Menschen & Meinungen
Steckbrief
Eva Hellrigl wurde in Brixen geboren. Nach vier Klassen Gymnasium besuchte sie die „Höhere Lehranstalt für Frauenberufe“ in Innsbruck, die sogenannte Ferrarischule, und legte dort die Maturaprüfung ab. Zwei Jahre lang arbeitete sie danach im Hotel ihres Onkels. Mit ihrem künstlerischen Schaffen begann sie Anfang der 80er Jahre. Zwanzig Jahre lang
widmete sie sich der Ikonenmalerei. Seit 1997 fertigt sie Quilts (englisch: to quilt = steppen) an, die sie aber lieber „Textile Bildteppiche“ nennt. Mit ihren Arbeiten hat sie an internationalen Ausstellungen in der Schweiz, in Österreich und in Frankreich teilgenommen und dabei auch Preise bekommen. Ihre letzte persönliche große Ausstellung war vor drei Jahren in der Kommende Lengmoos am Ritten. Eva Froschmayr ist Gründungsmitglied des Zonta Clubs Brixen. Von 1998 bis 2010 war sie Mitglied des Verwaltungsrates des Südtiroler Kinderdorfes. Sie ist mit Josef Froschmayr verheiratet und begeisterte vierfache Mutter und fünffache Großmutter.
Fotos: Oskar Zingerle
PORTRAIT
Die Magie der Farben EVA FROSCHMAYR ist eine außergewöhnliche Frau, facettenreich und stark, in sich ruhend und mit einer angenehmen Portion Selbstironie.
S
ie sei wechselhaft, sagt sie über sich selbst, wechselhaft im positivsten Sinn, und extrem wandelbar. Zur Zeit ist der große Garten hinter ihrem Haus in Vahrn ihr Refugium; ein Ort, der Behaglichkeit verströmt und dessen farbenfrohe Stille fast schon unwirklich anmutet.
hingebungsvolle Künstlerin mit einem sympathischen Hang zur Perfektion. „Diese Phase ist für mich aber komplett abgeschlossen.“ Eva Froschmayr hatte jung geheiratet und war mit vier Kindern, dem großen Haus und dem Garten eigentlich ausgelastet. Und trotzdem suchte sie nach einem Weg, sich in
und Klosterarbeiten: Die Spuren ihrer Begabung ziehen sich bunt gemischt durch die Räume ihres Hauses. Bei einem Professor in Bayern, von dem sie eher zufällig erfahren hatte und dem sie einfach eine schlichte Postkarte geschickt hatte, machte sie sich dann mit der
„Mit meinen Arbeiten bin ich nie ganz zufrieden, aber das gehört wohl dazu“_ Eva Froschmayr, Textilkünstlerin Gemalte Frömmigkeit. Eigentlich
kennt man Eva Froschmayr als Ikonenmalerin. Die Titelgeschichte im Dolomiten Magazin vom Dezember 1988 beschreibt sie als 18
ihrer ureigenen Kreativität entfalten zu können. Das Experimentieren mit Kunsttechniken lag und liegt ihr im Blut, Ölmalerei, Hinterglasmalerei, Bauernmalerei, Batiken
Ikonenmalerei vertraut, lernte „von der Pike auf“. Dass es „gleich gut gegangen ist“, hat sie auf der einen Seite verwundert, andererseits weiß sie genau, dass sie „handwerklich
schon immer sehr geschickt war“. Die Ikonenmalerei ist nämlich „im Grunde reines Handwerk“. Dieses Handwerk wurde der weltoffenen Frau, die ihr Alter nicht verraten will – „das interessiert eh niemanden“ – irgendwann zu eintönig. Die Welt der „gemalten Frömmigkeit“ hatte sich für sie nach fast zwanzig Jahren erschöpft. Die vorgegebenen Motive, die Grenzen in der gestalterischen Freiheit, all dies war für die vielseitig talentierte und selbstbewusste Vahrnerin zu eng. „Ich wollte weg von den allzu klaren Farben, weg von dem Gold, weg von den strengen Regeln.“
Einblick in die Seele. Und dann entdeckte Eva Froschmayr die faszinierende Welt der Textilkunst,