20141127 woz wosanz slim

Page 7

LAUFENTAL ZWINGEN

7

ZWINGEN

Letzter Schritt zum Gipfel

Circle Singers sorgen für volle Kirche Jungunternehmer: (v. l.) Urs Gerster, Inhaber Gerster Project Management, Daniel Fiechter, Geschäftsführer Business Park Laufental & Thierstein, Matthias Hänggi und Thomas Boillat, beide Geschäftsführer BOHA FOTO: ZVG AG.

jjz. Jungunternehmer schilderten an einer Informationsveranstaltung des Business Park Laufental & Thierstein ihren Weg in die Selbstständigkeit und die Wahl der Rechtsform des neuen Betriebs. Wer sein eigenes Geschäft aufbauen möchte, muss viele Hürden überwinden. Jungunternehmer Matthias Hänggi brachte es auf den Punkt: «Wir haben reichlich Arbeit und Ausdauer investiert und immer an unser Projekt auch nach Rückschlägen geglaubt!» Thomas Boillat und er haben die Firma BOHA AG gegründet, die Motorenöle, Fette, Scheibenreiniger, Frostschutzmittel und Fahrzeugteile vertreibt. Die Produkte stammen von der deutschen Firma MOFIN aus Bomlitz und sollen an Private und Geschäfte verkauft werden. Freundlich und zuverlässig lautet ihr Motto, gute Qualität zu fairen Preisen und hervorragender Service sind darunter zu verstehen. Als Rechtsform für ihr Unternehmen wählten sie die Aktiengesellschaft, die ein einbezahltes Grundkapital von 50 000 Franken und hohe Gründungskosten erfordert, aber persönliche Haftung ausschliesst, eine freie Namenswahl ermöglicht und imagemässig bei den Kunden besser ankommt. Bei einer Kommanditgesell-

Donnerstag, 27. November 2014 Nr. 48

schaft oder GmbH wäre vor allem die Haftung restriktiver gewesen. Urs Gerster, selbstständiger Bau-, Energie- und Immobilienberater, hat schon als Inhaber, Teilhaber und Aktionär in diversen Betrieben gearbeitet und ermunterte die Jungunternehmer, ihre Ideen mit Herzblut und Engagement zu verfolgen. Jede Rechtsform habe seine Vor- und Nachteile und müsse je nach Haftpflicht, Pensionskasse, Firmenname, Produkt und Kundenkreis ausgewählt werden. «Sie müssen sich immer fragen, wo stehe ich heute und wohin gehe ich», empfahl er den 20 Gästen in Zwingen. Gerster steht auch als Berater im Business Park zur Verfügung und begleitet gerne Jungunternehmer bei ihren ersten Gehversuchen. Dass der Business Park Laufental & Thierstein die ideale Anlaufstelle für Jungunternehmer ist, bekräftigte der Geschäftsführer Daniel Fiechter. Der Business Park biete ein erstes unverbindliches Gespräch an und sei auch bereit, in einer zweiten Phase unentgeltlich an einem Business Plan zu arbeiten. Bei Realisierung des Projekts können kleine Büros, Sitzungszimmer, Telefondienst und weitere Infrastrukturen zu angemessenen Preisen zur Verfügung gestellt werden.

Die Circle Singers sangen sich in die Herzen ihres Publikums. Am letzten Sonntag fand ihr zweites diesjähriges Konzert in der Kirche in Zwingen statt. Katharina Kilcher

W

as braucht es mehr, als einen singfreudigen Chor, eine stimmgewaltige Solistin, drei talentierte Musiker sowie einen eloquenten Moderator und eine leidenschaftliche Chorleiterin. Richtig, es bedarf auch einer grossen Fangemeinde und mit dieser können die Circle Singers aufwarten. «So berstend voll ist die Kirche höchstens noch an Weihnachten», meinte ein Zuhörer verschmitzt. Der Chor servierte zuerst drei Leckerbissen aus der traditionellen Gospelszene. Lieder aus der Sklavenzeit, die in Amerika entstanden sind: «Freedom is coming», «Deep river» und «Wading for the water». Bei «Wading for the water» gab Fabienne Jäggi ihre erste Soloeinlage. Darauf folgte ein tosender Applaus der Konzertbesucher. Die Chormitglieder zeigten, dass sie nicht nur in den Gospelsongs zu Hause sind, sondern auch in der Welt der Musicals. Rüegg kündigte dann auch an: «Jetzt wird es richtig dramatisch mit Songs aus West Side Story vom berühmten Komponisten Leonhard Bernstein.» Weiter ging es mit den wunderschönen Liedern «Tonight», «America» und «I feel pretty». Jäggi intonierte letz-

Fröhlich: Die Circle Singers solidarisierten sich mit Rudolph dem Rentier und setzten sich eine rote Nase auf. FOTO: KATHARINA KILCHER teren Song so eindrücklich, dass die Zuschauer nicht aufhören konnten zu klatschen. Die Freude stand der Sängerin ins Gesicht geschrieben. Zur Einstimmung auf die kommende Adventszeit sangen die Circle Singers «Amazing grace» aus vollen Kehlen. Fröhlich ging es weiter mit «Rudolph the red noosed reindeer», auch dies frenetisch bejubelt vom Publikum. Auch sphärische und ruhige Klänge fehlten nicht, den Abschluss des Konzerts bildete der eindrückliche Song «Adiemus» von Karl Jenkins, der bestimmt einigen Anwesenden eine Gänsehaut bescherte. Das Publikum dankte es allen Mitwirkenden in einem fast nicht enden wollenden Applaus und mit einer Standing Ovation. Als eine der Zugaben gab Fabienne Jäggi nochmals einen der Hö-

LAUFEN LAUFEN

Humorvolles in Tusche

hepunkte des Abends zum Besten: «I feel pretty» aus der West Side Story. Die Leute waren durchs Band begeistert vom Chor, der Solistin, der humorvollen Art des Moderators, der Musiker und von der sympathischen Chorleiterin Monika Sturm-Schmid. Eine Dame aus dem Publikum bemerkte denn auch: «Es war superschön, die Dirigentin dirigierte den Chor mit der Leichtigkeit ihrer schönen Hände; sie kommt ganz ohne Taktstock aus.» Wen die Sangeslust gepackt hat, der ist gerne eingeladen, mitzusingen. Vor allem die Männer könnten bei so viel Frauenpower noch ein wenig Verstärkung gebrauchen. Weitere Konzerte: Samstag, 29.11./19.00 Uhr/ ref. Kirche Mischeli, Reinach, Sonntag, 30.11./17.00 Uhr/ röm.-kath. Kirche Breitenbach.

NEUES AUS UNSERER BIBLIOTHEK

Schlyffmatt als Wohnoase

Wir empfehlen

Sie dreht sich um Angelika Overath

Das Projekt: Überbauung Schlyffmatt mit neuer Diebachstrasse. Humorvolle Laudatio: Prof. Dr. Reto Gaudenz, Noëmie Hasenböhler und Künstler Bernhard Hasenböhler (v. l.). FOTO: JÜRG JEANLOZ jjz. Bernhard Hasenböhler hat in diesem Jahr 53 kleinformatige Bilder vorwiegend in Tusche gemalt, sie mit originellen Titeln versehen und der Ausstellung im Alts Schlachthuus zur Verfügung gestellt. «Bernhard Hasenböhler ist jung, fantasievoll und originell geblieben», beginnt Prof. Dr. Reto Gaudenz seine Laudatio anlässlich der Vernissage im Kulturforum Laufen. Er liebe es, sein Licht unter den Scheffel zu stellen, er sei unkompliziert und bescheiden. Das grosse farbige Gemälde (siehe Foto) habe der Künstler «Krawattenträger» genannt, weil es ihm ein Gräuel sei, sich eine Krawatte umzubinden. Dieselbe habe er auf dem Bild mit Karton, Glassplitter und einer genialen Farbpalette angereichert und somit seine Abneigung gegen Krawatten fein dokumentiert. Der in Therwil aufgewachsene Hasenböhler hat Vergolder gelernt und mit seinem Bruder Göpf 1971 die Galerie Rotstab «Vergolden und Einrahmen» in Liestal eröffnet. 40 Jahre lang haben die beiden Brüder das Geschäft erfolgreich geführt und sechs Ausstellungen pro Jahr organisiert. «Bärni ist neben Vergolder aber auch Kunstmaler und hat selbst in diversen Ausstellungen mitgemacht», fährt Gaudenz weiter. Seine Bilder seien alle in Tusche gemalt und hinter Glas gerahmt worden. Die Lieblingsfarbe sei schwarz, die Farben gelb,

blau und rot würden grosse Leuchtkraft erzeugen. Hasenböhler sei ein gescheiter, witziger Mann, dessen Gemäldetiteln seine schöpferische Gedankenwelt widerspiegeln. Tochter Noëmi Hasenböhler stemmt sodann das Bild «Lügenbaron» in die Höhe. «Sehen Sie hier den Freiherr von Münchhausen, der auf einer Kanonenkugel sitzt und einen achtbeinigen Hasen jagt», frotzelt der Vortragende. Hasenböhlers Assoziationen zum Bild seien lustig, locker und nicht immer ernst zu nehmen. Mitten im Saal stehen fünf Skulpturen, die durch ihre Einzigartigkeit auffallen. Der Pianist, der Vogel und der Teufel sind aus Draht und Gips hergestellt und ausgeprägt filigrane Kunstwerke. Am Teufel mit seinem Schwanz, seinen Flügeln aus Glas und seinem Glatzkopf kann man sich nicht sattsehen. «Meine Bilder und Skulpturen sollen den Betrachter animieren, seine persönliche Geschichten hinein zu interpretieren», erklärt der Künstler, der sowohl gegenständliche Darstellungen als auch surrealen Traumbildern nachhängt. Seine Tochter Noëmie stemmt am Schluss der Vernissage das Bild «Stehapéro» in die Höhe und fordert die vielen Freunde und Gäste zum gemütlichen Teil auf. Bernhard Hasenböhler, im Kulturforum Laufen, bis 7. Dezember. Öffnungszeiten: Donnerstag und Freitag von 18 bis 20.30 Uhr und Sonntag von 11 bis 16 Uhr.

jjz. In der Schlyffmatt ist eine Überbauung mit 77 Wohnungen geplant. Dazu muss von der Gemeindeversammlung im Dezember der Quartierplan und die neu zu erstellende Diebachstrasse bewilligt werden. Die Schlyffmatt liegt in einer idyllischen Senke zwischen Gymnasium und Bleiholle und soll für eine Überbauung erschlossen werden. Links vom Diebach werden in einem wellenförmigen Gebäudekomplex 77 Mitwohnungen mit 2½ bis 5½-Zimmern untergebracht. Die Wohnungen sind geräumig, hell und haben auf der Nord- und Südseite je einen Balkon. Die Anordnung der Wohnungen schliesst eine direkte Einsicht in die Wohnräume aus. Dank der verdichteten Bauweise können auf kleinem Raum viele energiesparende Wohneinheiten entstehen. 24 Besucherparkplätze und ein Kleinkinderspielplatz ergänzen das Angebot. Vom Schliffweg zur Brislachstrasse wird eine neue Verbindungsstrasse gebaut, um die Zufahrt zur Tiefgarage zu ermöglichen. Die neue Diebachstrasse wird nur 4,5 Meter breit und hat ein einseitiges Trottoir. Sie wird von der Stadt und den Anstössern finanziert. Damit sich von der Brislachstrasse kein Schleichverkehr anbahnt, werden klappbarer Pfosten (Poller) in die Strassenmitte gesetzt. Die Brislachstrasse, die Diebachstrasse und weitere Strassen im Quartier werden mit der Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h belegt.

VISUALISIERUNG: ZVG

Rund um den neuen Gebäudekomplex liegen ein Naturschutzgebiet, der Diebach, Hecken und ein kleines Wäldchen. Der Diebach wurde vor 11 Jahren geöffnet und renaturiert und enthält an seinen Böschungen seltene Pflanzen und Tiere. Ein Fussweg entlang des Diebachs verbindet die Bleiholle mit dem Schwimmbad. An der Informationsveranstaltung im Laufner Schlachthaus war der Werkverkehr über die Brislachstrasse die grösste Sorge der Anwesenden. Martin Hofer, Leiter Bau und Planung Laufen, versicherte den Votanten, dass alles unternommen werde, um den Werkverkehr über den Schliffweg zu leiten. Allerdings würden nicht alle Lastwagen die SBBUnterführung Richtung Schwimmbad benutzen können. Im Zuge des Hochwasserschutzes sei aber eine neue Unterführung mit Anschluss an die Naustrasse geplant. Über den Zeithorizont dieses Projekts bestimme aber der Kanton Basel-Landschaft. Solange die SBB-Unterführung nicht saniert werde, bleibe die Diebachstrasse gesperrt. Bezüglich der alten Deponie in der Schlyffi erklärte der zuständige Architekt Andreas Miville, dass keine Giftstoffe vorhanden sind, dass aber das deponierte Material dennoch entsorgt werde. Sofern an der nächsten Gemeindeversammlung der Quartierplan und die Diebachstrasse bewilligt werden und keine langwierige Einsprachen erfolgen, könnte mit dem Bau 2016 begonnen werden.

Herbstzeit ist Lesezeit. Mit einem oder mehreren Büchern ist die Dunkelheit besser zu ertragen. Bei kühlen Temperaturen an einem warmen Ort sitzen und lesen ist für mich die Überlebensstrategie für den Winter. Wir haben sehr viele neue Bücher in der Stedtlibibliothek. Für diese Woche habe ich ein Buch von Angelika Overath ausgesucht. Sie ist 1957 in Karlsruhe geboren und lebt heute mit ihrer Familie in Sent, Graubünden. Es ist ein Schock für Anna: Ihr Mann betrügt sie mit einer jungen Kollegin, welche auch noch ein Kind von ihm möchte. Sie will nur noch weg und bucht sofort einen Flug nach Edinburgh. Sie war noch nie in dieser Stadt und besucht als Erstes die Schottische Nationalgalerie. Auf einem Gemälde von Gauguin beginnt eine Frau plötzlich zu sprechen. Dies ist der Anfang eines Spiels, das Anna nun in vielen Gemälden wiederfindet. In der ganzen Welt steht sie vor Bildern und entdeckt Seelenverwandte, die von Ehealltag, Sehnsucht und Liebe erzählen. In der Beschäftigung mit den Kunstwerken sieht Anna auf ihre eigene Ehe zurück und erfährt so, wie sie neu beginnen kann. Das Buch ist leicht und mit einem Schmunzeln zu lesen. Ich mag auch die Bildbeschreibungen, die manchmal fast einer speziellen Kunstführung ähneln. Christine Eckert


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
20141127 woz wosanz slim by AZ-Anzeiger - Issuu