LBA_03_2013

Page 1

Donnerstag, 17. Januar 2013

Verlag und Redaktion: Kronenplatz 12, Postfach, 5600 Lenzburg 2 Telefon 058 200 5820, Fax 058 200 5821

INHALT Amtliche Stadt Lenzburg Kirchenzettel Stellen Im Gespräch

2/3 4/5 6/7 8 13

Immobilien Region Agenda Szene

MITTENDRIN Die Sonderseiten (9 bis 11) «Mittendrin» widmen sich dem Thema «Gewerbe in der Region». Im Interview äussert sich Kurt Schmid, Präsident des Gewerbeverbandes über die Zukunftsaussichten.

Regional grösste

Ausstellung SCHREINEREI – KÜCHENBAU

14 5/15 17 19

www.wirz-kuechen.ch 5504 Othmarsingen Telefon 062 896 20 20

PP 5600 Lenzburg 1, Nummer 3, 113. Jahrgang Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzenden Gemeinden

SEITE 4

SEITE 13

SEITE 15

Neues Kostüm

Gute Entscheidung

Baubewilligung

Noch wird das neue Kostüm der SchlossgeischtSchränzer unter Verschluss gehalten, das Neumitglied «Tütü» jedoch wurde vorgestellt.

Die Ausstellung des Stapferhauses «Entscheiden» ist sehr erfolgreich. Die Besucherzahlen der ersten vier Monate seit Beginn liegen weit über dem Budget.

Der Gemeinderat Schafisheim hat dem Bauvorhaben für das Projekt LoBos der Firma Coop die Baubewilligung erteilt.

Ein mutiger Schritt Der Wunsch von Corinne Mahler aus Seengen, für ihre Kinder Kleidung aus fairem Handel zu erhalten, hat sie dazu bewogen, selber aktiv zu werden.

AKTION! Parkett schleifen und versiegeln

Lenzburger Woche

Bea Vock

D

ie 35-jährige Corinne Mahler aus Seengen, Mutter zweier Kinder, hat den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt. Qualität und fairer Handel prägen seit geraumer Zeit ihr Denken und Handeln. Kleidung aus fairem Handel für ihre Kinder zu finden, war nicht immer einfach. Sie sollte trotz ihrer Überzeugung auch schön sein. Bei ihrer früheren Arbeitsstelle, einem online Handelsbetrieb, welcher Produkte aus der Dritten Welt verkaufte, lernte sie den Geschäftsführer von Craft Aid kennen. Dieser stellt in Mauritius Textilien her. Seine Firma besitzt das GOTS-Zertifikat, welches unter anderem die guten Sozialleistungen für Angestellte sowie den weltweiten Standard für Bio-Baumwolle bezeichnet. So beschloss die Marketingplanerin aus Seengen im Jahr 2009, einige Kinderkleider zu entwerfen und in Mauritius produzieren zu lassen. Zusammen mit ihrer langjährigen Freundin Denise Bertschi gründete sie ihre eigene Online-Kleiderfirma unter dem Namen «zwazo», was auf Kreolisch Vogel bedeutet. Viele Schritte vor der Produktion Die beiden Frauen bilden ein tolles Team. So werden gemeinsam Themen festgelegt. Motive, Formen und Farben werden passend zu den Themen diskutiert und Schnittmuster angefertigt. Die studierte Grafikerin Denise Bertschi kümmert sich hauptsächlich um das Design der Kleider. Sämtliche Bilder sind handgezeichnet. Aus den Ideen wird ein Musterlauf aus Mauritius angefordert. Zurück in der Schweiz, werden die Teile akribisch kontrolliert und geprüft und allfällige Änderungen angebracht. Erst wenn die Kleider dem gewünschten

Corinne Mahler mit ihren Söhnen Malvin und Dinoys. Standard entsprechen, werden diese in der Firma Craft Aid produziert. Der Vertrieb ist die Aufgabe von Corinne Mahler. Sie übernimmt den administrativen Teil und den Verkauf. Mittlerweile wurde das Lager an eine externe Firma abgegeben. Die Unternehmerin hat inzwischen bereits einige Verkaufspartner in der Region gefunden. Nun möchten sich die kreativen Frauen auch in die Regionen Basel und Bern ausdehnen. Nicht immer einfach Dank grossartiger Unterstützung der Familie wurde es erst möglich, Job und Kinder unter einen Hut zu bringen. So arbeitet Corinne Mahler zu 20 % in ihrem Büro in Mägenwil. Den Rest erle-

digt sie in Heimarbeit. Nicht immer war es einfach und einige Male habe sie schon ans Aufhören gedacht, sagt sie. Doch habe ihr Mann ihr immer wieder Mut zugesprochen. Die Faszination, selber etwas von Grund auf herzustellen und am Schluss das fertige Produkt in der Hand zu halten, spornt die beiden Frauen an und bereitet ihnen grosse Freude. Nun steht eine weitere Veränderung an. Corinne Mahler erwartet in wenigen Tagen ihr drittes Kind. «Darauf freuen wir uns sehr», schmunzelt die Unternehmerin. Die bevorstehenden Veränderungen nähmen sie an, sobald die Zeit dafür gekommen sei. Die bald dreifache Mutter ist zuversichtlich, auch diese zu meistern.

Salzkorn Das erste Mal Zum ersten Mal etwas tun, erleben oder sagen. Manchmal kann man sich darauf vorbereiten, manchmal wird man kurz und bündig ins kalte Wasser geworBeatrice Strässle fen. Wie auch immer, es sind Erlebnisse, die man kaum mehr vergisst. Der erste Kuss am Waldrand – da zitterten die Knie ganz toll. Der erste Arbeitstag, an welchem man vor lauter Bemühen, ja keinen Fehler zu machen, von einem Fettnäpfchen ins nächste trat. Die erste eigene Wohnung, wo niemand mehr das Essen auf den Tisch stellte und der Kühlschrank selber aufgefüllt werden musste, die neu gewonnene Freiheit trotzdem aber mehr zählte. Die Geburt der Kinder. Ihre ersten Schritte, der erste Schultag, die Zensurfeiern, der erste grosse Ausgang mit dem bangen Hoffen, dass sie gesund und munter zurückkehren. Diese Spalte würde nicht reichen, um all die ersten Male aufzuzählen, die sich eingeprägt haben und meist nur für den Betroffenen interessant sind. Vor zehn Tagen war es bei mir wieder so weit, ein erstes Mal stand mir bevor. Ich musste einen meiner Söhne in die grosse weite Welt ziehen lassen. Natürlich war das Taschentuch vonnöten und klar konnte ich es kaum erwarten, die erste Nachricht zu erhalten. Und selbstverständlich war ich etwas konsterniert, dass die Information nur spärlich floss. In solchen Augenblicken tut es gut, sich an die eigenen ersten Gehversuche weg von zu Hause zu erinnern. Kein Gedanke daran, sich mehr als nötig zu melden, mir ging es ja gut. Und meine Mutter war so weise, keine Vorwürfe laut werden zu lassen oder Erwartungen an uns zu stellen. Wahrscheinlich wusste sie, dass ihre Töchter in einigen Jahren in derselben Situation sein würden – ein Aha-Moment Jahrzehnte später mit der Hoffnung und dem Bemühen, in gleicher Weise zu agieren und nach dem Motto «keine Nachrichten sind gute Nachrichten» den Dingen ihren Lauf zu lassen. Beatrice Strässle, Redaktionsleiterin beatrice.straessle@azmedien.ch


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.