Donnerstag, 27. Juli 2017
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Lenzburger Woche
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PP 5600 Lenzburg 1, Nummer 30/31, 118. Jahrgang, Post CH AG Amtliches Publikationsorgan fĂźr den Bezirk Lenzburg und angrenzenden Gemeinden
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Zeit der Gewitter
Im Rampenlicht
Sommerzeit ist Gewitterzeit – ein Fachautor gibt Einblick in das faszinierende Naturphänomen am Himmel.
Im August wird in der Steinzeitwerkstatt in Boniswil ein Fernsehteam des TV-Senders Sat1 erwartet. In ÂŤlanduf, landabÂť geht die Werkstatt auf Sendung.
Salzkorn Heimatland!
Asylbewerber gegen Neophyten: Dank einem Projekt der Forstdienste Lenzia dĂźrfen junge, arbeitswillige Asylbewerber anpacken. Betreut werden sie durch Mitarbeiter der Forstdienste. Fotos: Melanie Solloso
Anpacken statt rumsitzen Die Forstdienste Lenzia machten die Probe aufs Exempel und verhalfen im Rahmen eines Projekts Asylbewerbern zu einem Arbeitseinsatz im Lenzburger Wald. Das Projekt zeigt: Die Beschäftigung von Asylbewerbern kann funktionieren. Melanie Solloso
D
ie Asylbewerber Mianullah Sheikhzada (24), Kahsay Denden (16), Seltene Alik (17) und Asmelash Mebrahtom (17) haben eines gemeinsam: Sie mÜchten arbeiten und nicht herumsitzen. Seit Mitte Juni sind sie allmorgens von 7.30 bis kurz vor Mittag im Lenzburger Wald unterwegs und befreien im Rahmen des Projekts Neophytenbekämpfung, finanziert durch Swisslosfonds und die Ortsbßrgergemeinde Lenzburg, das Gebiet von invasiven gebietsfremden Pflanzen. Gestartet ist das Projekt, initiiert und betreut durch die Forstdienste Lenzia der Stadt Lenzburg, mit rund zehn Anmeldungen. Die vier jungen Herren aus Afghanistan und Eritrea sind der harte Kern, die
Motivierten, wie sie Projektbetreuer Markus Dietiker nennt. Sie kommen regelmässig, sind immer pßnktlich und packen an, lobt Dietiker. Dafßr erhalten sie täglich eine kleine Motivationsentschädigung und ein Gratisznßni. Ausserdem werden die Reisekosten vergßtet. Am Schluss des zweimonatigen Einsatzes stellt Dietiker jedem Teilnehmer ein Zeugnis fßr den Arbeitseinsatz aus. 17,5 Hektaren Wald in einem Monat Neben der Bekämpfung von Neophyten aller Art soll den jungen Asylbewerbern vermittelt werden, was fßr Eigenschaften es braucht, um eine Lehre erfolgreich anzupacken. Ich erwarte Pßnktlichkeit, Arbeitswille und Ausdauer, bringt es der Projektbetreuer auf den Punkt. Von den Leistungen der jungen Männer ist Dietiker positiv ßberrascht. Ohne sie hätten wir das grosse Gebiet von ßber 17,5 Hektaren nicht bewältigen kÜnnen. Die Eigenschaften, auf die Dietiker Wert legt, bringen die jungen Männer mit, Stolpersteine bei der Zusammenarbeit gibt es aufgrund der unterschiedlichen Herkunft aber dennoch. Die teilweise mangelnden Sprachkenntnisse seien eine Herausforderung, aber auch die andere Mentalität. Eine flache Hierarchie und eine offene Arbeitseinteilung hat nicht
Mianullah Sheikhzada (24) aus Afghanistan weiss, was im Schweizer Wald nicht heimisch ist. funktioniert, erzählt Dietiker. Anleitung und Fßhrung sind unumgänglich. Deshalb betreuen zwei Mitarbeiter die Asylbewerber vor Ort. Vom Projekt profitieren nicht nur die Forstdienste Lenzia. Die jungen Männer erhalten mit dem Einsatz die MÜglichkeit, ihr Deutsch zu verbessern, und eine Chance im Arbeitsmarkt. Vielleicht kommt der eine oder andere so dem Wunschberuf ein Stßck weit näher. Maler oder Schreiner steht auf der Wunschliste der drei Jugendlichen aus Eritrea.
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Setzen Sie Ihrem Fest die Krone auf.
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Der Ausruf drßckte, als noch nicht wßste Schimpfworte aus Deutschland und den USA importiert wurden, mehr Entsetzen als Fluch aus. Heute ist Heimat positiv belegt, ein vielseitig verwendbarer Begriff, nicht zwingend an ein Land Heiner Halder. gebunden, kann durchaus in Teilaspekten gewonnen werden. Grundsätzlich hat jeder Mensch einen Heimatort. Speziell mit dem Wohnort verbundene Einwohner bezeugen dies mit Erwerb des Ortsbßrgerstatus (geht ohne Aufnahmeprßfung). Heimat muss nicht ideell, kann rein materiell empfunden werden: Steuerfuss, Verkehrslage, Wohnlage, gßnstige Mieten, Arbeitsplatz, Schulangebot, Ürtliche Infrastrukturen. Heimat kÜnnen sowohl die Villa im Grßnen als auch zwangsläufig der Betonblock im verdichteten neuen Quartier sein, aber sicher nicht die Flßchtlings-Unterkßnfte, ausschlaggebend der nahe Bahnhof, Busverbindungen und Autobahnanschlßsse. Junge schätzen das an Festivitäten pulsierende Nachtleben im Zentrum (Jugendfest, Gauklerfestival, Chlausmärt), Gourmets die Gault-Millau-Gastronomie, Geniesser die orientalischen und mediterranen Restaurants, eine der seltenen Smokers-Lounges, gefragt sind auch all die Imbissbuden, in Lenzburg vor allem der Bratwurst-Grill auf der Gasse (belegt durch 1400 Unterschriften, hier kennen alle den Dorfmetzger). Heimat kÜnnen schliesslich auch Schloss, Stadtbibliothek, Tommasini, Kirchen und ihr Geläute, FC Lenzburg und die vielfältigen Kulturangebote, aktuell die Stapferhaus-Ausstellung bieten. Fazit: Wohl dem, der die eine oder andere Heimat hat, wo er sich wohl und geborgen fßhlt. Das setzt Toleranz, Akzeptanz und Konkordanz voraus. Im Alltag, nicht nur in der 1.-August-Ansprache – Heimatland! Heiner Halder, Lenzburg
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