business im Breisgau

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Wahnsinn im White House

Der Zollwütige und die Folgen für die Region

Mobilität

Tesla: Vom Traumauto

zum Alptraumauto

Kriminalität

Immer mehr Kameras an Baustellen

Im Fokus Der ImmoMarkt in Südbaden

Lokalität

Ein Ortsbesuch im Layback Workspace

MWelt im Wanken

„It’s the economy, stupid!“

it dem Wahlkampf-Slogan „It’s the economy, stupid!“ gewann Bill Clinton 1992 die US-Präsidentschaftswahlen. „It’s the art of deals, stupid!“, könnte von Donald Trump stammen. Der Boss im Weißen Haus stellt so gut wie jeden Tag einen neuen Deal ins Schaufenster der Weltöffentlichkeit. Welche Auswirkungen wird das auf Südbaden haben?

Wir haben für diese Ausgabe mit Bankvorständen und Marktanalysten, mit Firmenlenkern und Lobbyisten, mit Verbandsvertretern und Vermögensberatern gesprochen. Alle eint, dass sie dem wilden Treiben im Weißen Haus einigermaßen kopfschüttelnd zusehen. Und hoffen, dass Europa die Gunst der Stunde nutzt, um sich zusammenzuraufen. Wann, wenn nicht jetzt?

Spielchen beenden und als große Familie gemeinsam agieren. Wer das nicht packt, muss halt draußen bleiben.

Der europäische Binnenmarkt ist der größte der Welt, das wird in der hektischen Debatte in diesen Tagen zu oft übersehen. Wenn Europa künftig nicht zwischen den imperialistischen Mächten China und USA zerrieben werden soll, müssen die Staatslenker und Regierungschefinnen in Brüssel – allen voran Viktor Orbá n – ihre egomanischen

Bei der größten Wirtschaftsmacht im Euroraum, good old Germany, gab es zu letzt aber auch eine Kanzlerwahl zu bestaunen, die vielleicht im Kreml gefeiert wird, hierzulande aber auch Kopfschütteln auslöste. Dass Friedrich Merz, mit SPD-Chef Lars Klingbeil und dem selbstverliebten Handytipper Markus Söder, nun das macht, wofür Robert Habeck lange gestritten hat – und abgestraft wurde –, mag politisch dreckig sein, bleibt aber wirtschaftspolitisch richtig. Interessant wird zu beobachten sein, ob die neue Regierungskoalition sich wieder in parteipolitischen Sandkastenspielereien verliert oder es schafft, Kompromisse hinter verschlossenen Türen auszuhandeln und dann nach außen gemeinsam zu vertreten. Wer aber das nicht schafft, der braucht auch in Brüssel nicht lautstark Einigkeit einfordern. It’s the unity, stupid!

Herzlichst

Ihr Lars Bargmann | Chefredakteur

Foto: © Neithard
Schleier
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Inhalt

Titel

Wahnsinn im White House? Trumps Tölpelpolitik bringt die Welt ins Wanken. Welche Schlüsse ziehen Banker & Analysten, Unternehmer & Verbandsbosse aus der Region? 6-11

Kommunen

Fahrplan in die Zukunft: Wofür in Freiburgs Rekordhaushalt das meiste –und das überraschendste Geld ausgegeben wird 12

Mobilität

Tesla: Der kurze Weg vom Traumauto zum Albtraumauto 14-15

Immobilien

Insel der Glückseligkeit: Der Immobilienmarkt in Südbaden reagiert auf die globalen Krisen mit einem Achselzucken 16

Immobilienmarktbericht: Wo es einen Quadratmeter für 16.400 Euro gibt 17

Menschen & Karrieren

Vom Schrankschlepper zum Gewerkschaftschef: Nach 25 Jahren hängt

Verdi-Geschäftsführer Reiner Geis die Trillerpfeife an den Nagel 18-19

IMPRESSUM business im Breisgau

Themenheft 05.2025

Das business im Breisgau erscheint im Freiburger Stadtmagazin chilli

Herausgeber: chilli Freiburg GmbH

Paul-Ehrlich-Straße 13 79106 Freiburg

fon: 0761-76 99 83-0

fax: 0761-76 99 83-99

bargmann@chilli-freiburg.de www.business-im-breisgau.de

Geschäftsführung: Michaela Moser (V.i.S.d.P.)

Gewerkschaften

Das bedeutet der Tarifkompromiss im Öffentlichen Dienst für die Kommunen 20

Pflege

Warum zwei Quereinsteiger ins Zwischenmenschliche einsteigen 22-23

Energiewende

Warum sich die Badenova AG die Mehrheit an Smart Geomatics gekauft hat 24 Streck unter Strom: Wie sich der Freiburger Logistiker für die Zukunft rüstet 25

Kriminalität

Der unaufhaltsame Aufstieg der Baustellen-Überwacher 26

Finanzwelt

Analyst Werner Krieger über die Folgen des Zollzoffs für die Weltwirtschaft 28

Wirtschaftsprüfer Mathias Hecht über Wohl und Wehe von Pensionszusagen 29

Chefredaktion: Lars Bargmann

Redaktion: Philip Thomas, Till Neumann, David Pister

Autoren: Werner Krieger, Mathias Hecht

Titelcollage: Sven Weis, freepik.com

Fotos: iStock.com, Pixabay, freepik.com

Grafik: Savana Bonfig, Sven Weis

Lektorat: Beate Vogt

Anzeigen: Marion Jaeger-Butt, Nathalie Braun, beiermeister mediaberatung

Druck: Hofmann Druck, Emmendingen

Business-Locations

Kreative Oase: Ein Ortsbesuch im Workspace Layback in Freiburg 30

Steuern & Stress

Zoff um Verpackungssteuer: Redakteure testen undercover Mehrwegboxen bei Döner, Pizza & Co. / IHK kritisiert Freiburger Beschluss 32-33

Arbeitsmarkt

Von wegen Frühjahrsbelebung: kaum Bewegung bei der Arbeitslosenquote 34

Unternehmen in der Region

Die Freyler-Gruppe feiert gleich zwei 25-jährige Jubiläen 35

Menschen & Meldungen

Euroairport fliegt zu Umsatzrekord / Nach 127 Jahren macht Frank Kiss das Fachgeschäft Farben Thon zu / Sick AG meldet Gewinneinbruch / Delta Energy verlässt Teningen / HR Works kauft zu / Amazon baut Verteilzentrum an der A5 in Ettenheim / Tarifeinigung bei Schölly 36-37

Fakten bitte

Die Welt, die Wirtschaft in Zahlen 38

Ein Unternehmen der Die im Magazin enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigung und Einspeicherung in elektronische Systeme. Gleiches gilt für den Nachdruck der von uns entworfenen Bilder und Anzeigen.

Wahnsinn im White House

Der unberechenbare Trump und seine Auswirkungen auf Südbaden

Seit Richard Nixon – man schrieb das Jahr 1973 –hat noch nie ein US-Präsident in den ersten 100 Tagen so viel Kohle an der Wall Street verbrannt wie Donald Trump. Aber der Rowdy im White House hat noch viel mehr verbrannt als Geld: Er hat weltweit das Vertrauen in die älteste Demokratie auf dem Planeten verbrannt. Die Auswirkungen von Trumps

Tölpelpolitik, wie der SPIEGEL neulich in einem Abend-Briefing schrieb, sind global unkalkulierbar –und wirken sogar auf Inseln, auf denen nur Seehunde und Pinguine leben. Experten in Südbaden, Bankbosse, Aktienmarktanalysten, Vermögensverwalter und Verbandspräsidenten schütteln ihre Köpfe –und sehen eine einmalige Chance für Europa.

Wer noch eine ausgeklügelte Strategie hinter Trumps hektischem DekreteUnterzeichnen, Zollankündigungen und Ankündigungs-Salto-Mortale, hinter dem Umbenennen von Meeren, dem wirren Griff nach anderen Staaten entdeckt, muss sehr gute Augen haben.

Ganz oben auf der globalen Agenda steht das Säbelrasseln zwischen den USA und China. Zwischen einer Gerade-noch-Demokratie und einer Autokratie. Als Beobachter fühlt man sich wie bei einer Auktion, wo die Leute sich gegenseitig überbieten.

„Hier sehe ich 34, dort 50, von hier kommen 104, dort 125, 145…“ Im Oval Office herrscht die Zollwut.

GAGA statt MAGA. Aber die Welt muss sich stellen. Europa muss sich formieren. Der amerikanische Markt ist zu wichtig.

Karoline Leavitt, Sprecherin im Weißen Haus, sagte neulich auf einer Pressekonferenz: „Der Präsident wollte auch, dass ich Ihnen allen sage, dass er unglaublich gnädig sein wird, wenn China seine Hand ausstreckt, um eine Vereinbarung zu treffen, aber er wird tun, was das Beste für das amerikanische Volk ist.“ Wenn sich Trump da mal nicht verzockt.

Für die EU sind – je nach Ware – Zölle von bis zu 25 Prozent angekündigt.

„Die beste Antwort auf Trumps aggressiven Protektionismus sind Wirtschaftsreformen“, sagt Dieter Salomon, Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein (IHK). Der schwelende Handelskrieg werde schmerzhaft für exportorientierte Betriebe in der Region sein. Die USA sind der mit Abstand wichtigste Absatzmarkt für Waren aus BadenWürttemberg (siehe auch folgende Seiten). Europa müsse zusammenrücken, der EU-Binnenmarkt gestärkt werden. Dazu bedürfe es einer starken deutschfranzösischen Achse: „Wir müssen wieder mehr auf Frankreich zugehen als zuletzt.“

Anfang Mai hat die EU der US-Regierung laut Handelskommissar MaroŠ

Š ef č ovič angeboten, für jährlich 50 Milliarden Euro Flüssiggas und landwirtschaftliche Produkte zu kaufen. Denn wer neben den Waren auch den Export US-amerikanischer Dienstleistungen in die EU berechne, komme auf ein Handelsdefizit in etwa der Höhe. Und das lasse sich durch den Zukauf schnell ausgleichen.

Volker Spietenborg, einer der beiden Vorstände der Freiburger Volksbank, ist vom angezettelten Handelskrieg nicht überrascht. „Das Thema ist nicht neu, Trump macht jetzt Protektionismus gegen das Handelsdefizit. Das aber sehr sprunghaft.“ Eine Spirale an Zöllen bringe volkswirtschaftlichen Schaden. Nur mit dem Finger über den Großen Teich zu zeigen, hält er aber für falsch: „Europa hat sich jahrzehntelang auf die USA verlassen, die als Friedenspolizist viel Geld für Europas Sicherheit bezahlt haben.“

Spielball zwischen

China und USA

Nun müsse die EU Geschlossenheit beweisen: „Wann, wenn nicht jetzt? Wir müssen stärker werden, sonst werden wir zum Spielball zwischen China und den USA. Denn die wollen die Welt neu aufteilen. Das ist eine Steilvorlage für Europa.“ Es müsse auch eine gemeinsame Verteidigungspolitik geben, gemeinsame Rüstungsgüter. Insgesamt empfiehlt der Vorstand, Trump nicht ganz so viel Aufmerksamkeit zu schenken.

Für Christoph Münzer, Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbands Industrieller Unternehmen in Baden (wvib), vollführt Trump einen „handelspolitischen Amoklauf“. Mehr Zollbarrieren habe es zuletzt vor über 100 Jahren gegeben. Die Folgen würden überall auf der Welt und „erst recht im Schwarzwald zu spüren“ sein.

IMPORT

Am stärksten aber „wird der Dealmaker Trump der eigenen Wirtschaft schaden“. Auch er mahnt eine selbstbewusste Reaktion der EU an: Brüssel muss verhandeln, sollte aber „nicht ohne Drohpotenzial nach Washington fahren“.

Langfristig ist eine harte Zollpolitik auch für die USA riskant, etwa durch steigende Inflation oder Druck auf die Kapitalmärkte, sagt Werner Krieger, Kapitalmarktanalyst und Geschäftsführer der GFA Vermögensverwaltung GmbH: „Trump wird auf Widerstand aus Wirtschaft und Finanzmärkten stoßen und Zugeständnisse machen müssen.“ Der von Trump gewollte Arbeitsplatzzuwachs in den Staaten sei durch die Abhängigkeit von globalen Lieferketten aber limitiert.

Langfristig verschärft sich durch die aktuelle Entwicklung auch der globale Wettbewerb um Rohstoffe – mit möglichen politischen Spannungen bis hin zu militärischen Konflikten: „Wir bewegen uns auf eine multipolare Weltordnung zu, in der die USA und China die dominierenden Kräfte sein werden.“ So sei Trumps Zollpolitik auch als Teil eines umfassenderen geopolitischen Spiels zu sehen.

Chancen für Europa sieht Krieger nur, wenn die EU geschlossen agiert und auch neue Partnerschaften, etwa mit Südamerika oder Afrika, aktiv vorantreibt. Und Standortnachteile wie hohe Energiekosten, Steuern und Bürokratie abbaut. Die GFA sieht auf

Trump, Tariffs, Talfahrt?

Wie südbadische Unternehmen und Verbände auf die US-Zollpolitik reagieren

Der Schlingerkurs von Donald Trumps Zollpolitik sorgt in Südbaden für Unruhe – aber nicht für Panik. Viele Unternehmen beobachten die Lage abwartend, andere versuchen, ihre Lieferketten anzupassen oder neue Märkte zu erschließen. Klar ist nur: Trump bringt Unsicherheit.

„Die Lage ist unübersichtlich und gefährlich – viele Unternehmen befinden sich in Schockstarre“, sagt Christoph Münzer, Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbands Industrieller Unternehmen Baden (WVIB). Laut einer WVIB-Umfrage von Anfang April will ein Viertel der Unternehmen mögliche Einbußen aussitzen. 29 Prozent setzen auf neue Kundenbeziehungen zur Kompensation. Nur 19 Prozent der Befragten geben an, langfristig die Produktion in den USA aus- oder aufbauen zu wollen.

„10,7 Prozent aller deutschen Exporte gehen in die USA. Das ist viel, aber nicht alles“, sagt Münzer. Ein Rückgang wäre bitter, aber kein Desaster. Gerade im Schwarzwald sind viele mittelständische Unternehmen stark exportorientiert. „Die USA kann man kompensieren. Wenn die sich mit allen anlegen, verlieren sie selbst“, sagt Münzer, „Trump ist ein Bully, der alles unnötig verkompliziert. Sein Kurs ist inkonsistent und wackelig.“

Androhung glaubhafter Gegenmaßnahmen: „Ein Zollkrieg darf jedoch nicht entstehen, da verlieren alle. Das Ziel muss ein Abkommen mit den USA sein, das die Zölle abwendet.“

In Südbaden gibt es viele Automobilzulieferer, die von den Zöllen getroffen würden. „Liefern diese weiter zu alten Preisen, zahlen am Ende die Verbraucher – mit sinkender Nachfrage und Produktion. Senken sie die Preise, um die Zölle auszugleichen, bleibt kaum noch Marge übrig“, sagt Tauth. Langfristig könnten Unternehmen zwar Produktion in die USA verlagern, doch das sei ein langwieriger Prozess.

„Trumps protektionistische America-first-Politik stellt auch die exportorientierte Wirtschaft in unserer Region vor große Probleme“, wird Dieter Salomon, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein (IHK) in einer Pressemitteilung zitiert. Die Einfuhrzölle auf EU-Produkte, die Trump angekündigt und derzeit pausiert hat, würden deutsche Waren in den USA erheblich verteuern. Die Folge: Unternehmen, die in Deutschland produzieren, seien unter diesen Bedingungen auf dem US-amerikanischen Markt kaum mehr konkurrenzfähig.

Unternehmen setzen auf neue Märkte

Einen Plan sieht der WVIB-Geschäftsführer nicht – nur Chaos. Aufregung über Donald Trump bringe aber nichts. Stattdessen müsse Deutschland wettbewerbsfähiger werden – durch niedrigere Steuern, weniger Bürokratie und sinkende Energiepreise.

„Trumps Zollkurs ist unberechenbar, niemand weiß, was in einer Stunde gilt“, sagt auch Iris Tauth, Geschäftsführerin der Bezirksgruppe Freiburg von Südwestmetall. Die 90-tägige Zollpause sollte genutzt werden, um mit den USA doch noch zu einer Verhandlungslösung zu kommen. Gleichzeitig gelte es, alternative Handels beziehungen etwa mit Kanada, Indien, China oder den Mercosur-Staaten zu intensivieren. Im Dialog mit den USA brauche es aber auch die

„Es ist traurig, aber wahr: Unter dem derzeitigen US-Präsidenten sind die USA kein verlässlicher Partner mehr“, sagt Salomon. Aus seiner Sicht lautet die wichtigste Lehre: „Europa muss zusammenrücken, der EU-Binnenmarkt gestärkt werden.“

Der Sensorbauer Sick AG mit Sitz in Waldkirch ist ein exportstarkes Unternehmen in Südbaden: „Sick generiert mehr als 80 Prozent seines Umsatzes außerhalb Deutschlands. Daher sind wir auf stabile wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen angewiesen. Die von der USRegierung angekündigten Strafzölle schaden der Weltwirtschaft“, sagt Mats Gökstorp, Vorsitzender des Vorstands. Der Handelskonflikt sei die Folge einer politischen Auseinandersetzung – die Bundesregierung sei gemeinsam mit der EU gefordert, eine politische Lösung zu finden.

„Sick ist international aufgestellt, das ist ein großer Vorteil. Wenn handelspolitische Maßnahmen in Kraft treten, können wir etwa Produktionslinien zwischen unseren globalen Standorten verlagern, um auf eine veränderte Geschäftsdynamik zu reagieren“, so Gökstorp.

Wie sieht es bei den südbadischen Unternehmen im Sanitärbereich aus?

Etwa beim Bad- und Küchenarmaturenhersteller Hansgrohe mit Sitz in Schiltach: „Hansgrohe hat seit 1995 einen eigenen Produktionsstandort in den USA, ein Montagewerk in Atlanta“, teilt Pressesprecher Jörg Hass mit. Aus den primär von Hansgrohe gelieferten Komponenten werden dort die Endprodukte für Kundinnen und Kunden in den USA montiert.

Die Komponenten kämen zum allergrößten Teil aus Deutschland. „Durch die potenziell zusätzlichen US-Zölle würden sich die Kosten für Hansgrohe in der Region in diesem Jahr deutlich erhöhen, so dass eine Preiserhöhung für unsere Produkte in den USA unvermeidbar wäre“, so Hass.

„Trumpf Nordamerika ist konkret betroffen durch den Import von Komponenten aus unserem mexikanischen Werk in Monterrey. Wir erwarten Mehrkosten im niedrigen einstelligen Millionenbereich“, teilt Rainer Berghausen, Pressesprecher der TrumpfGruppe, mit, die in Freiburg mit der Tochter Trumpf-Hüttinger rund 400 Menschen beschäftigt.

Noch größer sei die Bedrohung durch weitere Zölle, die Exporte aus der EU in die USA betreffen, da viele Waren aus Deutschland exportiert würden. „Grundsätzlich sind wir über die politischen Signale hinaus über Zölle auch deshalb besorgt, da sie inflationstreibend wirken. Viele Unternehmen warten aktuell nachweislich ab, was passiert, und stellen ihre Investitionen zurück“, sagt Berghausen.

Die Strategie bleibe von den gegenwärtigen Entwicklungen unbeeindruckt: zunehmend local-for-local für den wichtigsten Markt USA zu fertigen. „Wir produzieren bereits viele Maschinen in den USA und stellen eine Smart Factory fertig. All das ist nicht durch

Zölle getriggert, sondern durch unsere langfristige Strategie, Lieferzeiten für unsere amerikanischen Kunden zu reduzieren und unsere Supply Chains resilienter zu machen. Außerdem arbeiten wir in den USA weiter daran, eine Supply Chain zu realisieren, die von Lieferungen aus China weitgehend unabhängig ist“, sagt Berghausen.

Der Messtechnikproduzent Testo mit Hauptsitz in Titisee-Neustadt exportiert etwa zehn Prozent seiner Produkte in die USA. „Die USA sind traditionell ein margenschwacher Markt, die Spielräume sind hier enger als anderswo, sodass wir aus Zusatzzöllen resultierende Preissteigerungen kaum an unsere Kunden weitergeben können. Als exportierendes Unternehmen wünschen wir uns verlässliche Rahmenbedingungen, diese sind aktuell aber kaum gegeben. Deshalb haben wir unsere Vorratspolitik in den USA angepasst und Produkte unter den aktuell geltenden Zöllen in die USA exportiert, um die Lagerbestände aufzustocken“, teilt Pressesprecher Kevin Rodgers mit David Pister

Schätzen die Lage ein: (v. l.) Christoph Münzer (WVIB), Iris Tauth (Südwestmetall), Mats Gökstorp (Sick AG)
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Der Musk-Effekt

Nach dem politischen Outing des Milliardärs befindet sich Tesla im freien Fall

Nach Anfeindungen auf offener Straße und Angriffen auf Showrooms in Südbaden versuchen zahlreiche

Auto besitzer, ihren Tesla – auch unter Wert – loszuwerden. Andere distanzieren sich per Aufkleber von Firmenboss Elon Musk. Europaweit sind die Verkaufszahlen des einstigen Vorzeigefahrzeugs eingebrochen. Die TeslaPressestelle antwortet nicht auf Anfragen.

Mit Zahnseide, Föhn und Fingernagel wird das ehemalige Symbol für moderne und umweltverträgliche Mobilität von der Motorhaube gekratzt: das Tesla -Emblem. „Debadging“ nennen tausendfach geklickte Internetvideos diese Praxis. Wiederum andere Fahrzeughalter fügten ihrem Elektroauto noch einen Aufkleber hinzu. „I bought this before Elon went crazy“, lautet etwa die Botschaft der Sticker, die auch auf Südbadens Straßen zu sehen sind. Oder auch FCK ELN.

Hergestellt und verkauft werden die Anti-Elon-Folien unter anderem von Patrik Schneider aus Pforzheim. „Im September wurde ich an einer Tankstelle angemacht und Trump-Supporter genannt, dabei habe ich damit gar nichts zu tun“, erinnert er sich. Weil er von seinem Tesla aber überzeugt war, kam dem Grafikdesigner die Idee, sich per Statement vom Milliardär zu distanzieren.

Nachdem Elon Musk kurz nach der Amtseinführung von Donald Trump bei einer Rede eine Armbewegung machte, die getrost als Hitlergruß verstanden werden darf, explodierte die Nachfrage nach den Klebern. „Wir haben pro Tag 1000 Sticker verkauft, insgesamt 20.000 in zwei Monaten“, sagt Schneider. Neben Bestellungen gingen aber auch Drohungen bei ihm ein: „Ich war Hass und Hetze ausgesetzt, unser Auto wurde beschmiert.“ Opfer von Farb-Attacken wurden in diesem politisch aufgeladenen Konflikt auch die Tesla-Showrooms im Freiburger Gewerbegebiet Haid und Gundelfingen. Auf dem Gehweg vor

Statement in Farbe: Aktivisten der „Neuen Generation“ haben den Tesla-Standort in Gundelfingen mit blauer Farbe besprüht

dem Tesla-Showroom in Freiburgs Westen prangt zum Redaktionsschluss ein noch lesbares Graffito: „Elon Musk is a Facist“. Bis auf vier Fahrzeuge mit Berliner Kennzeichen ist der Parkplatz an der Burkheimer Straße wie leergefegt.

Denn Musk ist unmittelbar mit Tesla verknüpft. Er ist das Gesicht und das lautstarke Sprachrohr der Marke. Und hatte in der Vergangenheit auch Verkaufsargumente, findet Dominik Mutter, Projekt- und Bauleiter bei der Trötschler Industrie- und Gewerbebau GmbH mit Sitz in der March.

»Wurde blöd angepöbelt«

Steuerliche Vergünstigungen bringen dem 35-Jährigen 200 Euro netto im Monat. „Als Tesla auf den Markt kam, war das preis-leistungs-mäßig das sinnvollste Auto auf dem Markt“, sagt er. Heute sieht er seinen Firmenwagen mit anderen Augen: „Die Thematik Tesla mit Elon Musk hat sich

Fotos: © Neue Generation, Lars Bargmann

deutlich zugespitzt. Ich hatte jetzt auch schon zwei Situationen, wo ich wirklich blöd angepöbelt wurde.“

Auch das Autohaus in Gundelfingen wurde Anfang April mit Farbe besprüht. Hinter der Tat steht die „Neue Generation“, ein Nachfolger der Letzten Generation. Die Freiburger Polizei geht jeweils von einem Schaden in Höhe von mehr als 10.000 Euro aus.

Laut den Aktivisten handelt es sich beim Anstrich um AfD-Blau. Firmenboss Musk hatte sich immer wieder in den deutschen Bundestagswahlkampf eingemischt. Ende Januar war der Milliardär zum Wahlkampfauftakt der vom Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextremen“ Partei zugeschaltet und sicherte der AfD seine volle Unterstützung zu.

Musks politisches Engagement sorgte für eine Vollbremsung bei Tesla. Ein Blick in die Neuzulassungen beim Kraftfahrt-Bundesamt zeigt, dass hierzulande im März insgesamt 42.521 batteriebetriebene Pkw neu auf die Straße kamen. Das ist ein Zuwachs von 35,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat März. Tesla konnte davon allerdings nicht profitieren. Im Gegenteil: Bei den Ami-Autos ging die Zahl im Vergleich zum März 2024 um 42,5 Prozent auf insgesamt 2229 Wagen zurück. Europaweit sanken die Verkaufszahlen des US-Autobauers im Vergleich zum Vorjahr um

fast die Hälfte (49 Prozent), berichtet der europäische Autoherstellerverband ACEA. Auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt fährt Tesla hinterher. Viele Anbieter werden ihre Wagen nicht los: Ein Verkäufer, der aktuell seinen gebrauchten Tesla Model S Performance aus dem Jahr 2013 verkaufen und anonym bleiben möchte, sagt: „Wir haben es selbst erst vor einem halben Jahr gekauft und sind tatsächlich mit dem Preis schon einiges runtergegangen. Der Wertverlust des Autos aufgrund der politischen Situation ist wirklich enorm.“ Neu hat das Gefährt mit umgerechnet 789 PS einen Listenpreis von knapp 99.000 Euro. „Inzwischen wären wir bei 15.000 Euro bereit für einen Verkauf“, sagt er.

»Der Wertverlust ist wirklich enorm«

An der Börse legte der Konzern ebenfalls eine Vollbremsung hin. In den Tagen vor Trumps Amtseinführung am 20. Januar lag die Tesla-Aktie bei knapp 460 Euro. Zum Redaktionsschluss ist ein Papier rund 242 Euro wert. Um den sinkenden Kurs zu bremsen, rührten Musk und Trump Mitte März vor dem Weißen Hau s die Werbetrommel für Tesla. Der

Markt reagierte kaum. Vielleicht auch, weil laut einer Umfrage der American EV Jobs Alliance im November 44 Prozent aller Republikaner den Kauf von Elektrofahrzeugen grundsätzlich ausschließen.

Statement in Buchstaben: Immer mehr Tesla-Fahrer dokumentieren ihre Haltung zum Firmenchef.

Der Lack ist ab. Und der Autokonzern selbst schweigt zum Skandal, versucht den Sturm auszusitzen und scheint ei nen medialen Blackout verordnet zu haben: Auch auf Anfragen von business im Breisgau antwortet Tesla nicht. Philip Thomas / bar

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16.400 Euro für einen Quadratmeter

Rathaus legt Immobilienmarktbericht für 2024 vor

Freiburgs Stadtgarten: Direkt an der Naherholungsfläche wurde im vergangenen Jahr der wohl höchste Quadratmeterpreis bezahlt.

Für rund 910 Millionen Euro wechselten im vergangenen Jahr Freiburger Immobilien ihre Eigentümer. Das steht im Immobilienmarktbericht 2024, den der städtische Gutachterausschuss jetzt vorgelegt hat. Gegenüber dem Vorjahr eine deutliche Steigerung um 147 Millionen. 2021 aber wurden in Freiburg 1,25 Milliarden Euro für neue oder gebrauchte Immobilien auf den Tisch geblättert.

Für Baubürgermeister Martin Haag sind die 910 Millionen jedenfalls ein gutes Zeichen: „Es zeigt, dass wieder mehr Bewegung im Markt ist.“ Bewegung für Freiburger Verhältnisse: Im gesamten Stadtgebiet wurden neun Bauplätze für Ein- und Zweifamilienhäuser verkauft. Und nur eine Handvoll für Mehrfamilienhäuser. Immerhin aber fünf mehr als im Vorjahr. Lediglich zwei neue Einfamilienhäuser fanden neue Besitzer.

Aber auch 141 neue Eigentumswohnungen. Auf dem Gebrauchtmarkt wurden 44 Reihenend- oder Doppelhäuser verkauft, 40 freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser, 11 Villen und 87 Mehrfamilienhäuser. Für Haag ist die gestiegene Zahl der Verkäufe wertvoller als das Transaktionsvolumen. Insgesamt wertete der Gutachterausschuss unter dem Vorsitz von Hugo W. Sprenker etwa 2000 Kaufverträge aus, etwa drei Viertel betrafen Wohnimmobilien. In gebrauchten Reihenendhäusern oder Doppelhaushälften (mit im Schnitt 145 Quadratmeter Wohn- und 395 Quadratmetern Grundstück) kostete der Quadratmeter Wohnfläche rund 5080 Euro. In freistehenden Ein- und Zweifamilienhäusern 5270 Euro.

Bei Häusern in Villen in 1A-Lagen rund 7800 Euro. Die „durchschnittliche“ Villa kostete 2,09 Millionen Euro, hat

887 Quadratmeter Grundstück und 276 Wohnfläche. Die teuerste Villa kostete 3,3 Millionen, das günstigste Haus 310.000 Euro.

Die Quadratmeterpreise in Neubauwohnungen lagen erstmals im Schnitt oberhalb von 10.000 Euro. Fast 3000 Euro mehr als 2023. In gebrauchten Wohnungen lagen sie im Schnitt bei 4855 Euro, rund 100 mehr als im Vorjahr. Hier gab es erneut große Unterschiede von Stadtteil zu Stadtteil.

Die teuersten neuen Wohnungen liegen im Stadtteil Neuburg, wo schon die niedrigsten Preise bei knapp 11.000 Euro lagen – und bei einer Wohnung auf 16.400 Euro kletterten. Wer dort – nach Informationen des business im breisgau an der Ludwigstraße mit Blick auf den Stadtgarten und das Münster – einen ordentlichen Esstisch für sechs Personen aufstellt, der stellt den auf 65.000 Euro Grundfläche.

Insgesamt ist der Immobilienmarkt stabil, was auch eine Kernbotschaft im Wohnmarktbericht der Immobiliengesellschaft der Freiburger Sparkasse war. Skeptiker, die während der Corona-Krise von fallenden Preisen gesprochen hatten, wurden von der Realität widerlegt.

„Die Zahlen zeigen eindrucksvoll, dass bezahlbarer Wohnraum immer noch eine der größten politischen Herausforderungen ist. Diesem Druck können wir mit unseren neuen Baugebieten entgegenwirken und so den Wohnungsmarkt entlasten“, sagt Haag. Was er nicht sagt: Neue Baugebiete müssen auch im neuen Flächennutzungsplan 2040 debattiert werden. Doch der steckt seit Jahren in der politischen Zwickmühle: Wer möchte jetzt, wo noch nicht einmal der erste Bauabschnitt im neuen Stadtteil Dietenbach in der Vermarktung ist, über andere große Wohnbauflächen diskutieren?

Lars Bargmann

Vom Schrankschlepper zum Gewerkschaftschef

Reiner Geis geht in Ruhestand

Ein Leben für die Gewerkschaft: Der gelernte Finanzbeamte Reiner Geis war schon für die VerdiVorgängerorganisation tätig. Nach 25 Jahren als Verdi-Geschäftsführer geht Geis Ende Juli in den Ruhestand. Ein Rückblick was war, und ein Ausblick, was für den 63-Jährigen jetzt kommt.

Finanzamt Würzburg. Reiner Geis, Noch-Geschäftsführer des Verdi-Bezirks Südbaden Schwarzwald, war vor einigen Jahrzehnten Auszubildender dort. „Eigentlich sollten wir Steuerrecht lernen. Aber zu meiner Zeit wurden die männlichen Auszubildenden dazu missbraucht, im Amt Schränke zu tragen“, erzählt der 63-Jährige. Anfangs sei das nicht schlimm gewesen. Etwas Abwechslung. „Später hatten wir dann doch Bedenken, ob wir die Abschlussprüfung schaffen würden. Also haben wir unseren Jugendvertreter aufgesucht. Der war völlig entsetzt, dass wir ausbildungsfremde Arbeiten machen sollten.“ Mit ihm und der Gewerkschaft haben Geis und andere Azubis eine Forderung an das Finanzamt Würzburg gestellt: Falls sie die Prüfung nicht schaffen sollten, müsse der Arbeitgeber Schadensersatz zahlen. Da regte sich etwas: Alle Steuerkoryphäen aus Bayern seien nach Würzburg gekommen, damit gepaukt werden konnte. Und siehe da: Alle haben bestanden. „Mir hat das gezeigt, was man im Kollektiv erreichen kann, wenn man sich einig ist. Diese Erfahrung hat mich zur Gewerkschaft gebracht“, sagt Geis.

Reiner Geis wurde Personalratsvorsitzender im Finanzamt, entschied sich dann aber für eine Laufbahn bei der Verdi-Vorgängerorganisation ÖTV.

Nach seiner Ausbildung dort arbeite Geis zuerst als Gewerkschaftssekretär und dann als Pressesprecher. 1999 wurde er zum ÖTV-Geschäftsführer in Freiburg gewählt. Zwei Jahre später, als Verdi gegründet wurde, wurde Geis unter vielen Mitbewerbern als Jüngster zum Geschäftsführer des Verdi-Bezirks gewählt. Bei der Fusion der Bezirke Südbaden und Schwarzwald wurde Geis als Geschäftsführer bestätigt und war lange Jahre im Amt. Ende Juli geht er in den Ruhestand.

„Nach 46 Beschäftigungsjahren darf etwas Neues beginnen. Ich möchte gesund in einen neuen Lebensabschnitt gehen“, sagt Geis. Außerdem würden Anfang nächsten Jahres die

Verabschiedet sich: Langjähriger Verdi-Geschäftsführer

Geis

Weichen gestellt für die Neuwahlen des Vorstands. „Es macht Sinn, dass der neue Geschäftsführer im Amt ist, wenn der neue Vorstand neugewählt wird.“ Und: Nach 26 Jahren Geschäftsführung sei der Akku nicht mehr ganz so voll. „Ich bin froh, Verantwortung abzugeben. Als Geschäftsführer bin ich jahrzehntelang der örtliche Streikführer. Es vergeht keine Woche, wo wir nicht für Verbesserung streiken. Das kostet viel Energie, weil ich über das berufliche Schicksal meiner Mitglieder mitentscheide.“

34.000 Mitglieder zählt der Bezirk Südbaden Schwarzwald und erstreckt sich von der Ortenau über den Schwarzwald bis zum Bodensee. Der größte Arbeitgeber in der Region ist die Uni-Klinik in Freiburg.

Reiner

Menschen und Karrieren

Verdi ver tritt außerdem Mitglieder an den Wissenschaftsstandorten in Freiburg und Konstanz, bei wachsenden Medienunternehmen und Onlineversandhändlern und zahlreichen Logistikunternehmen. Die regionale Arbeit, Auge in Auge mit den Menschen zu sein, schätzt Geis am meisten „Das ist in der politischen Arbeit das Wichtigste. Dieser direkte Kontakt, das Feedback. Und zwar nicht nur Lob, sondern auch Tadel oder Kritik.“

In seiner verbleibenden Zeit müssen noch einige Tarifab schlüsse umgesetzt werden. Das letzte größere Projekt: Man gel und Bedarf von Arbeitskräften. „Wir haben momentan eine Gleichzeitigkeit. In der Industrie werden Arbeitsplätze massiv abgebaut, während im öffentlichen Dienst eine halbe Million Stellen nicht besetzt werden können. Das reicht von der Fachkraft bis zur Angelerntentätigkeit. Wir müssen schauen, wie wir diese Transformation schaffen“, sagt Geis. In 35 Jahren Gewerkschaftsarbeit habe sich Vieles verändert. Als Geis noch als Gewerkschaftssekretär angefangen hatte, hätten Arbeitgeber und Gewerkschaftsseite noch mehr Wert auf Sozialpartnerschaft gelegt. „Verträge wurden auf Augenhöhe geschlossen, erst mit Handschlag und später mit Vertrag. Da wurde sich dran gehalten, weil jeder wusste, man begegnet sich wieder und kann es sich nicht leisten, vertragsbrüchig zu werden“, sagt Geis. Das sei schwieriger geworden. In Zeiten, in denen Geschäftsführer nach ein bis zwei Jahren ausgetauscht werden, wenn die Quartalszahlen nicht stimmen. Gewerkschaften mussten wieder für Respekt und Anerkennung für die Arbeitnehmerseite sorgen – deswegen habe auch die Häufigkeit von Streiks zugenommen.

Neben Sport und Gärtnern will Geis auch in Zukunft ein politischer Mensch sein. „Ich werde weiterhin ein lauter Befürworter für eine Gesellschaft sein, die Zuwanderung braucht“, sagt Geis. Ob in der Flüchtlingshilfe, im Organisieren von Veranstaltungen oder im Beraten von Parteien und Gewerkschaften, lässt er offen.

„Mein Herzensanliegen ist, dass wir eine Gesellschaft bleiben, die offen ist für Neues, für noch Unbekanntes. Und das als Bereicherung und nicht als Bedrohung wahrnehmen.“ Eine Gesellschaft, eine Demokratie lebe nicht von extremen Meinungen. Neugierde und Respekt vor dem Anderssein sei unsere Kultur. Wohlstand erreiche man über Kompromisse. Und trotz Rechtsruck, trotz des Erstarkens autoritärer Kräfte, trotz Krisen: Geis hat Hoffnung. „Wenn ich keine Hoffnung hätte, würde ich mich vom Werben und Streiten für bessere Ideen verabschieden. Es muss auch in Zukunft darum gehen, das Bestmögliche für alle zu erringen. Das geht nur mit Diskurs, mit Disput, mit dem Streben um die beste Lösung.“

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»Das Bestmögliche für alle erringen, mit Diskurs und Disput«

Und nun? Nach Megafon und Öffentlichkeit will sich Reiner Geis kurzzeitig zurückziehen. Anfang Oktober wird der scheidende Verdi-Geschäftsführer in Klausur mit sich selbst gehen. Eine kleine Einsiedelei mit Kirche, Bauernhof und Ferienwohnung. Dort will Geis mit sich selbst beraten, wie es weitergeht. Einen Mangel an Interessen gibt es nicht. Es gehe eher darum, Struktur hereinzubringen. „Um 17 Uhr wird die selbst gewählte Klausur jeden Tag beendet sein. Keine 100 Meter Fußweg befindet sich ein Gasthaus. Da will ich dann wieder am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, bis ich mich am nächsten Tag wieder zurückziehe“, sagt Geis und lacht.

In Action: Reiner Geis beim Warnstreik 2013

Knirschender Kompromiss statt knallender Korken

Das Tarifergebnis im öffentlichen Dienst ist ein wichtiges Signal

Nach intensiven Verhandlungen samt Schlichtungsverfahren haben sich Gewerkschaften und Arbeitgeber in der vierten Verhandlungsrunde des Tarifstreits für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen geeinigt: Insgesamt 5,8 Prozent mehr Lohn in zwei Stufen. Zwei Jahre ist der Vertrag gültig. Bis dahin fahren Bahnen im Breisgau wieder, und die Kinderbetreuung ist sichergestellt. Das ist ein Kompromiss, mit dem keine der beiden Seiten allzu glücklich ist. „Wir sind an die Grenze dessen gegangen, was wir bei schwieriger Haushaltslage verantworten können“, sagte die geschäftsführende Innenministerin Nancy Faeser (SPD) über den Abschluss im April. VerdiChef Frank Werneke nennt den Ausgang „ein schwieriges Ergebnis in schwierigen Zeiten“. Denn gefordert hatten die Gewerkschafter acht Prozent mehr Lohn, flexiblere Arbeitszeiten und zusätzlich drei freie Tage. Und das zwei Jahre nach der bis dato letzten Tarifrunde für Bund und Kommunen. In der vierten Verhandlungsrunde einigten sich die Vertreter damals auf abgabenfreie Sonderzahlungen von insgesamt 3000 Euro und durchschnittlich 11,5 Prozent mehr Gehalt. Das ist stattlich und der bisher höchste Tarifabschluss. Wohl auch deswegen lagen die beiden Positionen nun so weit auseinander, gerade beim Thema Freizeit: Gewerkschaften hatten drei zusätzliche Urlaubstage gefordert. Bekommen haben sie einen freien Tag ab 2027 – und die gegensätzliche Möglichkeit, mehr zu arbeiten. Es sei noch zu früh, um eine valide Aussage zu treffen, „eine erste Rückmeldung aus einem Betreuungsbereich lässt jedoch vermuten, dass die Beschäftigten hiervon nur bedingt Gebrauch machen werden“, lässt Rathaussprecherin Martina Schickle durchblicken. Nach Jubel klingt das ebenfalls nicht.

Bezirk Südbaden nach der zweiten Verhandlungsrunde gegenüber chilli. Die Verhandlungen beschrieb er damals als „sehr schleppend“. Beide Seiten mussten sich strecken. Vor einer angespannten wirtschaftlichen Lage sowie dem Fachkräftemangel sendet die aktuelle Einigung das Signal: Mehr ist nicht drin.

Positionen weit auseinander

Denn die Hälfte (49 Prozent) aller 100 vom Deutschen Städtetag befragten Großstädte beurteilen die künftige Haushaltslage als „sehr schlecht“. Weitere 46 Prozent schätzen sie für die nächsten fünf Jahre als „eher schlecht“ ein, während lediglich zwei Prozent sie als „eher gut oder ausgeglichen“ bewerten.

Freiburgs Kämmerer haben die Rechenschieber bereits gezückt. Laut Rathaussprecherin Schickle kostet die Einigung über die beiden Jahre insgesamt rund 3,5 Millionen Euro. Schließlich arbeiten in der Freiburger Stadtverwaltung rund 4400 Menschen. 3450 davon werden nach dem Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst (TvÖD) bezahlt. Laut Beteiligungsbericht waren bei den städtischen Gesellschaften und Eigenbetrieben im Jahr 2024 insgesamt rund 3900 Personen beschäftigt. 1412 Personen davon bei Badenova.

„Freizeit ist heute wichtiger als vor 15 Jahren“, betonte Verdi-Gewerkschaftssekretär Michael Herbstritt im

Deutschlandweit profitieren rund 2,6 Millionen Menschen vom Abschluss. Dem gegenüber stehen knapp 43 Millionen Erwerbstätige, die mittlerweile davon ausgehen können, dass eine Anstellung im öffentlichen Dienst nicht nur vergleichsweise sicher ist, sondern auch gescheit entlohnt wird. Bei all den Gewerkschaftsansinnen nach fairer Bezahlung und Solidarität offenbar vergessen wurden Arbeitnehmer wie Kantinenmitarbeiter oder Hausmeister, die in der Regel über Subunternehmen angeheuert sind. Sie bekommen kein Stück vom Kuchen. Den Tarifabschluss spürt diese Gruppe höchstens beim Eintritt ins städtische Museum oder Schwimmbad. Philip Thomas

Pflege

diese Schicksale bekommen wir im alltäglichen Leben aber kaum mit“, bestätigt Gleichauf. Altenversorgung ist ein wachsender Markt: Laut Statistischem Landesamt lebten Ende 2023 rund 2,4 Millionen Menschen in Baden-Württemberg, die 65 Jahre oder älter waren. Die Zahl der älteren Frauen und Männer im Südwesten hat damit seit der Jahrtausendwende um 42 Prozent zugenommen, die gesamte Einwohnerzahl stieg nur um 7 Prozent.

Und bereits zum Jahr 2030 könnte sich die Zahl der Menschen im Alter von 65 und mehr Jahren im Land nochmals um rund 340.000 erhöhen, bis 2040 sogar um rund 550.000 (plus 23 Prozent), so das Amt. Das Durchschnittsalter in Freiburg, einem landesweit vergleichsweise jungen Landkreis, betrug im Jahr 2020 immerhin 40,8 Jahre. Für 2024 prognostiziert das Amt 42,1 Jahre.

Aktuell bauen die beiden ein Netzwerk auf. „Wir wollen mit Partnern alles aus einer Hand anbieten“, so Mössner. Seit Februar hat die Freiburger Stelle eine Zulassung. Aktuell betreuen 31 Mitarbeiter mehr als 75 Menschen in Freiburg und Umgebung. Abgerechnet wird je nach Pflegegrad über die Pflegekasse.

»Das Wachstum ist enorm«

Das Franchise Homecare ist jung. 2021 in Düsseldorf gegründet, zählt das Unternehmen deutschlandweit aktuell bereits knapp 30 Betriebe. In Baden-Württemberg ist das Freiburger Büro das zweite nach Stuttgart. „Das Wachstum ist enorm – und wir wollen mitwachsen“, sagt Gleichauf.

Der Schritt in die Arbeit mit alten und eingeschränkten Menschen kostete die beiden Fachfremden auch Mut. Gleichauf und Mössner gaben langjährige und gut bezahlte Jobs in der Automobil- sowie Speditionsindustrie auf. „Komplett die Reißleine zu ziehen hat uns viele schlaflose Nächte gekostet, aber Homecare hatte eben Potenzial“, berichtet Gleichauf. Um die Anlaufkosten zu decken, gingen die beiden auch ein finanzielles Risiko ein. „Es war keine Millionensumme, aber wenn meine Frau nicht mitgespielt hätte, wäre es nicht gegangen“, so Gleichauf.

Die beiden mussten sich umstellen. „Die Hauptkommunikationswege in der Pflege sind Fax und Brief“, sagt Gleichauf. Den Schritt würden die Geschäftspartner aber wieder gehen. „Das war die richtige Entscheidung, wir haben es noch keine Sekunde bereut. Das Gefühl zu helfen, ist toll.“

Philip Thomas

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Smarte Karten gegen falsche Investitionen

Badenova sichert sich Mehrheit am Energieplaner Smart Geomatics

Rund vier Milliarden Euro will Badenova bis 2050 in seine Versorgungsnetze investieren. Bei der Planung helfen soll die Software von Smart Geomatics, einem siebenköpfigen Unternehmen aus Karlsruhe. Mittels „digitalem Zwilling“ kann damit die Energie-, Wärme- und Mobilitätswende am Computer simuliert und kostspielige Fehlplanung vermieden werden.

Konkret erstellen die Experten eine bestmögliche Abbildung des energetischen Ist-Zustands der Gebäudeenergieversorgung in einem bestimmten Gebiet. Festgehalten wird dieser „digitale Zwilling“ der realen Welt in einem sogenannten Geoinformationssystem (GIS). „Der große Nutzen liegt darin, unterschiedliche Datenaspekte für ein bestimmtes Zielgebiet als Layer übereinandergeschichtet darzustellen“, sagt Feld.

Einem Gebäude könnten Hunderte von Eigenschaften in einer Attributtabelle zugewiesen werden und diese Infos können visualisiert oder analysiert werden. Das ermöglicht gebäude- oder straßengenaue Analysen, etwa vom Wärmeoder Sanierungsbedarf.

Rohrsystem: Verteiler im Wasserwerk Hausen »Digitaler Zwilling«

„Für eine erfolgreiche Energiewende brauchen wir vor allem Intelligenz und Kreativität – bei der Entwicklung von innovativen Ideen ebenso wie bei der Nutzung von Daten“, sagt Badenova-Vorstand Hans-Martin Hellebrand. Bereits in der Vergangenheit habe der Versorger mit dem Team aus Karlsruhe zusammengearbeitet. Nun hat Badenova 60 Prozent der Anteile von Smart Geomatics übernommen. Was diese Mehrheit gekostet hat, möchte Badenova-Sprecher Daniel Feld nicht verraten. Der Konzern verspricht sich davon mehr Know-how in Sachen digitale Infrastrukturplanung und Geodatenanalyse. Das 2006 gegründete Smart Geomatics unterstützt Kommunen, Planungsbüros und Energieversorger bei der digitalen Transformationsplanung ihrer Infrastrukturprojekte.

„In der Vergangenheit wurde sehr stark spartenorientiert, also in den Bereichen Gas, Strom und Wärme getrennt, die Netzinstandhaltung und Netzausbauentwicklung geplant“, erklärt Feld.

Moderne Wärmepumpen, PV-Anlagen, Kraft-Wärme-Kopplung und Ladeinfrastruktur machen es jedoch nötig, die Sektoren der Energie-, Wärme- und Mobilitätswende zu verbinden. Feld spricht von einer „massiven Transformationsaufgabe“. Ziel sei, „zukünftige Energiebedürfnisse bestmöglich zu antizipieren, um jeden einzelnen zu investierenden Euro gezielt und effizient einzusetzen.“

Die Software soll durch fortlaufende Simulation helfen, Fehlinvestitionen zu vermeiden. Bis 2050 plant Badenova über alle Versorgungsbereiche hinweg Ausgaben in Höhe von fast vier Milliarden Euro. „Es entstünde schon ein riesiger Mehrwert, wenn durch ein solches System nur ein Prozent Investitionseffizienz entstehen würde. Unsere Ziele liegen natürlich deutlich darüber“, sagt Feld.

In kleineren Kommunen wie Bruchsal oder Ettlingen kommt die Software von Smart Geomatics bereits zum Einsatz. Auch für Freiburg will Badenova die smarten Karten einsetzen. Feld betont: „Gerade bei so großen Raumschaften kann die hochautomatisierte Vorgehensweise ihre Stärke ausspielen.“ Philip Thomas

Datenblatt: Mit Geoinformationssystemen plant Badenova den Netzausbau.

Mit Strompedal: 490 kW Leistung für Kunden in Südbaden

Streck unter Strom

Zwei neue E-Laster in Freiburg / Solar-Offensive mit Tempo

Die Streck Transportges. mbH hat am Standort Freiburg im Gewerbegebiet Hochdorf zwei neue batterieelektrische Lkw im Einsatz: Die 18-Tonner E-Tech P4x2 Modelle von Renault bringen 490 Kilowatt Leistung und bedienen vor allem Kunden im hügeligen Südbaden.

Um die E-Laster am Standort Freiburg nutzen zu können, hat Streck eine eigene Schnellladesäule auf dem Betriebsgelände installiert. Da es in der Region nur wenige Ladesäulen für Lkw gibt, der Bedarf aber sukzessive steigt, laufen zurzeit zudem Verhandlungen mit weiteren Unternehmen aus dem Gewerbegebiet, ob und wenn ja wie diese die Säule mitnutzen können.

„Das Landtransportgewerbe in Europa macht gerade eine der größten Umwälzungen in seiner Geschichte durch. Das kann man ignorieren, aber wir haben uns entschlossen, zu gestalten“, sagt Streck-Geschäftsführer Gerald Penner.

Ab 2027 wird der Straßenverkehr in den EU-Emissionshandel einbezogen. Es gibt Prognosen, wonach sich die CO 2-Bepreisung dann vervierfacht, womit der gefahrene DieselKilometer wesentlich teurer würde.

„Wer nichts tut, geht also das Risiko ein, dass der Wettbewerb davonfährt – und zwar auf längere Zeit. Den Klimawandel zu ignorieren ist auch wirtschaftlich einfach keine gute Option“, so Penner weiter.

Die beiden E-Laster sind neben dem großflächigen Ausbau der Photovoltaik, der Umstellung der Geschäftswagenflotte auf Elektro- und Hybridantriebe, der Förderung nachhaltiger Mitarbeitermobilität – etwa mit eigenen Ladesäulen für Mitarbeiter-Pkw – und dem Einsatz von Geothermie für Heizung und Kühlung ein zentraler Baustein zur Verringerung des CO 2 -Ausstoßes des Unternehmens. Aktuell wird bereits das Kundenzentrum in Freiburg mit Geothermie geheizt und gekühlt, wenn

das Bürogebäude saniert ist, wird auch dies mit der umweltfreundlicheren Energie versorgt.

Die liefert auch die Sonne: In Freiburg bringen die Solaranlagen von Streck derzeit 600 kWp (Kilowattpeak) Leistung, am Standort Lörrach sind es 70 kWp. Bei der Sanierung des Bürogebäudes in Freiburg werden zusätzlich 300 kWp dazukommen. Und: Streck wird ab dem kommenden Jahr auch eine neue Lagerhalle am Freiburger Standort bauen – auf d iesem Dach ist eine PV-Anlage mit satten 2000 kWp und auch großen Speichern geplant.

Streck, gegründet kurz nach dem Krieg 1946, beschäftigt heute 750 Menschen, und wenn es in Pressemitteilungen heißt, dass das Unternehmen „erfolgreich Innovation mit Tradition verbindet“, kann dieses Unternehmen den gern genutzten Slogan mit belastbaren Inhalten füllen.

bib/bar

Pensionszusage auf dem Prüfstein

Gerade für den Mittelstand von steuerlicher Relevanz

Aufgrund der gegenwärtig wirtschaftlich angespannten Lage stellt sich in vielen Unternehmen die Frage, ob und wenn ja wie das Unternehmen bilanziell und ergebnismäßig optimiert oder saniert werden kann. Eine hohe Belastung ist regelmäßig die Pensionszusage an den angestellten Gesellschafter-Geschäftsführer.

Auch der Ausblick, bei Eintritt eines Versorgungsfalls die zugesagten Leistungen ganz oder teilweise aus dem laufenden Ertrag stemmen zu müssen, erscheint in einer solchen Situation als besondere Last. Kann also die Pensionszusage und damit die Belastung des Unternehmens zumindest redu ziert werden, insbesondere dann, wenn die Zusage unterfinanziert ist – etwa bei fehlender Rückdeckungsversicherung. Gerade im Mittelstand ist das oftmals der Fall.

Während bei einem angestellten, nicht beteiligten Geschäftsführer, in erster Linie arbeitsrechtliche Fragen zu klären sind, stehen bei einem Gesellschafter-Geschäftsführer steuerliche Aspekte im Vordergrund. Versorgungszusagen an Arbeitnehmer im laufenden Arbeitsverhältnis sind grundsätzlich durch einen Änderungsvertrag änderbar. In der Regel wird aber ein Arbeitnehmer nicht ohne Weiteres bereit sein, einer Reduktion seiner Zusage zuzustimmen.

Nr. 122641). Hier erfolgt keine außerbilanzielle Korrektur. Ist der Geschäftsführer-Gesellschafter jedoch schon nahe am Pensionsalter, ist also der überwiegende Teil der Zusage bereits erdient, so ist der Spielraum für einen solchen Verzicht jedoch gering.

Soll die Zusage aber so weit reduziert werden, dass in erdiente Anwartschaften (Past Service) eingegriffen wird, ist dies nur dann betrieblich veranlasst möglich, wenn man glaubhaft darlegen kann, dass der Verzicht nicht im Gesellschaftsverhältnis veranlasst ist. Dies wird etwa dann regelmäßig unterstellt, wenn der Verzicht der Abwendung einer Insolvenz dient, so hat etwa das Finanzgericht Baden-Württemberg am 26. Februar 2024 geurteilt (Az. 10 K 1444/22, Abruf-Nr. 246308).

Mathias Hecht ist Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Gesellschafter bei der Hecht, Budai & Partner Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Freiburg.

Bei allen Geschäften zwischen der Gesellschaft und dem Gesellschafter-Geschäftsführer hingegen gilt steuerlich ein Fremdvergleich, damit ein Geschäft nicht aus dem Gesellschaftsverhältnis verursacht ist und eine verdeckte Gewinnausschüttung oder eine verdeckte Einlage und ein steuerlicher Zufluss beim Gesellschafter zu sehen ist. Dies bedeutet, dass der Gesellschafter in diesem Falle Steuern aus Eigenmitteln bezahlen muss, die ihm liquiditiv gar nicht zugeflossen sind. Verzicht auf den Future Service ist unproblematisch

In steuerlicher Sicht unkritisch ist eine Reduktion der Pensionszusage, wenn lediglich auf noch nicht erdiente Anwartschaften (Future Service) verzichtet wird (BMF, Schreiben vom 14.08.2012, Az. IV C 2 – S 2743/10/10001:001, Abruf-

In der Praxis wird ein Verzicht im Bereich des Past Service regelmäßig auch nur in sehr angespannten Situationen verfolgt, wenn die Existenz des Unternehmens auf dem Spiel steht und eine Insolvenz unbedingt abgewendet werden soll.

Bedacht werden sollte auch immer, dass die Pensionszusage häufig eine maßgebliche Säule seiner Altersversorgung darstellt. Wird diese reduziert, wirkt sich das nachhaltig auf seine wirtschaftliche Situation im Alter aus.

Fazit: Ein Verzicht auf den bereits verdienten Teil der Pensionszusage ist regelmäßig steuerlich nicht opportun. Und allein der Verzicht auf den sogenannten Future Service mildert zwar die zukünftigen Belastungen der Gesellschaft, führt aber in Krisensituationen regelmäßig nicht zum erhofften Ergebnis.

Freiburg beschließt Verpackungssteuer

Mehrheit gegen OB Horn / IHK kritisiert Beschluss

Nach Tübingen und Konstanz hat der Freiburger Gemeinderat Anfang Mai als dritte Stadt in Baden-Württemberg eine Verpackungssteuer beschlossen. Die Mehrheit dafür war knapp: 26 zu 22. Einmal-Verpackungen kosten ab kommendem Januar 50 Cent. Einmalbesteck 20 Cent. Die Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein (IHK) kritisiert den Beschluss. „Im Interesse der mittelständischen Betriebe und der Verbraucherinnen und Verbraucher kann ich anderen Gemeinden nur raten, sich in diesem Fall an Freiburg kein Beispiel zu nehmen“, sagt Alwin Wagner, der Stellvertretende IHKHauptgeschäftsführer.

Für die stark umstrittene Steuer –und damit gegen Oberbürgermeister Martin Horn – votierten im Gemeinderat die Grünen (13 von 48 Stimmen), die Fraktionsgemeinschaft Eine Stadt für Alle (6), Freiburg for you (4),

das Bündnis KULT/Inklusion (2) und Einzelstadtrat Wolf-Dieter Winkler (Freiburg Lebenswert).

Täglich werden in Freiburg rund 5,1 Tonnen Abfall auf Straßen und in Mülleimern gesammelt. Die Stadt plant durch die Steuer Mehreinnahmen von 2,2 Millionen Euro ab 2026. Das Geld soll für neue Stellen im Umweltamt oder auch für neue Mülleimer ausgegeben werden, erklärt Finanzbürgermeister Stefan Breiter. Der verpackte seine Skepsis bei der Steuer in der Sitzung so: „Die Steuer sollte eine große gesellschaftliche Akzeptanz haben, wenn diese aber nicht mal im Gemeinderat zu finden ist, frage ich mich, ob sie richtig ist.“

Für Wagner ist das keine Frage: „Den Warnrufen der lokalen Betriebe kein Gehör zu schenken, ist ein fatales Signal.“ Gemeinsam mit lokalen Betrieben, dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA), der Bäckerinnung und anderen Akteuren hatte die IHK in den vergangenen Wochen in einer Aufklärungskampagne

vor den negativen Folgen einer Verpackungssteuer gewarnt: Der Bürokratieaufwand wird zunehmen und die ohnehin hohen Preise für Nahrungsmittel steigen. „Die Verpackungssteuer mag gut gemeint sein, aber sie ist nicht durchdacht, mit der Verpackungssteuer schlägt Freiburg einen falschen Weg ein“, so Wagner.

15 Freiburger Gastronomiebetreiber hatten im Vorfeld der Abstimmung in einem Offenen Brief die Einführung als „Schlag ins Gesicht von Unternehmerinnen und Unternehmern, die vor Ort investieren“, bezeichnet. Die Verpackungssteuer stehe in „krassem Widerspruch“ zur immer lauter geforderten Bürokratieentlastung für die Unternehmen. Die IHK werde am Thema dranbleiben und genau hinschauen, welche Mehrkosten und welchen bürokratischen Aufwand die Verpackungssteuer für die Betriebe verursacht. Noch offen ist, ob auch Servietten besteuert werden. Das Rathaus rechnet mit 4,4 Millionen Verpackungen pro Jahr, die versteuert werden müssen. bar/pid/tln/pt

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Frühjahr ohne Frische

Zahl der Arbeitslosen kaum gesunken –höchste April-Zahl seit 2009

Die erhoffte Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt ist in der Region ausgeblieben. Zwar sank die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Freiburg im April leicht – doch unterm Strich steht: kaum Veränderung.

16.212 Frauen und Männer sind in der Stadt Freiburg sowie den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen ohne Beschäftigung – das sind nur 75 Personen weniger als einen Monat zuvor. Von einer echten Belebung kann keine Rede sein – der Frühling bringt Flaute statt Aufschwung.

Die Arbeitslosenquote steht unverändert bei 4,2 Prozent –wie im März dieses Jahres. Im Januar und Februar waren es jeweils 0,1 Prozentpunkte mehr. „Saisonbereinigt steigen die Arbeitslosenzahlen langsam, aber stetig. Inzwischen registrieren wir die höchste Zahl an Arbeitslosen in einem Monat April seit 2009“, sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiburg, Alexander Merk.

Wer arbeitslos wird, hätte aber trotzdem gute Chancen, an eine Anschlussbeschäftigung zu kommen: Die Betriebe würden zwar keine neuen Stellen schaffen, suchen aber Ersatz für die vielen Arbeitnehmenden, die in den Ruhestand gehen. Voraussetzung: berufliche Flexibilität, Weiterbildungsbereitschaft und regionale Mobilität. Insgesamt ist die Arbeitskräftenachfrage aber nur schwach ausgeprägt: Die Unternehmen meldeten 910 offene Stellen – 103 weniger als im März und sogar 155 weniger als vor einem Jahr. Den größten Bedarf haben freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (160 Stellen), Gesundheits- und Sozialwesen (148), Handel (127), Verarbeitendes Gewerbe (124), Unternehmensnahe Dienstleistungen (84, darunter 53 aus der Zeitarbeit) und Öffentliche Verwaltung (72).

Mitte April lagen der Agentur für Arbeit Freiburg insgesamt 4460 Aufträge zur Stellenbesetzung vor. Der Anteil an Stellen mit qualifiziertem Anforderungsprofil legt zu. Unternehmen konnten offene Stellen schneller besetzen: im Durchschnitt 131 Tage, während es vor einem Jahr noch 164 Tage waren.

Am Ausbildungsmarkt verringert sich die Bewerberlücke leicht: Im aktuellen Ausbildungsjahr kommen auf 100 Lehrstellen rund 80 Bewerbende gegenüber 70 im vergangenen Jahr. Der Grund: deutlich weniger gemeldete Ausbildungsstellen. Merk appelliert an die Unternehmen, trotz der weiter klaffenden Bewerberlücke ihre Lehrstellen zu melden. „1800 Jugendliche sind noch auf der Suche nach einer Ausbildung. Es lohnt sich, zuversichtlich zu bleiben“, sagt der Chef der Freiburger Arbeitsagentur.

Bundesweit gab es Ende April 2,93 Millionen Menschen ohne festen Job. 182.000 mehr als vor einem Jahr. Laut Monatsbericht der Bundesagentur für Arbeit liegt der Grund für den Anstieg vor allem in der wirtschaftlich angespannten Lage. In saisonbereinigter Rechnung ist die Arbeitslosigkeit in den meisten Bundesländern gestiegen – relativ am stärksten in Bayern und Thüringen. Während die Arbeitslosenzahl bundesweit um 6,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist – stieg sie in Baden-Württemberg um 9,6 Prozent. Die Spannweite zwischen den Ländern ist groß und reicht von +1 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern bis zu +13 Prozent in Bayern. David Pister Grafik: © freepik.com

Freyler feiert doppelt

25 Jahre Metallbau und Stahlbau

Zwei mit Sakko und einer, der die Arme hochkrempelt: Fertigungsmeister Stephan Talosi, Alwin Wagner und Stahlbau-Geschäftsführer Lutz Eulig (v.l.).

Die Kenzinger Unternehmensgruppe Freyler feiert ein Doppeljubiläum: Sowohl die Freyler Metallbau GmbH als auch die Freyler Stahlbau GmbH blicken heuer auf 25 Jahre zurück. Beide Unternehmen wurden 2000 als eigenständige Geschäftsfelder innerhalb der Freyler Gruppe gegründet.

Die Wurzeln der Freyler Gruppe reichen bis ins Jahr 1968 zurück, als Siegfried Freyler in Herbolzheim ein Metallbauunternehmen gründete. Daraus entstand 1980 die Freyler Industriebau GmbH. Seit 1993 befindet sich der Hauptsitz der Gruppe in Kenzingen. Zu dieser gehören heute neben Industriebau, Metallbau und Stahlbau auch die Marken Wohnungsbau und TGA. An insgesamt elf Standorten beschäftigt Freyler rund 300 Mitarbeitende, davon 178 am Firmensitz in Kenzingen.

Die Freyler Metallbau hat mittlerweile über 250 Fassadenprojekte realisiert und setzte zuletzt rund zehn Millionen Euro um. „Wir haben uns vom klassischen Fensterbauer hin zum Fassadenspezialisten entwickelt und können uns als Experten für zukunftsweisende Konstruktionen aus Metall und Glas bezeichnen“, sagt Geschäftsführer Lars Kußler. Die Freyler Stahlbau hat bislang rund 2500 Projekte realisiert und setzte zuletzt 26 Millionen Euro um. Das Kenzinger Werk verarbeitet jährlich mehrere tausend Tonnen Stahl – für Industrieanlagen, Hallen und Sonderkonstruktionen weltweit. Aktuell ist das Team am Bau der zweiten Röhre des Gotthard-Straßentunnels beteiligt. Ende April gratulierte Alwin Wagner, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein (IHK), persönlich zum Meilenstein. bib

Foto: © FREYLER

HR Works kauft zu

FREIBURG. Der Softwareentwickler HR Works übernimmt Vispato in Düsseldorf. Das 2019 gegründete Schwesterunternehmen des SoftwareExperten Auditi ist auf digitale Hinweisgebersysteme spezialisiert, die den Angaben zufolge die sichere und anonyme Erfassung von Hinweisen aus der Belegschaft auf mögliches Fehlverhalten ermöglichen. Seit Juli 2023 müssen Firmen mit mehr als 50 Beschäftigten Whistleblower schützen, wie HR Works mitteilt. Für HR Works arbeiten knapp 180 Menschen.

Neuer Tourismus-Chef bei FWTM

FREIBURG. Christian Gross (51) ist seit Anfang Mai neuer Abteilungsleiter „Tourismus und Innenstadt“ bei der Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH (FWTM). In der neuen Abteilung sind die zwei bestehenden Abteilungen „Tourismus, Convention Bureau & Events“ mit der „Tourist Information“ zusammengeführt. Der gebürtige Freiburger Gross bringt mehr als 30 Jahre Erfahrung in der Tourismus- und Marketingbranche mit. „Neben den laufenden tourismusrelevanten Aufgaben steht die Umsetzung der Maßnahmen aus dem Tourismuskonzept im Fokus“, sagt FWTM-Geschäftsführerin Hanna Böhme.

KI-Champions aus Freiburg

FREIBURG. Die Firmen Alithea Biotechnology und VUSE XR gehören zu den insgesamt neun KI-Champions 2025 Baden-Württemberg, die Wirtschaftsministerin Nicole HoffmeisterKraut (CDU) Anfang Mai in Stuttgart ausgezeichnet hat. Alithea hat den Angaben zufolge die weltweit größte HLA-Peptidom-Datenbank mit Antigenen entwickelt, um Krebsimmuntherapien sicherer und effizienter zu machen. Die von VUSE entwickelte Anwendung befähige Unternehmen, innerhalb von Sekunden aus CADDateien funktionale Mixed Reality zu erstellen.

Menschen und

Euroairport mit Umsatzrekord

2025 sind 44 Millionen Investitionen geplant

Der Euroairport Basel-MulhouseFreiburg (EAP) hat seinen Umsatz im vergangenen Jahr um knapp 7 auf 177,8 Millionen Euro gesteigert. Rekord. Ein Grund: 8,9 Millionen Passagiere. Ein zweiter: Die Stärke des Schweizer Franken gegenüber dem Euro.

Während die Erlöse aus dem Luftverkehr von 80,1 auf 86,7 Millionen gestiegen sind, blieb der Nicht-Aviatik-Bereich mit 91,1 Millionen Euro stabil. Insgesamt belaufen sich die Erträge auf 199,1 Millionen Euro, der Aufwand legte ebenfalls zu: Um 10,5 auf 164,5 Millionen Euro. Bleiben unterm Strich 34,6 Millionen. Die gute Performance lässt sich aber auch an längeren Zeiträumen able sen: Hatte der EAP im Jahr 2021 rund 104 Millionen Euro an verfügbaren Mitteln, sind es jetzt gut 200 Millionen. Die neue Chefcrew am regionalen Drehkreuz mit Tobias Markert als Direktor und Renaud Paubelle übernimmt aus den Händen von Matthias Suhr und Marc Steuer ein gut bestelltes Haus. Nachdem die Betreibergesellschaft im vergangenen Jahr

Tarifeinigung bei

Schölly Fiberoptic DENZLINGEN. Nach langen Verhandlungen und zwei Warnstreiks ist beim Denzlinger Medizintechnikunternehmen Schölly Fiberoptic der Tariffrieden hergestellt. Mehr Lohn und ein neues Gehaltssystem sind zwei wichtige Bestandteile des neuen Haustarifvertrags, auf den sich die Geschäftsführung und die IG Metall geeinigt haben. Schölly beschäftigt weltweit 550 Menschen, davon etwa 350 am Hauptsitz in Denzlingen.

Hingucker am Tower: Während des ESC unterstreicht der Flughafen seine Funktion als Eingangstor zur Gastgeberstadt Basel.

35,8 investiert hatte, sind im laufenden Jahr etwa 44 Millionen geplant. Vor allem in eine bessere Dienstleistungsqualität und den Klimaschutz. Insgesamt arbeiten auf der Plattform aktuell rund 6500 Menschen, 428 direkt beim Betreiber. bar

RIB Cosinus steigert Umsatz

FREIBURG. Das IT-Dienstleistungshaus RIB Cosinus, eine hundertprozentige Tochter des französischen Technologieriesen Scheider Electric, hat seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 13 Prozent auf 14,2 Millionen Euro gesteigert. CEO Konstantin Petratos betont, dass die Erholung der Baubranche, die einen bedeutenden Teil der Kundschaft ausmacht, im zweiten Halbjahr maßgeblich zur positiven Entwicklung beigetragen habe.

Foto: © Euroairport

Das Ende einer Ära

Das Traditionsgeschäft Farben Thon macht Ende September zu

Frank Kiss ist gut gelaunt. Er steht am Tresen, ein Maler kommt herein: „Genau diese Handschuhe möchte ich.“ Kiss inspiziert das Teil, checkt Hersteller und Seriennummer. „Also einen ganzen Karton, oder?“, fragt er den Maler. Beide lachen. Bald muss der Kunde woanders einkaufen. Kiss schließt das 1898 von Xaver Schäuble gegründete Geschäft Ende September.

Vor 26 Jahren hat Kiss das Geschäft an der Wentzingerstraße übernommen. Die Familie hatte damals schon einen Farbenfachhandel in Ihringen. Die ersten Jahre hat Kiss beide Geschäfte parallel geführt,

Sick meldet Gewinneinbruch

bis sein Sohn nach seiner Ausbildung das Geschäft im Kaiserstuhl übernahm und bis heute erfolgreich führt. Die bestmögliche Qualität und eine kompetente Beratung, das sind die Erfolgszutaten der langen Firmenhistorie.

Zu Kiss kommen Malerbetriebe, aber die privaten Kunden überwiegen. Die, die nicht einfach im Baumarkt nach Produkten im Sonderangebot greifen, sondern die Qualität suchen – und die Expertise des Fachmanns. Und das längst nicht nur bei biologischen Farben.

Nun bleibt die Beratung wie immer gleich hoch, aber die Preise sinken. Um bis zu 50 Prozent. Wenn Frank Kiss am 30. September sein Laden-

WALDKIRCH. Der Sensorspezialist Sick AG hat im vergangen Jahr einen Umsatzrückgang und auch einen Gewinneinbruch zu verzeichnen. Der Umsatz lag bei 2,103 Milliarden, 8,9 Prozent unter dem Vorjahr. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen brach von 189 Millionen im Vorjahr um mehr als die Hälfte auf 91,9 Millionen ein.

Delta Energy zieht um

TENINGEN. Die Delta Energy Systems verlässt nach mehr als 90 Jahren den Standort Teningen und zieht nach Emmendingen. Und nimmt 160 Arbeitsplätze mit. In Teningen habe es keine geeignete Ausweichfläche gegeben. Der Neubau an der Hauptstraße in Kollmarsreute, den ein nicht genannter Investor errichtet, soll Anfang 2027 bezogen werden.

Amazon goes Dyn A5

ETTENHEIM. Der Onlineversandhändler Amazon will im Gewerbegebiet Dyn A5 Ettenheim/Mahlberg ein neues Verteilzentrum bauen. Rund 200 Arbeitsplätze sollen entstehen. Baustart soll im Sommer sein. Über das Investitionsvolumen wurden keine Angaben gemacht. Für das neue Verteilzentrum wird in der Pressemitteilung ein Bedarf von rund 400 Fahrern genannt. Ein ähnliches Verteilzentrum betreibt Amazon seit 2021 in Neuenburg.

geschäft schließt, endet eine Ära. Dann ist auch das letzte Farbenfachgeschäft in der Innenstadt Geschichte. bar

Frank Kiss in seinem Farbenreich Anzeige Foto:

Die Welt, die Wirtschaft in Zahlen

Rüstungsausgaben 2024 in Russland (in Mrd. Dollar)

Rüstungsausgaben 2024 in den USA (in Mrd. Dollar)

Rüstungsausgaben 2024 in allen europäischen Nato-Ländern (in Mrd. Dollar)

2024 in Polen (in Mrd. Dollar)

Zahl der in 2024 in BW neu zugelassenen E-Autos (in Tausend)

Zahl der in 2023 in BW neu zugelassenen E-Autos (in Tausend)

Zahl der Sozialwohnungen 2023 je 1000 Mieterhaushalte in Hamburg

Zahl der Sozialwohnungen 2023 je 1000 Mieterhaushalte in NRW

Zahl der Sozialwohnungen 2023 je 1000 Mieterhaushalte in Bayern

Zahl der Sozialwohnungen 2023 je 1000 Mieterhaushalte

Zahl der Sozialwohnungen 2023 je 1000 Mieterhaushalte in BW

Zahl der Sozialwohnungen 2023 je 1000 Mieterhaushalte im Saarland

Bedarf an Sozialwohnungen 2022 laut Pestel-Studie in Bayern (in Tausend)

Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen 2024 in Freiburg lt. Statistischem Landesamt

Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen 2023 in Freiburg lt. Statistischem Landesamt

Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen 2023 in Freiburg lt. Stadt Freiburg

Wohnbaufläche in Freiburg im Jahr 2016 (in Hektar)

in Freiburg im Jahr 2023 (in Hektar)

Freizeit- und Erholungsfläche in Freiburg im Jahr 2016 (in Hektar)

Freizeit- und Erholungsfläche

der sozialversicherungspflichtigen Freiburger in Freiburg im Jahr 2023

Höchster Punkt in Freiburg auf dem Schauinslandgipfel (in Metern)

Tiefster Punkt in Freiburg in Waltershofen (in Metern) 196

Zahl der Töne, die das menschliche Ohr unterscheiden kann (in Mio.) 0,34

Zahl der Farben, die das menschliche Auge unterscheiden kann (in Mio.) 7,5

Zahl der Gerüche, die die Nase des Menschen unterscheiden kann (in Mio.) 1.000.000 Lars Bargmann / Idee: brandeins Quellen: Kraftfahrtbundesamt, Statistik-BW, Nato, Bundeswehr, IISS, Pestel Institut, Arge Zeitgemäßes Bauen, Stadt Freiburg

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