Lenzburger Bezirks-Anzeiger

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LENZBURGER WOCHE

DONNERSTAG, 29. OKTOBER 2020

Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzende Gemeinden.

PP 5600 Lenzburg · Nummer 44 · Post CH AG

SALZKORN Bitte zurückbringen!

Gut auf Kurs: «Stockausschläge sind ein gutes Zeichen dafür, dass sich die Pflanzen wohlfühlen und alles haben, was sie brauchen. Daraus kann man schliessen, dass es dem Pilz an den Wurzeln auch gut gehen sollte», sagt Jörg Abt. Foto: Carolin Frei

Trüffel – gut Ding braucht Weil’ Winterschnittarbeiten – Bäume und Sträucher schneiden – Grüngutabfuhr Ich möchte Ihren Garten pflegen und zum Blühen bringen. Christoph Brunner, Eidg. Dipl. Obergärtner Kleemattweg 23, 5702 Niederlenz Tel. 079 263 29 62, brunnergaerten.ch

Dintikon Dem ehrgeizigen Ziel, dereinst nebst Edelhaselnüssen auch Trüffel von den rund 800 Haselsträuchern ernten zu können, kommt Jörg Abt ein Stück näher. Heuer konnte die erste Haselnussernte eingefahren werden. ■

CAROLIN FREI

D

ie Plantage mit rund 800 Edelhaselnusssträuchern hat in diesem Jahr erstmals Früchte getragen. Natürlich konnten wir erst eine Handvoll Haselnüsse, rund 30 Kilo, ernten», sagt Jörg Abt. Fürs nächste Jahr erwartet er bereits ein Mehrfaches. «Haselnüsse müssen zu 100 Prozent importiert werden. Für Nüsse aus heimischer Produktion besteht deshalb eine grosse Nachfrage», betont der 51-Jährige. So hätten etwa Bio-Bäckereien und andere Fachgeschäfte bereits ihr Interesse angemeldet. Das Interesse an den Trüffeln, die künftig an den Wurzeln der Haselsträucher in Symbiose gedeihen, dürfte eben-

falls gross sein, wenn sie denn dereinst zum Verkauf stehen. «Beim Edelpilz ist noch Geduld gefragt, frühestens in fünf Jahren dürften die ersten Trüffel, auch schwarzes Gold genannt, erntereif sein», sagt Abt, der das Trüffel-Haselnuss-Projekt in Dintikon gänzlich aus der eigenen Tasche finanziert. In den letzten zwölf Monaten wurden auf zwei Hektaren Land laufend dreijährige Edelhaselnusssträucher gepflanzt, die Abt in Treibhäusern gezogen hat. Dort hat er die Wurzeln regelmässig mit Trüffelsporen geimpft. Sogar noch jetzt, draussen auf dem Feld, werden die Pflanzen sporadisch mit Sporen versehen.

Sporen von heimischen Trüffeln

Für diese Beimpfung werden, soweit möglich, wilde einheimische Trüffel verwendet. «Das mehrmalige Beimpfen erhöht die Chance, gute Erträge zu erzielen», sagt der Hermetschwiler. Zudem unterstütze dieses Prozedere das Wachstum der Sträucher und mache sie resistenter gegen Trockenheit und Schädlinge. Die Raupen etwa, die sich an den Blättern vergreifen, seien nicht wirklich ein Problem. Und den Haselnussbohrer wolle man vermehrt auf natürliche Art

eliminieren. «Es gibt bereits viele Vögel auf der Anlage, die dem Schädling zu Leibe rücken. Mit den Vogelhäusern, die wir noch installieren werden, wollen wir diese natürliche Regulierung unterstützen», betont Abt.

Biodiversität kann gelebt werden

Ganz allgemein legt der Trüffelexperte grossen Wert auf umweltschonendes Produzieren und Nachhaltigkeit. «Biodiversität kann auf diesen zwei Hektaren wunderbar gelebt werden. Wildbienen, Schmetterlinge und Vögel tummeln sich zuhauf darauf und auch der Boden ist mit 300 bis 500 Regenwürmern pro Kubikmeter Humus gut besucht.» Das Projekt stösst auch bei Landwirten und Privaten auf Interesse. «Einige Landwirte setzen ebenfalls auf die Trüffelproduktion, haben sich mit meinen geimpften Stauden eingedeckt, als Alternative zum klassischen Bauernbetrieb», sagt Abt. Gut nachvollziehbar, kann man doch, wenn man mit Geduld gesegnet ist und die Arbeit nicht scheut, von stolzen Kilopreisen profitieren. Beim Burgundertrüffel liegt er zwischen 500 und 800 Franken, beim Périgord zwischen 800 und 2000 Franken.

Die Restaurants in der Region bieten Wildspezialitäten an. Bauern verkaufen Kürbisse vor ihren Höfen. Und am Abend wird es wieder früher dunkel. Alles deutet Rolf Kromer darauf hin: Es ist Herbst! Es beginnt die Hochsaison für Dämmerungseinbrecher, Nachtbuben und Langfinger. Das bekam auch ich zu spüren. Jemand beging Landfriedensbruch und hat mein Villiger gestohlen. Keinen Stumpen, nein, der liegt bei uns höchstens nach der Hypi-GV herum. Dort verteilten sie die Raucherware jeweils als Bhaltis an die Aktionäre. Mir ist direkt vor der Haustüre das Velo gestohlen worden. Das ist in diesen turbulenten Zeiten nicht weltbewegend. Trotzdem nervt es mich. Mit dem Velo habe ich viel erlebt. Zum Beispiel einen Anflug von Sportlichkeit, als ich während ein paar Monaten der Bünz entlang nach Wohlen pendelte. Als ich den Diebstahl bemerkte, dachte ich zuerst an eine Nachlässigkeit. Irgendjemand musste wohl an den Lenzburger Bahnhof eilen und lieh das Velo aus, ohne zu fragen. Dann hat er vergessen, das Velo zurückzubringen. Dafür hätte ich ja noch Verständnis. Nachdem ich aber fünfmal alle Veloständer rund um den Bahnhof abgelaufen bin und mein Fahrrad nicht gefunden habe, glaube ich nicht mehr an diese Version. Ein Polizist erzählte mir, es würden in der Region vermehrt Velos geklaut. Deshalb solle ich der Polizei die Rahmennummer angeben, das würde bei der Suche helfen. Kennen Sie Ihre Velorahmennummer? Eben. Mein Villiger San Bernardino ist ein Herrenradklassiker der neunziger Jahre – hergestellt in Dübendorf und nicht, wie der Name vermuten lässt, auf dem Pass im Bündnerland. Es hat zwei Farben: Anthrazit und Weiss. Zudem trägt es einen extra breiten und bequemen Sattel. Ich wünsche mir zwei Sachen: Erstens, dass der Langfinger den Bezirks-Anzeiger liest. Zweitens, dass er darum nun das Velo zurückbringt. Rolf Kromer

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