Donnerstag, 19. März 2015
106. Jahrgang – Nr. 12
AMTLICHER ANZEIGER FÜR DAS BIRSECK UND DAS DORNECK P.P. A 4144 Arlesheim
Reinach
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Freude bei der Trägerschaft: Der Einwohnerrat sagt Ja zum neuen Kultur- und Begegnungszentrum an der Schulgasse 1.
Münchenstein
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Wie das Birseck zur Schweiz kam Exakt vor 200 Jahren, am 20. März 1815, erhielt die Schweiz ihre heutigen Grenzen – nicht durch eine heroische Tat der Altvorderen, nicht durch die Verteidigung der Unabhängigkeit, sondern weil es dem europäischen Hochadel so gefiel. Reinhard Straumann
D Kostenexplosion: Die Gemeindeversammlung hilft der Stiftung Alters- und Pflegeheim Hofmatt mit einem Schuldbrief über 1,7 Millionen Franken aus der Patsche.
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er Wiener Kongress, der nach der Französischen Revolution und den Kriegen Napoleons das ancien régime restaurierte, hatte befunden, dass eine neutrale Schweiz den Interessen der Mächte am besten entsprach. Also erhielt sie das Wallis mit seinen Alpenpässen, Genf und Neuchâtel. Weil hier der Schulstoff endet, der die Entstehung der Schweiz aus der Addition der Kantone erklärt, hat es ein weiterer Abschnitt des Dokuments vom 20. März 1815 nicht ins historische Bewusstsein der Schweizerinnen und Schweizer geschafft: der Anschluss des Fürstbistums Basel. Da es keinen eigenständigen Kanton bildete, sondern Bern und Basel zugeschlagen wurde, ist kaum zur Kenntnis genommen worden, dass der Jura, das Laufental und das Birseck zu den jüngsten Bestandteilen der Eidgenossenschaft gehören und dieser Tage das 200-jährige Jubiläum feiern.
Reformation und Rekatholisierung Das Fürstbistum Basel, ein mittelalterlicher Feudalstaat des Heiligen römischen Reichs deutscher Nation, in welchem der Fürst auch der Bischof war, erstreckte sich vom Bielersee bis zum
Schloss Birseck: Vom Machtsymbol zum Ausflugsziel. Der Anschluss an die Schweiz machte aus Untertanen Bürger. FOTO: EDMONDO SAVOLDELLI
Schwarzwald und von der Ajoie bis nach Arlesheim. Grösstenteils französischsprachig, südjurassisch, reformiert und schweizerisch, zählte der nordjurassische, katholische Teil mit den Vogteien Zwingen, Pfeffingen und Birseck zum Reich. Die innere Vielfalt des Fürstbistums ist Folge der Reformation. Als Basel 1529 den neuen Glauben annahm, setzte sich der Fürstbischof nach Pruntrut ab; das Domkapitel zog nach Freiburg im Breisgau. Das Birseck und das Laufental wurden faktisch preisgegeben, sodass 60 Jahre lang reformierte Pfarrer
predigten – bis das Domkapitel mit Christoph Blarer von Wartensee einen kämpferischen Katholiken zum Fürstbischof wählte. Als ihm ein Vertrag mit den katholischen Orten der Eidgenossenschaft gelang, hatte er die Rückendeckung, die er zur Rekatholisierung benötigte. 1678 kehrte das Domkapitel zurück, wählte Arlesheim als Standort und erstellte einen Dom, um die Ansprüche auf das Bistum zu untermauern. Die Macht schien gefestigt. Die Vögte trieben Jahr für Jahr von den Untertanen den Zehnten und zur Fasnacht ein
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