f79 – Jobstarter

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PRAKTIKA +++ FSJ +++ AUSLANDSJAHR AUSBILDUNG +++ STUDIUM +++JOBSTARTER Foto // © iStock.com/alvarez

Was ist ein Testimonial?

Ein Magazin wie das f79 herzustellen kostet viel Geld. Es müssen Redakteure und Grafiker bezahlt werden, die die Schülerredaktion betreuen und anleiten, deren Texte redigieren und das f79 layouten. Am Ende muss alles zusammengestellt, gedruckt und verteilt werden. Wenn da keiner etwas dazugeben würde, müsste das Schülermagazin sehr teuer verkauft werden. Für viele Jugendliche wäre es dann zu teuer. Daher suchen wir immer Firmen und Einrichtungen, die das Projekt toll finden und uns finanziell unterstützen. Diese Unterstützer nennt man Kooperationspartner. So eine Partnerschaft beruht immer auf Gegenseitigkeit. f79 bekommt Geld und der Partner erhält dafür ein Logo, eine namentliche Nennung als Unterstützer oder er kann sich ein Redaktionsmodul wünschen. Letzteres nennen wir ein „Testimonial“. Und wie funktioniert das? Schüler aus der Redaktion oder unser eigenes Redaktionsteam besuchen ein Unternehmen und befragen die Azubis nach ihren Aus- und Weiterbildungswegen. Hierbei entstehen Texte im Rahmen der Berufsorientierung für Schüler. Solche Texte sind als Testimonials gekennzeichnet. f79

Frischer Wind

Ausbildungsjahr startet mit sechs Updates

Mit Beginn des neuen Ausbildungsjahres sind sechs neue oder modernisierte duale Ausbildungsberufe an den Start gegangen. Der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung warnt vor Fachkräftemangel – und hofft auf mehr Nachhaltigkeit.

Die ökonomische und ökologische Transformation, die Digitalisierung sowie das Thema Nachhaltigkeit stellen die berufliche Bildung vor nie gekannte Herausforderungen.

Davon ist Friedrich Hubert Esser überzeugt. Der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB) sieht darin aber auch eine Chance: „Zur Lösung der Aufgaben kann die berufliche Bildung substanzielle Beiträge liefern“, sagt Esser.

Damit das gelingt, brauche es genügend gut qualifizierten Nachwuchs. Der Fachkräftemangel werde größer, wenn die Nachfrage nach beruflicher Bildung sinke. Für Esser ist es wichtig, die Ausbildungsordnungen aktuell zu halten. Nur so „finden wir genug junge Menschen für moderne Berufe“, sagt der BiBB-Chef.

Unser Jobstarter ist in Zusammenarbeit mit dem „Jugend & Beruf“-Extra der Badischen Zeitung erstellt worden.

Ein Ausbildungsberuf ist gänzlich neu: Gestalter*in für immersive Medien. Bei fünf weiteren ist die Ausbildungsordnung frisch überarbeitet: Glasapparatebauer*in, Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker*in, Kunststoff- und Kautschuktechnolog*in, Medienge -

stalter*in Digital und Print und Steuerfachangestellte*r.

Junge Menschen können aus 328 anerkannten dualen Ausbildungsberufen auswählen. Einige davon stellt das f79 auf den kommenden Seiten vor.

23 JOBSTARTER fürDASSCHÜLERMAGAZIN Freiburg und Region · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·
Foto // pixabay
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Beruflich durch virtuelle Welten

Neuer Ausbildungsberuf Gestalter*in für immersive Medien am Start

Ein Hubschrauberflug über die Alpen, ein Konzert in der Royal Albert Hall in London, ein Spaziergang durch das verregnete Tokio. All das erlebt vom heimischen SofaTablet und VR-Brille machen es möglich. Für die Erstellung solcher Szenarien gibt es den neuen dreijährigen Ausbildungsberuf Gestalter*in für immersive Medien.

In den vergangenen Jahren haben virtuelle Anwendungen in vielen Bereichen des Alltags neue Möglichkeiten eröffnet: Messen und Kongresse können zum Beispiel ganz einfach virtuell besucht werden, im medizinischen Bereich müssen Operateure und Patienten nicht zwangsläufig an einem Ort sein.

Auch in der Freizeit bietet „Augmented Reality“ durch computergenerierte Einblendungen in die reale Umwelt neue Einsatzmöglichkeiten. So können beispielsweise Möbel-

stücke vor der Kaufentscheidung mittels einer App in die Wohnung projiziert werden, oder Touristen erleben bei Stadtbesichtigungen Zeitreisen mithilfe von QR-Codes.

Die neue Ausbildung soll nun befähigen, immersive Medien sowie virtuelle Welten zu erschaffen und professionell zu nutzen. Dafür sind die Gestalter*innen an der Beratung von Kundinnen und Kunden beteiligt, entwerfen das Produkt und entwickeln die virtuellen Welten in agilen Prozessen. Die Auszubildenden produzieren die immersiven Medien mit Autorenwerkzeugen und in Entwicklungsumgebungen, modellieren 3D-Daten und erstellen Prototypen.

Außerdem führen die Azubis Bild- und Tonaufnahmen in realen und virtuellen Produktionen durch und gestalten Animationen und virtuelle Klangwelten. Für die Arbeit in Projektteams, die zum Kern der Arbeit gehört, sind Kommunikation und Kooperation

wichtig. Insbesondere mit Softwareentwicklerinnen und -entwicklern müssen sich Gestalterinnen und Gestalter eng abstimmen. Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre. Im Rahmen der praktischen Abschlussprüfung müssen Absolventen anhand eines eigenen Projektes zeigen, dass sie eigenständig immersive Medien gestalten und produzieren können.

Nach erfolgreichem Abschluss stehen Gestaltern für immersive Medien interessante Karrierewege offen. Gestalter*innen für immersive Medien sollen arbeiten in AR-, VR- und XR-Unternehmen, bei Medienunternehmen mit digitalen Schwerpunkten, Filmund TV-Produktionsbetrieben und im Rundfunk, Marketing- und Kommunikationsagenturen, Innovations- und Marketingabteilungen von Unternehmen sowie IT- und Entwicklungsabteilungen in Produktionsbetrieben. Philip Thomas

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Foto //iStock.com/Amorn Suriyan

Pflegeausbildung:Angebot übersteigt Nachfrage

Ungenutzte Ausbildungskapazitäten in der Pflegeausbildung

Viele Ausbildungsmöglichkeiten in der beruflichen und hochschulischen Pflegeausbildung bleiben ungenutzt. Das zeigen die Ergebnisse des Pflegepanels des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Demnach wurden im Jahr 2022 in der Pflege von den befragten Einrichtungen mehr Ausbildungs- und Studienplätze angeboten als tatsächlich besetzt werden konnten.

Für die berufliche Pflegeausbildung gaben 21 Prozent der mehr als 900 befragten Pflegeschulen an, ihre Ausbildungsplätze voll besetzt zu haben. Unter den mehr als 5000 interviewten weiteren Ausbildungseinrichtungen (Krankenhäuser, Pflegeheime, Pflegedienste) waren es 27,4 Prozent.

Die Gründe für unbesetzt gebliebene Ausbildungsplätze sind vielfältig und unterscheiden sich je nach Einrichtung und Ausbildungssituation. Beklagt wird aber von einem Großteil aller Befragten in erster Linie ein Mangel an Bewerbungen, die fehlende Eignung der Bewerbenden oder die kurzfristige Absage von Ausbildungsinteressierten aufgrund vorhandener Alternativen.

Insbesondere Krankenhäuser lehnten Bewerbende aufgrund unzureichender schulischer Qualifikationen ab. Mangelnde Sprachkenntnisse wurden von jeweils rund der Hälfte der Krankenhäuser, Pflegedienste und Pflegeheime als Ablehnungsgrund aufgeführt. Eine Zusage für einen Ausbildungsplatz in einer anderen Pflegeeinrichtung oder in einem anderen Berufsbereich stellte den Hauptgrund für den kurzfristigen Rückzug potenzieller Auszubildender dar. Dagegen spielte die Aufnahme eines Pflege- oder eines anderen Studiums nur eine geringe Rolle für ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen. Anders verhielt sich dies jedoch bei den Krankenhäusern: Hier gaben 19 Prozent an, dass sich Bewerbende kurzfristig für ein Studium außerhalb und knapp 12 Prozent für ein Studium in der Pflege entschieden hatten.

Auch in der hochschulischen Pflegeausbildung übersteigt das Ausbildungsangebot die Nachfrage. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 2122 Studienplätze angeboten, immatrikuliert waren 1217 Studierende. Die Erstimmatrikulationen pro Jahr in sind von 2019 bis 2022 kontinuierlich gestiegen. Ein ähnlicher Anstieg zeigt sich laut BIBB-Pflegepanel auch, wenn man alle einbezogenen Studiengänge in der Pflege betrachtet. Dies umfasst auch ausbildungsbegleitende Studiengänge Pflege, die mit einer Ausbildung nach dem Pflegeberufegesetz zusammenhängen.

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Foto // iStock.com/bierwirm

Riskanter Kompromiss

Studie zeigt: Abbruchquote bei Ausbildungen hoch, wenn es kein Wunschberuf ist

Menschen, die eine Ausbildung in einem Berufsfeld beginnen, das stark von ihren ursprünglichen Wünschen abweicht, lösen ihr erstes Ausbildungsverhältnis mit einer höheren Wahrscheinlichkeit wieder auf.

Fotos // iStock.com/Pheelings Media, iStock.com/Peshkova

Etwa 13 Prozent der Auszubildenden, die starke Kompromisse bei ihrer Berufswahl eingehen, beenden ihre Ausbildung bereits nach dem ersten Ausbildungsjahr. Das zeigt eine Studie des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Bei denjenigen, die ihre Berufswünsche durch die Wahl ihres Ausbildungsberufes erfüllen konnten, lag der Anteil bei nur sechs Prozent. Die BIBB-Studie untersuchte Risikofaktoren und Ursachen, die vorzeitige Ausbildungsbeendigungen begünstigen. Sie basiert auf Längsschnittdaten von rund 7000 jungen Erwachsenen.

Ein weiterer Faktor ist die subjektive Bewertung der Ausbildung. Vor allem die aktuelle Wahrnehmung der Ausbildungssituation und Faktoren wie Freude an der Ausbildung oder konkrete, zum Beispiel körperliche, Belastung fließen in die Entscheidung mit ein. Längerfristige Überlegungen haben dagegen weniger Einfluss auf die Entscheidung eines Ausbildungsabbruchs. Zum Beispiel hinsichtlich des Nutzens der Ausbildung oder zu den Gehaltsaussichten.

Eine weitere BIBB-Studie hat den Einfluss von beruflichen Kompromissen hinsichtlich Sozialstatus und Geschlechterzusammensetzung untersucht. Sie zeigt: Insbesondere geschlechtsuntypische Ausbildungsberufe führen häufiger zum vorzeitigen Abbruch der Ausbildung, wenn sie nicht den eigenen Wünschen entspricht.

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Seit 2010 werden in Deutschland jährlich im Schnitt rund ein Viertel aller neu abgeschlossenen Verträge in der dualen Berufsausbildung vorzeitig gelöst. Auch wenn Schätzungen zufolge ungefähr die Hälfte der Personen mit vorzeitiger Vertragslösung im Anschluss in ein anderes Ausbildungsverhältnis wechselt, gefährdet ein vorzeitiges

Ende den erfolgreichen Übergang von der Schule in den Beruf. Der Schritt kann sich negativ auf das spätere Erwerbsleben auswirken.

„Vor dem Hintergrund zum Teil massiver Fachkräfteengpässe, die den Fortbestand mancher Berufe und Branchen gefährden, müssen wir derartigen Fehlentwicklungen auf dem Ausbildungsmarkt entschlossen entgegenwirken“, erklärt BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser. „Der Schlüssel zu einer bestmöglichen Begleitung und Unterstützung der Jugendlichen liegt in einer besseren Berufsorientierung während der Schulzeit.“ Dabei sollten Formate gewählt werden, die die Jugendlichen ansprechen und die ihnen auch mögliche Karrierepfade in der beruflichen Bildung aufzeigen, so Esser. Das könnte zum Beispiel durch den verstärkten Einsatz von Ausbildungsbotschafter*innen sowie digitale Formate wie Berufe-TV erfolgen. Nicht zuletzt zeigen BiBB-Studien aber auch, dass Praktika nach wie vor das beste Instrument sind, um junge Menschen auf einen Beruf vorzubereiten.

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f79

Wege zum Traumberuf

Die Akademie für Kommunikation setzt auf Kreatives

Designer*in werden: Der Wunsch steht für viele ganz oben auf der Liste. Unterstützen kann dabei die Akademie für Kommunikation mit ihren sieben Standorten in Baden-Württemberg. Sie bietet nach Mittlerer Reife oder Abitur drei Wege zum Traumberuf Designer*in.

Der dreijährige Bildungsgang „Grafik-Design“ vermittelt alles, was für die kreativ-gestalterische Arbeit in Werbeagentur, Verlag oder Marketingabteilung eines Unternehmens wichtig ist. Auf dem Stundenplan stehen Grafik-Design, Freies Zeichnen, Schriftgrafik, Typografie, Fotodesign, Medientechnik und Werbelehre. Das erfolgreiche Bestehen der Zusatzprüfung berechtigt zum Studium an einer Fachhochschule.

Wer seine Stärken in der dreidimensionalen kreativen Formgestaltung und einer etwas handwerklicher orientierten Ausbildung sieht,

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für den könnte das zweijährige Berufskolleg für Produktdesign das Richtige sein. Neben der Anwendung klassischer Grafiksoftware und Umsetzung der Entwürfe in einem 3D-Programm erlernen die Schüler*innen das Skizzieren ihrer Ideen und Techniken zur Erstellung von Modellen ihrer Designentwürfe.

Die Alternative im Bereich der zweijährigen Ausbildungen spricht Schüler*innen mit ganz anderen Talenten an: Das Berufskolleg für Foto- und Medientechnik wendet sich an Jugendliche, die sich für Fotografie und Film begeistern. Im Mittelpunkt stehen professionelles Fotografieren und die Möglichkeiten digitaler Bildbearbeitung. Gleichzeitig mit dieser Berufsausbildung können die Schüler*innen die Fachhochschulreife erwerben, die zum Studium an Fachhochschulen und Technischen Hochschulen in Baden-Württemberg berechtigt.

Einblicke und Infos vermittelt die Akademie Interessierten und Eltern beim Infotag am 9. Dezember. Zudem ist die Institution mit einem Stand auf den Job-Start-Börsen in Titisee-Neustadt (10./11. Oktober), Waldkirch (19./20. Oktober) und Emmendingen (24./25. Oktober) sowie auf der Messe Marktplatz Arbeit in Freiburg (17./18. November) am Start.

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Foto // Stefan Johnen, AfK Freiburg

Ausbildungs-

Folge 30: Weiterbildung als Azubi

Alter // 23 Jahre

Beruf // 2. Ausbildungsjahr

zum Finanzassistenten

Betrieb // Volksbank

Die Ausbildung ist an sich schon eine Weiterbildung. Das weiß auch Jakob Enderle. Er ist angehender Finanzassistent bei der Volksbank Freiburg. Von seinem Arbeitgeber bekommt er verschiedene Angebote. Dazu gehören interne Schulungen und Seminare bei der GenoAkademie. Außerdem kann Jakob die Videos der Plattform „PrüfungsTV“ nutzen. Sie visualisieren alle möglichen Wissensfelder zum Thema Bank – und sind eine super Ergänzung zur Ausbildung.

Ob du dich zusätzlich in deiner Freizeit weiterbildest, ist dir selbst überlassen. Ich persönlich finde es hilfreich, Fachbücher zu lesen oder Videos anzuschauen, um den Inhalt der Ausbildung zu vertiefen. Außerdem nutze ich die Fahrt zur Arbeit, um Podcasts zu hören. Für Bankkaufleute ist zum Beispiel das „Handelsblatt Morning Briefing“ zu empfehlen. Auf Spotify und anderen Streaming-Plattformen findest du jede Menge Podcasts, die fachliche aber auch persönliche Aspekte in den Fokus nehmen.

Neben dem reinen Fachwissen finde ich es wichtig, mich persönlich weiterzuentwickeln und meine Komfortzone zu verlassen. Dabei helfen mir die Seminare und Schulungen in der Bank: Beispielsweise trainieren wir Beratungsgespräche, um die Angst vor dem Führen eines Kundengesprächs zu überwinden.

Außerdem bietet unser Arbeitgeber Einzel-Coachings und eine Motivations-Potenzial-Analyse an. Die Ergebnisse werden mit einer Ansprechperson vertraulich besprochen und legen die persönlichen Antriebsmotive der eigenen Person offen.

Auch in der Freizeit nutze ich Möglichkeiten, persönlich zu wachsen und selbstbewusster zu werden. Als Azubi sind die liquiden Mittel für privat gebuchte Seminare leider begrenzt. Darum empfehle ich: Triff dich mit Personen, die mehr Erfahrung mitbringen und dir als Mentor dienen können. Wie Jim Rohn bereits sagte: „Du bist der Durchschnitt der fünf Personen, mit denen du die meiste Zeit verbringst.“ f79

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Azubis geben Tipps zum Berufseinstieg Name // Jakob Enderle
· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Tipps
Foto // Volksbank Freiburg

„Ich übernehme mehr Verantwortung“

Nach ihrem Abi begann Sarah (19) ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer Werkstätte für Menschen mit Behinderung beim Caritasverband Freiburg-Stadt.

Viele junge Menschen machen bei einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) oder beim Bundesfreiwilligendienst (BFD) beim Caritasverband Freiburg-Stadt Erfahrungen, von denen sie ein Leben lang profitieren. Sarah gibt über ihre Erfahrungen im Gespräch Auskunft.

Foto // iStock.com/AaronAmat

WIE SIND SIE AUSGERECHNET AUF EINE WERKSTÄTTE FÜR MENSCHEN MIT BEHINDERUNG GEKOMMEN?

Sarah: Meine Eltern arbeiten beide mit Menschen mit Behinderung zusammen, daher war mir der Beruf nicht fremd. Und da ich nach dem Abi nicht sofort studieren, sondern lieber etwas Soziales machen und gleichzeitig etwas

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Gewusst wie: In den Werkstätten lernen Menschen auch Computerprogramme kennen.

Geld verdienen wollte, bin ich auf die Caritaswerkstätte gekommen. Nach einem Praktikumstag war ich mir dann sicher, dort mein FSJ zu machen.

WAS GENAU IST IHRE AUFGABE IN DER WERKSTÄTTE?

Sarah: Ich bin im Berufsbildungsbereich der Werkstätte eingeteilt. Die Aufgaben dort sind sehr unterschiedlich. Ich bin sowohl in der Einzelförderung von Menschen mit Behinderung, als auch in der Gruppenarbeit tätig. Ich assistiere und unterstütze die Menschen in der Werkstätte. Wir lernen zum Beispiel gemeinsam gängige Computerprogramme, um die Menschen mit Behinderung auf Tätigkeiten in der Verwaltung vorzubereiten.

HABEN SIE DABEI EINEN EIGENEN GESTALTUNGSSPIELRAUM?

Sara h: Ja, ich habe einen großen Spielraum, eigene Ideen einzubringen. Wir besprechen uns morgens im Team, wer was macht. Meine Vorschläge werden dort besprochen und berücksichtigt. Die Kolleginnen und Kollegen sind für mich da, wenn ich Hilfe brauche, sie geben mir aber auch die Möglichkeit, sehr eigenständig zu arbeiten .

WIE WAR DER ÜBERGANG ZWISCHEN SCHULE UND EINSTIEG INS FSJ FÜR SIE?

Sarah: Am Anfang fiel es mir etwas schwer, mich an den neuen, anderen Alltag zu gewöhnen. Nach einem Arbeitstag in der Werkstätte war ich in den ersten Wochen schon manchmal sehr k.o. Ein Arbeitstag ist anders anstrengend als ein Schultag. Hinzu kommt, dass ich nicht mehr zu Hause wohne und jetzt selbst für meinen Haushalt verantwortlich bin. Ich muss selbst die Wäsche waschen, kochen und alle diese Dinge.

HABEN SIE DAS GEFÜHL, DASS SIE SICH PERSÖNLICH VERÄNDERT ODER WEITERENTWICKELT HABEN?

Sarah: Auf jeden Fall. Ich bin viel selbstständiger geworden und übernehme mehr Verantwortung für mich und andere. Ich habe jetzt auch einen ganz anderen Blick auf Menschen mit Behinderung und darauf, wie sie von der Gesellschaft wahrgenommen werden. Ich habe jetzt viel mehr Verständnis für die Probleme, mit denen sie im Alltag konfrontiert sind.

WELCHE EINDRÜCKE NEHMEN SIE AUS DEM FSJ FÜR SICH ODER FÜR IHRE BERUFSWAHL MIT?

Sarah: Es war gut, nach dem Abi erst mal praktische Berufserfahrung zu sammeln, zu lernen, sich in ein Team zu integrieren, für sich und andere Verantwortung zu übernehmen. Das sind alles Erfahrungen, die ich hier jeden Tag mache und von denen ich immer profitieren werde, egal was nach dem FSJ kommt.

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BZ

Abenteuer Ausland

In einer Zeit, in der die Welt zunehmend globalisiert ist und die internationalen Verbindungen immer enger werden, gewinnen Auslandserfahrungen eine immer größere Bedeutung für junge Menschen.

DACHSER, als einer der führenden Logistikdienstleister weltweit mit über 380 Standorten, hat erkannt, wie wichtig es ist, seinen Auszubildenden diese Möglichkeit zu bieten und ermöglicht es ihnen, während ihrer Ausbildung wertvolle Erfahrungen im Ausland zu sammeln.

Das Logistikzentrum Freiburg im Gewerbepark Breisgau hat ein spezielles Auslandsprogramm für seine Auszubildenden entwickelt, bei dem diese für einen Zeitraum von 3–12 Wochen in einer der zahlreichen ausländischen DACHSER-Niederlassungen tätig sein können.

In dieser Zeit tauchen die Auszubildenden in unterschiedliche Arbeitskulturen ein und erweitern ihren fachlichen und persönlichen Horizont. Sie haben die Möglichkeit, mit Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Ländern zusammenzuarbeiten, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern und neue Arbeitsmethoden kennenzulernen.

Im Juni 2023 reiste Susana Hernandez Sosa, eine engagierte Auszubildende Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung, voller Vorfreude nach Spanien zur Niederlassung DACHSER Madrid. Dort erhielt sie wertvolle Einblicke in die Arbeitsabläufe und Herausforderungen vor Ort.

Susana berichtet begeistert von den kulturellen Erlebnissen, von einer Stadt, die niemals schläft, und von freundlichen und entspannten Menschen mit einer anderen Art zu arbeiten. „Ich hatte die Chance, die Welt und meine Arbeit mit anderen Augen zu sehen und auch viel über mich

selbst zu erfahren“, erklärt Susana S. Sie konnte außerdem eine Menge neues Wissen gewinnen und ihre persönlichen wie auch ihre interkulturellen Kompetenzen stärken. Eine weitere Auszubildende, Dinara Turcanu, wurde dieses Jahr nach Bukarest zur DACHSER-Niederlassung in Rumänien gesandt. Als angehende Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung hatte Dinara die Möglichkeit, wertvolle Erfahrungen zu sammeln, ihre Kenntnisse auszubauen und auch neue Freundschaften zu schließen. Mit strahlenden Augen erzählt sie von einer unvergesslichen Zeit, der Gastfreundschaft der rumänischen Kolleg*innen und wie diese ihre berufliche Entwicklung gefördert haben. „Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung und kann es jedem nur weiterempfehlen“, sagt Dinara Turcanu.

Dominik Langhoff, dualer Student im DACHSER Logistikzentrum Freiburg, verbringt sogar ein komplettes Praxissemester im Ausland. Im Juli 2023 begann seine Reise nach Irland zur DACHSER Niederlassung Dublin.

Dort wird er in diverse internationale Projekte einbezogen und kann somit sein theoretisches Wissen mit der praktischen Erfahrung vor Ort

verbinden. Außerdem knüpft er wertvolle Netzwerke, die ihm in seiner zukünftigen Karriere zugutekommen werden.

„Wir sind davon überzeugt, dass die Auslandserfahrung unseren Auszubildenden wertvolle Kompetenzen vermittelt und sie für die Herausforderungen der globalisierten Welt von morgen besser vorbereitet“, sagt Milot Hotnjani, Ausbildungsleiter bei DACHSER SE, Logistikzentrum Freiburg.

Der Blick über den Tellerrand und das Verständnis für andere Kulturen sind wesentliche Bestandteile des Ausbildungsprogramms des Unternehmens und spiegeln das Engagement von DACHSER für die Förderung junger Talente wider.

Bist du bereit für das Abenteuer deines Lebens? Bewirb dich für eine Ausbildung oder ein duales Studium bei DACHSER und entdecke die Welt der Logistik. dachser.de/karriere

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Fotos // Dachser Auszubildende auf Reisen Susana Hernandez Sosa (li.) und Dinara Turcanu (re.) wachsen mit ihren Aufgaben.
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Mehr digitale Projekte –

mehr Kommunikation

Ausbildungsberuf Mediengestalter*in Digital und Print wird modernisiert

Die Medienwelt wandelt sich ständig. Fachkräfte entwickeln immer mehr digitale Produkte für den Alltag – von Nachrichtenwebseiten, Wetterinfos an Ampeln, Bahnhöfen oder Flughäfen bis zu Apps. Auch die Ausbildung für Mediengestaltung bekommt daher ein Update.

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat mit den zuständigen Bundesministerien sowie den Sozialpartnern und Sachverständigen aus der betrieblichen Praxis im Auftrag der Bundesregierung die Berufsausbildung zur Mediengestalterin Digital und Print / zum Mediengestalter Digital und Print modernisiert. Die neue Ausbildungsordnung ist seit August 2023 in Kraft.

In den ersten beiden Jahren sind die Ausbildungsinhalte zunächst für alle Auszubildenden gleich. Es werden sowohl Kompetenzen zur Erstellung von Digital- als auch von Printmedien erworben. Es geht zum Beispiel um das Gestalten von Medien oder das Erstellen ausgabespezifischer Produktionsdaten. Da die Produktion von Medien heute in vielen Fällen regional und sogar global vernetzt ist, haben auch Kommunikation und Kooperation sowie Organisation von Arbeitsprozessen einen großen Stellenwert.

Im dritten Ausbildungsjahr wird in vier Fachrichtungen geteilt: So gibt es die Möglichkeit, dass Auszubildende vertiefte Qualifikationen zum Erstellen von Digital- oder Printmedien erwerben können. Schwerpunkte der Fachrichtung Projektmanagement sind die Beratung von Kund*innen, die Planung und Organisation von Projekten sowie kaufmännische Inhalte, um Kalkulationen erstellen und Budgets betreuen zu können. Für Auszubildende, die ihre Stärken im Bereich des Designs und der Gestaltung sehen, ist die Fachrichtung Designkonzeption die richtige Wahl.

Jährlich beginnen mehr als 2000 junge Menschen die Ausbildung zur Mediengestalterin Digital und Print / zum Mediengestalter Digital und Print. Nach erfolgreichem Abschluss stehen ihnen interessante Karrieremöglichkeiten offen. So kann eine Fortbildung zum Geprüften Medienfachwirt / zur Geprüften Medienfachwirtin (Bachelor Professional in Media), ein Abschluss als Staatlich Geprüfte*r Techniker*in (Bachelor Professional in Technik) oder Staatlich Geprüfte*r Gestalter*in (Bachelor Professional in Gestaltung) absolviert werden.

Die modernisierte Ausbildungsordnung und der darauf abgestimmte Rahmenlehrplan lösen die bestehende Regelung aus dem Jahr 2007 ab. Sie wurde zuletzt 2016 teilweise erneuert.

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Vorsicht Greenwashing

Wie erkennt man, ob eine Firma wirklich nachhaltig ist?

Nachhaltige Architektur, Ökologische Landwirtschaft, Green

IT: Auf der Suche nach einem grünen Job sollte man genau hinschauen und nachfragen.

Die Möglichkeiten, sich beruflich am Klimaschutz zu beteiligen, sind vielfältig. Doch nicht jeder vermeintlich grüne Job ist das auch. Wer bei der Jobsuche einen möglichst grünen Beruf finden will, muss auf die Details achten. Eine unabhängige externe Bewertung oder ein Siegel gebe es nicht, sagte Krischan Ostenrath vom Netzwerk Grüne Arbeitswelt in Bonn. „Niemand schützt einen vor Greenwashing oder dem Nachhaltigkeitsbranding großer Unternehmen.“

Aber Interessierte könnten beispielsweise im Internet recherchieren, was eine Firma etwa in Sachen Klimaschutz macht. Im Bewerbungsgespräch könne man zudem kritisch hinterfragen, welche Aspekte Teil der Ausbildung oder des Berufsalltags sind. „Was macht ihr genau?“, bringt Ostenrath es auf den Punkt. „Kluge Unternehmen lassen sich auch treiben von den Beschäftigten und fragen, was ihnen wichtig ist“, sagt der Projektleiter. So habe jeder die Möglichkeit, selber Ideen einzubringen und dafür zu sorgen, dass der eigene Arbeitgeber ein Stück grüner wird. BZ/tmn

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Duale Ausbildung und Homeoffice

Präsenzpflicht im Betrieb wird aufgeweicht

Dürfen Menschen in einer dualen Berufsausbildung auch im Homeoffice oder mobil arbeiten und lernen? Darüber bestand bislang Unsicherheit. Denn laut Paragraph 14 des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) hat das Ausbildungspersonal die Auszubildenden in der Ausbildungsstätte ordnungsgemäß anzuleiten und die Arbeitsergebnisse zu kontrollieren. Doch eine Änderung ist nun möglich.

Mit der zunehmenden Digitalisierung und den massiven Folgen der Pandemie ist der Anspruch einer Präsenzpflicht für Azubis nicht mehr aufrechtzuerhalten. Daher hat der Hauptausschuss des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) eine entsprechende Empfehlung verabschiedet. Sie ergänzt die duale Berufsausbildung in Präsenz durch planmäßiges „Mobiles Ausbilden und Lernen“.

In der Empfehlung betont der BIBBHauptausschuss, dass die duale Berufsausbildung auch weiterhin grundsätzlich in Präsenz stattfinden solle. Das könne aber durch Formen des mobilen Ausbildens und

Lernens unmittelbar und gut unterstützt werden. Eine Pflicht des Betriebes, mobile Ausbildung anzubieten, und einen Anspruch der Auszubildenden auf mobile Ausbildung gebe es nicht.

Entscheidet sich ein Betrieb, in der Ausbildung mobiles Ausbilden und Lernen anzubieten, so weist der BIBB-Hauptausschuss unter anderem darauf hin, dass neben der Eignung der Auszubildenden die erforderlichen Lehrmittel und die Kompetenzen des Ausbildungspersonals sicherzustellen seien. Auch die technische Infrastruktur liege im Verantwortungsbereich der Betriebe. Der müsse zudem dafür Sorge tragen, dass die gesetzlichen und betrieblichen Vorschriften zum Datenschutz und zur Datensicherheit bekannt sind und beachtet werden.

Mobiles Ausbilden, so die Empfehlung weiter, soll durch regelmäßige persönliche Gespräche zwischen dem Ausbildungspersonal und den Auszubildenden begleitet werden. Sowohl virtuell als auch in Präsenz. Zudem seien klare Absprachen zur Erreich -

barkeit zu treffen. Während der Probe- und Einarbeitungszeit soll möglichst nicht mit mobilem Ausbilden begonnen werden.

BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser begrüßt die neue Empfehlung. „Mit ihrer Umsetzung können die Unternehmen dort, wo es möglich ist, und unter Einhaltung klarer Absprachen und Regelungen ihre duale Ausbildung noch besser an die betrieblichen Erfordernisse und Prozessabläufe anpassen.“ Zudem bedeute die Neuerung einen Attraktivitätsschub für die berufliche Bildung. Denn so komme man den Wünschen vieler Auszubildender entgegen. Nicht zuletzt würden Auszubildende besser auf das vorbereitet, was sie später als Fachkraft in einer zunehmend digitalisierten Arbeitswelt beherrschen müssten.

Esser möchte die Neuerung selbst nutzen: „Als engagierter Ausbildungsbetrieb wird das Bundesinstitut für Berufsbildung die Empfehlung des BIBB-Hauptausschusses umsetzen und das neue Format ‚Mobiles Ausbilden und Lernen‘ zum 1. August 2023 einführen.“

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Foto // iStock.com/damircudic Außer Haus: Auszubildende können jetzt auch zuhause oder unterwegs lernen - wenn die Arbeitgeber*innen es erlauben.

Alles klar?!

Was Auszubildende zu Beginn der Lehre beachten sollten

Es ist der Start in einen neuen Lebensabschnitt: Beim Wechsel von der Schulbank in die Ausbildung stellen sich viele Fragen – einige der wichtigsten und die Antworten darauf im Überblick.

WAS IST WICHTIG BEIM AUSBILDUNGSVERTRAG?

Der Vertrag muss vor der Unterschrift genau durchgelesen werden. Ist etwas unklar, sollte der künftige Azubi sofort nachfragen. Unterzeichnet wird der Vertrag vom Ausbilder und vom Auszubildenden. Ist der Lehrling noch keine 18 Jahre alt, müssen auch die Erziehungsberechtigten unterschreiben. Der Vertrag muss unter anderem Angaben zur Ausbildungsdauer, zur Bezahlung und zur Arbeitszeit enthalten.

WAS BEDEUTET DIE PROBEZEIT

In dieser Zeit kann die Ausbildung von einem Tag auf den anderen ohne Begründung schriftlich gekündigt werden. Dies gilt für den Azubi, aber auch für den Betrieb. Die Dauer der Probezeit ist im Ausbildungsvertrag festgehalten, sie liegt in der Regel zwischen zwei und vier Monaten.

WELCHER KÜNDIGUNGSSCHUTZ GILT?

Nach Ende der Probezeit haben Auszubildende einen besonderen Kündigungsschutz. Ein Betrieb kann einem Lehrling nur dann außerordentlich und fristlos kündigen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt. Der Lehrling seinerseits kann nach der Probezeit jederzeit mit einer vierwöchigen Frist kündigen.

WAS VERDIENEN AZUBIS?

Die Bezahlung ist sehr unterschiedlich. In der Regel ist die Vergütung in Tarifverträgen festgelegt. Im Jahr 2020 verdienten Azubis nach Angaben des Bundesinstituts für Berufsbildung

(BIBB) im Westen im Schnitt 965 Euro, im Osten waren es 939 Euro. Bundesweit lag der Durchschnittsverdienst bei 963 Euro brutto pro Monat.

WIE VERHALTE ICH MICH, WENN ICH KRANK BIN?

Wer über Nacht krank wird, muss sich am Morgen unverzüglich bei seinem Betrieb melden. Wer länger als drei Tage krank ist, braucht in der Regel eine Krankschreibung vom Arzt. Manche Betriebe fordern auch schon früher ein Attest. Auch wer nicht zur Berufsschule gehen kann, muss sich krank melden. Bei einer längeren Krankheit zahlt der Betrieb sechs Wochen den

Lohn weiter. Danach gibt es sogenanntes Krankengeld von der Krankenkasse.

MÜSSEN SICH AZUBIS BESONDERS VERSICHERN?

Auszubildende sind in der Regel in der gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversichert. Bei Auslandsaufenthalten sollten sie zudem eine Auslandsreisekrankenversicherung abschließen. Eine private Haftpflichtversicherung ist in der Ausbildung unverzichtbar. Häufig gelten Kinder aber bei der Haftpflicht ihrer Eltern als mitversichert – ein Blick in die Police lohnt sich also. Es ist allerdings möglich, dass der Versicherer ein Höchstalter für die Mitversicherten festgelegt hat. Wer schon verheiratet ist oder eine zweite Lehre macht, der ist nicht mehr über die Haftpflichtversicherung der Eltern geschützt. Verbraucherschützer empfehlen außerdem, schon als Azubi eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Sie springt ein, wenn der Betroffene wegen Krankheit oder Unfall nicht mehr voll arbeiten kann.

WER HILFT BEI PROBLEMEN IM BETRIEB?

Der Betriebsrat ist auch für Azubis eine Anlaufstelle. Zudem gibt es Ausbildungsberater bei den Kammern und Innungen. BZ

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Foto // iStock.com/Delpixart
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