Themenheft Fachstelle für Suchtprävention, Ausgabe 79

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UNABHÄNGIG BLEIBEN!

kompetent gesund.de

SUCHTPRÄVENTION BERLIN

THEMENHEFT SEPTEMBER 2025 NO. 79

IST EIN SMARTPHONE-VERBOT AN SCHULEN HILFREICH? EINSCHÄTZUNGEN AUS SICHT DER SUCHTPRÄVENTION

FLUCHT UND MIGRATION

Suchtprävention in Geflüchtetenunterkünften

SUCHTPRÄVENTION WIRKT

Berliner Zertifikatskurs vorgestellt auf der Qualitätstagung des BIÖG

VORTIV – VOR ORT AKTIV Bundesweites Portal unterstützt kommunale Suchtprävention

IMPRESSUM

Themenheft Suchtprävention No. 79 | Ausgabe September 2025

Das Themenheft wird herausgegeben von der Fachstelle für Suchtprävention Berlin gGmbH.

Die Fachstelle für Suchtprävention Berlin wird gefördert durch die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege und ist eine Einrichtung der: Fachstelle für Suchtprävention Berlin gGmbH

Chausseestr. 128/129 | 10115 Berlin Tel.: 030 - 29 35 26 15 | Fax: 030 - 29 35 26 16 info@berlin-suchtpraevention.de www.kompetent-gesund.de www.berlin-suchtpraevention.de

Alleiniger Gesellschafter der Fachstelle für Suchtprävention Berlin gGmbH ist das:

Institut für Gesundheit und Kommunikation e.V. Chausseestr. 128/129 | 10115 Berlin Tel.: 030 - 24 04 70 70 | Fax: 030 - 29 35 26 16 info@iguk.de www.iguk.de

V.i.S.d.P. Anke Timm, Fachstelle für Suchtprävention Berlin gGmbH Redaktion: Kerstin Jüngling, Christina Schadt Gestaltung: Martina Jacob Erscheinungsweise: 4x jährlich Auflage dieser Ausgabe: 3.500 per E-Mail-Verteiler / 250 gedruckte Exemplare

Wenn Sie dieses Themenheft abbestellen wollen, schicken Sie eine E-Mail mit dem Betreff „Abbestellen“ an: info@berlin-suchtpraevention.de

Bildquellen Umschlag: Freepik

Gefördert durch:

LEITARTIKEL

Das Glas ist halb voll – warum wir in schwierigen Zeiten trotzdem optimistisch bleiben! 3

NEWSLETTER DER FACHSTELLE FÜR SUCHTPRÄVENTION BERLIN 4

LANDESPROGRAMM „NA KLAR – UNABHÄNGIG BLEIBEN!“

Berliner Aktionsmonat zum Thema Lachgas und Mischkonsum 4

PRÄVENTION RISKANTER MEDIENNUTZUNG

Smartphones an Schulen – was Verbote bewirken und was es braucht! 5

QUALITÄT IN DER SUCHTPRÄVENTION

Suchtprävention wirkt – Qualität weiter stärken 7

SUCHTPRÄVENTION FÜR KINDER

AUS SUCHTBELASTETEN FAMILIEN

Kinder entlasten, Verantwortung übernehmen!

Berlin ist an vielen Stellen in der Suchtprävention aktiv 8

FRÜHE INTERVENTION BEI RISKANTEM KONSUMVERHALTEN

Get-together der Berliner Präventionspraxis 9

AKTUELLE TRENDS

Psychedelika im Kommen – eine Reise ins Ungewisse 9

SUCHTPRÄVENTION FÜR MENSCHEN MIT MIGRATIONS- UND FLUCHTGESCHICHTE

Warum uns Suchtprävention in Geflüchtetenunterkünften so wichtig ist 10

SUCHTPRÄVENTION IN DEN BERLINER BEZIRKEN Prävention gehört da hin, wo Menschen leben und sich begegnen 11

NEUES ZU DEN PROJEKTEN DER FACHSTELLE FÜR SUCHTPRÄVENTION BERLIN GGMBH UND IHREM GESELLSCHAFTER, DEM INSTITUT FÜR GESUNDHEIT UND KOMMUNIKATION 12

BUNDESWEITE SUCHTPRÄVENTION VORTIV – Vor Ort Aktiv Serviceplattform bald auch substanzübergreifend 12

SUCHTPRÄVENTION IN NEUKÖLLN Youth Space – Ort der Beratung in den Gropiuspassagen 13

NEUERSCHEINUNGEN, TERMINE UND VERANSTALTUNGSHINWEISE ZUR SUCHTPRÄVENTION 14

LEITARTIKEL

Das Glas ist halb voll – warum wir in schwierigen Zeiten trotzdem optimistisch bleiben!

In diesen Zeiten werden Probleme komplexer und Antworten sind nicht leicht zu geben. Vielleicht ist das der Hintergrund, warum unsere Kolleg*innen, die mit Schüler*innen oder Eltern arbeiten, vermehrt von Kommentaren in Workshops und Beratungen berichten, die sich rassistischer, frauenfeindlicher oder queerfeindlicher Argumentation und Rhetorik bedienen. Auch bundesweit hören wir von anderen Akteur*innen der Suchtprävention und darüber hinaus, dass Ausgrenzungstendenzen, z. B. von Menschen, „die nicht meiner Meinung sind“, zunehmen.

Was aber hat das mit Suchtprävention zu tun?

Eine ganze Menge: Denn im Kern geht es um die Werte, die wir gesellschaftlich haben, aber auch um das ganz tägliche Miteinander. Und hier gestaltet Suchtprävention mit. Sie ist Teil der Gesundheitsförderung, die das Ziel hat, Menschen gesund zu erhalten und fit zu machen, sich potenziell schädigenden Einflüssen entgegenzusetzen.

Als Fachstelle haben wir in unserem Leitbild formuliert, dass Gesundheit als Menschenrecht mehr Gewicht verdient. In unserem Tun machen wir uns stark für Menschen mit wenig Ressourcen. Wir setzen uns insbesondere für Menschen mit Diskriminierungserfahrungen ein, da wir wissen, dass dies riskante Konsummuster begünstigt.

Egal ob im Projekt Perspektive (hier lesen Sie aktuelle Erkenntnisse aus den Unterkünften für Geflüchtete auf Seite 10) oder im neuen Projekt Youth Space in Neukölln (lesen Sie über das Angebot auf Seite 13) – es geht um die Unterstützung von vulnerablen Gruppen.

Gleichzeitig ist auch die gesamtgesellschaftliche Sensibilisierung für Konsumtrends ein wichtiger Bestandteil, sodass wir über die Risiken von Lachgas (Seite 4) oder über Psychedelika (Seite 9) informieren.

Es ist uns wichtig, mit unseren Schulungen, Workshops, Beratungen und Gesprächen sowie mit unserer Öffentlichkeitsarbeit dazu beizutragen, dass Menschen Wertschätzung erfahren und Impulse zur Selbstwirksamkeit erhalten. Denn so können wir konkret gegen Risiken antreten und begegnen Ausgrenzung, indem wir Menschenfreundliches entgegensetzen. Wir leisten mit Suchtprävention einen Beitrag zur Gesundheitsförderung, in größerem Kontext aber auch zu einem besseren Miteinander in diesen herausfordernden Zeiten. Wir kennen die vielfältigen psychischen Belastungen, die teils besorgniserregenden Konsummuster, die vielen Zweifel und Ängste, die es zukunftsgerichtet gibt.

KERSTIN JÜNGLING

Wir sollten Folgendes tun: Die Probleme klar benennen, Entscheidungsträger*innen daran erinnern, dass eine Investition in (Sucht-)Prävention eine Investition in die Zukunft ist. Ein freundliches und wertschätzendes Miteinander pflegen und zugewandt miteinander umgehen, jungen Menschen eine Perspektive aufzeigen und ihnen vermitteln, dass sie uns wichtig sind. So gestalten wir ein Miteinander für Integration und gegen Ausgrenzung. Je stärker wir gemeinsam sind, umso mehr Kraft fließt in gesamtgesellschaftliche Zuversicht. Und das ist es, was wir in diesen Zeiten brauchen.

KERSTIN JÜNGLING UND ANKE TIMM Geschäftsführerinnen der Fachstelle für Suchtprävention

Freuen Sie sich mit uns: Die Fachstelle für Suchtprävention Berlin feiert 20-jähriges Jubiläum

Am 01. Dezember 2005 startete die Fachstelle für Suchtprävention in der Mainzer Straße im Friedrichshain, am 14.12. fand die feierliche Eröffnung statt. Seitdem haben sich Konsumtrends geändert, es gibt Themen, die sich dauerhaft halten, Zielgruppen sind hinzugekommen – es ist und bleibt spannend,

Suchtprävention für Berlin Wir feiern!

OSuchtprävention mit all ihren Facetten zu bearbeiten und gemeinsam auszugestalten. Aus diesem Anlass geben wir im Dezember die Jubiläums-Ausgabe des Themenhefts in seiner 80. Ausgabe heraus!

ANKE TIMM
JAHRE

Auf den folgenden 8 Seiten lesen Sie den Newsletter der Fachstelle für Suchtprävention Berlin inklusive soziallagenbezogener Suchtprävention in Lebenswelten, gefördert durch die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege

LANDESPROGRAMM „NA KLAR – UNABHÄNGIG BLEIBEN!“

Berliner Aktionsmonat zum Thema Lachgas und Mischkonsum

Pünktlich zum Start in den Sommer hat das Berliner Landesprogramm „Na klar – unabhängig bleiben!“ die Risiken von Lachgas und Mischkonsum mit einem Aktionsmonat in den Fokus genommen:

Bunte Kartuschen und Ballons auf Straßen und in Parks sind längst keine harmlosen Partyüberbleibsel mehr, sondern Ausdruck eines riskanten Trends: Insbesondere junge Menschen greifen vermehrt zu Lachgas, das leicht erhältlich ist, aber erhebliche Gesundheitsgefahren birgt. Lachgas verspricht einen schnellen, kurzen Rausch – besonders gefährlich ist die Kombination mit anderen Substanzen wie Alkohol, Opiaten oder Benzodiazepinen. Dieser Mischkonsum kann mit schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen einhergehen. Auch aus Umweltsicht ist der Trend problematisch. Nicht vollständig entleerte Kartuschen explodieren regelmäßig in den Anlagen der Berliner Stadtreinigung, gefährden das Personal und verursachen hohe Sachschäden.

Lachgas – nicht nur lustig

Um über die Risiken von Lachgas-Konsum, insbesondere in Kombination mit anderen Substanzen, aufzuklären, startete am 23. Juni ein vierwöchiger Aktionsmonat unter dem Motto „Lachgas – nicht nur lustig …“.

Ziel des Aktionsmonats war es, ein Bewusstsein für die Konsumrisiken zu schaffen: Kampagnenplakate, eine Infokarte und ein Quiz standen Schulen, Jugendeinrichtungen, Beratungsstellen und anderen Institutionen zur Verfügung. Eine Unterrichtsmethode

DAS METHODENSET zum Thema LACHGAS jetzt auch in gedruckter Form erhältlich!

www.berlin-suchtpraevention.de/ bestellportal/lachgas/

LACHGAS NICHT NUR LUSTIG … »

für Schulen und außerschulische Einrichtungen wurde zum Aktionsmonat konzipiert, an Lehrkräfte verteilt und ein Kreativwettbewerb ausgerufen.

Große Resonanz

Das Thema fand großen Anklang: In der mit der Berliner Stadtreinigung gemeinsam veranstalteten Coffee Corner fanden sich interessierte Fachkräfte ein, um über den Reiz, die Wirkung und die Schädigungen durch Lachgas in den Austausch zu kommen. Besonders die Perspektive der Stadtreinigung BSR war für die Teilnehmenden spannend. An „Cool in Pankow – Fit für die Straße“ nahmen zahlreiche Schüler*innen teil. Es fanden Beratungs- und Informationsstände wie „Sichern feiern“ der Polizei Berlin statt. Eine aufsuchende Aktion in Berliner Spätkäufen hat die Verkäufer*innen dort für die Risiken von Lachgas sowie die gesetzlichen Regelungen sensibilisiert. Bei den JugendFilmTagen in Mitte informierte ein Infopoint zum Thema „Sommer, Sonne, schneller Kick“.

Und auch am schulischen Kreativwettbewerb beteiligten sich mehrere Klassen: Es wurden Comics, ein Plakat, eine Foto-Story, eine Präsentation, ein Kurzfilm sowie ein Rap eingereicht. Die Jury hat die Gewinner gekürt und der Klasse 9e der Ernst-Schering-Schule in Berlin-Wedding, die den Rap eingereicht hat, persönlich zum Gewinn gratuliert. Die Klasse freut sich auf ein gemeinsames Kletterevent.

PREISÜBERGABE IN DER ERNST-SCHERINGSCHULE IN BERLIN-WEDDING

Ausblick ins Jahr 2026 Im Herbst trifft sich die Steuerungsgruppe des Landesprogramms „Na klar – unabhängig bleiben!“, um den Themenschwerpunkt des Jahres 2026 festzulegen und sich dann wieder bei der bundesweiten Aktionswoche Alkohol zu beteiligen, die vom 13. – 21. Juni 2026 stattfindet. Wir freuen uns darauf!

CHRISTINA SCHADT UND JANIS SCHNEIDER Fachstelle für Suchtprävention Berlin

PRÄVENTION RISKANTER MEDIENNUTZUNG

CYBERMOBBING

GAMING KLASSENCHAT

SMARTPHONES

MEDIENKOMPETENT NUTZEN

Smartphones an Schulen – was Verbote bewirken und was es braucht!

In den letzten Monaten hat die öffentliche Diskussion über den Umgang mit Smartphones an Schulen zugenommen; verschiedene europäische Länder haben bereits Nutzungsbeschränkungen oder Verbote eingeführt. In Deutschland ist die Regelung abhängig vom Bundesland: Manche planen ein grundsätzliches Verbot privater Handy-Nutzung an Schulen (z. B. Hessen), andere ein Verbot an Grundschulen (u. a. Saarland) und einige überlassen es den Schulen selbst, eine Regelung zu finden – hierzu gehört auch Berlin. Welches Vorgehen aber ist sinnvoll, auch aus suchtpräventiver Sicht?

Warum Verbote diskutiert werden Smartphone-Nutzung bei Jugendlichen gehört zum Alltag dazu. Laut aktueller JIM-Studie sind 12- bis 19-Jährige ca. 3,5 Stunden täglich online, häufig via Smartphone.1 Kommunikation, Gaming, Social Media gehören fest in die Lebenswelt Jugendlicher, ebenso wie die Schule, in der ein Großteil der Lebenszeit, zumindest unter der Woche, verbracht wird. Private Smartphones können als Teil des Unterrichts eingesetzt werden – zur Recherche, für Lern-Apps oder anderen Anwendungen. Sie sind nicht zuletzt aufgrund oft mangelnder technischer Ausstattung von Schulen schwer zu ersetzen, auch weil das Erlernen eines kompetenten Umgangs mit neuen Medien zum Auftrag von Schulen gehört. Gleichzeitig gibt es unzweifelhaft auch problematische Aspekte: Mediennutzungszeiten sind zu hoch, die Geräte stellen eine Ablenkung im Unterricht dar, Konflikte unter Schüler*innen finden sowohl analog als auch digital statt (Cybermobbing),

SOCIAL MEDIA

RECHERCHE LERN-APPS

Jugendliche ohne eigene Smartphones oder ausreichend Datenvolumen werden von einer Beteiligung am Unterricht oder im Sozialleben ausgeschlossen, jugendgefährdende Inhalte werden konsumiert oder verteilt.

Die PISA-Studie von 2022 sieht einen Zusammenhang zwischen schulischen Leistungen und der Nutzung digitaler Geräte zum Zeitvertreib: Je höher die Nutzungszeiten, desto schlechter die PISA-Ergebnisse. Bei einer Nutzung zum Lernen sind die Ergebnisse allerdings besser. Des Weiteren wurde festgestellt, dass Jugendliche, die ihre Push-Benachrichtigungen abgestellt haben (immerhin 53 %), etwas bessere Testergebnisse erzielten. Gleichzeitig werden viele Jugendliche nervös, wenn sie das Smartphone nicht in der Nähe haben, werden abgelenkt durch Mitschüler*innen, die das Smartphone nutzen oder verspüren Druck, direkt auf Nachrichten zu antworten – der Ablenkungsfaktor durch die Geräte ist nicht zu bestreiten.2

Noch nicht berücksichtigt sind hier Wearables wie bspw. Smartwatches, die immerhin 35 % der 12- bis 19-Jährigen besitzen.3 Das Besondere ist hier, dass Smartwatches am Handgelenk getragen werden, so dass Benachrichtigungen, die aufpoppen, direkt im Blickfeld sind – so ist es noch viel schwerer, sich nicht ablenken zu lassen. Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter*innen berichten uns bereits in den Grundschulen von zunehmenden Konflikten auch mit Eltern, die ihre Kinder technisch so ausstatten, dass sie jederzeit erreichbar sind.

Kann diesen Begleiterscheinungen mittels Verbots begegnet werden?

Ein Verbot privater Smartphone-Nutzung an Schulen hat einen Vorteil: Es ist eindeutig und bietet wenig Auslegungsspielraum. Dafür spricht ebenfalls, dass Schulen einen fast medienfreien „Safe Space“ schaffen können, Offline-Kommunikation gefördert wird, Ablenkungen vermieden werden, Schüler*innen kreativ werden, um sich in den Pausen medienfrei zu beschäftigen, Ungleichheiten in der Medienausstattung weniger offensichtlich werden und auch Datenschutz und Privatsphäre profitieren.

Linktipps und weiterführende Infos:

¢ Deutsches Schulportal: Handyverbot an Schulen – ja oder nein: Was sagen die Studien? www.tinyurl.com/nhnpfsae

¢ Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur e. V. (GMK) und Verband der Sonderpädagogik Landesverband SchleswigHolstein e. V. (vds SH): Positionspapier Regulieren statt verbieten. Smartphonenutzung pädagogisch gestalten. www.tinyurl.com/437bdzex

¢ Forum Bildung Digitalisierung: Orientierungspapier zu Smartphone-Nutzung an Schulen. www.tinyurl.com/fubaj6et

¢ Eine Fachtagung zum Thema finden Sie auf Seite 15

Ein Verbot ist allerdings nur wirksam, wenn es auch gut durchgesetzt werden kann, was gegebenenfalls personelle Kapazitäten erfordert. Zahlen aus der PISA-Studie von 2022 legen nahe, dass sich die Handynutzung mit einem Verbot zwar reduziert, aber weiterhin auf relativ hohem Niveau bleibt. Private Smartphones können auch hilfreich sein, wenn die Schule keine eigene ausreichende digitale Ausstattung hat. Jugendliche, insbesondere wenn sie älter sind, müssen außerdem einen selbstregulierten Umgang mit Medien und potentiellen Ablenkungen für eine reflektierte Mediennutzung über die Schulzeit hinaus erlernen. Manche Probleme lassen sich auch gar nicht mit einem schulischen Verbot lösen: Der Großteil der Mediennutzung findet im privaten / außerschulischen Kontext statt.

Insbesondere der letzte Punkt kommt häufig zu kurz. Deshalb sollte eine Nutzungsregelung, egal ob Verbot oder regulierte Nutzung, nicht alleine stehen und muss pädagogisch begleitet werden. Es spricht viel dafür, insbesondere an Grundschulen ein Verbot oder eine striktere Regelung einzuführen. Hier überwiegen Nutzungsrisiken und eine selbstregulierte und eigenverantwortliche Mediennutzung fällt den meisten in diesem Alter schwer. An weiterführenden Schulen sollte es auch darum gehen, als Schulgemeinschaft, auch mit den Schüler*innen selbst, einen Umgang und eine Haltung zu entwickeln. Hierzu sollte es Präventions- und Medienkompetenzschulungen sowohl für das pädagogische Personal als auch für die Schüler*innen geben. Eltern und Erziehende können im Rahmen von Elternabenden miteinbezogen werden. Ein solches Vorgehen kann zum einen dazu dienen, eine schuleigene Regelung zu finden und zu gestalten, diese zum an-

deren aber auch langfristig mit Leben zu füllen. Insbesondere bei Technologien, die permanent im Wandel sind, ist es wichtig, kontinuierlich oder in bestimmten Rhythmen daran zu arbeiten. So sind die Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz schon jetzt an Schulen angekommen und werden das Lernen und die Didaktik stark beeinflussen.

Prävention und Medienkompetenz an Schulen Verbote sind also kein „Allheilmittel“ für alle potentiellen Probleme, die aus (exzessiver) Mediennutzung folgen können. Entscheidend ist vielmehr, dass es eine intensive Auseinandersetzung mit den Herausforderungen gibt, die sich nicht nur auf die Ebene der Schüler*innen fokussiert, sondern die gesamte Schulkultur in den Blick nimmt. Bei den vielfachen Anforderungen an Schulen ist es unerlässlich, dass es hier auch zusätzliche Unterstützung gibt – sei es durch Kontingente für externe Fachkräfte oder eigene Stellen für Prävention und Medienkompetenz. Insbesondere in Bundesländern wie Berlin, in denen die Schulen eigene Regelungen schaffen müssen, braucht es Unterstützung und Orientierung durch fachliche Expertise und ausreichende Ressourcen.

Aus Präventionssicht ist zu begrüßen, dass die Diskussion in der breiten Öffentlichkeit intensiv geführt wird – auch wenn sie nur einen kleinen Bereich des Themenkomplexes Mediennutzung von Jugendlichen streift. Wenn sich im Resultat – unabhängig davon, wie die jeweiligen Regelungen schließlich aussehen – mehr Schulen und Eltern damit auseinandersetzen, eine klare Haltung entwickeln und auch den eigenen Umgang mit Medien reflektieren, ist schon viel gewonnen. Das Schlechteste, was passieren kann, ist, die Entwicklungen auszublenden oder aussitzen zu wollen, denn eines ist sicher: Digitale Geräte und Anwendungen werden weiter ein fester Bestandteil unseres Alltags sein und die Gesellschaft muss hier einen gesunden Umgang finden.

ANNA FREIESLEBEN Fachstelle für Suchtprävention Berlin

Infoblatt zum Thema Digitale Medien

Überarbeitete und aktualisierte Neuauflage kürzlich erschienen.

Jetzt im Bestellportal und in der Fachstelle erhältlich: www.tinyurl.com/ec63kfcu

JUGENDLICHE: IMMER ONLINE?
BILD: FOTOLIA / ONEINCHPUNCH

UNTER DEM MOTTO „SUCHTPRÄVENTION

WIRKT – QUALITÄT WEITER STÄRKEN“ WURDE IN MAINZ DISKUTIERT

Suchtprävention wirkt – Qualität weiter stärken

Die Qualität in der Suchtprävention zu stärken und den Austausch zu aktuellen Aspekten rund um das Thema zu befördern, ist seit vielen Jahren das Anliegen des Bundesinstituts für öffentliche Gesundheit (BIÖG, ehemals Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung). So fand auch in diesem Jahr zum siebten Mal die bundesweite Konferenz zu Qualität in der Suchtprävention statt. Sie wurde im Auftrag des BIÖG von den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern in Mainz ausgerichtet.

Neben Impulsvorträgen von Prof. Dr. Martin Hafen, Schweiz, und Martin Heyn, Bayerisches Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung, genossen die Anwesenden viel Raum für inhaltliche Vertiefung und Austausch. So gab es angeregte Diskussionen in verschiedenen Workshops, inhaltlich ausgerichtet auf: Netzwerkbildung, wie sie gelingen kann und Unterstützung findet; welche Chancen und Risiken KI-Anwendung für die Suchtprävention birgt; welchen Beitrag Suchtprävention im Kontext der Generation Sober leisten kann; wie Qualifizierung in der Suchtprävention schon erfolgt und welche Bedarfe sich hier stellen. Zur Qualifizierung von Fachkräften konnten wir als eines von drei Beispielen bundesweit den Berliner Zertifikatskurs zur Fachkraft Suchtprävention im Kontext Schule/Jugendarbeit vorstellen. Für den zweiten Workshop-Block wurden Themen vor Ort bedarfsorientiert gesetzt – so gab es u. a. den Wunsch, sich zu Evaluationsmöglichkeiten auszutauschen, Themen wie KI und Qualifizierung zu vertiefen oder zu ethischen Fragen in der Suchtprävention ins Gespräch zu kommen. Herzlichen Dank an die Organisator*innen, die dies möglich gemacht haben!

Erfahrungsaustausch erweitert den Präventionshorizont Unter Beteiligung von über 100 Fachkräften der Suchtprävention aus dem Bundesgebiet hat auch diese Konferenz in Mainz wieder gezeigt: Der Erfahrungsaustausch erweitert den Präventionshorizont, es werden Kontakte zu anderen Bundesländern geknüpft oder ausgebaut und Haltungsfragen bleiben ein wesentlicher

Aspekt in der Suchtprävention – aktuell war ein großes Thema das Erstarken rechter Tendenzen in der Gesellschaft und der Umgang damit im Bereich der Suchtprävention.

Es ist bereichernd zu erfahren, welche Entwicklungen Fachkräfte in anderen Bundesländern, Städten oder Landkreisen beschäftigen. So lässt sich das eigene Wissen über neue Ansätze, Projekte oder Programme erweitern. Und abschließend stärkt es ungemein, Erkenntnisse zur Wirksamkeit suchtpräventiver Maßnahmen zu teilen. Denn dann können diese als Querschnittsaufgabe selbstbewusst in verschiedene Arbeitsbereiche getragen und für Kooperation und Zusammenarbeit geworben werden.

Wir freuen uns auf die nächste Konferenz zur Qualität in der Suchtprävention in ein paar Jahren und danken dem BIÖG für diese Tradition im Sinne der Qualitätssicherung und -entwicklung!

CHRISTINA SCHADT UND MARC PESTOTNIK Fachstelle für Suchtprävention Berlin

Zertifikatskurs „Fachkraft Suchtprävention“ Suchtprävention ist mehr als Aufklärung – sie ist eine Querschnittsaufgabe und ein wichtiger Beitrag zur Gesundheitsförderung, insbesondere junger Menschen. Gerade in Schule und Jugendarbeit zeigt sich der Bedarf an wirksamen, praxisnahen Präventionsansätzen besonders deutlich. Der Zertifikatskurs vermittelt auch in 2026 in 6 Modulen umfangreiches Wissen und Handlungskompetenz zu den relevanten Themen der Suchtprävention. Noch Fragen? Dann besuchen Sie unsere Infoveranstaltung online am 06.11.2025.

Hier informieren und bewerben: www.tinyurl.com/5n7w2kfj

INFOFLYER ZUM KURS

SUCHTPRÄVENTION FÜR KINDER AUS SUCHTBELASTETEN FAMILIEN

Kinder aus suchtbelasteten Familien

Kinder entlasten, Verantwortung übernehmen!

Berlin ist an vielen Stellen in der Suchtprävention aktiv

Kinder aus suchtbelasteten Familien tragen oft eine doppelte

Last: Neben den alltäglichen Anforderungen ihres Aufwachsens sind sie mit instabilen Lebenssituationen, emotionaler Unsicherheit und häufig auch mit der Übernahme von Verantwortung konfrontiert, die eigentlich Erwachsenen zusteht. Die Auswirkungen elterlicher Suchterkrankungen können dabei weitreichend sein – psychisch, physisch und sozial. Studien zeigen, dass Kinder aus suchtbelasteten Familien ein erhöhtes Risiko für eigene psychische Erkrankungen und spätere Suchtentwicklungen haben. Umso wichtiger ist es, diese Kinder frühzeitig zu erkennen, sie zu unterstützen und ihre Resilienz zu stärken.

Die vielfältigen Angebote

In Berlin gibt es von der Fachstelle für Suchtprävention Berlin eine Bandbreite an Angeboten und Aktivitäten, die Familien, in denen eine Suchtbelastung vorliegt, unterstützen und zur Vernetzung der verschiedenen Angebote beitragen. Der jährlich stattfindende Familientag des Projekts Weitblick für Eltern und Kinder aus vulnerablen Familien ist ein gelungenes Beispiel für gelebte Unterstützung. Auch diesmal war er wieder ein voller Erfolg. Die teilnehmenden Familien ließen sich vom regnerischen Wetter nicht abschrecken und konnten gemeinsam bei einer TretbootRallye viel erleben. Darüber hinaus gibt es umfangreiche Fortbildungsangebote für Fachkräfte aus Jugendhilfe, Schule, Gesundheitswesen und psychosozialer Versorgung. Diese vermitteln Grundlagenwissen zu Sucht und Familiendynamik, geben Impulse zur Gesprächsführung mit Betroffenen sowie den Kindern und thematisieren Aspekte des Kinderschutzes. Unterstützend stehen praxisnahe Materialien zur Verfügung – von Postern bis hin zu Büchern und Leitfäden für den Einsatz in Einrichtungen. Ziel ist es, Handlungssicherheit zu fördern und Fachkräfte zu befähigen, die Familien angemessen zu unterstützen. Denn viele pädagogische Fachkräfte fühlen sich mit der Verantwortung alleingelassen. Schulungen zeigen, dass hier großer Bedarf an Aufklärung und praktischer Unterstützung besteht.

Neben der Qualifizierung der Fachkräfte ist auch Netzwerkarbeit ein wichtiger Bestandteil. Im Rahmen von regelmäßigen Treffen des Berliner Forums, das wir gemeinsam mit Wigwam connect (vista gGmbH) durchführen, kommen verschiedene Akteur*innen zusammen, die in Berlin mit dem Thema Suchtbelastung in der Familie befasst sind. Hier werden Wissen geteilt, Schnittstellen gestärkt sowie Herausforderungen und Versorgungslücken benannt, um die Arbeit mit den Familien schließlich zu verbessern.

TROTZ DES REGENS HATTEN

DIE FAMILIEN BEIM DIESJÄHRIGEN

FAMILIENTAG VIEL SPASS

Die Teilnehmer*innen profitieren von dem praktischen Austausch und der Vernetzung unter den verschiedenen Einrichtungen. Das Berliner Forum findet viermal jährlich statt und wir freuen uns, wenn weitere Akteur*innen dazukommen und ihre Perspektive mit uns teilen. Auch durch NACOA, die Interessenvertretung für Kinder aus Suchtfamilien, wird ein bundesweites Netzwerk koordiniert, bei dem sich Regionalsprecher*innen untereinander austauschen und für Anfragen zur Verfügung stehen. So kann bundesweit über Anliegen gesprochen und Anhaltspunkte für Weiterentwicklung gefunden werden. Mehr auf unserer Themenseite: www.tinyurl.com/364ctdw8

Weitere Unterstützungsangebote finden Sie in der AngebotsÜbersicht, die das Berliner Forum Kinder aus suchtbelasteten Familien zusammengestellt hat und regelmäßig aktualisiert: www.tinyurl.com/4m4j3epr

Berlin ist auf einem guten Weg, wenn es um die Unterstützung von Kindern aus suchtbelasteten Familien geht. Hierbei sind die kontinuierliche und angemessene Finanzierung der beteiligten Hilfesysteme eine wichtige Grundlage für die Versorgung der Familien, aber auch die Netzwerkarbeit. Zukünftig gilt es, die Strukturen sowie die Konzepte lebensweltnah zu gestalten und einen gewinnbringenden Austausch zwischen den verschiedenen Einrichtungen zu pflegen.

Das gemeinsame Ziel: Kinder in belasteten Lebenslagen frühzeitig zu sehen, zu stärken und in ihrer Entwicklung zu begleiten –kompetent, verlässlich und auf Augenhöhe.

MARIA USBECK

Fachstelle für Suchtprävention Berlin

Get-together der Berliner Präventionspraxis

Am 17. Juni öffnete die Berliner Präventionspraxis wieder ihre Räumlichkeiten für einen Fachkräfteaustausch –dieses Mal in Form eines Frühstücks. Nachdem im vergangenen Jahr das erste Get-together der frisch umgezogenen Präventionspraxis im November großen Andrang fand, wurde dieses Jahr erneut eingeladen, um sich über aktuelle Themen aus der Beratung austauschen zu können, sich zu vernetzen und – wenn noch nicht bekannt – die Berliner Präventionspraxis als Projekt der Fachstelle für Suchtprävention, kennenzulernen.

In drei Austauschgruppen wurde zu folgenden Themen diskutiert:

¢ Aktuelle Studienlage zur Nutzung digitaler Medien und ihre Auswirkungen

¢ Die Chancen und Grenzen technischer Einstellungen von Medienzeitbegrenzungen aus pädagogischer Sicht

¢ Die Kunst, Eltern und Jugendliche ins Gespräch zu bringen – wie kann Kommunikation gelingen?

KONTAKTIEREN SIE UNS GERNE – AUCH ONLINE: www.berlin-praeventionspraxis.de

AKTUELLE TRENDS

Psychedelika im Kommen – eine

Ob Magic Mushrooms, LSD oder Ayahuasca – Psychedelika erleben derzeit nicht nur in der Partyszene ein Comeback, sondern auch im öffentlichen Diskurs, wenn es um die Behandlung von psychischen Erkrankungen wie bspw. Depressionen geht. Gerade bei jungen Menschen stoßen Psychedelika auf wachsendes Interesse.

Lebensweltnahe Informationen für junge Menschen Zwischen Neugier, Selbstversuch und therapeutischer Hoffnung besteht jedoch ein hoher Informationsbedarf. Genau hier setzt die neue Infokarte, die im Rahmen der Na klar-Infokartenreihe veröffentlicht wurde, an. Diese soll nicht nur Wissen vermitteln, sondern einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Risikoeinschätzung und Konsumkompetenz junger Menschen leisten. Abschließend werden dort auch weniger riskante Alternativen für bewusstseinserweiternde Erlebnisse, wie Atemtechniken, Meditation oder Ecstatic Dance, als Inspiration für junge Menschen aufgezeigt. Viele Jugendliche kommen schon früh mit unterschiedlichen Substanzen in Kontakt – sei es im Freundeskreis, online oder über soziale Medien. Frühzeitige und lebensweltnahe Aufklärung ist hier ein zentrales Element moderner Suchtprävention.

Wie auch im letzten Jahr wurden zwei Kernpunkte sichtbar:

¢ Erstens: Digitale Medien sind in der Beratungsarbeit ein großes Thema.

¢ Zweitens: Sich mit Fachkräften über die unterschiedlichen Umgangsweisen in und außerhalb der Beratung auszutauschen, ist bereichernd und erkenntnisreich.

Save the Date!

Daher möchten wir auch im zweiten Halbjahr erneut einladen. Das nächste Get-together findet am Donnerstag, 13. November, um 14.00 Uhr statt. Herzliche Einladung an Fachkräfte aus der Beratung und Kooperationspartner*innen!

Und alle, die jetzt neugierig geworden sind und sich vor November über das Angebot der Berliner Präventionspraxis informieren wollen, sind herzlich eingeladen, uns während der Öffnungszeiten zu kontaktieren:

¢ Montag von 12.00 – 17.00 Uhr,

¢ Dienstag von 10.00 – 17.00 Uhr

¢ Mittwoch von 12.00 – 17.00 Uhr

EVA FLIETHMANN

Fachstelle für Suchtprävention Berlin

Reise ins Ungewisse

Dabei geht es nicht nur um klassische Warnungen, sondern darum, jungen Menschen Orientierung zu bieten, sie ernst zu nehmen und ihre Fähigkeit zur selbstbestimmten Entscheidung zu fördern.

Eine offene, niedrigschwellige Informationsvermittlung kann dabei helfen, Mythen zu entkräften, Risiken realistisch einzuschätzen und gesundheitsgefährdende Konsummuster vorzubeugen.

MARIA USBECK

Fachstelle für Suchtprävention Berlin

Neue Infokarte für junge Menschen

Ein kompaktes Tool zur Unterstützung der pädagogischen Arbeit – kurz und verständlich und an der Lebenswelt junger Menschen orientiert.

INFOKARTE ERHÄLTLICH

Jetzt im Bestellportal und Vorort in der Fachstelle erhältlich: www.tinyurl.com/mtzhpmvv

SUCHTPRÄVENTION FÜR MENSCHEN MIT MIGRATIONS- UND FLUCHTGESCHICHTE

Warum uns Suchtprävention in Geflüchtetenunterkünften so wichtig ist

DER WUNSCH NACH EINER

EIGENEN WOHNUNG UND

EINER STABILEN ARBEIT STEHT OFT AN OBERSTER STELLE

Unterkünfte für Geflüchtete in Berlin, aber auch bundesweit, sind längst nicht mehr nur eine kurzfristige Zwischenstation. Aufgrund des Mangels an bezahlbarem Wohnraum leben viele Menschen über Jahre in diesen Einrichtungen – oft leider unter beengten Wohnverhältnissen und eingeschränkter Privatsphäre. Hinzu kommt die häufig eingeschränkte Möglichkeit, am Arbeitsleben teilzuhaben. Auch hier erschweren bürokratische Hürden den Einstieg. Arbeit ist jedoch für viele Menschen identitätsstiftend und strukturiert den Alltag. Fällt diese Möglichkeit weg, kann das Gefühl von Sinn und Selbstwirksamkeit schwinden.

An erster Stelle stehen Wohnung und Arbeit Für viele Bewohner*innen steht der Wunsch nach einer eigenen Wohnung und einer stabilen Arbeit an oberster Stelle. Wohnraum und Erwerbstätigkeit sind zentrale Faktoren für soziale Integration, Selbstbestimmung und psychische Stabilität. Allerdings ist es aufgrund teilweise gesetzlich verankerter Teilhabeeinschränkungen und bürokratischer Hürden (z. B. AsylbLG) für viele Geflüchtete schwer, eine klare Zukunftsperspektive zu entwickeln. Solange diese existenziellen Bedürfnisse nicht erfüllt sind, rückt das Thema Suchtprävention oder das offene Gespräch über Krankheitserfahrungen häufig in den Hintergrund. Umso wichtiger ist es, Suchtprävention so zu gestalten, dass sie diese Lebensrealitäten anerkennt und dort ansetzt, wo die Menschen aktuell stehen. Zusätzlich bestehen strukturelle Herausforderungen in den Unterkünften: räumliche Enge, Lärm, Konflikte im Zusammenleben und in manchen Einrichtungen auch das Vorhandensein von Substanzkonsum oder -handel. Gerade für junge Menschen entsteht so ein besonders riskantes Umfeld.

Der Zugang zu bestehenden Hilfesystemen ist für viele Geflüchtete zusätzlich eingeschränkt. Sprachbarrieren und unterschiedliche (kulturelle) Vorstellungen davon, was Sucht bedeutet, können verhindern, dass Angebote der Suchtprävention, Suchthilfe oder weiterer Unterstützung angenommen werden.

Außerdem kann es zu einer paradoxen Entwicklung kommen: Zunächst kann das Fehlen von Wohnung und Arbeit das Risiko für Substanzkonsum oder riskantes Verhalten, wie Glücksspiel, erhöhen. Entwickelt sich hieraus eine Suchterkrankung, kann diese wiederum der Aufnahme von Arbeit oder eigenem Wohnraum zusätzlich im Wege stehen.

Darüber hinaus kommt es in vielen Unterkünften regelmäßig zu Betreiberwechseln. Entsprechende Personalfluktuation führt dazu, dass gewachsene Vertrauensbeziehungen abbrechen und der Aufbau einer nachhaltigen suchtpräventiven Struktur erschwert ist.

Präventionsaspekt: Sicherer Umgang mit Medikamenten Die beschriebenen Beobachtungen decken sich mit Erkenntnissen aus einem Austauschtreffen, an dem verschiedene Suchtpräventionsfachstellen aus dem Bundesgebiet teilgenommen haben. Besonders betont wurde dabei zusätzlich der Umgang mit Medikamenten: Da passende Hilfestrukturen, wie weiterführende Therapieangebote, oft fehlen, werden Medikamente nicht selten schnell und länger als vorgesehen verschrieben. Dies birgt gesundheitliche Risiken. Zentral ist es daher, sowohl Fachkräfte als auch geflüchtete Menschen für einen reflektierten und sicheren Umgang mit Medikamenten zu sensibilisieren.

Suchtprävention im Setting von Geflüchtetenunterkünften wichtiger denn je Hier verdichten sich soziale, psychische und strukturelle Risikofaktoren in besonderer Weise. Lebensweltorientierte, kultursensible Angebote können früh ansetzen, Konsumkompetenz und Risikoeinschätzung fördern und Alternativen zum Substanzkonsum aufzeigen. Spezielle Risiken, die z. B. mit der Einnahme von Medikamenten einhergehen, sollten Fachkräfte im Blick haben. Entscheidend ist, nachhaltige Suchtpräventionsstrukturen aufzubauen, die auch bei Personalwechseln bestehen bleiben, und die Bewohner*innen aktiv in die Gestaltung mit einzubeziehen. Nur so kann Suchtprävention langfristig eine Wirkung entfalten und zur Gesundheitsförderung im Ankommen beitragen.

MIRIAM KNÖRNSCHILD

Fachstelle für Suchtprävention Berlin

SUCHTPRÄVENTION IN DEN BERLINER BEZIRKEN

Prävention gehört da hin, wo Menschen leben und sich begegnen

Nora Bruckmann ist bezirkliche Koordinatorin für Suchthilfe und Suchtprävention im Bezirk Tempelhof-Schöneberg. Im Gespräch haben wir erfahren, welchen Fokus sie in der kommunalen Suchtprävention setzt und was ihr für die Zukunft wichtig ist.

Unser Bezirk setzt aktuell folgende Themenschwerpunkte in der Suchtprävention:

Nora Bruckmann: Suchtprävention stellt bei uns in der bezirklichen Planungs- und Koordinierungsstelle Gesundheit eine Schnittstelle zwischen den Aufgabenbereichen der Suchthilfe sowie der Prävention und Gesundheitsförderung dar. Ein zentraler Bestandteil der kommunalen Suchtpräventionsstrategie in Tempelhof-Schöneberg ist eine frühzeitige Aufklärung, um den Einstieg in stoffgebundene wie auch stoffungebundene Süchte zu verhindern, Risikoverhalten zu reduzieren und die Entwicklung von Abhängigkeiten zu vermeiden.

Dabei beziehen wir die Rückmeldungen von Fachkräften aus unseren themenspezifischen Arbeitsgruppen und Netzwerken sowie von Bürger*innen mit ein. Ein besonderer Fokus liegt auf Kindern und Jugendlichen (in Schule) sowie älteren Menschen, da sich in diesen Gruppen jeweils spezifische Risiken und Herausforderungen im Kontext von Sucht und Abhängigkeit zeigen.

So wurde beispielsweise ein Fachgespräch in Kooperation mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Kinderklinik St. Joseph zur „Mediengesundheit von Kindern und Jugendlichen – am Beispiel Videospielsucht“ durchgeführt. Dabei wurden präventive Strategien, wie die Unterstützung von Familien in Hinblick auf digitale Kompetenzen, den Jugendmedienschutz und Beratungsangebote für betroffene Familien und Fachkräfte herausgestellt, z. B. von Lost in Space (Zentrum für Verhaltenssucht, Caritas). Zudem bieten wir jährlich ab der 10. Klasse eine Suchtpräventionsveranstaltung „Fit für die Straße“ an, die frühzeitig über die Gefahren von Sucht und Abhängigkeit im Straßenverkehr aufklärt, um Jugendliche für verantwortungsbewusstes Verhalten zu sensibilisieren.

Auch das Thema „Sucht im Alter“ wird im Bezirk aktiv aufgegriffen. Ziel ist es, die Gesundheits- / Risikokompetenz von Senior*innen im Umgang mit Alkohol und Medikamenten zu stärken. Bedeutsam sind hier v. a. gesundheitliche Beeinträchtigungen durch den Konsum von Alkohol bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten (mit der Folge von Stürzen, Unwohlsein und der Entwicklung von Abhängigkeitserkrankungen) sowie altersbedingten körperlichen Veränderungen bei der Verstoffwechselung. Neben der niedrigschwelligen Ansprache und Informationen der älteren Menschen selbst, werden auch medizinisches Personal, Angehörige, Pflegekräfte, Ehrenamtliche und z. B. Beschäftige von Senioren(wohn)einrichtungen sensibilisiert sowie Kompetenzen z. B. in der Kommunikation dieser häufig tabuisierten Themen erlangt.

Das ist mir besonders wichtig für die Suchtprävention im Bezirk: N. B.: Mir ist besonders wichtig, dass Suchtprävention nicht punktuell, sondern strukturell und nachhaltig im Bezirk verankert wird – über verschiedene Zielgruppen, Fachbereiche und Institutionen hinweg. Dabei spielen Vernetzung und Zusammenarbeit eine zentrale Rolle. Es ist wichtig, Synergien zu schaffen, um präventive Themen ressortübergreifend zu bearbeiten und nachhaltig im Bezirk zu verankern. Beispielsweise erfolgte ein ämterübergreifender Fachtag zum Thema „Suchtprävention an Schulen in Tempelhof-Schöneberg“ mit dem Ziel, sich gemeinsam zu Themen wie z. B. Konsum von Lachgas und Vapes sowie illegaler Drogen, aber auch zur exzessiven Mediennutzung, auszutauschen. Dabei wurden Risiken des Konsums benannt und auf Hilfsangebote hingewiesen. Diese Veranstaltung fördert die Vernetzung von Akteur*innen aus Schule, Jugendhilfe, Gesundheitswesen und weiteren relevanten Bereichen und trägt so zur langfristigen Stärkung der Präventionsarbeit bei.

Auf diesen Erfolg sind wir besonders stolz:

N. B.: Besonders stolz sind wir auf das Präventionsprojekt bei der FAM, der Alkohol- und Medikamentenberatungsstelle für Frauen* des Vereins FrauSuchtZukunft e. V., das seit 2020 durch bezirkliche Mittel finanziert wird. Weitere Infos finden Sie unter: www.tinyurl.com/5n85hs47

Diese Stolpersteine würden wir gerne beseitigen:

N. B.: Durch die aktuell angespannte Haushaltssituation können wir Projekte nicht langfristig finanzieren. Das macht es schwer, Prävention nachhaltig im Bezirk zu integrieren.

Das ist unsere Vision für die Suchtprävention im Bezirk:

N. B.: Die Förderung eines gesunden Lebensstils und die Aufklärung über Suchtgefahren müssen dort stattfinden, wo Menschen leben und sich begegnen. Unsere Vision sieht eine integrierte Suchtprävention vor, die alle Generationen anspricht und in den Alltag der Menschen integriert wird. Nur durch eine starke, vernetzte und lokal verankerte Präventionsarbeit können wir nachhaltige Veränderungen erreichen.

Wenn ich einen Wunsch frei hätte, dann

N. B.: sollte Suchtprävention, insbesondere die Förderung von Lebenskompetenzen, fest im Lehrplan von Schulen verankert sein, um Kinder und Jugendliche so zu stärken, dass sie ein gesundes Selbstwertgefühl entwickeln, besser mit Stress und negativen Emotionen umgehen können und weniger anfällig für Suchtverhalten sind.

Wir bedanken uns bei Nora Bruckmann herzlich für das Gespräch!

Das Interview führte: CHRISTINA SCHADT Fachstelle für Suchtprävention Berlin

NORA BRUCKMANN

Auf den folgenden 2 Seiten lesen Sie Neues zu Projekten der Fachstelle für Suchtprävention Berlin gGmbH und ihrem Gesellschafter, dem Institut für Gesundheit und Kommunikation e.V.

BUNDESWEITE SUCHTPRÄVENTION

VORTIV – Vor Ort Aktiv Serviceplattform bald auch substanzübergreifend

Alkoholprävention für Jugendliche und junge Erwachsene –ein wichtiges und viel diskutiertes Thema. Doch wie geht das eigentlich? Wo fängt man an, wenn der Bedarf klar ist, es aber vielleicht noch kein Konzept oder Erfahrungswerte gibt? Wo findet man gesammelte (Fach-)Informationen zu dem Thema? Was für Maßnahmen gibt es überhaupt? Und wo findet man als Fachkraft in der (Klein-)Stadt oder Multiplikator*in in der Gemeinde Unterstützung in der Herangehensweise oder der Umsetzung von Methoden?

Genau bei diesen und ähnlichen Fragen setzt die seit 2020 existierende digitale Serviceplattform VORTIV – Vor Ort Aktiv des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) an. Das Ziel dabei ist, bundesweit und bis in die kommunale Ebene hinein Fachkräfte, Akteur*innen und Multiplikator*innen bei der Alkoholprävention bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen in ihren unterschiedlichen Lebenswelten zu unterstützen und zu vernetzen.

VORTIV bietet dabei nicht nur ein umfangreiches Angebot an Informationen und Materialien zu verschiedenen, qualitätsgesicherten Projekten des BIÖG an, beispielsweise zum KlarSichtKoffer oder den JugendFilmTagen. Die Serviceplattform berät darüber hinaus zu individuellen Bedarfen und unterstützt bei der Netzwerkarbeit, sodass eine nachhaltige und zielgerichtete Suchtprävention bundesweit und flächendeckend gelingen kann.

Hotline: 0800 – 86 78 48

Servicezeit: Mo – Fr 09:00 – 13:00 Uhr

E-Mail: beratung@vortivmail.de

Um zeitnah und im direkten Austausch Fragen und Anliegen besprechen zu können, bietet VORTIV neben der Möglichkeit, schriftlich Kontakt aufzunehmen, eine telefonische Hotline an. Hier sind von Montag bis Freitag Fachkräfte der Suchtprävention erreichbar, die zu großen und kleinen Fragen mit ihrer Expertise zur Seite stehen oder auch an passende Ansprechpartner*innen weitervermitteln können.

Neben der Prävention von riskantem Alkoholkonsum, wird die Serviceplattform um die Präventionsfelder Tabak- und Cannabiskonsum sowie die problematische Nutzung von (digitalen) Medien erweitert werden. Wir freuen uns sehr, unsere Kooperationspartnerin, die ]init[ AG für digitale Kommunikation, im Auftrag des BIÖG bei der Umsetzung dieses Vorhabens unterstützen zu dürfen.

Bleiben Sie also gespannt und fühlen Sie sich herzlich eingeladen, www.vortiv.de einen Besuch abzustatten oder direkt zum Hörer zu greifen!

VORTIV ist ein Angebot des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) in Kooperation mit dem Verband der Privaten Krankenversicherung e. V. (PKV).

CORINNA SOHN UND CHRISTINA SCHADT

Fachstelle für Suchtprävention Berlin

Für Groß und Klein mit dabei zum Thema Mediennutzung

Am 23. – 24. August 2025 hatten wir die großartige Gelegenheit, beim Tag der offenen Tür der Bundesregierung im Bundesministerium für Gesundheit den Arbeitsstab des Sucht- und Drogenbeauftragten der Bundesregierung Hendrik Streeck bei einem Infostand zum Thema Mediennutzung und deren Risiken zu unterstützen. Es war spannend, mit vielen Besucher*innen allen Alters ins Gespräch zu kommen, Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Umgang mit Medien zu schaffen und praktische Tipps für den Alltag zu teilen.

Vielen Dank an alle, die vorbeigeschaut und sich mit uns ausgetauscht haben – und ein herzliches Dankeschön an den Arbeitsstab für die Einladung!

SUCHTPRÄVENTION

Youth Space – Ort der Beratung in den Gropiuspassagen

Seit Jahresbeginn koordiniert die Fachstelle für Suchtprävention Berlin gGmbH den Youth Space in den Neuköllner Gropiuspassagen. Das neu aufgesetzte Projekt wird über das Jugendamt Neukölln finanziert. Tatsächlich gibt es den Youth Space schon seit 2022. Zuvor war er ein „Ort der Begegnung“, in dem verschiedene Jugendfreizeiteinrichtungen tätig waren. Nun ist daraus ein „Ort der Beratung“ geworden, in dem verschiedene Beratungsangebote für Jugendliche, Eltern und Fachpersonen zu finden sind.

Beratung von verschiedenen Akteuren Aktuell beraten fünf verschiedene Einrichtungen, jede an einem anderen Tag und zu einer anderen Zeit.

Die Fachstelle für Suchtprävention Berlin gGmbH bringt mit der Neuköllner Präventionspraxis die Beratungsexpertise der Berliner Präventionspraxis aus Berlin-Mitte direkt nach Gropiusstadt.

Wochenplan:

MONTAG

14:00 – 16:00 UHR:

THESSA E.V. PSYCHOLOGISCHE BERATUNG

DIENSTAG

12:00 – 17:00 UHR: NEUKÖLLNER PRÄVENTIONSPRAXIS

MITTWOCH

NEUKÖLLNER PRÄVENTIONSPRAXIS » RAUS AUS DER GRAUZONE

9:00 – 15:00 UHR: FAMILIENSERVICEBÜRO

15:00 – 17:00 UHR: SCHULDISTANZTEAM

DONNERSTAG

16:00 – 18:00 UHR: GANGWAY / JOBINN MOBILE JUGENDARBEIT Straßensozialarbeit in Berlin

Mit im Boot sind außerdem Tessa e. V., das Familienservicebüro, das Schuldistanzteam und Gangway

Außerdem bieten wir mit dem Projekt F/F Neukölln Workshops für Jugendliche zu Suchtprävention an, die auch im Youth Space stattfinden können.

schicken Teppich für ein ruhiges Ambiente sorgt. Die gemütliche und vertrauliche Atmosphäre lässt fast vergessen, dass sich die Beratungsstelle mitten in einem lebhaften Einkaufszentrum befindet.

Regelmäßig stecken Erwachsene und Jugendliche die Köpfe bei uns herein und sind neugierig, was der neue Laden zu bieten hat. Sie informieren sich über die Beratungsangebote, spielen eine Runde Kicker oder lassen sich von uns beraten. Das Konzept scheint gut aufzugehen und bringt die Unterstützung dahin, wo sich die Zielgruppen bereits aufhalten.

Wir danken dem Jugendamt Neukölln für die Finanzierung des Angebots Youth Space. Und unser Dank gilt auch allen Partner*innen, die mit ihrem Beratungsangebot den Youth Space mit Leben füllen für die tolle Kooperation.

Wollen Sie sich selbst einen Eindruck machen?

Am 24.10.2025 findet um 14:00 Uhr ein Tag der offenen Tür statt. Mit leckeren Snacks und bunten Mitmach-Aktivitäten heißen wir Familien und alle Interessierten herzlich willkommen, uns, den Youth Space und unsere Beratungsangebote kennenzulernen.

Haben Sie Fragen zum Youth Space, zur Neuköllner Präventionspraxis oder zum Projekt FF/NK?

Um der neuen Herausforderung gerecht zu werden, wurde der Youth Space entsprechend umgestaltet. Wir haben eine gemütliche Sitzecke eingerichtet, die mit dem neuen Anstrich und einem

Vereinbaren Sie einen Termin oder besuchen Sie uns gerne während unserer Öffnungszeit immer dienstags von 12.00 – 17.00 Uhr.

ODER ONLINE:

Youth Space im Erdgeschoss der Gropiuspassagen Johannisthaler Chaussee 317 | 12351 Berlin

Telefon: 0175 – 96 39 400

E-Mail: rockenbach@kompetent-gesund.de www.kompetent-gesund.de/youthspace

SANDRA ROCKENBACH Fachstelle für Suchtprävention Berlin

DER NEUE BERATUNGSRAUM: SPRECHEN, KICKERN UND ENTSPANNEN VON DER HEKTIK DES TAGES

SIE FINDEN UNS DIREKT IM ERDGESCHOSS DER GROPIUSPASSAGEN

ALKOHOL

Dossier

„Empfehlungen zum Umgang mit Alkohol“

Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen, weitere Infos: www.tinyurl.com/48tfxmxz

Studie

„Ein Viertel der getesteten Verkaufspunkte haben im 2024 Alkohol an Jugendliche verkauft“ Sucht Schweiz, weitere Infos: www.tinyurl.com/5fahjwpz

Pressemitteilung

„Begleitetes Trinken ab 14 Jahren – aus medizinischer Sicht nicht vertretbar“

Landeskoordination Rehabilitation und Teilhabe Kinder und Jugendliche“, Download unter: www.tinyurl.com/yc58yntc

NIKOTIN UND TABAK

Methode

„Vape Check“ ginko – Stiftung für Prävention NRW, weitere Infos: www.tinyurl.com/mvh7bnxr

Studie

„Disposable e-cigarettes and their nicotine delivery, usage pattern, and subjective effects in occasionally smoking adults“

LMU Klinikum München und Bundesinstitut für Risikobewertung, Download unter: www.tinyurl.com/5yvuma3u

Studie

„Absence from work and lifetime smoking behavior: evidence from european maternal leave policies“ Journal of Health Economics, Download unter: www.tinyurl.com/bdwhuwj3

Publikation

„Eine attraktive Verpackung für ein tödliches Produkt: Die Strategie der Tabakindustrie“ Sucht Schweiz, Download unter: www.tinyurl.com/rvdydxzn

CANNABIS

Broschüre

„Cannabis einfach erklärt –Broschüre für Eltern“ Jugendschutz Bayern, Download unter: www.tinyurl.com/9ew4tkft

Studie

„Wie sollte die verhaltensbezogene Cannabisprävention nach der Teil-Legalisierung gestaltet werden? Ergebnisse einer Expert*innen-Befragung“ ISD Hamburg, Download unter: www.tinyurl.com/mtnu2p3k

Studie

„Entwicklung des Cannabiskonsums vom Jugend- zum jungen Erwachsenenalter sowie Risiko- und Schutzfaktoren für einen problematischen Konsum“ Bundesgesundheitsblatt, Download unter: www.tinyurl.com/mua7sfnw

Digitalisierung und KI in der Sozialen Arbeit

Die neue Ausgabe der Reihe „Archiv für Wissenschaft und Praxis der Sozialen Arbeit“ umfasst verschiedene Beiträge zu künstlicher Intelligenz, wie z. B. digitalen Tools, Chancen und Risiken des Einsatzes sowie Praxisbeispiele von Digitalisierung in unterschiedlichen Handlungsfeldern – auch mit einem Beitrag der Fachstelle für Suchtprävention Berlin zum Thema Präventionsansätze riskanter Mediennutzung für Fachkräfte in Schule und Elternarbeit.

Jetzt hier erhältlich: www.tinyurl.com/586j3edp

ILLEGALE SUBSTANZEN

Video „Achtung Nitazene” mindzone.info, weitere Infos: www.tinyurl.com/8a79f8az

Pressemitteilung

„Europäischer Drogenbericht 2025: Wichtige Ergebnisse“ EUDA, Download unter: www.tinyurl.com/3s8h8c6d

MEDIEN

Studie „KIM-Studie 2024“ Medienpädagogischer Forschungsverband Südwest, weitere Infos: www.tinyurl.com/bde4zet3

Leitlinie

„Diagnostik und Therapie von Internetnutzungsstörungen“ DG-Sucht, Download unter: www.tinyurl.com/yw7a72wd

Bericht

„Warum Belohnungen exzessive Mediennutzung fördern“ klicksafe.de, weitere Infos: www.tinyurl.com/mvdpum3u

Diskussionspapier „Soziale Medien und die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen“ Leopoldina Nationale Akademie der Wissenschaften, weitere Infos: www.tinyurl.com/5xcmd2m2

ALLGEMEIN

Pressemitteilung „Bundeskabinett beschließt Lachgasverbot“ Bundesministerium für Gesundheit, weitere Infos: www.tinyurl.com/23zuk59p

Leitfaden „Präventiver Kinderschutz bei Kindern psychisch und suchtbelasteter Eltern“

Deutsche Gesellschaft für Kinderschutz in der Medizin, Download unter: www.tinyurl.com/yfr23p69

NEUERSCHEINUNGEN, TERMINE UND VERANSTALTUNGSHINWEISE ZUR SUCHTPRÄVENTION

VERANSTALTUNGEN

10. – 20. Oktober 2025

Woche der seelischen Gesundheit Aktionsbündnis Seelische Gesundheit, weitere Infos: www.tinyurl.com/2wy72nh9

27. – 29. Oktober 2025

DHS Fachkonferenz Sucht Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen, Potsdam, weitere Infos: www.tinyurl.com/mp3sxufz

28. – 29. Oktober 2025 Kongress: „Teilhabe und Selbstbestimmung von Kindern und Jugendlichen mit Beeinträchtigungen“ Deutsche Vereinigung für Rehabilitation, Berlin,

24. – 28. November 2025

5. Woche der Medienabhängigkeit und Verhaltenssucht Fachverband Medienabhängigkeit, Online, weitere Infos: www.tinyurl.com/9wxcv4mh

25. – 26. November 2025 Fachtagung „Appgehängt? Multiperspektivische Ansätze für eine gesunde Mediennutzung junger Menschen“ Eine Veranstaltung der Landessuchtbeauftragten Heide Mutter in Kooperation mit dem Präventionszentrum für Verhaltenssüchte der pad gGmbH, Berlin, weitere Infos: www.tinyurl.com/yywukznw

VERANSTALTUNGEN DER FACHSTELLE FÜR SUCHTPRÄVENTION BERLIN

Unsere Weiterbildungsangebote für 2025 – noch Plätze sichern!

Berliner Initative gegen Medikamentenmissbrauch

15. – 21. SEPTEMBER 2025

6. BERLINER AKTIONSWOCHE GEGEN MEDIKAMENTENMISSBRAUCH FÜR ALLE(S) WAS DABEI?!

Ein multiprofessioneller Beitrag, Berliner Bürger*innen sowie Fachkräfte für einen verantwortungsvollen Umgang mit Medikamenten zu sensibilisieren und den Übergang in die Berliner Hilfestrukturen zu erleichtern. Mitmachen ist möglich und erwünscht!

berlin-suchtpraevention.de/ initiative

Unsere Weiterbildungen für pädagogische Fachkräfte, wie zum Thema Medikamentenmissbrauch, Kind s/Sucht Familie oder Suchtprävention für Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte, vermitteln Know-how zu suchtpräventiven Themen und setzen erprobte und wirksame Methoden ein. Eltern bieten wir regelmäßig Elternseminare zu aktuellen

Wir freuen uns über Ihr Interesse und Ihre Teilnahme auch im zweiten Halbjahr.

Broschüre erhältlich im Veranstaltungskalender der Fachstelle unter: www.berlin-suchtpraevention.de/veranstaltungen

Evaluation des Konsumcannabisgesetzes (EKOCAN) –Jetzt mitmachen!

Im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums wird derzeit eine Studie zur Evaluation des Konsumcannabisgesetzes durchgeführt, die den Umgang mit Cannabis sowie die Wahrnehmung von Präventionsmaßnahmen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen untersucht. Gesucht werden junge Menschen (14 – 24 Jahre), die an einer anonymen Befragung teilnehmen. Als Dankeschön gibt’s einen Wunschgutschein im Wert von 20 €.

Weitere Informationen finden Sie hier: www.tinyurl.com/5n75bw4j

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IM »THEMENHEFT SUCHTPRÄVENTION BERLIN«?

Das Themenheft erscheint 4 x im Jahr und wird sowohl über unseren E-MailVerteiler an 3.500 Empfänger*innen verschickt als auch in kleiner Auflage gedruckt. Online sind alle Ausgaben über unsere Webseite und auf issuu.com verfügbar.

Das nächste Themenheft ist bereits in Planung und wird im Dezember 2025 erscheinen. Wir freuen uns über Beiträge zu Angeboten, Aktivitäten, Projekten oder Terminen der Suchtprävention von Ihnen und laden Sie herzlich ein, sich redaktionell einzubringen.

Der Redaktionsschluss ist der 12. November 2025. Bei Interesse nehmen Sie bitte Kontakt auf mit: Christina Schadt (schadt@berlin-suchtpraevention.de)

Unterstützen Sie die Berliner Suchtprävention

Mit Ihrem Engagement können wir die Suchtprävention stärken und noch mehr Aufklärungsarbeit für die Menschen unserer Stadt leisten.

Bankverbindung für Ihre Spende

Kto.-Inhaber: Fachstelle für Suchtprävention Berlin gGmbH

IBAN: DE16 3702 0500 0001 3431 00

BIC: BFS WDE 33 XXX bei der SozialBank Verwendungszweck: Spende

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