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Lenzburger Bezirks-Anzeiger, Donnerstag, 6. Februar 2014 ..................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................

Im Gespräch

Blickpunkt P

Fabrikareal: Heute vernachlässigte Bausubstanz, morgen chicer Wohnraum.

Fotos: AG

Die Industriegeschichte der «Färbi» weitererzählen Die alte Färbi an der Oberen Wanne in Birrwil hat seit über 20 Jahren ausgedient. Sie wird nur noch teilweise genutzt. Doch nun kommt Bewegung ins Spiel. Bis zum 20. Januar lag das Baugesuch für eine teilweise Umnutzung in Wohnungen auf. Alfred Gassmann

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ie Industriegeschichte der alten Färbi in Birrwil soll weitererzählt und weiterentwickelt werden. Wo einst Garne und Stoffe angeliefert, entfettet, gefärbt, getrocknet und für den Abtransport gerüstet wurden, sollen in absehbarer Zeit Wohnungen entstehen. Auf der Gemeindekanzlei konnte bis zum 20. Januar das Baugesuch für eine Umnutzung eingesehen werden. Die Pläne weisen im Fabrikgebäude und in den Shedhallen 20 neue Wohnungen, Gewerbeflächen und sogar einen Raum bezeichnet als Bar/Café aus. Weitere Etappen auf dem nur extensiv genutzten Areal dürften folgen. Der rechtskräftige Gestaltungsplan Färbi birgt noch viele Möglichkeiten für hangseitige Neubauten. Viele Gewinner in der Oberen Wanne Die Zeugen der Industrialisierung einer einst agrarisch geprägten Landschaft führen zu einer Win-win-Situation. Vorhandene Bausubstanz innerhalb der Bauzone lässt sich sehr sinnvoll weiternutzen, aus raumplanerischer Sicht ein Gebot der Stunde. Das Ensemble mit dem Kamin, der Villa im Park, der grossen Blutbuche, dem historischen Brunnen und der gemäss Gestaltungsplan Färbi volumengeschützten Shedhalle erfährt mit dem Umbau eine markante Aufwertung. «Die Liegenschaften am Rand zur Landwirtschaftszone und keine 500 Meter vom Dorfzentrum entfernt gelegen erzeugen eine für das Ortsbild spannende Dichte und markieren den prägnanten Siedlungsrand», drückt sich ein Architekt aus. Das Baugewerbe bekommt Arbeit: Die Baukosten sind mit 6,4 Mio. Franken veranschlagt. Kommt hinzu, dass rund 40 Einwohner Wohnraum finden. Birrwil wird neue Einwohner gerne willkommen heissen. Noch heute zählt die Gemeinde gleich viele Einwohner wie im Jahre 1870. Albert Gloor war 50 Jahre in der Färbi angestellt Wenn der 92-jährige Birrwiler Albert Gloor-Schlatter, wohnhaft an der Bergstrasse 1, die alte Färbi erwähnt, weiss er, wovon er spricht. Er hat dort von 1937 bis 1987 50 Jahre ununterbrochen gearbeitet. Acht Jahre nachdem sein Vater verstorben war, wurde der 15-jährige

ünktlich zu Beginn des neuen Jahres sind die Naturschutz-Kurse 2014 des Naturama Aargau bekannt geworden. Berufsleuten, Behörden, Vereinen und Privaten bietet das Naturmuseum auch in diesem Jahr zahlreiche, meist kostenlose Weiterbildungsmöglichkeiten rund um die Aargauer Natur. Im Einzugsgebiet des Lenzburger Bezirks-Anzeigers sind drei Kurse geplant. Am 7. Mai findet in Seon von 13.30 bis 16 Uhr der Kurs «Ökoflächen: Qualität zahlt sich aus» statt. An der Bünz in Hendschiken treffen sich die Interessierten am 25. Juni von 18.30 bis 20.30 Uhr zum Kurs «Mehr Raum für unsere Bäche. Bachrenaturierung und Hochwasserschutz». Wer von Mäusen geplagt ist, kann am 26. November in Fahrwangen von 13.30 bis 16 Uhr erfahren, wie mit Kleinstrukturen für Wiesel Abhilfe geschafft werden kann. Alles Wissenswerte zu den Kursen lässt sich im Internet unter www.naturaAG ma.ch/naturschutz finden.

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50 Sternsingerkinder aus der ganzen Schweiz trafen sich am dritten JanuarSonntag zum 25-Jahr-Jubiläums-Fest der Sternsinger in Wil SG. Auch die Kinder aus der Pfarrei Seon durften dabei in höchstem Masse Gemeinschaft erfahren und spüren, dass sie zu Beginn des neuen Jahres im Seetal nicht alleine unterwegs waren. EingeDer Bischof mit leitet wurde der Anlass, der den KinSternsinger dern unter die Haut ging, mit dem Jubiläumslied «Mir gänd enand d Händ». Bilder aus vergangenen Aktionen, viel Musik und tolle Lieder, mitgesungen von den Sternsingern, bereicherten das Treffen. Sogar ein Fotowettbewerb über das beste Gruppenbild war dabei. «In Davos und Montreux reden die Mächtigen der Welt darüber, was man tun könnte, aber ihr Sternsinger macht alle etwas dafür», dankte der St. Galler Bischof Markus Büchel ihnen für ihren Einsatz. Er segnete die ganze Sternsinger-Schar und stellte sich sogar auch für ein Gruppenfoto zur Verfügung. AG

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Sanierte Villa im Park: Dient sie als Beispiel für die Umnutzung der Shedhallen im Hintergrund? Albert auf Bitte seiner Mutter 1937 in der wirtschaftlich schwierigen Zeit in der Färbi von Dr. Max Fehlmann angestellt. Mit einem Stundenlohn von 45 Rappen. Dank seiner Schaffenskraft arbeitete er sich bis zum Färbermeister hoch. Fünf Jahre nach seiner Pensionierung wurden die Betriebe Färbi wie auch die Weberei im Schwaderhof eingestellt. Albert Gloor konnte die Baugesuchspläne auf der Kanzlei wegen seiner Sehbehinderung nicht einsehen. Allerdings kann er sich eine Umnutzung gut vorstellen. «Damit dürften auch die Sheddächer repariert werden, die oft undicht waren», schmunzelt Gloor. Wer weiss, vielleicht wird er in drei Jahren den 95. Geburtstag in der neuen Färbi-Bar feiern.

ngemütliche Augenblicke für die Bewohner am Ackerweg in Möriken am späten Montagabend. Vom Brand betroffen war ein Mehrfamilienhaus. Die ausrückende Regio-Feuerwehr Lenzburg und die Feuerwehr Chestenberg stellten fest, dass der Brand nicht wie anfänglich vermutet in der Tiefgarage, sondern in einem angrenzenden Lagerraum ausbrach, in welchem Lösemittel aufbewahrt wurden. Die Feuerwehren konnten die Situation schnell unter Kontrolle bringen und den Brand löschen. Die Bewohner des Brandobjektes wurden rasch evakuiert, verletzt wurde niemand. Der genaue Sachschaden, der mehrere 10 000 Franken betragen dürfte, kann noch nicht abgeschätzt werden. Auch die genaue Brandursache ist zurzeit nicht ganz geklärt. Nach ersten Erkenntnissen dürfte ein technischer Defekt im Vordergrund stehen. PKO/bb

Albert Gloor: Zufriedener Blick zurück auf 50 Jahre Firmentreue.

Feuerwehr im Einsatz.

INSERATE

Kamin: Wird einst abgebrochen.

Shedhallen: Noch leer warten sie auf den Einbau von Wohnungen.


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