n BEACHPARK
Gelungene Premierensaison im Beachpark Bramfeld
Im Tennis-Boom der 1980-er und 1990-er Jahre rund um Boris Becker und Steffi Graf entstanden an der Haldesdorfer Straße sechs Tennisplätze, davon zwei, die mit einer so genannten „Gasblase“ ganzjährig bespielbar waren. Doch seit Beginn dieses Jahrtausends wurden die Zeiten schwieriger. Aufgrund gesunkener Mitgliederzahlen wurden seit 2014 die Plätze 5 und 6 nicht mehr hergerichtet. Die Gasblase war zuvor bereits einem Sturmschaden zum Opfer gefallen. Im Rahmen der Überlegungen des BSV-Vorstandes, die Vereinsanlagen weiter zu entwickeln kam 2018 der Gedanke auf, an Stelle der zwei brach liegenden Tennisplätze einige Beachvolleyballfelder zu bauen. Erste Erkundigungen ergaben, dass es kaum Kompetenz und Interesse bei einschlägigen Baufirmen gab, Beachvolleyballfelder zu errichten. Noch ernüchternder war die Recherche, wie man an geeigneten Sand kommen kann: Allein der Transport der benötigten Menge hätte eine mittlere 5-stellige Summe verschlungen. Doch dann machte im Frühjahr 2019 ein interessantes Gerücht die Runde: Die Veranstalter der im Sommer 2019 anstehenden Beachvolleyball-WM am Rothenbaum standen vor ähnlichen Problemen und suchten einen Abnehmer für den neuwertigen WM-Sand. Außerdem würde der Transport zu einem beliebigen Ort innerhalb Hamburgs kostenfrei vorgenommen.
Beachvolleyball-WM in Hamburg als Initialzündung
Innerhalb weniger Wochen nahm das Projekt nun Fahrt auf. Gegenüber der Eigenbeschaffung konnte der BSV beim Sand weit über 30.000 EUR sparen, wenn er das Rennen um den WM-Sand machte. Am Ende stand das Konzept und die Veranstalter gaben uns den Zuschlag für den kompletten Sand der WM, ein paar Tonnen mehr als
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wir benötigten, aber lieber zu viel als zu wenig war das Motto. Mit HDS GaLaBau aus Sasel fand sich auch ein geeigneter Fachbetrieb, der das Projekt von Anfang bis Ende zu seinem eigenen machte und uns unkompliziert zur Seite stand. Die Nachricht von unserem Projekt stieß bei den Volleyballer*innen der VG WiWa (deren Teil die BSV-Volleyballabteilung seit einigen Jahren ist) auf große Begeisterung. Ende Juni 2019 trafen sich rund 20 Freiwillige zu einem ersten Arbeitseinsatz. Die verwachsenen Tennisplätze wurden gerodet, Büsche zurückgeschnitten und viele, viele Gehwegplatten aufgenommen. Außerdem mussten die Zäune abgebaut werden. Danach übernahmen die Profis: Die Gasleitung musste stillgelegt werden, ebenso die Wasseranschlüsse für die Bewässerungsanlage der alten Plätze. Doch lange bevor die Vorbereitungen abgeschlossen werden konnten, war die WM am Rothenbaum zu Ende. Zwei Tage nach dem Finale mit der Silbermedaille für Thole/Wickler setzte dann der Shuttle-Verkehr der Sandlaster zwischen dem Stadion am Rothenbaum und der Haldesdorfer Straße ein. Schon nach kurzer Zeit war die vorgesehene Lagerfläche voll und die Laster begannen, nach und nach den gesamten Parkplatz meterhoch mit Sandhaufen voll zu kippen. Es entstand eine beeindruckende Wüstenlandschaft. Ein Bagger musste einen Tag lang Sand hin und her bewegen, um einen Durchgang zur Tennisanlage zu schaffen und zumindest einige Parkplätze wieder nutzbar zu machen. Die Vorarbeiten auf der Anlage zogen sich in die Länge. Erst Anfang 2020 konnten endlich größere Mengen des Sandes auf die vorbereitete Fläche verteilt werden. Nachdem auch die Netzanlagen geliefert und eingebaut waren und ein neues Eingangstor geliefert war, wurde noch vor Betriebsaufnahme eine neue elektrische Schließanlage installiert. Mitte Mai konnten die ersten acht festen wöchentlichen Gruppen den Spielbetrieb aufnehmen.