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Donnerstag, 8. Februar 2018

110. Jahrgang – Nr. 06

AMTLICHER ANZEIGER FÜR DAS SCHWARZBUBENLAND UND DAS LAUFENTAL

AUTO ZWINGEN AG Baselstrasse Zwingen Telefon 061 761 10 00 www.auto-zwingen.ch

P.P. A 4242 Laufen Post CH AG

Sind sie umgezogen oder tot?

Freitag, 9. Februar 2018 Hochnebelfelder, sonst recht sonnig. -2ºC 5ºC

Sind die geschützten Bachneunaugen tot oder umgezogen? Die Meinungen gehen auseinander. Sicher ist lediglich, dass wegen der Bauarbeiten an der Birs der Lebensraum beim Zwingener Schloss zerstört ist.

-1ºC 4ºC

-1ºC 5ºC

Samstag, 10. Februar 2018 Wechselnd bis stark bewölkt, vereinzelt Tropfen oder Flocken möglich. Sonntag, 11. Februar 2018 Weiterhin wechselhaft, mit möglichen Regen- oder Schneeschauern.

Laufen

Liedermacher Tinu Heiniger war in Laufen und verlangte mit seinem Programm dem Publikum einiges ab.

Gini Minonzio

U

nbestritten ist, dass Zwingen einen verbesserten Hochwasserschutz braucht. Deshalb hat der Kanton bei der Kreiselbrücke die Flusssole abgesenkt. Unbestritten ist auch, dass das Projekt ausgeschrieben und rechtskräftig genehmigt ist. Unbestritten ist zudem, dass sowohl die FischereiPachtvereinigung des Bezirks Laufen (Fipal) als auch der Kanton wussten, dass in diesem Bereich viele Bachneunaugen leben. Diese sind auf der Roten Liste. In der Schweiz sind sie stark gefährdet, in der Birs kommen sie von Delsberg bis nach Birsfelden an mehreren Orten vor. Weil die Sole um bis zu 1,5 Meter abgesenkt wurde, hat die Birs den Schlamm weggeschwemmt. Und mit ihm erwachsenen Bachneunaugen und deren Larven (sogenannte Querder). Was mit diesen Querdern passiert ist, weiss man nicht. «Wir gehen davon aus, dass die Mehrheit der Querder auf natürliche Art und Weise abgeschwemmt wurde und im unterliegenden Stau einen neuen Lebensraum gefunden hat», sagt Daniel Zopfi, Fachspezialist Jagd und Fischerei Basel-Landschaft vom Amt für Wald beider Basel. Dieser Meinung schliesst sich Annegret Schaub an, die Präsidentin der Fipal ist.

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Vor die Hunde gegangen: Wo Izmir nun rennen kann, gibt es keinen Lebensraum mehr für Bachneunaugen. Dezidiert anderer Meinung ist Walter Schilling, langjähriger Fischer. Für ihn ist klar, dass mehrere hundert Querder gestorben sind. Man hätte zumindest versuchen müssen, die Zerstörung des Lebensraumes dieser Tierchen durch eine Abgrenzung und geschickte Streckenführung der Birs zu verhindern. Denn ein Umsiedeln der geschützten Bachneunaugen ist illusorisch. Wer hat recht? Können Tiere, die von Natur aus ihre ganze Entwicklung in der gleichen Schlammröhre verbringen, ohne Hilfe einen neuen Lebensraum finden? Wäre eine sorgfältige Umsiedlung die Rettung oder eine Verschlimmbesserung gewesen? Wir wissen es nicht. Das Wochenblatt hat vergeblich versucht, eine Expertin für Bachneunaugen zu finden. Über die Lebensweise und die Ansprüche dieser Tiere ist in der Wissenschaft nur wenig bekannt.

Die Fipal habe ihr Möglichstes gemacht, die Arbeiten am Fluss eng begleitet und zusammen mit dem Kanton sichergestellt, dass der Streckenabschnitt nie trockenfiel, sagt Schaub. Schliesslich sei es aber die Aufgabe des Kantons, die Bachneunaugen zu schützen. Als Ersatz- und Ausgleichsmassnahme habe der Kanton Gewässerstrukturierungen wie Buhnen (Ufervorbauten), Faschinen (Rutenbündel), Störsteine und Baumstrünke vorgesehen, erklärt Fiona Schär, Pressesprecherin der Bauund Umweltschutzdirektion. Dafür sind 75 000 Franken vorgesehen. «Hinzu kommen rund 30 000 Franken für den Wiederaufbau der Fischfauna.» Für Schilling bleibt es dennoch unverständlich, dass der Kanton nicht mehr auf die Erhaltung der seltenen und geschützten Bachneunaugen Rücksicht genommen hat.

FOTO: GINI MINONZIO

Breitenbach

Sportler Bernhard Sutter kämpfte nach einem Unfall um sein Leben und will mit seinem neuen Buch den Menschen Mut machen.

Bachneunaugen Bachneunaugen sind auf der roten Liste und stark gefährdet. Sie sind keine Fische, sondern Rundmäuler. Sie leben als augenlose, wurmähnliche Larven, sogenannte Querder, im Schlamm der Bäche. Sie verbleiben auf wenigen Quadratzentimetern und filtern Mikroorganismen aus dem Wasser. Nach 3-5 Jahren sind sie rund 15 Zentimeter lang, dann verwandeln sie sich in die erwachsenen, aalförmigen Bachneunaugen. Diese fressen nichts mehr. Sie wandern den Fluss hoch und treffen sich im Frühling in grossen Gruppen, um abzulaichen.

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