LAUFENTAL L AUFEN
Martin Staub Der Klassiker der regionalen Laufsportanlässe lädt zu seiner 40. Ausgabe. «Diese hätte eigentlich 2020 mit einem Jubiläumsevent verbunden werden sollen», sagt Lukas Reinhard. Leider fiel jene Ausgabe und auch die des Folgejahres wegen Corona aus. Der OK-Präsident freut sich umso mehr, dass «10 Meilen Laufen» endlich wieder im gewohnten Rahmen durchgeführt werden kann. «Vom Jubiläumssonderevent sehen wir mit Ausnahme der Erwähnung im Logo und in der Ausschreibung ab, freuen uns aber, wenn sich wieder ähnlich viele Sportbegeisterte auf eine der schweizweit schönsten Walking- und Läuferstrecken im frühabendlichen Sommerlicht begeben», sagt Reinhard. Die seit Jahren übliche 500er-TeilnehmendenGrenze dürfte allerdings kaum geknackt werden, «denn seit den pandemiebedingten Absagen leiden alle Läufe unter abnehmenden Startplätzen», sagt der 43-Jährige, der schon mit 400 Teilnehmenden sehr zufrieden sein wird. Seit der Erstausgabe 1981 zeichnete sich immer die Laufsportgruppe LSG
Laufen für die Organisation verantwortlich. Mit Lukas Reinhard als Präsident wurde extra für die Organisation dieses Wettbewerbs – später vielleicht noch für andere Anlässe – der neue Verein «Roadrunners Laufen» gegründet, der mit derzeit rund zehn Mitgliedern und rund 90 weiteren Helfenden den Traditionsanlass auf dem Rathausplatz auf die Beine stellt. Zwei nicht unwesentliche Änderungen an der Laufstrecke werden den Sportlerinnen und Sportlern zugutekommen: Zum einen bestätigte eine genaue Nachmessung, dass die frühere Laufstrecke mit 16,3 Kilometern tatsächlich um 200 Meter zu lang war. «Die 10-Meilen-Strecke wird nun entsprechend angepasst», sagt Lukas Reinhard, der auch glücklich ist, dass neu für den Rückweg kurz vor dem Ziel die neue Diebachstrasse statt des engen ZickzackWeges von der Bleiholle zum Schwimmbad miteinbezogen werden kann. Bis eine Stunde vor dem Start können sich Läuferinnen und Läufer via Website «10meilen.ch», die noch weitere wichtige Informationen preisgibt, für die Teilnahme anmelden. Bis am 23. Juni für 35 Franken, später mit einem Zuschlag von 10 Franken.
Süsser Duft strömt aus der ehemaligen Papierfabrik
Dudelsack und Festwirtschaft
Der Dudelsackspieler Matthias Colombini wird die Laufenden auf ungefähr halber Strecke mit seiner Musik anspornen. Die Festwirtschaft mit Grillspezialitäten und die anschliessende Rangverkündigung auf dem Rathausplatz lässt die 40. Ausgabe festlich ausklingen. OK-Präsident Lukas Reinhard darf für einmal nicht mitrennen, freut sich aber, den bekannten Event als Speaker zu begleiten.
L AUFEN
Street Art zieht ins Stedtli Laufen ein
Einfüllen von Hand: Co-Geschäftsleiterin Cécile Grüninger zeigt, wie die Schoggiköpfe in Alufolie gewickelt werden. Die mechanische Maschine aus den 80er Jahren wurde extra aus Holland importiert und entspricht der Verpackungsmaschine aus den FOTOS: GABY WALTHER 50er Jahren, die in Laufen noch in Funktion ist.
Seit ein paar Wochen werden in einer Halle auf dem Areal der Ziegler Papier AG in Grellingen die berühmten Richterich Schoggiköpfe hergestellt. Dank des zweiten Standorts können Produktionsunterbrüche vermieden werden. Gaby Walther
Setzen das spannende Projekt in die Tat um: Go-In Wirt Michel Tallat und FOTO: MELANIE BRÊCHET Christoph Sütterlin vor der noch leeren Wand.
Voraussichtlich ab heute wird der Basler Künstler Daniel Zeltner die Hausmauer beim Restaurant Go-In bemalen. Die Initiative dazu kommt von Wirt Michel Tallat. Melanie Brêchet Es waren Bilder vom Street Art Festival in Chur, die Michel Tallat auf die Idee brachten, am Gebäude seines Restaurants ein Wandbild zu realisieren. Er holte Christoph Sütterlin, Vorstandsmitglied des Museums Laufental ins Boot, um alle nötigen Schritte einzuleiten. Dieser war es auch, der den Künstler Daniel Zeltner aus Basel für das Projekt gewinnen konnte. «Die 15 x 15 Meter grosse Wand ist für einen Street Art Künstler natürlich verlockend». erklären Tallat und Sütterlin. Inspirieren lassen hat sich Zeltner von Fotografien des Laufner Fotografen Kurt Hamann. Ebenfalls hat sich der Künstler auf Wanderschaft nach Motivausschau um das Stedtli begeben. Davon erstellte
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GRELLINGEN
Bahn frei für 10 Meilen Laufen Nach zweijährigem Ausfall freuen sich Läuferinnen und Läufer auf den «10 Meilen Laufen» 2022. Am 25. Juni dürften geschätzt rund 400 Kinder, jugendliche und erwachsene Laufsport- und Walkingbegeisterte eine der gebotenen Laufstrecken unter die Füsse nehmen.
Donnerstag, 9. Juni 2022 Nr. 23
er mehrere Skizzen. Die Bewilligungen der involvierten Hausbesitzern der Stadt und der Baukommission waren anschliessend rasch erteilt. Auch die Auflagen der Altstadtkommission konnten erfüllt und das Motiv ausgewählt werden. Gestern wurde schliesslich die Hebebühne installiert und heute soll — wenn es das Wetter zulässt — mit den Arbeiten, die knapp zwei Wochen dauern werden, begonnen werden. Das Projekt hat seinen Preis. «Kunst ist nicht gratis. Wir sind darum immer noch auf Sponsorensuche. Diese sollen auf einer im Anschluss angebrachten Tafel erwähnt werden. Bereits beteiligt haben sich die Stadt Laufen, Kulturelles Baselland und einige hier ansässige Firmen. So stellt beispielsweise die Bischag AG die Hebebühne kostenlos zur Verfügung. Wir denken auch darüber nach, die Skizzen des Künstlers zu Gunsten des Projekts zu verkaufen.» In den kommenden Tagen kann der Entstehungsprozess des Wandgemäldes gemütlich in der Gartenlounge des Restaurant Go-In verfolgt werden: Diese bleibt nämlich auch während den Arbeiten geöffnet.
Destan Jusufi hält zwei Eiweissköpfe zur Begutachtung in der Hand. Welcher hat die schönere Form? Schaumküsse herzustellen, ist eine sensible Angelegenheit. Jeden Tag werden die Maschinen neu eingestellt, denn die frisch hergestellte Eiweissmasse verhält sich nie ganz gleich – Einfluss haben auch Luftdruck und Temperatur. Ist alles bereit, beginnt die Produktion. Die Eiweissmasse wird auf die Waffeln gespritzt, anschliessend fahren die weissen Köpfe durch die Schokoladendusche, werden danach langsam abgekühlt, am Ende des langen Förderbandes einzeln von Hand in die Verpackungsmaschine gesetzt und dort maschinell in die Alufolie gewickelt. 4000 Schoggiköpfe können bei Bedarf, zum Beispiel vor Weihnachten oder Ostern, pro Stunde hergestellt werden. Seit zwei Wochen gelingt die Produktion der berühmten Laufner Spezialität auch in Grellingen. «Der Verkaufsladen und die Produktion der Schaumküsse und der übrigen Schokoladenprodukte existieren weiterhin in Laufen. Doch die Platzverhältnisse sind dort komplett ausgeschöpft, weshalb wir einen zweiten Produktionsort für die Schaumküsse gesucht haben», erzählt Cécile Grüninger. Die Tochter von Marianne Richterich leitet zusammen mit ihrem Mann Matthias seit eineinhalb Jahren die Othmar Richterich AG in der dritten Generation. Das «Wochenblatt» durfte den neuen Produktionsort in Grellingen besuchen.
hinzuziehen», erklärt Cécile Grüninger. Um eine zweite Verpackungsmaschine für die Schaumküsse zu finden, wurde ein erheblicher Aufwand betrieben. Die Maschine in Laufen stammt aus den 50erJahren und läuft immer noch zuverlässig. Schliesslich fand man in Holland ein Nachfolgemodell aus den 80er-Jahren, welches für die sensible Verpackung der Schaumküsse umgebaut und für die heutigen Sicherheitsansprüche umgerüstet werden konnte. Weitere Maschinen wurden speziell für die Firma fabriziert. Rund ein Jahr dauerte die Vorbereitung, bis die Produktion in Grellingen in Angriff genommen werden konnte. «Wir sind sehr glücklich, die alte Papierfabrik,
zusammen mit anderen Firmen, wieder beleben zu dürfen. Der Standort, nahe bei der Bahnlinie, zwischen Basel und Laufen gelegen, liegt optimal», sagt Cécile Grüninger.
Mehlallergie führte zu den Schokoladenprodukten
Die Othmar Richterich AG wurde von Othmar Senior 1935 ursprünglich als Bäckerei/Konditorei gegründet und war schon bald sehr erfolgreich. Wegen einer Mehlallergie des Sohns Othmar Junior stellte das Unternehmen später auf Schokoladenprodukte um. Der Renner waren die «Likör-Stöckli», deren Verkaufszahl in den 50er-Jahren jedoch wegen eines neuen Gesetzes, dem Verkaufsverbot von Alkohol an Kinder, einbrach. Neustes Produkt wurden die Schaumküsse – ebenfalls wieder mit grossem Erfolg. «Die beiden Othmars waren Feinschmecker und setzten immer auf eine hohe Qualität», erklärt Cécile Grüninger den Erfolg.
Karton statt Plastik
Der Anfang: Destan Jusufi stapelt die Biskuitboden in die Maschine.
Auch heute ist dem Laufner Unternehmen Qualität und Nachhaltigkeit wichtig. Zum Einsatz kommen nur Freilandeier und fair produzierte Schokolade. Plastik wird vermehrt durch Karton ersetzt. Getüftelt wird aber auch an neuen Rezepten. Mit Begeisterung erzählt Cécile Grüninger von den neuen Variationen, zum Beispiel von den Schoggieiern mit Mangofüllung oder den Schaumküssen mit Biohonig im Schaum und Nougat im Mantel. Man spürt, die ehemalige Lehrerin erfüllt ihren Führungsjob mit viel Herzblut. Auch die Teampflege ist ihr wichtig. Rund 15 Personen, zum grossen Teil in Teilzeit angestellt, arbeiten bei der Othmar Richterich AG. Einige sind schon seit über 30 Jahren mit dabei.
Ein Jahr Vorbereitung
In der Ziegler Papier AG, die im Jahr 2016 die Produktion von Papier ins Ausland verlagert hatte, mietete nebst anderen Firmen auch die Richterich AG einzelne Räume. «Nun haben wir die Möglichkeit, entweder in Laufen oder alternierend in Grellingen die Schoggiköpfe zu produzieren. Dadurch erhalten wir Produktionssicherheit, denn die Maschinen sind speziell für unsere Produkte konzipiert. Fällt eine aus, müssen wir im schlimmsten Fall einen Experten von weiter her
Auf dem Förderband: Yannic Lais erklärt den Ablauf: Die Eiweissmasse wird auf die Biskuitböden gespritzt. Es folgt die Schokoladendusche und schliesslich die Abkühlung.