Sonderbeilage WOB: 850 Jahre Reinach

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Interview: Gemeindepräsident Melchior Buchs erzählt, was das Jubiläumsjahr mit sich bringt.

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Reinacher Heide: Porträt einer national geschützten Ruheinsel im Siedlungsmeer

Eldorado: Die Geschichte Reinachs geht weit zurück – das freut besonders Archäologen

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850 Jahre Reinach

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Sonderbeilage vom Donnerstag, 13 Juni 2024

Wochenblatt für das Birseck und das
Dorneck

Prozesse verbessern ist wie Trapezturnen. Ein vertrauter Partner ist wichtig, um im richtigen Moment anzupacken.

So wie sich Sportler auf ihr Team verlassen können sich unsere Kunden auf uns als Partner verlassen Gemeinsam meistern wir die Herausforderungen für ein gemeinsames Ziel: die Optimierung von Fertigungsprozessen Das hat Endress+Hauser überall auf der Welt zu einem wichtigen Partner der Prozessindustrie gemacht Gleichzeitig sind wir bis heute fest in der Region um das Dreiländereck Deutschland–Frankreich–Schweiz verwurzelt Wir freuen uns deshalb gemeinsam mit den Menschen hier am Firmensitz 850 Jahre Reinach zu feiern

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Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Samstag, 14. September 2024

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Zeit, durch Geschichte und Gegenwart zu flanieren

Wann haben Sie das letzte Mal Ihren Geburtstag gefeiert? Wahrscheinlich halten Sie es ähnlich wie ich: Ein Fest gibt es nur dann wenn ein runder Geburtstag ansteht Ihr und mein Vorteil? Die Geburtsurkunde – damit wissen wir in der Regel genau wann wir geboren wurden

Eine Geburtsurkunde von Reinach gibt es indes nicht in dieser Form Die Austragung eines Gemeindejubiläums ist meist eine ungefähre Sache Reinach wird um 1164 unter dem Namen «Rinacho» das erste Mal erwähnt

Dieser «Geburtstag» jährt sich heuer zum 850 Mal Grund genug für 12 Monate voller Anlässe von und für Reinach, mit denen des Jubiläums gedacht wird Den Höhepunkt der Feierlichkeiten markiert das «Rynach Fescht»: Im September verwandelt sich die gesamte Hauptstrasse im Dorfkern während eines Wochenendes in eine Festmeile

In dieser Beilage begeben wir uns anlässlich des Jubiläums auf eine Reise durch Reinach, graben in der Vergangenheit, tauchen ein in die Vereinskultur lernen die pulsierende Wirtschaft kennen flanieren durch Kunst- sowie Kulturräume und halten inne in einem Naturjuwel von nationaler Bedeutung.

Kurzum: Diese Seiten sollen Ihnen geschätzte Leserin geschätzter Leser einen vielfältigen wenn auch nicht abschliessenden Einblick in die Vergangenheit die Gegenwart und die Zukunft Reinachs geben Zu einem runden Geburtstag gehört es schliesslich auch in Erinnerungen zu schwelgen Und wer weiss, vielleicht erfahren hier sogar alteingesessene Reinacherinnen und Reinacher noch etwas Neues Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre!

Fabia Maieroni, Redaktionsleiterin

Als Gemeindepräsidenten noch gefährlich lebten

Entwicklung: In den 1960er-Jahren begann in Reinach der Bauboom, doch der dörfliche Charakter war noch gut zu erkennen

Als Bauerndorf war Reinach dem Bischof, später der Stadt Basel zugewandt Erst der Bauboom der 1960er-Jahre veränderte Reinach fundamental

Caspar Reimer

«850 Jahre Reinach»

Sonderbeilage im Wochenblatt vom 13 Juni 2024

Frontbild: Fabia Maieroni

Herausgeberin

CH Regionalmedien AG

Ermitagestrasse 13, 4144 Arlesheim

Redaktionsleitung

Fabia Maieroni 061 706 20 21

fabia maieroni@chmedia ch

Redaktion

Tobias Gfeller

Caspar Reimer

Verkauf

Reto Hartmann

reto hartmann@chmedia ch

Druck

CH Media Print AG

Copyright CH Regionalmedien AG

Eine Publikation von www chmedia ch

Das, was wir heute Reinach nennen, liegt auf einer 20 Meter dicken Geröllschicht –Gestein, das in Eiszeiten von Ur-Wiese und Ur-Aare ins Birsecker Becken geschoben wurde Ausgrabungen legen nahe, dass das Gebiet schon in der Steinzeit besiedelt war Handfestes ist aus der tiefen Reinacher Vergangenheit nicht zu erfahren Licht im historischen Dunkel gibt es erst vor 850 Jahren, als Rinacho in einem Dokument des Bischofs von Basel erwähnt wurde – diese urkundliche Aufzeichnung ist Anlass für das Jubiläum, das die Stadt vor der Stadt in diesem Jahr feiert Reinach war ein kleines Bauerndorf es bestand Ende des 16 Jahrhunderts aus 45 Häusern, in denen rund 200 Menschen gelebt haben dürften Reinach gehörte zum Fürstbistum von Basel, das von Pruntrut aus verwaltet wurde Bischöfliche Verwaltungsstrukturen wie das Zollamt und das Salzmagazin verschafften dem Dorf eine gewisse Bedeutung Die bischöfliche Schaffnerei lag im Kury-Haus – dort, wo heute die Raiffeisenbank ihre Geschäfte tätigt Innerhalb von rund 200 Jahren verdoppelte sich Reinachs Einwohnerzahl

Das Wasserproblem Auf der anderen Seite hatte Reinach seiner geologischen Begebenheiten wegen mit problematischer Wasserversorgung zu kämpfen: Unstete Bäche, die entweder Rinnsalen glichen oder die Umgebung gleich überfluteten, zogen sich durch das Gemeindegebiet – genannt seien hier der Fleischbach im Norden Reinachs oder Lei- und Erlenbach deren Fortsetzung zwischen der heutigen Alten Ettinger-

Reinach explodiert: 1940 war Reinach noch ein kleines Bauerndorf (Karte links) 2011 Teil des grossen Siedlungsgebietes im Speckgürtel der Stadt Basel FOTOS ZVG

strasse und Coop als Dorfbach bezeichnet wird Der Bogen, den die Hauptstrasse durch den Ortskern zieht, zeichnet den Verlauf des Dorfbachs Um der Hochwassergefahr Herr zu werden, erfolgten über die Jahrhunderte immer wieder Eingriffe in den Wasserverlauf Zwischen den Gemeinden kam es zu Streitereien über die Nutzung von Wasserquellen Bande mit der Stadt Basel

In der Folge der Französischen Revolution wurde Reinach von französischen Truppen besetzt – für das Fürstbistum hatte die letzte Stunde geschlagen Christliche Symbole, wie etwa das bis heute erhaltene Kury-Kreuz, wurden von den Reinachern vor den Besatzern versteckt Erst mit dem Wiener Kongress von 1815, der das Birseck dem Kanton Basel und damit der Eidgenossenschaft zusprach wurde Reinachs Schicksal mit jenem der Schweiz verknüpft Schon in

den ersten Jahren dieser Zeit war Reinach der Stadt Basel zugewandt, die Basler Familien Landerer und Wieland erwarben im Dorf Landgüter, sorgten für eine bessere Wasserversorgung, schenkten Reinach den bis heute bestehenden Dorfbrunnen, der 1829 eingeweiht wurde Die Reinacher erhofften sich von der stadttreuen Haltung wirtschaftliche Vorteile, doch dürfte dies mit ein Grund gewesen sein, dass das Dorf bei seinen Nachbarn nicht besonders beliebt war: In den Wirren der Kantonstrennung von 1832/33 erschossen betrunkene Kämpfer aus Oberwil und Therwil gar den Reinacher Gemeindepräsidenten Ob dies der stadttreuen Haltung Reinachs, den damaligen Sitten oder beidem geschuldet war, ist natürlich Spekulation

Ende des Bauerndorfes

Auch als im Dezember 1907 erstmals ein Tram durch Reinach tuckerte – dies übri-

gens nicht immer unfallfrei –, blieb Reinach vorerst noch ein Bauerndorf: Im Jahr 1943 gab es in Reinach mehr als 60 Bauernbetriebe Wer die Mitgliederlisten lokaler Bauernverbände aus jenen Jahren durchstöbert erhascht typische Reinacher Namen wie Leimgruber, Feigenwinter, Grellinger, Nussbaumer, Kury oder Schindelholz Noch fast jedes Haus hatte einen landwirtschaftlichen Anstrich, man hielt das Vieh mitten im Dorf Wer mit älteren Reinachern spricht, bekommt Fotografien von Kuhherden zu Gesicht, welche von der Bruggstrasse über die Kreuzung zur Hauptstrasse in die Birsigtalstrasse spazieren – ein Bild, das heute an der Stelle, wo sich während des Tages ein Auto ans nächste reiht, undenkbar wäre Das Bauernsterben setzte ein, als in den 1960er-Jahren der Bauboom nach Reinach kam, der Ort sich zu einer Agglomerationsgemeinde mit Industriebetrieben und Dienstleistungsfirmen wandelte, Landwirtschaft an die äusseren Ränder verdrängte

Von den 9462 Wohnungen und Häusern, die im Jahr 2019 in Reinach Menschen beherbergten wurden nur elf Prozent nach der Jahrtausendwende erbaut Mehr als die Hälfte, 56 Prozent, stammen aus der Zeit zwischen 1960 und 1980 Damals – als Reinach endgültig aufhörte, ein Bauerndorf zu sein – schossen Einfamilienhäuser, Wohnblöcke, Schulhäuser wie die Pilze aus dem Boden Die Kehrseite: Zu Beginn der 1990er-Jahre gab es in Reinach noch knapp zehn Landwirtschaftsbetriebe

Zukunft in der Birsstadt Im Sommer vergangenen Jahres hat eine Gemeindedelegation dem Baby Elio – dem zwanzigtausendsten in Reinach lebenden Menschen – Glückwünsche überbracht Reinach hat sich gemeinsam mit den anderen Gemeinden entlang der Birs zu einem wirtschaftlichen Zentrum entwickelt, was zu politischen Kontroversen um die Gestaltung des Verkehrs oder den Schutz von Naturräumen führt Unter dem Namen Birsstadt wird im Verbund mit Nachbarn versucht die Herausforderungen zu stemmen

Sonderbeilage Donnerstag, 13 Juni 2024 850 Jahre Reinach 3
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«Die Gemeinden spielen für die Identität der Menschen eine grosse Rolle»

Bei einem Spaziergang vom Tierpark zur Reinacher Heide erzählt Gemeindepräsident und Präsident des Vereins 366×850 Joor Rynach, Melchior Buchs, über die Natur in der Agglomeration, darüber, was Reinach besonders macht, und was das Jubiläumsfest mit sich bringt

Interview: Fabia Maieroni

Herr Buchs, auf dem Weg zur Reinacher Heide überqueren wir die Autobahn und sehen direkt auf das Kägenareal Wir stehen hier an einem pulsierenden Ort und nur wenige Meter weiter vorne spazieren wir bereits im Naturschutzgebiet von nationaler Bedeutung Ist das etwas, das Reinach für Sie ausmacht? Ja, genau das macht Reinach, aber auch die Birsstadt aus Diese Autobahn würde man heute wohl nicht mehr so machen Es war damals ein anderer Zeitgeist Heute ist die Natur stärker im Vordergrund Aber es ist sehr typisch für diese Agglomerationsgürtel Seit 2010 versuchen wir, in der Birsstadt wieder ein Stück Natur zurückzuholen

Stichwort Preis für den Natur- und Erlebnisweiher: Reinach schafft also der Natur mit diversen Massnahmen Raum Ja, in der ganzen Gemeinde Der Weiher ist ein Teil des Aktionsprogramms Birspark Landschaft Es zeigt sich: Wenn Gemeinden zusammenarbeiten, entstehen solche Gebiete Auch bei uns gab es am Anfang viel Skepsis Aber mittlerweile zeigen sich die Erfolge dieser Projekte Reinach feiert in diesem Jahr sein 850-Jahr-Jubiläum Wie wichtig ist es denn, die Identität von einzelnen Gemeinden zu feiern, wenn es doch die Birsstadt gibt?

Es ist nach wie vor so, dass sich die Menschen an einem bestimmten Ort zu Hause fühlen Ich sage auch, ich bin in Reinach daheim und nicht in der Birsstadt Das wird sich so schnell auch nicht ändern

Dennoch: Die Menschen sind sich bewusst, dass die Gemeinden zu einem zusammenhängenden Gebiet gehören Die Gemeinden spielen für die Identität der Menschen dennoch eine grosse Rolle Reinach ist älter als 850 Jahre, das belegen unzählige archäologische Funde, die bis in die Steinzeit zurückgehen Warum feiern Sie die Gemeindeentstehung genau in diesem Jahr? Man sagt, dass die erste Erwähnung unter dem Namen Rinacho irgendwann um 1164 auftauchte Es kann natürlich auch schon viel früher gewesen sein, aber wir halten uns an diese Erwähnung

Wie feiert die Gemeinde den «Geburtstag»? Es finden während des ganzen Jubiläumsjahres Aktivitäten statt Angeboten werden diese vor allem von unseren Vereinen Damit eine Gemeinde funktioniert, damit

sich die Menschen wohlfühlen, braucht es Vereine, denn die Verwaltung und die Politik alleine können nicht viel ausrichten Und da wir so viele Vereine haben sollen diese in diesem Jahr auch eine grössere Plattform erhalten Das Fest ist eine Chance, um wieder einmal zu zeigen, was in Reinach alles geleistet wird – eben besonders von den Vereinen

Wenn die Vereine einen grossen Teil beisteuern, was hat denn das OK des Vereins 366×850 Joor Rynach geleistet?

Wir haben verschiedene Vereine und Organisationen zusammengeschlossen und ein attraktives Programm geplant Zudem konnte jeder Verein für seinen Anlass ein Gesuch stellen für eine zusätzliche spezielle Jubiläumsaktivität, die wir finanziell unterstützen So geben wir 70 000 Franken aus, mit denen wir die Vereine unterstützen

Am Wochenende von 13. bis 15. September steigt das grosse Rynach Fescht. Warum braucht es diesen Grossanlass?

Wir haben uns umgehört und das Bedürfnis nach einem grossen Fest war klar da Es war auch unser Ehrgeiz, dass wir noch ein richtiges, grosses Fest veranstalten Worauf darf man sich an diesem Festwochenende freuen?

Viele Vereine, KMU und Institutionen machen ein eigenes Beizli, eine Bar oder einen Auftritt mit einem bestimmten The-

«Das Fest ist klar von Reinach für Reinach Es soll kein überregionales Festival sein. Wir verzichten deshalb auf einen national bekannten Gig und setzen auf lokale Künstlerinnen und Künstler.»

ma So kommt eine bunte Mischung mit diversen Mottos zusammen – alle haben etwas mit Reinach oder seiner Geschichte zu tun Das Fest ist klar von Reinach für Reinach Es soll kein überregionales Festival sein Wir verzichten deshalb auf einen national bekannten Gig und setzen auf lokale Künstlerinnen und Künstler

Sind denn Besucherinnen und Besucher aus den umliegenden Gemeinden auch eingeladen?

Selbstverständlich!

Mit wie viel Andrang rechnen Sie?

Mit 15 000 bis 20 000 Besuchenden über die drei Tage verteilt Aber es könnten auch deutlich mehr kommen

Das Fest wird auf dem Feigenwinterplatz und rund um das Gemeindehaus stattfinden Ein Glück, dass das Tram in dieser Zeit wegen der Bauarbeiten nicht fährt?

Auf jeden Fall Wenn wir das Tram wie an der Fasnacht hätten unterbrechen müssen hätten wir uns das nicht leisten können Jetzt müssen wir nur die Umleitungen für den Tramersatzbus bezahlen So können wir die ganze Hauptstrasse bespielen, Bars und Beizen können dort entlang aufgebaut werden

Wie hoch sind die Kosten für das Jubiläumsjahr insgesamt?

Wir werden wohl Ausgaben zwischen 600 000 und 700 000 Franken haben Darin sind auch die Geschäftsstelle, Marketingmassnahmen und alle Kosten für die Aktivitäten enthalten Auch die angedachte Digitalisierung des Reinacher Rundgangs ist da inbegriffen, allerdings ist da noch ein Teil des Betrags offen Wir sammeln jetzt zuerst noch Erfahrungen, wie das bei den Leuten ankommt

Haben Sie bereits Feedback zum Jubiläumsjahr und zur Finanzierung erhalten?

Ja und ausschliesslich positives Anfänglich gab es Skepsis und Misstrauen, dass

«Reinach ist eine Stadt und darf durchaus noch etwas urbaner werden »

Versprechungen nicht gehalten werden können Aber wir können einhalten, was wir in Aussicht gestellt haben Die Gemeinde leistet aus dem Legat Paul Stalder 100 000 Franken à fonds perdu und 100 000 Franken als Defizitgarantie Was mich freut ist, dass wir über 300 000 Franken mit Sponsoring und Donatoren bei der Wirtschaft zusammengetragen haben Es ist toll dass die KMU so grosszügig mitgemacht haben

Im Frühling 2025 wird ein Jubiläumsbuch erscheinen Warum hat sich das OK für eine solche Publikation entschieden?

Ein solches Buch ist ein wertvoller Zeitzeuge, es zeigt den Zeitgeist Das letzte Jubiläumsbuch stammt von 1974 Wenn ich das so anschaue, sieht man, was sich alles verändert hat Ein solches Buch kann man auch immer wieder hervornehmen und darin schmökern Es soll bewusst kein Geschichtsband werden Die 52 Texte sind spannend, leicht geschrieben und laden zum Lesen ein Zudem halten wir jeden Anlass des Jubiläumsjahres fotografisch fest

Herr Buchs, Sie sind Gemeindepräsident, Präsident des OK und Präsident des Vereins Birsstadt. Haben Sie persönlich nie genug von Reinach?

Nein im Moment nicht (lacht) Im Sommer werde ich ja mein Gemeindepräsi-

diumsamt abgeben und dann werde ich mich wohl auf neue Projekte konzentrieren zum Beispiel auf die Förderung von Start-ups Aber politisch gehe ich in den Ruhestand

Wir sind am Ende unseres Spaziergangs angelangt Gibt es Ihrer Meinung nach etwas, das sich in Reinach verändern sollte?

Reinach ist eine Stadt und darf durchaus noch etwas urbaner werden Wir sollten es nicht als Nachteil anschauen, dass wir eine Stadt sind Im Gegenteil, das ist ein Vorteil

Gibt es für Sie einen Ort in Reinach, von dem Sie hoffen, dass er auch in den nächsten 850 Jahren so bleibt, wie er jetzt ist?

Sicherlich die Reinacher Heide Aber auch die Landschaft auf dem Bruderholz beim Predigerhof finde ich wunderbar Wenn wir den bebauten Raum anschauen, hoffe ich, dass das Mischelizentrum bleibt Auf politischer Ebene ist es in den letzten Jahren sehr harmonisch geworden und ich hoffe, das bleibt auch weiterhin so

«Was mich freut ist, dass wir über 300000 Franken mit Sponsoring und Donatoren bei der Wirtschaft zusammengetragen haben »

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Ein Lieblingsort: Melchior Buchs ist gern im Tierpark unterwegs – ab und an spricht er auch mit einem der gefiederten Freunde FOTO: FABIA MA ERONI

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Die Ruheinsel im Siedlungsmeer

Die Reinacher Heide ist ein Naturidyll inmitten der Agglomeration Die Landschaft ist gleichermassen Besuchermagnet wie Lebensraum für seltene Pflanzen- und Tierarten

Fabia Maieroni

Mitten in der pulsierenden Agglomeration von Basel, eingeklemmt zwischen Autobahn und Siedlungsgebiet, liegt eine Naturoase von nationaler Bedeutung: die Reinacher Heide Das beliebte Naherholungsgebiet, das sich über Reinacher und Arlesheimer Boden erstreckt, ist ein ökologisch wertvolles Stück Land: Auf einer Fläche von nur 39 Hektaren existieren hier extrem trockene und sehr feuchte Standorte direkt nebeneinander Dem Flusslauf entlang wechseln sich Schotterflächen, Magerwiesen und Auenwald ab Sie bieten eine Lebensgrundlage für über 600 Pflanzenarten unzählige Insekten bedrohte Vogelarten und für Säugetiere wie Fuchs oder Biber, dessen Spuren an der Birs überall sichtbar sind Wie die beliebte Biberfamilie in die Reinacher Heide kam, ist nicht gänzlich sicher Die Erzählung besagt aber, dass im Jahr 2013 eines Nachts ein weiblicher Biber vor den Toren des Basler Zoos stand Der Nachtwärter dachte, das Tier sei ausgebüxt, und nahm es auf die ZooAnlage In den nächsten Tagen wurde jedoch klar, dass es sich bei dem Nagetier um einen wilden Vertreter seiner Art handelte, der wohl zufällig beim Zoo vorbeigekommen war Flugs suchten die Verantwortlichen einen geheimen Ort in der Nähe, an dem es schon einen Biber hatte Dort wurde das Tier wieder ausgesetzt Die Vermutung liegt nahe, dass das Biberweibchen in der Reinacher Heide ein neues Zuhause fand Dort lebte bereits ein Bibermännchen und so schwammen ein Jahr später in Reinach kleine Biber herum Justine, das Biberweib-

Prägend für die Landschaft: Die Birs ist eine Lebensader – ohne sie wäre die Reinacher Heide nicht entstanden

chen, lebt noch immer an der Birs und hat mit über 10 Jahren bereits ein stattliches Alter erreicht

Wo sich der Eisvogel wohlfühlt

Die Reinacher Heide gehört zu den wertvollsten Naturschutzgebieten im Baselbiet; seit 1974 ist sie kantonal, seit 1994 national geschützt

Bis Anfang des 19 Jahrhunderts, als die Birs noch in freien Bahnen floss, bestanden ihre Uferflächen aus einer wilden und feuchten Auenlandschaft Die heute so charakteristischen Trockengebiete, wie sie in typischen Heidelandschaften vorkommen, sind eine Folge der menschlichen Einwirkung Die Birs, die häufig über die Ufer trat und damit unberechenbar war, wurde im 19 Jahrhundert kanalisiert und begradigt, um das umliegende Land nutzbar zu machen Dadurch sank der Grundwasserspiegel; eine Trockenlandschaft entstand

Dank der Unterschutzstellung des Gebietes in den 1970ern konnten sich Flora und Fauna nach und nach erholen Auch ein Teil des Auenwaldes kam mit der Renaturierung der Birs zurück Die wieder-

gewonnene, vielfältige Vegetation wirkte wie ein Magnet für bedrohte Arten So kann zum Beispiel der blaugefiederte Eisvogel ungestört im Naturschutzgebiet nisten Auch die Blauflügelige Ödlandschrecke hat sich in Reinach angesiedelt

Die Hüter der Heide Damit seltene Arten nicht gestört werden, wird die Reinacher Heide von Rangern des Naturschutzdienstes Baselland betreut Die «Hüter» der Heide kontrollieren seit 2003 zum Beispiel, ob Besuchende auf den Wegen bleiben oder ob Hunde mitspazieren – die vierbeinigen Freunde sind hier nämlich fast überall nicht erlaubt Auch Fahrradfahren ist zum Schutz der Tiere und Pflanzen an vielen Stellen untersagt

In der Coronapandemie standen die Rangerinnen und Ranger zuweilen vor grossen Herausforderungen: Als das öffentliche Leben im Lockdown stillstand, suchten über 200000 Menschen in der Natur Abwechslung vom eintönigen Alltag zu Hause Selbstredend nahmen auch die Ruhestörungen zu Seit der Pandemie sind die Besuchendenzahlen konstant auf

Ranger im Dienst: Yannick Bucher sensibilisiert Besuchende auf die Besonderheiten im Naturschutzgebiet

einem hohen Niveau geblieben Das Hauptaugenmerk der Rangerinnen und Ranger liegt auf der Wissensvermittlung «Wir sensibilisieren Spaziergängerinnen und Spaziergänger bei Regelverstössen und erklären ihnen, warum es gewisse Vorschriften eben braucht», erklärt Yannick Bucher, Leiter des Naturschutzdienstes Baselland Eine Anzeige gibt es für Menschen, die geschützte Tiere wie den Eisvogel beim Brüten stören «Da sind wir streng!» Kürzlich entdeckte der Ranger an einem regnerischen Mittwoch, wie Personen mit dem Auto Brennholz bei der Feuerstelle klauten Auch in diesem Fall gab es eine Anzeige

Von 0 auf 500 Exemplare

Zu den Aufgaben von Bucher gehört auch, seltene Arten zu zählen Derzeit blüht die auffällige, lilafarbene Spitzorchis an vielen Orten in der Heide 2004 zählte der Rangerdienst auf dem ganzen Gebiet kein einziges Exemplar der Orchideenart «Bei meiner Tour in diesem Jahr bin ich auf etwa 500 Exemplare gestossen», erzählt der Geowissenschafter Da

die Birs nicht mehr regelmässig über die Ufer tritt, muss der Mensch nachhelfen: Um zum Beispiel jene Arten zu fördern die auf sogenannten Rohboden angewiesen sind, wird alle zwei bis drei Jahre an unterschiedlichen Stellen die oberste Bodenschicht abgetragen Dank dieser Massnahmen hat sich mit dem Rauen Klee eine ausgestorben geglaubte Art wieder angesiedelt «Die kleine unscheinbare Pflanze mit den weissen Blütlein lässt die Herzen von Botanikern in der ganzen Schweiz höherschlagen», weiss Bucher Die Ökologie auf den knapp 40 Hektaren ist vielfältig – und gleichermassen eingeschränkt Denn die Reinacher Heide ist eine Naturinsel; sie ist von allen Seiten zugebaut «Die Tiere und Pflanzen würden sich gerne weiter ausbreiten Das ist ihnen jedoch kaum möglich Um in neue Naturschutzgebiete zu gelangen, brauchen sie eine Art Trittsteine Dafür bieten sich Ruderalflächen oder auch begrünte Flachdächer im Siedlungsgebiet an» weiss Bucher Es lohnt sich demnach das «wilde Grün» auch ausserhalb des Naturschutzgebiets zu pflegen

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Auf 39 Hektaren: Die Reinacher Heide bietet Flora und Fauna einen besonderen Rückzugsort – auch dank menschlicher Einwirkung FOTOS ROLAND SCHMID

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850 Joor Feier in Reinach, feiern Sie mit uns

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Nachwuchssorgen sind hier ein Fremdwort

Vereine sind das Rückgrat einer Gemeinde Drei Vereinspräsidenten geben einen Einblick in ihr gemeinschaftliches Leben und erklären, in welchen Bereichen die Gemeinde besser werden könnte

Interview: Tobias Gfeller

Die Vereine sind ein wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens in Reinach Vereine sorgen für Zusammenhalt über Generationen hinweg Der Fussballclub, die Musikgesellschaft Konkordia und die Pfadi Angenstein gehören zu den bekanntesten und grössten Vereinen in Reinach Im Gespräch erzählen deren Präsidenten Biu Phan (FC Reinach), Urban Roth (Musikgesellschaft Konkordia Reinach) und Luca Vecchi alias Littlefood (Pfadi Angenstein), was für sie das Vereinsleben ausmacht, welchen Herausforderungen sie begegnen und wieso Reinach in Sachen Vereine besonders ist

Biu Phan, Urban Roth und Luca Vecchi, was gibt es Ihnen persönlich, Mitglied in einem Verein zu sein und dort eine aktive Rolle zu übernehmen?

Urban Roth: Ich würde als erstes den Zusammenhalt nennen, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen Im beruflichen Leben ist vieles vorgegeben In einem Verein kann man sich kreativ ausleben ob das musikalisch oder sportlich ist

Biu Phan: Die Frage ist für mich speziell Ich habe den Krieg in Vietnam erlebt Ich durfte viel von den Strukturen des FC Reinach profitieren Ich war auch mal bei der Pfadi Das war für mich damals aus finanziellen Gründen die einzige Möglichkeit, Ferien zu machen Mein Sohn spielte beim FC und hat dort viel mitbekommen Für mich ist das Präsidium auch damit verbunden, etwas zurückzugeben

Luca Vecchi, Sie sind Präsident einer der grössten Pfadiabteilungen in der Region. Ist die Leidenschaft auch als 30-Jähriger, der nicht mehr überall dabei ist, ungebrochen?

Luca Vecchi: Auf jeden Fall! Einmal Pfadi, immer Pfadi

Dieses Motto ist bei der Pfadibewegung allgegenwärtig Was bedeutet es für Sie ganz konkret?

Vecchi: Es ist eine Lebenseinstellung

Man fängt oft klein an Ich kam mit sieben Jahren zu den Wölfli Pfadi ist eine gute Lebensschule Man nimmt sehr vieles mit, für das Berufsleben und das Privatleben Man erhält schon früh viel Verantwortung, indem man zum Beispiel Lager leiten kann

Ohne Jugend keine Zukunft: Wie sieht es mit Nachwuchs aus?

Roth: Wir können aktuell nicht klagen Andere Musikvereine haben es aktuell schwerer, weil generell bei der Musik der Nachwuchs weniger geworden ist Unser Nachwuchs kommt grösstenteils aus der Musikschule Reinach mit der wir eine ausgezeichnete Zusammenarbeit pflegen

Von den Pfadis und den Fussballclubs ist zu hören, dass es in Sachen Nachwuchs sehr gut läuft

Vecchi: Pfadi boomt Die Mitgliederzahlen steigen Das hat gesellschaftliche Gründe Der Leistungsdruck in der Gesellschaft steigt und die Digitalisierung wird immer wichtiger Bei der Pfadi ist man draussen und Leistungsdruck hat man keinen Das grosse Bundeslager 2022 trug zu einem weiteren Schub bei

Phan: Wir führen bei Kindern Wartelisten, schon mit Jahrgängen 2021, die sich bei uns bereits registriert haben

Wie schätzen Sie als Vereinspräsidenten das Vereinsleben in Reinach grundsätzlich ein?

Roth: Für die Grösse, die Reinach hat, findet ein sehr aktives Vereinsleben statt In der Regel heisst es ja, je kleiner ein Dorf, umso aktiver das Vereinsleben Reinach hat eine Grösse, mit der vieles anonymer wird Trotzdem ist das Vereinsleben sehr aktiv

Vecchi: Wenn ich in mein Umfeld schaue, war fast jede und jeder als Kind in einem Verein Das Vereinsleben in Reinach ist sehr lebendig

Phan: Dem kann ich absolut zustimmen Für Reinach als Stadt braucht es ein grosses Vereinsangebot Es findet jede und jeder etwas.

Wir haben nun viel Positives gehört Wo liegen denn die Herausforderungen für die Vereine in Reinach?

Vecchi: Für uns als Pfadi ist der Mangel an Räumlichkeiten ein Problem Wir haben nicht die finanziellen Mittel um Räumlichkeiten zu mieten Wir können maximal symbolische Mieten bezahlen

Unsere Lager sind noch immer sehr günstig, der Jahresbeitrag kostet 85 Franken Pfadi ist für alle da Roth: Wir waren wie fast alle Vereine von den finanziellen Kürzungen der Gemeinde betroffen Das haben wir schon sehr gespürt, konnten es mehrheitlich mit Sponsoren und mehr Mitgliedern, was zu höheren Mitgliederbeiträgen führt, kompensieren Eine Herausforderung ist für uns die grosse Spannweite im Alter und im musikalischen Können der Mitglieder Wir sind als Verein musikalisch ambitioniert Gleichzeitig wollen wir für alle offen sein, die in Reinach ein Blasinstrument spielen möchten

Wovon man immer wieder hört, ist der zunehmende Mangel an Ehrenamtlichen in den Vereinen Hat der FC aktuell genügend Trainerinnen und Trainer?

Phan: Es ist zurzeit wirklich schwierig, Trainer zu finden In Sachen Infrastruktur mit der tollen Sportzone Fiechten sind wir sehr gut aufgestellt Ich möchte die Chance nutzen, mich dafür nochmals zu bedanken Auf der Anlage gibt es aber immer mehr Probleme mit Littering, weil die Anlage jederzeit für alle geöffnet ist

Haben Sie bei der Pfadi Angenstein genügend Leiterinnen und Leiter?

Vecchi: Die Kinder wachsen bei der Pfadi mit ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern auf und kennen es nicht anders. Ab einem gewissen Alter ist es bei vielen das Ziel, selber Leiterin oder Leiter zu werden Wir hatten zuletzt keine Probleme aus den jeweiligen Altersstufen Motivierte zu finden Das war aber auch schon anders

Was kann die Gemeinde, neben der finanziellen Unterstützung, dazu beitragen, dass es den Vereinen in Reinach auch in den kommenden Jahren gut geht?

Roth: Sie sollte die Rahmenbedingungen, die gebraucht werden, zur Verfügung stellen Einerseits Räumlichkeiten, aber auch genügend flexibel sein, was andere Bedürfnisse angeht Vecchi: Wenn man als Gemeinde ein aktives Vereinsleben möchte, muss man auch bereit sein, etwas dafür zu tun Neben den Räumlichkeiten braucht es auch eine gewisse Unkompliziertheit, um es mal so zu nennen Gibt es Highlights aus Ihrem Vereinsleben, an die Sie sich besonders erinnern?

Vecchi: Ich kann kein einzelnes Ereignis nennen Es sind sicher die vielen Lager, die unvergessliche Erinnerungen lieferten

Roth: Auch ich kann kein einzelnes Erlebnis herauspicken Wir waren an nationalen Musikfesten und durften auf einer Reise auch schon auf dem Domplatz in Salzburg spielen Man arbeitet hart auf einen Auftritt hin und kann das Geübte auf der Bühne präsentieren und geniessen

Was ist es beim Fussballclub Reinach? Ein tolles Turnier? Ein Pokal oder Aufstieg?

Phan: Weder noch Wir wollen Kindern Wurzeln mitgeben Wir haben eine Verantwortung für die Kinder Wenn die Kinder beim Fussball eine riesige Freude haben ist das für mich das Allerschönste

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Die Vereinspräsidenten: (v l ) Urban Roth (Musikgesellschaft Konkordia Reinach) Luca Vecchi (Pfadi Angenstein) und Biu Phan (FC Reinach) FOTO: TOBIAS GFELLER Pfadi boomt: Anders als in der Gesellschaft wird der Leistungsdruck in der Pfadi nicht immer grösser er ist gar nicht vorhanden Das wird geschätzt FOTO: ZVG Eine gute Zusammenarbeit mit der Musikschule Reinach: Viele Neumitglieder der Musikgesellschaft Konkordia Reinach kommen aktuell von der Musikschule FOTO: ZVG Beim FC Reinach gibt es Wartelisten: Nicht bei den Grossen hier der FC Reinach gegen den FC Birsfelden aber bei den Kindern FOTO: EDGAR HÄNGGI

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Ein Eldorado für Archäologen

Bestattung eines etwa 46-jährigen 170 Zentimeter grossen Mannes: Das frühbronzezeitliche Skelett weist mehrere Besonderheiten auf und zeigt zahlreiche Spuren stumpfer Gewalteinwirkung

Reinach gehört archäologisch zu den bedeutendsten Gemeinden in der Region Basel Dank den Ausgrabungen im Ortszentrum und in Reinach Nord lässt sich ein detailliertes Bild der Vergangenheit zeichnen Viele archäologische Funde sind im Heimatmuseum ausgestellt

Tobias Gfeller

Seit 35 Jahren gilt bei der Archäologie Baselland der Grundsatz, dass wenn in Reinach gebaut wird, Archäologinnen und Archäologen vor Ort sein müssen, um in Baugruben mögliche Funde aus der Vergangenheit zu entdecken und auszugraben Denn Reinach gilt seit Jahrzehnten als eine der bedeutendsten Gemeinden in der archäologischen Bodenforschung der Region Basel Dies unterstreicht auch der Baselbieter Kantonsarchäologe Reto Marti Der Leiter der Archäologie Baselland hebt die «Vollständigkeit des zeitlichen Spektrums» hervor, das in Reinach dank Ausgrabungen über Jahrzehnte hinweg nachgezeichnet werden konnte Obwohl die letzten grösseren Ausgrabungen schon ein paar Jahre zurückliegen, habe Reinach nichts an seiner archäologischen Bedeutung verloren, betont Marti «Reinach ist schon zu grossen Teilen überbaut Der Grundsatz dass die Archäologie Baselland vor Ort sein muss wenn gebaut wird, gilt aber nach wie vor » Anfang 2023 etwa stiessen Archäologinnen und Archäologen nach dem

«Wir graben nicht dort, wo es spannend wäre, sondern dort, wo wir müssen, weil gebaut wird »

RETO MARTI KANTONSARCHÄOLOGE

Abriss des Restaurants Schopf an der Hauptstrasse 43 erneut auf Zeugen der Vergangenheit

Eine Bestattung und 70 000 Keramikscherben

Die historische Herkunft der Funde in Reinach unterscheidet sich je nach Standort Das Ortszentrum zeugt von Aktivitäten im Früh- und Hochmittelalter Die archäologische Fundstelle rund um den Mausacker in Reinach Nord mit Funden von der Altsteinzeit bis zur Römerzeit zeichnet ein klares Bild der Prähistorie

Die dortigen Ausgrabungen seien in verschiedener Hinsicht speziell, schrieb Marti in einem ausführlichen Bericht auf der Website der Archäologie Baselland Besonders auffallend seien einige rätselhafte Befunde aus der Bronze- und Eisenzeit die höchstwahrscheinlich mit kultischen Handlungen zu erklären sind Zu den Highlights der Ausgrabungen im Gebiet Mausacker gehört die frühbronzezeitliche Bestattung eines rund 46 Jahre alten Mannes In mehreren Gruben –unter anderem am Langrüttiweg und am Rainenweg – kamen Gegenstände wie Mondhörner und Firstziegel zum Vorschein Spektakulär war der Fund eines «Scherbenteppichs» aus der frühen Eisenzeit Über 70 000 Keramikscherben, teils verteilt auf einer Fläche von rund 200 Quadratmetern, konnten sichergestellt werden

Migrationsbewegung nach Reinach Die Ausgrabungen im Reinacher Ortszentrum beantworteten viele zuvor noch offene Fragen, wie ein mittelalterliches Dorf entstanden war Um und zum Teil sogar unter den heutigen Gebäuden haben sich Spuren erhalten die bis ins 6 und 7 Jahrhundert zurückgehen «Reinach ist einer jener seltenen Fälle geworden, wo wir frühmittelalterliche Besiedlung nicht nur vermuten, sondern archäologisch detailliert nachweisen können», schwärmt Kantonsarchäologe Marti Die Ausgrabungen im Ortskern, die in den 1980er-Jahren immer mehr Fahrt aufgenommen haben, zeigen, dass es schon in der Mitte des 6 Jahrhunderts eine starke Migrationsbewegung nach Reinach gab

Dank dem fremdartigen Fundmaterial, das sie unter anderem auch in ihren Gräbern hinterlassen haben, sind die wohl germanischen Zuwanderer archäologisch gut fassbar Dies zeigte sich unter anderem durch die Entdeckung neuer Gräber im Jahr 2020 beim damals schon bekannten Gräberfeld im Rankhof 17 Das damalige Reinach blühte auf Schon im 7 Jahrhundert erstreckten sich Gehöfte über eine Distanz von über 300 Metern entlang einer Nord-Süd-Strasse durchs Birstal, die vermutlich auf die Römerzeit

Grabung beim Gemeindezentrum: Ian Hedley vom Département de Minéralogie der Universität Genf entnimmt einem Töpferofen Proben für die Datierung

Grabung an der Fleischbachstrasse: Die Archäologen fanden ein Nadelfragment eine Silexpfeilspitze und Keramikscherben mit charakteristischem Dekor der ausgehenden Mittelbronzezeit

zurückgeht Die Befunddichte blieb im Reinacher Ortszentrum bis ins 13 Jahrhundert hinein hoch Aus der Zeit danach gibt es weniger Funde, weil sich vermutlich eine festere Bauweise durchgesetzt hat Diese führte dazu, dass sich die heutigen Gebäude immer noch an der gleichen Stelle befinden

Aussergewöhnlich gut erhalten Gemäss Marti wird vermutet, dass es im alten Ortskern und unter der Dorfkirche weitere grossflächige Zeitzeugen aus dem Früh- und Hochmittelalter geben muss. Doch solange dort nicht gebaut wird und

es keinen Grund gibt, Bodenuntersuchungen vorzunehmen, kann die Bodenforschung nicht aktiv werden «Wir graben nicht dort, wo es spannend wäre, sondern dort, wo wir müssen, weil gebaut wird » Trotzdem bleibt Reinach für Reto Marti eine «Referenzstation» für viele Fragen, die vor allem das Hochmittelalter betreffen «Reinach ist ein Prototyp und Leuchtturm von einer Fundlandschaft » Dass derart viel erhalten geblieben ist, unterscheidet Reinach von anderen Gemeinden in denen ebenfalls frühzeitliche Siedlungen vermutet werden

Doch nicht nur Funde aus dem Leben der Menschen, sondern auch die Natur gebe Hinweise auf die Vergangenheit, betont der Archäologe Ziel der Archäologie Baselland sei es, in den kommenden Jahren mit der Naturwissenschaftlichen Archäologie Untersuchungen bei der Moor- und Sumpflandschaft im Talgrund des Bruderholzhügels in Richtung Therwil vorzunehmen Die archäologische Forschung hat in Reinach schon viele Erkenntnisse gewonnen Neue werden dazukommen doch einiges wird wohl auch noch Jahrzehnte oder für immer im Verborgenen bleiben

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FOTOS: ARCHÄOLOGIE BL / ZVG Spuren der Vergangenheit: Nach dem Entfernen der Humusschichten zeichnen sich dort, wo mittelalterliche Bauten standen, dunkle Stellen im hellen Birskies ab

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Breit aufgestellt und deshalb krisenrobust

Vom Milliardenkonzern bis zum kleinen Nähatelier – die Wirtschaft in Reinach deckt beinahe sämtliche Branchen ab Das macht sie für die Bevölkerung attraktiv und robust gegen Krisen Tobias Gfeller

Endress+Hauser, das auf Messtechnik spezialisierte Familienunternehmen mit Hauptsitz im Reinacher Industrie- und Gewerbegebiet Kägen, ist die Speerspitze der Reinacher Wirtschaft Von den weltweit über 16500 Angestellten arbeiten fast 2300 in Reinach Vom Sog von Endress+Hauser profitiere das ganze Gewerbe in Reinach, sagt Daniela Vorpe, Präsidentin vom Gewerbeverein kmu Reinach

«Die Grosskonzerne sind sehr wichtig für Reinach Sie sind Aushängeschilder und beweisen dass man in Reinach erfolgreich wirtschaften kann » Die Grossunternehmen, von denen es gerade im Kägen mehrere hat, unterstützen auch das Kleingewerbe und seien ein wichtiger Partner vom kmu Reinach, betont Vorpe Rund 12000 Arbeitsplätze bestehen in Reinach Damit gehört die gemäss Einwohnerzahl zweitgrösste Gemeinde im Kanton Baselland zu den bedeutendsten Wirtschaftsgemeinden in der Region Im Gegensatz zum Beispiel zu Allschwil, der grössten Gemeinde im Baselbiet, in der sich im Gebiet Bachgraben ein starkes Life Sciences Cluster entwickelt hat, ist die Wirtschaft in Reinach breiter aufgestellt Das mache sie gegen Krisen robust, erklärt Thomas Kübler, Leiter der Standortförderung Baselland Gerade das Kägenquartier sei für diese Stärke essenziell «Mit seinen vielen erfolgreichen Firmen auf einer kompakten Fläche ge-

hört das Kägen zu den bedeutendsten Wirtschaftsquartieren im Kanton Baselland» bekräftigt Kübler

«Wenn man will, erhält man in Reinach fast alles»

Trotzdem ist das Industrie- und Gewerbegebiet von kantonaler Bedeutung ein Sorgenkind Die Bauten sind in die Jahre gekommen Die Auslastung hat aktuell Potenzial nach oben Die Einwohnergemeinde und die Christoph Merian Stiftung, der viele Parzellen gehört, haben dies erkannt und das Projekt «Kägen 2035» lanciert Neben der Erneuerung der Bausubstanz soll das Quartier auch in Sachen Aufenthaltsqualität optimiert werden Auch in Sachen Erreichbarkeit für den Langsamverkehr soll das Kägen attraktiver werden

Die von Thomas Kübler erwähnte Robustheit der Reinacher Wirtschaft unterstreicht auch Daniela Vorpe «Wir haben in Reinach vom internationalen Grosskon-

zern im Messtechnikbereich über LifeSciences-Unternehmen produzierendes Gewerbe Dienstleistungsbetriebe und einem vielfältigen Handel diverse Standbeine, die Reinach attraktiv machen Der Handel, der sich vor allem auf das Ortszentrum konzentriert, trotzt hartnäckig der Konkurrenz aus dem Internet und dem Einkaufstourismus», freut sich Vorpe «Man spürt, dass den Menschen der persönliche Kontakt und das Ausprobieren wieder wichtiger geworden sind, wovon der Detailhandel spürbar profitiert » Die Situation im Detailhandel sei stabil, das Angebot vielfältig, was von der Bevölkerung geschätzt werde «Man kann im Dorf vieles gleichzeitig erledigen Wenn man will, erhält man in Reinach fast alles »

Produzierendes Gewerbe wird verdrängt Während der Handel vom Bevölkerungswachstum profitiert, ist dies für das produzierende Gewerbe eine Herausforde-

rung Es fehle immer mehr an Räumlichkeiten und Flächen wo es auch laut sein dürfe mahnt die Präsidentin von kmu Reinach «Diese Verdrängung beobachten wir mit Sorge » Trotzdem gehe es dem Reinacher Gewerbe, das ebenfalls breit aufgestellt ist, sehr gut Die Auftragsbücher seien gut gefüllt Ein wichtiger Faktor für die Stärke der Wirtschaft und die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Reinach macht der Business Parc aus Jungunternehmer können mit ihren Start-ups unter attraktiven Bedingungen und mit der Hilfe von erfahrenen Fachpersonen ihr Geschäftsmodell aufbauen Während das Kägenquartier eine grundsätzliche Aufwertung braucht, soll das TechCenter seine langjährige Durststrecke überwinden und wieder zum Standort von zahlreichen Firmen werden, die hochwertige Labor-, Gewerbeund Büroeinrichtungen suchen Daran wird zurzeit kräftig gearbeitet

Neubau Surbaum – ein Halbjahrhundertwerk

Der Neubau Schulhaus Surbaum ist beinahe abgeschlossen. Ein Einweihungsfest für die Bevölkerung findet im Herbst statt

Caspar Reimer

367 Kinder verteilt auf 17 Regel- sowie je zwei Fremdsprachenklassen und Kindergärten werden am ersten Schultag nach den Sommerferien den Neubau des Schulhauses Surbaum beleben «Die Bauabnahme hat stattgefunden und die offizielle Übergabe steht kurz bevor», sagt die zuständige Gemeinderätin Béatrix von Sury (Mitte) Bis Ende Juni werden noch Arbeiten im Aussenbereich aufgeführt und in den Sommerferien erfolgt der Umzug der Lehrpersonen und des Schulmaterials vom Provisorium Surmatten in den Neubau Surbaum

Mehr Kinder in Reinach Nord «Es ist eine Halbjahrhundert-Investition», sagte Gemeindepräsident Melchior Buchs (FDP) im Spätsommer 2020, wenige Wochen bevor die Reinacherinnen und Reinacher dem Investitionskredit von knapp 49 Millionen Franken an der Urne deutlich zustimmten Die Infrastruktur des vorherigen Gebäudes hatte den Anforderungen nicht mehr standgehalten

Wenn nach der Realisation der verschiedenen Quartierplanungen in Reinach Nord mit noch mehr Kindern zu

Moderne Architektur: Ein Blick ins Innere des neuen Schulhauses

rechnen ist, werde für diese in einem nur sanierten Schulhaus Surbaum erst recht kein Platz mehr vorhanden sein, hatte die Gemeinde argumentiert Der Neubau entspricht dem Schulraumkonzept über welchem Einwohnerund Gemeinderat schon seit Jahren brü-

«Schule unter einem Dach»: Neben Unterrichtsräumen und Personalbereichen bietet diese auch Platz für Logopädie, schulergänzende Betreuung, einen Doppelkindergarten und eine Bibliothek FOTOS: ZVG

ten Dabei galt der Neubau noch von einigen Jahren als keineswegs sicher Unterschiedliche Richtungen wurden auf diesem Weg eingeschlagen, sogar die Auflösung des Schulstandortes Surbaum war ein Thema scheiterte aber am Widerstand der Bevölkerung Der Neubau

ist als «Schule unter einem Dach» konzipiert: Neben Unterrichtsräumen und Personalbereichen bietet diese auch Platz für Logopädie, schulergänzende Betreuung einen Doppelkindergarten und eine Bibliothek Zudem können Räumlichkeiten flexibel genutzt und

eingeteilt werden Der Neubau bietet dank der neuen Aula und Dreifachturnhalle auch einen realen Mehrwert für die Sport- und Kulturvereine der Gemeinde Reinach Am 19 Oktober findet ein Einweihungsfest für die Bevölkerung statt

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Die Speerspitze der Reinacher Wirtschaft: Endress+Hauser KMUs fühlen sich im Dorfkern wohl: Das Reinacher Gewerbe blüht FOTOS TOB AS GFELLER

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Die Reinacher Kunst hat viele Gesichter

Reinach bietet Kunst und Kultur für fast jeden Geschmack Wir haben mit drei Kunstschaffenden gesprochen.

Caspar Reimer

In den 1970er-Jahren noch als Schlafstadt verschrien, hat sich Reinach in den letzten Jahrzehnten kulturell gemausert Mit der Galerien-Nacht und der Verkaufsmesse «Kunst in Reinach» wechseln sich von Jahr zu Jahr zwei grosse und doch völlig verschiedene Kunstanlässe ab Das Orchester Reinach, die MG Konkordia, kleinere Formationen wie die Blackboxmusic und verschiedene Chöre sorgen dafür, dass die Musik in Reinach nicht verstummt Das Salz in der Suppe machen aber die vielen einzelnen Künstlerinnen und Künstler aus – sie prägen das Gesicht der Reinacher Stadtkultur

Beliebter Geheimtipp

Als Juwel im Bereich der klassischen Musik dürfen die 2011 vom Musiker und Organisten Marc Meisel gegründeten Mischeli-Konzerte bezeichnet werden

Er wohnt in Basel, arbeitet aber seit 2006 in Reinach als Organist, wo er die reformierte Kirche musikalisch prägt Als Händels «Messiah» aufgeführt wurde, sind mehr als 200 Besucherinnen und Besucher gekommen Warum ist die Konzertreihe so erfolgreich? «Ich denke, weil wir einerseits eine hohe Qualität bieten, mit Musikern aus ganz Europa arbeiten und andererseits einen engen Kontakt zum Publikum pflegen Das ist eine schöne Kombination», sagt Marc Meisel «Unsere Konzerte sind experimentell Wir sprechen mit dem Publikum sehen was funktioniert und was nicht Das ist in einer Gemeinde in

der Grösse Reinachs gut möglich», führt Meisel weiter aus. Der 44-Jährige ist als Musiker europaweit gefragt, konzertiert regelmässig als Solist oder Generalbassspieler in renommierten Ensembles und Barockorchestern Sein Engagement in Reinach ist für ihn ein sicherer Hafen: «Es ist eine gute Basis, die mir viel Kraft gibt», sagt er

Seine Kunst ist überall Wer wachen Blickes durch Reinach spaziert, dem dürften die Metallskulpturen des Reinacher Künstlers Harry Steiner nicht entgehen Da sind etwa die zwei Figuren an der Baselstrasse 21, die eine

würfelartige Struktur in die Höhe halten Gegen 20 Skulpturen aus seiner Hand dürften in und um Reinach im öffentlichen Raum stehen Seit mehr als 20 Jahren frönt Harry Steiner der Kunst und hat sich damit einen Namen gemacht «Eine meiner Skulpturen steht in Marokko», erzählt er Wie er auf seine Ideen komme?

«Manchmal habe ich in der Nacht einen Einfall Dann stehe ich auf und mache eine Skizze», sagt der 67-Jährige Ab und an geht er auf einen Schrottplatz oder in eine Brockenstube lässt sich von alten Gegenständen inspirieren Metall ist sein Element, auch beruflich hatte er damit

«Manchmal habe ich in der Nacht einen Einfall. Dann stehe ich auf und mache eine Skizze.»
KÜNSTLER

zu tun: Über 38 Jahre führte Harry Steiner mit seiner Frau sein Nähmaschinencenter in Reinach an der Hauptstrasse – vor einem Jahr hat er es in neue Hände übergeben Jetzt, wo er pensioniert ist, hätte er wieder mehr Zeit für seine Kunst «Ich bin auf der Suche nach einem Atelier Leider ist das nicht so einfach zu finden, weil meine Arbeit gerade das Schweissen von Metall oft mit Lärm verbunden ist» erklärt er Aktuell arbeitet er in seinem Hobbyraum, wo er sich auf Lötarbeiten beschränkt Sein neustes Werk ist eine Strubel-Peter-Figur, die er für Passantinnen und Passanten sichtbar an seinen Gartenzaun gestellt hat «Oft bleiben Leute stehen und sehen sich die Figur an Das ist es, was ich möchte: den Menschen mit meiner Kunst eine Freude machen »

Drahtige Angelegenheiten

Marianne Maritz-Mauchle ist 2022 an der Verkaufsmesse «Kunst in Reinach» mit eigenwilligen Kunstwerken aus Draht aufgefallen Ihren Stil hat die 58-Jährige in den letzten zwei Jahren weiterentwickelt und verfeinert Die Künstlerin, die oft bis tief in die Nacht arbeitet, ist an vielen Ausstellungen präsent – so neulich an einer Gruppenausstellung der Schweizerischen Gesellschaft Bildender Künstlerinnen (SGBK) in Waldenburg Eine neuere Drahtskulptur heisst «Face to Face», bei welcher sie Fotos von Teammitgliedern einer Firma, der Auftraggeberin, mit Draht nachgebildet hat «Das Werk wird mit Abstand zur Wand aufgehängt Mit einem guten Spot wird der Schatten der Gesichter auf die Wand projiziert und bekommt so mit dem Licht noch eine andere Wirkung», erzählt Maritz-Mauchle Werke von Künstlern wie Jean Tinguely, Hanspeter Kamm, Wassily Kandinsky oder Keith Haring haben sie dazu inspiriert, selbst künstlerisch zu arbeiten 2009 besuchte sie Kunstkurse –etwa an der Schule für Gestaltung Basel sowie im In- und Ausland 2012 stellte sie ihre Werke zum ersten Mal an der Messe «Kunst in Reinach» aus Und die Ideen gehen ihr nicht aus Inspirationen erhalte ich überall Sei es, wenn ich in einer Zeitschrift blättere durch eine Stadt laufe oder in ein Schaufenster schaue »

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Verschönern Reinach: Harry Steiners Skulpturen sind an vielen verschiedenen Orten in Reinach zu sehen
wie hier an der Baselstrasse FOTOS ZVG Voll klassisch: Das Orchester Reinach besteht aus rund 35 Amateurmusikerinnen und -musikern und lädt Freundinnen sowie Freunde klassischer Musik zweimal jährlich zum Konzert ein FOTO L SA BAHR Ist europaweit gefragt, arbeitet aber seit 2006 auch in Reinach: Musiker Marc Meisel Lässt sich von vielen Dingen inspirieren: Marianne Maritz-Mauchle Das Werk «Face to Face»: eine Drahtskulptur von Marianne Maritz-Mauchle Von ihm sind in Reinach aktuell rund 20 Skulpturen zu sehen: Harry Steiner
HARRY STE NER

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