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Donnerstag, 25. Mai 2017

Verlag und Redaktion: Kronenplatz 12, 5600 Lenzburg Telefon 058 200 5820, Fax 058 200 5821

Lenzburger Woche

INHALT Amtliche 2–5 Stadt Lenzburg 8, 9, 11 Kirchenzettel 10 Im Gespräch 13 Stellen 14

Immobilien 14 Region 15/17 Seetal 18/19 Agenda 20 Szene/Hinweise 21

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PP 5600 Lenzburg 1, Nummer 21, 118. Jahrgang, Post CH AG Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzenden Gemeinden

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Plus-Energie-Häuser

Geld für Drachenbuch

Mit dem Spatenstich ist die Plus-Energie-Überbauung am Grabenweg gestartet. Entstehen sollen 36 energie-effiziente Wohnungen in 4 Gebäuden.

Mit einer eben gestarteten Crowdfunding-Aktion will der Verein Seetaltourismus das Kinderbuch über die Seetaler Drachensaga finanzieren.

Die Frau mit den 14 Chefs verlässt das wachgeküsste Haus Nach 18 Jahren als Geschäftsführerin des Müllerhauses in Lenzburg geht Karin Büchli in Pension. Sie erlebte und prägte eine interessante Phase. Fritz Thut

D Gartenunterhalt · Planungen Neuanlagen · Wasserbiotope Gartenumänderung · Blumengeschäft

as Müllerhaus am Bleicherain bezeichnet sich nicht umsonst als «Das Kultur-Gut». Der Ende des 18. Jahrhunderts von Gottlieb Hünerwadel in Auftrag gegebene Bau gilt als eines der schönsten Patrizierhäuser im Kanton. Wie bei Menschen sind jedoch auch hier die inneren Werte entscheidend. Dass das Müllerhaus zu einem Haus der Gastfreundschaft und Begegnung wurde, ist zu einem guten Teil Karin Büchli zu verdanken. Kurz vor der Jahrtausendwende trat die Seengerin die Stelle als Geschäftsführerin an. Wenig danach wurde das Gebäude dank einem Vermächtnis von Gertrud Müller sanft renoviert. Nicht nur dank der dezenten Sanierung, sondern auch dank der Tatkraft von Büchli wurde das Müllerhaus einem Dornröschenschloss gleich wachgeküsst. Unter ihrer Ägide erhöhte das Netzwerk Müllerhaus, das für kantonale und nationale Organisationen Geschäftsführung und Administration ausführt, die Kundenzahl von 4 auf 14. Eigene Schrift und Sprache Die Bandbreite der Kunden reicht vom im gleichen Haus untergebrachten Aargauer Literaturhaus Lenzburg über das Forum Helveticum und Schlossdomäne Wildegg bis hin zur Gesellschaft Schweiz–China und noch viel weiter. Diese Vielfalt war genau auf Karin Büchli zugeschnitten. 14 Organisationen, 14 Chefs, 14 Generalversammlungen, 14 Budgets, 14 Revisionen. «Man musste sich immer wieder anpassen», blickt sie zurück: «Jeder Präsident hatte einen eigenen Stil.» Jede Orga-

Abschied nach 18 Jahren: Karin Büchli am Arbeitsplatz im Müllerhaus. Foto: tf nisation hat ihre eigene Telefonnummer, aber auch eine eigene Schrift bei der Korrespondenz. Die Individualität ging übers Technische hinaus: «Je nach Gesellschaft wurden Protokolle in farbiger, diplomatischer oder praktischer Sprache geschrieben.» Nun geht die Zeit der stetigen Flexibilität, die Phase mit zahlreichen Beanspruchungen in Abendstunden und an Wo-

chenenden langsam zu Ende. Karin Büchli gibt ihr Amt im nächsten Monat an Ursula Furrer ab. Nun treten andere Bereiche in den Vordergrund: Familie – «mein Mann musste oft auf mich verzichten» –, Kochen, Garten, Lesen. Nicht zuletzt aus Rücksicht auf den Partner habe sie die Option «länger arbeiten» verworfen. Aber nicht wegen Aufgabe und Arbeit: «Das Müllerhaus verleidet einem nie.»

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Salzkorn Ein Lenzburger Prater? Zurzeit beherrscht ein Riesenrad die Skyline von Lenzburg-West. Es wirbt für die Ausstellung «Heimat». Dort kann die Heimat von allen Seiten, auf dem Rad sogar aus luftiger Höhe, erforscht werden. Es ist ein Blickfang, sinnvoller als Helene Basler der alte Hafenkran, den seinerzeit die Zürcher in ihre Stadt hievten. Allerdings erinnert es auch ans Riesenrad des Wiener Vergnügungsparks, den Prater. Sollte es nach dem Ausstellungs-Ende nicht sofort entfernt werden, liesse sich damit beispielsweise touristische Werbung für Wien und seinen Rummelplatz unter dem Slogan «Lenzburger Prater» machen. Natürlich bräuchte es dort unter anderem einen Metzger, der als «Brater im Lenzburger Prater» einen GrillWürstelstand aufstellen würde. Bedingung wäre, dass der Duft der Bratwürste und grillierten Wienerli die Anwohner nicht störte. An einem weiteren Stand könnte ein kreativer Konditor statt Wiener Waffeln Lenzburger Schlosswaffeln, gefüllt mit «Hero-Aprikosenkonfitüre spezial», zum Kaffee anbieten. Vielleicht liesse sich sogar der Musikverein dazu überreden, vor der Kulisse des Rades eine Serenade mit Wiener Musik zu gestalten. Was wiederum der Tanzfabrik Niederlenz den Anstoss gäbe, einen Crashkurs für Wiener Walzer anzubieten. Das Büro «Tourismus Lenzburg» sollte jedoch darauf achten, dass keine Werbung für die österreichischen Trachten gemacht wird. Was für ein Anblick, wenn plötzlich die Mehrzahl der Lenzburgerinnen zwischen 5 und 85 Jahren Lust hätte, in Dirndls aufzutreten, die Lenzburger Männer aller Altersstufen in kurzen Lederhosen! Vermutlich ist es doch besser, wenn das Riesenrad nach der Ausstellung still und leise verschwindet. Helene Basler-Märchy, Niederlenz


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