Nr. 10 22. Jahrgang Donnerstag, 5. März 2020
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Region Liestal
Obwohl die Fasnacht abgesagt war, kam es in Liestal zu einem grösseren Bevölkerungsaufmarsch. Seite 5
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Region Gelterkinden
Region Waldenburg
Es war nur eine kleine Gruppe, die sich am Fasnachtsmontag in Gelterkinden versammelte. Seite 11
In kleinem Rahmen fand am Sonntag in Waldenburg ein fasnächtliches Treiben statt. Seite 15
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Nicht aus Spass, aus Notwendigkeit
Kolumne
Die Rache des Schuppentiers
Fasnachtsverbote Regierungsrat appelliert an Solidarität mit älterer Bevölkerung MARC S CHAFFNER
FOTO: M. HERRMANN
absolutes Recht auf Fasnacht. Die Einschränkungen würden nicht aus Spass auferlegt, sondern aus Notwendigkeit. Oder in den Worten von Gesundheitsdirektor Thomas Weber: «Die eigentliche Spassbremse ist das Corona-Virus.» Niemandem falle es leicht, Anlässe zu verhindern. Aber es sei ein Akt der Solidarität, insbesondere mit der älteren Bevölkerung. Diese sei stärker vom Ansteckungsrisiko und von der Mortalität der Krankheit betroffen als der Rest der Gesellschaft. www.bl.ch/corona
Die Fasnacht wird zu Grabe getragen. hörten eine Eisdisco und ein Hockeymatch in Sissach und der Fackelumzug in Pratteln. Isaac Reber kritisierte das Geschehe-
Fortsetzung auf Seite 2
FOTO: M. HERRMANN
ne in Sissach und Liestal scharf: «Die Toleranzgrenze ist überschritten worden.» Leider habe es an gesundem Menschenverstand gemangelt – es gebe kein
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Am Montag äusserte sich der kantonale Krisenstab zu den verfügten Massnahmen. Von links: Mark Burkhard, Polizeikommandant; Regierungsrätin Kathrin Schweizer, Sicherheitsdirektorin; Regierungspräsident Isaac Reber; Regierungsrat Thomas Weber, Gesundheitsdirektor; Patrik Reiniger, Leiter kantonaler Krisenstab Basel-Landschaft. FOTO: M. SCHAFFNER
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Pfefferspray und Loch in Scheibe Vereinzelt schlug der Polizei am Sonntag aggressives Verhalten entgegen, wie Polizeikommandant Mark Burkhard berichtete. In Sissach sei mit Fusstritten und Gegenständen auf Polizeiautos eingewirkt worden, wobei eine Heckscheibe zu Bruch gegangen sei. In der Nähe des Bahnhofs hätten sich etwa 500 Personen aufgehalten und wegen der aufgeheizten Stimmung hätten zwei Lokale nicht auf das Ausschankverbot hin kontrolliert werden können. In Liestal kam es in einem Restaurant zu einer hitzigen Situation, in deren Verlauf die Polizei Reizstoff einsetzte. Eine alkoholisierte Person sei angehalten worden und es seien Anzeigen wegen Nichteinhalten des Regierungsratsbeschlusses, Gewalt und Drohung gegen Beamte sowie Überwirten erstattet worden, teilte Mark Burkhard mit. Auch wenn in einer Beiz weniger als 200 Personen Platz hätten, müsse man die Personen, die sich ausserhalb aufhielten, auch zum Anlass dazu zählen, fügte der Polizeikommandant hinzu: «Es war nicht so, dass man isoliert im Restaurant gesessen ist, sondern die Leute sind mit Stapeln von Pizzakartons hinausgegangen.» Auch im Waldenburgertal wurde am Sonntag Fasnacht gefeiert, allerdings in einem viel geringeren Ausmass. Der Polizei liege dazu keine Meldung vor, sagte Mark Burkhard an der Medienkonferenz. Bei einer Hotline für Veranstalter gingen am Wochenende 148 Anfragen ein, berichtete Patrik Reiniger, Leiter des kantonalen Krisenstabs. Daraus resultierten 29 Gesuche für Veranstaltungen über 200 Personen, von denen sieben genehmigt wurden; zehn Veranstaltungen erhielten keine Bewilligungen, zwölf Gesuche waren bis Montag noch offen. Zu den bewilligten Veranstaltungen ge-
Ein Denkmal für die Fasnacht vor dem Törli in Liestal.
Bonifaz «Fazi» Salathé , Leopold «Poldi» Hürbin und Hubertus «Hubi» Basler sassen am Stammtisch im Restaurant «Ziegelhof» und diskutierten angeregt. Seit den Todesfällen in Italien gab es hier nur noch ein Thema: das Coronavirus. Kaum hatten sie ihr Gespräch begonnen, kam ein hagerer Mann mit Brille ins Lokal. Er ging auf den Stammtisch zu und verteilte Traktate. «Das Ende ist nahe», sagte er verschwörerisch. «Welches Ende?», fragte Fazi missmutig. Er war engagierter Tierschützer und Mitglied der GEFÜTI, was so viel bedeutete wie «Guerillas für den Tierschutz». Fazi hasste solche fatalistischen Botschaften. «Warum soll das Ende nahe sein, Herr … Herr …?» – «Mein Name ist Jeremias Degenbruch von der Heiligen Gemeinschaft der Apokalyptokraten. Das Ende ist nahe wegen des Coronavirus. Es ist die Strafe Gottes für die Christenverfolgung in China, Lager für die Uiguren und unsere Unmoral.» Die drei Männer am Tisch schüttelten den Kopf. «Hock ab, du Jeremias Gotthelf-Plauderi», sagte Poldi zum Missionar. Poldi war für seine blühende Fantasie und seine Neigung zu Verschwörungstheorien bekannt. «Das hat nichts mit Gott zu tun. Also entweder ist der Coronavirus im Labor entwickelt und freigesetzt worden, um den Impfstoff später umso teurer verkaufen zu können oder das Virus ist aus Chinas nationalem Labor für Biosicherheit ausgebrochen, das sich zufälligerweise in Wuhan befindet. Am ehesten glaube ich, dass Bill Gates dahintersteckt, weil er vom Ausbruch des Virus profieren kann. Die Theorie von Ali Erhan finde ich
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Am Freitagvormittag verbot der Bundesrat zum Schutz vor einer Ausbreitung des Corona-Virus alle Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen. Kurz darauf zog der Kanton Baselland eine weitere Schwelle: Anlässe mit mehr als 200 Personen bedürfen einer kantonalen Bewilligung. Doch es hielten sich nicht alle daran – in Liestal und Sissach kam es trotz allem zu grösseren Menschenansammlungen. (Siehe weitere Berichte in dieser Zeitung.) Der Polizei gelang es nicht, die Versammlungen verbal aufzulösen. Deshalb griff der Regierungsrat zur nächsten «Eskalationsstufe», um die Bevölkerung zu schützen: Er drehte den Alkohol-Hahn zu. Von Sonntagabend bis Montagmorgen herrschte Ausschankverbot in Restaurants, Wagenburgen und Cliquenkellern, wie Sicherheitsdirektorin Kathrin Schweizer am Montagvormittag an einer Medienkonferenz in Liestal resümierte. Auch den Detailhändlern sei der Verkauf von Alkohol untersagt worden und Freinachtbewilligungen seien aufgehoben worden. «Das war die mildeste mögliche Massnahme, um den Zweck zu erreichen», ergänzte Regierungspräsident Isaac Reber.
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