Donnerstag, 22. November 2012
Verlag und Redaktion: Kronenplatz 12, Postfach, 5600 Lenzburg 2 Telefon 058 200 5820, Fax 058 200 5821
INHALT Amtliche 2–5 Stadt Lenzburg 6/7/11 Kirchenzettel 12/13 Marktnotizen 10/11 Im Gespräch 15
Immobilien 16 Region 17/19/21 Agenda 25 Szene 27
PP 5600 Lenzburg 1, Nummer 47, 112. Jahrgang Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzenden Gemeinden
Lenzburger Woche SEITE 6
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Persönlich
Ausgewandert
Zusammenschluss
In «Lenzburg Persönlich» servierten die Hausärztin und der krebskranke Sicherheitsspezialist ihre mit vielen Parallelen geprägten Lebensgeschichten.
Die Wohnung kündigen, Koffer packen und nichts wie raus aus der gewohnten Umgebung. Rein in ein neues Land, in ein neues Leben.
Auenstein und Veltheim haben sich mit weiteren Gemeinden zur «Kreisschule Oberstufe Schenkenbergertal» zusammengeschlossen.
HINWEIS
Salzkorn
Dieser Ausgabe liegt der Einzahlungsschein für den freiwilligen Beitrag des Lenzburger Bezirks-Anzeigers bei. Verlag und Redaktion danken für die Berücksichtigung.
Verpackungskünstler und Verpackungsidioten
Regional grösste
Ausstellung SCHREINEREI – KÜCHENBAU
AKTION! Parkett schleifen und versiegeln Das Ausbildungsziel: Der Hund erschnüffelt, wie es seinem Halter geht. www.wirz-kuechen.ch 5504 Othmarsingen Telefon 062 896 20 20
Foto: zvg
«Assistenzhunde für Diabetiker sind in der Schweiz noch ziemlich neu» Vor zwei Jahren hat Sandra Lindenmann entschieden, mit ihrem Vierbeiner die Ausbildung an der Catu-Schule in Deutschland zu absolvieren. Mittlerweile ist sie selbst Ausbilderin von Assistenzhunden für Diabetiker. Graziella Jämsä
B
lindenhunde sind den meisten Menschen ein Begriff. Auch Assistenzhunde bei körperlichen Behinderungen haben sich etabliert. «Doch wie Hunde einen Diabetiker im Alltag unterstützen können, ist noch wenig bekannt», schildert Sandra Lindenmann. Dabei nähmen Hunde Veränderungen im Zuckerspiegel ihres Halters sehr genau über den Geruch wahr. «Der Assistenzhund warnt dann seinen Halter durch ein vereinbartes Zeichen, dass es Zeit ist zu messen.» Sandra Lindenmann hat als langjährige Pflegerin auf einer Demenzstation viel
Sandra Lindenmann Erfahrung mit belastenden gesundheitlichen Situationen. Im schlimmsten Fall könne es durch eine längere Unterzuckerung zum Koma kommen. «Gerade für die Schlafphasen in der Nacht kann das beängstigend sein. Entweder stellt der Patient sich den Wecker, was die Erholung beeinträchtigt. Oder er lässt sich von seinem Hund wecken.» Bei der Erstausbildung von Hund und Halter steht daher auch der Kontakt im Vordergrund. Über den Zeitraum von ei-
nem halben Jahr lädt Sandra Lindenmann alle vier bis sechs Wochen zur Schulung. «Wenn sich Hund und Halter gut kennen, geht es weiter mit dem Verhalten in der Öffentlichkeit. Der Hund lernt, seinen Halter zu informieren und im Notfall die Umgebung zu warnen.» Wenn der Hund einem zuckerkranken Kind assistiere, sei dieses bei der Ausbildung mit dabei. «Ausgelernt hat man nach einem halben Jahr nicht. Kinder werden älter oder auch das Krankheitsbild kann sich ändern. Die Beziehung zwischen Hund und Halter muss immer mitwachsen.» Aber gerade die Notwendigkeit, sich ständig weiterzuentwickeln, reizt Sandra Lindenmann. Ursprünglich sei es um einen Kurs für den eigenen Hund gegangen. «Aber ich fühlte mich so wohl dabei, dass ich mich gerne weitergebildet habe.» Heute bringt sie die Erfahrung aus der Zeit als Coiffeuse, als Pflegerin ebenso in der Ausbildung von Hunden und Haltern ein wie ihre Erlebnisse als Mutter. «Und ich werde durch wunderschöne Begegnungen beschenkt.» Weitere Informationen zum Thema auf www.assistenzhundezentrum.ch
Im November 1998 verpackte der bulgarische Künstler Christo 178 Bäume im Park des Museums Fondation Beyeler in Riehen mit einem silbern schimmernden PolyestergeweHelene be. Dazu brauchte er Basler-Märchy 55 000 m² Kunststoffgewebe und 23 km Seil. Die verpackten Bäume wirkten, winterlich verschneit, wie märchenhafte Skulpturen. Anfang April 1999 wurden sie wieder ausgepackt. Die Materialien wurden so weit als möglich wiederverwendet. Die Aktion wurde vom Künstler und dessen Frau aus eigenen Mitteln finanziert. Von gehobener Verpackungskunst zum alltäglichen Einpacken: Seit die Zeit der Papiersäcke vergangen ist, packen wir unsere Einkäufe auch in Kunststoffbeutel ein. Sie sind zwar nicht silbern schimmernd, sondern leicht durchsichtig. Aber sie lassen sich nicht einfach öffnen. Und da steht man, legt die ausgewählten Früchte ab, reisst das transparente Säcklein von der Rolle und versucht, es zu öffnen. Man fingert und fingert erfolglos daran herum. Nebenan haben motorisch begabtere Kunden ihre Früchte längst im Sack. Sie verlassen den Ort, wie es scheint, mit einem mitleidig-herablassenden Blick auf den Verpackungsidioten. Der raschelt weiter am Sack herum, versucht in einem, wie er glaubt, unbeobachteten Moment mit etwas Speichel am Finger, der Sache beizukommen. Umsonst. Da kommt als rettender Engel eine Verkäuferin. Sie packt den Sack, schnippt ein wenig mit den Fingern – und schwupps – ist er offen. Kürzlich sorgte eine Zeitungsnotiz für Aufsehen mit der Meldung, dass auf dem Grund der Meere riesige Plastikabfälle lagerten. Diese gelängen über Kleinlebewesen und Fische schliesslich in den menschlichen Organismus. Was das für Folgen habe, sei noch nicht erforscht. Vermutlich alarmierende. So alarmierend, dass man vielleicht wieder auf Papiersäcke zurückkommt. Helene Basler-Märchy