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Donnerstag, 9. Juli 2015 Nr. 28
EINGESANDT
THIERSTEIN ZULLWIL
Lea heisst das Siegerrind
Die Bauherren der Region bekommen eine Deponie Die Zullwiler sagen ja zur Deponie für sauberes Aushubmaterial im Gebiet Mülimatt, im Tal an der Strasse von der Meltingerbrücke Richtung Roderis. Bea Asper
Rindli für den Sieger: (v.l.) Patrik Straumann, OK Vizepräsident, Urs Wiggli, Züchter des FOTO: ZVG Rindes, Janine Stoll, Taufgotte von Rind Lea, Hermann Bärtschi, OK Präsident. K. S. Zum 25. Mal wird am Sonntag, 23. August in Himmelried das SteineggSchwinget stattfinden. Für diesen Jubiläumsanlass ist bereits der Startschuss gefallen. Die traditionelle Rindlitaufe mit Ehrenmitgliedertreffen konnte auf dem Eigenhof Seewen gefeiert werden. Die Firma Debrunner Acifer AG Nordwest konnte einmal mehr als Sponsor des Siegerrindes gewonnen werden. Frau Janine Stoll taufte das Rind auf den schönen Namen Lea, welche aus dem Stall der Familie Wiggli stammt. Bereits kurz nach dem Kantonalen Schwingfest, ist der Schwingklub Dorneck-Thierstein-Laufental bestrebt für
alle Schwinger, Gäste und Besucher wieder ein Schwingfest durchzuführen. Das Steinegg-Schwinget wird auch dieses Jahr mit einem Feldgottesdienst eröffnet, durch den Tag wird das Fest musikalisch umrahmt werden. Ebenso wird wie immer ein Steinstossen ausgetragen. Bereits haben sich mehrere Kranzschwinger angemeldet. Nach sechs ausgetragenen Gängen, wird das Rind Lea dem Sieger überreicht. Bei den Jungschwingern können sich jeweils die Kategoriensieger über ein Schaf als Siegerpreis erfreuen. Karin Schaub Steinegg Schwinget, Himmelried, Sonntag, 23. August.
BREITENBACH
Marathonsitzung vor Ferienbeginn Aufräumen schien am Montagabend angesagt: In langen drei Stunden ging es im Gemeinderat unter anderem um Gestaltungspläne, Schulhausneubau, Leichtathtletikanlage, Spitex und um Friedhof-Bänkli. bü. Der Ende 2014 aufgelegte Gestaltungsplan Bodenacker II hatte bei den Anwohnern am Gehrenweg grosse Wellen geworfen, weil der überarbeitete Plan ihnen im Gegensatz zur Version I von 1993 nun plötzlich eine Tiefgaragenausfahrt der Neuüberbauung Bodenacker II in ihre Quartierstrasse vor die Nase setzte. 26 Einsprachen veranlassten Ende Januar 2015 den Gemeinderat, vor einem abschliessenden Entscheid nochmals das Gespräch mit den Eigentümern der beiden Tiefgaragen zu suchen. Mit dem Ziel beide Garagen kurzzuschliessen und die im Gestaltungsplan von 1993 vorgesehene und zugesicherte Ausfahrt in die Bodenackerstrasse doch noch zu realisieren. «Der Erfolg aus einer einzigen Sitzung mit nur einem Partner war relativ klein», erklärte Gemeindevizepräsident Christian Thalmann dem Rat und vier ebenfalls anwesenden Anwohnern. Das im Grundbuch verankerte Durchgangsund Durchfahrtsrecht ermögliche nach vertieften Abklärungen aber durchaus die Ausfahrt via Einstellhalle Bodenacker I. Der Rat folgte einstimmig seiner Argumentation und lehnte damit die Anpassung des ursprünglichen Gestaltungsplans von 1993 und damit die Aus-
fahrt Gehrenweg ab. Dies zur sichtlichen Genugtuung der Gäste vom Gehrenweg. Die 26 Einsprachen würden nun vorbehältlich eines Entscheids einer höheren Instanz abgeschrieben, so Gemeindeverwalter Andreas Dürr. Karl Wyss und Roman Brunner, Präsident und Mitglied der operativen Kommission Schulhausneubau, sagten dem Gemeinderat als strategische Ebene in einer professionell strukturierten Präsentation, was im Schulhausneubau Sache ist. Und zwar in Sachen Termine, Kosten, Projektrisiken und Arealplanung bis zu den nächsten Schritten wie die anstehende Orientierung der Kreisschule Thierstein-West. Der Rat schien instinktiv zu spüren, dass in diesem Gremium bis in jedes Detail fundierte Arbeit geleistet wird, war doch am Ratstisch durchaus eine Art Bewunderung für diesen «Super Report» auszumachen. In weiteren Geschäften vergab der Rat den Auftrag für die Leistungen des Landschaftsarchitekten in der Höhe von 44 800 Franken zur Sanierung und Erweiterung der Leichtathletikanlagen Grien und sagte ja zu einem Nachtrag zur Leistungsvereinbarung mit der Spitex Thierstein/Dorneckberg. Dieser betrifft die ab 2016 von den Spitex-Kunden zu bezahlende Wegkostenpauschale von sechs Franken pro Tag. Verständnis fand schliesslich auch das Begehren um Sitzgelegenheiten bei der Urnenwand. Die Bauverwaltung erhielt Auftrag, Offerten für passende Bänkli aus Stein einzuholen.
GRINDEL
Vermisst wird Pascal Steiner WOS. In Grindel wird seit Freitag, 26. Juni 2015, der 18-jährige Pascal Steiner vermisst. Pascal Steiner verliess am Freitag, 26. Juni, gegen 21.00 Uhr, sein Elternhaus in Grindel und wird seither vermisst. Zurzeit gibt es keine Anhaltspunkte, wo oder mit wem sich Pascal Steiner aufhalten könnte.
Der Vermisste ist 18-jährig, 180 cm gross, von sehr schlanker Statur, hat einen dunklen Teint, kurze schwarze Haare und dunkle Augen. Er trägt einen auffälligen Haarschnitt mit seitlich kurzen und oben langen Haaren. Seine Kleidung ist unbekannt. Personen, die sachdienliche Angaben über den Aufenthaltsort und/oder Verbleib von Pascal Steiner machen können, werden gebeten, sich mit der Alarmzentrale der Kantonspolizei Solothurn in Verbindung zu setzen, Telefon 032 627 71 11.
ber 200 000 Franken haben Unternehmer der Baubranche die letzten zehn Jahre in die Planung gesteckt, um in Zullwil mit Aushubmaterial Geld zu verdienen. Als Erfinder wird Erich Stebler genannt von der Stebler-Gyr Firma, die von der Wirz Gruppe aus Liestal übernommen wurde. Die Herren waren anfänglich in dem kleinen Dorf auf Ablehnung gestossen, jetzt ist es ihnen gelungen, die Zullwiler zu überzeugen. Die Landbesitzer unterschrieben im Mai die Verträge und die Gemeindeversammlung gab letzten Mittwoch grünes Licht mit 17 Ja- zu 10 Nein-Stimmen bei sieben Enthaltungen. Während die privaten Landbesitzer Aussichten haben auf Entschädigungen in Millionenhöhe (5,50 Franken pro m3 bei einem Deponievolumen von fast 400 000 m3) ging es auch bei der Gemeinde, die auf dem Deponiegelände nur ein Wegrecht besitzt um die Frage des Geldes. Die Deponiebetreiber offerieren eine Kostengutsprache für einen Grossteil des Gemeindeanteils an die längst fällige Verbesserung der Kantonsstrasse (Ausbau für rund eine Million Franken), weiter finanzieren sie der Gemeinde einen Fonds. Gemeinderat und Deponiebetreiber waren vors Volk ge-
Ü
Bedingung: Ohne Ausbau der Kantonsstrasse keine Betriebsbewilligung für die Deponie. FOTO: BEA ASPER treten mit dem Vorschlag 30 Rappen pro m3. Votanten beantragten 50 Rappen. «Also gut, für ein Ja, erhöhe ich das Angebot von 30 Rappen auf 50 Rappen», sagte Balthasar Settelen als Vertreter der Deponiebetreiber nach längerer Diskussion. Dieser waren die Erklärungen vom Thomas Schluep vom kantonalen Tiefbauamt und von Fabian Vögtli des Ingenieurbüros Sutter vorausgegangen. Sie sagten, dass die Deponie von grosser Bedeutung sei für die Region, weil Bautätigkeit herrsche und das saubere Aushubmaterial derzeit über den Passwang gefugt werden müsse. Die Zullwiler bekommen in ihrer Deponie 25 Prozent Rabatt auf dem Ablagerungspreis (dessen Marktpreis derzeit bei 18 bis 20 Franken pro m3 liegt). Die Planer gehen von zehn Lastwagen pro Tag aus. Voraussetzung für die Deponiebewilligung sei die Erhöhung der Sicherheit auf der Kantonsstrasse, sagte Schluep. Das Projekt sei mit Wünschen aus der Bevölkerung ergänzt worden. An der Versammlung wurde nochmals betont, dass es im Bereich Meltingerbrücke eine Geschwindigkeitsreduktion
und zusätzliche Schutzmassnahmen für die Fussgänger brauche. Das Bewilligungsverfahren beim Kanton für die Deponie ist noch ausstehend. Zu den Auflagen gehören auch Versicherungsnachweise und Garantien, damit nicht die Öffentliche Hand aufzukommen hat für allfällige Probleme, böswillige Verschmutzungen oder Ausfälle infolge Konkurs. Gemeindepräsident Roger Hänggi zeigte sich erfreut über das Ja der Zullwiler zum Rahmenvertrag mit den Deponiebetreibern. Er sprach von «zumindest einer Silbergrube. Mehr Geld in der Kasse eröffnet Zullwil neue Chancen». Der Gemeinderat hatte in seinen Verhandlungen herausgeholt, dass die Erträge in Zullwil versteuert werden. Dank mehr Steuererträgen der bereits ansässigen juristischen Personen, doch auch dank Ausgabendisziplin und höheren Steuereinnahmen der Einwohner als budgetiert, schloss die Rechnung 2014 mit einem Ertragsüberschuss von fast 300 000 Franken. Die 35 Stimmberechtigten genehmigten die Rechnung einstimmig.
MELTINGEN
Die Bank fürs Bad
Sitzbank für Wohngruppe Bad Meltingen: (v. l.) Heimleiterin Germaine Wyss, Gemeindepräsident Gérard Zufferey, Gemeinderätin Josy Jeger und Heimleiter Donat Aebli. FOTO: JÜRG JEANLOZ Als Willkommensgeschenk und Zeichen der Anerkennung überbrachte der Gemeinderat von Meltingen der Wohngruppe Bad Meltingen eine massive Sitzbank zum Verweilen im Garten. jjz. Er sei froh, dass in der Liegenschaft Bad Meltingen eine derart tolle und sinnvolle Institution Einsitz genommen habe, sagte Gemeindepräsident Gérard Zufferey anlässlich der Übergabe der Sitzbank. Für ihn bedeute dies eine symbolische Geste, denn der Gemeinderat unterstütze uneingeschränkt das Projekt Wohngruppe Bad Meltingen. Die Idee für dieses sympathische Geschenk habe allerdings die Gemeinderätin Josy Jeger gehabt und ihr gebühre der Dank. Das wunderschöne Bänklein wurde vom Unternehmer Rolf Jeker aus Beinwil hergestellt. «Ich habe die Weisstan-
ne im Mond des 21. Dezembers geschlagen», äusserte sich vielsagend Jeker. Das Holz der Bank sei einmalig und er habe dieselbe in Handarbeit angefertigt. Sauber geschliffen und lasiert halte dieses prächtige Stück eine ganze Weile. Selbst die Inschrift «Gemeinde Meltingen» habe er freihändig geschrieben und damit ein kleines Kunstwerk vollbracht. Sinnvolle Nutzung des Bad Meltingen Germaine Wyss und Donat Aebli, die die Wohngruppe Bad Meltingen leiten, freuten sich riesig über das Geschenk und luden den Gemeinderat zu einem gemeinsamen Essen ein. Derzeit wohnen zwanzig Patienten im Alter zwischen 35 und 75 Jahren mit psychischen Problemen im historischen Gebäude. «Wir hatten riesig Glück, dass wir das Bad Meltingen kaufen konnten», mein-
te Donat Aebli. Am 9. Dezember 2014 sind sie nach langer Umbauzeit eingezogen. Die Menschen würden sich sehr wohl fühlen und gleichzeitig würde ihnen eine Tagesstruktur gegeben. Sie dürfen Katzen, Kaninchen und sogar Ponys pflegen und der Zufall wollte es, dass eines der Ponys schon trächtig angeliefert wurde. Die Patienten arbeiten im Garten, musizieren, basteln, zeichnen und verbringen mit viel Musse ihre Zeit. «22 Angestellte kümmern sich um die Menschen im Wohnheim», wusste Aebli zu berichten. Sie brauchen Pflege und Geborgenheit und erhalten diese Werte in einer optimalen Umgebung mit viel Natur. Rund um die Uhr werden die Patienten betreut; alle wohnen sie in Einzelzimmern. Eine sinnvollere Nutzung von Bad Meltingen kann man sich nicht vorstellen.