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Bezirk Affoltern

Dienstag, 13. September 2011

«Durch Ausbildung und Übung zum Könner werden» Josef Carisch und Karl Sauter in der Galerie Marlène in Ottenbach Bis zum 10. Oktober stellt Marlène Hegetschweiler in ihrer Galerie in Ottenbach Werke des Bildhauers Josef Carisch und des Malers Karl Sauter aus. Die beiden sind keine Unbekannten: 2007 hatten sie bereits eine gemeinsame Ausstellung am selben Ort. ................................................... von bernhard schneider In der Stadt Zürich kämen an einem sonnigen Sonntagnachmittag kaum so viele Leute zur Eröffnung einer Ausstellung wie in Ottenbach, begrüsste der Publizist Karl Lüönd die zahlreichen Gäste der Vernissage vom Sonntag. Er sprach über die Persönlichkeit der beiden Künstler und über bildende Kunst – und zeigte dabei beispielhaft, wie eine solche Rede professionell verfasst und gehalten wird: Was scheinbar locker und spontan daherkommt, ist gut recherchiert, durchkonzipiert und so knapp formuliert, dass das aufmerksame Publikum trotz der Hitze gerne länger zugehört hätte.

«Sich selbst nicht in Ruhe lassen» Der gelernte Goldschmied Josef Carisch, Jahrgang 1935, und der 1951 geborene Lehrer Karl Sauter ergänzen sich mit ihren Werken ausgezeichnet. «Gemeinsam haben sie die Prägung durch das handwerkliche Können, die mit Mühe und Willenskraft angeeignete Beherrschung der malerischen und

Ein Teil der Skulpturen ist wirkungsvoll im Freien platziert.

Karl Lüönd bei seinen Ausführungen über Handwerk und Selbstbeunruhigung. Links Marlène Hegetschweiler, Karl Sauter und Josef Carisch, rechts Rolf Hegetschweiler. (Bilder Bernhard Schneider)

bildhauerischen Techniken», stellte Lüönd fest, der die Künstler zur Vorbereitung seiner Ansprache in ihren Ateliers besucht hat. Kunst stamme von «können» ab, «käme sie von ‹wollen›, hiesse sie wohl ‹Wulst›.» Doch Ausbildung, Übung und Können reichten allein nicht aus. Um erfolgreich Künstler zu werden, sei lebenslange «Selbstbeunruhigung» die

Voraussetzung: «Schweizer Künstler, die in diesem engen und launischen Markt überleben wollen, tun gut daran, sich selbst nicht in Ruhe zu lassen, sondern immer wieder Neues auszuprobieren.» Ihr Lebensprogramm sei daher «nicht kompatibel mit der Welt der Bonusempfänger und des schnellen Geldes», sondern Selbstverwirklichung

durch schöpferische Arbeit und Offenheit für Neues. Lüönd kam zum Schluss: «Ich kenne beide Künstler noch nicht lange, aber ich habe sogleich gespürt, dass sie bei aller Selbstbeunruhigung zufriedene, glückliche Menschen geworden sind. Wir alle, die nicht Künstler geworden sind, könnten von ihnen etwas lernen.» Den realen Bonusempfängern empfahl er,

ihr Geld in etwas Dauerhaftes zu investieren – zum Beispiel eine Skulptur von Josef Carisch oder ein Bild von Karl Sauter. – Die Galerie Marlène ist jeweils mittwochs bis freitags 14 bis 18 Uhr, samstags und sonntags 13 bis 17 Uhr geöffnet. Jeden Sonntag findet ein Apéro mit den Künstlern statt. Am 17. September feiert Karl Sauter seinen runden Geburtstag.

Wohnraum für junge Familien direkt neben dem Schulhaus

Vorbild für die ganze Region

Spatenstich für neue Mietwohnungen in Ottenbach

«Energiestadt Hedingen» – ein Referat

In Ottenbach sind Mietwohnungen ein knappes Gut. Diesen Mangel will die Familie Hauenstein beheben. im «Chappeli» in Ottenbach, unmittelbar beim Primarschulhaus, erstellen sie eine neue Überbauung. Die ersten zwölf Wohnungen sollen Ende 2012 bezugsbereit sein.

Am gut besuchten ersten FDP-Monatstreff in Hedingen stellte der Gemeindepräsident Paul Schneiter «seine» Energiestadt vor. Die FDP gratuliert Hedingen als erste Gemeinde im Bezirk zum Label Paul Schneiter, «Energiestadt» und Hedinger Gewünscht sich, dass meindepräsident. sich bald alle Gemeinden des Bezirks Affoltern mit dieser Auszeichnung schmücken dürfen. Mit diesem Label sind der sorgfältige Umgang mit den kostbaren Ressourcen und vor allem auch die Kontinuität gesichert.

deutlich überdurchschnittlich. Dies hängt mit der Siedlungsstruktur zusammen, in der Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser dominieren. Jüngere Paare, die eine Familie gründen wollen, leben zuerst häufig in Mietwohnungen, die sie der Grösse der Familie anpassen können – und diesbezüglich herrscht in Ottenbach ein Mangel. Nach einer Wachstumsphase von 1968 bis 1992 stagnierte die Ottenbacher Bevölkerung bis 2006. Dies veranlasste die Gemeinde, die Landreserven im Gebiet Fuessmättli/Geeren einzuzonen und einen Gestaltungsplan zu erlassen, der unter

anderem für alle Gebäude Minergie®Standard vorschreibt. Bisher sind in diesem Gebiet vorwiegend Eigentumswohnungen errichtet worden. Die Ottenbacher Familie Hauenstein will mit der Überbauung «Chappeli», unmittelbar neben dem Schulhaus, zeitgemässen Wohnraum für Jung und Alt zur Verfügung zu stellen. Geplant sind 44 Wohnungen. Für die erste Etappe mit zwölf Mietwohnungen von 3½ bis 5 ½ Zimmern und Bruttogeschossflächen Verglichen mit dem Kanton Zürich ist von 118 bis 147 Quadratmetern hat die Altersgruppe 20-39 in Ottenbach am 5. September der Spatenstich stattmarkant unterdurchschnittlich vertregefunden. Die Wohnungen sollen, ten, die Altersgruppe 40-64 hingegen wenn alles planmässig verläuft, ab Ende 2012 bezugsbereit sein. Die weiteren zwei Etappen werden je nach Vermietungsstand realisiert. Mit Projekt und Bauleitung ist der Ottenbacher Architekt Ruedi Egli betraut, der den Bauernhof der Familie Hauenstein mit der markanten Scheune ins Gestaltungskonzept miteinbezieht. Alle Wohnungen sind rollstuhlgängig. Mietunterlagen können ab sofort bei Urs Räbsamen, der für die Erstvermietung Die Familie Hauenstein (vorne von links) Esther, Jakob, Bettina, Conni und Franziska legten als Bau- zuständig ist, bezoherren beim Spatenstich selber Hand an. Hinter ihnen die Verantwortlichen für Planung, Statik und gen werden, Telefon 044 291 25 77. Aushub von links: Pascal Heinrich, Werner Weiss, Marino Crescionini, Urs Burkhard, Harry Müller, (bs.) Ruedi Egli, Harry Knüsel, Peter Ott und Markus Zogg. (Bild Bernhard Schneider.)

Energieplanung Aufgrund einer sorgfältig ausgearbeiteten Energieplanung werden in der Gemeinde in Bezug auf die Aktionsfelder kommunale Entwicklungsplanung, gemeindeeigener Energieverbrauch, Ver- und Entsorgung, Verkehr, interne Organisation, Kommunikation und Kooperation die energiepolitischen Ziele umgesetzt. Diese umfassen im Wesentlichen die Senkung des Stromverbrauchs, Sonnenkollektoren ein Quadratmeter pro Einwohner, Senkung des gemeindeeigenen Energieverbrauchs, Durchgangsverkehr von 10 000 Fahrzeugen/Tag und die Reduktion des Verbrauchs fossiler Energien. Eine Zwischenbilanz der gesteckten Ziele zeigt auf, dass Hedingen auf gutem Wege ist. Bei den Sonnenkollektoren konnte bereits eine Stei-

gerung von 3200 auf 4200 Quadratmeter (1,3 Quadratmeter pro Einwohner) verzeichnet werden.

Energie-Effizienz Peter Ackermann, Mitglied der Energieregion Knonauer Amt, Co-Präsident FDP Hedingen, ergänzte den EnergieAbend mit wertvollen Anregungen und Tipps für den privaten und alltäglichen Gebrauch. Er stellte nützliche Internet-Adressen vor, die bei der Suche nach energiefreundlichen Geräten helfen sollen. Sein Credo: Energiesparen soll Freude machen! Nach einer intensiven Fragerunde an die beiden Referenten blieb beim abschliessenden Apéro noch genügend Zeit für einen interessanten Meinungsaustausch. Nächster Monatstreff findet im Hotel Oktogon in Bonstetten am Mittwoch, 5. Oktober 2011, mit Nationalratskandidat Hans-Ulrich Bigler statt. Christine Erni

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