Menschen & Meinungen Fotos: Oskar Zingerle
PORTRAIT
„Mit Leuten zusammenkommen“ Ob Theaterverein oder die Freiwillige Feuerwehr: SEPP MITTERRUTZNER, langjähriger Bezirksobmann des Südtiroler Theaterverbandes, lebt die Gemeinschaft in seinen Vereinen. Für ihn ist der Kontakt zu Mitmenschen schon fast ein Lebenselixier.
E
r ist zweifelsohne einer jener Menschen, die unmissverständlich sagen, wenn ihnen etwas nicht passt. Direkt und ohne sich ein Blatt vor den Mund zu nehmen, „und wahrscheinlich bin ich deswegen auch so manches Mal angeeckt“. Sepp Mitterrutzner, langjähriger Bezirksobmann des Südtiroler Theaterverbandes und Bezirkskassier der Freiwilligen Feuerwehren, hat viele freie Tage ins Vereinsleben investiert, aus Überzeugung, „und weil ich mein Leben immer frei gestalten konnte“.
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Vom Bauernknecht zum Obmann. Zum Theaterspielen sei
er „genau genommen gezwungen worden“. Er habe schon sehr früh ein Auto besessen und deswegen
sen und habe seine erste Rolle bekommen. „Spiel hålt amål“, hat man ihm gesagt, „und dann ist es halt so gekommen.“ Einen Bauernknecht habe er gemimt,
Schwäche gewesen. „Ich habe nie gerne gelernt“, gibt er unumwunden zu, „und ich war wohl nie ein guter Schauspieler.“ Er belegte in Innsbruck einen Regiekurs und
„Wer sich traut, auf der Bühne zu stehen, der traut sich auch im Leben etwas“_ Sepp Mitterrutzner die Theatergruppe Lüsen auf diversen Törggelefahrten begleitet. Und irgendwann sei er dann Mitglied der Theatergruppe gewe-
nicht nur einmal, „weil es das war, was ich von meiner Herkunft her am besten konnte“. Texte zu lernen sei seine
versuchte sich als Spielleiter. „Und als dann jemand kam, der besser war als ich, wurden eben die Rollen getauscht.“ Sepp Mitterrutzner