THIERSTEIN
Donnerstag, 4. Februar 2016 Nr. 05
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BREITENBACH
NUNNINGEN
Sanierung der Fehrenstrasse rückt in Reichweite
FDP und SVP auf Tuchfühlung
Der Breitenbacher Gemeinderat genehmigte den bereinigten Erschliessungsplan «Sanierung Fehrenstrasse» zur öffentlichen Auflage. bü. Dass die Breitenbacher Fehrenstrasse im Abschnitt vom Centralkreisel bis zum oberen Mettenbühlweg sanierungsbedürftig ist, dürfte mittlerweile allen Fahrzeuglenkern angesichts der holprigen, unruhigen Einfahrt in Breitenbach bewusst geworden sein. So beschäftigte sich auch der Gemeinderat in den vergangenen zwei Jahren mehrmals und stundenlang mit dem «Sanierungsvorprojekt Fehrenstrasse» des Amts für Verkehr und Tiefbau und reichte zahlreiche abweichende Lösungsvorschläge nach Solothurn ein. So räumte er einem vom Kanton geplanten Kreisel an der Verzweigung mit der Rohrgasse/Bodenackerstrasse keine Chancen ein oder wollte an bewährten Situationen von Bushaltestellen, Parkplätzen und Fussgängerstreifen festhalten. «Unsere Begehren wurden alle erfüllt», wies am Montagabend Bauverwalter Markus Vögtlin auf den neuen aufgehängten Erschliessungsplan «Sanierung Fehrenstrasse» im Massstab 1:500 hin. Nach der Zustimmung des Rats gelange der Plan zur öffentlichen Auflage von 30 Tagen verbunden mit einem Informationsabend für die Bevölkerung, sodass der
Regierungsrat den Plan anschliessend nach der Bereinigung allfälliger Anträge in Kraft setzen könne, so der Bauverwalter. Vögtlin rechnete damit, dass bei einem optimalen Verlauf des Planverfahrens, der anschliessenden Detailplanung, des Landerwerbs und der Arbeitsausschreibung die Strassensanierung im besten Fall schon Ende 2016 beginnen könne. Bestimmt aber im Frühjahr 2017. LED statt Mittelinsel? Nicht allen Gemeinderäten gefielen die erhöhten Mittelinseln der Fussgängerstreifen, die zum Schutz der Schüler und älteren Leute in der Vernehmlassung der Gemeinde gefordert worden waren. Zumindest müssten sie farblich abgesetzt auf Strassenniveau gestaltet werden. Gemeinderat David Häner schlug vor, auf die Inseln gänzlich zu verzichten und stattdessen die Streifen nach amerikanischem Muster mit blinkenden LED-Lichtern für die Fahrzeuglenker auffällig unübersehbar zu machen. Der Bauverwalter erhielt den Auftrag, diese Anregung im Hinblick auf die rechtliche Situation in der Schweiz zu prüfen. Einstimmig stimmte der Rat dem Erschliessungsplan «Sanierung Fehrenstrasse» unter dem Vorbehalt der Prüfung des Problems Mittelinseln und des Vorschlags LED-Leuchten zu.
Referenten: Hanspeter Stebler (Mitte), Präsident der FDP Dorneck-Thierstein, konnte für die Parteiversammlung in Nunningen Regierungsrat Remo Ankli (links) und Nationalrat Kurt Fluri als Referenten gewinnen. FOTO: BEA ASPER
Die prominenten Auftritte und der Grossandrang an der Parteiversammlung in Nunningen vom letzten Donnerstag bestärken die FDP in ihren ambitiösen Wahlzielen.
BÄRSCHWIL
Bea Asper
Maskenball in Bärschwil
D
WOS. Bereits zum fünften Mal organisiert die Musikgesellschaft einen Maskenball in der Mehrzweckhalle von Bärschwil. Dieser startet am Samstag, 6. Februar ab 20.00 Uhr unter dem Motto «Tausend und eine Nacht». Vollmaskierte und gut geschminkte Masken haben freien Eintritt. In diesem Jahr spielen die «Sky Birds» aus Laufen zum Tanz auf. Für fasnächtliche Stimmung sorgen die Schnitzharmoniker Bärschwil, Chläbluusfäger Grindel, Roggäburger Waggis und Chesilochruächä Grellige. Wiederum findet eine Masken-
prämierung statt. Als erster Preis winkt ein Gutschein der Metzgerei Studer im Wert von CHF 100.--. Der zweite Preis und dritte Preis werden Restaurants Gutscheine sein. Die Preise vier, fünf und sechs sind Getränkegutscheine, die am diesjährigen Maskenball eingelöst werden können. Ein Shuttlebus ist organisiert und chauffiert auf Wunsch die Gäste in ihre Dörfer im Laufental und Thierstein. Die Musikgesellschaft freut sich auf viele BesucherInnen, Närrinnen und Narren und heisst alle herzlich willkommen.
EINGESANDT
Engelberg zum 1. – zum 2. – und zum ... 37. Mal! Normalerweise gibt die Zahl 37 keinen Anlass zum Feiern, ist sie doch weder eine runde noch eine Schnapszahl. Trotzdem stand sie am vergangenen Donnerstag im Skilager Engelberg am bunten Abend der Sek. E der Kreisschule Thierstein West für einige Minuten im Mittelpunkt. Genauer gesagt wurde die Person geehrt, die wohl als einzige schon 37 Schneesportlager mitgestaltet hat, Toni Stebler. Im Frühjahr 1979 trat Toni Stebler seinen Dienst an der Bezirksschule Breitenbach an. Er war mit Abstand der Jüngste im damaligen Lehrerkollegium und musste sich wohl in vielen Dingen anpassen. Im Februar 1980 fuhr er dann zum ersten Mal mit ins Skilager, wo seine Jugend für einmal auch ein Vorteil war. Am 24. Januar 2016 brach er nun zum letzten Lager im Dienst der KTW auf, wahrscheinlich auch etwas wehmütig. Es erstaunt nicht, dass keiner so viel zu berichten weiss über die vergangenen Lager wie Toni. Deshalb musste er am bunten Abend zu einem Blitztest antreten und verschiedene Fragen beantworten. Als traurigstes Ereignis beschrieb er einen schweren Unfall, bei dem ein Schüler am letzten Tag mit einem Pistenfahrzeug zusammenstiess und eine schwere körperliche Behinderung davontrug. Unzählige Male hat ihn Toni danach besucht und steht auch heute noch in Kontakt mit ihm. Auch das ist typisch Toni. Bei der Frage nach der schönsten Begebenheit kam der Geehrte so ins Schwärmen, dass er die Zeitlimite überschritt. Er erzählte von einem Morgenstreich im Lager, bei dem wohl einige Pfannendeckel verbeult wurden,
er designierte SVP-Präsident Albert Rösti machte die Amteiversammlung der FDP vom Schwarzbubenland zur Chefsache. Die FDP hatte für die Diskussion zur Durchsetzungsinitiative einen Referenten für die Pro-Argumente gesucht. Die SVP-Politiker aus der nahen und weiteren Region mussten aus Zeitgründen absagen. Da kündigte die SVP-Zentrale Nationalrat Albert Rösti aus Uetendorf (bei Thun) für den FDP-Anlass in Nunningen an. Rösti war bis 2013 Direktor der Schweizer Milchproduzenten und galt schon als möglicher Bundesratskandidat. «Allein gewinnt eine Partei keine Abstimmung», sagte Rösti vor den 60 Freisinnigen und machte kein Geheimnis aus seiner Mission: «Sympathiestimmen von der FDP zu gewinnen.» Der Solothurner FDP-Nationalrat Kurt Fluri versuchte dies mit Argumenten gegen die Durchsetzungsinitiative zu verhindern – und war damit nicht allein. Der Angriff der SVP auf die Freiheiten der Judikative veranlasse ihn, sein Schweigen zu politischen Abstimmungen zu brechen, erklärte der freisinnige Richter HansPeter Marti (Breitenbach). In anderen Punkten könne man dem Referenten Rösti Sympathiestimmen einräumen, aber nicht bei der Durchsetzungsinitiative.
Volksprobleme ernster nehmen Der Entscheid wanke zwischen Bauch und Kopf, gab ein anderer Votant zu bedenken. Dass Ausländeranteil und Kriminalität steigen, seien Probleme, welche die FDP ernster nehmen sollte. Fluri appellierte an den Verstand: «Bevor man abstimmt, sollte man sich das Bauchgefühl durch den Kopf gehen lassen, dann kommt man bei der Durchsetzungsinitiative zu einem Nein.» Doch Röstis Engagement für «jede Stimme zählt», blieb nicht ohne Wirkung. Von sechs Freisinnigen bekam er Unterstützung und 20 Anwesende enthielten sich der Stimme in der Parolenfassung der FDP Dorneck-Thierstein. Für ein Nein zur Durchsetzungsinitiative sprachen sich 34 Anwesende aus. Transparenz mit Kopf-Geld Nebst einem weiteren umfassenden Informationsaustausch zu den anderen Abstimmungsvorlagen vom 28. Februar bekamen die Anwesenden Gelegenheit, mit Regierungsrat Remo Ankli die Umsetzung der Schülerpauschale zu besprechen. «Bei der früheren Kombination von Lehrersubvention durch den Kanton und den Finanz- und Lastenausgleich war die Kostentransparenz nicht gegeben», sagte Ankli. Mit der Schülerpauschale würden die Schulkosten klar ersichtlich und lieferten den Schulgemeinden Entscheidungsgrundlagen in strukturellen Fragen. «Mit dem Kopf-Geld sticht es ins Auge: Bei kleinen Schülerzahlen fliesst vom Kanton auch weniger Geld in die Schulkasse.» Der Entscheid, ob die Gemeinden an einer kleinen Schule festhalten oder grössere Gebilde schaffen wollen, liegt beim Souverän. In der Globalbilanz sei es derzeit so, dass die strukturell schwachen Gemeinden im Schwarzbubenland mehr Geld erhalten als früher. Eine Ausnahme ist Nunningen, wie Ankli einräumte. Er nahm von Anwesenden
zur Kenntnis, dass die Nunninger enttäuscht sind, vom Kanton mit 400 000 Franken weniger Unterstützung de facto bestraft zu werden für eine zurückhaltende Ausgabenpolitik, ihren Schuldenabbau und die Verbesserung des Steueraufkommens. Wähleranteil steigern SVP-Vertreter Albert Rösti war nach Nunningen gekommen, um Sympathiestimmen zu gewinnen. Um Sympathiestimmen ausserhalb ihrer Reihen wirbt derzeit auch die FDP Nunningen – im Wahlkampf um das Gemeindepräsidium. Mit Gemeinderat und Kantonsrat Heiner Studer fordern die Freisinnigen den Kandidaten der CVP, Gemeinderat Christoph Bührer, heraus. Und in Dornach verbessere man den Einfluss mit der Besetzung des Vizepräsidiums, gab Hans Büttiker zu verstehen. Den Wähleranteil zu steigern, im Kantonsrat einen Sitz mehr zu besetzen und die Wiederwahl des Regierungsrates Remo Ankli zu sichern, ist das erklärte Ziel der FDP Dorneck-Thierstein für die Wahlen im nächsten Jahr. Die Nominationen für eine «volle Kantonsratsliste» sind für den Herbst geplant.
Pro und kontra Durchsetzungsinitiative: Der designierte SVP-Chef Albert Rösti auf Stimmenfang im Schwarzbubenland.
EINGESANDT Wurde geehrt: Toni Stebler hatte 37 Schneesportlager mitgestaltet. FOTO: ZVG
oder von jenem Bezirksschüler, der mit seinem Schwyzerörgeli für perfekte Lagerstimmung sorgte ... Beinahe schon zur Geschichtslektion führte die Frage nach den Unterschieden in der Skiausrüstung, wusste Toni doch noch von Holzskiern und Keilhosen zu berichten. Die 37 Lager brachten aber nicht nur denkwürdige Ereignisse, sondern vor allem viel Aufwand. Da sich Toni oft auch in seiner Freizeit in Engelberg aufhielt, war er prädestiniert dafür, Vorabklärungen vor Ort zu tätigen. Was es auch zu tun gab, auf ihn war Verlass, er übernahm Verantwortung. So dankte ihm der aktuelle Lagerleiter Toni Hänggi für die gute Zusammenarbeit, den jahrelangen Einsatz und meinte sogar, ohne Tonis unermüdliches Wirken würde es die Schneesportlager wohl nicht mehr geben. Liliane Scherrer KTW Mur, Breitenbach
Friedensrichter-Tagung in Breitenbach Einmal im Jahr treffen sich die Friedensrichterinnen und Friedensrichter zur Jahresversammlung. Neben dem wichtigen Erfahrungsaustausch untereinander informieren der Gerichtspräsident Markus Christ und der Amtsgerichtsschreiber Remo Morand über wichtige Neuerungen und Erkenntnisse aus der Welt der Gerichtbarkeit. Zudem werden vom Richteramt Dorneck-Thierstein die Eintragungen in den Friedensrichter-Büchern kontrolliert und dabei gleich die Zahl der Zivil- und Strafrechtsfälle evaluiert. Im 2015 wurden 72 Strafrechtsund 11 Zivilrechtsfälle vor den 23 Friedensrichterämtern behandelt. Zwei Drittel der Zivilrechtsfälle konnten durch den Friedensrichter entschieden oder beigelegt werden, in den anderen Fällen wurde eine Klagebewilligung erteilt. In den Strafrechtsfällen ergingen 66 Strafbefehle. Im Anschluss an die Tagung stand für die Mehrheit der Friedensrichterinnen und Alt-Friedensrichter eine Führung im spannenden Industriemuseum von
Weiterbildung: Friedensrichterinnen und Friedensrichter tagen in Breitenbach.
Breitenbach auf dem Programm. Sachkundig erzählten Ernst Hagenbuch und René Studer über die Anfänge und die weitere Entwicklung der Industrie in Breitenbach. Friedensrichterinnen und Friedensrichter sind übrigens Gemeindeorgane
FOTO: ZVG
und nur in denjenigen Fällen für Schlichtungen zuständig, in denen beide Parteien in der gleichen Gemeinde wohnen oder ihren Sitz haben. Für alle übrigen Fälle ist der Gerichtspräsident zuständig. Susanne Koch, Erschwil