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Donnerstag, 21. Januar 2016

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Lenzburger Woche

PP 5600 Lenzburg 1, Nummer 3, 117. Jahrgang Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzenden Gemeinden

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Zufrieden

Fantasywelt

Ein höherer Jahresgewinn und der Ausbau des Portfoliomanagements sorgen für zufriedene Gesichter bei der Hypothekarbank Lenzburg AG.

Wenn Andreas Wintergerst und Rafael Tanner aus Lenzburg mit ihren Kostümen in der Öffentlichkeit auftreten, treffen sie meist zuerst auf Skepsis.

Kunst im Quartier

Salzkorn O Mann!

Mit dem Projekt «Transformator – Kunst im Quartier» will die Kulturkommission Lenzburg auf die starken Veränderungen in den Quartieren reagieren. Beatrice Strässle / Oliver Ziltener

L

enzburg verändert sich laufend. Von der Weite der Widmi bleibt noch ein Park mit Weiher, das ehemalige Hero-Areal mutiert zu einem neuen Quartier mit Altersresidenz, Wohnungen und Geschäftsräumen. Aber auch bestehende Quartiere sind einer ständigen Veränderung unterworfen. Wo früher Durchfahrtsstrasse, ist heute Wohnstrasse, wo Baulücke, steht heute ein Mehrfamilienhaus – Vertrautes ist plötzlich nicht mehr da. Die neuen Bewohner haben vieles nicht erlebt, die langjährigen Bewohner haben gelernt, sich zu arrangieren. Mit dem Projekt «Transformator – Kunst im Quartier» möchte die Kulturkommission Lenzburg auf diese Gegebenheiten reagieren und Künstlern die Gelegenheit bieten, sich mit den Veränderungen auseinanderzusetzen. «Die neuen Quartierbewohner und die Alteingesessenen sind gleichermassen aufgefordert, mit ihrer Umgebung in den Dialog zu treten, und diesen in den kleinen Räumen, die möglich sind, mitzugestalten», erklärt Oliver Ziltener. Er wurde von der Kulturkommission mit dem Amt des Kurators für dieses Projektes betraut. Die Othmarsingerstrasse macht den Auftakt Als erstes Quartier möchte die Kulturkommission vom 3. bis 24. September die Othmarsingerstrasse «bespielen». Die Bewohner wurden kürzlich über das Vorhaben vor ihrer Haustüre informiert. Das Projekt steht unter dem Titel «Da war früher eine Wiese». Das Kunstprojekt hat zum Ziel, den Menschen im Quartier einen sozialen Treffpunkt anzubieten, wo

Im Quartier entlang der Othmarsingerstrasse soll das Projekt im September umgesetzt werden. sie miteinander in Kontakt kommen können und sich über die Wünsche und Vorstellungen des weiteren Zusammenlebens austauschen können. «Es sind auch Führungen durch das Quartier vorgesehen», stellt Oliver Ziltener in Aussicht. Zielpublikum sind nicht nur die Bewohner des Quartiers, sondern auch die Einwohnerinnen und Einwohner von Lenzburg ganz allgemein. Sie werden eingeladen, sich mit einem neuen Teil ihres Wohnortes auseinanderzusetzen. «Überregional möchten wir mit diesem Projekt alle kunstinteressierten Personen ansprechen», führt Ziltener weiter aus. Vehikel für das Projekt ist ein Bauwagen, der Infopunkt für die Ausstellung und Treffpunkt für die Quartierbewohner sein soll. Für die Ausstellung werden fünf bis sechs Künstler eingeladen, die Ausschreibung erfolgt überregional. Die Werke müssen jedoch einen Bezug zum Ort haben, und allenfalls am Ort bereits vorhandene Kunstwerke werden miteinbezogen. Die Menschen rauslocken Zum Projekt gehört auch ein Fotowettbewerb für die Bewohner. Zum einen werden Einwegkameras verteilt und die gemachten Bilder werden im Bauwagen ausgestellt. Zum andern kön-

nen in der Nostalgieecke alte Aufnahmen aus dem Quartier ausgestellt werden. «Bereits hat sich ein Bewohner des Quartiers an der Othmarsingerstrasse gemeldet, welcher das Quartier regelmässig fotografisch festhält», freut sich Ziltener. Klar, dass ein Projekt, welches den Quartierbewohnern recht nahe kommt, eine Knacknuss birgt. «Es gilt, die Menschen aus ihren Häusern zu locken und sich für einige Zeit in multikulturellem Raum zu bewegen», weiss der Kurator. Wenn das Projekt erfolgreich ist, will man im Jahresrhythmus weitere Quartiere mit dem Bauwagen besuchen. «Wir haben dabei das ehemalige Heroareal und die Widmi im Visier» schliesst Oliver Ziltener.

OLIVER ZILTENER Oliver Ziltener ist in Lenzburg aufgewachsen und lebt gegenwärtig in Staufen. 2011 gründete er zusammen mit Dominik Lipp FWD>>Der mobile Kunstraum. 2013 absolvierte er den CAS Kulturmanagement und kuratierte zusammen mit Dominik Lipp 2014 die «Auswahl Lenzburg» im Rahmen des Festivals «40 Stunden Kultur» der Kulturkommission Lenzburg.

Ein Nachbarskind geht vorbei. Mein Mann grüsst es: «Hoi!» Das Kindergartenmädchen staunt: «Warum sagst du «Hoi» zu mir?» Mein Mann: «Ja, wie sagst denn du?» «Wir sagen eben ‹Hallo!› », klärt ihn das Mädchen Helene auf. Basler-Märchy Zeiten, Sitten und Umgangssprache ändern sich. Vom Vorschulalter bis zum Erwachsenenalter erneuert und erweitert sich die Sprache. Beispielsweise bezeichnet man etwas Gutes heute nicht mehr nur als gut; allenfalls ist es «okay». Man steigert es öfters zu «bestens». Nicht genug damit; manchmal versteigt man sich gar auf «genial», auch wenn es nur um Mittelmässiges geht. Die Umgangssprache wird natürlich auch von der Globalisierung beeinflusst. Das italienische «Ciao» wurde zum schweizerdeutschen «Tschau», das heute von «Tschüss» verdrängt wird. Man hört manchmal sogar die Verkleinerungsform «Tschüsli». Im schweizerischen Sprachraum empfinden wir dieses «Tschüss» eher als salopp. Wir wenden es bei guten Bekannten an. Wenn wir uns aber als Einkaufstourist (dies selbstverständlich nur ausnahmsweise, wie alle Schweizer) ins hier nicht näher bezeichnete Ausland begeben, ist das anders. Leicht irritiert nehmen wir zur Kenntnis, dass uns die Verkäuferinnen, auch im gehobenen Spezialgeschäft, nicht etwa mit «Auf Wiedersehen», sondern mit kameradschaftlichem «Tschüss» verabschieden. Bestimmt finden sie ihrerseits unser «Adiö (à Dieu, zu Gott)» als gestelzt. Einflüsse aus Nachbarländern sind schon seit Jahrhunderten in unsere Sprache eingeflossen. Neuerdings ist auch «neubalkanisch» bei uns gebräuchlich. Vor kurzem titulierte mich mein Enkel, als ich versehentlich einen Fehltritt gegen sein mit Hingabe aufgestelltes Playmobil-Ritterschloss tat, kopfschüttelnd mit «O Mann!». Tschüss zäme! Helene Basler-Märchy


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