Donnerstag, 14. Februar 2013 Nr. 07
RYNACHER WAGGISBLATT
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«Rynach startet neu mit Rezykliere»
Mimösli mit Rösli: Ein Fasnachtsstrüssli – wie das vom Nuschliwaggis – ist so schön!
In geordneter Formation: D Graffiti Spukker aus Reinach paradieren mit ihrer Präsidentin Sylvia Moesch (ohne Perücke) durch die Hauptstrasse.
«Mir ziehn um», so lautet das Motto der Reinacher Fasnacht. Barbabianca
D
as Motto sollte auch für den Umzug gelten, als der grosse Knall durch die Strassen hallte. Aber ohä, ganz allen war das nicht klar, denn einige vertieften sich mit fasnächtlich-trunkenen Tiefenbohrungen, wohl um die Festtauglichkeit des hiesigen Bodens zu prüfen. Damit blockierten sie den Zug, der nach drei Schrittchen stecken blieb. Immerhin kam dann doch
Zug in den Umzug, sodass die 61 gemeldeten Einheiten mit ihren 823 Teilnehmenden zügig vorankamen. So lachte nicht nur die Sonne glücklich über dem fasnächtlichen Reinach. Auch die Zuschauer freuten sich an der Kreativität der Fasnächtler, egal, ob es ein kleines Schyssdräggzügli war oder eine jubilierende Grossgugge. Jubilare Zu den Jubilaren gehörten d Barbarossa Binggis mit 50 Jahren und d ESA Ermitage-Schränzer Arlesheim (40 Jahre). Auf 30 Jahre bringen es d Braui-Schladirbis und d Furzgugge feierte 20 Jahre mit einer mobilen Bühne. 10 Jahre feierte in edel gestalteten Kostümen und Larven d Querschleger Rynach, die sich mit dem Jubiläum von der Fasnacht ver-
Zugsblagette: Für die Ehrung der Aktiven mit der Zugsblagette geht selbst Komiteemitglied Andreas Jeppesen in die Knie.
FOTOS: HEINER LEUTHARDT
abschiedeten. Weitermachen wird die ebenfalls 10 Jahre junge Clique «Mir heisse». Mit Jahrgang 1950 sei zum Schluss des Zahlenspiegels, der nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, der «älteste» Teilnehmer, die Basler Knallhuuch-Clique, erwähnt. Sie lebt die alte Form der Guggemuusig, nicht effekthascherisch, dafür versunken die Fasnacht zelebrierend – ein bereichernder Gruss aus dem letzten Jahrhundert. Auch Zeedel gab es, wie etwa jenen der SfAR’ler, denen das Schwimmen im Fasnachtsbad nicht genügt und die unverdrossen vom Hallenbad träumen. Auf Spurensuche gingen die Behämmerte: «Dänggt villicht mänge: ‹Jä sin die uf Droge?› Doch so ne Schritt, das muesch emol woge. Und d Schätz, wo mir verteile – ganz unverhole –, die sin
nit klaut, nit gmuggt, nit gschtohle.» Nicht gestohlen sind auch die Verse der Gschrubte, die zum Thema «mir starte neu» reimten: «Rynach startet neu mit Rezykliere. Dr alti Wärkhof mien si jetzt saniere. Aber ganz so eifach isch das denn nid, jede isch Fachmaa und redet au mit.»
Adie Fasnacht: Stilvoll verabschieden sich d Querschleger Rynach von der Fasnacht.
Piccolo-Töne mit Feingefühl: Die Junge Garde der Giftschnaigge präsentierte sich in Reinach von ihrer besten Seite.
Braui-Schladirbis: 30 Johr drbi und dabei noch jugendlich frisch, frech und munter.
Ysaife de luxe: Wer zu keck «haische tuet», der wird vom de-luxe-Waggis luxuriös ygsaift.
Tragischer Todesfall Damit griff der Zeedel das vom Blagettegestalter aus Therwil, Hansruedi Zurbuchen, lancierte Fasnachtsmotto «Mir ziehn um» auf. Leider verstarb der Blagettekünstler unerwartet nach dem Blagettefest. Er, dem die Fasnacht viel bedeutete, wäre gerne auch in Reinach dabei gewesen. Ebenso hätte er weitere Blagetten entworfen. Die Reinacher Fasnächtler bleiben mit ihm verbunden.
Chäppelihäxe: D Turbo Müsli verwandelten sich in Chäppelihäxe. Next Date: Samschtig!
Guggemuusig Baggemugge: Ein wunderschöner Waggis kakofoniert.