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Lenzburger Bezirks-Anzeiger, Donnerstag, 10. Januar 2013 ..................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................
Im Gespräch
Stadtammann hofft auf das Mitmachen der Bevölkerung W
er hohe Türme bauen will, muss lange am Fundament verweilen.» Architekt André Meier, Lenzburg, stützte seine besinnlichen Worte am Lenzburger Neujahrsempfang im Alten Gemeindesaal auf ein Zitat des Komponisten Anton Bruckner. Doch Meier blieb nicht in einer Vorlesung in Statik stecken. Er machte sich Gedanken über den Menschen als Turm mit seinem Fundament. «Familie, Bildung, Freizeit, Erfahrung, Gesundheit und Emotionen bilden ein Fundament, auf welchem mein persönlicher IchTurm aufgebaut ist», sinnierte Meier. Auch wenn ein Einzelfundament kurzfristig ausfällt oder gar beschädigt ist, darf oder soll die Gebäudestruktur nicht in sich zusammenfallen. Es gelte, am eigenen Ich-Fundament zu arbeiten. Und Meier stellte die Frage in den Raum: «Welches ist ihr Fundament?». Männiglich war gespannt auf die erste Rede des neuen Lenzburger Stadtammanns Daniel Mosimann. Wer allerdings ein Regierungsprogramm erwartete, blieb enttäuscht. Seine Gedanken umrissen die Möglichkeiten des gegenwärtigen Augenblicks. Der Augenblick, den wir gestalten und beeinflussen können, sei letztendlich die Grundlage für die gestaltete Zukunft. Die beste Art, die Zukunft vorherzusagen, sei – sie zu erschaffen.
Ehrung: Gemeindeammann Heinz Bürki, Karateka Tiana Grujic, Janine Lüscher vom Kynologischen Verein Seetal, Karateka Nadja Walti, Karateka Danijela Grujic, KunstFoto: grh turner Ramon Flori und Gemeinderätin Andrea Hollinger.
Mit einer Ehrung ins Jahr gestartet F
Daniel Mosimann (l) und André Meier: zwei markante Türme mit soliden Foto: AG Fundamenten. «Ich wünsche mir eine aktive, lebendige, mitdenkende Lenzburger Bevölkerung», sagte Daniel Mosimann und hofft, dass sich alle fürs Mitmachen entscheiden.
Viel Applaus für die 15-jährige Julia Sterki am Cello, begleitet von Vater Peter Sterki am Flügel. Das neue Jahr begann wahrlich mitreissend. AG
Das Jubiläumsjahr ist abgeschlossen W
as mit dem Neujahrsapéro begann, wurde auch mit dem Neujahrsapéro abgeschlossen. So geschehen in Auenstein. Und die Auensteiner kamen auch zum Neujahrsapéro in Scharen, gut, dass das Dorf über einen grosszügigen neuen Dorfplatz verfügt. Das Jahr 2012 stand ganz unter dem Motto «800 Jahre Auenstein». Grenzumgang, Fotoausstellung, Jugendfest, Dorffest, Festschrift, Feuerwerk. Das sind nur die glamourösen Eckdaten des Jubeljahres, die vor allem das Ziel hatten, den Zusammenhalt im Dorf zu festigen, an Anlässen miteinander ins Gespräch zu kommen, ja eventuell sogar neue freundschaftliche Bande zu knüpfen. «Und es ist gelungen», stellt OK-Präsident Dr. Rainer Klöti mit Genugtuung fest und fährt fort: «Mich beeindruckte, mit welchem Engagement die Bevölkerung hinter den Festanlässen stand. Alle habe mitgeholfen, ein Stück Dorfgeschichte zu schreiben. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken.» Grandios und wunderbar Auch Gemeindeammann Christoph Wasser war des Lobes voll über seine Gemeinde. «Es war grandios, wunderbar, herrlich und ich erinnere mich neben den Höhepunkten auch an die spontanen
Dr. Rainer Klöti: Beeindruckt vom grossen Engagement.
Christoph Wasser: «Wir haben Heinzelmännchen in Auenstein.»
Anlässe wie beispielsweise das Bratwurstessen, welches durchaus Charakter für eine Wiederholung haben könnte.» Er ist nun auch überzeugt, dass in Auenstein Heinzelmännchen zu Hause sind. Denn, mochte es nach einem Fest noch so unordentlich ausgesehen haben, am nächsten Morgen sei alles wieder blitzblank gewesen.
wieder von einem Anlass zu hören, dem Grenzumgang. Der damalige Regen ohne Ende hat sich bei der Bevölkerung ganz besonders eingeprägt. Sie liessen sich aber nicht beirren und waren auch trotz des misslichen Wetters zahlreich auf den Beinen. Auch am Neujahrsempfang liess der Regen nicht lange auf sich warten, doch die Auensteiner lassen sich von so einem bisschen Nass nicht vom Feiern abbringen. Das Festjahr – eine Erfolgsgeschichte für das kleine schmucke Dorf am Fusse der Gisliflue. ST
Der Grenzumgang – eine bleibende Erinnerung Wenn man sich in den Reihen der Auensteiner so umhörte, dann war immer
Neujahrsapéro bei der Regionalschule D
ie Regionalschule Lenzburg zählt zurzeit rund 200 Lehrpersonen und 1350 Schüler. Susanne Buri, die neue Schulpflegepräsidentin, begrüsste Schulleitung, Lehrpersonen, Schulpflegemitglieder und weitere für die Schule tätige Personen am Neujahrsapéro 2013. Ein besonderer Gruss ging an das neue Schulpflegemitglied Käthy Hunziker und an den neuen Hausabwart im Lenzhard, Janusch Luder, welche sie hiermit willkommen hiess. Sie sehe von ihrem Stubenfenster aus unter anderem die Schulanlage Angelrain mit dem Baukran, welche für sie die aktuelle und wohl auch die künftige Situation symbolisieren, in der Lenzburg und seine Schule stecken, erklärte sie. Die Veränderungen in Wirtschaft, Gesellschaft und sozialem Zusammenleben wirke sich auch auf die Bildungslandschaft aus. Die Schule Lenzburg sei seit einigen Jahren auch von innen heraus eine grosse Baustelle. Obwohl das allzu ehrgeizig konzipierte Bildungskleeblatt nicht zum Blühen gekommen sei, blieben Probleme und Herausforderungen bestehen. Sie betonte: «Auf der Baustelle Schule wird wohl auch in Lenzburg in den nächsten
ünf Seoner Sportlerinnen und Sportler haben 2012 nationale und internationale Podestplätze erklommen. Für diese Erfolge sind sie beim Neujahrsapéro der Gemeinde in der Halle 5 offiziell geehrt worden. Gemeinderätin Andrea Hollinger interviewte die Jugendlichen bei der Preisübergabe und stellte fest: «Trotz zahlreicher Trainingsstunden und einigem Koordinationsaufwand mit Schule und Beruf haben alle fünf von Spass, von Freude gesprochen. So wird das Engagement erst recht gekrönt.» Von Projektkrönung sprach Gemeindeammann Heinz Bürki nicht, aber vom Früchtetragen. Sei dies das Unterstufenschulhaus, die Festigung des Schulstandortes oder die verschiedenen anstehenden Überbauungen. Die Sanierung der Unterdorfstrasse werde in An-
griff genommen, ebenso die Lärmschutzmassnahmen entlang der Kantonsstrasse. «All diese Aufgaben bedeuten Arbeit für das einheimische Gewerbe», erklärte Heinz Bürki. «Seon wird neue Einwohner bekommen, mehr Geld wird fliessen, wodurch wir hoffentlich die Steuerpolitik langfristig weiterplanen können.» Bei den Klängen der Musikgesellschaft Seon oder am Buffet, gestaltet vom Elternverein, hatten die zahlreichen Gäste die Möglichkeit, sich untereinander oder mit einem der Gemeinderatsmitglieder über die kommenden Herausforderungen zu unterhalten. Vielleicht hat sich ja auch das eine oder andere Sportvereinsmitglied vorgenommen, seine Leistungen 2013 zu steigern. Auf dass er oder sie selbst beim kommenden Neujahrsapéro zur Ehrung auf die Bühne geladen werde. (grh)
Bettwil blickt nach vorne
Königlich Melchior, Kaspar und Balthasar haben nach Bettwil gefunden.
N
eujahrsapéro der politischen wie der Katholischen Kirchgemeinde und Neuzuzügeranlass – die Bettwilerinnen und Bettwiler feiern lieber einmal, und dafür richtig. Im Foyer der Mehrzweckhalle hallte das Stimmengewirr der zahlreichen Gäste. Gemeindeammann Wolfgang Schibler stellte die Zukunft in den Mittelpunkt seiner kurzen Neujahrsansprache: «Bettwil steht vor Veränderungen. Bruno Burkard und Blanka Breitenstein treten aus dem aktiven Arbeitsprozess aus. Im September stehen Gesamterneuerungswahlen an.» Veränderungen in Institutionen wie Spitex oder Schule würden die Gemeinde 2013 beschäftigen. «Für all das wünsche ich unserer Gemeinde Gemeinsamkeit, einen Geist des Förderns statt des Forderns, einen Schritt aufeinander zu statt voneinander weg in einen übersteigerten Indivi-
dualismus.» Auch Stefan Keusch von der Katholischen Kirchgemeinde betonte den Blick nach vorn. «Augen und Füsse am menschlichen Körper sitzen vorne, so können wir bewusst durchs Leben gehen.» Mit dem Volg-Einkaufsgutschein und einem Wanderführer für die Neuzuzüger wolle man Vernetzungen fördern, erklärte Blanka Breitenstein, Vizeammann und Mitglied der Kulturkommission. «Im Dorflädeli ergeben sich Begegnungen und Gespräche. Beim Wandern durch die allernächste Umgebung vernetzt man sich mit der Natur. Und wer selbst teil eines Bettwiler Netzwerkes werden will, hat dazu in zahlreichen Vereinen Gelegenheit.» Neuzuzüger und Alteingesessene nutzten die Gelegenheit, sich auszutauschen. Und mit dem Glücksbringer, überreicht durch die Heiligen Drei Könige, kann das Jahr 2013 endgültig kommen (grh)
INSERATE
Gesamtschulleiter Timothy Schaerer und Susanne Buri stossen an auf guFoto: PW tes Gelingen. Jahren fleissig gehämmert, gezimmert, genagelt und gemalt werden. Bei allem Reformieren, Renovieren, Neu- und Umbauen sollte nicht vergessen werden, dass es sich bei alldem nicht um Selbstzweck, sondern Mittel zum Hauptzweck handeln sollte: Den Kindern eine qualitativ gute, ganzheitliche Bildung in einem kreativen und menschlichen Umfeld zu gewähren.» Dass die Regionalschule
Lenzburg gemessen an diesem Anspruch gut dastehe, sei nicht selbstverständlich, sondern das Verdienst einer grossen Gemeinschaft. Die Beteiligten sind sich einig: Es bleibt kein Stein auf dem anderen und alle sind gefordert, aber gemeinsam wollen sie es schaffen. Denn Baustellen können Chancen sein, etwas, was man gut machte, in Zukunft noch besser zu machen. PW
Rund 200 Personen wollten sich das Silvesterfeuer auf dem Gofi nicht entgeFoto: zvg hen lassen.
Foto: ws