Nr. 27 22. Jahrgang Donnerstag, 2. Juli 2020
Porträts Zeichnen lernen AZ ANZEIGER AG
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Region Liestal
Am Gymnasium Liestal wurden letzte Woche die Maturzeugnisse übergeben. Seite 5
Lehrgang I: 21.07.-08.09.2020 Zeichnerische Grundlagen, Gesichtsaufbau und Proportionen.
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Region Gelterkinden
Christine Mangold und Felix Jehle beendeten an der Gelterkinder EGV ihre kommunalpolitische Karriere. Seite 10
Region Waldenburg
Bei der Wahl ums Gemeindepräsidium von Oberdorf siegte der Bisherige Piero Grumelli klar. Seite 12
Einstieg in die Acrylmalerei
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Kurs: 29.07.-26.08.2020. Grundtechniken der Acrylmalerei
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Wo der Muttertags-Maien herkommt
Kolumne
Tickende Zeitbombe
Baselland Die Wiesenmeisterschaft ist entschieden EDI GYSIN
Sie werden rar und rarer, die bunten Wiesen, die noch vor wenigen Jahrzehnten unsere Landschaft prägten. Heute dominiert das eintönige Grün, das keinen Blumenstrauss mehr hergibt. Weit wichtiger aber, für Insekten ist da kein Platz mehr, sie würden glatt verhungern. Zu retten, was noch zu retten ist, und zu würdigen, was da und dort noch gepflegt wird, das war das Ziel der ersten Baselbieter Wiesenmeisterschaft, die dieser Tage auf dem Dittinger Bergmattenhof entschieden wurde. Es war kein Zufall, dass die Preisverleihung in der kleinen Laufentaler Gemeinde stattfand, der Einheimische Markus Schmidin hütet dort die von der Jury preisgekrönte schönste Magerwiese. Es sei das Werk von Jahrzehnten, sagte er freudig. Der von Pro Natura, dem Bauernverband beider Basel und Baselland Tourismus lancierte Wettbewerb fand ein erfreulich grosses Echo. Von 58 Landwirtschaftsbetrieben wurden insgesamt 92 Flächen zur Bewertung angemeldet. Verteilt seien sie über den ganzen Kanton gewesen, sagte Susanne Kaufmann, die Biologin leitete die Jury. Zwischen Therwil und Oltingen gab es zwei Hotspots, in Dittingen und Lauwil kommen sie gehäuft vor, die blütenreichen Magerwiesen. Der Wettbewerb war in vier Kategorien gegliedert: Magerwiesen und Blumenwiesen, der Unterschied bestehe aus pflanzensoziologischer Sicht, sagte die Biologin, beide je im Tal- und im Berggebiet. Die Beurteilung erfolgte mittels Begehung durch ein Juryteam in den Monaten April bis Juni. Damit die Besitzerinnen und Besitzer mehr als nur schöne Worte und ein Plakat davon haben, wurden Preisgelder ausgelobt. Pro Kategorie gabs für den ersten Preis 2000 Franken, für den zweiten 1000 und für den dritten Platz 500 Franken. Grosse Artenvielfalt Mit der Wiesenmeisterschaft soll die Bevölkerung auf die Schönheit und den grossen ökologischen Wert der Wiesen und Matten aufmerksam gemacht werden. Die Bäuerinnen und Bauern, die diese Wiesen standortgerecht bewirtschaften, sollen für diesen grossen Einsatz gewürdigt werden. Der Wettbewerb wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Ebenrain-Zentrum durchgeführt und vom Swisslos-Fonds sowie der Fon-
Wiese in Diegten, beim Chilpen.
F O T O: Z V G
Regina Tanner und Alexander Koch bewirtschaften den Lauwiler Hof Bogenthal. dation Sur-la-Croix finanziell unterstützt. Die grosse Bedeutung von artenreichen Wiesen für die Biodiversität und das Landschaftsbild ist unbestritten. Sie gehören zu den artenreichsten Lebensräumen, auf wenigen Quadratmetern finden sich mehr als 60 Pflanzenarten und eine grosse Insektenvielfalt. Extensiv bewirtschaftete Magerwiesen sind wichtig, um dem Verschwinden der Bestäuberinsekten entgegenzuwirken. Dazu gehören nicht bloss die Honigbienen, zu denen wenigstens eine Imkerin oder ein Imker schaut, dazu gehört auch, was sonst noch kreucht und fleucht. Alleine unter den mehreren hundert einheimischen Wildbienenarten sind manche auf der Roten Liste, zu denen schaut niemand, die sind auf sich allein gestellt und unter anderem auf solche Standorte angewiesen.
Die Preisträger aus Oltingen, Sissach und Diegten.
Susanne Kaufmann, Leitern der Jury und Urs Chrétien von Pro Natura.
Post CH AG
F O T O S: E . GY SIN
Von Alarmismus halte ich grundsätzlich nicht viel. Aber es gibt Gefahren, die wir ernster nehmen sollten. Ich spreche nicht von Corona oder weiteren möglichen Virus-Pandemien, auch nicht vom Klimawandel, sondern von einer schleichenden Gefahr, deren Tragweite kaum zu überblicken ist. Vor kurzem sah ich auf dem deutsch-französischen Fernsehkanal Arte einen Dokumentarfilm mit dem scheinbar harmlosen Titel «Resistance Fighters» (Widerstandskämpfer). Der Film begann um 22 Uhr und war spannend wie ein Thriller. Es ging darin um die Antibiotikaresistenz von Keimen. Schon der Entdecker des Penicillins Alexander Flemming warnte vor den Folgen von Resistenzen. Das Penicillin wirkt bei vielen Bakterienstämmen nicht mehr, aber auch neuere Antibiotika versagen oft bei Infektionen, weil sie multiresistent sind. Die Forschung ist sich einig, dass wir kurz vor der «post-antibiotischen Ära» stehen, also einer Zeit, in der antibiotika-resistente Keime drohen, zur weltweiten Todesursache Nr. 1 zu werden. Experten gehen davon aus, dass sich die Zahl der Todesopfer durch solche panresistenten Keime – also Keime, die auf kein einziges Antibiotikum mehr ansprechen – bis 2050 verzehnfachen könnte. Wieso konnte es soweit kommen? Der Wirkstoff Colistin etwa ist in der Transplantationschirurgie das Antibiotikum der letzten Wahl. Es gehört zu den sogenannten Reserveantibiotika, die dann eingesetzt werden, wenn alle anderen Medikamente unwirksam sind. Nun wird Colistin wie auch andere Antibiotika in der Tiermast eingesetzt, was dazu führt, dass Keime resistent werden und sich z. B. durch die Lüftungen in der Umwelt verteilen. In China hat man Cholistin in der Tiermast im Jahre 2015 verboten. Die Gefahr der Panresistenz hat also viel mit der industriellen Tierhaltung zu tun. Da Keime keine Landesgrenzen kennen, ist die Krise schon heute global. Das Schlimmste ist, dass die Pharmaindustrie der Entwicklung hinterherhinkt. Praktisch keine Firma will sich mehr auf die Antibiotikaforschung einlassen, weil die Entwicklung eines neuen Präparates etwa zehn Jahre dauert und eine Milliarde Dollar verschlingt. Für die Pharmaindustrie ist das schlicht ein Fortsetzung auf Seite 2
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