Lenzburger Bezirks-Anzeiger

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LENZBURGER WOCHE

DONNERSTAG, 6. SEPTEMBER 2018

Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzende Gemeinden.

PP 5600 Lenzburg · Nummer 36 · Post CH AG

SALZKORN Die Faust im Sack

Freuen sich auf die Reaktivierung des Wasserrades Bleiche: Stadtrat und Industriekultur-Vereinspräsident Martin Stücheli und Architekt André Meier betrachten vor dem verdeckten Wasserrad die Pläne. Foto: Fritz Thut

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Lenzburg Mit der Instandstellung des Wasserrades Bleiche am Aabach soll die einst blühende Textilindustrie Lenzburgs erlebbar gemacht werden. ■

FRITZ THUT

I

m 18. und 19. Jahrhundert war Lenzburg ein Zentrum der Textilindustrie. Es wurde durch Mitglieder der Familie Hünerwadel nicht nur Handel getrieben, sondern Stoffe wurden vor Ort – zuerst in Heimarbeit oder Handwerkbetrieben, dann in grösseren Manufakturen – bearbeitet. Eine solche Fabrik war die am Aabach liegende Bleiche. «In dieser Liegenschaft wurde der Grundstein zur Industrialisierung im Aargau durch die Familie Hünerwadel gelegt», schreibt der Stadtrat in einem Antrag an den Einwohnerrat. Von einem Verschlag

verdeckt, ist hier ein leidlich gut erhaltenes Wasserrad versteckt. Auf Initiative des Vereins Industriekultur am Aabach soll dieser Zeuge der Industriegeschichte nicht nur instand gestellt, sondern dem interessierten Publikum zugänglich gemacht werden. Das Wasserrad soll sich schon bald wieder drehen und zudem von über dem Aabach montierten sicheren Stegen aus direkt besichtigt werden können. Im angrenzenden Erdgeschoss soll ein Ausstellungsraum eingerichtet werden.

«Den Aabach erlebbar machen»

In Zusammenarbeit mit den zuständigen kantonalen Stellen wurde ein Projekt ausgearbeitet, dem inzwischen bereits die Baubewilligung erteilt wurde. «Wir wollen den Aabach erlebbar machen», formuliert der Lenzburger Stadtrat Martin Stücheli, der ebenfalls Präsident des Vereins Industriekultur am Aabach ist, das Hauptziel. Neben Rad, Steg und Inforaum müssen die Wehranlagen, die den Wasser-

zufluss regeln, à jour gebracht werden. Das ganze Projekt kostet beinahe eine halbe Million Franken. Der Industriekulturverein ist da auf die Unterstützung durch Sponsoren angewiesen. Zu ihrem 150-Jahr-Jubiläum haben die Hypothekarbank und die Berufsschule ihre Unterstützung zugesagt; mit finanziellen Mitteln oder mit Manpower durch Auszubildende in den benötigten Berufsfeldern. Zusätzlich leistet Architekt André Meier mit seinem Büro durch teilweise Fronarbeit einen Beitrag: «Wir feiern unser 15-Jahr-Jubiläum und dies ist eine gute Chance, der Stadt etwas zurückzugeben.» Die Stadt, der heute die Bleiche gehört, soll 175 000 Franken für die rein baulichen Massnahmen beisteuern; der Einwohnerrat entscheidet an der nächsten Sitzung vom 28. September über einen entsprechenden Antrag. Geht er glatt durch, sollen die Arbeiten bald aufgenommen werden und das Wasserrad dreht sich schon im nächsten Sommer oder Herbst wieder.

Unzufriedenheit ist überall. Wer war nicht schon mal richtig sauer? Auf den Drängler in der Ansteh- oder Autoschlange? Oder auf den Nachbarn, der Fritz Thut just dann seine Musikanlage dröhnen lässt, wenn man seine Ruhe haben will? Oder auf «die in Bern» oder «die in Aarau»? Gerade die Politiker machen eigentlich ja gar nix richtig. Dies beginnt schon vor der Haustüre. In unregelmässigem Abstand erreichen die Redaktion anonyme Briefe – offensichtlich vom immer gleichen Absender. Darin werden vermeintliche Fehlleistungen und Versäumnisse aufgelistet, vor allem von Stadtrat und Verwaltung von Lenzburg. Manchmal sind die Anschuldigungen so skurril, dass sie dem Leser immerhin ein Schmunzeln entlocken. Doch diese Schmähbriefe landen in der Regel – wie alles Anonyme – auf direktestem Weg im Papierkorb. Der letzte Brief vom «Ortsbürger von Lenzburg», so die Signatur, hatte das Stapferhaus im Fadenkreuz. Die bestens etablierte Institution, die mit Ausstellungen zu aktuellen Gesellschaftsthemen den Namen Lenzburg in die Welt hinausträgt, wird darin als «Geldvernichtungsmaschine unserer Steuergelder» bezeichnet. Besonders ins Visier des unbekannten Wutbürgers gerät der Neubau am Bahnhofplatz: «Ein katastrophales schwarzes Bauwerk, Vorplatz nur Teer und kein Grün.» Immerhin ging eine Kopie dieses Briefs ans Stapferhaus. Und Leiterin Sibylle Lichtensteiger möchte mit dem Schreiber in Dialog treten. Den Vorwurf, Ausstellungen zu machen mit «Themen, die von der Bevölkerung niemand interessieren», widerlegen ja schon die Besucherzahlen. Doch die Stapferhausleiterin nähme vor allem wunder, zu welchen Bereichen sich der Autor Ausstellungen wünscht. Vielleicht kommt Anonymus in dieser Angelegenheit nun aus seinem Versteck und nimmt das Angebot zum Gespräch an. Ansonsten soll er doch die Faust im Sack machen und das Pamphlet-Schreiben lassen. Fritz Thut, Redaktionsleiter

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