LAUFENTAL
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Donnerstag, 28. November 2013 Nr. 48
ZWINGEN
Der Wald als ökologisches Gewissen An der Generalversammlung des Waldwirtschaftsverbands beider Basel in Zwingen orientierte Präsident Andres Klein, wie die Holzvermarktung effizienter, die Ausbildung intensiver und die Öffentlichkeitsarbeit effektvoller gestaltet werden können. Jürg Jeanloz
REGION
SVP bleibt draussen, Laufental ist drin WOS. Saftige Überraschung bei den Wahlen der zwölf Richterinnen und Richter im Nebenamt für das Zivilkreisgericht West in Arlesheim: Keiner der drei von der SVP portierten Kandidierenden hat den Einzug geschafft. Damit ist die wählerstärkste Partei nicht in diesem Gremium vertreten. Mit einem Grosserfolg endeten die nach dem Majorzprinzip abgehaltenen Wahlen für die FDP. Alle fünf Kandidierenden der Freisinnigen schafften die Wahl. Die SP brachte vier Kandidierende ins Ziel, die CVP zwei, die Grünen einen. Ausgeblieben ist das Worst-Case-Szenario für den Bezirk Laufen. Drei der vier Kandidierenden wurden gewählt. Im Vorfeld der Wahlen ging das Schreckenszenario um, dass womöglich die Kandidaten aus
dem bevölkerungsarmen Laufental gegenüber den Kandidaten aus dem Bezirk Arlesheim auf der Strecke bleiben könnten. Für die Periode vom 1. April 2014 bis 31. März 2018 wurden folgende zwölf Richterinnen und Richter im Nebenamt des Zivilkreisgerichts West gewählt: Andrea Wolf (CVP, bisher), Cornelia Friedli-Schuler (FDP, bisher), Manuela Mohler (FDP, bisher), Ursula Sarasin-Wechsel (FDP, bisher), Sabine Asprion Stöckli (SP, bisher), Danièle Kornicker-Pletscher (FDP, bisher), Daniel Scholer (FDP, bisher), Hans Rem (CVP, bisher), Salman Fesli (SP, bisher), Margot Zwicky (SP, neu), Daniel Scheuner (SP, neu) und Arvind Jagtap (Grüne, bisher).
D
er Wald wird immer wichtiger für die Schweiz: Durch das Zubetonieren unseres Kulturlandes dient er vermehrt als Erholungsund Freizeitraum und als Lieferant für erneuerbare Energie bekommt er im Zug des Atomausstiegs enorme Bedeutung. Mit dem rasanten Bevölkerungswachstum steigt der Anspruch an den Wald bezüglich Naturschutz, Trinkwasser und Biomasse. Zunehmende Internationalisierung lassen Wettbewerb und Kostendruck in der Holzvermarktung ansteigen. «Sie leisten viel für unsere Bevölkerung», billigte Präsident Andres Klein den Mitgliedern des Waldwirtschaftsverbands beider Basel zu. Er rief die Waldbesitzer und Bürgergemeinden auf, zum Bewährten zu stehen und zu ihrem Besitz Sorge zu tragen. «Haben Sie den Mut, selbstbewusst aufzutreten, denn Sie stellen gratis einen ökologisch wertvollen Naturraum zur Verfügung». Er
Waldwirtschaftsverband: Andres Klein, Präsident Waldwirtschaftsverband beider Basel (r) dankt Markus Brunner, Direktor Waldwirtschaft Schweiz, für sein FOTO: JÜRG JEANLOZ Referat. forderte die Waldbesitzer auf, neue Strategien zu entwickeln, denn über 50 Prozent der Betriebe seien defizitär! Das Umfeld verändere sich heute derart schnell, dass die Betriebe in der Produktion und Vermarktung zusammenarbeiten müssen. Der Verband unterstütze seine Mitglieder gerne bei diesen Bemühungen. Dass sich der Mut zur Innovation lohne, beweise das Holzkraftwerk Basel, das alle Erwartungen übertroffen habe. Klein stellte in Aussicht, ein Laubholzverarbeitungswerk mit Sägewerk zu projektieren. Die Nachfrage nach der Buche sei gering, obschon sie als Bauholz sehr geeignet sei. Er erkenne einen Trend zur vermehrten Holzanwendung, sogar mehrstöckige Häuser könnten mit
Holz gebaut werden. Die Buche habe eine ausserordentliche Festigkeit und sei als Rohstoff für Brett- und Kanthölzer prädestiniert. Roman Wettstein von der Raurica Holzvermarktung AG liess die vergangene Holzsaison Revue passieren. Der lange Winter und der nasse Frühling habe die Holzproduktion erschwert. Alles Holz konnte verkauft werden, aber das Preisniveau sei nach wie vor tief. Er stelle eine erhöhte internationale Nachfrage nach Laub- und Nadelholz fest, einzig bei der Schnittware würden Deutschland und Frankreich als hartnäckige Konkurrenten auftreten. Für das Energieholz sei er zuversichtlich, und dank den Lieferverträgen könnten die Preise gehalten werden.
LAUFEN
Moderne Technik und künstlerisches BLAUEN Ein Tanz mit Leidenschaft und viel Weiblichkeit Talent
Faszination für Musikinstrumente: Katharina Kunz-Holdener und zwei ihrer Bilder. FOTO: DIMITRI HOFER
hof. Wann immer Katharina Kunz-Holdener unterwegs ist, hat sie ihren Fotoapparat dabei. Die Inspiration lauert für die Künstlerin aus Reinach überall und zu jeder Zeit. Häufig sind es alltägliche Gegenstände aus Schaufenstern, die ihren Weg in die collagenähnlichen Bilder finden. Deren Vielschichtigkeit lässt dem Betrachter viel Raum für eigene Assoziationen und ständig neue Entdeckungen. In der Galerie im Alten Schlachthuus in Laufen warten die Werke momentan darauf, die Fantasie der regionalen Kunstliebhaber anzuregen. Auf einem der Bilder springen einem zuerst einige parkierte Fahrräder ins Auge. Bei genauerem Hinsehen erschliessen sich viele andere Details, wie etwa eine weisse Leiter und eine Baustellenabsperrung. Die grosse Vielfalt in den Arbeiten von Kunz-Holdener kommt keinesfalls von ungefähr. «Ich überlagere verschiedene der selbst geschossenen Fotos auf dem Computer», erklärt sie ihr Vorgehen. Als nächsten Schritt trägt die ausgebildete Grafikerin das entstandene Werk auf eine Leinwand auf und übermalt es. Dadurch gelingt es ihr, die beinahe unbegrenzten Möglichkeiten der heutigen Technik mit ihren eigenen Zeichnungsfähigkeiten zu kombinieren.
An der Vernissage am vergangenen Freitagabend lobte Elfi Thoma vor den dreissig Besuchern den Nuancenreichtum der Bilder ihres Schützlings KunzHoldener. Als Präsidentin der Basler Sektion der Schweizerischen Gesellschaft Bildender Künstlerinnen fördert die Pensionärin mit viel Herzblut weibliche Kunstschaffende. Für das Engagement wurde die Gesellschaft letztes Jahr mit dem Chancengleichheitspreis beider Basel ausgezeichnet. Für Thoma besteht jedoch überhaupt kein Grund, sich auf den Lorbeeren auszuruhen. «Noch immer sind achtzig Prozent der Personen, die in Galerien ausstellen, männlich. Das darf nicht sein», sagt sie kämpferisch. Bei den sechs diese Saison stattfindenden Kunstausstellungen im Alten Schlachthuus sind die Frauen hingegen in der Überzahl. Organisiert werden die Veranstaltungen in der Galerie vom Kulturforum Laufen, das sich gemäss Maria Stampfli ein regionales Stammpublikum wünscht. Auf dass die Künstlerinnen ihre Werke möglichst vielen Interessierten präsentieren können. Öffnungszeiten der Ausstellung von Katharina Kunz-Holdener: Donnerstag und Freitag von 18.00 bis 20.30 Uhr, Sonntag von 11.00 bis 16.00 Uhr. Die Künstlerin ist jeweils sonntags von 13.00 bis 16.00 Uhr anwesend.
gwa. Ungewohnte Düfte, Musik und Bewegungen betören die Sinne beim Betreten der Mehrzweckhalle. Zum vierten Mal führte Regina Meury am letzten Sonntag einen orientalischen Bazar in Blauen durch. Nebst den acht Ständen, welche Hennamalerei, farbenfrohe Kleider aus zartem Stoff mit klirrenden Ketten behangen, Schmuck und orientalische Accessoires anboten, waren die Hauptattraktionen an diesem Nachmittag die rund achtzig Tänzerinnen, die auf der Bühne gruppenweise den Bauchtanz vorführten. Höhepunkt des Anlasses war der Auftritt von Adila, Schweizermeisterin und Vize-Europameisterin. Der orientalische Tanz kennt ganz unterschiedliche Stilrichtungen: Flamenco Oriental, Oriental-Jazz Dance, Schleiertanz, Isis Wings, Bollywod und Tribal, um nur einige zu nennen. So waren Tänze mit Elementen des Jazztanzes zu sehen, andere benutzten Hilfsmittel wie einen Stock oder Fächerkleider. Mädchen und Frauen unterschiedlichstem Alter liessen ihre Hüf-
Organisatorin: Regina Meury kündigt die Auftritte an.
Bauchtanz: Mit Anmut tanzen die Tänzerinnen über die Bühne. te schwingen und bewegten mit viel Anmut und Selbstsicherheit ihren Körper, welcher bei den wenigsten dem aktuellen Schlankheitsideal entsprach. Doch sollen beim Bauchtanz sich eben auch Frauen wohlfühlen, die über keine Idealfigur verfügen. Sie lernen den eigenen Körper kennen, akzeptieren und schön zu finden. «Der orientalische Tanz fördert die Körperwahrnehmung und Koordination von Bewegungen, er verbessert die Körperhaltung und Beweglichkeit, kräftigt die Muskulatur und löst Muskelverspannungen, ist gesund und
FOTOS: GABY WALTHER
macht viel Spass», erzählt Regina Meury. Die Mutter dreier Töchter war selbst begeisterte Bauchtänzerin und gab auch Unterricht, bis sie aus gesundheitlichen Gründen damit aufhören musste. Kulinarisch konnten sich die zahlreichen Gäste mit Couscous und weiteren fernöstlichen Köstlichkeiten verpflegen. Regina Meury, die mit eigenem Stand an den Märkten orientalische Kleider verkauft, freute sich über das wachsende Interesse des Anlasses und so soll auch im nächsten Jahr wieder ein Bazar in Blauen stattfinden.
Orientalischer Bazar: Kleider aus 1001 Nacht können nebst Schmuck, CDs und weiteren Accessoires an den Ständen erworben werden.