Lenzburger Bezirks-Anzeiger, Donnerstag, 28. März 2013 ..................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................
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Stadt Lenzburg
Aufbruch zum Neustart? Budgetierung noch nicht bekannt war, betonte GPFK-Sprecher Marcel Spörri (EVP). Er freute sich aber über den bei der SWL Energie AG offenbar eingetretenen «Gesinnungswandel, auf dem Dach eine Photovoltaik-Anlage zu erstellen. Dies ist bei der Dreifach-Turnhalle leider verpasst worden.» Das Geschäft passierte den Rat einstimmig.
Weniger die Sachgeschäfte denn die neuerlichen Mutationen prägten die erste Sitzung des Lenzburger Einwohnerrats im laufenden Jahr. Ruth Steiner
Petition zum Erhalt der Primarschule Lenzhard Stadtammann Daniel Mosimann informierte das Gremium über das abgehaltene Gespräch mit den Petitionären. Diese hatten 357 Unterschriften zum Erhalt der Primarschule im Lenzhard eingereicht. In der Unterredung sei beidseitig die Sachlage dargelegt worden. Mosimann betonte dabei, dass der Stadtrat jedoch an den kommunizierten Standorten festhalte.
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mtsmüdigkeit oder wahltaktische Manöver der Parteien? Was immer auch der Grund für das jüngste Sesselrücken ist, dass in der laufenden Legislaturperiode fast die Hälfte der gewählten Einwohnerräte zurückgetreten sind, gibt zu denken. Da ist es wohl nur verständlich, wenn sich Ratspräsident Roger Strozzega zum Ergebnis der kürzlich in den Medien präsentierten Analyse über die erfolgten Wechsel im Lenzburger Einwohnerrat einen persönlichen Kommentar nicht verkneifen konnte. Als bitter bezeichnete er das Resultat kurz und bündig. Mit den am vergangenen Donnerstag vorgenommenen vier Inpflichtnahmen von Adriano Beti und Anita Bucher-Bloch für die FDP, Ilkay Ergeneli-Kirez für die SP und Maykel Hanna für die CVP mussten in den vergangenen drei Jahren 17 der insgesamt vierzig Ratssitze neu besetzt werden. Drei Wechsel waren traktandiert. Ein vierter kam hinzu. Zusätzlich verlas Strozzega das Rücktrittsschreiben von Roland Kromer (FDP) per Ende 2012. Kromer hatte dem Einwohnerrat während vier Jahren angehört. Seit Jahrzehnten engagiert für die Belange der Ortsbürger und Produzent der Neujahrsblätter, will er sich wieder vermehrt in diesem Bereich einsetzen. Der Präsident gab vor dem wieder komplettierten Gremium der Hoffnung Ausdruck, dass der Rat bis zu den Wahlen im Herbst in dieser Besetzung konstant bleiben möge. Dreimal Ja zu Kreditbegehren Die Fabrikstrasse befindet sich im Industriegebiet Lenzhard, nördlich der Autobahn, und wurde in den Sechzigerjahren zur Erschliessung des Industriege-
Ratsgeflüster Einträchtig: In den Sachgeschäften waren sich die Parteien einig, sodass eine rekordverdächtig kurze Sitzung von gut Fotos: RS einer Stunde resultierte. biets erstellt. Ein schlechter und mit wilden Rissen durchzogener Strassenbelag machen eine Sanierung auf einer Länge von 290 Metern unumgänglich. Zudem, so Ruedi Baumann (SVP) als Sprecher der Geschäftsprüfungs- und Finanzkommission (GPFK), löse sich an vielen Stellen der Deckenbelag von der Tragschicht und Schlaglöcher erschwerten ein Passieren der Strasse. Ausserdem sei der Belag für den Schwerverkehr zu schwach. Mit dem einstimmig gesprochenen Verpflichtungskredit von 416 000 Franken werden ab kommendem Juni während rund drei Monaten die notwendige Strassenbelagserneuerung vorgenommen, wo nötig, die Randabschlüsse erneuert und die Einlaufschächte ersetzt beziehungsweise saniert. Ob die sich in privatem Besitz befindliche Industriegleisquerung saniert
oder zurückgebaut wird, ist offen. Die Kosten dafür trägt die Firma Haynes International AG als Besitzerin. Mit der Sanierung koordiniert werden das Ersetzen der Wasserversorgungsleitungen durch die SWL Energie AG und das Ergänzen der Kabelrohre durch die Swisscom. Beat Hiller äusserte im Namen von CVP/GLP den Wunsch, für die geplanten vier zusätzlichen Bäume einheimisches Gehölz zu verwenden. Mit 226 000 Franken wird der Steinbrüchliweg auf einem Abschnitt von 235 Metern saniert und durchgehend auf 3,6 Meter ausgebaut. Heute werde die ursprünglich als Feldweg angelegte Strasse als Zufahrt zu den angrenzenden Liegenschaften und zum Schloss genutzt und sei daher den Bedürfnissen entsprechend in seiner Fundation ungenügend, hielt
GPFK-Sprecherin Sabine Sutter-Suter (CVP) fest. Sie bemängelte jedoch, dass nebst dem gewählten Asphaltbelag Hartkies als Alternative nicht geprüft worden sei. In einem Exkurs veranschaulichte Hans-Peter Moser (FDP) Vor- und Nachteile der gewählten LED-Leuchten gegenüber den herkömmlichen Natriumdampf-Hochdrucklampen. Der Einwohnerrat hiess auch dieses Geschäft mit einer Gegenstimme gut. 360 000 Franken betragen die Gesamtkosten der Flachdachsanierung der Berufsschul-Sporthalle. Dreiviertel der Kosten werden von der Berufsschule und dem KV Lenzburg Reinach getragen, der Anteil der Einwohnergemeinde Lenzburg beträgt 90 000 Franken. Diese werden als Nachtragskredit zum Budget 2013 beantragt, da das Projekt bei der
DIE NEU IN PFLICHT GENOMMENEN EINWOHNERRÄTE
Adriano Beti, FDP, 1976, Elektroingenieur FH. Er ersetzt Meinrad Müller.
Anita Bucher-Bloch, FDP, 1978, Familienfrau/Kommunikatorin FH. Sie ersetzt Roland Kromer.
HINWEIS Für gerechte Löhne; öffentliche Abendveranstaltung in Lenzburg Am Donnerstag, den 4. April, 19 Uhr, findet im Alten Gemeindesaal in Lenzburg eine Veranstaltung statt, die sich «für gerechte Löhne» einsetzt. Im Namen der Stadt Lenzburg begrüsst der Stadtammann Daniel Mosimann die Teilnehmer. Die Aargauer Nationalrätin Yvonne Feri leitet die Veranstaltung. Der breiten Trägerschaft aus SP, Forum Möriken-Wildegg, VPOD und Unia ist es gelungen, für dieses topaktuelle Thema drei hochkarätige Referenten zu verpflichten. Beat Ringger vom fortschrittlichen Denknetz und Generalsekretär beim VPOD, referiert über die «Lohnverteilung aus volkswirtschaftlicher Sicht». Er wird darlegen, wie der unglaubliche Lohnverzicht in den reichen Ländern Europas, das heisst auch in der Schweiz, zu explodierenden Gewinnen bei den Grosskonzernen führte. Diese Gewinne werden nicht reinvestiert, sondern der Spekulation zugeführt. Erzwungener Lohnverzicht und freie Spekulation sind die Hauptursachen für die gegenwärtige Krise. Beat Ringger macht interessante Vorschläge, wie sich die Wirtschaft aus linker Sicht zukünftig entwickeln sollte.
Nationalrat Cédric Wermuth hat sich zum Ziel gesetzt, die Vorteile der Initiative 1:12 aufzuzeigen. Diese klare Regelung ist eine wohldosierte Medizin, mit der in Zukunft sittenwidrige Millionengehälter eingedämmt werden könnten. Mit dem WOZ-Slogan «Nimmt den Reichen das Geld weg» wirbt Cédric Wermuth derzeit landauf, landab für die Initiative. Max Chopard, Unia-Gewerkschafter und Aargauer Nationalrat, beendet den Reigen mit seinem Vortrag über die Mindestlohninitiative. Diese ist eine ultimative Notwendigkeit. Eine Annahme dieser Initiative würde der Bevölkerung wesentliche Vorteile bringen: Erstens entspricht sie dem demokratischen Imperativ nach Gleichheit. Zweitens hat jeder Bürger das Recht, mit seiner Arbeit sich und seiner Familie ein anständiges Leben bieten zu können. Drittens ist die Tatsache, dass viele Arbeitnehmer mit einer Vollzeitstelle zu wenig verdienen und auf das Sozialamt angewiesen sind, einer Demokratie unwürdig. Neugierige Bürger werden an der Abendveranstaltung weit mehr erfahren können als in diesem kurzen Aufriss. Der Eintritt ist dank Spenden für die Besucher frei. (Eing.)
Maykel Hanna, CVP, 1986, Brunnenmeister. Er ersetzt Basil Rüttimann.
Ilkay Ergeneli-Kirez, SP, 1966, Familienfrau. Sie ersetzt Michael Madöry.
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inbürgerungen: Fünf Gesuche um Zusicherung des Gemeindebürgerrechts wurden mit 26 und mehr Stimmen gutgeheissen. Drei Personen stammen aus dem Kosovo, eine aus Frankreich und eine aus Kolumbien. Die Sprecherin der Geschäftsprüfungs- und Finanzkommission (GPFK), Lea Grossmann, FDP, attestierte sämtlichen Gesuchstellern, eine gute Integration und «keinen Tolggen im Reinheft» zu haben. Dabei forderte sie die Anwesenden auf, es nicht beim Erhalt des «rote Büechli» zu belassen, sondern aktiv am Gemeindegeschehen mitzumachen. Mit Blick auf die kommenden Einwohnerratswahlen zeigte sie sich zuversichtlich, das eine oder andere Gesicht dereinst auf der Einwohnerrats-Kandidatenliste zu finden. Photovoltaik-Anlage: Laut CVP-Einwohnerrat Urs Egloff geht das Sporthallendach der Berufsschule Lenzburg den Weg eines jeden Flachdachs. Ein Ersatz sei nicht möglich, eine Sanierung aber zwingend, wolle man weiteren Schaden vermeiden. «Glücklicherweise war der Statiker kein Schmürzeler, sodass die von der SWL Energie AG geplante Solaranlage ohne Weiteres gebaut werden kann.» Dabei gab er der Hoffnung Ausdruck, dass der Gofi der Photovoltaik-Anlage nicht zu viel und zu häufig vor der Sonne stehen möge. Fassadengestaltung Widmi: Mit einer schriftlich formulierten Anfrage zur «verunglückten farblichen Fassadengestaltung Widmi» wandten sich Michael Häusermann (SVP) und Mitunterzeichnete an den Stadtrat. Der Katalog umfasst nicht weniger als dreizehn Fragen. Dabei wollen die Unterzeichner unter anderem wissen, ob mit der Zustimmung zur «Heugümper-Fassade» im Lenzburger Stadtbild neue Massstäbe gesetzt würden.
Zurück in der Rathausgasse E
ndlich ist wieder Frühling. Doch wäre das Kalenderblatt nicht handfester Beweis, dass dies so ist, ein Blick aus dem Fenster und auf die Wettervorhersagen in der laufenden Karwoche liessen leise Zweifel daran aufkommen. Gleichwohl kann auch das hoffentlich letzte Aufbäumen des Winters sie nicht mehr vertreiben, die Boten, die den Frühling bereits jetzt in den Garten, die Blumenrabatten und auf die Fenstersimse stellen. Zu ihnen gehören die fröhlich bunten Blüten der Primeli. Sie sorgen glücklicherweise für gute Laune im aktuellen Wintergrau. Primeln sind die Vorreiter der erwachenden Natur und machen damit ihrem Namen alle Ehre, heisst Primula doch die Erste! Mit dem Frühling erwacht auch wieder die Lust auf leichtes, gesundes Essen. Nichts ist einfacher als das. Saisonsalate, Bärlauch, Spargel und Co. kommen nun auf den Markt und versprechen einen perfekten Start in die wärmere Jahreszeit. Wer sich rechtzeitig zu Ostern sein Daheim festlich dekorie-
Ab heute lockt der Markt in der Rathausgasse mit seinem reichhaltigen Angebot. ren möchte, der findet auf dem Lenzburger Wochenmarkt den passenden floralen Osterschmuck. Ab Donnerstag, 28. März 2013, ist der Wochenmarkt mit seinem
vielfältigen Angebot an Frischprodukten jeweils am Dienstagmorgen und Freitagnachmittag wieder in der Rathausgasse RS anzutreffen.