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Menschen
Nr. 12 | Donnerstag, 21. März 2013 IM STREIFLICHT: KINDERKLEIDERBÖRSE UND KUNSTHANDWERKSMARKT IN BETTLACH
Seit 20 Jahren eine Erfolgsgeschichte
D
ie Kinderkleiderbörse des Familienvereins Bettlach ist zur Institution geworden. Ebenso das einen Tag später stattfindende Kinderkonzert in der Büelen Mehrzweckhalle. Einen Moment lang muss Andrea Stricker trotzdem überlegen. «Die Börse gibt es seit Bestehen des Familienvereins». Und das sind mittlerweile zwei Jahrzehnte. Das gute Konzept (die Ware wird von den Anbietern selbst verkauft), die Ergänzung mit Kunsthandwerk und ein kleines aber feines Bistro in der Turnhalle des «Büelen» machen die Kinderkleiderbörse zwei Mal im Jahr zu einem Renner für die Region.
Für Sie unterwegs Joseph Weibel
Sie organisieren die Kinderkleiderbörsen des Familienvereins Bettlach (links): Jeanine Binggeli, Rebecca Walker, Lisa Bruder, Andrea Bruder und Andrea Stricker.
Am Stand von Ruth Hesse (Lengnau, links) gab es neben farbenfrohen Schatzkisten für Kinder noch weiteres schönes Kunsthandwerk. Rechts Kollegin Sandra Sutter aus Lommiswil.
Keiner zu jung, um ein erfolgreicher Verkäufer zu sein. Manuel Marmet (links) aus Arch ist schon zum zweiten Mal aktiv an der Kinderkleiderbörse. Zum ersten Mal hilft ihm Elia Marti aus Bettlach.
Christoph und Sabrina Schott mit Shanaya und Joshua (2,5 Monate).
Kleines Verwandtschaftstreffen in der Büelen-Turnhalle (links): Caroline Düggeli, Fabienne Düggeli, Noa Düggeli (1), Regula Egli und Hanna (5). ●
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FAKTEN
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Anlass: Kinderkleiderbörse und Kunsthandwerksmarkt Bettlach Organisator: Familienverein Bettlach Ort:Mehrzweckhalle Büelen Highlight:Die Kinderkleiderbörse ist zur Institution geworden Kulinarik: Getränke und feine Kuchen
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Ihre Seite
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Wollen auch Sie Ihren Event und Ihre Gäste ins Bild und ins richtige Licht rücken? Rufen Sie uns an, wir informieren Sie gerne über die Konditionen. Telefon: 032 652 66 65 oder 032 654 10 60.
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Sie sorgen für das Wohl der Gäste an der Kinderkleiderbörse, verkaufen Geschenke und feine Kuchen: Yael Stricker und Anja Bruder.
Viele schöne Strickereien an zwei Ständen (links): Ursi Ruetsch aus Bettlach und Yvonne Affolter aus Selzach.
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Musik: aus dem Herz und für das Herz GRENCHEN Ueli Steffen spielt seit einem halben Jahrhundert Trompete. Er ist Lehrer an den Musikschulen Grenchen, Solothurn und Köniz. Mit drei Ensembles hat er das Konzert vom nächsten Sonntag im Parktheater vorbereitet. Das Gute von Musik für den Menschen ist wissenschaftlich bestätigt. Dennoch propagiert Ueli Steffen die Musik aus Leidenschaft.
mehrmals gehört, dass ein Jugendlicher eine Lehrstelle bekam, weil er ausweisen konnte, dass er seit mehreren Jahren ein Instrument spielt. Lehrmeister mögen die Disziplin, die es dafür braucht.» Denn 90 Prozent vom Musizieren sei Arbeit, nicht Begabung.
Musik, lesen, reisen und wandern
SANDRA VON BALLMOOS (TEXT, BILD)
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n den 90er Jahren hat die Hirnforschung hervorgebracht, dass es für ein Gehirn fast nichts Komplexeres gibt als Musizieren. Musik machen stärkt die Konzentrationsfähigkeit. «Das Ja zur Musikinitiative in der Schweiz hat mich natürlich gefreut. Nur auf die Umsetzung bin ich gespannt», sagt Ueli Steffen. «Ein musizierendes Kind ist ausgeglichener und kann sich besser konzentrieren.» Jedoch sei ein musizierendes Kind nicht eines, das einmal pro Woche im Unterricht etwas spiele, sondern eines, das wirklich übe und sich mit der Musik befasse. «Es gibt für Kinder heute viele Verlockungen, moderne Technik zum Beispiel», sagt Ueli Steffen. Doch auch er geht mit der Zeit: «In den letzten 30
Ueli Steffen im Übungslokal der Blechbläser, im Dachstock des Schulhauses I. «Es ist ein Privileg, in diesem grossen Raum unterrichten zu dürfen», sagt er. Jahren habe ich den Unterricht laufend der Umwelt angepasst.» Damit ein Kind gern, oft und von Herzen zum Instrument greift, muss es sein Instrument selber wählen können. Denn es gibt sie, die Eltern, die ihrem Kind das Instrument empfehlen, das sie selber eigentlich gern spielen würden. Und es gibt die Kinder, die das gleiche Instrument spielen wollen wie
ihr bester Freund. Sie täten gut daran, vor der Wahl noch einmal inne zu halten. Übrigens: Die Hirnforschung sagt auch, dass es nie zu spät sei, ein Instrument zu lernen. Und für die Kinder: «Die Blockflöte ist total gleichwertig mit andern Instrumenten», sagt Ueli Steffen, der es wissen muss. Musik machen hat sogar Einfluss auf die berufliche Laufbahn. «Ich habe
Ueli Steffen hat als Zehnjähriger begonnen, Trompete und Klavier zu spielen. Beiden Instrumenten ist er seit 50 Jahre treu geblieben. Trompete hat er am Konservatorium in Bern im Hauptfach studiert, Dirigieren war sein Nebenfach. Seit bald 30 Jahren unterrichtet er an den Musikschulen Grenchen, Solothurn und Köniz Blechblasinstrumente, leitet in Grenchen zwei Bläserensembles und die Jugendmusik und ist seit 20 Jahren Dirigent der Stadtmusik Burgdorf, wo übrigens auch sein Sohn spielt, auf Anfrage ist er Referent oder Jurymitglied. «An Wettbewerbe gehe ich allerdings nicht mehr so gerne, denn da gibt es mehr Verlierer als Gewinner. Das ist schlecht für die Musik und die Musik hat mehr zu bieten, als dass sie gemessen werden will.» Seine Instrumente spielt Ueli Steffen natürlich immer noch täglich. In seiner Freizeit liest er viel, die Ferien verbringt er mit seiner Frau unterwegs im Wohnmobil oder in den Bergen beim Wandern - am liebsten im Engadin. Er selber wählt am liebsten Stücke
von impressionistischen Komponisten wie Claude Debussy oder Maurice Ravel. Am meisten berührt ihn aber Agnus Dei aus der Krönungsmesse von Wolfgang Amadeus Mozart, ganz und gar nicht impressionistisch, aber «dieses Werk erhudlet mich völlig», sagt Ueli Steffen. Und zeigt damit, was Musik ist: etwas fürs Herz.
Matinée mit Stücken wie «Perhaps Love» Kommenden Sonntag, 24. März, laden die Beginners Band, die Juniors Band und die Jugendmusik zur Matinée im Parktheater Grenchen. Die Grenchner Jugendmusik zählt 35 Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 20 Jahren. «Für mich ist die Jugendmusik sehr sozial. Ältere helfen Jüngeren, Jüngere lassen sich helfen.» Sein Hauptaugenmerk liegt auf den durchschnittlichen Schülern. Ziel ist, sie zu motivieren mit angepasster Literatur, mit auf sie zugeschnittenen Stücken. Diese Zeiten sind für die beiden Solisten mit dem Euphonium vorbei. Sie wissen, was gut für sie ist, und was sie sich zutrauen können. Marc Schneider und Pascal Rüefli spielen am Sonntag das Duett «Perhaps Love» von John Denver, aufgenommen mit Placido Domingo. Marc Schneider seinerseits hat Grosses vor. Er hat die Militärspielprüfung bestanden. Das Euphonium wird an seiner Seite bleiben, wie die Trompete bei Ueli Steffen bleibt.