Donnerstag, 12. März 2015
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Lenzburger Woche
PP 5600 Lenzburg 1, Nummer 11, 116. Jahrgang Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzenden Gemeinden
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Neue Strukturen
Aufwertung Aabach
Die Ortsbürgergemeinden Niederlenz und Lenzburg betreiben je ein Kieswerk. Neu soll die Aktiengesellschaft Kies Lenz AG gegründet werden.
Auf der Aabachmatte beim «Iseredli» in Niederlenz ist ein Bagger aufgefahren. Ziel ist eine ökologische Aufwertung.
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In der Schulstube: Monika Urech inmitten der Schüler, im Hintergrund rechts Renate Schnegg, li. Franziska Lüscher.
Senioren im Klassenzimmer Bereits seit zwei Jahren engagiert sich Monika Urech freiwillig an der Schule Egliswil im Sinne eines generationenübergreifenden Austausches. Ein Projekt von Pro Senectute Aargau. Beatrice Strässle
M
itte Februar fand an der Schule in Egliswil ein Informationsabend für Senioren, welche sich für ein Mitwirken in der Schule interessieren, statt unter dem Titel «Generationen im Klassenzimmer Egliswil». «Ich war sehr erfreut über das grosse Interesse», ist von Schulleiterin Franziska Lüscher zu hören. Bereits seit zwei Jahren ist Monika Urech aus Hallwil bei der vierten und fünften Klasse von Renate Schnegg jeweils am Mittwochmorgen anwesend. «Dieses Engagement war eigentlich ein Zufall, ich wurde von der Pro-Senectute-Leiterin Heidi Schatzmann eines Tages angefragt, ob ich nicht Lust hätte, mit jungen oder älteren Menschen zusammenzuarbeiten», erinnert sich Monika Urech. Der Entscheid, ob mit jungen Menschen oder älteren war bei ihr rasch gefällt. «Um ältere Menschen kann ich
mich später kümmern», stellt die muntere 71-jährige Dame lachend fest. Die Schüler ins Herz geschlossen Nach einer kurzen Schnupperzeit war für sie klar, dass sie weitermachen wollte. Vor allem, weil sie die vierte Klasse jeweils am Mittwochmorgen unter Vorgaben der Lehrerin manchmal in Deutsch unterrichten darf. Das kommt ihr gelegen, war sie doch zeitlebens im kaufmännischen Beruf tätig. An die deutsche Sprache hat sie ihr Herzblut verloren. «Ich muss mich aber nicht speziell auf die Stunden vorbereiten, ich werde vor meinem Einsatz von Renate Schnegg über den Unterrichtsstoff informiert», hält Monika Urech fest. Während sie bei der vierten Klasse den Deutschstoff durcharbeitet, hat Renate Schnegg Zeit, sich auf den Unterricht mit den Fünftklässlern zu konzentrieren. Aber auch Realien und Mathe weckten in der Zwischenzeit ihr Interesse, und sie hilft auch in diesen Fächern gerne mit. Die Schüler hat sie schon längst in ihr Herz geschlossen, ein Besuch in der Schulstube zeigt, dass dies auch auf der Gegenseite der Fall ist. Eine tolle Schule «Es ist nicht nur die Freude, mit den Kindern zu arbeiten, sondern auch der Rahmen der Schule Egliswil ist toll, eine kleine, aber super Schule mit einem guten Geist», ist die Seniorin überzeugt. Sie versucht, ihr
Engagement so regelmässig wie möglich auszuüben, mittlerweile legt sie auch ihre Ferien in die Schulferien. Der Einsatz ist ehrenamtlich und erfolgt freiwillig, wird also nicht entlöhnt. Daheim herumzusitzen, ist nicht ihr Ding. «Ich muss einfach etwas tun», stellt sie kurz und bündig fest. Das tut sie auch in sportlicher Hinsicht, so walkt sie schon mal um den Hallwilersee. Ihre Erfahrungen gab sie auch am Informationsabend vom 16. Februar an die Interessierten weiter. Da war sicher die eine oder andere Person anwesend, welche sich von ihrer Freude über das Engagement an der Schule Egliswil anstecken liess.
PROJEKT Pro Senectute Aargau engagiert sich für den generationenübergreifenden Austausch. Mit dem Projekt «Generationen im Klassenzimmer» wird dieser in Zusammenarbeit mit den Schulen aktiv gefördert. Senioren nehmen als Freiwillige regelmässig am normalen Unterricht teil. Im Vordergrund steht die Beziehung zwischen den Generationen innerhalb des schulischen Rahmens. Eine pädagogische Ausbildung oder Fachkenntnisse werden nicht vorausgesetzt, jedoch sind Einfühlungsvermögen, Kommunikations- und Teamfähigkeit, Geduld, Humor, Toleranz und Verschwiegenheit für die freiwillige Tätigkeit wichtig,
Kennen Sie die Rubrik «Vorher – Nachher» in Frauen-Zeitschriften? Sie zeigt zwei Fotos derselben Person. Auf Foto «Vorher»: ein unauffälliges weibliches Wesen. Auf Foto «Nachher»: Helene Basler- Coiffeur, KosmetiMärchy kerin und Modeberater haben aus dem Mauerblümchen eine meist gut aussehende, selbstbewusste Frau gemacht. «Vorher – Nachher» war früher auch bei der Ziviltrauung üblich. Wenn Fräulein X Herrn Y heiratete, wurde sie beim Unterzeichnen der Trauungsurkunde innert Sekunden zur Frau Y. «Unterschreiben Sie mit Ihrem neuen Namen!», mahnte der Zivilstandsbeamte. Heute muss keine Braut mehr den Namen des Bräutigams annehmen. Sie kann ihren Namen behalten oder beide Namen kombiniert tragen. Ein abruptes «Vorher – Nachher» gab es auch vor 600 Jahren, als die Eidgenossen das Gebiet des heutigen Aargaus eroberten. Vorher waren die Aargauer österreichische, ab 1415 wurden sie eidgenössische Untertanen. Neue Vögte sorgten dafür, dass die Steuern der Aargauer die Kassen der eidgenössischen Herren füllten. (Nur das Fricktal blieb bis zur Kantonsgründung österreichisch). Erst 1803 wurde der Aargau ein selbstständiger Kanton, ohne grossstädtisches Zentrum, aber mit Kleinstädten, die ihren eigenen Charakter haben. Zudem ist er viertgrösster Kanton der Schweiz und stellt die attraktivste Bundesrätin. Mehr noch; die Aargauer Wasserkraft und «Noch-Atomenergie» kann die Restschweiz nicht entbehren. Grund genug, dass der verhältnismässig junge Kanton seine Untertanenmentalität von «Vorher» endlich ablegt und forscher auftritt bei heiklen Fragen (Fluglärm und Endlager). Ältere Kantone haben dies längst mit Erfolg getan. Unserem Kanton fehlt offensichtlich eine «heilige Argovia», die ihm den Rücken stärkt. Helene Basler-Märchy