Tribschenhorn 1/2023

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TRIBSCHEN HORN

1/2023 S C T
l SCT LUZERN Segelclub Tribschenhorn
CLUBNACHRICHTEN
Tribschenhorn 1/2023 Seite 2
HORN CLUBNACHRICHTEN l SCT LUZERN Segelclub Tribschenhorn seit 2002 kommunikation. event. training. Premotion Bahnhofstrasse 3 6003 Luzern Tel +41 (0)41 377 00 00 info@premotion.ch www.premotion.ch LUZERN BASEL _Inserat_Tibschenhorn_180x228_def.indd 1 16.11.22 10:47
TRIBSCHEN

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Programm 2023

Apéro mit Shanty Crew

Montag 15. Mai 2023

Pilatus Cup mit Grillieren (VC-Cup)

Samstag 20. Mai 2023

JUGA Cup Samstag 01. Juli 2023

Grillausflug

Samstag 08. - Sonntag 09. Juli 2023

Segelwoche JUGA

Montag 24. - Freitag 28. Juli 2023

Regio - Cup SKS

Samstag 02. - Sonntag 03. Sept. 2023

Frauen Apéro

Dienstag 19. September 2023

Absegeln SCT

Samstag 21. Oktober 2023

JUGA Abriggen

Samstag 28. Oktober 2023

Clubhausputzete Samstag 11. November 2023

Fondueplausch Samstag 02.Dezember 2023

Weitere Anlässe sind noch nicht eingeplant und werden vorweg terminiert und bekannt gegeben.

Genauere Auskunft über die Homepage Segelclub Tribschenhorn.

https://sct.ch/events/kalender

Die Beiträge im Inhalt müssen sich nicht mit der Meinung der Redaktion des Segelclub Tribschenhorn decken. Sie behält sich vor, diskreditierende Inhalte nicht zu veröffentlichen. Für den Inhalt der Beiträge übernimmt die Redaktion keine Haftung. Die Adressen der verschiedenen Autoren werden im Heft nicht bekannt gegeben, können aber im Mitgliederverzeichnis nachgeschaut werden.

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Segelclub Tribschenhorn Inhaltsverzeichnis / Programm 2023 3 Editorial 4 Prosit Neujahr 5 Generalversammlung SCT 6 Probeweekend Shanty / VC-Cup 2023 11 Seefahrerromantik die unter die Haut geht 12 Justine Mettraux, allein um die ganze Welt 16 IMOCA Open 60 18 Ein Jahr Familienleben an Bord der NaiUt 20 Der Schlusshöck hat Tradition 25 Aufgeschnappt 26 Solche Freunde tun dem SCT gut 27 In eigener Sache 31 Inhalt
Titelbild: Die Crew von Peter Seinet mit der Toruk unterwegs Richtung Flüelen

45 Jahre SCT

Wir befinden uns mit der startenden Segelsaison im 45. Jahr des Segelclubs Tribschenhorn. Gerade zu einem Jubiläum ist es Zeit, all jenen zu danken, die Zeit, Leidenschaft, sportlichen Ehrgeiz, körperliche Arbeit und natürlich Freude und Spass am Segelsport in den Segelclub investiert haben. Wir sind heute ein Segelclub mit einem sehr schönen Clubhaus an einem gut ausgebauten Hafen am Rande der Stadt Luzern. Es ist ein schönes Lebensgefühl, ausgewählte Stunden in diesem Rahmen mit dem Segelsport und der nautischen Tradition verbinden zu können. Von einer aktiven Jugendabteilung bis zu einer sportlich ehrgeizigen Regattagruppe in der Swiss Sailing League deckt unser Verein ein sehr breites sportliches Spektrum ab. Wir wünschen uns allen, dass die positiven Entwicklungen weiter an-

halten und stets mit dem Geist der Zeit gehen werden. Zwischen diesen beiden Leuchtfeuern ist unser Fahrwasser, unser Clubleben. Es gibt viele Ideen und Ansätze für den zu steuernden Kurs. Ein Clubleben mit Segeltrainings für Anfänger und Fortgeschrittene, Kurse zu Segelscheinen, Navigation, Funk oder Motorenkunde ist schnell in eine Karte eingetragen. Diesen Kurs anliegen zu können ist jedoch eine Kunst, die eine gute Voraussicht, richtigen Wind und vor allem uns Clubmitglieder benötigt.

In diesem Jahr steht eine Statutenrevision an und der Vorstand ist nicht komplett besetzt, nicht zuletzt stehen wir ohne Präsidenten oder Präsidentin da. Lasst uns nach den schweren Coronajahren wieder frischen Wind in unser Clubleben bringen. Lasst uns aktiv die Gespräche zum Clubleben pflegen, alte und neue Ideen probieren (oder zumindest nach dem Segeln gemeinsam diskutieren). Lasst uns den Segelsport aktiv im Club gestalten und auf die vergangenen 45 Jahre, das aktuelle Jahr, sowie die kommenden Jahre mit Freude und Stolz blicken.

Euer Vorstand

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SCT LUZERN Segelclub Tribschenhorn Roddy Pitzinger | Dallenwilerstrasse 2 | 6370 Oberdorf NW | 041 610 40 14 Bootssegel | Reparaturen | Änderungen | Spleissen www.sail-factory.ch
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Editorial

TRIBSCHEN HORN

Segelclub Tribschenhorn

CLUBNACHRICHTEN l SCT LUZERN

Prosit Neujahr und alles Gute zur neuen Segelsaison

Am Freitag 6. Januar treffen wir uns zum Neujahresapéro im Clubhaus. Der Segelclub Tribschenhorn lädt zum ersten Anlass im neuen Jahr ein. Fast 30 Personen folgen der Einladung zum gemütlichen Anstossen. Im Cheminee brennt das Feuer und verbreitet eine gemütliche Atmosphäre. Auf dem Tisch steht eine heisse "Süssmostbowle", Orangensaft, Weisswein und warmes Kleingebäck. Zudem noch zwei Dreikönigskuchen. Pius meinte noch in seiner Ansprache, dass die Person, die ja dann den König in seinem Stück Kuchen hat, sodann auch den Posten des schon lange gesuchten Clubpräsidenten übernehmen könnte. Die letzten Neujahresglückwünsche werden ausgetauscht und vielleicht schon Pläne für die kommende Segelsaison geschmiedet. So ging dann der Abend relativ früh zu Ende und die Ersten verabschiedeten sich schon bald. Das ist aber ganz Gut so, man muss ja nicht bei jedem Clubanlass spät in der Nacht nach Hause kommen.

Vielen Dank an Pius Kunz, Tanja und Maartje Schneeberger und Alois Tresch für die Organisation und Vorbereitung des tollen Abends.

Text: Hansruedi Tschudin

Fotos: Hansruedi Tschudin

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Generalversammlung SCT

wieder einmal real und auf dem Wasser

Freitag 17. März 2023, 1900 Uhr

Die 45. Generalversammlung Segelclub Tribschenhorn findet auf der MS Switzerland (SNG), mit anschliessendem Nachtessen, am Schwanenplatz in Luzern statt.

1. Begrüssung, Wahl der Stimmenzähler

Beginn der Versammlung: 1905 Uhr.

Tanja begrüsst alle anwesenden Mitglieder sowie Ehren- und Freimitglieder. Die Einladungen mit den für die Versammlung relevanten Unterlagen wurden gemäss Statuten termingerecht per E-Mail verschickt. Der Vorstand ist vertreten durch: Tanja Schneeberger, Pius Kunz, Lukas Gehrer, Sebastian Döpel und Benjamin Siegrist.

2 Stimmenzähler/innen wurden bestimmt und Lukas Gehrer schreibt das Protokoll.

Anwesend waren insgesamt 73 Mitglieder, davon 38 Stimmberechtigte.

Für eventuelle Beschlüsse gilt: absolutes mehr 19. 2/3 mehr 26 und 3/4 mehr 29 Stimmen.

2. Genehmigung Protokoll der 44. GV 2022

Es gab keine Einwände und das Protokoll der letzten Generalversammlung wurde einstimmig und mit Applaus genehmigt.

Die beiden Jahresberichte des Präsidenten und des Juniorenleiters wurden einstimmig genehmigt und verdankt.

3. Kassabericht / Revision

Unser Kassier Pius Kunz präsentiert den Kassabericht und die Vermögensrechnung. Zur Betriebsrechnung

erläutert er einige Abweichungen gegenüber dem geplanten Budget und zur Vermögensrechnung gab es keine Fragen aus dem Kreise der Clubmitglieder.

Verdankt wird Swisslos für die grosse Unterstützung bei der Beschaffung von Material, der Stadt Luzern für die Jugendförderung und Sail Force für den Beitrag zum Nikos Training der JUGA.

Ein grosser Dank und Applaus auch an alle anderen Sponsoren.

4. Entlastung Vorstand und Décharche

Markus Wyss präsentiert der Versammlung den Revisorenbericht. Die Buchhaltung ist ordnungsgemäss geführt, alle Belege vorhanden, die Vermögenswerte sind nachgewiesen und Verbindlichkeiten vollständig dargestellt.

Die Jahresrechnung wird einstimmig angenommen und dem Vorstand die Décharche erteilt.

Ein herzliches Dankeschön an unseren Kassier Pius Kunz.

5. Mehrzweckgebäude Tribschenhorn

Elmar Barbana, Präsident Genossenschaft Mehrzweckgebäude Tribschenhorn ergreift das Wort und begrüsst die anwesenden Genossenschafter.

Gleichzeitig gibt er bekannt, dass die nächste GV der Genossenschaft wieder separat am Montagabend vor der GV SCT stattfinden wird.

Folgende Arbeiten am oder im Clubhaus sind oder müssen noch gemacht werden.

• Der Parkettboden wurde abgeschliffen und neu versiegelt.

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Definitive Aufnahme von 11 Mitgliedern.

Name Vorname Wohnort

Angst Mischa Luzern

Bremgartner Nadine und Peter Adligenswil

Dietrich-Blättler Catherine Luzern

Meyer Marc Eich

Metzger Stefan Luzern

Räber Awilda und Adrian Emmenbrücke

Wiprächtiger Cornelia und Reto Luzern

Zbinden Beat Luzern

• Ein Teil der Fassade (Seite Parkplatz) wurde neu gestrichen.

• Die Bullaugen an der Fassade sind blind geworden und müssen ersetzt werden.

• Vorgesehen ist eine Überwachungskamera im Clubhaus, um den Eingangsbereich und den Vorplatz zu filmen. Damit versuchen wir, dem bekannten und unangenehmen Littering entgegenzuwirken.

Für eine Umfrage und Bemerkungen wird das Mikrofon an die Teilnehmer weitergegeben. Einige zeigen sich skeptisch, da der öffentliche Raum schon genügend überwacht wird. Andere finden, den Versuch zu wagen, da ein gezieltes Ansprechen der Verunstalter kein Erfolg gebracht hat.

Bei der nachfolgenden Abstimmung wird das Projekt mehrheitlich angenommen.

Betriebs- und Vermögensrechnung 2022.

Pius führt uns durch die Zahlen und eine gesunde finanzielle Situation liegt vor. Urs Weiss fasst den Revisorenbericht zusammen. Die Jahresrechnung der Genossenschaft wird einstimmig angenommen und dem Vorstand die Décharche erteilt.

Auch das Budget der Genossenschaft für das Jahr 2023 wird gut geheissen.

Da keine Fragen mehr offen sind, schliesst Elmar das Traktandum Mehrzweckgebäude und übergibt wieder an Pius.

6. Mitgliedermutationen

Provisorische Aufnahme von 3 neuen Mitgliedern.

Name Vorname Wohnort

Niklas Räber Luzern

Andreas Meyer Luzern

Philipp Naegeli Luzern

Bei den Junioren 6 neue Mitglieder.

Name Vorname Wohnort

Brunner Adele Luzern

Brunner Lourdes Luzern

Bucher Julie Horw

Dietrich Marie-Therese Luzern von Däniken Clément Urswil von der Lancken Carlotta Luzern

Alle Mitglieder werden mit grossem Applaus aufgenommen.

Die Versammlung gedenkt noch dem verstorbenen Hans Scherrer-Lang und Daniel Treyer.

Somit hat der Segelclub Tribschenhorn im Vereinsjahr 2023 neu 287 Mitglieder (-6).

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7. Mutationen Vorstand

Das Jahr 2023 ist kein Wahljahr, trotzdem stehen einige Mutationen an.

Ersatzwahl Clubhauswart:

Alois Tresch übergibt sein Amt an Stefan Krimmel. Die Verdienste von Alois als Clubhauswart werden gewürdigt und seine Aufnahme als Freimitglied mit Applaus verdankt.

Gleichzeitig wir Stefan Krimmel zum neuen Clubhauswart gewählt.

Wort ergreift, setzt sich der Vorstand gemäss oben stehendem Organigramm zusammen.

Tanja macht auf die vakanten Positionen aufmerksam. Sie weist darauf hin, dass unter dem Jahr einige gute Gespräche geführt wurden, jedoch niemand gefunden wurde.

8. Ressortberichte, Jahresprogramm 2023

Das Jahresprogramm 2023 ist auf der SCT-Webseite ersichtlich. Ein Appell geht an alle Clubmitglieder, sich fleissig in die Helferliste einzutragen. Diese zirkulieren unter den Mitgliedern.

Lukas Gehrer führt durch das Ressort Sport und gratuliert der SCT-Crew zum 4. Schlussrang in der Swiss Sailing Challenge League. Er stellt das Angebot 2023 sowie einige J70 Klassenregattas vor. Ein grosses Dankeschön geht an Patrick Ernst für das Sponsoring betreffs Clubjacht. Selbstverständlich kämpft die SCT-Crew auch dieses Jahr wieder um den Aufstieg in Swiss Sailing Super League.

Sebastian Döpel erläutert die SCT-Regattasaison. Als Club eigene Regatta wird dieses Jahr am 1. Juli ein JUGA-Cup organisiert. Die Sie + Er Regatta wird mangels Teilnehmer nicht mehr gemacht. Im Rahmen des Pilatus-Cup übernimmt der SCT dieses Jahr die Bewirtung der Segler. Zu diesem Anlass werden noch Helfer gesucht.

Mathias Bermejo hat die Koordination Swiss Sailing League an Lukas Gehrer übergeben.

Weiter schlägt der Vorstand Stefan Krimmel als Mitglied in die Hafenkommission vor (Ersatz für Markus Rindlisbacher). Da aus der Versammlung niemand das

Stefan Krimmel orientiert die Mitglieder zum Thema Clubhaus und Wirtschaft. Er bittet weiterhin um Sorgfalt und Ordnung, was so weit gut eingehalten wird. Weiterhin bittet er um zeitige Buchungen bei Reservierungen. Die Preise für die Getränke und Clubhausmiete werden nicht angepasst. Der grosse Profi-Chromstahlgrill und der kleine Grill auf der Clubhausterrasse werden ersetzt. Zusätzlich ist der Tiefkühler in der Küche

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Segelclub Tribschenhorn Vicepräsident vakant Präsident vakant Events
Clubhaus
Junioren
Material
Tanja Schneeberger
Stefan Krimmel Benjamin Siegrist vakant
Sport
Lukas Gehrer Regatta Sebastian Döpel Finanzen Pius Kunz SSL / J70 Lukas Gehrer Sekretariat Jens Zimmermann

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defekt und muss ausgetauscht werden. Ab sofort gibt es auch ein neues Sortiment an verschiedenen Tees im Clubhaus.

Benjamin Siegrist orientiert über die Aktivitäten 2023 der JUGA. Er bedankt sich bei den Leitern und stellt diese kurz vor. Das Clubschiff J70 wird ab diesem Jahr auch in die Ausbildung der Junioren eingeschlossen. Im Juli findet wieder die schon traditionelle Segelwoche statt. Ein weiterer Dank gilt allen JUGA-Unterstützern, dem SCT sowie diversen Sponsoren. Zum Schluss noch ein grosses Kompliment an die Shanty-Crew, welche jeweils in der Segelwoche einen Tag mit den Kindern auf dem See verbringen, um einen Einblick auf das Yachtsegeln zu gewähren.

9. Budget und Mitgliederbeiträge 2023

Pius führt uns durch die Zahlen und eine gesunde finanzielle Situation liegt vor. Ein Verlust für das vorliegende Jahr wird eingeplant. Begründet durch die unsichere Lage betreffend der Strom- sowie Wasserkosten und der Teuerung der Mietpreise für die Jolleenplätze. Aus der Versammlung kommen keine Wortmeldungen und so wird das Budget 2023 einstimmig genehmigt. Auf eine Erhöhung der Mitgliederbeiträge wird dieses Jahr verzichtet.

10. Budget Mehrzweckgebäude

Nach der Bekanntgabe der Zahlen durch Pius wird auch das Budget 2023 der Genossenschaft Mehrzweckgebäude einstimmig angenommen.

11. Anträge an die GV

Es sind keine Anträge eingegangen.

12. Ersatzbeschaffung Schlauchboot

Pius erläutert den Gebrauch und Zustand des Motorbootes mit Jahrgang 2008. Durch die intensive Nutzung sind in den letzten Jahren teure Reparaturen entstanden. Hauptsächlich am Motor und der Elektronik. Der Vorstand schlägt der Versammlung die Beschaffung eines neuen Schlauchbootes vom Typ Highfield Patrol 540 vor.

Ein Blick in die Zukunft der JUGA zeigt Benjamin mit der Vorstellung der "JUGA LifeCycle".

G2 Trainings

Die ganze Übersicht der Junioren ist auf der Webseite SCT ersichtlich.

Luca Maurer von der JUGA ergreift das Wort. Er schildert, wie unzuverlässig das aktuelle Boot ist. Dies sei besonders störend, da die Probleme immer dann auftauchen, wenn es gerade gebraucht wird, zum Beispiel bei den Trainings der JUGA. Es sollte ja auch im Notfall auf dem Wasser ein zuverlässiges Hilfsmittel für eine schnelle Rettung sein.

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Tribschenhorn
Segelclub
G1 Segelwoche Regattagruppe SSL Zeit /Alter J70 Crew Hilfsleiter:in Haupleiter:in Clubleben Hochseetörns B - Schein JUGA LifeCycle J+S Ausbildung ASchein Binnenschein

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Die Kosten stellen sich wie folgt zusammen.

• 32'300.00 CHF Kaufpreis exkl. MwSt.

• 3'200 CHF MwSt., Zoll, Lärmgutachten etc.

• - 3'550.00 CHF Unterstützung Swisslos

• - 5'000.00 CHF Verkauf bisheriges Boot

• 26'000.00 CHF Total Kaufpreis

Eine Blache zum Schutz des Bootes vor der Witterung müsste noch gemacht werden. Der aktuelle Anhänger kann noch gebraucht werden.

Die Finanzierung basiert auf den vorhandenen Mitteln aus dem Club. Rückstellungen von 17'000 CHF sind in der Bilanz vorhanden.

Nachdem aus der Versammlung keine Wortmeldungen kamen, wird das Projekt einstimmig genehmigt.

13. Verschiedenes / Informationen

- Tanja Schneeberger informiert, dass im Club eine Stelle für Prävention von Gewalt und Drogen geschaffen wird, welche dann auf der Webseite publiziert wird.

- die Statuten haben für das Jahr 2023 eine Revision nötig um der modernen Führung eines Clubs Rechnung zu tragen.

- eine ausserordentliche GV zu diesem Zweck wird Mitte Jahr einberufen.

- Adressänderungen bitte an Pius oder Jens.

- Stefan Krimmel stellt das neue SCT-Forum vor. https://sct.meinforum.net

- Pius übergibt an die Neumitglieder noch den Stander und den Clubhausschlüsse.

Verdankungen gehen insbesondere an folgende Mitglieder für Ihre Unterstützung im Jahr 2022.

- Andi Fuchs und Irma Tresch für Arbeiten im und ums Clubhaus.

- Hansruedi Tschudin für das tolle Clubmagazin.

- Maria Beck, Organisation Clubhausputzete.

- Bruno Inäbnit für Reparaturen der JUGA-Boote.

- Nils Guldimann für das Kochen an Clubanlässen.

- dem Team verantwortlich für den Versand. Roland Kunz, Samuel Rigert und Flavio Bissig.

- den Revisoren Urs Weiss und Markus Wyss.

- unserer Juristin Franziska Lafranchi-Röösli.

Diese "kleinen Helfer im Hintergrund" sind wichtig für jeden Club oder Verein und haben einen besonderen Applaus verdient.

Offene Diskussion:

Pius gibt das Wort frei für alle Mitglieder zur offenen Diskussion.

- Marcel Johann dankt ganz herzlich im Namen der Ehrenpräsidenten dem Vorstand sowie dem ganzen SCT-Team für die ausgezeichnete Arbeit sowie die Professionalität und das Engagement in so schwierigen Zeiten. Im Speziellen ein Dank an die JUGA

- Roland Schneeberger übernimmt das Wort und macht die Mitglieder darauf aufmerksam, sich bei Belangen zur BOHAG bei ihm zu melden.

- Sandro Fischer ergreift das Wort und weist darauf hin, dass der Takelmast im Hafen abgebaut werden soll. Die GV ist sich einig, dass dies nicht zweckdienlich ist und verhindert werden soll.

Die Generalversammlung wird um 21:03 Uhr geschlossen und das gemütliche Nachtessen in ausgezeichneter Manier durch das Personal der SNG serviert. Vielen Dank

Text: Hansruedi Tschudin

Fotos: Hansruedi Tschudin

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Harte Arbeit kommt vor dem Vergnügen

Pobeweekend der Shantycrew Tribschenhorn

Will man den Gästen am Konzert im Stadtkeller echte Freude bereiten, ist vorher harte Arbeit angesagt. Am Probeweekend ging es darum, ein Programm zusammenzustellen, das harmonisch, pfiffig und spannend zugleich war. An jedem einzelnen Shanty wurde gefeilt, Tenor und Bass aufeinander abgestimmt, einzelne schwierige Passagen wiederholt, bis sie dem hohen Anspruch unseres Dirigenten Peter Lindenmann genügen konnten. Auch das Zusammenspiel der Musik mit dem Gesang wurde intensiv geprobt. Für einen erfolgreichen Auftritt zwingend ist auch, dass die Einsätze absolut präzise gemäss den Vorgaben des Dirigenten erfolgen. Darauf wurde sehr grossen Wert gelegt und verlangte von den Sängern sehr viel Disziplin. Henry Müller und Beda Ricklin sorgten mit ihren feinen Kochkünsten, dass auch das Geniessen und der Spass nicht zu kurz kamen. Unserem Dirigenten gelang es einmal mehr "fördern und fordern" in Einklang zu bringen.

Text: Marcel Johann

Fotos: Tom MInder, Beda Ricklin, Markus Wyss

VC-Cup 2023

Regattakalender

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Ganze Saison Gelbes Band - Fun VC Luzern-Brunnen
13. - So 14. Mai 2023 Regatta Training RVB Brunnen
Sa
20. Mai 2023 Pilatus Cup YCL/YCRi/SCT Luzern
24. Juni 2023 50 Meilen Trophy SKS Stansstad
1. - So 2. Juli 2023 Uristier Cup RVB Brunnen
Sa
26. - So 27. August 2023 Windweek Nigh Challenge RVB, SKE, CCS Brunnen
9. September 2023 Bürgenstock Race SKE Ennetbürgen
28. Oktober 2023 Absenden VC Cup RVB Brunnen
Sa
Dirigent und Chor in Hochform Ohne gekonnt gespielte Gitarren und hervorragenden Sound der Handorgel geht gar nichts, Christine Thomas und Ferdi Aus vollen Kehlen Andi und Franz, nicht nur gute Tenöre, auch faszinierende Mundharmonikaspieler

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Seefahrerromantik, die unter die Haut geht

lange darauf gewartet, das Konzert im Stadtkeller

Freitag 31. März 2023

Lange hat es gedauert, bis die Shantycrew Tribschenhorn Luzern wieder ein Konzert geben konnte. In der Zwischenzeit ist der Stadtkeller renoviert worden. Das fantastische Ambiente wurde jedoch bewusst beibehalten. Hier macht es Spass aufzutreten.

Nicht nur wir Shantymen haben uns nach etlichen Jahren auf dieses Konzert gefreut. Auch unsere Gäste, Freunde, Liebhaber des Shanty-Gesangs, Chöre und Vereine mit denen wir uns besonders verbunden fühlten, haben dem Auftritt der Shantycrew Tribschenhorn entgegengefiebert. So war der Stadtkeller innert

kürzester Zeit ausverkauft. Leider mussten wir einige Fans auf ein allenfalls weiteres Konzert vertrösten.

Man merkte es Marcel an, einer der Mitgründer der vor 43 Jahren gebildeten Shantycrew Tribschenhorn, der immer noch mitsingt, wie sehr man sich glücklich fühlt, nach überstandener Pandemie wieder auftreten zu können. Nebst Regierungsrat Marcel Schwerzmann, der zugleich Götti und Gönner ist und die zweite CD getauft hat, konnte er auch Bruno Jakob, Präsident der schweizerischen Chorvereinigung begrüssen. Der finanzielle Beitrag dieser Organisation half mit, dass wir die Kosten meistern konnten, obwohl praktisch keine

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Die Sänger der Shantycrew Tribschenhorn in den traditionellen Takelblusen haben schönste Seefahrerromantik vermittelt Hugo als Moderator in Hochform Marcel war sicher, dass der Kapitän heute frei gegeben hat

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Willi, selbst in «Plattdütsch» ein spannender Geschichtenerzähler Wo Nick die blonde «Seekuh» gesehen hat, wollte er uns nicht verraten Andi (Mundharmonika), Franz (Stagi Conzertina) und Thomas (Gitarre) boten einen tollen Sound
Shanty Crew Tribschenhorn Luzern 19 8 0
Die ganze Shantycrew vor dem Stadtkeller Luzern
Tribschenhorn 1/2023 Seite 14 TRIBSCHEN HORN CLUBNACHRICHTEN l SCT LUZERN Segelclub Tribschenhorn Ein «Meer» voller Möglichkeiten Kaufmann Gotthard AG Sanitäre Anlagen • Spenglerei • Flachbedachungen • Solar Münsterstr. 9b, 6210 Sursee Telefon 041 926 80 30 haustech@kgotthard.ch B ADUMBA U BERATUNG / PLANUNG / AUSFÜHRUNG aus einer Hand von A – Z mit Partnerhandwerkern ihrer Wahl

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Auftritte, Engagements und Konzerte möglich waren. Herzlich willkommen hiess er auch die Delegationen des Männerchors Kirchlerau, Polizeimännerchor Luzern, Seemannschor Sempach, Shanty-Chor der SGV Luzern und die Shanty-Chöre aus Ägeri, Biel und Gersau. Einziger Wermutstropfen, Ferdi Rigert unser brillanter Handharmonikaspieler musste kurzfristig krankheitshalber auf den Auftritt verzichten. Die Mundharmonikaspieler Andi und Franz und die Gitarristen Christine und Thomas konnten mit ihrem besonders grossen Einsatz die Lücke einigermassen schliessen. Sie haben einen Sonderapplaus verdient. In der Zwischenzeit ist auch unser Repertoire angewachsen, sind doch beispielsweise die Shantys «Rolling down to old Maui», «Mingulay Boat Song», «Farewell» und «a Roving Amsterdam» dazugekommen. Hugo unser immer wieder bewährte «Reiseleiter», konnte die Gäste beruhigen, als der Stadtkeller sturmgepeitscht und von hohen Wellen überflutet wurde. Mit viel Charme und feinem Humor führte er durch das Konzert. Herrliches Seemannsgarn, wunderschöne Geschichten aus der christlichen Seefahrt und Reminiszenzen aus dem Leben auf einen Viermaster, erzählte Willi. Er konnte so richtig aus dem Vollen schöpfen, weil er jahrelang selbst zur See fuhr. Den Solisten Andi, Beda, Markus, Tom, Nick, Marcel, Henry, Sepp, Hugo, Willi und Edgar, wurde der zusätzliche Probenaufwand mit tollem Applaus ge-

dankt. Überhaupt konnte der ganze Chor, ob Tenor, Bariton oder Bass, mit wohlklingenden Stimmlagen, sauberen Einsätzen und überschäumender Freude am Gesang vollends überzeugen, obwohl die Anzahl Proben, bedingt durch Corona-Verbote, bedeutend geringer waren. Das ist insbesondere dem engagierten Dirigenten Peter Lindenmann zu verdanken, der uns professionell und mit grosser Sensibilität im «Home-Office» unterstützt und begleitet hat. Aber auch der Vorstand unter der Leitung von Skipper Henry Müller, Beda Ricklin, Maat und Zahlmeister Hendrik Van d. Bosch hat die Shantycrew Tribschenhorn geschickt durch die schwierige Zeit manövriert. Die Sänger und Musikanten haben eine gewisse Zeit auf ihr wohlverdientes Bier warten müssen, denn der frenetische und lang anhaltende Applaus hat sie zu etlichen Zugaben motiviert. Riesige Freude, wie die Gäste beim «Rolling home» und «What shall we do with the drunken Sailor» kräftig mitgesungen haben. Ein herzliches Dankeschön den Konzertbesuchern, die uns so wunderbar unterstützt haben. Wir hoffen ganz fest, dass wir unseren Fans recht bald wieder «Leinen los» zurufen können.

Fotos: Hansruedi Tschudin

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Text: Marcel Johann Peter Lindenmann dirigiert professionell und mit grosser Sensibilität Auch Markus kannte die « Dame» mit dem fuchspelzroten Haar Henry nahm uns mit auf die Hawai-Insel « Maui» « Let her go boys», rufen Tom und Beda

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Justine Mettraux

allein um die ganze Welt

Sie hat das grosse Los gezogen und will an der härtesten Einhand-Regatta die Welt umsegeln. Ihr Sponsor hat Justine Mettraux den Kauf einer leistungsstarken Jacht ermöglicht. Mit dieser will die Genferin 2024 an die berühmte Vendée Globe. Nun steht für sie an der Route du Rhum die grosse Bewährungsprobe an.

Die Organisatoren der 48-Stunden-Segelregatta Défi Azimut hatten ein gutes Händchen, als sie Justine Mettraux auserkoren, diesen Wettkampf der Presse vorzustellen. Die Genfer Skipperin hatte davor bekannt gegeben, dass ihr Sponsor eine leistungsstarke Open60-Jacht gekauft habe, und mit dieser, so Mettraux, wolle sie Ende 2024 sogar ihren Traum von der Teilnahme an der nächsten Vendée Globe erfüllen, dieser Weltumsegelung, die als härteste Einhand-Regatta überhaupt gilt.

Beim Défi-Azimut überzeugte die in Versoix aufgewachsene Mettraux auch auf dem Wasser. Obschon sie mit dem neuen Boot nur wenig trainieren konnte, belegte sie den sechsten Rang. Sie war die beste Frau und liess gestandene Skipper hinter sich, unter ihnen der zweimalige Vendée-Globe-Teilnehmer Alan Roura, der ebenfalls aus dem Kanton Genf stammt. Was sich im ersten Rennen mit ihrem Boot abzeichnete, könnte für Mettraux bei der Route du Rhum die Fortsetzung finden. Mettraux wird zugetraut, an diesem prestigeträchtigen Anlass in ihrer Klasse in die Spitze zu fahren. Die 36-Jährige jedoch gibt sich vorsichtig. Sie sagte, ihr primäres Ziel sei, an der Route du Rhum ins Ziel zu kommen, um sich für die Vendée Globe zu qualifizieren und weiter zu lernen. Sie müsse einen kühlen Kopf bewahren und werde versuchen, das Boot so klug zu steuern wie bei der Azimut.

Bei Justine Mettraux fällt auf, wie umsichtig und behutsam sie ihre Karriere aufgebaut hat. Nach ersten Versuchen auf dem Genfersee absolvierte sie in Frankreich die Ausbildung als Offshore-Seglerin. Ihr Talent für längere Wettfahrten auf dem Meer hatte sie schon 2013 bewiesen, seither nahm sie an vielen OffshoreRennen teil, zwei Mal auch am Ocean Race, einer Regatta in Etappen rund um die Welt, die ausgeschrieben ist für Crews.

2021 machte sie im Rahmen ihres Engagements in einem amerikanischen Team erste Bekanntschaft mit der Open-60-Klasse IMOCA und dem entsprechenden Boot mit einer Länge von 18,29 Metern, das vorwiegend bei Einhand-Regatten wie der Route du Rhum oder der Vendée Globe eingesetzt wird. Mettraux meint, aufgrund ihres Werdegangs käme die baldige Teilnahme an der Vendée Globe zu einer guten Zeit:

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«Ich fühle mich bei diesem Projekt am richtigen Platz, mit all den Fähigkeiten, die es dazu braucht.»

Neben dem Zeitpunkt scheinen auch die Umstände günstig für eine nächste erfolgreiche Kampagne. Ihr Hauptsponsor, das Genfer Tech-Unternehmen «Teamwork», hält der Seglerin seit mehr als zehn Jahren die Treue. Die Firma ist heute in der Lage, einen millionenteuren Racer zu kaufen und gut zwei Drittel der Gesamtkosten ihrer Kampagne zu tragen. Mettraux sagt: «Ich bin als Seglerin gewachsen, mein Sponsor als Unternehmen. Dass wir dieses Projekt jetzt gemeinsam machen können, ist ein schöner Abschluss.» Mit dem Kauf des Open-60-Boots von Jérémie Beyou hat Mettraux ein weiteres grosses Los gezogen. Sie hat nicht nur eine der leistungsstärksten Rennjachten der zweiten Generation erworben (Baujahr 2017), sondern auch die gesamte Infrastruktur des Franzosen. Beyou wird mit einem neuen Boot an den Start gehen, das gegenwärtig in seinem Rennstall gebaut wird. Von den rund zwei Dutzend Mitarbeitern bei Beyou Racing werden sich nun einige ausschliesslich um die Jacht von Mettraux kümmern. Justine Mettraux hat in ihrer Karriere immer darauf geschaut, in Crews Rennen zu bestreiten, nicht nur allein. In gemischten Teams könnten Männer auch von weniger kräftigen Frauen lernen, sagt sie, zum Beispiel punkto Voraussicht oder Antizipation oder in Situationen, in denen Gefühl gefragt sei. Mettraux verweist auf ihr grosses Vorbild, die englische Seglerin Ellen Mac Arthur, die anno 2000 die Vendée Globe auf dem zweiten Platz beendete. Im Rennmodus mit dermassen anforderungsreichen Booten sei es wichtig, ein Gleichgewicht und gute Kompromisse zu finden. Man müsse sich auf die wichtigen Dinge konzentrieren, um keine Fehler zu machen, die einen in einen schlechten Rhythmus gerieten liessen. Auf die Frage, ob sie manchmal zu hart mit sich ins Gericht gehe, antwortet Mettraux, dass sie eine kritische Haltung bevorzuge: «Das ermöglicht mir, Fortschritte zu machen.»

Neben der Vendée Globe ist die Route du Rhum das populärste Meeresrennen in Frankreich; von Saint-Malo nach Pointe-à-Pitre in Guadeloupe über 3542 Meilen (6560 Kilometer). Am schnellsten werden die spektakulären Trimarane unterwegs sein. Doch im Brennpunkt steht die IMOCA-Klasse, wegen des Erfolgs der letzten Vendée Globe. Neben Justine Mettraux wird in dieser Kategorie auch Alan Roura am Start sein.

Text: aus der Presse (NZZ)

Bilder: aus dem Web

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IMOCA Open 60

International Monohull Open Class Association

Eine IMOCA 60 (International Monohull Open Class Association) lässt sich mit wenigen Kennzahlen umschreiben. Seine Rumpflänge ist auf 18,28 Meter beschränkt, was jenen 60 Fuss entspricht, auf die seine Typbezeichnung hinweist. Mit Bugspriet darf er 20,12 Meter nicht überragen. Auch die Breite ist limitiert, auf höchstens 5,85 Meter. Doch das sind nur drei von einer Vielzahl weiterer Grenzmasse. Um ein Wettrüsten zu unterbinden, darf der Mast nur bis zu 29 Meter in den Himmel ragen, der Kiel höchstens 4,50 Meter in die Tiefe. Der Ballast, dessen Mindest- und Höchstgewicht ebenfalls vorgegeben ist, lässt sich elektro-hydraulisch zur Seite schwenken, um das Gewicht effektiver einzusetzen. Selbst der Winkel ist limitiert: bis zu 38 Grad nach Steuerbord oder Backbord, nicht ein Grad mehr. Ausser dem Kiel darf ein IMOCA maximal vier weitere Anhänge unter Wasser nutzen. Bei den neuesten Konstruktionen sind dies zwei Ruder achtern und mittschiffs zwei Foils; Tragflügel, die das Boot bei 12 bis 14 Knoten Fahrt aus dem Meer heben und dadurch den Wasserwiderstand verringern helfen.

Diese und andere Parameter werden von der Klasse reglementiert, damit Mensch und Maschine nicht zur Gefahr für sich selbst werden. Denn ansonsten sind Konstrukteure, Bootsbauer und Skipper relativ frei in der Konzeption der Rennjachten. Das macht auch deren Reiz aus; und ihren Ruf als eine der innovativsten Klassen überhaupt.

Alle neuen IMOCAS, werden nach ihrer Fertigstellung

mit stehendem Rigg im Hafenbecken vertäut und von einem Kran in Seitenlage gebracht, bis der Mast horizontal über der Wasseroberfläche steht, auf 90 Grad zur Senkrechten. Elektronische Zugwaagen messen dann statisch, wie hoch das aufrichtende Moment an der Mastspitze ist. Anschliessend werden in Computer-Simulationen weitere für die Zulassung wichtige Sicherheitsparameter ermittelt. Die nachfolgenden Berechnungen dauern mehrere Tage. Dabei wird auch die Rumpf- und Decksform mit einbezogen, ein bis nach achtern durchgezogenen Aufbau soll nach einer Kenterung das Drehen des Rumpfs unterstützen und hilft so, Gewicht in der Kielbombe zu sparen.

Es gibt noch viele andere Vorgaben, welche die Klasse macht. So ist etwa die Zahl der Segel, die bei einer

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IMOCA-Regatta an Bord sein dürfen, begrenzt; mehr als acht Segel sind nicht erlaubt. Selbst der maximale Mastfall ist limitiert. Er wurde nach der Vendée Globe 2020/21 auf bis 2 bis 6 Grad reguliert, was mithelfen soll, das Abtauchen des Bugs im Southern Ocean zu minimieren, wenn die Boote mit hoher Geschwindigkeit in den Rücken grosser Wellen fahren.

Doch die zentrale Aufmerksamkeit gilt seit 2015 den Foils. Mittlerweile sind sie die vierte Generation der Tragflügel, schmaler als zuletzt und ausladender. Zwar gibt es eine dimensionslose Obergrenze bei der Flächenberechnung, die eingehalten werden muss. Doch die Konstrukteure haben beeindruckende und auch ganz unterschiedliche Formen gefunden. Sie katapultieren die IMOCA's in eine ganz neue Sphäre. Schon die 2020er-Generation segelte unter optimalen Bedingungen, bei halbem Wind und flacher See, an die 50 Prozent schneller als die Open-60-Einrumpfboote von 2015/16, ein im Hochseesport bisher einmaliger Zugewinn. Geschwindigkeiten von 25 bis 35 Knoten sind dann möglich. Und es ist kein Ende absehbar. Denn jetzt kommen die Konstruktionen noch früher ins Fliegen, und sie sollen auch in rauerem Seegang länger auf den Foils bleiben. Man hofft, den Durchschnitt im Southern Ocean von 18 auf 22 Knoten zu heben. Erstmals erscheint damit eine Nonstop-Runde um die Erde in weniger als 70

Tagen möglich, sofern Boote und Skipper das teils extreme Tempo bis ins Ziel durchhalten. Dem Reiz, diese neue, aufregende Technik optimal auszuschöpfen und weiterzuentwickeln, konnten sich die IMOCA-Mitglieder nicht verschliessen. Nachdem die brachiale Leistungsfähigkeit der Boote lange Zeit gezügelt werden musste und nachdem die vorige Foilergeneration strukturell stark nachgebessert werden musste, sieht es jetzt so aus, als ob eine neue Evolutionsstufe erreicht ist: früher, länger, schneller fliegen. Einmal mehr untermauert die Klasse damit, warum sie einen so legendären Ruf hat - die weltweit hochgezüchtetsten Rennjachten der Offshore-Szene zu sein!

Grenzmasse eines IMOCAS

• Tiefgang: 4,5 m max.

• Rumpflänge: 18,28 m max. (60 ft.)

• Gesamtlänge mit Bugspriet: 20,12 m max. (66 ft.)

• Masthöhe: 29 m max.

• Profilmast: Kohlefaser-Flügelprofil, drehbar, maximal 2 bis 6 Grad Neigung nach achtern einstellbar, One-Design-Bauteil

• Deckssaling: Kohlefaser, One-Design-Bauteil

• Kielfinne: Stahl, One-Design-Bauteil.

• Bombe: Blei, Gewicht zwischen 2,2 und 2,85 Tonnen.

• Unterwasser-Anhänge: maximal 5 - 2 Ruder (hochklappbar), 1 Kiel (schwenkbar), 2 Foils (einziehbar und drehbar)

• Segel: maximal 8 Stück, 1 Grosssegel, 7 Vorsegel, Aramidfaser-Laminate

• Farbe: Ruder und Kiel in Signalfarben, damit das Schiff kieloben treibend im Sturm für Rettungskräfte besser sichtbar ist.

Text und Bilder: Presse und Web / ht

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Ein Jahr Familienleben an Bord der NeiUt

..... und wie macht Ihr das mit der Schule der Kinder...?

Zusammen mit Marlene sitze ich im Kaffee in Castelsardo an der Nordküste Sardiniens und blicke zurück auf ein sehr ereignisreiches Jahr, welches uns so viele neue Dinge ermöglicht und gezeigt hat, und in dem diese Frage am häufigsten gestellt wurde. Die Jungs spielen gerade mit ihren selbstgebastelten Pfeilbogen in der Marina.

Warum dieses Projekt?

Eigentlich ist ja Covid verantwortlich, dass wir nach Ostern 2022 in dieses Abenteuer gestartet sind. Weil wir im Jahr 2021 unseren geplanten 3-monatigen Törn ab Kiel in den Norden nicht antreten konnten, haben wir uns nach längerem hin und her entschieden, das Projekt gleich richtig zu lancieren und ein eigenes Schiff zu kaufen. Wir wollten als Familie Erlebnisse kreieren, das Meer und die Welt entdecken. Die nautische Leidenschaft von Markus und die Sehnsucht nach dem Meer, welche sich bei Marlene während ihren 12 Lebensjahren in Kanada aufgebaut hat, führten dazu. Aber dafür benötigten wir ein Schiff. Nach vielen verbrachten Stunden auf Boot24 hatten wir auf ein neues Inserat schnell reagiert.

Moody 42

Das neue Zuhause ist eine Moody 42 aus dem Jahr 1999 welches uns die so wichtige Sicherheit für dieses Familienprojekt garantiert. 13m lang, 4m breit mit einem Tiefgang von nur 1.50m und einem Gewicht von ca. 11to. Genua, Rollgross, Davits für das Dinghy, Center Cockpit. Die Schiffsgrösse ermöglicht gerade

ein aufrechtes Stehen für mich mit einer Körpergrösse von 1.92m, aber auch ein einfaches Handling und überschaubare Unterhaltskosten. Ein paar Kompromisse bleiben, aber es sind sehr wenige. Die so entscheidende Seele des Bootes haben wir beim Kauf in Santa Maria Navarrese sofort gespürt und uns wohl gefühlt, als wir innerhalb eines Wochenendes nach Sardinien gereist und unsere „NeiUt“ gekauft haben.

Nach einem Jahr mögen wir unser Zuhause noch mehr als zuvor. Auch unsere Lady hat ihre Altersschwächen, aber Dinge wie Stabilität und Sicherheit, eine grosse Achterkabine welche auch mal Privatsphäre zulässt, eine separate Dusche, zwei Toiletten und solider Bootsbau sind nur einige Punkte die uns weiterhin überzeugen.

Vorbereitung

Der Start erfolgte Ende April 2022 von Ameglia (Bocca die Magra, Norditalien) aus. Etwas überrascht waren wir schon, dass die Anhängerladung im Bauch unserer NeiUt Platz hatte. Alles Andere haben wir zuvor verkauft, verschenkt, verschrottet oder bei meinen Eltern auf dem Dachboden verstaut. Die tolle Mietwohnung gaben wir auf und halten so die Möglichkeit aufrecht uns jederzeit und irgendwo niederzulassen. Wir definierten als erstes Ziel unserer Reise Rom, um mit den Jungs die Stadt zu entdecken. Nach Elba und einer ersten Starkwinderfahrung in der Nähe der berühmt berüchtigten Insel Giglio erreichten wir am 11.6.2022 Santa Marinella, ca. 1h nördlich der

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italienischen Hauptstadt, von wo aus wir mit dem Zug nach Rom fuhren. Erstes Ziel erreicht – check! Wegen Schwierigkeiten mit unserem AIS haben wir da auch gleich noch ein Garmin InReach bestellt, welches nun zuverlässig unsere Position per Satelit sendet: http:// share.garmin.com/sailingneiut

Im weiteren Bericht keine chronologische Abfolge unserer Reise, sondern eine Auswahl von Highlights.

ordentliche aufbaut. Wir verzögerten die Durchfahrt und fuhren von Norden in die imposante Strasse ein, kurz nachdem ein grosser Frachter passiert hat und sich der Strom in unserer Richtung aufbaute. Die Segel liessen wir trotz ordentlichem Wind gerollt, da wir mit den erkennbaren Strudeln im Wasser uns noch nicht so sicher fühlten. Die Durchfahrt ging dann aber gut, trotz teilweise erhöhtem Puls aufgrund der sehr vielen Fähren die vom Festland auf die Insel und zurück kreuzten. Später setzten wir die Segel und hatten einen ordentlichen Ritt bis in die Dunkelheit und in die geschützte Bucht von Taormina, dem bekannten Touristenort an der sizilianischen Ostküste. Noch imposanter als Taormina war für uns aber die Stadt Syrakus, die wir überhaupt nicht auf dem Radar hatten, obwohl sie in der griechischen Zeit als grosse und wichtige Stadt fungierte.

A propos: Was machen Pilze auf einer Pizza? – sie funghieren als Belag!

Syrakus hat einen geschützen Naturhafen, wo man mit Erlaubnis der Guardia Costiera ankern kann. Wir erreichten den Ankerplatz 10min bevor ein grosses Gewitter über die Region herzog und waren just in time am Eisen und unter Deck.

Stromboli

Den Kraftort der Aeolischen Inseln haben wir Mitte August besucht und waren nicht ganz alleine. Es war ein bleibendes Erlebnis als wir mit dem Schiff von Freunden am Abend vor die Vulkan Rutsche gefahren sind und aus sicherer Entfernung sehen konnten, wie der Vulkan etwa alle 20min Lava spukte. Einige Wochen später war die Aktivität so gross, dass die Lava sogar bis ins Meer runter floss. Leider war der Besuch der Insel mit den schwarzen vulkanischen Stränden getrübt durch eine Schlammlawine, die drei Tage zuvor das Dorf verschüttete, nicht möglich. Die Wege hoch zum Krater waren geschlossen und so konnten wir den Vulkan leider nicht aus nächster Nähe beobachten.

Nautisch waren die Aeolischen Inseln herausfordernd, weil sich der mögliche Bereich zum Ankern aufgrund des schnell abfallenden Grundes auf eine kleine Fläche reduziert und auf dieser drängen sich sämtliche Yachten. Auf Vulcano konnten wir dann das Malheur beobachten, als nach einer 180° Winddrehung und auffrischendem Wind die Yachten ineinander drifteten. Es wurde italienisch laut. Wir verliessen den Ankerplatz…

Strasse von Messina und Syrakus

Zwei Tage später haben wir bei trüben Bedingungen die Strasse von Messina passiert. Es war das erste Mal auf unserer Reise, dass wir uns um Strömung kümmern mussten, da sich in dieser Meerenge eine

Die Stadt und vor allem ihre Halbinsel Ortygia mit den schönen Cafes, Restaurants und Geschäften hat uns äusserst gut gefallen und ist definitiv eine Reise – am besten auf dem Wasserweg - wert.

Tunesien

Als wir noch in der Marina „CD Nautica“ in Ameglia unser Boot für die Reise bereit gemacht hatten, erreichten uns von unseren Voreignern einige Bilder aus Tunesien, wo sie gerade auf Besuch waren. Ich war beigeistert von der Vorstellung, dass wir das mit unserem eigenen Schiff auch entdecken können. Anfangs September war es dann soweit, wir haben uns nach Malta und Sizilien entschieden den Abstecher nach Tunesien zu machen, um vor allem den Kids diese komplett andere Kultur zu zeigen. Nach einer Überfahrt von 180sm ab Agrigento haben wir abends in Bizerte festgemacht und wurden sehr freundlich empfangen. Am darauffolgenden Tag kam der Arzt um die Corona Stempel zu prüfen und die Behörden an Bord um einzuklarieren, was alles problemlos funktionert hat. Wir genossen das chaotische Leben mit den verschiedenen Märkten und den kleinen alten Hafen. Ein Ausflug mit dem Minibus nach Tunis und eine geführte Tour durch die Medina – die alten verwinkelten Gassen der Altstadt – haben uns sehr beeindruckt. Abgeschlossen haben wir die Tour mit einem köstlichen Couscous in einem Restaurant mitten in der Medina. Nach kurzer Zeit haben wir festgestellt, dass die Jungs mit ihren blonden Haaren

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in der Patisserie – und von denen hat es aufgrund der französischen Vergangenheit viele – immer wieder Süsses probieren durften. Und so sind wir doch immer wieder in diese Läden rein und haben uns etwas unschlüssig umgeschaut bis wir verwöhnt wurden! Nach einer Woche in Bizerte haben wir Tunesien mit erhöhtem Zuckerspiegel, günstigem Diesel und vielen neuen Eindrücken in Richtung Norden verlassen.

Die überraschenden sozialen Kontakte

Nach den ersten zwei Monaten auf See mit den Regionen Cinque Terre, Elba, Rom und Korsika hatten wir das Bedürfnis nach viel Segeln uns mal wieder auszutauschen und neue Leute zu treffen. Unverhofft bin ich am nächsten Morgen mit dem SUP durch die Bucht gepaddelt und habe eine Schweizer Flagge am Heck eines kleinen Dragonfly 25, einem klappbaren Trimaran entdeckt. Auf dem Boot war eine junge Familie aus St. Moritz mit ihrer 8 Monate alten Tochter. Sie haben ihr Schiff auf dem Anhänger nach Nordsardinien gebracht und waren 3 Wochen damit unterwegs. Es hat sich eine schöne Freundschaft ergeben und wir haben bis zu ihrer Abreise einige tolle Tage in den Buchten rund um Porto Cervo verbracht. Marlene hat die App „Noforeignland“ entdeckt, auf welcher wir ein Profil aufgeschaltet haben und mitteilen, dass wir mit zwei Jungs unterwegs sind. Über dieses Portal gelangten wir auch in Kontakt mit einer Familie aus Deutschland, die zwei Mädchen im ähnlichen Alter wie unsere Jungs und genauso das Bedürfnis haben, andere Kinder zu treffen. So haben wir uns in San Paolo südlich von Olbia getroffen und danach viel Zeit gemeinsam verbracht. Die Jungs konnten hinter ihrem Dinghy zum ersten mal Wasserskifahren. Wir sind 50 Meilen wieder zurück gesegelt um den Geburtstag der jüngsten Tochter zu feieren, später haben wir sie wieder auf Stromboli getroffen.

Aber auch mit vielen Nachbarliegern in den Marinas haben wir unsere Daten ausgetauscht und bleiben in Kontakt. Ryan hat unter anderem auf Hugos Katamaran in Carloforte schwedisch gelernt. Diese wertvollen, teilweise kurzen aber intensiven Begegnungen bereichern unseren Alltag ungemein.

Und dann eine grosse Pause.

Am 16. September 2022 haben wir das erste Mal in Carloforte festgemacht, nachdem wir zurück von Tunesien noch einmal Cagliari und die Südküste von Sardinien besegelt hatten. Seit April lagen ca. 2000sm im Kielwasser und wir waren – es tönt vielleicht komisch – müde und unsicher. Diverse Stürme im Mittelmeer. Einen davon haben wir im August in Sizilien am eingenen Leib erfahren. Mit der Unsicherheit der noch vorhandenen hohen Wassertemperaturen und daraus

weiteren angekündigten Herbststürmen, führten nach längerem Abwägen zu unserer Entscheidung, nicht weiter zu segeln, sondern unser Winterquartier in Carloforte aufzuschlagen.

Auch wenn das Weiterkommen und das Entdecken von neuen Orten das Ziel dieser Reise ist, haben wir auf unser Bauchgefühl gehört. Jetzt brauchten wir eine Pause. Jetzt wollten wir ruhig im Hafen schlafen und nicht jeden Tag die Apps TZiBoat, Windy, Navily und SavvyNavy prüfen, die übrigens alle sehr empfehlenswert sind. Marlene hatte zudem geplant im Januar eine grosse Onlineprüfung für gesamtheitliche Ernährungsberatung abzulegen und am Boot haben sich auch diverse grössere Projekte aufgestaut (Generator, Heizung, Böden etc.). Zudem planten wir im Oktober/November für 3 Wochen in die Schweiz zu reisen.

Carloforte ist eine Perle im Südwesten von Sardinien auf der kleinen Isola di San Pietro. Wir haben die tolle Marina Sifredi mit freundlichem Personal zu günstigen Konditionen vorgefunden. Einen Platz direkt in der Stadt. Es war den ganzen Winter immer wieder was los mit Weihnachtsfeiern, Fasnacht, Festivals, die Läden und Restaurants waren mehrheitlich offen und so wurde es uns nie langweilig. Die Jungs fühlten sich sehr bald zu Hause und bewegten sich frei in der Stadt. Sie waren sogar eine Attraktion wenn sie mit Inline-Skates und Hockeystöcken auftkreuzten. Ich machte mit dem Rennvelo gelegentlich Touren über die Insel und während einem Monat hatten wir ein Auto für verschiedenste Ausflüge gemietet.

Wir trafen auf ausgewanderte Schweizer und auf ein Schweizer Ehepaar, das eine Wohnung in der Stadt besitzt und verbrachten sehr viel Zeit mit und bei Ihnen und hatten so auch Abwechslung vom Bootsleben. Die Zeit tat richtig gut. Wir konnten unsere Gedanken zur Arbeitswelt und dem Leben als Segelnomaden ordnen. Marlene hat ihre Prüfung erfolgreich bestanden. Etwas italienisch haben wir gelernt und ich konnte

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gewinnen konnten und es war ganz bestimmt nicht alles einfach, aber wir sind wieder sehr motiviert unsere Reise weiterzuführen und Neues zu Entdecken. Die Anklimatisierung an diesen Lebensstil hat für mich deutlich länger gedauert als ich mir das gedacht habe. Ich glaube man benötigt dazu im Minimum ein Jahr! Es ist sehr schön aber gleichwohl intensiv von heut auf Morgen 24h bei der Familie zu sein. Man kann den Problemen und schwierigen Themen nicht aus dem Weg gehen, sondern muss sie sofort lösen. Eine gute und wichtige Erfahrung. Projekte und Probleme am Boot, die des Öfteren nicht sofort gelöst werden können sind frustrierend, manchmal belastend. Da hilft keine Erfahrung aus dem früheren Büro Job, sondern es benötigt den Verstand und zwei Hände die neue Dinge lernen, etwas Youtube, Google und vielleicht ChatGPT.

Die zwei verstopften WCs, mit denen wir nach dem Ablegen in Carloforte zu tun hatten, werden uns in Erinnerung bleiben. Und so wechseln grosse ups und ordentliche downs sich immer mal wieder ab. Zudem braucht es die Angewöhnung an die tägliche Auseinandersetzung mit den Gegebenheiten der Natur, die trotz der digitalen Hilfsmittel anspruchsvoller sind als man das zunächst glaubt.

einen Beratungsjob akquirieren, der uns in einem Teilzeitpensum etwas Einkommen generiert.

Aufbruch 2.0

Nach der Fasnacht in Carloforte, für welche Ryan eine Hockeymaske an Bord gekleistert hat, kam die Aufbruchstimmung zurück und damit die Konzentration auf die noch zu erledigenden Arbeiten am Boot, die wir etwas aufgeschoben hatten. So haben wir geschliffen, lackiert, entstopft, entrostet, poliert, abgedichtet, rausgerissten und ersetzt bis wir bereit für das Ablegen waren. Mit einer Träne in den Augen und der Verabschiedung unserer Freunde am Steg haben wir am 23. März 2023 die Leinen gelöst und unser temporäres Zuhause der letzten 5 Monate verlassen.

Erkenntnisse

Es gibt viele Erkenntnisse, die wir in diesem Jahr

Motivation kommt bei uns jeden Tag aus der Schiffsküche. Wir essen auf der NeiUt richtig gut! Trotz der eingeschränkten Möglichkeiten in der Kombüse und max 12V wenn wir unterwegs sind, fehlt es uns an nichts. So decken wir uns überall auf den lokalen Märkten mit frischem Gemüse ein und packen unseren Kühlschrank randvoll. Die frische Küche ist der Garant für gute Stimmung und eine gesunde Familie. Wir haben bis hierhin viel erreicht und sind auch stolz darauf. So waren wir in vier Ländern und freuen uns mit Spanien auf das Fünfte. Wir haben am Boot einen Windgenerator selber installiert, neue Batterien und ein neues Ladegerät eingebaut, die Dieselheizung getauscht, alle Bodenbretter überarbeitet, ein neuer Wasserhahn eingebaut, Kabel im Mast neu gezogen, WC Leitungen aus- und Neue eingebaut, die komplette Bilge geputzt und gemalt und noch einiges mehr. Die lange Liste ist der Grund warum wir leider im Blog auf www.sailingneiut.com weniger aktiv waren als gewollt. Und wegen der Frage zu Beginn. Die Jungs haben tatsächlich keine Schule, sondern beschäftigen sich mit Lego, Playmobil, lesen, HarryPotter, helfen bei Projekten oder im Haushalt und lernen jeden Tag mit uns. Vielleicht etwas angewandter als im Schulzimmer, aber aus unserer Sicht nicht weniger sinnvoll für ihr zukünftiges Leben.

Fair winds and a following sea Markus, Marlene, Ryan und Evan – mm@leitwerk.ch

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Reggio di Calabria Aosta AOSTA/ AOSTE PIEMONTE LOMBARDIA TRENTINOALTO ADIGE VENETO FRIULIVENEZIAGIULIA EMILIA-ROMAGNA TOSCANA LIGURIA UMBRIA MARCHE LAZIO ABRUZZO MOLISE CAMPANIA BASILICATA PUGLIA CALABRIA SICILIA SARDEGNA Latina Campobasso Caserta Benevento Salerno Potenza Matera Foggia Andria Taranto Brindisi Cosenza Crotone Catanzaro Reggio Calabria Trapani Agrigento Messina Siracusa Olbia Sassari Nuoro Oristano Cagliari Ogliastra Medio Campidano CarboniaIglesias Rovigo Trieste Piacenza Parma Modena Ferrara Ravenna Forlì Rimini Prato Lucca Pistoia Grosseto Siena Arezzo Ancona Ascoli Piceno Perugia Terni Teramo Pescara Chieti Viterbo Roma Biella Novara Asti Cuneo Alessandria Varese Como Bergamo Monza Pavia Brescia Cremona Imperia Savona La Spezia Bolzano Trento Vicenza Belluno Treviso Padova Reggio nell'Emilia Livorno Giugliano i. C. Udine Cesena Lecce Pesaro Barletta Pisa Torre del Greco Guidonia Montecelio Pozzuoli Marsala Busto Arsizio Gela Ragusa Fiumicino L'Aquila Quartu Sant'Elena Lamezia Terme Aprilia Massa Carpi Altamura Imola Carrara Viareggio Fano Vigevano Vittoria Pomezia Civitavecchia Piombino Torino Milano Napoli Palermo Genova Bologna Firenze Bari Catania Venezia Verona SCHWEIZ/ SUISSE/ SVIZZERA LI ÖSTERREICH SLOVENIJA HRVATSKA BOSNA I HERCEGOVINA CRNA GORA MALTA FRANCE Corsika TUNISIA MOROCCO MAGYARORSZÁG LIGURIAN SEA TYRRHENIAN SEA IONIAN SEA A D R MEDITERRANEAN SEA

Der Schlusshöck hat Tradition

die Shantycrew Tribschenhorn kann auch festen

Seit Jahrzehnten gehört es zur Tradition, dass an der letzten Probe des Jahres nicht Stimmen trainieren, Tonleiter auf und ab singen, Einsätze üben, Texte lernen angesagt ist, sondern schlicht und einfach ein Fest. Dieser Abend wurde ein absolut kulinarischer Hochgenuss, was Heinz Walser und seinem Kollegen mit dem grossartigen Fondue Bressane, bestens gelungen ist. Fleisch in einer zarten Panade, dazu leckere Beilagen und feine Saucen. Als Vorspeise eine deftige Gerstensuppe, respektive ein feines Rauch-Lachstartar. Zum Dessert frischer Fruchtsalat mit Luzerner Lebkuchen. Allem voran gab es noch einen wärmenden Glühwein. Das Auge und die Geschmacksinne haben einfach nur grossartig genossen. Besten Dank den beiden "Starköchen" und Organisatoren.

Text: Marcel Johann

Fotos: Tom MInder, Beda Ricklin, Markus Wyss

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LUZERN Segelclub Tribschenhorn DOBLER+INGOLD MARINASPORT BOOTSZUBEHÖR SEGELSCHULE STAND UP PADDLING INGOLD MARINASPORT AG Telefon 041 360 82 44 NEWSLETTER bestellen unter: www.dobler-ingold.ch/newsletter NEU UND AKTUELL IM 2023 TOP PREISE Laden&Webshop! Set Jacke+Hose Marken: Gill, Musto, Magic Marine, Plastimo Wasserdicht und atmungsaktiv in Top-Qualität! www.dobler-ingold.ch Preis netto CHF 69.00 „Plastimo“ Dieses leichte Modell eignet sich speziell für Ausfahrten mit Segel- oder Motorbooten auf Preis netto CHF 119.00
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Heinz Walser, Chef des Abends beim Ausschenken des wärmenden Glühweins. Edgar Nellen geniesst es sichtlich. Die Speisekarte versprach nicht zu viel wir haben es einfach genossen Unser Skipper Henry Müller genoss sichtlich den tollen Abend

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Aufgeschnappt

Boote bauen und Geige Spielen "mit den gleichen Händen"

Eigentlich wollte er es seinem Vater gleichtun und ebenfalls ein Paddelboot bauen. Das Gerippe überspannte er mit währschaftem Matratzentuch, das er mit elastischer Passinfarbe abdichtete. Um es sich mit der Fortbewegung auf dem Wasser etwas leichter zu machen, bastelte er etwas Ähnliches wie ein Masten und montierte ein Segel aus Baumwolle. Ein aus Sperrholz fest montiertes Schwert verhinderte eine zu grosse Abtrift. Das erste von Ruedi Sutter gebaute Segelboot schwamm. Es folgte eine aus Tannenholz gefertigte und mit Stoff überzogene Jolle mit einem richtigen Masten und aus Regenmantelstoff gefertigte Segel.

1967 konstruierte er mit einem Kollegen das erste Polyesterboot aus einer aus Pavatex konstruierten Form. Das Schiff hatte doch schon eine stattliche Länge von 5.9 m auf 1.7 m Breite und liess sich mit Fock, Genaue, Spinnaker und Grosstuch schon recht sportlich segeln.

Ruedi Sutters Ambitionen als Bootsbauer wurden nicht nur immer anspruchsvoller, er wollte auch immer schnellerer Boote bauen. Die offene Rennjacht "Diamant", 6.50 m lang und 1.50 m breit erfüllte diese Ansprüche. Bald folgte der erste aus Stoff gebaute Katamaran. Ein Halbtönner mit einer stattlichen Länge von 9.5 m und einer Breite von 3 m war ein weiteres Prunkstück aus "Ruedi Sutters’s Werft".

Als ihm einen Trockenplatz von 6 auf 2 Meter zugeteilt wurde, baute er flugs eine Scow mit genau diesen Massen. Waren es bis jetzt mehrheitlich Einrumpfer wagte er sich an die Cat’s. 2004 war es so weit, er baute seinen ersten A-Cat mit einer beachtlichen Segelfläche von 14 m2. Man könnte noch über einige Schiffe erzählen, die Ruedi Sutter gebaut hatte, jedes hatte seinen eigenen Charakter und erfüllte genau die Ansprüche, die ihnen Ruedi Sutter zuordnete. Unglaublich, so wurden es doch tatsächlich 13 Schiffe, die Ruedi Sutter mit eigenen Händen baute. Die meisten Hobby-Bootsbauer kaufen sich eine Schale, einen Decksaufbau und nennen es dann Eigenbau, wenn sie den Innenausbau vornehmen, eine Kombüse und eine Toilettenanlage montieren. Nicht so Ruedi Sutter, von der Grundidee, der Planung über die Kiellegung bis zur Wasserung waren es bis auf marginale Details immer Eigenbauten. Selbst die Segel nähte oder klebte er selbst. Da er seine Boote mehrheitlich in ei-nem Keller baute, der nur über eine schmale Treppe erreichbar war, musste er die Boote in einzelnen Teilen fertigen, damit er sie überhaupt ans Tageslicht transportieren konnte. In seinem Garten setzte er dann die einzelnen Teile zu

einem Ganzem zusammen, eine Sisyphusarbeit, die höchste Konzentration und Genauigkeit erforderte. Ruedi Sutters Herz als genialer Konstrukteur schlug dann besonders heftig, wenn er mit seinen Eigenbauten selbst bei leisesten Winden eine respektable Geschwindigkeit erzielte. Es sind also nicht die Höchstgeschwindigkeiten, die stärksten Winde, die höchste Wellen, die ihn begeistern. Wohl lernte er Innendekorateur, motiviert durch seinen Vater, der eine Werkstätte für Innendekorationen besass und schloss die Lehre mit der Bestnote ab. So wurde er vom Lehrplatz direkt vom dazumal bekanntesten Innendekorateur "Muralto" wegengagiert. Faszinierend sein ganzes Wissen über den Bootsbau hat er sich autodidaktisch angeeignet, da kam ihm seine grosse Beobachtungsgabe und die Fähigkeit, kleinste Details zu erfassen, zu Hilfe.

Innendekoration, Bootsbau, das macht die einmalige Persönlichkeit von Ruedi Sutter noch lange nicht aus. Die Gesangskünste seiner Mutter öffneten ihm Herz und Ohr für die Musik. Schon anlässlich der ersten Geigenstunden erstaunte sein Musikgehör den damaligen Geigenlehrer. Klar, dass er Noten lesen konnte, noch besser konnte er aber selbst schwierige Melodien in kurzer Zeit nachspielen, was sein Geigenlehrer dazu bewog, ihn am Konservatorium zu empfehlen. Es folgte der Abschluss als Geigenlehrer und die Konzertreifeprüfung. Als Geigenlehrer hängt der Brotkorb sehr hoch, als Kammermusiker kann man fast nicht leben. Sein Mentor und Lehrer animierte ihn deshalb, doch bei bekannten Symphonieorchestern vorzuspielen, so auch bei der Allgemeinen Musikgesellschaft Luzern AML, des heutigen weltberühmten Luzerner Symphonieorchesters (LSO), dem Residenz-

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Dieser A-Cat von Ruedi Sutter ist ausnahmsweise kein Eigenbau. Mitten in der Segelsaison wurde sein von ihm gebautes Schiff vom gleichen Sturm zerstört, der auch hunderte von Bäumen im Bireggwald entwurzelte.

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So typisch "ich bin kein Musiker, ich bin ein Musikant", ich spüre die Musik im Herzen. Musik ist wie eine Geschichte erzählen, das kann ich in der zweiten Geige in begleitender Funktion am besten, gehe gerne auf die anderen ein, da musiziere ich, antworte auf die erste Geige. Ohne zweite Geige kommt der Solist, eben die erste Geige weniger zur Geltung. Ich brauche also weder den Ruhm noch die eher elitäre Mentalität.

Die Tätigkeit als Berufsmusiker beschränkt sich nicht nur auf die Konzerte. Technische Übungen, wie Tonleiter spielen und ständiges Verbessern der Bogentechnik gehören zum Tagesprogramm je nach Schwierigkeitsgrad und welcher Komponist gespielt wird, sind zudem oft viele Proben gefragt.

orchester des renommierten KKL-Luzern. Er wurde sofort engagiert und in die zweite Geige eingeteilt. Der Dirigentenstab wurde von Zeit zu Zeit weitergeben. Ruedi Sutter aber blieb dem LSO und der zweiten Geige bis zu seiner Pensionierung treu. Selbst lukrative Angebote von renommierten Symphonieorchestern, doch die erste Geige zu spielen, schlug er aus.

Solche Freunde tun dem SCT gut

Das ist Ruedi Sutter; eine faszinierende Persönlichkeit mit einer unglaublichen Vielseitigkeit. Ob im Bootsbau, als Berufsmusiker oder als Segler auf unserem See, sein Anspruch an Professionalität und Erstklassigkeit ist ständig präsent. Diesen Anspruch verbindet er mit einer ehrlichen Bescheidenheit und einem freundschaftlichen Umgang mit seinen Mitmenschen. Gerade das macht Ruedi Sutter besonders sympathisch.

Text: Marcel Johann

Fotos: Hansruedi Tschudin

Ob auf dem Wasser oder in der Luft, da ist Bruno Inäbnit zu Hause

Das vielseitig einsetzbare und von der der Natur geschenkte Material Holz war der Hauptgrund, warum Bruno Inäbnit Bootsbauer werden wollte. Schreiner konnte es nicht sein, das war für Bruno doch zu trocken, sich nur auf die Bearbeitung von Holz beschränken zu müssen. Mehrheitlich wurden eben zu dieser Zeit fast alle Schiffe noch aus Holz gebaut. Beim "Produkt"Schiff kamen die Komponente Technik dazu, elektrische Systeme, Wasserversorgung, Instrumenteneinbau, aber auch weitere Baustoffe. Alles was zum Schiff gehört, beherrscht Bruno, ein Rigg errichten, Schale bauen und warten Segel nähen, spleissen und Motorentechnik. Bald hatte er schon seinen eigenen Laser. 1985 trat er dem Segelclub Tribschenhorn SCT bei. Der damalige Vorstand war leicht überfordert, es gab erst die sogenannte Jollenvereinigung, eine Juniorenabteilung gab es noch nicht und demzufolge auch keinen Mitgliederstatus Junioren. Bruno war erst 18. Jahre alt. Gemäss Statuten musste man 20 Jahre alt sein, um dem SCT beitreten zu können. Man erkannte seine beruflichen und sportlichen Ambitionen und den Nutzen, den der SCT erhalten könnte. So wurde er trotzdem als ordentliches Aktivmitglied aufgenommen, musste demzufolge den im Verhältnis zu seinem spärlichen Einkommen doch recht hohen Jahresbeitrag

bezahlen. Damit erhielt er dann auch die USY-Lizenz zum regattieren. Immerhin wurde ihm das Eintrittsgeld von CHF 200.00 erlassen.

Als Mannschaftmitglied segelt er erfolgreich in verschiedenen 15m2 SNS-Boote. Damit überzeugte er die Werftkunden erst recht von seinen Qualitäten als Bootsbauer. Einige Jahre arbeitet er in der bekannten Luthi-Werft in Nyon, so war er aktiv beteiligt am Bau der Merit von Pierre Fehlmann, dem legendäre Schweizer Teilnehmer am Round de World Race. Wie und in welcher Form der Baustoff Komposit beim Schiffsbau eingesetzt wurde, interessierte auch eine Delegation der Pilatuswerke Stans. Konnte man Komposit auch im Flugzeugbau, beispielsweise für den PC 12, verwenden? Wegen seinen hervorragenden Qualifikationen und der grossen Fähigkeit, mit neuen Materialien umzugehen, engagierte man Bruno gleich vom Platz weg. Ursprünglich verstand er die Tätigkeit bei den Flugzeugwerken Pilatus als Sprosse in der Berufsleiter. Inzwischen ist er nun als Director Composite an entscheidender Position bei den Flugzeugwerken in Stans anzutreffen. Auch wenn er nun zum Flugzeugbau gewechselt hat, bedeutet ihm der Bootsbau noch sehr viel. Dank seinen Künsten sind die Jollen der Juga so gut im Schuss. Auch seine "Olsen 31" ist

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in allerbestem Zustand. Einen kurzen Abstecher macht er noch zu Peter Sauber, war er doch am Bau wichtiger Teile aus Komposit für den Rennwagen beteiligt. Zurück nach Nyon, da erfuhr er aus erster Hand, was Förderung des Segelsports heisst. Anstatt am Samstagmorgen eine Turnlektion zu erteilen, wurde bei jedem Wetter mit Optimisten gesegelt. Im Gegensatz zur Deutschschweiz wo segeln noch als eher elitärer Sport beurteilt wurde, galt segeln in der Westschweiz bereits als Volkssport

Für die Juniorensache motiviert startete er unter dem Präsidenten Franz Bachmann das Projekt JUGA-SCT, als grossartige und professionelle Weiterentwicklung der schon bestehenden Jollenvereinignung. Wie gross sein Engagement war, zeigt die folgende Begebenheit. So kaufte er blitzschnell zwei 420er. Um den günstigen Kaufpreis zu sichern, bezahlte er den ansehnlichen Kaufpreis zunächst aus der eigenen Tasse, ohne die Sicherheit zu haben, dass der SCT den Betrag zurückzahlen konnte. Gottseidank konnte er es, es waren nämlich die letzten Ersparnisse der Familie Inäbnit. Angelika, seine Frau stand nicht nur in diesem Fall voll hinter Bruno, sie begleitete und unterstützte ihn, wo sie nur konnte. Gemeinsam sind sie Eltern der erwachsenen Kinder Manuela und Michael.

Segeln bedeutet für Bruno nicht nur möglichst schnell über das Wasser zu gleiten. Ihn fasziniert generell auch die Auseinandersetzung mit dem Wetter, den Winden, dem Wasser, der Wellen. Erhaben auch sein Gefühl, wenn seine Jacht, die Olson 31 mit den Kräften der Natur kräftig angetrieben wird. Als hochmotivierter sportlicher Segler war er Mannschaftsmitglied der "O la la" von Peter Müller und nahm auch an vielen Regatten der "Lacustre" teil. Legendär die alle zwei Jahre stattfindenden Segelausflüge von Mitgliedern des Segelclub Horw nach Holland. Mit dem erfahrenen Skipper und späteren Leiter der JUGA Hansruedi Tschudin und weiteren J+S Leitern des SCT absolvierte er zwei faszinierende Törns, rund um Elba und Korsika und in der dänischen Ostee rund Seeland. Als Experte hat er über 500 Segelprüfungen abgenommen.

Zurück zum SCT, welch beispielhafte Leistung Bruno dort erbracht hat. Nachdem die JUGA des SCT im Jahre 1991 unter seiner Leitung ins Leben gerufen wurde, ging der Weg nur nach oben, Erfolg reihte sich an Erfolg. Legendär auch die JUGA Segelwoche, die primär dem Vermitteln von seglerischen Fähigkeiten an Kinder und Jugendliche diente. Faszinierend, wie es ihm beispielsweise gelang, am Jachttag verschiedene Generationen zusammenzubringen, stellten

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doch die "Senioren" einen ganzen Tag ihre Jachten zu Verfügung. So konnten die jungen Seglerinnen und Segler sich auch hineinfühlen, wie eine Jacht gesegelt werden muss, damit ihr Potential zur Geltung kommt. Die JUGA Segelwoche wird übrigens dieses Jahr zum 30. Mal durchgeführt. Logischerweise war Bruno einer der ersten J+S Leiter. Über 8 Jahre hat er den SCT zudem in der Hafenkomission vertreten und dort die Interessen des SCT erfolgreich gewahrt. Sein Engagement für den SCT war so gross, dass seine Kinder in der Schule erzählten, Papa Inäbnit sei beruflich als Segellehrer des SCT tätig.

Bruno Inäbnit hat für den SCT ausserordentlich viel geleistet. Es gelang ihm vortrefflich den jungen Menschen sportliche Fähigkeiten und menschliche Kompetenz zu vermitteln. Mit seiner gewinnbringenden Art hat er aber auch bei den älteren Mitgliedern des SCT grosse Akzeptanz und Anerkennung erlangt. Spannend ebenso, ihn als Gesprächspartner zu erleben. Bruno Inäbnits Leistungen für den SCT verdient nicht nur grosse Wertschätzung, sondern ein ganz besonderes Dankeschön.

Text: Marcel Johann Fotos: Bruno Inäbnit

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Bruno Inäbnit einmal nicht beim Flicken eines der Juniorenboote, sondern auf dem See, wo er mit seiner Olson 31 die feinen Winddreher ausfindig macht, um möglichst optimal zu segeln.

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Zum obigen Bild. Dieser Teil des Vierwaldstättersees ist uns wohl allen bekannt. Der Urnersee. Meistens sind wir mit unserem Schiff auf dem Wasser und bemühen uns, die richtigen Winddreher zu erkennen. Ab und zu schauen wir dann nach oben und erfreuen uns an der prächtigen Kulisse links und rechst des Ufers. Dabei sehen wir gelegentlich weit oben grüne Alpwiesen. Einer dieser grünen Flecken habe ich mit meiner Fotoausrüstung besucht. Die Alp auf dem Gitschenberg oberhalb Seedorf Uri. Auf 1369 m ü. M. gelegen, hoch über dem Reussdelta. Am rechten Bildrand, noch halb im Schatten liegt Flüelen. Mit Blick nach Norden gerichtet erkennen wir am anderen Ende des Urnersees Brunnen. Mit der Familie ist dieser tolle Aussichtspunkt leicht mit einer Seilbahn zu erreichen (Selbstbedienung). Und dazu wird von der freundlichen Sennerin auch noch eine köstliche "Brotzeit" mit Fleisch und Käse aus heimischer Produktion serviert. Auch das Bier ist kaltgestellt! Ein wirklich lohnender Ausflug bei schönem Wetter.

Die Redaktion

Hansruedi Tschudin

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Herausgeber Segelclub Tribschenhorn, Luzern www.sct.ch

Erscheinungsweise

2 x im Jahr (Mai und Dezember)

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Redaktion / Inserate / Layout

Hansruedi Tschudin 079 405 93 96 htschudin52@bluewin.ch www.htschudin.ch

Satz / Druck

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