Donnerstag, 30. November 2017
Lenzburger Woche
Verlag und Redaktion: Kronenplatz 12, 5600 Lenzburg Telefon 058 200 5820, Fax 058 200 5821
INHALT Amtliche Stadt Lenzburg Stellen Kirchenzettel Immobilien
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Region 15 Weihnachtspost 18-25 Seetal 26/27 Agenda 29 Szene/Hinweise 31
PP 5600 Lenzburg 1, Nummer 48, 118. Jahrgang, Post CH AG Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzenden Gemeinden
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Auffallend am Ergebnis der Einwohnerratswahlen in Lenzburg ist, dass gleich drei junge Frauen mit Jahrgang 1997 den Sprung ins Parlament schafften.
Die Listen der Adventsfenster in den Gemeinden, Texte zu Brauchtum und Besinnliches in Mundart sollen auf die Adventszeit einstimmen.
Weihnachtspost
Trio mit Jahrgang 1997
Salzkorn Advents-Tipp
Wer ist der Zehntausendste? Apéro zur statistischen Stadtwerdung von Lenzburg im «Barracuda».
Foto: Chris Iseli
10 000er-Feier ohne Jubilar Anstossen aus Anlass von «Lenzburg 10 000». Die statistische Stadtwerdung wurde in der Brasserie Barracuda gefeiert. Es fehlten der Jubilar und viele Neuzuzüger. Fritz Thut
rische Stadtrecht erhielt, einen ganz besonderen Reiz. Mosimann wertete das historische Stadtrecht höher als das statistische: «Das ist etwas ganz Besonderes.» Immerhin boten die aktuell 10 125 Einwohner Anlass zu einer besonderen Feier. Die gesamte Stadt war am letzten Freitag zum Stadtapéro namens «Lenzburg 10 000» in die Brasserie Barracuda im neuen Stadtquartier «Im Lenz» geladen.
as Ereignis war einmalig – nicht nur «ganz selten», wie Stadtammann Daniel Mosimann einleitend festhielt. Nur einmal durchbricht eine Gemeinde jene Marke bei der Einwohnerzahl, die sie statistisch zur Stadt macht. Dies hat natürlich bei einem Gebilde, das bereits vor 711 Jahren von Herzog Friedrich «dem Schönen» von Österreich das histo-
Marketingchance verpasst Schnell tat man sich an kleinen Häppchen gütlich und prostete einander mit auswärtigem Wein in Plastikgläsern zu. Spätestens während der Ansprache des Stadtammanns wurde klar, dass der Hauptgast, der 10 000. Einwohner oder die 10 000. Einwohnerin, fehlte. Die Stadt hatte darauf verzichtet, einen Jubilar zu bestimmen. Bei aller Elektronik und Da-
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tentechnik in den Registern ist es unmöglich, einen Einwohner einer genauen Zahl zuzuordnen. Dies ist auch andernorts so, doch dort bestimmt der Gemeinderat jeweils einen repräsentativen Jubilar. Lenzburg hat hier eine marketingmässige Chance vertan. Man hätte beispielsweise die Bewohner 9995 bis 10 005 bestimmen können, stellvertretend für das schnelle Wachstum neuer Quartiere der letzten Jahre. Wie Mosimann richtig bemerkte, bietet diese Prosperität auch negative Punkte: «Aber wo Licht ist, ist auch Schatten.» Er denke da vor allem an Probleme bei der Verkehrsinfrastruktur. Hätte man Jubilare eingeladen, wären am Apéro die Neuzuzüger zusammen mit ihren Angehörigen besser vertreten gewesen. So blieb das alte «Tout Lenzbourg» weitgehend unter sich. Und am Schluss blieben vielen Häppchen übrig.
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Wer erfolgreich sein will, der zählt, misst, prüft und kontrolliert. Seien es die Anzahl Schritte pro Tag, die Stunden Schlaf pro Nacht, die Kalorien pro Mahlzeit. Was man nicht messen kann, kann man nicht Rolf Kromer lenken, so lautet eine gängige Management-Ansicht. Auf das Private übertragen führt dies zu einer Selbstoptimierung, die teilweise ein absurdes Ausmass annimmt. So weiss ich von einem Kollegen, der die Minuten Achtsamkeit pro Tag mit einer Handy-App kontrolliert – wohl um sich und die Welt danach wieder in der Hektik des Alltags zu vergessen. Und er verfolgt das Ziel, pro Tag 60 Minuten «gute Gespräche» zu führen, und notiert sich täglich, ob es geklappt hat oder nicht. Mich stresst alleine die Vorstellung dieser Lebensführung. Unternehmen schicken ihre Angestellten ins Achtsamkeitstraining und suchen damit eine Win-winSituation: Die Mitarbeitenden sind ausgeglichener, mehr bei sich und können so die Arbeit konzentrierter und effizienter erledigen. Ganz ohne Burn-out. Am Sonntag ist erster Advent. Es beginnt die Zeit, die sich hervorragend für Messungen aller Art eignet: Anzahl Guetzlisorten, Anzahl Geschenke, Anzahl freie Abende. Und das Zählen wäre halb so lustig, wenn man die Ergebnisse nicht mit der Welt teilen würde. Facebookfreundin A ist gestern in Zürich 11,5 km gerannt, das hat ihre Uhr aufgezeichnet und direkt an Facebook weitergeleitet. Facebookfreund B hat offensichtlich 14 Sorten Weihnachtsguetzli gebacken. Beides freut und irritiert mich in gleichem Ausmass, weil ich nicht weiss, was ich mit diesen doch eher nebensächlichen Informationen anstellen soll. Mein Tipp für einen glücklichen Advent: Schreiben Sie sich jeden Abend drei Erlebnisse auf, die Sie an diesem Tag gefreut haben und für die Sie dankbar sind. Und hören Sie auf zu messen. Rolf Kromer, Lenzburg