LENZBURGER WOCHE
DONNERSTAG, 14. JUNI 2018
Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzende Gemeinden.
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SALZKORN Mund-Art
Begeisterte Athleten: Die 10 Mitglieder des Behindertensportklubs Wohlen-Lenzburg waren in Genf sehr erfolgreich.
Foto: ksch
Erfolgreiche Lenzburger an den Special Olympic Games Behindertensport An den National Special Olympic Summer Games in Genf nahmen auch Athleten des Behindertensportklubs WohlenLenzburg teil und errangen insgesamt sieben Medaillen.
A
lle vier Jahre findet der grösste Schweizer Sportevent für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung statt. So reisten auch dieses Jahr wieder 1600 Athleten und 600 Coaches aus der ganzen Schweiz nach Genf, um in 13 Sportarten ihre Wettkämpfe auszutragen. Unterstützt werden sie vor Ort von insgesamt 1200 Volunteers. Unter ihnen waren auch Mitglieder des Behindertensportklubs Wohlen-Lenzburg, die sich in der Turnhalle Lenzburg in ihren wöchentlichen Turnstunden mit Karl Schmidt fleissig auf diesen Event vorbereitet hatten.
Begonnen hat alles am Donnerstag mit der Eröffnungsfeier, welche im Parc des Bastions stattfand. Am Freitag fanden dann in allen Disziplinen die Einteilungsrennen (Divisioning) statt. Für die Radfahrergruppe war der Wettkampfplatz das Areal vom Stade de Genève. Am Samstag wurde bereits um Medaillen gekämpft über die längeren Distanzen 5000 und 15 000 Meter. Nebst den Wettkämpfen gab es am Freitag- und Samstagabend ein fröhliches Unterhaltungsprogramm. Der gesellschaftliche Teil spielt für die Sportler eine sehr wichtige Rolle und wird auch voll ausgelebt. Ein wahrer Medaillenregen Am Sonntag mussten aber alle wieder fit sein, um die Rennen über die Kurzdistanzen – 2000 und 10 000 Meter – auszutragen. Die Athleten aus Lenzburg waren auch diesmal sehr erfolgreich und durften sich so richtig feiern lassen, eroberten sie doch dreimal Gold, dreimal Silber und einmal Bron-
ze. Die Spiele in Genf waren wiederum eine sehr gute Plattform, um den olympischen Geist weiter in die Gesellschaft hineinzutragen. Nach einer kurzen Schlussfeier ging es bereits wieder zurück nach Lenzburg.
Und jetzt nach Abu Dhabi
Nach den Games in Genf wurde Karl Schmidt als Coach nominiert, um mit drei Athleten im März 2019 als Teil der Schweizer Delegation in Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate) an den Special Olympic World Games teilzunehmen. Für den Behindertensportklub Wohlen-Lenzburg ist das eine grosse Ehre und vor allem für die drei Athleten ein einmaliges Erlebnis. Diese freuen sich bereits auf die Trainings und die intensive Vorbereitung auf Abu Dhabi. All diese Events und Sportveranstaltungen fördern das Selbstwertgefühl von Menschen mit einer Behinderung und verbessern gleichzeitig ihre Akzeptanz und Integration in der Gesellschaft. (Karl Schmidt/lba)
In der Zeitung wird hochdeutsch geschrieben. Gegenpol zum Schriftdeutschen ist die Mundart: Man redet, wie einem der Schnabel gewachFritz Thut sen ist, sagt eine Redensart. Doch dem ist bei weitem nicht mehr so. Respektive, der Schnabel wächst munter weiter. Unkontrolliert und wild drauflos. Anglizismen, Germanismen und – bei Satzstellungen – Balkanismen verändern die gesprochene Sprache. Die Dialekte schleifen sich ab. Während früher Kantonsschullehrer mit guten Ohren anhand der Aussprache von gewissen Wörtern noch eruieren konnten, aus welcher Talschaft ein Schüler stammt, ist dies heute kaum mehr möglich. Statt Gespräche mit Eltern, Grosseltern, anderen Verwandten und Ureinwohnern prägen nun andere Quellen die eigene Sprache. Die Folge: Der Fernsehserien-Slang nimmt Oberhand. Doch es gibt Lichtblicke. Vielen ist die Mund-Art nicht egal. An der Jahresversammlung der Historischen Vereinigung Seetal und Umgebung wurde der Vorschlag gemacht, eine Aktion zu planen, die Jugendliche für Dialekt und Brauchtum des Dorfes oder zumindest der Region sensibilisiert. Dass die Anregung von einem im Seetal tätigen Lehrer mit hochdeutscher Muttersprache stammte, macht sie noch sympathischer. Einen Schritt weiter ist man in Lenzburg und Othmarsingen. Hier feiert man 2018 während Monaten «Hundertfüfzg Johr Sophie Haemmerli-Marti». Ein Anstoss, wieder einmal ein Gedicht oder eine Geschichte der Mundartdichterin zu lesen. Und dabei die Kraft von alten Ausdrücken wieder zu entdecken. Dank sei jenen sicher, die mit schriftlichen Aufzeichnungen solche Wörter vor dem sicheren Tod bewahren. Damit sind nicht jene gemeint, die etwa in Mails in vermeintlicher geistiger Denkmalpflege ein wirres Hochdeutsch-Mundart-Mischmasch schreiben. In der Zeitung ist aber hin wieder ein Dialektausdruck erlaubt – wenn er etwas tausendmal besser beschreibt als klassisches Schriftdeutsch. Fritz Thut, Redaktionsleiter
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