Donnerstag, 15. September 2016
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«Und Action»
Kindergartenalltag
Lenzburg wurde vor kurzem zum Filmset. Gedreht wurde für die Kino-Komödie «Flitzer» mit Beat Schlatter in der Hauptrolle.
Drei Kindergärten luden Politiker zum Tag der offenen Tür. Die Möglichkeit für einen Einblick in den Kindergartenalltag wurde rege genutzt.
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Grüne Altstadt: 44 temporäre Gemüsegärten von «Chrut und Rüebli» standen am Samstag bereit zur Ernte.
Das Lenzburger Stadtgemüse mundete 44 temporäre Gemüsegärten begrünten während des Sommers die Lenzburger Altstadt. Am Samstag war grosser «Chrut und Rüebli»Erntetag. Melanie Solloso
M
ittig durch die Rathausgasse zog sich am Samstag eine lange Reihe grosser Holzkisten, bepflanzt mit dem unterschiedlichsten Gemüse. Zwei Stunden hatte der Gabelstapler gebraucht, bis alle 44 Kisten, denen man während des Sommers hindurch in der Altstadt verteilt begegnet war, in der Rathausgasse aufgestellt waren. Dann ging es ans Ernten. Rund 10 Freiwillige, darunter Projektinitiantin von «Chrut und Rüebli uf de Gass», Prisca Keel, durchpflügten die von der Sonne gewärmte Erde nach reifem Gemüse. Da kamen Kartoffeln, Lauch und Bohnen zutage, aber auch Radieschen, Gurken, Tomaten und ab und zu eine Karotte. Die «Chrut und Rüebli»Karotten wollten nicht so recht. Sie hätten wohl zum Ausziehen animiert, mutmasst Keel. Stattdessen gediehen die Kartoffeln en masse. Die Projektinitiantin zeigte sich zufrieden mit der Ernte. «Wir hätten nichts dazukaufen müssen», schliesst Keel. Kaum geerntet, wurde das frische Gemüse vom 4-köpfigen Kochteam auch schon verarbeitet. Gemüseeintopf mit möglichst wenig
Reiche Ernte: In der Stadt gediehen unter anderem Kohlrabi, Kartoffeln, Gurken und Bohnen. Zugekauftem, nur mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt, war das Endprodukt. Dazu gab es eine Linsenbeilage. Die Gurken reichten die Freiwilligen den Passanten en nature. «Mmmh, fein», hörte man oft. Das Stadtgemüse mundete. Trotz Erfolg keine Fortsetzung Auch das Unterhaltungsprogramm fehlte nicht. Am Nachmittag stand eine Modeschau, organisiert von Centrumsgeschäften, auf dem Programm. Es gab Hut-, Schuh-, Kleidermode und Accessoires, präsentiert von Laienmodels, zu bestaunen. «Die temporären Gärten haben Leben in die Altstadt gebracht. Sie sorgten für einen Austausch zwischen Paten, Ladenbesitzern und Passanten.» Ihr Ziel hat Priska Keel damit erreicht. «Lenzburg ist eine schöne
Eines der wenigen Rüebli. Stadt zum Verweilen, das wollte ich zeigen.» Und das ist ihr gelungen. Die Besucher am Samstag verweilten lange und müssig. Eine Fortsetzung plant Keel nicht, sie sei nicht der Typ für Wiederholungen, meint sie. Aber wer weiss, vielleicht tritt jemand in ihre Fussstapfen . . .
Das Hoch «Karl» bescherte uns bis zum Mittwoch einen September, wie man ihn hierzulande selten erlebt. Temperaturen über 25 Grad, Fernsicht und goldenes Licht. Wären da nicht der stete Morgentau und die längere Melanie Solloso Dunkelheit in der Früh, könnte man sich glatt im Hochsommer wähnen. «Altweibersommer» haben das die Erwachsenen genannt, als ich noch ein Kind war. Ich malte mir dann jeweils aus, dass das deswegen so heisst, weil dann all die Seniorinnen gerne in ihren Strickjacken, Röcken und langen Socken auf den Sitzbänken in der Sonne sitzen und die Herbstfarben bestaunen. Doch weit gefehlt. Mit betagten Damen hat der Altweibersommer nichts am Hut. Laut MeteoSchweiz rührt der Begriff von Spinnfäden her, die im Spätsommer und Herbst durch die Luft fliegen. Das Wort «weiben» ist ein altdeutscher Ausdruck für das Knüpfen von Spinnweben und «alt» steht gemäss Duden für «spät». Der Begriff umschreibt also eine späte Spinnenaktivität im Herbst. Der Altweibersommer hat folglich nichts mit älteren Frauen zu tun. Laut MeteoSchweiz weicht das Hochdruckgebiet diesen Donnerstag einer heranziehenden Kaltfront, und damit sollte die ungewohnt warme Schönwetterlage im Herbst in unseren Niederungen leider bald wieder Schnee von gestern sein. Glücklich diejenigen, die im Engadin zu Hause sind. Der Altweibersommer beginnt dort nämlich in der Regel Mitte Oktober. Wir hier im Unterland bekommen wegen des zähen Hochnebels nur meistens davon wenig mit. Melanie Solloso, Redaktorin melanie.solloso@azmedien.ch