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Menschen
Nr. 26 | Donnerstag, 28. Juni 2012 FIRMEN IM BLICKPUNKT: ERÖFFNUNGSFEIER DES KÜCHENFORUMS GRENCHEN
So kocht es sich am schönsten
N
ach zwei Monaten Umbauzeit war es soweit: Das Küchenforum erstrahlte in neuem Glanz. Die Ausstellungsräumlichkeiten überzeugen mit lichtdurchfluteten Räumen, einem grosszügigen Meeting-Point sowie den neusten Designküchen.
Für Sie unterwegs Joseph Weibel
Martina Niggli
Sind stolz auf die neue Küchenausstellung (l.): Peter Schürch, Roberto Righetti, Alfred Wegmüller, Alfred Mäder, Joel Aubry und Hansuli Wegmüller.
Ihnen gefallen die neuen Räumlichkeiten (links): Hans-Rudolf Zumstein (BGU), Viktor Stüdeli (Gemeindepräsident Selzach), Doris Wegmüller und Manfred Scholl (Scholl Treuhand GmbH).
Dienstleister unter sich (links): Kurt Löffel (Architekturbüro Löffel, Meinisberg) und Partnerin Rita Weber sowie Dario De Gregorio (Maler-Gipsergeschäft De Gregorio AG, Grenchen-Biel).
Vertreter der Bankbranche: Brigitte Spreng (Postfinance) mit Marco von Burg (Vizedirektor UBS AG).
Drei Gemeinderäte aus Grenchen auf einer Linie (links): Stadtpräsident Boris Banga, Aldo Bigolin und Renato Müller stellen sich der Fotografin. ●
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DIE FAKTEN
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Gastgeber: Küchenforum Grenchen. Gäste: Kunden, Mitarbeitende,Geschäftspartner, Behördenmitglieder etc. Kulinarik: Reichhaltiges Steh-Buffet und erfrischende Getränke.
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Ihre Seite Wollen auch Sie Ihren Event und Ihre Gäste ins Bild und ins richtige Licht rücken? Rufen Sie uns an, wir informieren Sie gerne über die Konditionen. Telefon: 032 652 66 65 oder 032 654 10 60.
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Schätzen die Zusammenarbeit mit dem Küchenforum (l.): Philippe Wissmann, Sabina D’Amato, Fedele D’Amato (alle housestore ag).
VIP-Gäste (links): Jürg Stiep (Stiep Sanitäre Anlagen), Patrizia Riem (W. Heiri Architekturbüro AG) und Markus Kaufmann (archenovum).
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Eine temperamentvolle Nonna 13 Jahre alt war Carmela Stagnitto, als sie mit ihren Eltern eine fast 1800 Kilometer lange Reise antrat, um vom italienischen Grammichele ins schweizerische Biel auszusiedeln. Diesen Schritt hat sie bis heute so wenig bereut wie ihre Profession. Carmela Stagnitto führt seit 28 Jahren ein eigenes Geschäft in Grenchen: Coiffure Chic. Ein Porträt der eleganten und temperamentvollen Sizilianerin. JOSEPH WEIBEL (TEXT, BILD)
S
echs hübsche Frauen zu fotografieren ist eine Herausforderung und bringt einen ganz schön ins Schwitzen. Bei Fotoeinstellung 2 auf dem Grenchner Marktplatz kommt noch eine junge Dame dazu. Es ist Valeria, 11 Jahre alt und die Enkelin unserer Hauptfigur. Carmela Stagnitto ist ganz schön stolz
IM GSA-PORTRÄT: CARMELA STAGNITTO, COIFFEUR CHIC auf sie; natürlich auch auf den siebenjährigen Enkel Flavio. Die nicht mehr ganz neue Rolle als Grossmutter ist für sie keine Belastung. Im Gegenteil. Und da ist natürlich auch noch das Coiffeurgeschäft, das sie seit 1984 erfolgreich führt. Sie ist mit Recht stolz auf ihren Betrieb, der zuerst in der «Passage» angesiedelt war und seit 2002 an der Rainstrasse unter dem Namen Coiffure Chic bekannt ist.
Piazza Sammichele von Grenchen Die Geschichte von Carmela Stagnitto beginnt früher. Im Alter von 13 Jahren hat sie mit ihren Eltern ihren Heimatort Grammichele in der italienischen Provinz Catania verlassen und ist nach Biel umgezogen. Ihr Vater hatte, wie viele andere seiner Landsleute, eine Stelle in der Uhrenindustrie gefunden. Für die kleine Carmela eröffnete sich eine neue und vor allem fremde Welt. Dieser Umstand sollte ihre berufliche Laufbahn
schaft fürs Kochen und der Halt in ihrer Familie. Tochter Tiziana ist ebenfalls gelernte Coiffeuse und arbeitet seit 19 Jahren im Geschäft ihrer Mutter. Sie ist zweifache Mutter. Tiziana: «Meine Mutter verkörpert für mich ein Idealbild. Sie liebt die traditionelle Familie, bleibt aber bei der WeiDas Coiffeur-Chic-Team (l.): Carmen, Tanja, Juana, Inhaberin Carmela Stagnitto,Tiziana,Valeria, Daniela terentwicklung in ihrem Beruf nicht früh lenken. Sie habe während den Stadt wurde Grenchen zur zweiten stehen. Und sie ist eine wunderbare Schulferien immer in einem Coiffeur- Heimat.» Das manifestierte sich wäh- Grossmutter.» Die Tochter besucht geschäft ausgeholfen und sich so ein rend Jahrzehnten auf dem heutigen wie ihre Mutter regelmässig WeiterbilTaschengeld verdient. Sie war ange- Zytplatz. Nach Arbeitsschluss trafen dungsseminare im In- und Ausland. tan von den Frauen und Männern, die sich die Männer aus Grammichele vor Sie wollen den Markt und die Trends äusserst flink mit Kamm und Schere der EPA zum Schwatz - «wie auf einer spüren. Sie bieten im Geschäft erfolgreiche Haarverlängerungen an und umzugehen wussten. Zwischenzeit- Piazza in unserer Heimat». seit einiger Zeit auch Haarintegration. lich lebte die Familie in Grenchen, wo Darauf ist Carmela Stagnitto stolz: «In Carmela Stagnitto nach ihrer Lehre «Sie ist eine wunderbare Grossmutter» im damaligen Coiffeurgeschäft MadoSie ist zusammen mit ihrem Mann, der ganzen Region sind wir die Einzine während zehn Jahren eine für sie der ebenfalls selbständig ist und seit gen, die dieses aufwändige Verfahren erfahrungsreiche Zeit hatte. In Gren- 33 Jahren mit Heizöl handelt, glück- anbieten.» Ihr Engagement, vor allem chen hat sie auch ihren Mann Vincen- lich geworden in Grenchen. «Das ist aber auch die familiäre Atmosphäre zo kennen gelernt - an einem Italiener heute unsere Heimat». Sie macht aber im Geschäft haben in den knapp 30 Fest im Grenchner Parktheater. Stag- auch keinen Hehl daraus, dass sie ein- Jahren zu einer grossen Stammkundnitto ergänzt: «Wissen Sie, Vincenzo mal im Jahr nach Sizilien reisen und schaft geführt. Sie stehen auch zum kommt aus dem selben Ort in Italien.» das angenehme Klima und die Mee- Standort Grenchen. «Diese Stadt Grammichele hat 13 500 Einwohner resluft geniessen. «Diese zwei strahlt Ruhe aus und in den letzten und ist eine Kleinstadt wie Grenchen. Elemente fehlen mir natürlich zehn Jahren hat sich einiges zum «Für sehr viele Familien aus unserer schon». Geblieben ist ihre Leiden- Positiven gewendet.»
No sports! Ein weiterer Versuch, ihr etwas Privates zu entlocken, scheitert. Italiener sind nicht nur Plaudertaschen, wie das manchmal der Eindruck erwecken könnte. Carmela Stagnitto entschuldigt sich: «Ich weiss gar nicht, was ich Ihnen alles erzählen soll.» Zum Beispiel über das, was die Sizilianerin in der Küche zubereitet. Nun horchen auch die drei Lehrtöchter im Geschäft. Sie kommen regelmässig in den Genuss ihrer Kochkünste. Sie zählt auf: Selbstgemachte Lasagne, gratinierter Pasta-Auflauf, Risotto, Fische, Meeresfrüchte. «Am liebsten Krevetten», ergänzt sie. Na also. Geht doch. In erster Linie aber liebt sie ihren Beruf noch wie am ersten Tag. Sie ist sich auch bewusst, dass er einen im Schnitt zehn Stunden täglich auf den Beinen hält. Und dass der Samstag ebenfalls ein Arbeitstag ist. Da bleibt nicht mehr viel Zeit für anderes. Am Samstagabend treffen sie gerne Freunde und den Sonntag verbringen sie ab und zu mal mit einem Ausflug. Sie sei auch keine Sportskanone. Yoga habe sie mal ausprobiert und Gruppentanz. Ihre Kraft will sie dafür noch einige Jahre in ihr Geschäft einbringen. Tochter Tiziana ermutigt sie dazu: «An mir soll es nicht liegen. Ich werde meine Mutter weiterhin in ihrer Tätigkeit unterstützen.» An Talent fehlt es der Tochter jedenfalls nicht. Sie wurde schon Schweizer Meisterin beim Haare aufstecken bei Hochzeitsbräuten.