Lenzburger Bezirks-Anzeiger

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LENZBURGER WOCHE

DONNERSTAG, 22. AUGUST 2019

Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzende Gemeinden.

PP 5600 Lenzburg · Nummer 34 · Post CH AG

SALZKORN Kulinarisches Heimweh

Tel. 062 886 30 60

buerokonzept.ch

Die Teilnehmer am Podium zum Thema Mobilität: Dino Graf (Amag), Hans-Jürg Reinhart (Gemeindeammann Möriken-Wildegg) Thierry Burkart (Nationalrat FDP), Jürgen Sahli (Moderator), Irène Kälin (Nationalrätin Grüne), Heinz Vögeli (Denkfabrik Mobilität) Foto: Carolin Frei

Zukunft der Mobilität beginnt heute Lenzburg Das Thema betrifft alle und ist Tag für Tag aktuell. Am Forum «Wirtschaft trifft Politik» wurde über «Mobilität der Zukunft: Chance oder Utopie?» gesprochen. ■

FRITZ THUT

B

ereits zum fünften Mal lud der Gemeindeverband «Lebensraum Lenzburg-Seetal» (LLS) zu einem Forum in den Lenzburger Gemeindesaal. Der Abend stand unter dem Motto «Mobilität der Zukunft: Chance oder Utopie?». «Ein interessantes, spannendes Thema», sagte LLS-Präsident Daniel Mosimann in seiner Begrüssung: «Es betrifft uns alle und deshalb sind wir hier alle Experten.» Rund 160 Personen, je etwa hälftig aus den Bereichen Politik und Wirtschaft, hörten als Einstieg ein Referat von Heinz Vögeli von der Denkfabrik Mobilität in Zürich. Dabei handelt es sich gemäss Vögeli um «ein Netzwerk von kreativen und engagierten Köpfen». Historisch gesehen seien Aspekte der Mobilität stets «Treiber von Verän-

derungen» gewesen, so der Referent. So war von Beginn weg klar, dass es an diesem Abend nicht um lokale Verkehrsprobleme wie Staus und Wartezeiten ging.

Smarte Mobilität ist produktiver

Gegenwärtig ist man wieder am Anfang einer neuen Mobilitätsepoche. Neben der sanft einsetzenden Abkehr von Kohlenstoff-basierten Antriebsmitteln sorgt die omnipräsente Abdeckung mit digitalen Informationen für neue Denkansätze und Modelle. Gemäss Vögeli muss und wird «die smarte Mobilität produktiver» werden. Vögeli präsentierte die «10 Chancen», die die Denkfabrik Mobilität in einem Manifest zusammengefasst hat. Diese Thesen betreffen nicht nur Politiker, Verkehrs- und Städteplaner, sondern jeden einzelnen. Die Technologie treibe die Entwicklung voran, so Vögeli. Schön und gut, doch fehle es oft an der nötigen Infrastruktur, hielt Nationalrätin Irène Kälin (Grüne) in der anschliessenden, von Jürgen Sahli moderierten Podiumsdiskussion fest. Bei der Bereitstellung der Infrastruktur spiele die Politik in der Tat eine wichtige Rolle, so Nationalrat Thierry

Burkart (FDP), der jedoch vor vielen falschen Vorstellungen in diesem Zusammenhang warnte: «Das autonome Fahren wird eine viel grössere Nachfrage nach Mobilität auslösen.» Für Dino Graf von der Autoimportfirma Amag geht es noch rund 30 Jahre, bis Autos ohne Lenker fahren, doch wenn es so weit ist, müsse man sich fragen: «Braucht oder gibt es dann noch die Aufteilung zwischen öffentlichem und individuellem Verkehr?»

«Der Kunde entscheidet …»

Bis grundsätzlich neue Modelle Realität werden, braucht es von allen Beteiligten viel. Für Hans-Jürg Reinhart, Gemeindeammann in Möriken-Wildegg, «kommt die Innovation immer von der Wirtschaft, nicht von der Administration». Die Industrie sei – wie es die zuerst fehlenden Regeln für E-Bikes und ETrottis gezeigt hätten – schneller als Behörden und Gesetzgeber, so Graf: «Letztendlich entscheidet der Kunde über den Verkehrsträger.» Mehr Lebensqualität erfordert ein Umdenken von allen. Deshalb der treffende Schlusssatz: «Die Zukunft der Mobilität beginnt heute.»

In meinem letzten «Salzkorn» habe ich von der Schliessung unserer lokalen Müllhalde berichtet. Entgegen meinen Befürchtungen, sind wir Melanie Solloso von Abfallbergen oder vermüllten Strassen oder gar Stränden verschont geblieben. Mittlerweile kommt wieder die Müllabfuhr, nimmt aber nur bereits getrennten Abfall mit, solange dieser zwischengelagert wird. Die Menschen haben sich mit der neuen Situation arrangiert. Haben sich mehrere Abfalltonnen für die Mülltrennung zugelegt und einen Kompost oder ein Schwein. Wir haben uns für Letzteres entschieden. Unser Säuli, einquartiert bei einem guten Freund, da sich sein Geruch für einen Gastbetrieb wohl wenig gut machen würde, hilft tüchtig mit bei der Verwertung von vielem biologisch Abbaubarem aus unserer Küche und ist dabei kein bisschen wählerisch. Natürlich erhält «Peppa Pig», wie die Kinder es nennen, zusätzlich hochwertiges Schweinefutter. An Peppa Pigs allumfassendem Appetit müsste ich mir derzeit eigentlich ein Beispiel nehmen können, das will aber einfach nicht funktionieren. Mich plagt das kulinarische Heimweh. Was hier auf den Teller kommt, ist zwar gesund und frisch, könnte ich aber zurzeit wählen, würde definitiv nicht Fisch und Reis auf den Teller kommen, sondern ein Raclette, Älplermagronen mit räsem Käse aus dem Appenzell oder halt eben ein Fondue moité-moitié. Nach einem halben Jahr Abstinenz der genannten Gerichte kann auch die Hitze die Gelüste nicht mehr zum Schmelzen bringen. Etwas dämpfen lassen sie sich mit anderen Gerichten aus heimatlichen Gefilden wie Züri Gschnetzlets oder Kartoffelstock mit Braten und Sauce. Trösten tue ich mich damit, dass jedes Heimweh, sicher auch das kulinarische, vorübergeht und ja, sicher auch damit, dass bald der nächste Besuch aus der Schweiz mit einem Käsemitbringsel im Gepäck ansteht. Melanie Solloso, Siargao Island, Philippinen

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