betriebe
hoch. So investierten sie im Ausbildungsjahr 2022/2023 rund 9,7 Milliarden Euro. Das sind etwa 1,3 Milliarden Euro mehr als fünf Jahre zuvor. Dabei zeigten sich weniger als zehn Prozent der ausbildenden Betriebe unzufrieden mit dem Kosten-Nutzen-Verhältnis. Auch die Übernahmebereitschaft ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen: In der Erhebung 2022/2023 gaben rund drei Viertel der ausbildenden Betriebe an, möglichst alle ihrer Auszubildenden weiter beschäftigen zu wollen. Weitere 22 Prozent planten, zumindest einen Teil im Anschluss an die Ausbildung zu übernehmen. Es bleibt, so die Studienautor*innen in ihrem Fazit, von zentraler Bedeutung, Rahmenbedingungen für Betriebe bereitzustellen, die eine wirtschaftliche Ausbildung auf Dauer erlauben. Sie warnen zum Beispiel davor, Betriebe finanziell zu überfordern und verweisen auf den deutlichen Rückgang der Ausbildungsbeteiligung bei Kleinstbetrieben mit weniger als zehn Beschäftigten. f79/BIBB
INFO
Weitere Infos auf www.bibb.de/dienst/ publikationen/de/20504
Für Betriebe ein Gewinn: Auszubildende einzustellen, ist eine gute Idee.
Ausbildungs-
Azubis geben Tipps zum Berufseinstieg
Folge 38: Lieblingsbereiche
Name // Ben Endreß
Alter // 20 Jahre
Beruf // Auszubildender zum Finanzassistenten
Betrieb // Volksbank Freiburg
Eine Ausbildung in der Finanzwelt bietet Einblicke in viele Bereiche. Den Freiburger Ben Endreß hat bei der Volksbank vor allem eine Abteilung begeistert. Welche das ist und was ihm daran gefällt, erzählt er im Azubi-ABC.
Ich mache eine Ausbildung bei der Volksbank Freiburg eG. Dabei habe ich viele Abteilungen kennengelernt. Doch der Firmenkundenbereich hat mich besonders begeistert.
Hier geht es nicht nur um Kredite – der Bereich schafft eine Verbindung zwischen Bank und Wirtschaft. Hier werden Unternehmen verschiedenster Branchen und Größen betreut. Die Aufgaben sind vielfältig: von der Finanzierung über die Liquiditätssteuerung bis hin zur Begleitung von Gründungen oder Nachfolgeregelungen.
Ein typischer Tag im Firmenkundenbereich beginnt mit einer Team-Besprechung, in der aktuelle Themen und Herausforderungen diskutiert werden. Bei den Kundengesprächen identifizieren wir die passende Lösung und geben strategische Empfehlungen. Am Nachmittag analysieren wir Markttrends und bereiten Präsentationen vor, um diese Erkenntnisse gezielt in Kundengesprächen zu nutzen. Der Tag endet mit der Dokumentation der Gespräche und der Planung der nächsten Schritte.
Ein Highlight für mich war ein Termin mit einem Handwerksbetrieb, der einen Kredit für eine neue Maschine beantragen wollte. Ich durfte im Vorfeld zu dem Gespräch die Unterlagen analysieren und eine Bonitätsbeurteilung vorbereiten. Dabei konnte ich mein theoretisches Wissen aus der Berufsschule mit der Praxis verknüpfen. Der Kredit wurde genehmigt. Das Unternehmen konnte seine Produktion modernisieren – es war echt cool, daran mitgewirkt zu haben!
Nach meinem Studium möchte ich in die Firmenkundenabteilung einsteigen. Mich fasziniert die Kombination aus wirtschaftlichem Denken, individueller Beratung und strategischer Unterstützung. Ich freue mich darauf, mich auf diesem Weg stetig weiterzuentwickeln.
Aline über ihre Ausbildung zur Floristin in Freiburg
Kreativ, intensiv, abwechslungsreich. Aline Koch hat in Freiburg ihre Ausbildung zur Floristin abgeschlossen. Auf die Idee kam sie durch Zufall und ist überglücklich. Ihren Abschluss hat sie mit Bestnote gemacht –nur eins hätte sie fast daran gehindert.
„Ich habe mein Abitur gemacht und gedacht, ich muss studieren gehen.“ Zum Beispiel Psychologie. Das erzählt Aline am Tag nach ihrer Abschlussprüfung zur Floristin. Sie steht im Eingangsbereich der Hils-Koop GartenBaumschule & Floristik in Freiburg.
Dass sie hier ist, verdankt sie dem Zufall: „Ich bin irgendwann in einen Blumenladen gegangen und dachte mir: Warum eigentlich nicht das?“ Kreatives und Blumen habe sie immer geliebt. Doch gedacht: „Daraus kann man keinen Beruf machen.“
Die Idee ließ sie nicht los. „Ich habe ein bisschen rumgegoogelt, Videos auf YouTube und TikTok gefunden.“ Schnell merkte sie, Florist*innen machen nicht nur kleine Blumensträuße, sondern richtige Eventlogistik. „Irgendwie cool, was alles so geht.“ Sie
entschied sich nach dem Abi in Müllheim für eine Floristik-Ausbildung in Freiburg.
In den drei Jahren hat sie viel gelernt: „Es ist ein extrem breites Spektrum.“ Farbenlehre, Botanik, Gestaltungslehre. Wie viel Wissen in einem Blumenstrauß steckt, hat sie überrascht. Und ein weiterer Punkt: „Der Kundenkontakt ist ein riesiger Aspekt.“ Wenn jemand einen Strauß möchte, sei das eine intensive Interaktion. „Weil das eben über Blumen läuft.“
Begeistert haben sie auch Großprojekte: „Wenn Hochzeitsgäste kommen, ist das ein total tolles Event.“ Genauso bei Traueranlässen, weil sie Trost spenden könne mit etwas, das sie selbst macht.
Mindestens 300 Blumensorten musste sie am Ende können. Und ist tief in die Farbenlehre eingetaucht: „Wenn man weiß, welche Farben zusammen funktionieren, kann man ganz tolle Werkstücke machen.“ Toll fand sie auch die Abwechslung: Morgens wusste sie oft nicht, was der Tag alles bringt. „Das läuft meistens spontan“, sagt Aline.
Belastbarkeit ist dabei gefragt. „Der Job heißt neun Stunden stehen jeden Tag – es ist
nicht leicht körperlich.“ Man müsse es lieben. „Dann funktioniert auch alles andere.“
Für die einwöchigen Theorie-Blöcke hatte sie Unterricht in der Edith-Stein-Schule in Freiburg. Zukünftig geht das nur noch in Villingen-Schwenningen, was für Ärger sorgt bei Ausbildenden und den Azubis. „Ich hätte die Ausbildung mit Unterricht in Villingen nie gemacht – das wäre zu umständlich“, sagt Aline. „Die Schule zu schließen geht gar nicht – die killen den Beruf“, sagt ihre Ausbilderin Therese Koop. Von neun Azubis in ihrem Freiburger Jahrgang war Aline die Beste. Note 1,6. „Also ich war jetzt nicht von Anfang an perfekt“, erklärt sie. „Ich habe alles lernen müssen, aber man kann darin recht schnell recht gut werden.“
Wie schwer ist es, einen Job zu finden? „Gar nicht schwer, weil jeder Betrieb sucht“, betont Aline. Sie zieht es in die Eventfloristik. Auch weil sie das Gefühl hat, dass das mehr Zukunft hat als ein Blumenladen. Ihr Tipp für Menschen, die Florist*in werden wollen? „Man muss offen sein für was total Verrücktes – und sich auch körperlich darauf einlassen.“
Till Neumann
Hat die Abschlussprüfung in Freiburg mit Bestnote geschafft: Aline Koch aus Müllheim – hier in ihrem Ausbildungbetrieb Hils-Koop.
Neues Duales Ausbildungsjahr startet mit sieben überarbeiteten Berufen
Mit dem offiziellen Beginn des neuen Ausbildungsjahres am 1. August sind sieben modernisierte duale Ausbildungsberufe an den Start gegangen.
Dazu erklärt der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), Friedrich Hubert Esser: „Die Transformation in Wirtschaft und Gesellschaft hat gravierende Auswirkungen auf Arbeitswelt und Berufsbildung. Umso wichtiger ist es, dass wir die Modernisierung der dualen Berufsausbildung konsequent fortführen.“ Herausstellen möchte er, dass in diesem Jahr mit dem Beruf Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement einer der ausbildungsstärksten Berufe in Deutschland modernisiert werden konnte.
Die im Wissenschafts-Politik-Praxis-Verbund betriebene Ordnungsarbeit sei in einer Zeit der Herausforderungen durch Digitalisierung und durch den Einsatz von KI, durch die Dekarbonisierung der Wirtschaft und durch den demografischen Wandel unerlässlich, um das Ausbildungssystem modern, attraktiv und leistungsfähig zu erhalten.
Esser betont: „Um dem Anspruch einer beschleunigten Transformation gerecht werden zu können, müssen wir in der Ordnungsarbeit allerdings schneller werden.“ Die Angebote der beruflichen Aus- und Weiterbildung müssten noch passgenauer auf die Lernenden ausgerichtet werden. Nur eine zielgruppenorientierte Berufsbildung, die flexible, inklusive und exzellente Lösungen anbietet, könne möglichst viele mitnehmen und so das noch ungenutzte Potenzial heben.
Update: Ausbildungen werden modernisiert. Zum Beispiel für Goldschmied*innen.
„Fast drei Millionen junge Menschen ohne Berufsabschluss sind ein No-Go für den Wirtschaftsstandort Deutschland“, sagt Esser. Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu ermöglichen, sich als qualifizierte und verantwortlich handelnde Fachkräfte weiterzuentwickeln, werde eine der Kernaufgaben der Berufsbildung in Deutschland sein. „Vor dem Hintergrund der drohenden Fachkräftekrise in den nächsten Jahren ist das mehr als ein Gebot der Stunde!“
Die Ausbildungsordnungen, die zum 1. August in Kraft getreten sind:
• Kaufmann für Büromanagement/Kauffrau für Büromanagement
• Florist/Floristin
• Fotograf/Fotografin
• Gold- und Silberschmied/Gold- und Silberschmiedin
• Justizfachangestellter/Justizfachangestellte
• Schornsteinfeger/Schornsteinfegerin
• Edelsteinfasser/Edelsteinfasserin
Insgesamt können Jugendliche und junge Erwachsene nach Ende ihrer allgemeinbildenden Schulzeit aktuell aus 325 anerkannten dualen Ausbildungsberufen auswählen.
Wie anpassungsfähig die duale Berufsausbildung in Deutschland ist, zeigt auch die Anzahl von 105 Ausbildungsordnungen, die das BIBB mit Partnern neu erarbeitet oder an aktuelle Anforderungen angepasst hat.
Weitere Updates betreffen in den kommenden Monaten unter anderem: Veranstaltungskauffrau /-mann, Landwirt*in, Fachangestellte für Medienund Informationsdienste oder Technische Modellbauer*in.
f79/BIBB
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• Schülerinnen und Schüler mit mittlerem Bildungsabschluss, 10. Klasse der Real- oder Gemeinschaftsschule
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• Quereinsteigerinnen und -einsteiger aus der Oberstufe anderer G8- und G9-Gymnasien
• Schülerinnen und Schüler von freien Schulen und Waldorfschulen
• Wiedereinsteigerinnen und -einsteiger nach einer Schulunterbrechung
Die Schülerinnen und Schüler kommen mit unterschiedlichen Voraussetzungen in die dreijährige Oberstufe. Daher werden in der Brückenklasse der Jahrgangsstufe 11 die
Unterrichtsinhalte und Methoden gezielt vertieft und wiederholt. So findet eine optimale Vorbereitung auf die Anforderungen in der Kursstufe statt. Die Kurse in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch werden in Klasse 11 geteilt und in Lerngruppen von maximal 15 Schülerinnen und Schülern unterrichtet. Als weitere Besonderheit wird in Mathematik wöchentlich eine zusätzliche Stunde (Mathe-Plus) angeboten, um Grundlagen aufzuarbeiten und Gelerntes zu vertiefen.
In der Kursstufe kommen Leistungskurse und Basisfächer bereits für Lerngruppen ab fünf Teilnehmenden zustande, was individuelle Förderung und Beratung ermöglicht.
Schülerinnen und Schüler, die besonderen Förderbedarf in den Fächern Mathematik, Deutsch oder Englisch haben, können ein individuelles Nachhilfeangebot von Studierenden an der Paula Fürst Schule wahrnehmen.
Neben dem Erlernen von schulischen Inhalten werden die Persönlichkeitsbildung sowie die
Teamfähigkeit und soziale Entwicklung der Schülerinnen und Schüler gleichermaßen gefördert. Ein Team aus einer Sozialpädagogin und einem Sozialpädagogen unterstützt die Schülerinnen und Schüler bei persönlichen Belangen, Leistungskrisen oder Konflikten.
Die Paula Fürst Schule ist Lern- und Lebensraum. Die Jugendlichen können Computerräume, iPads, zwei Schülerküchen und verschiedene Aufenthalts- und Arbeitsbereiche nutzen.
Der Tag der offenen Tür für alle Schularten ist am 8. November von 14-17 Uhr.
Der Infonachmittag der Gymnasialen Oberstufe: 26. Februar 2026 von 16-18 Uhr.
Anmeldungen und Beratungstermine für die Gymnasiale Oberstufe der Paula Fürst Schule, Basler Straße 61, 1. OG, sind jederzeit möglich. Weitere Infos: Tel.: 0761 / 888 57 05 0