ABA_16_2011

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Bezirk Affoltern

Freitag, 25. Februar 2011

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Fast 40 Jahre Primarlehrerin in Obfelden Sibylle Chollet: «Ich würde den Beruf wieder wählen.» Wer wie Sibylle Chollet 39 Jahre als Lehrerin in einer Gemeinde gearbeitet hat, zeigt Gelassenheit. Den Veränderungen in der Gesellschaft, insbesondere der Schulentwicklung im Kanton Zürich, stand sie offen gegenüber. Aber sie blieb letztlich immer ihren eigenen Werten treu.

glied der Arbeitsgruppe Anlässe habe ich kürzlich rund sechzig Lehrpersonen angeschrieben», erzählt sie. Diese Zahl zeigt auf, wie sich die Schule entwickelt hat, nicht nur betreffend Schülerzahlen, sondern vor allem auch betreffend Anzahl von Personen, die zusätzlich zu den Lehrpersonen in die Schule integriert sind.

Nicht mehr als zwei Bezugspersonen ................................................... von regula zellweger Nach fast 40 Jahren Schuldienst tritt Sibylle Chollet in den selbst gewählten Ruhestand. Dies ist nicht nur ein Abschluss, sondern auch ein Beginn. Sie wird sich vermehrt im Fotogeschäft ihres Partners engagieren. Und mehr Zeit für ihre Hobbys und für ihren Hund Van Gogh haben. Darauf freut sie sich sehr.

Ein Stück Schulgeschichte Als Sibylle Chollet, damals noch Fräulein Arbenz, im April 1972 nach Obfelden kam, übernahm sie zuerst eine vierte Klasse, dann eine Mehrklassenschule, das heisst, sie unterrichtete in einem Schulzimmer dritte, vierte und fünfte Klasse. Damals gab es sieben Primarlehrer in Obfelden. «Als Mit-

Nicht all diese Entwicklungen entsprachen ihren Werten und Überzeugungen. Sie ist beispielsweise überzeugt, dass die Kinder in der Schule nicht mehr als zwei Bezugspersonen haben sollten, denn dies gebe Stabilität und Geborgenheit. Sibylle Chollet stand stets zu ihrer Meinung. Sie blieb sich letztlich treu, auch wenn sie immer bereit war Neues auszuprobieren. Selbstsicherheit sei eine wichtige Voraussetzung für den Lehrerberuf, findet sie. Auch die Elternarbeit nahm im Laufe der Jahre zu. Sibylle Chollet begrüsst es, dass sich die Eltern für die Schule interessieren. Es brauche Wertschätzung für die Kinder, für den Beruf und auch für sich selbst. Wer ruhige Zufriedenheit ausstrahle, seine Qualitäten, aber auch seine Grenzen kenne und sich nicht selbst überschätze, eigne sich als Lehrperson, sagt Sibylle Chollet.

Abschied von der Schule Schon im Kindergarten wollte Sibylle Chollet Lehrerin werden. Sie würde diesen Beruf auch heute wieder wählen. Allerdings ist sie der Überzeugung, dass man auf dem Höhepunkt aufhören sollte – und plante ihren Ausstieg schon früh auf ihr 50. Lebensjahr. Ihr Lebenskonzept: «Unterrichten bis 50 Jahre zu hundert Prozent – dann aussteigen». Als sie Fünfzig wurde, starb ihr erster Mann und sie beschloss, noch eine Weile mit Kindern zu arbeiten. Dies machte sie glücklich.

«Nur Singen ist nicht mein Ding» Sie mag die Schüler im Mittelstufenalter und lehrt eigentlich alle Fächer gern. «Nur Singen ist nicht mein Ding», erzählt sie. Trotzdem unterstützte sie lange Jahre ihre Kollegin Angela Bozzola mit Organisations- und Administrationsarbeiten für den damaligen Kinderchor in Obfelden. Besonders Spass machten ihr die Klassen- und Skilager. Der Abschied von der Schule fällt ihr leicht, weil sie voller Pläne ist. Und sie geht im für sie richtigen Moment. «In Obfelden gefiel es mir immer», meint sie, «sonst wäre ich nicht so lange geblieben.»

Sibylle Chollet. (Bild zvg.)

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Keine unüberlegten Baumfällaktionen mehr!

Ist die Salz-Knappheit vorbei?

Informationsveranstaltung «Wattbach» in Knonau

derat. Zwei Vertreterinnen kamen auf den Platz und nahmen unser Anliegen und unsere Kritik entgegen, versicherten uns auch, dass es solche Aktionen nicht mehr gäbe. Nun hoffen wir sehr, dass diese überfällige Informationsveranstaltung den Start zu einer vernünftigen und naturnahen Gestaltung des Wattbachufers bildet und dass vor allem viele der engagierten Interessierten daran teilnehmen. 28. Februar 2011, 19 Uhr, im 3. Stock (Giebel) des Gemeindehauses.

Anfang Dezember hat der «Anzeiger» von der Salz-Knappheit in diesem Winter berichtet. Am Montagmorgen, 21. Februar, verstand ich die Welt nicht mehr: Die Aussentemperatur betrug um 5 Uhr morgens 3 Grad, als ich an der Bühlstrasse einen laufenden Salzstreuwagen vom Kanton Zürich sah. Ich bin sechsmal pro Woche in den frühen Morgenstunden mit den Tageszeitungen unterwegs. Dieses Salz hätte man besser vom 20. auf den 21. Januar verwendet, als Strassen und Trottoirs total vereist (Glatteis) waren.

Ruth und Thomas Gilg, Knonau

Erika Haldimann, Affoltern

Vor einiger Zeit hat der Gemeinderat im «Anzeiger» für Montag, 28. Februar, zu einer Informationsveranstaltung betreffend der Ufergestaltung am Wattbach eingeladen. Es freut uns, dass diese Information nun endlich erfolgt. Wir erlauben uns an dieser Stelle folgende Ergänzung: Seit rund 13 Jahren werden entlang des Wattbachs nur Bäume gefällt. Ein Gestaltungskonzept wurde zwar immer versprochen, fehlt aber bis heute.

Mit rund 150 Mitinitianten wurden wir schon vor Jahren eingeladen, an der Neugestaltung des Wattbachufers unsere Ideen einzubringen. Schon vor Jahren wurde uns nach einer ersten Fällaktion von der Gemeinde versprochen, es werde kein Baum mehr gefällt, ohne die interessierten Bewohner zu informieren. Es blieb bei leeren Versprechungen, dafür wurde am 23. Dezember 2010 ohne jegliche Information eine erneute barbarische Fällaktion durchgeführt. Im Gesamten sind es nun über 30 Bäume, die hier aus fadenscheinigen Gründen gefällt wurden.

Ein Grund waren zum Beispiel Einwände von Bewohnern wegen Schattenwurfs. Das ist für uns besonders fragwürdig und unverständlich. Wir sind nicht grundsätzlich gegen das Fällen, wenn es plausible Gründe gibt. Es ist aber stossend, wenn einzelne und recht eigennützige Anliegen sofort berücksichtigt werden, Überlegungen von über 100 Anwohnern für eine nachhaltige Sache aber einfach vom Gemeinderat übersehen werden. Mit einigen direkten Anwohnern verlangten wir am 23. Dezember 2010 sofort das Gespräch mit dem Gemein-

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Der zu gross geratene Ortsbus Vor Kurzem konnte das 10-Jahre-Jubiläum des Ortsbusbetriebes von Wettswil gefeiert werden. Als Geburtstagsgeschenk gab es, wie es scheint, einen neuen Ortsbus von stattlicher Grösse. Seit etwas mehr als einem Monat quält sich nun der übergrosse, neue Ortsbus durch die engen Quartierstrassen und Fussgängerwege von Wettswil. Mehrere betroffene Einwohner, aber auch verängstigte Benützer der Fusswege und Quartierstrassen

von Wettswil fragen sich nun, warum ein so mächtiger Ortsbus den ganzen Tag über bei uns eingesetzt wird. Es wird vermutet, dass der Grund bei den möglicherweise hohen Benutzerzahlen zu den Stosszeiten am Morgen und am Abend liegen könnte. Falls dies zutrifft, stellt sich allen durch den zu grossen Bus belästigten Einwohnern von Wettswil die Frage, warum zu den Stosszeiten nicht ein zweiter Kurs mit einem gewohnt grossen Ortsbus ge-

fahren wird, der diese möglichen Spitzen abdecken kann. Das wäre doch mit Abstand die bessere Lösung, anstatt mit diesem übergrossen Bus den ganzen Tag entweder fast leer oder schlecht besetzt, im Dorf herumzukarren. Für eine einleuchtende und plausible Antwort von kompetenter Seite danken wir im Voraus. Otto Kuhn, Wettswil

Sagen, was Sache ist Die Meinung der Kandidatinnen und Kandidaten der SVP. Heute Peter Zehnder: Politische Schwerpunkte: Sicherheit, Lebensqualität. Nicht nur das Säuliamt, sondern die ganze Schweiz bietet uns einen ausgezeichneten Lebensraum. Um deren Vorzüge zu erhalten, müssen wir dem Standort Schweiz besonders Sorge tragen. Zu einer guten Lebensqualität gehört aber ausser einer intakten Land-

schaft ein ebenso intaktes Funktionieren unserer Gesellschaft. Wer sich gegen das geltende Recht stellen will, hat gerade bei uns sehr viele Mittel sich zu wehren. Kein Staat gibt seinen Bürgerinnen und Bürgern mehr Gelegenheit mitzureden als die Schweiz. Es geht nicht an, dass einige linke Chaoten mit eigentlichen Gewaltorgien unsere demokratischen Rechte zerstören. Neben einer entschlossenen Durchsetzung der geltenden Rechtsordnung, kann aber bereits ein stabi-

les, konsequentes und liebevolles Elternhaus viel zur Verhinderung von Jugendgewalt beitragen. Eine mehr als nachsichtige Kuscheljustiz ist ganz sicher nicht der richtige Weg für ein friedliches Zusammenleben. Für mich persönlich sind Lebensqualität und Sicherheit unabdingbar zur Erhaltung des sozialen Friedens. Dafür werde ich meine ganze Kraft einsetzen. Peter Zehnder, Kantonsratskandidat SVP, neu (www.svp-2011.ch)


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