Jérémie Rhorer & Le Cercle de l’Harmonie | 03.10.2023

Page 1

3. OKTOBER 2023 INTERNATIONALES BRUCKNERFEST LINZ 2023 AUFBRUCH
„DAS EWIG-WEIBLICHE ZIEHT UNS HINAN.“ Vorkämpferinnen

WEITERE HIGHLIGHTS

FR

6 OKT 19:30

GROSSER SAAL

SA 7 OKT 19:30

MITTLERER SAAL

SO 8 OKT 11:00

GROSSER SAAL

MI 11 OKT 19:30

STIFTSBASILIKA ST. FLORIAN

EUGENE TZIGANE & PRAGER SYMPHONIKER

Traditionelle Tänze

Werke von Vítězslava Kaprálová, Grażyna Bacewicz und Amy Beach

SCHUMANN QUARTETT

Die Musikmäzenin Elizabeth Sprague Coolidge

Werke von Sergei Prokofjew, Leó Weiner und Béla Bartók

MARTIN HASELBÖCK & ORCHESTER WIENER AKADEMIE

Sinfonisches Selbstbewusstsein

Lieder von Emilie Mayer, Amanda Röntgen-Maier und Louise Farrenc

HAN-NA CHANG & BRUCKNER ORCHESTER LINZ

Festliches Abschlusskonzert mit Werken von Lili Boulanger und Ethel Smyth

Karten und Infos: +43 (0) 732 77 52 30 |

kassa@liva.linz.at | brucknerfest.at

2
Schumann Quartett Eugene Tzigane | Dirigent Alina Pogostkina | Violine Han Na Chang | Dirigentin

Jérémie Rhorer & Le Cercle de l’Harmonie

Vorkämpferinnen

Dienstag, 3. Oktober 2023, 19:30 Uhr Großer Saal, Brucknerhaus Linz

Programm

Marie Jaëll (1846–1925)

Romance für Violine und Orchester (1881) [Uraufführung]

[Vervollständigung der Instrumentation von Nadin Polyakova (* 1987)]

Camille Saint-Saëns (1835–1921)

Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 D-Dur, op. 17 (1858)

I Andante – Allegro assai

II Andante sostenuto quasi adagio

III Allegro con fuoco

– Pause –

Louise Farrenc (1804–1875)

Ouvertüre Nr. 1 e-moll, op. 23 (1834)

Adagio – Allegro agitato

Emilie Mayer (1812–1883)

Sinfonie Nr. 7 f-moll (1855–56)

I Allegro agitato

II Adagio

III Scherzo. Allegro vivace

IV Finale. Allegro vivace

Konzertende ca. 21:30

4
Brucknerhaus-Premiere

Besetzung

Jonathan Stone | Violine

David Kadouch | Klavier

Le Cercle de l’Harmonie

Jérémie Rhorer | Dirigent

5
Brucknerhaus-Debüt

Kampf um Anerkennung

OPFER SEXISTISCHER KRITIK

In jungen Jahren wurde sie als Wunderkind gefeiert, in der Studienzeit ausgezeichnet, dann als reisende Pianistin bewundert – und doch: Vor sexistischen Angriffen war Marie Jaëll ebenso wenig gefeit wie ihre Geschlechtsgenossinnen auf den Konzertbühnen des 19. Jahrhunderts. Eduard Hanslick ritt besonders schwere Attacken, als Marie Jaëll im ehelichen Duo mit dem Pianisten Alfred Jaëll in Wien gastierte. Der Kritikerpapst warf ihr gleichermaßen ein ‚weibliches‘ als auch ein ‚unweibliches‘ Spiel vor. Ihre Schumann-Wiedergabe, so monierte Hanslick zum einen, leide an „Affection“ – eine Verfehlung, die man seinerzeit den vermeintlich ‚weichen‘ Frauen nachsagte. Auf der anderen Seite tadelte Hanslick aber auch einen angeblichen Hang der Virtuosin zu einem maschinellen Spiel – ein Vorwurf, den er in besonders ätzende, vermeintlich wohlmeinende Worte goss: „Frau Jaëll […] erledigt die schwierigsten Bravourstücke mit der Ruhe und Unbeweglichkeit einer eisernen Jungfrau.“ Die schroffste Ablehnung brachte Hanslick aber zum Ausdruck, als er nicht die Pianistin Jaëll besprach, sondern ihre Kompositionen: „Frau Jaëll scheint heute ihrer Virtuosität nur untergeordnete Bedeutung beizulegen neben ihren Leistungen als Componistin. Und doch steht diese tief unter der ClavierVirtuosin. Etwas Dürftigeres, Geschraubteres, dabei Anspruchsvolleres als ihr Violoncell-Concert ist uns lange nicht vorgekommen.“

6

Diese Abwertungen sind nicht nur deshalb bedauerlich, weil sie über Grenzen gehen. Marie Jaëll, geborene Trautmann, zählte zu den vielseitigsten Musikerinnen des 19. Jahrhunderts. 1846 im Elsass geboren und anfangs in Stuttgart ausgebildet, wurde ihr Klaviertalent 1857 in Paris von Henri Herz gefördert. Der Publikumsliebling unterrichtete sie einige Jahre lang privat, dann wechselte Jaëll ans Konservatorium und gewann nach nur vier Monaten den Premier Grand Prix de Piano. Ihre Karriere nahm danach in Frankreich, Süddeutschland und

Marie

7
Jaëll vielseitige Musikerin des 19. Jahrhunderts Titelseite von Marie Jaëlls Romance pour Violon, 1881

Marie Jaëll

Romance für Violine und Orchester

in der Schweiz Fahrt auf und wurde durch die Heirat mit dem namhaften Pianisten Alfred Jaëll weiter befeuert: Der Aktionsradius des verheirateten Klavierduos umfasste bald den gesamten Kontinent.

Marie Jaëll brillierte allerdings nicht nur als Pianistin und zählte in dieser Eigenschaft für Franz Liszt zu den führenden Kräften der Zeit –sie betätigte sich auch als Grundlagenforscherin. Die Elsässerin war vermutlich die erste Klavierpädagogin, die sich eingehend mit den anatomischen Voraussetzungen ihrer Kunst befasste und für pädagogi-

Marie Jaëll mit ihrem Ehemann, dem Pianisten und Komponisten

Alfred Jaëll, anonyme

Fotografie, 1866

8

sche Schriften systematisch untersuchte. Damit nicht genug, veröffentlichte sie Musikstücke aus eigener Feder. Ihr kompositorisches Gesamtwerk umfasst unter anderem zwei Klavierkonzerte, ein Cellokonzert, Kammermusiken sowie Stücke für Solo-Klavier. Klang ihre Musik anfangs hörbar an Johannes Brahms geschult, entwickelte sie allmählich einen eigenständigeren Stil. Jaëlls Romance für Violine und Orchester – das Stück wird im heutigen Konzert in einer vervollständigten Instrumentation der Kasachin Nadin Polyakova uraufgeführt – darf wohl nicht als Schlüsselwerk dieses Œuvres gelten, wohl aber als liebenswerte, melodiöse Petitesse.

FRANZÖSISCHER TONSETZER PAR EXCELLENCE

Was für eine Bedeutung Marie Jaëll als Pianistin genoss, legt eine Widmung von Camille Saint-Saëns nahe. Der Franzose – selbst ein ausgewiesener Meisterpianist – hat der Virtuosin sein erstes, brillantes Klavierkonzert in D-Dur aus dem Jahr 1858 zugeeignet.

Dass dieses Stück heute ein Mauerblümchendasein führt, liegt zum einen daran, dass Saint-Saëns danach noch vier reifere Klavierkonzerte verfasst hat. Es hat aber wohl auch damit zu tun, dass der Stern des Komponisten im 20. Jahrhundert massiv sank: Einst als französischer Tonsetzer par excellence und Meister aller Klassen gefeiert, wurde Saint-Saëns später als Vielschreiber mit einer Tendenz zu kühl strukturierter, virtuoser Spieldosenmusik verunglimpft.

Ein Verdikt, das noch heute an seinen Werken klebt und ihnen oft Unrecht tut – auch im Fall des Ersten Klavierkonzerts. Es ist zwar nicht abzustreiten, dass in diesen knapp 30 Minuten kein Mangel an pianistischen Kaskaden und Girlanden herrscht. Saint-Saëns huldigt hier dennoch keiner geistlosen Brillanz, sondern beweist Sinn für Strukturen und unverhoffte Pointen. Letzteres vor allem im überraschenden Mittelsatz: Das Orchester, in diesem Andante sostenuto auf Streicher und einen Hauch von Holzbläsern reduziert, beschränkt sich weitgehend auf sparsame Begleitakkorde. Dem Konzertflügel entsteigen dafür umso virtuosere Noten, die wie improvisiert, oft sanft und meditativ anmuten: eine Art rätselhafte Nachtmusik. Die beiden Rah-

9
Camille Saint-Saëns Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 D-Dur
10
Camille Saint-Saëns Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 D-Dur Camille Saint-Saëns, Porträt von Nadar, ca. 1895

mensätze sind wesentlich konventioneller angelegt: Rustikale Hornsignale, die dann auch Verwandtschaft mit dem Hauptthema besitzen, eröffnen das Werk. Die Schönheitskönigin dieses Kopfsatzes ist allerdings eine Streichermelodie, die über einer triolischen Klavierbegleitung schwebt. Im überschwänglichen Finale geht das Wetteifern von Haupt- und Nebenthema mit reichlich pianistischem Zierrat einher, schlussendlich kehrt die Fanfarenmotivik des Beginns zurück.

„EIN LEISER ROMANTISCHER DUFT“

Während sich Saint-Saëns immerhin mit einigen Stücken im Repertoire hält (vor allem seiner „Orgel-Sinfonie“), ist seine Zeitgenossin Louise Farrenc nahezu gänzlich der Vergessenheit anheimgefallen. Ein leider recht typisches Schicksal für Komponistinnen des 19. Jahrhunderts – selbst wenn sie zu Lebzeiten einen klingenden Namen besessen hatten.

1804 in einer freigeistigen Pariser Künstlerfamilie als Louise Dumont geboren, genoss sie als Jugendliche – entgegen dem Zeitgeist –nicht nur Klavierstunden, sondern erhielt zudem Kompositionsunterricht bei Antonín Reicha, der unter anderem Hector Berlioz und César Franck unterwies. Farrencs Fähigkeiten am Konzertflügel bescherten ihr eine Karriere, die 1842 in ihrer Berufung zur Klavierprofessorin am Pariser Konservatorium gipfelte – die erste Ernennung einer Frau überhaupt an der prestigeträchtigen Institution. Als Komponistin interessierte sich Farrenc weit mehr für die seinerzeit in Paris verschmähte Instrumentalmusik als für die beliebte Oper (ein Popularitätsgefälle, über das der Kritiker Pierre Scudo 1859 gespottet hatte: „An dem Tag, an dem sich in Frankreich zehn Personen um vier Instrumente aus Holz versammeln und einer Musik ohne Worte lauschen, wird sich ein Wunder der Zivilisation ereignet haben.“).

Farrencs Werkkatalog umfasst etliche Klavierstücke, Kammermusiken in oft ungewöhnlichen Besetzungen und Orchesterwerke, darunter vor allem drei Sinfonien und zwei Ouvertüren. Robert Schumann hatte der Musik der Französin (genauer gesagt ihren Klaviervariationen Air russe varié) einen „leisen romantischen Duft“ attestiert, der Kritiker

11
Louise Farrenc Der Tradtion der Wiener Klassik nahestehend

Maurice Bourges rühmte sie 1847 als „die Verkörperung des größten symphonischen Talentes unter allen Frauen“. Farrenc stand stilistisch der Tradition der Wiener Klassik nahe; mit der Romantik und deren Tendenz zu außermusikalischen Programmen und einer gefühlsprallen Bekenntnismusik hatte sie nichts am Hut. Die Werke der Pariserin überzeugen mit eleganten Melodien und sorgsam geschliffenen Strukturen.

Das gilt auch für ihre Ouvertüre Nr. 1 e-moll aus dem Jahr 1834; das kurze Stück gemahnt an den Tonfall der Wiener Klassik, ein wenig auch an die anmutige Romantik von Felix Mendelssohn Bartholdy. Wie ein Theatervorhang, der sich allmählich hebt, startet das Werk mit einer gemessenen Einleitung in der Manier Joseph Haydns. Das

12
Louise Farrenc Ouvertüre Nr. 1 e-moll Louise Farrenc, Ölgemälde von Luigi Rubio, 1835

Hauptthema, für Moll-Verhältnisse vergleichsweise freundlich, betritt die musikalische Bühne dann mit drahtigem Elan; das graziöse Seitenthema, von Holzbläsern präsentiert, beruhigt das Geschehen ein wenig. Doch schon nimmt die Musik wieder Fahrt auf, um die beiden Themen kunstvoll und kontrastreich miteinander zu verzwirbeln; Trugschlüsse sorgen dabei für zusätzliche Überraschungen. Auch wenn sich das Klangbild in dieser Ouvertüre hier und da dramatisch verdüstert: Es dominiert eine Beschwingtheit, die sich schlussendlich zu einem fröhlichen E-Dur-Akkord steigert.

DEUTSCHLANDS ERSTE BERUFSKOMPONISTIN

Wie Farrenc zählte Emilie Mayer zu den namhaften – und posthum sträflich vergessenen – Komponistinnen des 19. Jahrhunderts. Die Deutsche aus Mecklenburg nimmt dabei eine Sonderstellung ein: Während sich die meisten anderen Komponistinnen der Zeit auch als Bühnenkünstlerinnen betätigten, war Mayer keine Virtuosin, sondern werkte nur als Notensetzerin; es ist nicht unwahrscheinlich, dass sie Deutschlands erste hauptberufliche Komponistin war.

1812 geboren, wurde ihr Talent früh gefördert – und das nicht nur durch konventionellen Musikunterricht, der für ‚höhere Töchter‘ üblich war, sondern auch durch Lektionen in Musiktheorie. Mit Ende 20 bot sich ihr die Chance, sich professionell der Musik zuzuwenden – und die bisher unverheiratete Apothekerstochter ergriff sie: Der Vater war verstorben und hatte ihr eine beträchtliche Summe hinterlassen. Emilie Mayer begann, sich bei anerkannten Autoritäten zur Komponistin ausbilden zu lassen und benutzte die Kontakte der Lehrer (Carl Loewe in Stettin, Adolph Bernhard Marx und Wilhelm Wieprecht in Berlin) auch für Aufführungen eigener Werke. Spätestens mit jenem Konzert, das sie 1850 auf eigene Kosten in Berlin veranstaltete, etablier te sich Mayer in der Musikszene der Stadt und konnte in weiterer Folge auch im Ausland Aufführungen ihrer Werke verzeichnen. Ihr Stil entwickelte sich, blieb zeitlebens aber vergleichsweise konservativ: Anfangs wesentlich von Wolfgang Amadé Mozart und Joseph Haydn beeinflusst, avancierten in späteren Jahren Ludwig van Beethoven und die Musik der Frühromantik zu wichtigen Einflussfaktoren.

13

Ein Wermutstropfen in dieser Karriere: Mayer hatte Mühe, ihre Noten bei Verlagen unterzubringen. Viele ihrer Partituren liegen bis heute nur handschriftlich vor, etlichen davon fehlt eine Opus-Zahl und eine reihende Nummer, wie sie innerhalb von Werkgruppen typisch ist (z. B. „Vier te Sinfonie“). Das erschwert den Überblick innerhalb von Mayers Œuvre, zumal es opulent ist und eine Fülle an Orchesterwerken und Kammermusiken umfasst.

14
Deutschlands erste Berufskomponistin Emilie Mayer, anonymes, undatiertes Porträt

Die f-Moll-Sinfonie, immer wieder als Mayers fünfte bezeichnet, ist wohl tatsächlich ihre siebente. 1855/56 verfasst, ist das Werk unüberhörbar an Beethoven orientiert; im Eröffnungssatz, einem Allegro agitato, fällt die Musik ungestüm mit der Tür ins Haus: Das Hauptthema bäumt sich mit dramatischem Impetus auf, ein drängender 6/8-Takt treibt das Geschehen voran, schroffe Akzente verschärfen die Spannung. Ein lindes Seitenthema in der Paralleltonart As-Dur sorgt dann zwar für wohligen Kontrast; der Satz endet dennoch mit Beethoven’scher Unerbittlichkeit. Das folgende Adagio weckt abermals Erinnerungen an den Bonner Meister – allerdings nur an seinen Tonfall in lyrischen Sätzen; die Melodie, klassizistisch schlicht und beseelt aussingend, ist allein Mayers Verdienst. Eine hübsche Überraschung zudem, dass sich die Spannungskurve gegen Ende dieses sanften Satzes unverhofft nach oben schraubt. Das Scherzo ist inhaltlich unüberhörbar mit dem Kopfsatz verbunden: Sein Thema wirkt wie eine telegrammartige Verknappung der Eröffnungsmelodie. Das Finale schließlich beginnt wie der Kopfsatz mit Sechzehntelketten, die nun allerdings Optimismus ausstrahlen. Ein lichtes Ende bleibt der Sinfonie jedoch verwehrt: Nach einer jähen Generalpause steigert die Musik ihren Drive und rast auf ein düsteres, blechlastiges Crescendo zu, das in einer grimmigen f-Moll-Akkordbrechung gipfelt.

15

David Kadouch

David Kadouch studierte in Paris und Madrid. Er perfektionierte sein Spiel zudem bei Murray Perahia, Maurizio Pollini, Maria João Pires und Daniel Barenboim. Schnell entwickelte er sich zu einem der gefragtesten Pianisten seiner Generation. Als Preisträger des Beethovenwettbewerbs Bonn 2005 und der Leeds International Piano Competition 2009 ist er regelmäßiger Gast bei renommierten Orchestern, RecitalReihen und internationalen Festivals. Er konzertiert mit Orchestern wie dem BBC Symphony Orchestra, den Symphonikern Hamburg, den Münchner Symphonikern, dem Vancouver Symphony Orchestra, der Hong-Kong Sinfonietta, dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem Orchestre de Paris und der Israel Philharmonic. Unter anderem trat er in der Philharmonie de Paris, der Wigmore Hall in London, der Elbphilharmonie in Hamburg, dem Bozar in Brüssel, dem Herkulessaal in München und der Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom auf.

16
Biographie

Jonathan Stone

Der britische Geiger Jonathan Stone kann auf eine umfassende Karriere als Solist, Konzertmeister, Kammermusiker und Dirigent zurückblicken. Sein Repertoir, das ein breites Spektrum an Genres umfasst, spielt er sowohl auf modernen als auch auf historischen Instrumenten. Er studierte bei Howard Davis an der Royal Academy of Music in London, wo er heute selbst als Professor für Violine tätig ist. Seit 2005 ist Jonathon Stone Mitglied des Doric String Quartet. Vor Kurzem wurde er zum Konzertmeister der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen ernannt und ist Mitglied des französischen Orchesters Le Cercle de l’Harmonie. Er ist außerdem ein gefragter Gastdirigent und tritt regelmäßig mit Orchestern wie dem Philharmonia Orchestra, dem Aurora Orchestra, dem Niederländischen Kammerorchester, der NDR Radiophilharmonie, dem Manchester Collective, der Britten Sinfonia und dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra auf.

17
Violine Biographie

Le Cercle de l’Harmonie

2005 von Jérémie Rhorer gegründet, konzertiert das Orchester in bedeutenden Häusern wie dem Théâtre des Champs-Élysées sowie der Opéra Garnier und der Opéra Comique in Paris, im Grand Théâtre de Provence und bei namhaften Festivals wie dem Festival d’Aix-en-Provence, dem Festival International d’Opéra Baroque de Beaune oder den BBC Proms. Es gastierte im Teatro La Fenice in Venedig ebenso wie im Bozar in Brüssel, im Barbican Centre in London, im Concertgebouw in Amsterdam, in der Kölner Philharmonie und im Wiener Konzerthaus. Die Musiker*innen spielen auf historischen Instrumenten, und zwar ganz im Geiste der aufführungspraktischen Revolution, die von Musiktheoretikern wie Nikolaus Harnoncourt Mitte des 20. Jahrhunderts initiiert wurde. Neben den Meisterwerken von Mozart und Haydn widmet sich Le Cercle de l’Harmonie einer zentralen Periode, die von Gluck über Berlioz und Bizet bis hin zu Wagner reicht.

18
Biographie

Jérémie Rhorer

Der französische Dirigent und Komponist Jérémie Rhorer arbeitet mit namhaften Orchestern wie dem Gewandhausorchester Leipzig, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, dem Philharmonia Orchestra, dem Orchestre symphonique de Montréal, dem Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo und dem Orchestre de Paris und dirigiert Opernproduktionen in Wien, Salzburg, München, Brüssel, Madrid, Rom, Amsterdam und Glyndebourne. 2005 gründete er Le Cercle de l’Harmonie, mit dem er das Repertoire des 18. und 19. Jahrhunderts auf historischen Instrumenten und mit einem innovativen Ansatz erarbeitet. 2014 erhielt Jérémie Rhorer den Grand Prix du Syndicat de la critique und 2016 den BBC Magazine Award, beide für Poulencs Dialogues des Carmélites im Théâtre des Champs-Élysées 2013. Außerdem gewann er den Prix Pierre Cardin der Académie des Beaux-Arts in der Kategorie Komposition und den Bremer Musikfest-Preis 2017.

19
Biographie
Dirigent

Dirigent

MO

1 JÄN 17:00

GROSSER SAAL

DI

10 SEP 19:30

GROSSER SAAL

DO

12 SEP 19:30

GROSSER SAAL

FR

4 OKT 19:30

GROSSER SAAL

NEUJAHRSKONZERT

Eröffnungskonzert mit dem Bruckner Orchester Linz

A. Bruckner: Scherzi aus der ‚Annullierten‘ und ‚Neunten‘ u. a.

PHILIPPE

Übersteigern – Bruckners

,Achte‘ im Originalklang

JORDI SAVALL & LE CONCERT DES NATIONS

Experimentieren– Bruckners

,Annullierte‘ im Originalklang

KENT NAGANO & CONCERTO KÖLN

Verklären – Bruckners

,Vierte‘ im Originalklang

Karten und Infos: +43 (0) 732 77 52 30 | kassa@liva.linz.at | brucknerhaus.at
BRUCKNER-JAHR 2024 ab
HIGHLIGHTS
200 jahre
Markus Poschner | Dirigent
HERREWEGHE & ORCHESTRE DES CHAMPS-ÉLYSÉES
Philippe Herreweghe | Dirigent Jordi Savall | Dirigent Kent Nagano |

VORSCHAU : Sonntagsmatineen in der Saison 2023/24

Michael Alexander Willens & Kölner Akademie

Tanzcharaktere

Sonntag, 3. Dezember 2023, 11:00 Uhr Großer Saal, Brucknerhaus Linz

Werke von Jean-Féry Rebel, Carl Philipp Emanuel Bach, Ludwig van Beethoven

Alexander Gergelyfi | Cembalo

Kölner Akademie

Michael Alexander Willens | Dirigent

Karten und Info: +43 (0) 732 77 52 30 | kassa@liva.linz.at | brucknerfest.at

Herausgeberin: Linzer Veranstaltungsgesellschaft mbH, Brucknerhaus Linz, Untere Donaulände 7, 4010 Linz

CEO: Mag. Dietmar Kerschbaum, Künstlerischer Vorstandsdirektor LIVA, Intendant Brucknerhaus Linz; Dr. Rainer Stadler, Kaufmännischer Vorstandsdirektor LIVA

Leiter Programmplanung, Dramaturgie und szenische Projekte: Mag. Jan David Schmitz

Redaktion: Peter Blaha | Der Text von Christoph Irrgeher ist ein Originalbeitrag für dieses Programmheft.

Biographien & Lektorat: Romana Gillesberger | Gestaltung: Anett Lysann Kraml, Lukas Eckerstorfer

Abbildungen: F. Bacher (S. 22), Bibliothèque nationale et universitaire de Strasbourg (S. 7 & 8), M. Borggreve (S. 16), C. Christodoulou (S. 19), C. Doutre (S. 17), M. Hendryckx (S. 21 [2. v. o.]), H. Hoffmann (S. 2 [2. v. o.]), D. Ignaszewski (S. 21 [3. v. o.]), N. Lund (S. 2 [3. v. o.]), N. Navaee (S. 2 [1. v. o.]), privat (S. 10, 12 & 14), Shutterstock (S. 1 & 2), S. Veranes (S. 21 [4. v. o.]), V. Weihbold (S. 21 [1. v. o.]), O. Wuttudal (S. 2 [4. v. o.])

Programm-, Termin- und Besetzungsänderungen vorbehalten

LIVA – Ein Mitglied der Unternehmensgruppe Stadt Linz

Alexander Gergelyfi

HAMMERKOPF

Mit unserer eigenen Hammerkopfproduktion entfesseln wir das volle tonliche Spektrum unserer Flügel und Klaviere –eine Kunst, die Leidenschaft, Erfahrung und Disziplin erfordert. www.bechstein-linz.de

MADE IN AUSTRIA.

100% VEGAN PRODUZIERT.

Eine Tochter der Linz Textil Gruppe www.vossen.com

Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.