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ONKEL TOM’S BROCKI-HÜTTE
Brocki – dort, wo man alles findet Seit 20 Jahren schreibt Onkel Tom’s Brocki-Hütte in Wettingen eine Erfolgsgeschichte. Über 1000 m² Ladenfläche laden zum Schmökern ein. «Unser 20-Jahr-Jubiläum werden wir auf jeden Fall mit der Kundschaft und allen Interessierten feiern. Wann und wie genau, das muss ich jedoch erst noch aufgleisen», sagt Inhaber Emil Schmid. Bereits vor Jahren hat er die Führung von Onkel Tom’s Brocki-Hütte in die Hände von Bertha Bergamin gelegt. «Sie hat ein Gspüri dafür, was wie viel kosten darf, was noch verkauft werden kann und was nicht», sagt Schmid. Seit gut 16 Jahren steht die gebürtige Südamerikanerin im Dienste von Emil Schmid, erst als Reinigungsinstruktorin und seit acht Jahren nun als Verantwortliche fürs Brockenhaus. «Mir macht diese Arbeit grossen Spass», betont sie denn auch. Zusammen mit ihrer Tochter Jorlady Nieto und zwei weiteren Mitarbeitern sorgt sie dafür, dass in den 13 Räumen alles – soweit wie möglich – übersichtlich geordnet ist. IN EINEM RAUM sind ausschliesslich
Kleidungsstücke zu finden, im anderen Geschirr und Glas. Ein weiterer Raum ist Möbeln gewidmet, wieder ein anderer Büchern. «10 000 haben wir im Laden und 10 000 Stück am Lager. Ganz zu schweigen von den unzähligen Schallplatten», sagt Bergamin. Gefragt sind auch Spielsachen, Bilderrahmen, Stereoanlagen, Computer sowie Teppiche. Auch Kühlschränke oder Waschmaschinen stehen im Angebot. Der günstigste Artikel, etwa ein Trinkglas, ist für 50 Rappen zu haben. Natürlich gibts auch wertvolle Artikel, für die man ein paar hundert Franken hinblättern muss. «Das Kaufverhalten hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt», sagt Schmid. Früher seien antike Möbel sehr gefragt gewesen – heute nicht mehr. Und bei den gebrauchten Matratzen rümpfe schon der eine oder ande-
Erfolgreiches Team: Jorlady Nieto, Emil Schmid und Bertha Bergamin. re die Nase. Diese «Zweifler» frage ich dann jeweils, ob sie noch nie in einem Hotel übernachtet haben», sagt Schmid. Dann höre er jeweils: «Stimmt, das sind ja auch Matratzen, auf denen schon viele Menschen genächtigt haben.» EINE ERINNERUNG aus den letzten
20 Jahren ist Emil Schmid besonders eindrücklich eingefahren. «Ein junges Paar, frisch vermählt, hatte sich zum Ziel gesetzt, seine komplette Wohnungseinrichtung aus dem Brockenhaus zu besorgen», sagt Schmid schmunzelnd. Das sei natürlich nicht in einem Aufwisch möglich gewesen.» Doch innerhalb von drei Monaten haben es die beiden geschafft, ihre 2-Zimmerwohnung komplett einzurichten. «Nicht nur das Mobiliar, sondern einfach alles, angefangen vom Besteck über die Vorhänge bis hin zum Bettzeug.» Die ganze Einrichtung hat 1700 Franken gekostet. «WIR SIND KEIN LADEN, der bestellen kann, was gewünscht wird. Wir können nur anbieten, was wir bekommen.» Täglich kommen bis zu vier Lastwagen mit Material aus Hausräumungen in der Entladungshalle des Brockenhauses an. Das ist ganz schön viel. Allerdings ist nur ein Bruchteil davon fürs Brockenhaus verwend-
Auch zu finden: Antike Sessel und Schränke. bar. Das Meiste muss entsorgt werden. «Nicht etwa, weil es nicht mehr brauchbar wäre, sondern weil es nicht verkaufbar ist», betont Schmid.
gerne investiert, um durch die Brocki-Räume zu flanieren. Öffnungszeiten: Mo bis Fr, 13 bis 18.30 Uhr, Sa, 10 bis 16 Uhr. Onkel Tom’s Brocki, Tägerhardstrasse 133, Wettingen.
ONKEL TOM’S BROCKI an der Tägerhardstrasse 133 in Wettingen wird von allen Bevölkerungsschichten besucht. Ob das nun ein Arbeitsloser ist oder die Dame, die im Bentley vorfährt. «Für einen Besuch im Brockenhaus sollte man einfach viel Zeit mitnehmen, wie man es für den Besuch eines Museums auch tut», sagt Schmid. Denn es gäbe so viel anzuschauen, das brauche einfach seine Zeit. Zeit, die auch er persönlich immer wieder Der Renner: Kleider sind sehr gefragt.