Oberbaselbieter Zeitung vom 25. Juli 2019

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Nr. 30 21. Jahrgang Donnerstag, 25. Juli 2019

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Baubiologie: Wohlbefinden und Gesundheit in Gebäuden

Kolumne

Insider

WILLI WENGER

Baubiologen betrachten Gebäude ganzheitlich und sie schaffen lebenswerte und gesunde Räume. Das Wohlbefinden und die Gesundheit des Menschen in seiner gebauten Umgebung stehen dabei im Mittelpunkt. Seit mehr als vier Jahrzehnten ist Baubioswiss, der Fachverein für gesundes Bauen, Anlaufstelle und Plattform für baubiologische Fragen in der Schweiz. Die ganzheitliche Betrachtungsweise – grob eingeteilt in die Bereiche Bauphysik, Bodeneinflüsse, Gesundheit, Elektrosmog, Materialien und Ökologie – trifft den Nerv der Zeit und passt zum grünen Lifestyle, dem auch die Baubranche immer mehr Rechnung trägt. Wir haben dem «Baubioswiss»Präsidenten Jörg Watter, dipl. Architekt ETH/SIA, Fragen zum Thema gestellt. «Oberbaselbieter Zeitung»: Herr Präsident Watter, baubiologisch bauen heisst, nachhaltig bauen. Was heisst das? Was muss, was kann man sich darunter vorstellen? Jörg Watter: Nachhaltiges Bauen bedeutet heute leider immer noch allzu oft nur energiesparendes Bauen. Für uns Baubiologen ist das aber lediglich ein Aspekt von über zwanzig Themenfeldern, welche wir unter echter Nachhaltigkeit verstehen. Während sich so bei Baufachleuten die Diskussion primär um energetische Massnahmen dreht, stellen wir Baubiologen hauptsächlich die Wirkung auf den Menschen ins Zentrum der Betrachtung. Nachhaltigkeit und Baubiologie. Passen diese Begriffe zusammen? Viele der heutigen Themen basieren auf den Grundsätzen und Erkenntnissen der Baubiologie, für welche sich der Verein Baubioswiss seit 1977 einsetzt. Ganz am Anfang standen vor allem die gesundheitlichen Aspekte im Vordergrund, heute decken wir aber die gesamte Palette der ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekte des Bauens ab. Was für Anliegen/Fragen haben Personen, die zu Ihnen kommen?

Der Interviewpartner, «Baubioswiss»Präsident Jörg _Watter, dipl. Architekt ETH/SIA.

Baubiologie ist eine nachhaltige Baukultur im umfassenden Sinn. Gerade haben wir für unseren kostenlosen Kurzberatungsdienst von Baubioswiss wieder Bilanz gezogen. Materialanfragen standen wieder an der Spitze, gefolgt von Fragen zu Wohngiften und elektrobiologischen Themen. Auch Schimmelprobleme führen leider immer noch zu häufigen Anfragen. Erfreulicherweise werden auch immer wieder Baubiologen gesucht, welche für die genannten Baufragen beigezogen werden. Das Wohlbefinden und die Gesundheit der Nutzer sind für Sie wichtig. Was sagen Sie zu einem «verkabelten» Gebäude respektive zu möglichen Strahlenbelastungen in Häusern? Zu W-Lan etc.? Wir sind uns bewusst, dass diese Bedürfnisse immer stärker berücksichtigt werden müssen. Ob es immer zum Besten der Bewohner ist? Das ist die andere Frage! Zentral sind für uns folgende Punkte: Anstreben einer minimalen Belastung im Schlafbereich, vor allem in demjenigen der Kinder, möglichst alles fest verkabeln und auf Funk verzichten, W-Lan in der Nacht abschalten. Grundsätzlich gilt also: So wenig wie möglich fest installieren, nachts abschalten! Und für die Küche: Verzichten sie auf Mikrowelle und Induktionsherd; es geht sehr gut ohne und ist für die Nahrung erst noch schonender. Welche Baustoffe empfehlen Sie heute potenziellen Bauherren oder -frauen? Natürliche und nachhaltige Baustoffe können in nahezu allen Bereichen des modernen Bauens eingesetzt werden. Dabei unterscheiden wir drei Ebenen: Erstens sollen Baustoffe möglichst multifunktional sein. Eine Dämmung soll nicht nur gegen Winterkälte schützen (U-Wert), sondern auch die sommerliche Hitze (Phasenverschiebung) draussen halten, kann auch Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben. Speziell

geeignet sind dafür Holzfaser- und Zellulosedämmstoffe. Zweitens empfehlen wir, dass die Produkte weitgehend ohne petrochemische Haupt- oder Zusatzstoffe auskommen, sonst erreichen wir die CO2-Ziele gar nie. Und drittens müssen Bauprodukte weiterverwendbar sein. Das heisst entweder sind sie kompostierbar oder können in den technischen Kreislauf zur Wiederaufbereitung übergeben werden. Das wird momen-

FOTOS: ZVG

tan am «Urban Mining» Projekt NEST an der EMPA Dübendorf exemplarisch und praxisnah umgesetzt. Beim optimalen Dämmen wird ein Haus quasi «luftdicht» gemacht. In Innern ist also Luft «Mangelware» und es müssen zum Teil mechanische oder elektrische Lüftungen eingebaut werden. Ist diese Aussage richtig? Und: Was hat «Dichtheit» für Auswirkungen auf das LeFortsetzung auf Seite 2

Keine Ausgabe am 1. Aug. 2019 Am 1. August 2019 erscheint keine ObZ Inserateschluss für den 25. Juli und für den 8. August ist wie gewohnt am Montag der betreffenden Woche um 16.00 Uhr (mit Probeabzug: Freitag der Vorwoche um 16.00 Uhr). Redaktionsschluss ist jeweils am Montag um 10.00 Uhr. Ihr ObZ-Team

Im Joggeli werden ab der neuen Saison neuerdings alle Fans gescannt. Und zwar nicht über die Tickets, nein, es sind wie am Flughafen, Ganzkörperscanner. Hiermit will man das unerlaubte Einführen von Pyros und anderen gefährlichen Gegenständen verhindern. Achten Sie bei ihrem nächsten Matchbesuch mal auf die klobigen neuen Eintrittsbarrieren. Mir reicht es mit diesem alltäglichen Fan-Wahnsinn, den Böllern, den Schlägereien dem Abbrennen von Raketen und dem Bier, welches wegen des Spartrips des Präsidiums mindestens 25% Prozent mehr Wasser als üblich enthält, so ein Insider am Ausschank. Am ersten Heimspiel des FC Basel plant die Kurve eine Protestaktion. Alle Fans sollen ihren Unmut zu Ausdruck bringen wegen der Personalpolitik, wegen der Spielweise und wegen der «Verbaslerung» des Clubs und zwar mit einem Boykott der ersten 45 Minuten. Wer sich nicht daran hält, soll gewaltsam am Eintritt ins Joggeli gehindert werden, auch die sogenannten normalen Fans! Hallo? Ich bezahle! Als Konsument fühle ich mich richtig verschaukelt. Wer hilft mir ins Stadion zu kommen? Etwa Herr Burgener selbst? Die Polizei ist übrigens über diese Aktion informiert, sieht jedoch keinen Anlass einzugreifen, da zur selben Zeit auf dem Marktplatz ein Manifest der Bauern zur Rettung von Kirschbäumen auf Stadtboden stattfindet. Man wolle da deeskalierend Präsenz markieren, wegen der Mistgabeln und so! Wissen Sie was, das ist mir sowas von egal! Hauptsache ich habe Spass daran, Fake News zu verbreiten und hoffe, Sie haben sich so richtig aufgeregt. CLAUDE LACHAT


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