CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 27 810 I AZ 8910 Affoltern a. A. I Post CH AG
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AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 82 I 179. Jahrgang I Freitag, 7. November 2025
Berühmter Mann auf Tour
Neuigkeiten aus Mettmenstetten
Die St. Nikolausgesellschaft Affoltern nimmt ab sofort Anmeldungen für Besuche zwischen dem 3. und 7. Dezember entgegen. Seite 5
Der Gemeinderat plant keine Steuerfusserhöhung. Ein strukturelles Defizit bleibt trotz Entlastungsmassnahmen bestehen. Seite 7
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tausend Franken kamen bei einem Charity-CurlingTurnier zusammen. Seite 8
Wie soll man über die A4 kommen?
«Manchmal wird es ziemlich emotional.»
Die Planungsgruppe Knonaueramt hat die Teilrevision des Richtplans verabschiedet
Seite 22 Jörg Müller, Kantonspolizist aus Obfelden. (Bild Marianne Voss)
Florian HoFer Nach dreijähriger Arbeit haben die Delegierten der Zürcher Planungsgruppe Knonaueramt am Mittwoch im Kasinosaal in Affoltern eine gewichtige Teilrevision des Regionalen Richtplans verabschiedet. Mit diesem Richtplan steuert der Kanton die langfristige räumliche Entwicklung. Was darin steht, ist für die Beschlüsse der Behörden vor Ort und beim Kanton massgebend. «Wir haben einen Meilenstein erreicht», freute sich an diesem Abend die Präsidentin der Planungsgruppe, Gabriela Noser Fanger, Gemeindepräsidentin von Ottenbach, über die Verabschiedung des Mammutwerkes.
Tischtennis-Team steht vor Aufstieg
Zweite Brücke bleibt im Plan Dieses enthält eine ganze Reihe von Aussagen über die Bebauung, Landschaftsgestaltung oder auch Aussagen zum Autoverkehr oder dem Bahn- und Busnetz. Viel zu reden gab dabei eine kantonale Planungsstudie, die seit Mai 2025 vorliegt und die Verkehrssituation an der Brücke zwischen Obfelden und Affoltern beleuchtet. Das Ergebnis dieser Studie ist, dass man nicht mehr – wie bisher angedacht – versuchen sollte, eine zweite Brücke etwas weiter nördlich auf der anderen Seite der Raststätte My Stop zu bauen, sondern lieber die
«Wir können den Druck auf den Kanton erhöhen, wenn wir die Spange rausnehmen.» Gabriela Noser Fanger, Präsidentin Zürcher Planungsgruppe Knonaueramt
bestehende Querung zu verbreitern und zu optimieren. Das koste nur rund 6 Millionen Franken statt 28 Millionen,
Egal, von wo man kommt: Es gibt morgens und abends fast immer Stau rund um die Autobahnbrücke. (Bild Dominik Stierli) wie bei einer neuen Brücke. Der Vorstand der Planungsgruppe hatte dann beschlossen, den Bau einer zweiten Brücke zugunsten der neu diskutierten Erweiterungsvariante aus dem Richtplan zu streichen. Mehrere Varianten gleichzeitig zu verfolgen, könnte sich negativ auswirken. Der Kanton könnte dem Bezirk vorwerfen, sich nicht entscheiden zu können: «Wir können den Druck auf den Kanton erhöhen, wenn wir die zweite Querung rausnehmen und uns auf den Ausbau der bestehenden Brücke konzentrieren», so Noser. Doch da legte Obfeldens Gemeindepräsident Stephan Hinners ein Veto ein: «Das löst unser Problem in Obfelden nicht. Die Bevölkerung wird massiv beeinträchtigt. Das Streichen der zweiten Brücke wäre ein Schlag ins Gesicht der Gemeinde Obfelden.» Markus Gasser, Bauchef in Affoltern und Mitglied des Vorstands der Planungsgruppe hielt dagegen: «Wenn wir jetzt die Spange im Plan lassen, passiert in den nächsten 20 Jahren wieder nichts.» Wenn man schneller etwas erreichen wolle, müsse man den Ausbau der bestehenden Brücke ins Auge fassen. Stadtpräsidentin Eveline Fenner und der für die Richtplanrevision zuständige Planer Marsilio Passaglia zeigten die Si-
tuation im Affoltemer Industriegebiet Moosbach an der Autobahn auf, wo aufgrund der möglichen Zufahrten für eine zweite Brücke die bauliche Entwicklung auf zahlreichen Grundstücken erheblich eingeschränkt ist. Dies seit 2009 und bei Beibehaltung der zweiten Brücke im Plan auch in der Zukunft. «Die Entwicklung der Industriezone in Affoltern bleibt so lange behindert, wie die zweite Querung im Plan enthalten ist.» Der anschliessende Entscheid fiel denkbar knapp aus. Acht Delegierte schlossen sich dem Antrag von Stephan Hinners auf Belassen der zweiten Brücke im Plan an, sieben stimmten dagegen.
steht: Affoltern ist das wirtschaftliche, kulturelle und politische Zentrum des Knonauer Amtes. Jetzt sollen aber auch die sogenannten Subzentren mehr in den Fokus rücken. Das wären Bonstetten/Wettswil, Obfelden, Mettmenstetten und Hausen. Ausserdem wurde an der Sitzung das Budget 2026 verabschiedet und der Finanz- und Aufgabenplan des Vorstands für das nächste Jahr zur Kenntnis genommen. Das Budget umfasst etwa 287 000 Franken und wird von den 14 Bezirksgemeinden entsprechend der Einwohnerzahl getragen. Ein grosser Teil davon entfällt auf die Posten Dienstleistungen und Beratungshonorare.
Zahlreiche weitere Aspekte Die Delegierten beschäftigten sich zudem mit zahlreichen weiteren Aspekten des Richtplans. Dort finden sich nun Aussagen wie, man habe die mit der Wohnungsnot einhergehende Herausforderungen erkannt oder die Funktionsfähigkeit der Wohn- und Wirtschaftsregion solle gestärkt werden. Auch der lang gehegte Wunsch, vier Verbindungen pro Stunde mit der SBahn nach Zug zu erhalten, ist dort formuliert. «Wir bleiben dran», versprach Noser Fanger. Was auch im Richtplan
Referendum kann ergriffen werden Die Sitzung endete mit grossem Beifall der Delegierten für den erreichten Planungsschritt. Noser Fanger zeigte sich sichtlich erleichtert über die einstimmige Verabschiedung des Traktandums. Nun gibt es die Möglichkeit, dass jemand das Referendum ergreift. Wenn diese Frist ungenutzt verstrichen ist, beugt sich der Regierungsrat im kommenden Jahr über das mehr als 150 Seiten starke Papier und verabschiedet es endgültig.
In der dritten Saison in der Nationalliga C und nach zwei Jahren, in denen die erste Mannschaft des Tischtennisclubs Affoltern die Aufstiegsspiele knapp verpasst hat, ist die Devise klar: Diesmal soll es klappen mit dem Aufstieg in die Nationalliga B. Bis anhin ist das Team auf Kurs: Die ersten drei Spiele der neuen Saison in der Gruppe 4 der Nationalliga C konnten die Ämtler jeweils mit der vollen Punktzahl und in unterschiedlicher Besetzung gewinnen. Das hat ihnen den Spitzenplatz in ihrer Gruppe eingebracht. Noch ist es nicht geschafft, doch die Spieler schöpfen damit Zuversicht, im April 2026 die Aufstiegsspiele bestreiten zu können. (red)
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Sie kreuzten die Klingen Textildynastie im Amt Podiumsdiskussion in Bonstetten
Aufstieg, Blüte und Niedergang
Auf Einladung der SVP Bonstetten fand am Dienstag eine Podiumsdiskussion im Gemeindesaal statt. Das Thema: die Abstimmungsvorlagen zur Erbschafts- und zur Mobilitätsinitiative. Die Klingen kreuzten am von Claude Wuillemin moderierten Abend die Kantonsräte Thomas Schweizer (Grüne) und Ueli Pfister (SVP). Sie tauschten die Argumente für und wider Tempo 30 aus, wobei Schweizer vor allem gesundheitliche Vorteile bei Tempo 30 hervorhob und Pfister die Probleme für Blaulichtorganisationen,
Als 1993 ein Grossbrand die Hallen der Seidenstoffweberei in Affoltern zerstörte, verschwand mehr als ein Stück Industriegeschichte. Mit den Flammen ging ein Jahrhundert regionaler Erinnerung verloren – ein Betrieb, der das Knonauer Amt geprägt hatte wie kaum ein anderer. Die Rede ist von der Seidenweberei Näf. Die Familie Näf lebte seit dem 16. Jahrhundert in Kappel. Jahrhundertelang blieben die Nachkommen einfache Bauern. Erst Johann Rudolf Näf
die ja schnell vor Ort sein müssen, thematisierte. Später diskutierten Nationalrätin Katharina Prelicz-Huber (Grüne) und Nationalrat Mauro Tuena (SVP) über die Erbschaftsinitiative, die fordert, dass die 2500 superreichen Personen in der Schweiz nach ihrem Ableben die Hälfte ihres Vermögens von über 50 Millionen Franken an den Staat vererben müssen. Das Publikum erlebte einen informativen, unterhaltsamen Abend. (fh)
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brach mit dieser Tradition: 1846 gründete er die erste Firma für Seiden- und Halbwollstoffe. Fortan arbeiteten Frauen an Spinnrädern und Webstühlen in ihren Wohnstuben, Kinder halfen. Die Söhne Johannes, Rudolf und Gottlieb bauten den Betrieb aus und wagten 1865 den Übergang in die Fabrikarbeit. Sie verlegten den Sitz nach Affoltern. Heute erinnern nur noch wenige Spuren an die Seidenweberei Näf. (red)
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